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Schicksalsveränderung

von

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Düstere Vergangenheit, Verfluchte Zukunft

Ein trister leicht rot schimmernder Himmel tat sich am Firmament auf, als die Nacht herein brach und hüllte alles unter sich in tiefster Verzweiflung ein. Einzig eine Gestalt stand weit über der Metropole, welche sich unter ihr erstreckte und beobachtete sein Tun unter sich. Eine junge Frau, welche ihren Griff um ihre Waffen festigte, starrte in den tiefen Abgrund hinab und verfiel in diesem Moment ihrer genau so düsteren Vergangenheit.
 

Sie hatte mit ihren Freunden gegen ein Monster gekämpft und gesiegt, doch war dies nicht das Ende, nein es war erst der Anfang eines noch düsteren Abschnitt ihres Lebens. Sie hatten ihn besiegt, doch war sie es die dennoch verlor, gegen eine Verbindung, welche mehr als ein halbes Jahrhundert bestand. Sie hatte tatsächlich Gefühle für diesen einen empfunden, doch musste sie einsehen, dass sie dessen, was ihre Vorgängerin ihm bot, nichts entgegen zu setzten hatte. Sie ging tief in sich und entschied sich für das einzig richtige, das Glück ihrer Freunde und das Glück dessen, welchen sie liebte, ein leben ohne sie mit seiner einzig wahren Liebe. Sie nutzte das heilige Juwel seine Liebste aus den Fängen des Todes zu befreien und sich nach dieser Tat endgültig von ihm zu lösen. Für einen Augenblick schloss sie ihre Augen und schmunzelte, ja damals war alles anders gewesen, sie hatte Gefühle, doch nun? Sie dachte einen Augenblick nach, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie damals keinen Fehler beging. Ihre Entscheidung war die richtige und ändern würde sie diese um nichts auf dieser Welt. Ihre Blauen Seelenspiegel scannten ein weiteres mal die Umgebung unter sich ab, ehe sie leise seufze. Wie gern würde sie diesem Chaos entkommen, doch konnte sie es mit sich selbst nicht vereinbaren ihre Welt im Stich zu lassen. Ihre rechte Hand erhob sich und ergriff den leicht verschmutzen träger des Violinenkoffers welcher über ihrer Schulter hing, ja dies war ihre Welt und diese musste sie schützen.
 

Die Junge Frau mit dem Mitternachtsschwarzen Haar stand noch immer hoch oben auf eines der Gebäude und beobachtete mit halb geschlossenen Augen ihre Umgebung, alles an ihr schien, als würde sie die stille der Nacht genießen, doch sprach die Hand an dem Griff eines ihrer Schwerter und der eiskalter Blick, mit dem sie die Gegend abscannte etwas ganz anderes. Man schrieb das Jahr 2000 in der Metropole Tokios, wo vor 19 Jahren ein Mädchen namens Kagome zur Welt kam, welche vor zwei Jahren endgültig aus dem Mittelalterlichen Japan zurück kehrte. Die Junge Frau war zwei Jahre nach ihrer Rückkehr nicht mehr die selbe, was man ebenso an ihrer Erscheinung nur schwer übersehen konnte. Sie hatte ihre freundliche, lebensfrohe Art, wie auch übliche Schuluniform und mädchenhafte Kleidung

vollkommen abgelegt und diese durch eine einfache Jeans und ein weißes Shirt eingetauscht. In ihren zahlreichen Kämpfen welche sie zu bestreiten hatte, hatte diese jedoch ziemlich gelitten, was man daran sehen konnte, da ihr linkes Hosenbein abgerissen war und sie ihr Shirt unterhalb der Brust zusammen knoten musste, da dieses ebenso in Mitleidenschaft gezogen wurde, sodass man nun ihren mittlerweile trainierten flachen Bauch sehen konnte. Um ihre Hüften schlang sich ein Brauner Gürtel, welcher ihre zwei Daikanana an dem Platz ihrer linken hielt. Ihr Nachtschwarzes Haar reichte der jungen Frau mittlerweile bis zu den Hüften, weshalb sie dieses zu einem hohen Zopf mit einem weißen Band gebändigt hielt. Über die Schulter den weißen Koffer gehängt, in dem sich ihr wichtigstes Hab und Gut befand. Eine Violine, älter als sie selbst, ein Geschenk ihres Vaters füllte den Hauptteil aus. Im Deckel eine Waffe für den äußersten Notfall mit explodierender, wie auch ätzender Monition, ein paar Hygieneartikel und einem Schleifstein für ihre Schwerter. Nach ihrer Rückkehr in die Neuzeit war nichts mehr, wie es war, Tokio war zu einer Dämonenstadt geworden, wo Menschen ums nackte Überleben kämpfen mussten, wer nicht stark genug war musste sterben. Wie all das möglich war fragte sich die junge Frau zwar anfangs noch, doch wurde dies schnell nebensächlich. Sie musste sich der neuen Welt anpassen, denn zurück konnte sie nun nicht mehr, dies hier war ihre Zeit, sie hätte zwar die Möglichkeit noch einmal durch den Brunnen in die Vergangenheit zu gelangen, um dieser Hölle zu entkommen, doch wäre dies dann endgültig und es gäbe für sie kein zurück mehr. Der Schrein auf dem sie und ihre Familie lebte hatte sie bei ihrer Rückkehr vollkommen zerstört vorgefunden und von ihrer Mutter, ihrem Großvater und ihrem kleinen Bruder war weit und breit nichts zu sehen, selbst ihr Kater Bujo war spurlos verschwunden. Ob sie tot waren oder es schafften sich irgendwo in Sicherheit zu bringen, das wusste sie nicht, eines war jedoch für sie klar, sie musste es irgendwie schaffen die Dämonen aus ihrer Stadt zu vertreiben. Sie war nicht umsonst eine Miko, welche mittlerweile ihre Kräfte beherrschte und diese gegen ihre Feinde erfolgreich einzusetzen wusste oder sich mittels Bannkreise tarnen zu können. So striff sie unter dem Schutze ihrer Kräfte durch dunkle und ruhige Gassen um irgendwie eine Lösung für ihr Problem zu finden. Es mussten sich doch irgendwo Widerstandskämpfer aufhalten, welche sich nicht einfach so den Dämonen ergeben würden. Kagome stellte in der ersten Nacht eine weitere Veränderung ihrer Welt fest. Der Mond, welcher immer sein sonst so kühles und Trost spendendes Licht auf die Erde nieder warf erstrahlte in einem bösartigen blutrot. Die junge Miko dachte erst es wäre ein einmaliges Phänomen, doch musste sie schnell feststellen, dass sie sich da stark getäuscht hatte. Der Mond zeigte jede Nacht seine aggressive Farbe und hüllte die Welt in ein hoffnungsloses und verlorenes Licht ein. Unter anderen Umständen könnte es womöglich sogar romantisch wirken, doch war dem nicht so, es zeigte nur die kalte Brutalität, welche auf der Welt nun herrschte. Sie hatte sich einige Wochen alleine durch die Gegend geschlagen, als sie die ihr so ersehnten ersten Menschen traf, welche sich gegen die Dämonen auflehnten und folgte ihnen eine Weile unbemerkt. Doch waren die Sinne der Menschen aufs äußerste geschärft, sodass diese sie nach einer ganzen weile endlich bemerkten und angriffen. Sie waren verwundert, dass niemand es schaffte an Kagome heran zu kommen, worauf sie die Männer und Frauen darüber aufklärte, wer und was sie war. Die Widerstandskämpfer waren überrascht, dass es zu der heutigen Zeit noch eine Miko gab, da die Dämonen sie alle ausgelöscht hatten, weil Mikos die einzigen waren, welche ihnen wirklich gefährlich werden konnten. Kagome wurde in ihr Versteck gebracht, wo sie von den Widerstandskämpfern aufgenommen und trainiert wurde. Es war keine leichte Zeit für die junge Frau, doch lernte sie schnell und baute ihre Mikokräfte weiter aus. Sie war mit der Zeit an die Spitze der stärksten Widerstandskämpfer hinauf gestiegen und striff mit ihnen Nacht für Nacht durch die Straßen um diese von den Youkai zu säubern. Sie wusste, dass die Dämonen zuvor als Mythos abgetan wurden, doch erfuhr sie, dass diese vor einem Jahr plötzlich auftauchten, wo sie die Menschheit geradezu überrannten. Kagome jedoch wusste es besser, diese Wesen waren keinesfalls ein Mythos und nahm somit an, dass diese womöglich im verborgenen lebten, bis sie eine Armee aufgebaut hatten um die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Sie ließ das Gefühl jedoch nicht los, dass hinter dem plötzlichen auftauchen der Youkai etwas viel größeres steckte. Irgendetwas musste in dem letzten Jahr geschehen sein, in dem sie nicht in die Zukunft zurück kehrte um den Hanyou Naraku nach zu jagen und sie war sich sicher, es hatte etwas mit dem Mond zu tun. Zumal sie seit langer Zeit immer wieder von ein und den selben Traum gequält wurde.

Aus ihren Erinnerungen schreckend formten sich die Augen der jungen Frau zu schlitzen, als sie einen Youkai erblickte, welcher mit einer Selbstverständlichkeit durch die Gassen striff, als würde die Welt ihm gehören. Mit der Eleganz einer Katze sprang sie geräuschlos auf den Balkon des gegenüberliegendes Gebäudes und dann auf einen des Gebäudes auf dessen Dach sie eben noch gestanden hatte, immer tiefer, bis sie mit einem mal vor dem leicht überraschten Youkai stand und ihn teilnahmslos fixierte. Ein leises zischen entkam dem Youkai, welcher sich damit als Schlangenyoukai outete „Wie schön und somit habe ich mein Abendessen

gefunden.“ Zischte er schelmisch und sprintet mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf sie zu, doch trug Kagome unter den Menschen nicht den Namen der schwarze Blitz, wenn sie sich so einfach fassen ließe. Mit einem Satz sprang sie mit einer Schraube über den Youkai hinweg und zog ihre Schwerter über kreuzt durch die Luft, worauf eine Welle schwarzer Energie in Form eines X auf den Youkai zuschoss und diesen mit einem Mark erschütternden Schrei explodieren ließ. Nichts war von der reinen und läuternden Kraft einer Miko zu sehen, diese Energie, welche Kagome aussannte war pechschwarz, wie die Seele eines Youkai und ebenso böse. Wieso sie über solch eine Macht verfügte und woher diese kam, dass wusste sie nicht, doch würde sie sicher nicht darauf verzichten, eine solche wirkungsvolle Waffe einzusetzen. Sie störte sich daran nicht, solange es seinen Zweck erfüllte und ihr den nötigen Schutz und die Kraft bot, welche sie brauchte. Die anderen Widerstandskämpfer sahen das ganze jedoch anders, sie hielten Kagome für eine schwarze Magierin, als sie ihre neuentdeckte Kraft im Kampf einsetzte und jagten sie davon. Sie dachten sie sei eine Spionin der Youkai und würde sie ihnen noch einmal unter die Augen treten, so würden sie sie töten. Diese Treffen ließen sich jedoch nicht vermeiden, wenn man Nachts durch die Straßen Tokios stiff, doch hatten die Widerstandskämpfer mit ihrem Training bei der jungen Frau gute Arbeit geleistet und hatten so gut wie keine Chance, sie war einfach zu schnell und so entstand eben ihr Spitzname. Von da an war Kagome wieder allein auf sich gestellt, doch konnte sie sich wenigstens verteidigen und somit ihr Überleben sichern, es war ihr schlichtweg egal allein zu sein, sie begrüßte die ruhe sogar und war froh auf niemanden acht geben zu müssen. Mit dem Todesschrei des Schlangenyoukai wurden nun die Dämonen, welche sich in unmittelbarer Nähe befanden auf die junge Frau aufmerksam. Ohne große Überlegung begab sie sich in Angriffsstellung und beobachtete nun, wie ein Dämon nach dem anderen aus dem Schatten trat. Kagome machte sich keine Gedanken darüber, dass ihr die Youkai, welche sich vor ihr genüsslich die Mäuler leckten groß was anhaben konnten, da diese zu eine der niederen Formen gehörten, doch ließ ihr das Youki, welches sich hinter ihnen auftat ein wenig die Nackenhaare zu Berge stehen, da dieses gewaltig schien. Die Youkai verharrten in ihrer Bewegung, als sie das Youki und die Anwesenheit des mächtigen Dämons spürten und machten sich daraufhin augenblicklich aus dem Staub. Ein kurzes verächtliches zischen entkam Kagomes Lippen, als sie den Feiglingen kurz nach sah und ihre Aufmerksamkeit gleich darauf wieder dem Schatten widmete, welcher sich geradezu schleichend langsam in ihre Richtung bewegte. Die junge Frau ließ keine Gefühlsregung nach außen hin zu, da sie genau wusste, dass Gefühle in solch einer Situation eine Waffe für ihre Gegner war, welche sie gezielt gegen sie einsetzen konnten. Mit versteinerter Miene sah sie ein kurzes aufblitzen in der Dunkelheit und bekam langsam ein flaues Gefühl in der Magengegend, da ihr das Youki und die Aura mehr als bekannt vor kam, doch woher nur. Gab es vielleicht einen Dämon, welchen sie nicht getötet hatte und entkommen war? Nein.. Sie war in dieser Zeit noch keinen Youkai begegnet, welcher so mächtig war, ebenso wenig ließ sie einen entkommen. Wieder dieses aufblitzen, Kagome zwang sich zur Ruhe und schwor sich und ihrem Körper, wenn er es wagen würde zusammen zu zucken oder zurück zu weichen würde es eine schmerzhafte Strafe geben. Das wirkte immer, die Zeit in der sie vor Youkai zurückgewichen oder geflohen ist, war eindeutig vorbei. Sie war nicht mehr das schwache Schulmädchen von damals, welches sich hinter dem großen Schwert eines Hanyou verstecken musste. Ein weiteres aufblitzen und ein funkeln, welches von dem hellen Haar reflektiert wurde, als dieses von dem Wind aus dem Schatten geweht wurde und kurz vom Licht der Straßenbeleuchtung getroffen wurde, ließ ihr einen eiskalten Schauder über den Rücken jagen. Mit einem Schlag wurde ihr nun klar, mit wem sie es hier zu tun hatte, wobei ihr Blick um einiges bedrohlicher wurde, da sie damit den leichten hauch Angst überspielte, welcher in ihr aufsteigen wollte. Mit einem weiteren Schritt seitens des Youkai wurde Kagomes Vermutung bestätigt, als der hochgewachsene Mann aus dem Schatten trat und die schwarzhaarige durch eiskalte strahlend goldene Augen musterte. Mit der Geschmeidigkeit eines Raubtieres näherte er sich ein paar weitere Schritte, bis er etwa fünf Meter vor ihr stehen blieb und nichts weiter tat, als sie stumm zu beobachten. Kagomes Sinne waren bis zum Anschlag gespannt, bei all den Youkai, welchen sie bisher begegnet war, hätte sie mit ihm am aller wenigsten gerechnet, wobei ihr es eigentlich hätte klar sein müssen, dass er die Jahrhunderte ohne weiteres überleben würde. Ihre Augen fuhren seinen mächtigen Körper auf und ab und stellte dabei fest, dass er sich in all den Jahren kaum verändert hatte. Man hätte meinen können, dass der Youkai nichts von Veränderungen hielt, da er genau die selbe Kleidung wie vor 500 Jahren trug, den Weißen Kimono mit den roten Sakura Blüten auf der linken Schulter und den Ärmeln. Die weiße Hakama und die schwarze Rüstung mit den Dornenbogen an der linken Schulter, worüber der gelb lila Schal gebunden war, welcher sein Schwert an seinem Platz hielt. Ihre Augen folgten den flauschigen Moko Moko, welcher auf seiner rechten Schulter lag und hinter seinem Rücken hinunter hin, ehe sie an seinem für einen Dämon unverschämt schönen Gesicht hängen blieb, er war gealtert, wobei es 500 Jahre waren, so wies sein äußeres eine Veränderung von vielleicht 5 oder 6 Jahren auf. Ihre Augen schweiften über seine Wangen auf denen sich die Magenta roten steifen abzeichneten und spitz zu seiner geraden Nase und dem Mund mit den sinnlich vollen Lippen zusammen liefen. Ihr Blick wanderte weiter über seine Stirn zu der dunkelvioletten Mondsichel und blieb schließlich an seinen goldenen Augen hängen in denen die selbe Erkenntnis flimmerte, wie in den Saphirblauen Seelenspiegeln Kagomes. Ihre Haltung wurde nun etwas bedrohlicher, da sie genau bemerkte, dass der Inuyoukai sie erkannt hatte und sich zu allem Übel auch noch an sie zu erinnern schien. Ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Daiyoukai, als er ihren Körper einer genaueren Musterung unterzog und hätte Kagome nicht gelernt ihre Gefühle unter Verschluss zu halten, so hätte sie ihm spätestens jetzt nicht gerade freundliche Dinge an den Kopf geworfen. Sie konnte es nicht fassen, wie unverfroren er vor ihr stand und sie mit seinen Blicken geradezu auszog, gut sie hatte ein ziemlich knappes Outfit an, doch war dies ganz sicher keine Einladung für jedermann und schon gar nicht für den Lord der Westlichen Ländereien Japans, sofern er noch der Lord dieser war oder diese noch existierten, in der Youkaiwelt wohl bemerkt, da es in der Menschlichen sicher keine Lords mehr gab, welche herrschten. Sesshomaru erkannte, dass es der jungen Frau ganz und gar nicht passte auf diese Art und Weise von ihm angesehen zu werden, doch wer konnte es ihm verdenken, sie hatte für einen Menschen einen unglaublich attraktiven Körper und er war schließlich auch nur ein Mann. Er hatte nicht erwartet sie jemals wieder zu sehen, jedenfalls nicht lebend und nun stand sie vor ihm, war zu einer Frau geworden und wie er feststellte zu einer mehr als schönen noch dazu. Er wusste, dass sie damals in diese Zeit zurück gekehrt war, doch hätte er nicht geglaubt, dass sie es schaffen würde 2 Jahre in dieser Stadt allein zu überleben. Sesshomaru wusste, sie war nicht schwach, schließlich war es ihr Pfeil, welcher Naraku damals endgültig vernichtet hatte, dennoch war sie stets auf den Schutz seines Halbbruders angewiesen. Ein schelmisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, als ihre Augen sich wütend zu schlitzen formten, da entschloss er sich das Schweigen zwischen ihnen zu brechen „Du hast dich ja ganz schön verändert, kleine Miko.“

Aufschlussreiche Erklärungen

Kagome rührte sich kein Stück, verharrte weiterhin in ihrer Position und fixierte den Youkai vor sich stumm mit eiskalten Blick. Sie sah gar nicht ein ihm auf diese allzu offensichtliche Aussage auch noch zu antworten. Sesshomaru störte sich an ihrem Schweigen nicht, jedoch überraschte es ihn ein wenig, da er sie stets vorlaut und aufbrausend in Erinnerung hatte. Und nun, stand sie stumm da und fixierte ihn mit einem Blick, welcher hätte von ihm kommen können, kalt, verachtend, emotionslos und einer Haltung welche Offensiv wie Defensiv zugleich war, die perfekte Kriegerin. Der Daiyoukai betrachtete sie weiterhin stumm und machte keine Anstalten sie anzugreifen, was Kagome nicht ganz geheuer war, sie wusste, Sesshomaru war der geborene Killer und wartete nur auf einen kleinen Fehler ihrerseits um sie endlich zu töten. Wie oft hatte er es damals versucht und nun stand sie hier vor ihm, vollkommen allein, die perfekte Gelegenheit sie endlich aus den Weg zu räumen. Er konnte ja nicht wissen über welch eine Macht sie nun verfügte, doch musste Kagome sich eingestehen, dass sie bei ihm ziemlich aufpassen musste, er war im Gegensatz zu den niederen Dämonen, welche ihr bisher vor die Klingen kamen ein äußerst mächtiger Youkai. Innerlich musste sie sich verbessern, Sesshomaru war kein mächtiger Youkai, er war ein Daiyoukai, eine Sorte Dämon, welche um einiges Stärker und weitaus intelligenter als all die anderen waren, was ihn auch umso gefährlicher machte. Sesshomaru jedoch hatte in diesem Moment nicht vor die junge Frau vor sich zu töten, da ihm nun ein Einfall kam und sie die einzige wäre, die ihm, so sehr es ihm auch widerstrebte, helfen könnte. Doch musste er erst einmal herausfinden, ob sie dieser Aufgabe auch gewachsen war, weshalb er Bakusaiga ergriff und es aus seiner Scheide zog. Kagomes Blick verfinsterte sich Augenblicklich, sie hatte sich schon gefragt, wie lange er noch da stehen und sie ungeniert anstarren wollte. Von einen auf den anderen Moment stand er auch schon vor ihr und holte aus, worauf Kagome ihr Schwert erhob und seinen Angriff gerade noch so abblockte. Sie spürte die Kraft mit der er zuschlug bis in ihren Oberkörper ziehen, doch ließ sie keinerlei Gefühlsregung nach außen hin zu und machte einen Satz zurück, nur um zum Sprung anzusetzen und mit beiden Schwertern auf ihn los zu gehen. Sie ließ ihre Schwerter in ihren Händen kreisen, nur um diese abwechselnd auf den Daiyoukai niedersausen zu lassen, welche er immer wieder ohne weiteres abwehrte. Sesshomaru war schon ein wenig beeindruckt, dennoch wäre es für ihn ein leichtes sie jetzt sofort zu erledigen und machte sich innerlich schon zum nächsten Schlag bereit. Sie war immer noch schwach und wäre dem nicht gewachsen, was er von ihr verlangen wollte, wozu sie nun nutzlos wurde. Jedoch musste er feststellen, dass er zu diesem Schlag nicht so schnell kommen sollte, da Kagomes Angriffe nun immer schneller wurden und mittlerweile einem Klingensturm glich, welcher unbarmherzig auf ihn nieder sauste. Überrascht stellte er fest, dass sie nicht nur äußerst schön, beherrscht, kaltherzig, unberechenbar und still wurde, sondern auch noch über eine Schnelligkeit und Stärke verfügte, welche schon fast über das Menschliche hinaus ging. Ein kaum merkliches stechen ließ ihn zurück schnellen, wo er bemerkte, dass sie es tatsächlich geschafft hatte ihn, Sesshomaru am Arm zu verletzen. Dieser Schnitt war zwar nicht wirklich groß, doch war es überaus erstaunlich, dass sie es als einfache Menschenfrau fertig brachte, ihn zu verletzen. Er wollte wissen, wie stark sie war, doch konnte er diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen.
 

Böse knurrte er auf und Kagome wusste was nun kam, als das Schwert des Daiyoukai anfing grün aufzuleuchten, diese Attacke hatte er damals gegen Naraku eingesetzt und damit ziemlichen Schaden bei dem Hanyou angerichtet. Schnell ging sie ein paar Schritte zurück und griff nach dem Seil eines Flaschenzuges, an dem weit über ihren Köpfen ein großer Steinklotz hing. Kagome hörte noch, wie es grollend aus seiner Kehle kam „Bakusaiga!“ als sie blitzschnell das Seil durchtrennte und in die Höhe gerissen wurde, als das Gewicht zu Boden rauschte. Die unbändige Kraft des Dämonenschwertes schlug an der Stelle ein, an der die schwarzhaarige gerade noch stand und ließ das Haus heftig erzittern und mit einer Explosion in sich zusammen sinken. Jede einzelne Fensterscheibe zerbrach augenblicklich bei der Erschütterung und hinterließen auf der freien Haut der jungen Frau mehrere feine Schnitte, als diese auf ihrem Weg nach oben in ihre Richtung flogen. Sesshomaru besah sich Kagome nun, welche an dem Seil nach oben schoss und war schon etwas verwundert, er sah, wie die Scherben ihren für eine Kriegerin ungewöhnlich makellosen Körper zerschnitten, doch ließ sie sich weder durch einen laut oder einer Mimik im Gesicht etwas anmerken, seine Augen weiteten sich jedoch bei ihrem nächsten Angriff minimal.

Als sie bemerkte, dass das Hochhaus dem Angriff Bakusaigas nicht stand halten würde, ließ sie das Seil los und landete auf den Geländer eines Balkons, worauf sie ihre Schwerter über kreuzt in Richtung des Daiyoukais schlug und nun ihre Kraft auf ihn los ließ. Als dies geschehen war, sprang sie ab, nur um auf der Feuertreppe des benachbarten Gebäudes zu landen und zusah, wie das schwarze Kreuz auf den überraschten Inuyoukai niedersauste. So groß die Überraschung auch über die mächtige schwarze Energie, über die Kagome zu verfügen schien war, schaffte Sesshomaru es diesem Angriff noch rechtzeitig auszuweichen und bestaunte innerlich die Zerstörungskraft, als die Attacke in eine Wand einschlug und diese Augenblicklich nieder riss. Ein leichtes lächeln legte sich mit einem Mal auf die Lippen des Daiyoukai, als er sein Schwert wegsteckte und zu Kagome hinauf sah, welche ihn mit glühenden und eiskalten Blick zugleich von oben herab betrachtete. Sie hatte sich nun doch als würdig erwiesen, dieser Mission gewachsen zu sein, er war zwar mehr als interessiert, woher genau sie diese Macht nahm, doch wäre es nun besser keine Zeit zu verschwenden. Die

junge Frau wusste nicht genau, was das nun wieder zu bedeuten hatte, sie konnte sich einfach nicht erklären, wieso Sesshomaru, der Sesshomaru sie auf einmal anlächelte und dazu auch noch wie es schien den Kampf für beendet erklärte. Sie traute dem Frieden einfach nicht, weshalb sie absprang und leichtfüßig wieder in Angriffsposition vor dem Daiyoukai aufkam. Sesshomaru besah sich die junge Frau vor sich eine Weile stumm und stieß nach einer Weile leise den Atem aus „Du kannst deine Waffen sinken lassen, ich habe nicht vor dich zu töten.“ Kagome dachte sie hörte nicht recht, sie und ihre Waffen sinken lassen, vor einem Youkai? Vor Sesshomaru? Ein verächtliches Schnauben entkam ihrer Kehle, ehe sie nun endlich etwas sagte „Mir ist klar, dass du meine Rasse für ziemlich dumm hältst, was auf viele Menschen ohne Zweifel zutrifft, doch hätte ich die zwei Jahre hier wohl kaum überlebt, wenn ich ihrem Beispiel folgen würde. Was genau soll das hier werden? Ich denke mal nicht, dass du über alte Zeiten plaudern willst.“ Kagomes Griff um ihre Schwerter verstärkte sich, als der Daiyoukai einen Schritt auf sie zu ging, jedoch gleich wieder inne hielt. So würde er nicht weiter kommen, doch wie sollte er diese Frau dazu bringen ihm zu trauen, wenn sie zwei Jahre nichts anderes getan hatte, als gegen seine Rasse zu Kämpfen? Wobei er selbst sie in der Vergangenheit, mehr als einmal töten wollte. „Kagome,...“ sprach er leise und wartete auf eine Reaktion ihrerseits, welche er schnell in ihren Augen erkennen konnte. Die Überraschung darüber, dass er sie mit einem mal bei ihrem Namen nannte und das auch noch in einem wie es klang beinahe sanften Tonfall, konnte sie einfach nicht verbergen, sie hatte nicht einmal gewusst, dass er sich diesen überhaupt gemerkt hatte. Stand sie hier tatsächlich dem Sesshomaru gegenüber? Jedoch fing sie sich schnell wieder und bedachte ihn wieder mit kalten verschlossenen Augen. Doch Sesshomaru hatte was er wollte, sie war nicht vollkommen gefühllos und kalt. Diese schöne Frau hatte einfach nur ihre Gefühle und Emotionen hinter einer dicken Wand aus Eis gesperrt, dies erkannte er sofort und konnte es ihr nicht einmal verdenken. „Es gibt mehr als einen Grund warum du mir nicht trauen solltest, dass ist mir klar, doch musst du es wohl riskieren, wenn du diese Welt retten willst.“ sprach er dann ruhig weiter und sah sie eindringlich an. „Was hast du davon, wenn die Welt und die Menschen gerettet wird? Dies hier müsste für dich doch ein wahr gewordener Traum sein, so oft wie du deinen Hass auf die Menschheit zum Ausdruck gebracht hattest.“ brachte sie nun mit einem Verachtenden Unterton heraus, welchen sie mit purer Absicht hatte durchdringen lassen, um den Inuyoukai zu zeigen, dass sie nicht mehr das naive Mädchen von damals war. Sesshomaru knurrte warnend auf, ihm war klar, dass Kagome ihm nicht besonders wohlgesonnen war und sich dies womöglich auch nicht so schnell legen würde, doch konnte er es nicht dulden, wenn sie in solch einen unverschämten Ton mit ihm sprach. „Es geht um weitaus mehr als die Menschen, mir ist es immer noch egal, was mit ihnen geschieht. Es sieht zwar so aus, als ob die Youkai nun die Welt beherrschen, doch ist dem nicht so, wir sind in der heutigen Zeit auch nichts anderes als die Marionetten eines weitaus mächtigeren Wesens.“ Kagomes Augenbraue wanderte daraufhin fragend in die Höhe „Du hast mich also nur getestet ob ich auch stark genug bin, weil du meine Hilfe erwartest, dieses Wesen zu vernichten.“ schlussfolgerte sie aus seinen Erzählungen, worauf Sesshomaru kurz nickte „Du bist in der Tat nicht so dumm wie die anderen deiner Art.“ gab er dann mit einem hauchdünnen lächeln von sich. Kagome dachte sie wäre im falschen Film, der kaltherzige und blutrünstige Sesshomaru stand doch tatsächlich vor ihr und verlangte nach der Hilfe eines Menschen, nach ihrer Hilfe und was ihr an der ganzen Sache am merkwürdigsten vor kam, er lächelte, was irgendwie noch unheimlicher war, als sein üblicher nichtssagender Gesichtsausdruck. Die junge Frau stieß hörbar den Atem aus, als sie ihre Schwerter wegsteckte und die Arme vor der Brust verschränkte „Du verlangst tatsächlich, dass ich dir helfe, damit die Youkai wieder an der Spitze der Nahrungskette stehen? Was habe ich davon? Anders gesagt was würde sich für die Menschen ändern? Wir müssten weiterhin um unser Überleben kämpfen und was ich an der ganzen Sache nicht verstehe, wieso lässt du dich dazu herab einen Menschen um Hilfe zu bitten, wobei du dich mit anderen Dämonen zusammen tun könntest.“ „Folge mir, ich werde es dir erklären.“ kam es daraufhin von Sesshomaru während er sich umdrehte und voraus lief. Kagome war die ganze Sache nicht wirklich geheuer, doch folgte sie dem Inuyoukai schließlich, da sie schon irgendwie neugierig war. Es waren nicht nur seine Beweggründe, welche sie interessierten, auch war sie sehr über sein verändertes Auftreten ihr gegenüber überrascht. Als sie zu ihm aufschloss und abwartend aus dem Augenwinkel heraus beobachtete, fing der Daiyoukai zu sprechen an „Vor etwa drei Jahren, haben wir noch friedlich im Verborgenen unter den Menschen gelebt und unsere

Leben gelebt. Trotz der stillen Akzeptanz und des Zusammenlebens verachteten die meisten von uns die Menschheit dennoch, es hat sich nichts daran geändert, dass sie dennoch für nutzlos und schwach sind. Dann tauchte Fudo auf und hat die Macht an sich gerissen. All jene, die sich ihm widersetzten wurden sofort getötet, auch ich konnte nichts gegen ihn ausrichten, weil er es schaffte an das Herrscheramulett zu kommen und somit übermächtig war.“ „Was für eine Rolle spielt der Mond bei der ganzen Sache und was ist dieses Herrscheramulett?“ unterbrach Kagome seine Erzählung, worauf Sesshomaru auf sie hinab sah „Woher weißt du, dass der Mond hierbei von Bedeutung ist?“ „Es ist allzu offensichtlich, dass etwas nicht stimmt. Seine Farbe hat sich verändert und wenn ich zu ihm hinauf schaue überkommt mich ein Gefühl von Leere und Hoffnungslosigkeit.“ sagte sie mit den Blick auf die rote Mondsichel am nächtlichen Himmel gerichtet. Sesshomaru folgte ihrem Blick und gab der schwarzhaarigen im stillen Recht, ihm erging es nicht anders. „Es gab eine Familie, welche ihr Reich auf dem Mond hatte. Sie waren die Königsfamilie, herrschten über alles und hielten das Gleichgewicht zwischen den Wesen der Welt aufrecht. Doch hatte man sie seit Jahrhunderten nicht mehr zu Gesicht bekommen, die meisten haben gedacht sie hätten sich einfach nur zurück gezogen, doch ist mir heute bewusst, dass sie damals getötet wurde und zwar von Fudo. Mir ist jedoch nicht klar, wieso er erst vor 2 Jahren auftauchte und den Platz auf dem Thron einnahm. Das Herrscheramulett ist ein Schmuckstück, welches seinem Träger unglaubliche Macht verleiht. Eigentlich war es im Besitz der Königsfamilie, es wurde jedoch nicht von ihnen benutzt, sie warteten darauf, bis der von Schicksal erwählte rechtmäßige Erbe geboren wird.“ Eine Weile sah Kagome stumm zu Boden und ließ sich das eben gesagte durch den Kopf gehen. „Also könnte es sein, dass Fudo der Mann ist, welcher aus den Flammen trat.“ murmelte sie vor sich hin, so sehr in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, dies laut ausgesprochen zu haben. „Wovon sprichst du?“ kam es auch prompt von Sesshomaru, welcher sie damit aus den Gedanken riss. Eine Weile sah sie ihn stumm von unten her an und überlegte, ob sie ihm wirklich trauen sollte. Mit einem Mal wurde ihr jedoch etwas klar, Sesshomaru hatte in der Vergangenheit nie gelogen, er hatte zwar seine Vorhaben für sich behalten, doch wenn er jemals etwas preis gab, war es stets die Wahrheit. Sie beschloss ihm fürs erste einen kleinen Teil ihres Vertrauens zu schenken „Ich habe seit etwa einen Jahr, immer wieder den selben Traum. Ich stehe auf dem Mond inmitten eines wunderschönen Gartens und blicke auf die Erde hinab, plötzlich ertönt ein Knall und das riesige weiße Schloss hinter mir geht in Flammen auf. Ich versuche etwas gegen die Flammen zu unternehmen, doch schaffe ich es nicht. Dann kam eine Youkai auf mich zugelaufen und wollte, dass ich mich in Sicherheit bringe, doch ich blieb. Kurz darauf kam auch schon ein Mann zwischen den Flammen heraus und tötete die Youkai. Wir standen uns eine Weile gegenüber ehe er sich auf mich stürzt und wir gegeneinander kämpften. Ich hätte ihn schlagen können, doch schoss er eine rote Energiewelle auf mich ab... dann wache ich wieder auf.“ „Du träumst von der Vernichtung der Königsfamilie?“ kam es vollkommen erstaunt von Sesshomaru „Das Reich des Mondes ist vor fast 600 Jahren zerstört worden. Also wieso hast du solche Visionen?“ Kagome konnte nur mit dem Kopf schütteln „Ich weiß es nicht, ebenso wenig wie ich weiß, woher die dunkle Macht in mir kommt. Eines Tages waren meine reinen und Spirituellen Kräfte verschwunden, seit diesem Tag habe ich auch immer wieder diesen Traum.“ „Hn.“ Sesshomaru konnte sich genau so wenig erklären, wieso eine Miko ihre Kräfte gegen die der Dunkelheit einbüßt und von der Vernichtung eines vor 600 Jahre zerstörten Reiches träumt. Kagome sah sich eine Weile stumm um, ehe ihr klar wurde, wo genau der Daiyoukai sie hinführte und stieß ihren Atem leise, jedoch laut genug aus, um die Aufmerksamkeit ihres Begleiters auf sich zu ziehen. „Wenn Fudo durch das Herrscheramulett solch eine Macht erlangen konnte, bleibt es daher nur zu verhindern, dass er dieses jemals an sich nimmt. Daher brauchst du meine Hilfe, da ich die einzige bin, die dazu in der Lage wäre. Weil ich die einzige bin, die durch den Brunnen in die Vergangenheit reisen kann.“

Rückkehr in die Feudalzeit

Kagome blieb am Fuße der langen Treppe stehen, welche zum Higurashi Schrein hinauf führt und folgte mit ihren Augen den Weg hinauf. „Wenn du weißt, was zu tun ist, warum zögerst du dann noch?“ Auch wenn Kagome sich mühe gab, all ihre Emotionen unter Verschluss zu halten, so konnte Sesshomaru ihren Schmerz und ihre Trauer deutlich riechen. Sie wollte niemals wieder hier her zurückkehren und nun stand sie hier an dem Ort, welcher die schmerzlichen Erinnerungen, welche sie in den letzten Jahren unterdrückt hatte wieder hervor holte. Sie vermisste ihre Familie schrecklich, doch hatte sie sich damit abgefunden, dass sie womöglich Tod waren, jedoch ließ der Anblick ihres alten Zuhauses ihr Herz schmerzlich zusammen ziehen. Kopfschüttelnd sah sie wieder zu Sesshomaru „Hat sich damals niemand gefragt, warum ich nie zurück gekehrt bin?“ „Man nahm an, du würdest hier mit deinen Leuten dein Leben fort führen.“ antwortete er ihr wahrheitsgemäß, konnte sich diese Frage jedoch nicht erklären. Kagome betrat die erste Stufe, sah den Daiyoukai weiterhin an und sagte „Ich bin nie zurück gekehrt, weil ich nur noch ein einziges Mal durch den Brunnen reisen kann. Wenn ich gehe wird er sich für immer verschließen und ich werde nicht mehr zurück kehren können.“ Ihr Blick wanderte zum Mond „Aber es geht hier nicht mehr nur um mich, wenn ich so die Welt, meine Familie und Freunde retten kann, werde ich dieses Opfer auf mich nehmen.“ Sesshomarus Augen weiteten sich ein kleines Stück, dass hatte er nicht gewusst, er dachte sie wäre womöglich wegen Inuyasha nie zurück gekehrt weil er sich für die andere Miko entschieden hatte. Doch nun würde sie tatsächlich gehen, auch wenn sie wusste, dass sie für den Rest ihres Lebens in einer anderen Zeit verbringen muss. „Dann werde ich jetzt gehen. Mach´s gut Sesshomaru.“ Kagome sah ihn noch ein letztes Mal an, ehe sie sich umwand und langsam die Treppen hinauf stieg. Sie konnte es nicht glauben, sie würde tatsächlich zurück gehen und ihre Freunde wieder sehen, doch blieb die erwartete Freude darüber aus, sie hatte keine Zeit für eine freudige Zusammenführung, sie musste Fudo aufhalten und hatte dazu auch noch keinen Schimmer wie sie vorgehen sollte. Als sie etwa die Hälfte des Weges hinter sich hatte, schlang sich mit einem mal ein Arm um ihre Taille, worauf Kagome mit einem Ruck nach oben gezogen wurde und im nächsten Moment ein Blitz an der Stelle einschlug, an der sie eben noch gestanden hatte. Sie sah noch, wie die halbe Treppe zerbrach, die Steine in alle Richtungen flogen, ehe Sesshomaru sie vor dem kleinen Schrein ab setzte und sie in dessen Richtung schob „Los verschwinde! Er kommt.“ Völlig irritiert sah die junge Frau ihn an „Wer Fudo? Was will er, weiß er was ich vorhabe?“ „Nein, er wird denken, du bist meine Geliebte oder dergleichen, weil ich dich nicht getötet habe.“ Die Augen der jungen Frau weiteten sich ein Stück. „Was wird aus dir werden? Du hast selbst gesagt, du kannst nichts gegen ihn ausrichten.“ Sie konnte es sich selbst nicht erklären, wieso sie ihn das Fragte, es sollte ihr doch egal sein, was mit ihm geschah, doch war er es, der ihr ihre stumme frage beantwortete. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, als er ihr vorsichtig mit seiner Hand über die Wange strich „Immer noch sorgst du dich erst um die anderen kleine Miko, das wird sich wohl nie ändern. Es ist egal, was hier mit mir geschieht, wenn du erfolgreich bist. Es liegt in deiner Hand, wie die Zukunft aussieht und jetzt geh.“ Kagome nickte kurz und ließ nun keine Zeit mehr verstreichen, da sie nun die Aura des mächtigen Wesens spüren konnte, welches sich ihnen rasend schnell näherte. Sesshomaru hatte Recht, es lag von nun an in ihrer Hand, wie die Zukunft aussähe. Schnell lief sie in den kleinen Schrein hinein, wobei sie die Treppen hinab sprang und mit einem weiteren Satz im Brunnen verschwand, ehe ein greller Blitz in dem Schrein einschlug und diesen samt Brunnen zerstörte. Kagome hörte noch den lauten Knall und das zerbarsten des Holzes, bevor sie das blaue funkelnde Licht umgab und sie schließlich wieder auf dem Brunnenboden aufkam. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie durch die Wurzeln des zugewachsenen Brunnens hindurch späte und den blauen Himmel über sich erblickte „Ich bin zurück.“
 

Die Sonne strahlte hell und warm auf das kleine Dörfchen nieder, kein Wölkchen war am strahlend blauen Himmel zu sehen, doch schien ein kleiner schwarzer Fleck die Perfektion des Anblicks zu stören. Der Hanyou mit den weißen Haaren auf dem Kopf, aus dem zwei flauschige Hundeohren ragten stand mit einem zufriedenen Lächeln vor seiner Hütte und zuckte mit diesen, als die junge Frau in Mikotracht neben ihn trat „Sie werden bald hier sein.“ kam es von ihr und ergriff seine Hand.“ Der weißhaarige sah in das freundliche Gesicht seiner Gefährtin und lächelte sie glücklich an, ehe er sie an sich zog und ihr einen sanften Kuss gab. „Ein weiteres Jahr ist vergangen.“ hauchte er ihr entgegen, als er sich von ihr löste und den schnell näher kommenden Fleck entgegenblickte, welchen sie erwarteten. Mit einem sanften Fauchen landete eine Dämonenkatze auf den Boden, von der nun ein junger Mann im Alter von 14 Jahren und ein immer noch kleiner Fuchsyoukai absprangen um den Hanyou und die Miko zu begrüßen. „Kohaku!“ rief eine braunhaarige hochschwangere Frau freudig und lief auf den Jungen zu, welchen sie auch gleich in die Arme schloss. „Nicht so hastig Sango, du solltest in deinem Zustand nicht so herum rennen.“ Kam es auch gleich von dem Mönch, welcher sich neben den Hanyou gesellte und seine Frau keinen Augenblick aus den Augen ließ. „Beruhige dich Miroku, sie ist schwanger und nicht schwer Krank, außerdem soll sie sich bewegen, dass erleichtert die Geburt.“ Sprach Kikyo dem Mönch ruhig zu, um ihn ein wenig zu beruhigen. Kohaku und Shippou kamen nun auf den Rest der Gruppe zu um diese ebenso freudig zu begrüßen, ehe sie sich in die Hütte von Kikyo und Inuyasha zurück zogen, um über die Geschehnisse des letzten Jahres auszutauschen, wobei es wie es so üblich war, eine kleine Rauferei gab, als Inuyasha seinen Halbbruder witterte, welcher seinen Schützling Rin besuchen kam, die seit Narakus Vernichtung im Dorf geblieben war, um unter Menschen aufzuwachsen und sich von Kaede und Kikyo zu einer Miko ausbilden zu lassen. Nachdem Inuyasha mal wieder im Dreck gelandet war, zogen sich die Freunde wieder die Hütte zurück und Sesshomaru ließ sich mit Rin auf der kleinen Lichtung am Brunnen nieder, wo sie ihm über den Stand ihrer Ausbildung berichtete.
 

Inuyasha, Kikyo, Sango, Miroku, Kirara, Kohaku und Shippou saßen derweil um die Feuerstelle verteilt und tranken Tee, dabei erzählten Inuyasha und Kikyo, dem Kitsunen und dem Dämonenjäger, dass Kikyo nun endlich glücklicher Hoffnung war und demnächst ein kleiner Hanyou das Dorf auf trap halten würde. Kohaku war ebenfalls sehr erfreut, dass er nun zum dritten Mal Onkel werden würde, da Sango zu der derzeitigen Schwangerschaft vor einem Jahr Zwillinge bekam. Er erzählte seiner Schwester, dass er in seiner Dämonenjägerausbildung gut voran kam und Shippou in seiner Ausbildung ebenfalls gute Fortschritte machte. „Das ist toll, ich freue mich ja so und bin sehr stolz auf euch, ich wünschte nur Kagome wäre hier und könnte sich mit uns zusammen freuen.“ Kam es traurig von Sango, worauf sich eine bedrückende Stille in der Hütte ausbreitete. Miroku nahm seine Frau in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken, als er sich mit bedrückter Miene umsah. „Es wäre wirklich schön sie wieder zu sehen, doch hat sie nun mal ihr Leben in der Zukunft, vielleicht kommt sie uns ja irgendwann einmal besuchen.“ sagte Shippou daraufhin ebenso traurig und zwinkerte ein paar mal um die aufsteigenden Tränen nieder zu kämpfen. „Denkt ihr sie hat uns vergessen? Ich meine, sie hat dort ihr Leben, ihre Freunde und Familie und es ist nun zwei Jahre vergangen. Sie hat sich seitdem nicht einmal mehr blicken lassen.“

Brachte Kikyo nun abschätzig heraus und erntete darauf einen bösen Blick von der Dämonenjägerin „Kagome-chan würde uns niemals vergessen, so ist sie einfach nicht, irgendetwas muss geschehen sein, dass sie nicht zurück kommt.“ Der Hanyou, welcher bisher

still neben seiner Frau saß nickte zustimmend „Sango hat recht, Kagome würde uns nicht einfach vergessen, wir sind immer noch ihre Freunde, könnte es vielleicht sein, dass der Brunn...“ Der Weißhaarige hielt inne, wobei sich seine Augen weiteten. Mit einem Mal stand Inuyasha kerzengerade im Raum, worauf die Freunde heftig zusammen zuckten „Was ist los Inuyasha? Hast du einen Dämon gewittert?“ fragte Miroku schon gleich, worauf der Hanyou heftig mit dem Kopf schüttelte „Nein... i... ich kann Kagome riechen, sie... sie ist zurück gekehrt.“ rief er freudig aus, was dazu führte, dass die Gruppe aufsprang und allesamt gleichzeitig versuchten die Hütte zu verlassen. Stolpernd zwangen sie sich durch die schmale Öffnung und liefen so schnell sie konnten Richtung Brunnen, wo Sesshomaru gelangweilt an einen Baum gelehnt stand und den Brunnen beobachtete, während Rin ihn weiterhin ohne Punkt und Komma zu quasselte. Er hatte den Geruch der Miko sofort erkannt und die Tatsache, dass sie nicht sofort aus dem Brunnen gestiegen kam, ließ ihn darauf schließen, dass sie durch die dicken Wurzeln, welche den Schacht verschlossen nicht hindurch kam. Er sah nicht ein ihr zu helfen, so weit käme es ja noch, doch verließ ihn die Freude darüber, dass sie da unten gefangen war jedoch schnell, als sein dämlicher Halbbruder und seine Freunde angelaufen kamen, am Rande der Lichtung stehen blieben und den Brunnen anstarrten. Inuyasha wollte gerade auf den Brunnen zu eilen, um die Wurzeln zu entfernen, als er von Kikyo am Ärmel fest gehalten wurde „Warte, geh nicht näher heran, ich spüre eine dunkle

Aura in dem Schacht.“ „Was? A... aber Kagome ist da unten, sie…“ der Hanyou hielt inne, als

die dichten Wurzeln plötzlich von einer schwarze Energiewelle in Stücke gerissen wurden und eine junge Frau mit zu einem Zopf gebundenen langen schwarzen Haaren, gezogenem Schwert hinaus gesprungen kam und geschmeidig vor einer mehr als geschockten Gruppe auf dem weichen Gras landete.

Unerfreuliche Aufeinandertreffen

Kagome sah sich kurz um, wobei sie etwas verwirrt feststellte, dass all ihre Freunde und sogar Sesshomaru anwesend waren. Sie hatte ehrlich gesagt nicht gehofft auf sie zu treffen, um sich unbemerkt in dieser Zeit bewegen zu können, doch ließ sich dies nun nicht mehr ändern. Sie freute sich unglaublich sie wieder zu sehen, doch brachte sie nur ein hauchdünnes Lächeln zustande, ehe sie ihr Schwert wegsteckte. Völlig überfordert standen sie nun alle da und starrten fassungslos die blutverschmierte Kriegerin an, selbst Sesshomaru hatte überrascht eine Augenbraue nach oben gezogen, da er damit nun überhaupt nicht gerechnet hatte. „K… Kagome bist du das wirklich?“ schaffte es Inuyasha herauszupressen, als er endlich aus seiner Schockstarre erwachte und zögerlich einen Schritt auf die junge Frau zu ging. „Natürlich bin ich es oder kennst du etwa noch jemanden, der durch den Brunnen reisen kann?“ kam es trocken von der blauäugigen Miko, welche sich ihre Freunde besah und anhand ihrer Erscheinung darauf schloss, dass sie in den letzten zwei Jahren eine schöne Zeit gehabt haben mussten. „Kagomeee...“ jaulte der Kitsune auch gleich los und wollte auf sie zulaufen, hielt jedoch aufgrund einer erhobenen Hand ihrerseits inne. Tief in ihren inneren freute sie sich für sie, auch war sie glücklich sie wieder zu sehen, doch hatte sie keine Zeit für glückliches Geplänkel, die Zukunft und das Leben ihrer Familie und Freunde stand auf den Spiel. Niemand wagte es auf diese Geste hin auch nur einen Schritt zu tun, da der Schock über den Anblick dieser emotionslos wirkenden Frau, welche ihre Kagome sein sollte mehr als tief saß. Kikyo jedoch machte nach einer weile einige Schritt nach vorn und sah sie durch zu schlitzen verformten Augen an „Was hast du mit meiner Seele gemacht, sie ist nicht mehr rein!“ zischte sie Kagome wütend an, worauf alle geschockt die Luft einsogen und Kagome mit geweiteten Augen anstarrten. Das schmale Lächeln auf den Lippen der jungen Frau verschwand augenblicklich, worauf ihr Blick an Kälte zu nahm, als sie die schwangere Miko fixierte „Pass auf wie du mit mir sprichst, keiner von euch hat auch nur die leiseste Ahnung davon, was ich in den letzten zwei Jahren durchgemacht habe, während ihr euer friedliches Leben genossen habt. Ich bin auch nicht gekommen um ein freudiges Wiedersehen zu feiern, ich muss weiter.“ Daraufhin wand sie sich ab und ging Richtung Wald, hielt jedoch inne, als sie die brüchige Stimme ihrer besten Freundin vernahm „Kagome, w... wa... was ist mit dir passiert? Woher stammen all die Verletzungen? Warum hast du uns nie besucht? Wieso bist du nie zurückgekommen, wenn du Hilfe gebraucht hättest, dann hättest du doch zu uns kommen können, wir sind doch deine Freunde.“ Kagome stieß daraufhin kaum hörbar den Atem aus, ehe sie sich wieder zu ihnen umdrehte und kurz ihren Körper besah, worauf sie mit den Schultern zuckte und ein beinahe belustigtes grinsen über ihre Lippen huschte „Das sind doch nur ein paar Kratzer, ich sah schon schlimmer aus. Ich konnte euch nicht einfach so besuchen, es war mir nur noch einmal möglich durch den Brunnen zu reisen, nun ist er für immer verschlossen.“ „Soll das heißen du bist von nun an in dieser Zeit gefangen? Wieso gehst du so weit, was ist passiert Kagome?“ fragte Inuyasha sie völlig außer sich, ballte seine Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähnen, worauf Kagome leicht den Kopf schüttelte „Das ist doch vollkommen egal, es geht um weitaus mehr als um mich. Es soll nicht eure Sorge sein, was geschehen wird, genießt weiterhin euer friedliches Dasein.“ „Ich werde sicherlich nicht zulassen, dass du hier alleine herumläufst, was auch immer du vor hast, ich werde dich begleiten.“ rief der Hanyou aufgebracht, seine Frau dabei ganz vergessen, worauf er nur einen tödlichen Blick von der blauäugigen erntete „Huh! Bist du tatsächlich so ehrlos und lässt deine schwangere Frau alleine? Widerlich! Ich kann selbst auf mich aufpassen, dass habe ich die letzten zwei Jahre schließlich auch geschafft.“ Daraufhin wand sie sich innerlich kochend wieder um, sie konnte sie in diesem Moment nicht mehr ertragen und trat in den Wald hinein „Wir werden uns wieder sehen, wenn ich meine Aufgabe erfüllt habe.“ rief sie ihnen mit einem gelangweilten Handwink über die Schulter zu und murmelte ein „Vorausgesetzt ich überlebe es.“, vor sich hin, ehe sie zwischen den Bäumen verschwand und ihre Freunde völlig verwirrt stehen ließ.
 

Kagome wollte nicht so hart zu ihren Freunden sein, doch hatte sie sich eine Kaltherzigkeit angeeignet, welche sie nur schwer einfach so wieder los werden konnte. Zumal dieser stoische Hanyou es geschafft hatte sie innerhalb von weniger als fünf Minuten derart wütend zu machen, dass sie am liebsten alles zerlegt hätte, zumal sie in diesem Moment auch noch Sesshomaru vergessen hatte. Ihn hätte sie vielleicht um Hilfe bitten können. Ein leises sarkastisches Lachen entrann ihrer Kehle, ja klar, der Menschenverachtende Lord der Westlichen Ländereien dieser Zeit würde ihr sicher etwas seiner ach so kostbaren Zeit schenken. Sie musste es allein schaffen, hoffte jedoch, dass sie gegen Fudo etwas ausrichten konnte, naja in dieser Zeit war er ja noch nicht so mächtig, somit schöpfte sie Hoffnung. Außerdem hoffte sie, dass sie endlich heraus finden würde, was der immer wieder kehrende Traum zu bedeuten hatte. Sie wusste nun, dass es sich bei diesem Traum um die Herrscherfamilie handelte, welche in dieser Zeit also vor etwa 100 Jahren getötet wurde, doch wen verkörperte sie in diesem Traum. Sie musste herausfinden durch wessen Augen sie dieses grauen sah. Während sie den Waldweg entlangging hob sie ihre Hand auf die Höhe ihrer Augen und ließ diese kurz schwarz aufleuchten „Und was hat es mit meinen veränderten Kräften auf sich?“ Kopfschüttelnd ließ sie ihre Hand wieder sinken und folgte weiterhin den Weg. Sie wusste nicht genau, wo sie eigentlich hin gehen sollte, wie sollte sie jemanden finden, von dem sie nur den Namen kannte und ein unscharfes Bild aus ihren Träumen hatte. Kagome überlegte eine Weile hin und her, ehe sie auf die Idee kam, sie könnte doch den Waffenschmied Totosai fragen, er könnte ihr sicherlich weiterhelfen. Als die junge Frau eine weitreichende Lichtung erreichte, blieb sie stehen und sah sich eine Weile um, bevor sie sich mit einem leisen Seufzer in das weiche Gras nieder ließ. Nun war die Frage geklärt, wo sie anfangen sollte, doch wie sollte sie zu Totosai gelangen, wenn sie nicht einmal wusste, wo genau er sich aufhielt. „Schönen dank Sesshomaru, wie soll ich mich in einer Welt zurecht finden, welche ich nicht einmal kenne.“ Meckerte sie leise vor sich hin und entschied sich die Nacht erst einmal hier zu bleiben. In der Neuzeit hatte sie keine Probleme auch in der Nacht durch die Gegend zu streifen, doch war es hier schon etwas anderes, da diese Zeit nicht den Komfort von Straßenbeleuchtungen bot und sich ihre Sinne zwar erheblich geschärft, ihr Sehvermögen jedoch nicht mit einem Nachtmodus ausgestattet war. Kurz ließ sie ihre Sinne schweifen, ehe sie sich auf den Rücken legte und den von der untergehenden Sonne orange und pink gefärbten Himmel betrachtete. Kurz stieß sie ihren Atem aus, als ihre Wunden unter der Berührung des spitzen Grases zu brennen begannen, wobei ihr nächster Gedanke eine schöne heiße Quelle oder einem See galt. Sie wusste schon, dass sie bald von einem Youkai angegriffen werden würde, da ihr Blut womöglich Kilometer weit zu riechen war. Ihre Augen schlossen sich nach einer Weile wie von selbst, doch schlafen würde sie in dieser Nacht sicher nicht. Kagome hatte gelernt ihren Körper ruhen zu lassen, ohne tief und fest schlafen zu müssen, so konnte sie es sofort spüren, wenn sich ihre Feinde näherten. Doch musste sie sich für die nächsten Nächte einen sicheren Unterschlupf suchen, auf Dauer würde sie womöglich verrückt werden, wenn sie gänzlich auf Schlaf verzichtete. Sie dachte eine Weile weiter darüber nach, wie sie sich zurecht finden sollte. Wäre Kikyo nicht schwanger, hätte sie das Angebot von Inuyasha womöglich angenommen, sie zu begleiten, so hätte sie sich zumindest zurecht gefunden, denn seinen Schutz brauchte sie mit Sicherheit nicht mehr. Kopfschüttelnd verwarf sie diesen Gedanken schnell wieder, die Zeit in der die mit Inuyasha reiste war schon lange vorbei. Sie hatte damals einen Entschluss gefasst und dieser war die einzig Richtige Entscheidung. Inuyasha war Geschichte, ebenso wie die Kagome von damals.
 

Die Sonne war nun endgültig unter gegangen, worauf sich die bedrohliche Stille der Nacht über das Land legte. Ein paar Augen hefteten sich auf die schlafend wirkende schwarzhaarige Schönheit, welche mitten auf der Lichtung lag. Ihr Haar und ihre Haut Schimmerte leicht bläulich im sanften Licht des Mondes, ihre Sinne waren zwar geschärft, so hatte sie ihren stillen Beobachter längst bemerkt, auch wenn jenes Wesen seine Energien gänzlich zu verbergen vermag. Sie spürte seine Blicke auf sich, da sie ihre Umgebung geradezu paranoid abscannte und da er nichts weiter tat, als sie nur anzusehen, blieb sie liegen und schloss ihn vorübergehend, als mögliche Gefahr aus, hielt sich dennoch bereit.
 

Immer wieder fuhren seine Augen ihren Körper auf und ab, so kam er nicht umhin sich einzugestehen, dass sie in der Zeit ihrer Abwesenheit wahrhaft schön und ihr Körper unglaublich attraktiv wurde. Ein wütender Laut drohte seine Kehle zu verlassen, doch konnte er sich noch beherrschen, diesen nicht verlauten zu lassen. Seine Augen schlossen sich, um diesen Anblick zu entkommen, er wollte sie nicht schön finden, redete sich zu, dass sie

dreckiger Abschaum sei, doch hatte sich das Bild dieser Frau schon längst in sein Gedächtnis eingebrannt. Wie konnte sie es nur wagen hier aufzutauchen, mit dieser Kraft in sich, welche er bei keinem Menschen zuvor wahrgenommen hatte, diesem Körper, welcher nur so dazu verführte ihn zu berühren und dann auch noch in diesem Aufzug. Eines störte ihn jedoch an ihrem Anblick, woher hatte sie all diese Verletzungen und wieso zeigte sie keinerlei schmerzen. Seine Kiefermuskeln spannten sich an, als er die Zähne hart aufeinander presste, da ihr Bild immer wieder vor seinem inneren Auge auftauchte, diese Kleidung war noch schlimmer, als die, die sie damals immer getragen hatte, ihre Haut war an den intimsten Stellen zwar bedeckt, doch konnte man ganz genau jede Kurve ihres unglaublichen Körpers allzu deutlich sehen. Was ihm jedoch am meisten interessierte, wie in allen Gottes Namen kam es, dass sein Geruch an ihr haftete. Ja er hatte es sofort gerochen trotz des Blutes, als sie diesen überraschenden Auftritt auf der Lichtung hinlegte und aus dem Brunnen gesprungen kam. Selbst ihn hatte sie ziemlich überrascht und dies war nicht gerade leicht. Er wollte sie am liebsten sofort zur Rede stellen, doch konnte er sich vor seinem dämlichen Halbbruder und dessen Freunde nicht die Blöße geben. Inuyasha war womöglich viel zu erschrocken über ihre Veränderung und diesen Anblick gewesen, dass er es nicht bemerkt hatte, darüber war er mehr als froh, wie hätte das denn ausgesehen. Er wartete bis die völlig verwirrte Gruppe sich endlich in ihr Dorf zurück zog und schickte seinen Schützling sogleich mit ihnen mit, um nun unbemerkt ihren Duft zu folgen. Nun saß er hier auf einem Baum, wie ein erbärmlicher Spanner und rang mit seiner Beherrschung bloß nicht zu ihr zu gehen um ihren atemberaubenden Körper, mit seinen Klauen zu erkunden. Wie tief war er gesunken, dass er in begriff war in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und sich derart zu einer Menschenfrau hingezogen zu fühlen. Der Geruch der Umgebung veränderte sich leicht, auch konnte er das Youki einiger Dämonen wahrnehmen, welche sich dieser Lichtung zu nähern schienen, sie werden wohl auf die Miko aufmerksam geworden sein, war ja kein Wunder, so schwer, wie der Geruchs ihres Blutes in der Luft lag. Sesshomarus Augen schnappten auf und fixierten den Waldrand auf der anderen Seite der Lichtung. Er könnte einen kleinen Ast nach ihr werfen, um sie auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen, doch entschied er sich nichts dergleichen zu tun und abzuwarten, was geschehen würde. Ihr Tod wäre sogar die Lösung seines derzeitigen Problems, wenn sie nicht mehr wäre, müsste er sich keine Gedanken mehr um sie machen und sich wieder anderen Dingen widmen. Doch würde er dann nie erfahren, wieso sie nach ihm roch und was genau sie dazu bewegte, wieder in diese Zeit zurück zu kehren, was sie vor hatte, wobei sie sogar wusste, dass sie dabei sterben könnte. Ohne zweifel musste etwas in der Zukunft nicht stimmen, was sie hier beheben wollte, da sie nicht kam um ihre Freunde zu sehen. Ein unzufriedenes Grummeln braute sich in ihm zusammen, doch als Sesshomaru gerade mit einem Ast nach ihr werfen wollte, um sie zu wecken, kam die Miko mit einem Mal in einer fließenden Bewegung auf die Beine, worauf sie gelassen ihre Schwerter zog und auf ihre Feinde zu warten schien, als ob sie sie die ganze Zeit schon bemerkt hätte. Wieder einmal schaffte die junge Frau es, den Daiyoukai zu überraschen, was ihn schon langsam ein wenig auf die Nerven ging und er sich um entschied, sollte das Rudel sie ruhig zerfleischen er würde auch alleine herausbekommen, was geschehen würde, schließlich war er der Lord der Westlichen Ländereien und diesem entging nichts. Sesshomaru lehnte sich nun gemütlich zurück und genoss die Show, welche jeden Augenblick hier stattfinden würde. „Soll ich ein wenig mit den Nekos spielen oder doch eher kurzen Prozess machen, was meint ihr Sesshomaru-sama?“
 

Der Daiyoukai wäre beinahe von seinem Ast gefallen, als er den Klang ihrer leisen schon fast belustigten Stimme vernahm, sie hatte ihn doch tatsächlich bemerkt und woher wusste sie, dass ein Rudel Nekoyoukai es auf sie abgesehen hatte? Nun ließ sich ein Knurren einfach nicht unterdrücken, sie hatte ihn an der Nase herum geführt und machte sich nun auch noch darüber lustig, wie konnte sie es nur wagen. Kagome, welcher das Knurren galt, rollte genervt mit den Augen, war ja klar, dass der Lord nun beleidigt war, weil ein Mensch es schaffte ihn zu bemerken, wobei selbst so mancher Youkai Probleme damit hatten. Es war doch immer wieder schön unterschätzt zu werden. Wie dem auch sei, sie musste sich erst einmal mit den

Feindlichen Dämonen beschäftigen, welche hier gleich ankommen würden, sie entschied sich dafür kurzen Prozess mit ihnen zu machen, da sie keine große Lust hatte sich lange mit ihnen zu beschäftigen. Sie wusste, warum Sesshomaru ihr gefolgt war, er konnte sich selbst an ihr riechen und ihr graust es jetzt schon davor, ihm zu erzählen, dass er ihr das Leben gerettet hatte, anders gesagt, noch tun würde. Diesen Gedanken schob sie jedoch schnell wieder bei Seite, sie musste ihren Kopf für das kommende frei halten, um keine Fehler zu begehen, da sie es noch nie mit einem womöglich im Kampf gut eingespielten Rudel gleichzeitig aufgenommen hatte.
 

So verärgert Sesshomaru über die Unverschämtheit dieser Frau auch war, so war er nun recht neugierig, so wie sie da stand, mit ihren Schwertern in den Händen, machte sie jedenfalls eine gute Figur. Ärgerlich schüttelte er den Kopf, war er nun wirklich schon so weit, dass er nicht einmal mehr seine Gedanken kontrollieren konnte? Schnell fing er sich wieder und sah nun zu dem Waldrand hinüber, wo er in der Dunkelheit mehrere grünlich schimmernde Augen ausmachen konnten, welche ihre Beute gierig betrachteten und mit einem Satz sprangen sie hervor. Im nächsten Moment schossen auch schon an die 20 Nekoyoukai aus dem Wald heraus und umkreisten die Miko mit gierigen Blick, welche zu Sesshomarus erstaunen immer noch regungslos da stand und ihre Feinde mit einem eiskalten Blick abwartend musterte. Der Atem der schwarzhaarigen ging ruhig und nicht ein Fünkchen Angst, war von ihr zu vernehmen, diese Frau war die ruhe selbst. Die Augen des Inuyoukai formten sich zu schlitzen, als sich Kagomes rechter Mundwinkel leicht nach oben bog, da sie zu spüren schien, dass ein Youkai hinter ihr in begriff war, sie als erster zu attackieren und so kam es auch. Als sie spürte, dass der Neko hinter ihr zum Sprung ansetzte, wand sie sich blitzschnell um und schlitze den Dämon in der Luft auf, worauf dieser leblos auf dem Boden aufschlug. Dies war anscheinend das Startzeichen für die übrigen Nekoyoukai, da sich diese nun allesamt auf Kagome stürzten, welche in die Luft sprang und einen nach den anderen mit ihren Schwertern zu Fall brachte. Sesshomaru folgte jede ihrer Bewegungen und kam nicht umhin heimlich von dieser Frau beeindruckt zu sein. Es war einfach unglaublich, mit welch einer Präzision und Eleganz sie ihre Schwerter schwang und das für eine einfache Menschenfrau, so manch ein Dämon konnte sich noch etwas bei ihr abgucken. Er sah dabei zu, wie sie einen nach den anderen niederstreckte und immer mehr an Schnelligkeit zu nahm, was ebenfalls für einen Menschen ziemlich erstaunlich war. Nach kürzester Zeit standen ihr nur noch fünf Youkai gegenüber, welche es nun vorzogen sich wie Feiglinge aus dem Staub zu machen, was Sesshomaru gar nicht passte. Er rechnete schon damit, dass die jung Frau sie ziehen ließ, jedenfalls war sie damals immer recht barmherzig gewesen, doch hatte er sich in diesem Punkt schwer in ihr getäuscht. Kagome bemerkte die abwehrende Haltung der übrigen Nekos, doch würde sie ihnen niemals die Chance zur Flucht geben, sie haben es gewagt sie anzugreifen, was mit dem Tode bestraft würde. Kurz ließ sie ihre Schwerter in den Händen kreisen, was die Dämonen ausnutzen und versuchten davon zu laufen, doch zu spät. Ehe Kagome ihre Schwerter überkreuzte um ihnen ihre schwarze Kraft hinter her zu schicken rief sie schon fast amüsiert mit einem grollenden Unterton „Lauft nur ihr Feiglinge. Ihr werdet mir dennoch nicht entkommen.“ Mit einem schleifenden Geräusch schabten die Schwerter übereinander, als die Energie aus ihnen herausbrach, welche jeden einzelnen von ihnen erfasste und sofort vernichtete, wobei der vor ihnen liegende Wald nicht unverschont blieb. Sesshomaru sah immer noch mit leicht geweiteten Augen auf die zerfetzten Youkaikörper und die zerstörten Baumgruppen, bis er bemerkte, dass die junge Frau sich in seine Richtung gedreht hatte und ihre Schwerter wegsteckte.

Unmoralisches Angebot

Mit einem Satz stand er auch schon vor ihr und sah sie kalt von oben herab an. Kagomes Miene blieb ebenso versteinert, wie die seine, da ihr klar war, dass dieser Sesshomaru ein ganz anderer war, als der dem sie in der Zukunft begegnet war, daher hatte sie sich auch entschlossen ihn Förmlich anzusprechen und nicht einfach zu duzen, schließlich war er hier immer noch ein Lord, ob nun Youkai oder nicht. „Ihr wollt sicher wissen, wieso euer Geruch an mir haftet.“ sagte sie dann schließlich, worauf sich die Augen ihres Gegenübers leicht verengten. Wie sehr es ihn doch ankotzte, wenn sie genau wusste, dass er da war und dann auch noch den Grund dafür kannte. Wütend formte sich seine Hand zu einer Faust, was für Kagome nicht unbemerkt blieb. „Bevor ihr eure Wut über meine für einen Menschen untypische Scharfsinnigkeit an mir auslasst, sollte ich euch sagen, dass euer Zukünftiges Ich mich speziell wegen des Auftrages, wegen dem ich hier bin, am leben ließ. Wir haben sogar gegeneinander gekämpft, woher ich übrigens auch die Verletzungen habe. Ihr habt mich geprüft, ob ich auch stark genug sei. Euer Geruch haftet an mir, weil ihr mir kurz bevor ich hier her zurück kehrte das Leben gerettet habt, da der Tyrann meiner Zeit mich töten wollte.“ Sesshomarus Augen nahmen wieder ihre normale Form an, wobei sich seine Klaue wieder entspannte. Er konnte es nicht glauben, er hatte gegen sie gekämpft und sie am leben gelassen? Ein kleiner Trumpf schlich sich jedoch bei ihm ein, dass sie wenigstens verletzt war. Doch, dass er sie tatsächlich für würdig ansehen würde, sie um Hilfe zu bitten. Bei seinem letzten Gedanken ballte sich seine Faust jedoch sofort wieder zusammen. „Soll das heißen, ich habe dich um Hilfe gebeten, einen Menschen?“ knurrte er sie dann an. Diese Tatsache war fast genau so schlimm, wie der Gedanke daran, dieser Frau bewusst das Leben gerettet zu haben. „Da ich die einzige bin, die in die Vergangenheit reisen kann, blieb euch keine andere Wahl.“ Sesshomaru hätte sie am liebsten in Stücke gerissen, nur um sie und den Beweis dieser Schande nicht mehr sehen zu müssen, doch wollte er nun wissen, was geschehen würde. „Nun, da ich es sein werde, der dich wieder zurück schickt, kannst du mir

auch gleich verraten, wieso ich das tun werde.“ Kagome atmete einmal tief durch, der

Ausdruck in Sesshomarus Augen behagte ihr nicht sonderlich, sie hatte genau gesehen, dass es ihm nicht passte, dass er sie am Leben ließ und sie um Hilfe bat, so entschied sie sich, ihn besser nicht zu reizen und ihm alles zu erzählen. „Als ich vor zwei Jahren zurückkehrte, war die Stadt in der ich lebe vollkommen verwüstet und teilweise zerstört. Vor drei Jahren, also in in 497 Jahren, wird ein mächtiges Wesen die Macht an sich reißen und die Dämonen, welche bis dahin in Frieden unter den Menschen ihr Leben führen unterjochen, wobei die Menschen ebenso nicht gut bei wegkommen. Jeder, der sich gegen ihn stellt wird sofort getötet, dies gilt auch für Youkai. Ihr habt mir erzählt, dass selbst ihr nichts gegen ihn ausrichten könnt.“ Wieder formten sich Sesshomarus Augen zu schlitzen, er konnte nicht glauben, dass es ein Wesen geben wird, welches mächtiger sei als er. Kurz scannte er die Frau vor sich ab und stellte fest, dass sie nicht log, es machte ihn dennoch ziemlich wütend, was sie da sagte. Böse knurrte er Kagome an, welche ihn teilnahmslos betrachtete „Seit nicht auf mich wütend, es waren eure Worte. Auch müsst ihr euch nicht aufregen, da er in dieser Zeit noch nicht über diese Macht verfügt. Könnt ihr mir etwas über jemanden namens Fudo erzählen und wo ich ihn finden kann?“ Leicht überrascht zog Sesshomaru eine Augenbraue nach oben

„Man kann den Gott des Feuers nicht einfach finden.“ gab er trocken von sich worauf Kagomes Augen sich für den Bruchteil einer Sekunde weiteten „Er ist ein Kami?“ Verdammt, sie hatte sich schon gedacht, dass Sesshomaru ihr womöglich ein kleines Detail verschwieg, wobei dies ein weniger kleines Detail war, es war sogar ein verdammt großes Detail. „Wie soll ich denn gegen einen Gott ankommen?“ Wütend wand sie sich ab und lief ein paar mal auf und ab, ehe ihr Blick am Mond hängen blieb, welcher in dieser Zeit noch in dem schönen blauen Licht auf sie nieder schien. Sesshomaru beobachtete die junge Frau eine Weile, er konnte sich nicht erklären, wieso er in der Zukunft nichts gegen ihn ausrichten konnte und dieses Weib in die Vergangenheit schickte um diesen Gott zu töten, dieser Kami konnte niemals mächtiger als der große Sesshomaru sein. Wahrscheinlich, sollte sie nur zurück kommen um ihm dies mitzuteilen, damit er ihn hier vernichten konnte. „Also wird Fudo in der Zukunft die Macht an sich reißen? Dann werde ich ihn aufspüren und vernichten, dazu brauche ich nicht die Hilfe eines Menschenweibes.“ Ohne ein weiteres Wort wand er sich ab und ging davon, was Kagome nicht zulassen konnte „Wartet Sesshomaru-sama, es gibt noch etwas wichtiges, was ihr wissen müsst.“ Daraufhin blieb er stehen und drehte sich mit einer hochgezogenen Augenbraue halb zu ihr um, darauf wartend, dass sie weiter sprach. „Die Königsfamilie...“ ihr Blick wanderte wieder zum Mond „sie ist vor etwa 100 Jahren gefallen, Fudo hat sie vernichtet und hat es nun auf das Herrscheramulett abgesehen, wir müssen verhindern, dass er es bekommt.“ Sesshomaru folgte ihren Blick innerlich geschockt, wie konnte es passieren, dass die Königsfamilie fiel und wieso hatte niemand etwas davon mitbekommen. Seine Augen huschten wieder zu der junge Frau, welche noch immer den Mond betrachtete „Ich sagte bereits, dass ich dich dazu nicht brauche, Weib.“ brachte er arrogant und emotionslos heraus, worauf Kagome ihm mit einem bösen Blick strafte. In diesem Moment konnte sie eines mit Gewissheit sagen, der Zukünftige Sesshomaru gefiel ihr viel besser, sofern sie davon sprechen konnte, dass er ihr in irgendeiner Weise gefiel. Sie konnte diesen arroganten, selbstverliebten und gefühlskalten Youkai so was von überhaupt nicht leiden und als wären zwei Jahre zurückgespult worden brach mit einem mal Kagomes altbekanntes Temperament, wie üblich zum falschen Zeitpunkt aus. „Ob es euch gefällt oder nicht, es ist nun auch meine Aufgabe ihn aufzuhalten, ich habe meine Zeit nur deswegen für immer verlassen und sitze nun in dieser fest, findet euch damit ab.“ Der Daiyoukai dachte er hätte sich verhört, wie konnte sie es wagen in solch einem Ton mit ihm zu sprechen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen stand er auch schon vor ihr und drückte die an der Kehle gepackt zu Boden. Wütend fixierte er ihre Saphirblauen Augen, in denen er zu seiner Verwunderung und Missfallen kein bisschen Angst erkennen konnte, was ihn nur noch Wütender werden ließ. „Wie kannst du es wagen in solch einem Ton mit mir zu sprechen und mir auch noch Befehle zu erteilen. Nenne mir einen Grund, warum ich dich nicht sofort töten sollte.“ knurrte er ihr schwer beherrscht entgegen, worauf er den Griff etwas lockerte, damit sie sprechen konnte. „Es scheint mir, als sei niemand wirklich verwundert darüber, dass ich meine reinen Kräfte verlor und stattdessen nun dunkle und mächtigere besitze. Woher diese kommen, weiß ich nicht, doch muss ich in irgendeiner Art und Weise mit der ganzen Sache in Verbindung stehen, da ich seit dem Tag als sich meine Kräfte veränderten, Visionen von der Vernichtung des Königreiches des Mondes habe.“ Die Wut in Sesshomarus Augen wich langsam einem fragenden Ausdruck, als er von ihr abließ und Kagome dabei beobachtete, wie sie mit unergründlicher Miene wieder auf die Beine kam. Er konnte sich nicht erklären, wie diese Frau es schaffte solch eine perfekte Maskerade aufrecht zu erhalten, dass selbst er Schwierigkeiten hätte ihre Emotionen zu erkennen, wenn er diese nicht zum teil anhand ihres Geruchs feststellen könnte. „Was genau siehst du in dieser Vision?“ verlangte er wissen, worauf Kagome ihm von ihren immer wiederkehrenden Traum erzählte. „Es kann kein Zufall sein, dass ich plötzlich über solch eine Macht verfüge und dazu auch noch immer wieder diese Bilder sehe, wenn ich einschlafe.“ fügte sie ihrer Erzählung noch bei. Sesshomaru konnte nicht glauben, was sie da sagte, doch konnte er feststellen, dass sie nicht log. Auch wenn sie es schaffen würde, ihn zu täuschen, so wusste er dennoch, dass sie die Wahrheit sprach, da er das Reich des Mondes einmal gesehen hatte, dies war damals als er mit seiner Mutter und seinem Vater vor 600 Jahren zu einem Ball als die Hime des Mondes ihren 100sten Geburtstag feierte geladen war. Er konnte nicht fassen, dass sie Tod sein sollte, sie war so wunderschön. Dieses Weib konnte sich dies niemals ausgedacht haben, denn woher sollte sie, ein Mensch, dem es nicht möglich war das Königreich einfach zu betreten wissen, dass dort ein Weißes Schloss stand, hinter dem sich ein prächtiger Garten befand und die Königsfamilie Dämonen waren. Niemand könnte es so einfach betreten, da das Portal, welches in ihr Reich führte durch eine Barriere gesichert war, durch die man nur gelangen konnte, wenn man die Erlaubnis dazu erhielt und welchen Grund hätte es für diese Frau gegeben, dort hin zu dürfen? Äußerlich unbeeindruckt drehte der Daiyoukai sich wieder um, er war zwar auch der Meinung, dass dies kein Zufall sein konnte und war über ihre Veränderung neugieriger denn je, doch wollte er sie einfach nicht in seiner nähe haben. Diese Frau, zog ihn ungemein an, was ihn schon irgendwie nervös machte, doch mit ihr zusammen zu reisen, sie ständig um sich herum zu haben, dass konnte er einfach nicht zulassen. „Ihr lasst mich euch dennoch nicht begleiten?“ Kagome konnte sich schon denken, dass Sesshomaru sie nicht einfach so mit sich mitgehen ließ, doch hätte sie nicht erwartet, dass er es immer noch ablehnen würde, wenn er wüsste, dass sie diese Träume hatte. Sie hatte keine Lust weiterhin hier planlos durch die Gegend zu wandern, daher blieb ihr keine andere Wahl, als ihren Stolz für einen Moment aufzugeben. Wütend kniff sie die Augen zusammen, sah zur Seite und rief, ehe Sesshomaru in der Dunkelheit des Waldes verschwinden konnte „Bitte wartet Sesshomaru-sama!“ Genervt blieb Sesshomaru ein weiteres mal stehen und sah kurz zu der jungen Frau herüber. Was er da sah, überraschte ihn ein weiteres mal. Kagome stand mit angespannten Körper, zitternden zu Fäusten geballten Fäusten und abgewandten Gesicht da, wobei die rechte Seite ihres Halses vollkommen entblößt in seine Richtung zeigte, ein eindeutiges Unterwerfungsverhalten. Ob der Menschenfrau klar war, was sie da gerade tat, wusste Sesshomaru nicht, doch drehte er sich wieder komplett zu ihr um und sah sie abwartend an. „Ihr werdet es sein, welcher mich in diese Zeit zurück schickt, ich bin von nun an hier gefangen in einer Welt, welche nicht die meine ist, in die ich nicht gehöre. Eine Zeit, welche ich nicht kenne, ich will Fudo vernichten und herausfinden, was mit mir geschieht. Ich werde euch nicht aufhalten oder im Wege stehen, weil ich nicht mehr das schwache Mädchen von damals bin. Was kann ich tun, dass ich mit euch gehen darf?“ Sesshomaru sah genau, dass Kagome all ihre Überwindung aufbringen musste um ihn darum zu bitten, ihn begleiten zu dürfen. Sein innerstes kochte, diese Frau gepaart mit dieser Körperhaltung und dazu auch noch ihr Duft machten ihn fast wahnsinnig. Alles in ihm schrie danach, sich dieses Weibchen zu nehmen, doch besaß er weitaus mehr ehre, als so manch anderer zu dieser Zeit, weshalb er ein paar Schritte auf sie zu ging und etwa einen Meter vor der schwarzhaarigen stehen blieb. „Ich will deinen Körper.“ Kagome dachte sie hörte nicht recht mit einem Mal schnappten ihre Augen auf. Völlig erstarrt sah sie mit weit geöffneten Augen in die Ferne, ehe sie sich wütend zu schlitzen formten. Daraufhin schoss ihr Kopf herum, worauf sie Sesshomaru fixierte. Sie konnte es einfach nicht glauben, wie konnte er es wagen, so etwas von ihr einzufordern, sie war doch keine Prostituierte, dazu war sie auch noch ein Mensch, ein Wesen, welches er zutiefst hasste und verachtete. Sie wusste, das ihr Körper mittlerweile ziemlich reizvoll war, doch das er, ´Lord´ Sesshomaru tatsächlich an diesem interessiert war schockierte sie zudem auch schon ziemlich. Dazu kam auch noch die Empörung, dass er tatsächlich so etwas von ihr forderte, damit er ihr half. Kagome stieß kurz ihren Atem zwischen ihren Zähnen hinaus, welche sie wütend aufeinander biss „Dieser Forderung würde ich nicht einmal nachkommen, wenn mein Leben davon abhinge, Lord Sesshomaru-sama.“ Ohne die Wirkung ihrer Worte abzuwarten wand sie sich ab und ging zügigen Schrittes in den dunklen Wald hinein.
 

Vollkommen verwirrt sah Sesshomaru der Schwarzhaarigen nach, damit hatte er jetzt nicht gerechnet. So gut wie jede Frau fühlte sich zu ihm hingezogen und würde alles dafür tun, damit er ihr solch eine Aufmerksamkeit schenken würde. Noch nie war es vorgekommen, dass

er abgewiesen wurde und nun marschierte diese Frau, dieses unwürdige Menschenweib erhobenen Hauptes davon und würde lieber sterben, als sich von ihm berühren zu lassen. Er konnte deutlich den Hass und die Verachtung in ihren Augen erkennen, welche sich eindeutig gegen ihn richtete, doch war dies nicht das was ihn störte. Sesshomaru hatte nie eine Frau getroffen, welche er so sehr besitzen wollte, wie sie und sie, dieses Weib lehnte ihn einfach ab. Sesshomaru konnte es nicht fassen, am liebsten hätte er sie aufgehalten und eine Erklärung gefordert, doch blieb er einfach stehen und sah der schwarzhaarigen hinterher, wie sie mit ihrem unverschämt attraktiven Körper in der Dunkelheit verschwand. Er verstand sie einfach nicht, für gewöhnlich reichte allein schon sein gutes Aussehen, doch gepaart mit seiner Macht, dem Reichtum und dem Status als Fürst des Westens machte ihn zu einem reinen Frauenmagneten, doch sie brachte ihn nach dem Angebot mit ihm eine Nacht zu verbringen noch mehr Abscheu entgegen als zuvor schon. Fürs erste müsste er sich wohl damit abfinden, doch er wusste, dass er sie auf jeden Fall wieder sehen würde und eines war ihm klar, er musste diese Frau haben, um diese lästigen Gedanken über sie endlich wieder los zu werden.

Rückkehr einer Freundin

Wutentbrannt lief Kagome durch den finsteren Wald, sie konnte kaum die Hand vor Augen erkennen, doch war es ihr egal, sie wollte einfach keine Sekunde länger diesem Hentai von einem Dämon gegenüber stehen. Als sie sich sicher war weit genug von ihm entfernt zu sein, blieb sie stehen und atmete ein paar mal tief durch. Sie konnte einfach nicht fassen, dass er von ihr verlangte sich ihm hinzugeben und so wie sie es verstand, wann immer er es gerade wollte. Klar, Sesshomaru war schon mehr als attraktiv, doch würde sie sich keinesfalls einfach so jemanden hingeben, weil er ihren Körper anziehend fand und ihr deshalb half. Wenn sie das bei jedem durchgehen lassen würde, wäre sie womöglich schon lange keine Jungfrau

mehr. Es war ja nicht so, dass sie prüde wäre, doch schlief sie nicht einfach mit irgendeinem dahergelaufenen, egal wie gut er auch aussah. Zudem konnte sie einfach nicht verstehen, wie Sesshomaru das überhaupt von ihr verlangen konnte, da er Menschen eh nicht besonders zugetan war. Womöglich hätte er sich genommen, wonach seine niedersten Gelüste verlangten und hätte sie dann getötet, um bloß keinen Beweis, der Schande zu hinterlassen. Resigniert ließ sie die Finder durch ihren Pony fahren und legte den Kopf in den Nacken, wobei sie das schwache Mondlicht durch das Blätterdach erkennen konnte. Es blieben ihr nun zwei Möglichkeiten, sie konnte weiter gehen und womöglich auf einen Dämon treffen, was zwar nervig, aber kein Problem für sie darstellte oder sie würde sich auf einem Baum nieder lassen und warten, bis die Sonne aufging. Die zweite Option klang zwar ziemlich verlockend, doch wollte sie nicht dumm rum sitzen und warten, sondern keine Zeit verlieren. Somit beschloss sie, so armselig das auch wirken mochte zu ihren Freunden zu gehen und diese um Hilfe zu bitten. Sie entschloss sich dabei auch sich bei ihnen wegen ihres Verhaltens zu entschuldigen, hoffte jedoch, dass sie dieses mal nicht so hart wie bei ihrer letzten Begegnung reagieren würde. Somit ließ sie ihre Hand aufleuchten, um den Weg besser erkennen zu können und lief los. Sie rannte schon seit einer weile durch den Wald, doch blieb ihr keine Zeit für eine Pause, worauf sich ihr Tempo immer mehr steigerte und sie nach kürzester Zeit endlich an der Lichtung ankam, auf der sich der Knochenfresserbrunnen befand. Kagome überquerte nun wieder langsamen Schrittes die Lichtung, worauf ihr Blick auf den Brunnen fiel und sie einen Augenblick verharrte. Ein weiteres mal wurde ihr bewusst, dass sie niemals in ihre Zeit zurück kehren könnte, sie würde Fudo vernichten und somit die Zukunft retten, doch würde sie ihre Familie niemals wieder sehen. Bei allem was ihr heilig war, sie verfluchte diesen Bastard, ihr all das genommen zu haben und schwor, diesen Dreckskerl leiden zu lassen für all jene wessen Blut an seinen Händen klebte. Für einen Augenblick schoss ihr Sesshomaru durch den Kopf, was auch immer für ein Schwein er in dieser Zeit sein mochte, so hatte er sie in der Zukunft beschützt und war der erste seit langem, welcher sie für seine Verhältnisse recht freundlich behandelt hatte. Ihr Blick verschleierte für einen Augenblick, ehe sie flüsternd ein versprechen abgab „Ich werde dafür sorgen, dass auch du überlebst, das schwöre ich!“ Ja er war ein Arschloch, doch war sie ihm etwas schuldig und sie würde alles dafür tun ihr versprechen einzuhalten. „Kagome?!...“ wisperte plötzlich eine Stimme, welche sie aus ihren Gedanken riss und der jungen Frau nur allzu bekannt vor kam. Sie hielt es nicht für nötig den Blick vom Brunnen abzuwenden, da sie ihn schon lange gespürt hatte, ehe er auf der Lichtung aufgetaucht war. „Warum bist du zurück gekommen?“ fragte er nun, als keine Antwort von der jungen Frau kam, worauf er sich ihr sogleich näherte. Kagomes Blick wandte sich dem Mond zu, als der Hanyou bei ihr ankam „In welchem Monat der Schwangerschaft befindet sich Kikyo?“ Völlig überrascht glitt sein Blick über ihr Gesicht, doch war in diesem keine Gefühlsregung zu erkennen. Leise stieß er den Atem aus, als er zu sprechen begann „Kagome, du bist damals einfach gegangen....“ „Beantworte meine Frage.“ unterbrach sie ihn monoton, worauf der Hanyou leicht zusammen zuckte. „S... sie ist etwa im siebten Monat, wieso willst du das wissen?“ Kagomes Augen schlossen sich kurz nach Inuyashas Aussage und öffneten sich wieder, als sie sich ihm zu wandte „Ich bin zurück gekommen, weil ich mit dir und Kikyo sprechen muss. Ich denke die anderen sollten auch dabei sein, ich habe mich nicht gerade Freundschaftlich euch gegenüber verhalten.“ Die Abgespanntheit in Inuyashas Körper nahm zu, er wusste nicht, was sie mit ihm und seiner Frau besprechen wollte, doch war er froh darüber, dass sie zurück gekommen war. Nickend wand sich der Hanyou um und lief auf den Wald zu, welcher zwischen ihnen und dem Dörfchen Musashi lag. Bevor Inuyasha den Wald betrat hielt er Kagome seine Hand hin „Nimm meine Hand, ich führe dich.“ sagte er, mit dem Gedanken, dass Menschen in der Dunkelheit nicht so gut sehen konnten, doch konnte er ja nichts von Kagomes neuen Kräften wissen. Umso erstaunter sah er sie an, als sie ihre Hand aufleuchten ließ und sagte „Das wird nicht nötig sein, was glaubst du, wie ich zu später Stunde wieder zurück gefunden habe.“ „Aber Kagome, woher....“ Kopfschüttelnd unterbrach sie ihn „Ich weiß es nicht, ich erkläre alles weitere wenn die anderen dabei sind. Ich habe keine Lust alles zweimal zu erzählen.“ Mit einem knappen Nicken seitens Inuyasha machten sich die beiden auf den Weg ins Dorf. Als sie in dem Dörfchen ankamen begann der morgen langsam zu grauen, worauf Inuyasha kurz in der Hütte der Dämonenjägerin und dem Mönch verschwand, daraufhin ebenso in der Hütte von Kaede, um seine Freunde zu wecken. Er teilte ihnen mit, dass sie sich sofort in seiner Hütte versammeln sollten, da es wichtig sei. Daraufhin folgte Kagome dem Hanyou zu seiner Hütte und wartete darauf, dass er seine Frau geweckt hatte und diese sich angekleidet hatte, ehe sie die Erlaubnis bekam einzutreten. Als Kagome die Behausung betrat, hatte Kikyo bereits ein Feuer gemacht und war dabei einen Tee zu zu bereiten, worauf Kagome sich im Schneidersitz vor der Feuerstelle nieder ließ, ihren Koffer neben sich absetzte und mit geschlossenen Augen auf die Ankunft ihrer Freunde wartete. Es dauerte nicht lange, als sie das Youki des Kitsunen spüren konnte, worauf kurz darauf Sango und Miroku mit ihren Zwillingen auf dem Arm, Kohaku, Kiara, Shippou sowie Kaede und schließlich Rin die Hütte betraten und Kagome mit überraschter Miene betrachteten. „Nun starrt mich nicht so an, setzt euch endlich.“ kam es von der jungen Frau, welche die Blicke auf sich nur allzu deutlich spüren konnte. Ärgerlich hätte die junge Frau am liebsten den Kopf geschüttelt, sie wollte doch freundlich sein, stattdessen klang sie alles andere als das, sie musste sich mehr anstrengen. Die gerade angekommenen Besucher des Hauses zuckten zwar kurz zusammen, ließen sich jedoch schnell an der Feuerstelle mit ein wenig Abstand zu der schwarzhaarigen nieder und beobachteten sie interessiert. „Kagome, Kind, was ist mit dir geschehen?“ kam es erschrocken aus dem Mund der alten Miko, welche sich zu den anderen gesellte, erhielt jedoch keine Antwort. Eines jedoch überraschte die Schwarzhaarige, als sie bemerkte, wie das Mädchen mit den Rehbraunen Augen auf sie zu lief und freudig rief „Kagome-sama, du bist wieder da!“ Als sich Rin dazu auch noch direkt neben ihr nieder ließ konnte sie nicht anders, als das nun 12 Jahre alte Mädchen anzusehen und ihr ein leichtes lächeln zu schenken „Hallo Rin, du bist Groß geworden. Es reicht, wenn du mich einfach Kagome nennst.“ fröhlich lächelnd nickte das Mädchen vor sich hin und strahlte sie förmlich an, worauf die junge Frau wieder die Augen schloss. Es wunderte sie nicht, dass sich das kleine Mädchen nicht von einem eisigen Blick oder beinahe schneidend monotoner Stimme abschrecken ließ, da sie einen großteils ihres Lebens bei dem Eisklotz höchst persönlich verbrachte. Innerlich grinste die Schwarzhaarige sich einen ab, ja Eisklotz war eine passende Beschreibung für den Inuyoukai, doch kochte nach diesem Gedankengang wieder ihre Wut auf. Sie strich das eben gedachte und ersetzte es zu emotionsloser, arroganter, selbstverliebter Eisklotz von einem Hentai. Verdammt wie kam er nur dazu ihr solch ein Angebot zu unterbreiten? Konnte er nicht wie jeder normale Kerl versuchen ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wenn er an ihr interessiert war? Nein konnte er nicht! Dieser miese Köter musste den Lord raus hängen lassen und eingebildet wie er war, dachte er, dass sie ihm sofort verfallen würde. Pah! Rief sie in Gedanken, er sah zwar mehr als gut aus, doch war und blieb er ein Arsch, ein MIESER ARSCH! Kagome beendete ihren inneren Monolog und wartete noch, bis sich Inuyasha und Kikyo dazu gesellten, welche zu ihrer Verwunderung ebenfalls ein wenig Abstand zu der jungen Frau aus der Zukunft suchten, ehe sie die Augen wieder öffnete. Sie ließ ihren Blick einmal in der Runde schweifen, ehe sie mit halb geschlossenen Augen ins Feuer blickte. „Ich denke, ich muss mich wegen meinem Verhalten euch gegenüber entschuldigen. Es ist lange her, dass ich mich in der Gesellschaft anderer aufgehalten habe... naja jedenfalls welche nicht gleich den Tod durch meine Hand gefunden haben. Meine Reise zurück in diese Epoche kam ziemlich überraschend für mich, ebenso wie unser wiedersehen. Ich freue mich sehr, dass euer Leben solch einen guten Weg eingeschlagen hat, für jeden von euch, das könnt ihr mir glauben. Für diesen Frieden haben wir lange Seite an Seite gekämpft, doch muss ich zugeben, ich war auch ein wenig eifersüchtig.“ Geschafft dachte sie sich, nebenbei, doch klang ihre Stimme noch immer recht teilnahmslos, sie hoffte, dass ihre Freunde darüber hinweg sahen. „Nachdem ich in meine Zeit zurück kehrte, hat mir eine Stimme mitgeteilt, dass ich das Portal nur noch einmal durchschreiten kann, ich sollte mich also für eine Welt entscheiden. Als ich dann in die Zukunft zurück kehrte, war mein Zuhause komplett zerstört und von meiner Familie war keine Spur zurück geblieben, doch war ich mir sicher, dass sie alle Tod sind. Ich hätte es mir einfach machen können und in diese nun friedlichen Zeit flüchten können, doch bin ich dort geblieben, weil dies meine Welt, mein Zuhause war. Tokio wurde von Dämonen eingenommen, ich habe mich dank meiner Kräfte die erste Zeit verstecken und überleben können. Ich war erst überrascht, weil ich dachte es gäbe in 500 Jahren keinen Youkai mehr, doch habe ich erfahren, dass sie sich mit der Zeit an die moderne Welt angepasst haben und getarnt unter Menschen lebten. Jedenfalls habe ich gelernt zu Kämpfen um meine Feinde selbst zu vernichten, ohne auf den Schutz anderer angewiesen zu sein oder mich verkriechen zu müssen. Eines Tages haben mich dann meine Mikokräfte einfach verlassen und ich verfügte mit einem mal über diese unglaubliche Macht. Ich weiß nicht, was geschehen ist und woher diese kam, doch habe ich mich nicht beschwert, wieso auch, ich wurde nur stärker und konnte meine Feinde ohne weiteres zur strecke bringen. Doch habe ich mit dem Tag, als ich meine neuen Kräfte erhielt immer wieder ein und den selben Traum. Kennt ihr die Königsfamilie des Mondes?“ Kagome sah nicht auf, dennoch konnte sie die interessierten Blicke genaustens auf sich spüren. Leise stieß sie den Atem aus. Natürlich war sie zu dieser Zeit noch bekannt, dachte sie sich, bevor sie ihnen von ihrem immer wiederkehrenden Traum erzählte und dann fort fuhr „Kurz bevor ich zurück kehrte bin ich Sesshomaru begegnet, mir hätte klar sein müssen, dass er die Jahrhunderte ohne weiteres überlebt hatte, dennoch war es schon merkwürdig ihn dort, in meiner Zeit zu begegnen. Jedenfalls haben wir gegeneinander gekämpft, was euch nun auch eine Erklärung für die Verletzungen sein sollte. Er hatte mich testen wollen und als er sah, wie mächtig ich nun bin, hat er den Kampf beendet und mich um Hilfe gebeten. Er sagte mir, dass die Dämonen in dieser Zeit nur untergebene eines mächtigen Wesens seien, welches selbst er nicht aufhalten kann. Dieses Wesen ist Fudo und wie ich heraus fand, ist er der Gott des Feuers. Er hat die Königsfamilie damals getötet und schafft es durch das Herrscheramulett unendliche Macht zu erlangen. Sesshomaru schickte mich in diese Zeit zurück um Fudo aufzuhalten und die Zukunft damit vor seinem Zerstörungswahn zu retten.“ Als sie mit ihrer Erzählung endete sah Kagome auf und betrachtete die geschockten Gesichter, welche auf sie gerichtet waren, sie konnte ihre Freunde gut verstehen, dies klang für sie alle so erschreckend, dass es ihnen die Sprache verschlug. Eine jedoch kam direkt zum Punkt und hinterfragte Kagomes Rückkehr zu ihren Freunden sogleich. Kikyo war zwar ebenso geschockt über das Schicksal dieser Welt auch hatte sie eine, wenn auch nicht wirklich aufschlussreiche verständliche Erklärung dafür, warum Kagome nun über dunkle Kräfte verfügte, doch drängte sich eine Frage bei ihr in den Vordergrund „Warum bist du nach deinem letzten Auftritt wieder hier her zurück gekehrt?“ die giftigen Blicke, welche sie von den anwesenden, ausgenommen ihrer Schwester und Inuyasha zugeworfen bekam ignorierte sie gekonnt, als sie ihre Wiedergeburt abwartend ansah. Kagomes Augen schlossen sich, als ihr Mundwinkel sich minimal nach oben bog, sie war über ihr misstrauen amüsiert, ebenso hätte sie über ihre offensichtliche Eifersucht am liebsten gelacht. „Mache dir keine Gedanken, dass ich schlechte Absichten hegen würde Kikyo. Ich kann dein mangelndes Vertrauen mir gegenüber irgendwo verstehen, doch liegt mein einziges Interesse darin Fudo zu vernichten. Ich bin es mittlerweile gewohnt alles alleine zu tun, doch vergaß ich, dass ich in dieser Welt völlig aufgeschmissen bin und nicht weiß, wo ich nach Fudo suchen soll. Ich bin zurückgekommen um Hilfe zu erbitten, auch konnte ich mich somit bei meinen Freunden für mein Benehmen entschuldigen. Ich habe gehofft, dass Inuyasha mich zu Kogas Höhle führen könnte. Er könnte mir womöglich helfen Fudo aufzuspüren, ich habe nicht vor irgendjemanden hier aus seinem Leben heraus zu reißen.“ Kikyo besah sich Kagome eine Weile ehe sie sich an ihren Gefährten wand, welcher Kagome immer noch geschockt anstarrte „Nun gut. Inuyasha würdest du sie zu der Höhle des Wolfsdämon führen wollen?“ Die Augen des Hanyous zuckten zu seiner Gefährtin „W... wäre das auch wirklich in Ordnung?“ fragte er vorsichtig und beobachtete dabei genaustens die Gesichtszüge seiner Frau. „Ich werde dir keine Vorschriften machen, sie ist deine Freundin und bittet um deine Hilfe. Du musst selbst entscheiden, was du tust.“ erwiderte diese, was Inuyasha nicken ließ „Ich werde sie hin bringen, es wird nicht lange dauern.“ sagte er dann und drückte dabei leicht die Hand der Miko. Liebevoll sah sie ihren Gefährten an und warf Kagome daraufhin einen warnenden Blick zu, welche mittlerweile aufgestanden war und sich leicht vor der Schwangeren verneigte „Ich danke dir, dass er mich hinführen darf.“ Die Miko schenkte ihrer Wiedergeburt ein knappes nicken, ehe sie ihren Blick über den Blutverschmierten Körper Kagomes fahren ließ „Soll ich deine Wunden noch versorgen, bevor ihr aufbrecht?“ „Nein, das wird nicht nötig sein, ich besitze die Fähigkeit mich selbst zu heilen.“ erklärte Kagome und wand sich daraufhin zu ihren Freunden um, welche sich ebenfalls erhoben haben und ging auf Sango zu. Mit ausgestreckten Armen stand sie nun vor der schwangeren Frau, welche sich sogleich an die blauäugige warf und stumme Tränen vergoss. „Ich habe dich so sehr vermisst.“ wisperte sie ihr an die Schulter und schlag ihre Arme wie ein Schraubstock um sie. „Ich habe euch ebenso vermisst, euch alle. Außerdem bin ich sehr glücklich darüber, dass du und Miroku zueinander gefunden habt. Irgendwie habe ich es immer gewusst.“ flüsterte sie ihrer weinenden Freundin zu, welche sich langsam wieder löste und sich ein weinender Fuchsyoukai an ihr Brust warf. „Kagomeeee!!!“ ertönte es dann in einer grellen Kinderstimme, welche die junge Frau unter tausend anderen sofort erkannt hätte. Von einem auf den anderen Moment ließ sie ihre kalte Fassade fallen und sah liebevoll auf den kleinen Fuchs hinab. „Shippou...“ wisperte sie und drückte den kleinen Fuchsyoukai näher an sich heran „Du hast mir so sehr gefehlt.“ Vorsichtig sog sie den Geruch des Kitsunen Jungen ein und genoss eine weile seine nähe, ehe sie ihn Sango übergab und lächelnd auf ihn hinab sah. „Kohaku und ich können dich doch begleiten und dir helfen, wir sind ziemlich stark geworden.“ kam es dann traurig von ihm, als er sich an die Brust der Braunhaarigen kuschelte. Kagomes liebevoller Gesichtsausdruck fiel mit einem mal in sich zusammen, worauf dieser einem warnend und drohenden Blick zugleich wich. „Niemals werde ich Kinder in eine Schlacht führen, welche sie nicht überstehen werden. Fudo ist ein machtbesessener Gott, ich weiß nicht einmal, ob ich gegen ihn ankomme. Ich verbiete dir... NEIN! Ich verbiete jedem von euch sich in diese Sache einzumischen.“ donnerte sie los und verließ daraufhin die Hütte. Die Freunde sahen dabei zu, wie Kagome fluchtartig die Hüte verließ, wobei Sango, Miroku und Kaede ergeben seufzten. „Ihr müsste doch klar sein, dass wir uns da keinesfalls raus halten werden.“ sprach Miroku nun kopfschüttelnd das aus, was alle dachten. Nickend stimmten die Freunde einander zu, ehe Inuyasha Kikyo einen Kuss gab, sich zum Eingang der Hütte begab und leise sagte „Sango und Kikyo, ihr werdet erst einmal nichts unternehmen, ihr werdet euch auf die Geburt vorbereiten. Die anderen werden Informationen über diesen Gott sammeln, ich werde dann in etwa vier Tagen zurück sein.“ Mit einem nicken und entschlossenen Blicken seitens seiner Freunde verließ Inuyasha die Hütte und fand Kagome mit unergründlicher Miene ein paar Meter von der Hütte entfernt, mit den Blick auf den Fluss vor. „Wir können los.“ Langsam nickte Kagome und drehte sich zu ihm um, worauf der Hanyou gefolgt von der schwarzhaarigen los marschierte.

Ein weiteres Hindernis

Sie liefen nun schon eine weile schweigend nebeneinander her, wobei der Hanyou seiner Begleiterin immer wieder Seitenblicke zuwarf. Er konnte nicht glauben, dass sie wieder da war und wie sehr sie sich verändert hatte. Einerseits sehr zum positiven, wenn er ihr Aussehen betrachtete, andererseits war sie mit ihrem Auftreten und die Kälte in ihrer Stimme und den Augen so gar nicht die Kagome, welche er kannte. Er ließ sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen, als seine Augen ihre Schwerter begutachteten. Sie konnte also Kämpfen und wie er verstand war sie selbst mächtigen Dämonen gewachsen, hieß das also, dass sie seinen Schutz nicht mehr brauchte, dass sie ihn nicht mehr brauchte? Dieser Gedanke verletzte ihn schon, auch wenn sie nicht die war, für die sein Herz schlug, so war sie ihm immer noch sehr wichtig und eine wertvolle Freundin. Vielleicht sogar die wertvollste die er besaß, da er nur durch sie Sango, Miroku, Shippou, Kirara und Kohaku kennen lernen durfte. Ebenso hatte er es ihr zu verdanken, dass die Liebe seines Lebens wieder lebte und er mit ihr zusammen sein konnte. Wie oft hatte sie Kikyo gerettet, obwohl sie sie eigentlich hätte hassen müssen. Hatte er ihr eigentlich dafür gedankt? Nachdenklich betrachtete er den Himmel, nein hatte er nicht, so beschloss er dies nun nachzuholen. Ohne weiteres ergriff er ihr Handgelenk und blieb stehen, worauf die Schwarzhaarige ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend ansah „Was?“ kam es von ihr, worauf Inuyasha sie anlächelte „Kagome... ich wollte mich bei dir bedanken.“ Nun war sie verwirrt, was hatte sie denn getan? Bevor sie auch nur fragen konnte zog er sie an sich und schlang die Arme um die verwirrte Frau „Weißt du eigentlich wie sehr du mir gefehlt hast?“ „Ok, was willst du mir eigentlich sagen? Wofür willst du dich bedanken?“ Bei diesen Worten legte sie ihre Hände an seine Brust und drückte ihn von sich, doch sein Lächeln blieb „Ich will mich bei dir bedanken, weil du immer für mich da warst, du bist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden, meine beste Freundin, auch will ich dir danken, dass du Kikyo wieder zurück geholt hast. Durch dich habe ich Freunde gefunden und habe gelernt mich selbst zu akzeptieren, als das was ich bin, ich danke dir Kagome.“ Nun war die schwarzhaarige erstaunt, was war nur mit dem stets miesepetrigen, sturen Hanyou passiert? Anscheinend hatte nicht nur sie sich in den zwei Jahren verändert, Inuyasha wirkte mit einem mal so erwachsen. Es bereitete ihr ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie solche Freunde hatte und legte ihm eine Hand auf die Schulter, ehe sie ein Lächeln zustande brachte. Auch wenn es irgendwie krampfhaft aussah, freute sich der Hanyou seine Freundin lächeln zu sehen, denn er wusste, dass dies wirklich vom Herzen kam. Ihre Lippen begaben sich jedoch schnell wieder an ihren Ursprungsort zurück, worauf sie die Hand von seiner Schulter nahm und sagte „Was hältst du davon, wenn wir uns ein wenig beeilen?“ Sollte er sie etwa tragen? Wie in alten Zeiten? Diese Tatsache erwärmte sein innerstes, doch nahm sie ihn schnell wieder seine Freunde, als sie eine Geste mit ihrer Hand machte „Du läufst voraus?“ kam es dann von ihr, worauf er mit den Schultern zuckte und langsam los lief, damit sie auch mithalten konnte. Doch erschrak er innerlich, als sie neben ihm auftauchte und ihn einen gelangweilten Seitenblick zuwarf „Du brauchst dich nicht zurück halten, ich kann auch schneller laufen.“ Ein herausforderndes grinsen bildete sich auf Inuyashas Gesicht, als er noch schneller lief „Na dann will ich mal sehen, wie du mithältst.“ Kagome konnte über diese Kampfansage nur verächtlich schnauben, sie machte sich keine sorgen ohne Probleme mit einem Hanyou mit zu halten, da sie wenn sie einmal in fahrt kam es schon fast schaffte mit einem vollwertigen Youkai aufzunehmen. Schließlich war sie immer noch der schwarze Blitz. Wobei sie diesen Namen zuerst lächerlich fand, so überkam sie nach einer Weile ein Gefühl der Überlegenheit, wenn man voller Ehrfurcht diese beiden Worte aussprach, als man sie sah. Es zeigte ihr, dass man sie fürchtete und respektierte, jedenfalls da wo sie her kam, wogegen man hier in ihr nichts weiter als ein schwächlichen Menschen sah, die kleine Miko Kagome. Früher oder später würden sie jedoch alle bemerken, dass mit ihr nicht zu spaßen war. Sie sah Inuyasha kurz dabei zu, wie er voraus lief, ehe sie ebenfalls an Schnelligkeit zu nahm und unter den überraschten Blicken Inuyashas neben ihn auftauchte. Sie grinste innerlich, als sie ihn überholte und nun voraus lief, die Freude darüber, den Hanyou alt aussehen zu lassen blieb jedoch nicht lange. Kagome drosselte ihre Geschwindigkeit wieder, sodass sie neben ihn her lief „Wir werden gleich auf zwei Youkai treffen.“ teilte sie ruhig mit, worauf der Hanyou zur Bestätigung die Nase in die Luft hielt und sie überrascht ansah „Woher hast du das gewusst?“ Kagome warf ihm nur einen kurzen Seitenblick zu „Ich spüre weit mehr, als du denkst.“ Für einen Augenblick verengten sich ihre Augen, worauf sie ihren Kopf nun endgültig zu ihm drehte „Ich würde sagen, sie sind etwa Mittelklasse. Willst du oder soll ich?“ Inuyashas fragender Blick wandelte sich schnell einem beleidigten „Was soll das denn heißen?“ „Das soll gar nichts heißen, ich frage dich nur, ob du sie vernichten willst oder ob ich es tun soll, wenn sie uns angreifen?“ erklärte sie ihm etwas genauer, was Inuyasha kurz überdachte und dann beschloss „Gut, mach du es, ich will eh sehen, ob du auch so viel drauf hast, wie du behauptest. Doch wenn es gefährlich wird, werde ich dir helfen.“ Kagomes Lippen entkam bei diesen Worten ein leises zischen, als sie versuchte ein lachen zu unterdrücken „Mache dir keine Gedanken darüber ob es gefährlich werden könnte. Ich bin nicht mehr so schwach wie damals.“ Ohne Vorwarnung wurde Kagome nun langsamer und ging gemütlichen Schrittes voraus, wobei sie einen Blick auf ihre rechte Hand warf. Dies war der perfekte Zeitpunkt um heraus zu finden, wozu sie mit ihren Kräften noch in der Lage war. Die junge Frau sah schon vom weiten, wie zwei Gestalten mitten im Wald auf sie und Inuyasha zu warten schienen. Ein komisches Gefühl machte sich in ihr breit, was ihr sagte, dass diese Dämonen es bewusst auf sie abgesehen hatten. Mit versteinerter Miene blieb sie stehen und sah die männlichen Youkai an, welche Zwillinge zu sein schienen, wobei sie die Tatsache etwas störte, dass sie nicht erkennen konnte, welcher Rasse sie entstammten. Es brachte ihr bisher immer einen kleinen Vorteil zu wissen mit welchen Dämonen sie sich anlegte und dank ihres Wissen, welches sie in der Zukunft erlangte über ihre Kräfte Bescheid zu wissen war ebenso ein großer Vorteil. Kagomes Augen verengten sich ein Stück als sie die beiden überlegen grinsenden Youkai betrachtete. Trotz, dass sie beide Zwillinge zu sein schienen, waren sie auf sie ein oder andere weise doch ziemlich verschieden, sie hatten zwar die selben ausdruckslosen Gesichter, die selbe Größe, das selbe stechend grüne Haar, doch waren die Haaren des linken länger und zu einer Art lockeren Dutt zusammen gebunden, wobei die des rechten bis zu seinem Kinn reichten. Der rechte hatte unter seinem rechten Auge eine Art Blitzmahl und der linke eines unter seinem Linken. Auch ihre Kleidung war verschieden, der Youkai mit den längeren Haar trug eine Schwarze Hakama und ein einfaches weißes Hemd, welches dem ähnelte, dass Inuyasha unter seinem Feuerratten Haori trug. Der andere trug ebenso eine schwarze Hakama jedoch eine Art weiße Jacke, welche notdürftig mit ein Paar Bändern nicht gerade Bund an Bund zusammen gehalten wurde, sodass man seine durchtrainierte Brust allzu deutlich sehen konnte. Kagome warf Inuyasha einen Seitenblick zu, welcher die beiden ebenso musterte „Weißt du was für Youkai die beiden sind?“ fragte sie ihn leise, bekam jedoch nur ein leichtes Kopfschütteln von ihm, worauf die beiden sich Kampfbereit machten und der rechte zu sprechen begann „Mein Name ist Shin und das ist mein Bruder Shiko, wir sind Mottenyoukai, wieso interessiert dich unsere Rasse?“ Kagomes Blick wanderte wieder zu den Zwillingen, worauf sich eine ihrer Augenbrauen in die Höhe schoss „Motten? Hmm...“ Ein böses grinsen bildete sich auf ihrem schönen Gesicht, als sie ihre Hand aufleuchten ließ, welche die beiden sofort Fixierten. „Was wollt ihr von uns?“ Wie in Trance sahen die beiden auf das Licht ihrer rechten Hand, worauf Shiko antwortete „Wir wollen nur dich Miko, unser Meister Lucien will, das wir dich zu ihm bringen. Er hat uns geschickt, du scheinst ihn ziemlich zu interessieren, dennoch ist er nun wütend, weil du seine Diener vernichtet hast.“ „Also kamen die Nekoyoukai letzte Nacht von eurem Meister? Woher weiß er überhaupt von mir?“ fragte sie dann, doch antwortete dieses mal Shin „Du warst es, die dem Hanyou Naraku endgültig vernichtete. Lucien wollte dich damals schon, doch bist du damals einfach verschwunden.“ Nun wurde ihr Blick um einiges bedrohlicher, erzählte man sich das in dieser Zeit über sie? Nur weil ihr Pfeil ihn endgültig zur strecke brachte vergaß man ihre Freunde dabei, welche für diese Welt ihr leben riskierten? „Nicht ich habe Naraku vernichtet, mein Pfeil hatte lediglich dazu beigetragen. Werden meine Freunde, die ihr Leben ebenso riskierten als sie gegen ihn Kämpften einfach außer acht gelassen, nur weil nicht sie den Finalen schlag ausführten? Ich habe weder Lust, noch Zeit mich mit eurem Meister abzugeben.“ Mit einem mal erlosch ihre Hand wieder, worauf die Brüder sie überrascht ansahen, bevor sie weiter sprach „Ihr könnt eurem Meister ausrichten, dass ich kein Interesse habe. Es gibt wichtigeres, was ich zu erledigen habe, wobei er mich nur aufhält.“ Shin und Shiko sahen sie mit einem mal verblüfft an, worauf Shiko wieder zu

sprechen begann „Wie kannst du unwürdiges Menschenweib es wagen unseren Meister abzuweisen, wir sollten dich sofort töten.“ die Hände des Dämons schlossen sich zu Fäusten zusammen, worauf Kagome eines ihrer Schwerter zog und dieses auf die beiden richtete. „Wenn ich in deinen Augen unwürdig bin, brauchst du dann nicht wütend zu werden. Ich hege kein Interesse für euren Meister, wer auch immer er ist. Die Tatsache, dass er seine Dienerschaft nach mir schickt um mich gewaltsam zu holen, ehe ich ihn überhaupt kennen

lernen durfte, finde ich schon ziemlich armselig.“ Inuyasha sah, wie sich die Körper über Kagomes Worte wütend verkrampften und machte sich schon kampfbereit, was der jungen Frau nicht verborgen blieb und ihre freie Hand erhob „Inuyasha, du bleibst zurück.“ „Aber Kagome...“ rief er ihr zu, doch schüttelte die junge Frau den Kopf und sagte „Kein aber, die beiden sind meinetwegen hier, du sagtest du schreitest ein, wenn es gefährlich wird, also halte dich auch an deine Worte.“ zögerlich nickend wich der Hanyou einen Schritt zurück, worauf die beiden grünhaarigen sie böse angrinsten. „Bist du dir sicher, dass du es alleine mit uns aufnehmen willst Schätzchen? Du siehst nicht gerade aus, als könntest du das aushalten. Unsere Vorgänger haben dich ja nicht gerade sanft behandelt.“ gab Shin mit einem vielsagenden Blick, welcher über Kagomes Körper schweifte von sich, was sie nur noch wütender machte. „Ihr wisst gar nichts von mir. Das beste an der ganzen Sache jedoch ist, dass ich eine ganze Menge über euch weiß.“ Ein kurzes böses Lachen drang aus ihrer Kehle, bevor sie weiter sprach „Die Tatsache alleine, dass ihr mich Miko nennt, reicht eigentlich schon aus um vorauszusagen, dass ihr hoffnungslos verloren seit. Ach und übrigens haben eure “Vorgänger“ nichts mit meinen Verletzungen zu tun, sie hatten nicht einmal die Chance mich zu verletzen, da sie nicht lange überlebt haben.“ Die Augen ihrer Gegner weiteten sich für einen Augenblick, ehe sie sich wieder fingen. „Dann werde ich dich etwas anderen belehren, Weib.“ spie Shiko, als er sich auf sie stürzte und mit gezogenem Schwert auf sie einschlug. Kagome hielt den Angriff des Dämons gerade noch so stand und sah dabei im Augenwinkel, wie sein Bruder sich von der Seite sich auf sie stürzen wollte, worauf sie Shiko mit einem Tritt von sich stieß und Shin auch gleich abwehren musste. Schelmisch grinste er sie an „Wenn ich ehrlich bin, bist du viel zu schade für Lucien, wieso kommst du nicht mit mir?“ flüsterte er ihr zu, was Kagome einen Schauder durch den Körper jagte. Wütend biss sie die Zähne auf einander und stieß kurz ihren Atem aus „Wie kannst du es wagen.“ knurrte sie ihm entgegen und sannte eine Druckwelle aus, welche ihn von sich stieß und den Dämon gegen den nächsten Baum schleuderte. Kagome ließ daraufhin wieder ihre Hand aufleuchten, wobei sie sich auf diese konzentrierte und die Energie spürte, welche sich in dieser sammelte. Innerlich erfreut hob sie ihre glühende Hand, als Shiko wieder auf sie zu eilte und zog diese einmal durch die Luft in seine Richtung, worauf mit einem mal ein Schwall schwarz schimmernde Sicheln auf den Youkai zu schossen, welcher damit nicht gerechnet hatte und voll erwischt wurde. Mit geweiteten Augen sahen Inuyasha und Shin dabei zu, wie die Sicheln Shiko zu Boden rissen und dieser blutüberströmt regungslos liegen blieb. Unberührt von ihrer tat, hielt sie ihr Schwert nun auf Shin gerichtet und sah ihn durch emotionslos kalte Augen an. „Miststück.“ brüllte der noch unverletzte Youkai Kagome an und zog eine Kettensichel hinter seinem Rücken hervor. Mit einem wütenden zischen schnellte er auf die schwarzhaarige zu, sprang in die Luft und kam mit erhobener Waffe auf sie zu. Kagome schaffte es die harten und schnellen Schlägen des Mottenyoukai am Anfang noch gut abzuwehren, doch durch seine Wut schlug er einfach nur blind auf sie ein und ließ ihr keine Gelegenheit zum Gegenschlag auszuholen. Kagomes nerven waren bis aufs äußerste gespannt, irgendwie musste sie es schaffen ihn von sich zu drängen, sie war zwar schnell und hatte Ausdauer, doch konnte sie ihm nicht ewig unter diesen Bedingungen stand halten. Mit einem mal schlang sich jedoch die Kette seiner Waffe um ihr Schwert, worauf Shin an dieser zog und es somit Kagome aus ihrer Hand riss. Im hohen Bogen flog das Daikatana weg und blieb etwa fünf Meter entfernt im Boden stecken. Grinsend erhob Shin wieder seine Sichel, doch ehe er zustechen konnte drehte Kagome sich zur Seite, sodass er nur ihren Oberarm erwischte und diesen aufschlitzte. Zischend stoß die junge Frau aufgrund des Schmerzes den Atem aus, schreien würde sie sicher nicht. So langsam hatte Kagome keine Lust mehr sich von diesem Youkai fertig machen zu lassen, worauf sie schneller als man gucken konnte zu ihrem Schwert lief und während sie dieses ergriff ihr zweites zog. „So eine Frau wie du es bist, ist ganz nach meinen Geschmack.“ kam es dann von Shin, als er Kagome betrachtete, welche in Angriffsstellung vor ihm stand, bereit es endlich zu ende zu bringen. „Zu schade, das mir bei dir der Appetit vergeht.“ konterte sie, als ihre Schwerter anfingen schwarz aufzuleuchten. Kagome konzentrierte sich auf ihren nächsten Zug und hoffte, dass was sie nun vor hatte auch klappen würde, da sie dies das erste mal tat, schließlich hatte es mit ihrer Hand ja auch geklappt. Unter den erstaunten Blicken Inuyashas ließ sie ihrer Waffen in ihren Händen kreisen und begann mit einem mal eine Art Tanz, worauf sie nach kurzer Zeit erst das in ihrer rechte und dann das in ihrer linken Hand in seine Richtung schwang. Shins Augen weiteten sich für einen Augenblick, als mit einem mal kleine Sicheln und Energiewellen auf ihn zuschossen, welche seinen Körper erfassten, überall in sein Fleisch schnitten und ihm die Kraft raubten. Mit voller Wucht prallte er gegen einen Baum, an dem er hinab rutschte und mit gesenkten Kopf keuchend verharrte. Innerlich machte die junge Frau Luftsprünge, entdeckt zu haben, dass sie mit ihren Kräften weitaus mehr tun konnte, steckte ihre Schwerter weg und ging auf Shin zu, welcher immer noch nicht aufsah. „Kagome, was tust du?“ fragte der Hanyou erschrocken, als sie sich zu ihm hinab kniete, doch hielt sie es nicht für nötig ihm zu antworten. Die junge Frau legte ihren Zeigefinger unter sein Kinn und hob seinen Kopf an, damit sie ihn ansehen konnte. „Du solltest dankbar sein, ich werde euer Leben verschonen, das kommt eigentlich nicht vor, dafür werdet ihr eurem Meister jedoch etwas von mir ausrichten. Ich habe keinerlei Interesse an ihm, egal was er von mir will, er steht meinem Vorhaben nur im weg und stiehlt mir wertvolle Zeit.“ Shin sah sie erst nicht an und schnaubte nur verächtlich, doch als er es wagte und ihr direkt in die Augen sah weiteten sich seine mit einem mal. „Wer... wer bist du wirklich?“ flüsterte er nur, worauf Kagome fragend eine Augenbraue nach oben zog, wie sollte sie darauf antworten, sie wusste ja selbst nicht einmal mehr, wer sie wirklich war. Kopfschüttelnd ließ sie von ihm ab und drehte ihm den Rücken zu „Überbringe meine Nachricht einfach.“ sagte sie nur kalt, ehe sie gefolgt von Inuyasha los lief.

Nicht allein!?

Tief in Gedanken versunken schoss Kagome durch den Wald, die Blicke Inuyashas dabei vollkommen ignorierend. Sie konnte sich einfach nicht erklären, was der Youkai damit meinte, als er sie fragte, wer sie wirklich sei. Eine Verwechslung vielleicht? Nein, dann hätte er sie mit einem Namen angesprochen. Vielleicht war es auch die Tatsache, dass sie nicht wie eine Miko gekämpft hatte und die Brüder damit eiskalt erwischt hatte. Womöglich wollte er wissen was für ein Wesen sie nun war? Alles Grübeln, was er von ihr wollte brachte sie nicht wirklich weiter, somit schob sie den Gedanken bei Seite und widmete sich einem anderen Rätsel. Wer war Lucien und was genau wollte er von ihr? Sie hatte herausgehört, dass er an ihr interessiert war, doch zu welchem Zweck? Wollte er sie benutzen oder war es vielleicht doch mehr, dass er nach ihr schicken ließ? Eigentlich konnte es ihr ja egal sein, Lucien war nicht ihr Ziel, somit brauchte sie sich auch keine Gedanke um ihn machen. Dennoch war er ein Ärgernis, wenn er nicht aufhörte ihr ständig irgendwelche Youkai auf den Hals zu hetzten, denn aufhalten ließ sie sich ganz sicher nicht. Bisher waren es alles Schwächlinge, doch wusste sie nicht wie mächtig der Rest seiner Gefolgschaft war. So langsam erreichte ihre Laune den Tiefpunkt, wie sehr sie die Männlichen Wesen dieser Zeit doch ankotzten. Klar sie wusste, das Frauen hier noch so gut wie keine Rechte besaßen, dennoch war sie anderes gewohnt und würde den Teufel tun den Befehlen eines Mannes folge zu leisten. Bei den Göttern, was war nur mit den Kerlen los? Der eine wollte sie Flachlegen, komme was da wolle und jetzt mischte noch ein anderer mit, welcher sich anscheinend auch noch zu fein war seinen Arsch selbst zu bewegen. Bei all dem ärger wollte sich jedoch ein grinsen auf ihre Lippe schleichen, da ihr eines gewiss klar war, wohin das ganze auch führe mochte, es würde ganz sicher nicht langweilig werden.
 

Mehrmals hatte der Hanyou sie schon angesprochen, doch reagierte sie einfach nicht, bis es ihn endlich reichte, sie am Handgelenk gepackt festhielt und stehen blieb. Als sie eine Berührung an ihrem Handgelenk wahrnahm schreckte sie mit einem mal aus ihren Gedanken und sah Inuyasha fragend an, welcher nur Augen für ihren Oberarm hatte „Wir sollten deine Wunde versorgen, sie ist ziemlich tief, außerdem wird es bald dunkel, lass uns einen Platz zum rasten suchen.“ Kagome warf einen kurzen Blick auf ihren Arm, den hatte sie vollkommen vergessen, knapp nickend folgte sie dem Hanyou zu einer nahe liegenden Lichtung, wo er stehen blieb und in eine Richtung zeigte „Dort hinten ist ein Fluss, da kannst du deine Wunden reinigen, ich gehe Heilkräutern suchen.“ „Du kennst dich mit Heilkräutern aus?“ kam es dann von ihr, worauf Inuyasha breit lächelte „Ich begleite Kikyo öfters, wenn sie welche Sammeln geht. Ich kann sie aus weiter Entfernung schon riechen, dadurch geht es schneller.“ erklärte er ihr und bekam ein verstehendes nicken, seitens Kagome „Wie praktisch. Doch werden wir keine Heilkräuter brauchen, du wirst gleich sehen wieso.“ sagte sie nur, ehe sie sich abwandte und in die Richtung davon ging, welche der Hanyou ihr gewiesen hatte. Es dauerte nicht lange, bis Kagome an ihrem Ziel ankam und sich gleich auch ihrer Kleidung entledigte. Ihre Schwerter lehnte sie an einem Baum nicht weit vom Ufer entfernt und lief mit zügigen Schritt ins Wasser, die niedrige Temperatur, welche das Wasser hatte, dabei krampfhaft ignorierend. Als sie weit genug war, holte sie tief Luft und tauchte unter, worauf sie ihre Arme um den Körper schlang um sich wenigstens etwas warm zu halten. Kurz darauf fingen auch schon ihre Hände an zu glühen und setzte dadurch ihre heilende Kraft frei, welche sich mit dem Wasser verband und all ihre Wunden sich wie von selbst wieder schlossen. Sie blieb in dieser Position noch eine Weile, bis sie wegen Luftmangels wieder auftauchen musste und sich noch schnell ihren Körper sauber wusch, dabei im Hinterkopf haltend bei der nächsten heißen Quelle halt zu machen und ausgiebig zu baden. Auch wenn sie sich auf der Jagt befand, für Körperpflege räumte sie sich die Zeit einfach ein. Zitternd hastete sie aus dem Wasser und Sprang so schnell sie konnte in ihre Hose und Schuhe. Ihr Hemd jedoch musste sie Waschen, es war geradezu durchtränkt von Blut. Kagome rollte mit den Augen, wenn sie daran dachte dem Hanyou im BH gegenüber treten zu müssen, es sich nun aber nicht vermeiden ließ. Schnell schlich sich daraufhin jedoch ein grinsen auf ihr Gesicht, da sie sich seinen dämlichen Blick schon vorstellen konnte, wenn er sah dass ihre Verletzungen alle weg waren. Es war schon praktisch diese Gabe zu besitzen, wobei es nur Zufall war, als sie heraus fand, dass sie dazu in der Lage war. Sie hatte in einem Kampf mehrere Verletzungen erlitten und in einem verlassenen und halb zerstörten Haus Schutz gesucht, wo sie die Nacht verbringen konnte. Als sie ein Bad nahm und ein wenig mit ihren neuen Kräften Experimentierte übertrug sich ihre Kraft auf das Wasser und sie war im nächsten Moment auch schon vollkommen geheilt. Schmunzelnd über ihr dummes Gesicht was sie dabei gemacht hatte zog Kagome ihr nun wieder einigermaßen sauberes Hemd aus dem Wasser und wrang es aus, ehe sie sich ihre Schwerter umschnallte, ihre Koffer schulterte und sich auf den Rückweg machte.
 

Nach einer Weile kam Kagome zurück, wo der Hanyou schon ein Feuer entfacht hatte und

gelangweilt darin herum stocherte. Er sah mehr oder weniger extrem gelangweilt und ein wenig bedrückt aus. Als Inuyasha die näher kommende Frau bemerkte und aufsah, fiel ihm bei ihrem Anblick mit einem mal der Stock aus der Hand und landete vergessen auf dem Boden. Ruhelos fuhren seine Augen ihren Körper auf und ab wobei er neben dem Anblick, welchen sie ihm bot bemerkte, dass ihre Wunden allesamt komplett verschwunden waren, sie waren geheilt und nicht eine Narbe war zu sehen. Das war jedoch nicht das unglaublichste an der ganzen Sache, sie erwähnte ja schon, dass sie in der Lage sei, sich selbst zu heilen, auch wen dies für einen Menschen ziemlich erstaunlich war. Was ihn so sehr schockte, war eher die Tatsache, dass sie ihr Oberteil nicht trug und ihre Brüste nur von einem extrem knappen weißen schalen ähnlichen Stoff bedeckt wurde, was sein Gesicht leicht rot anlaufen ließ. Er verfolgte gerade wie gebannt einen Wassertropfen, welcher sich seinen Weg über ihren perfekten Bauch hinab bahnte, als sie ihr nasses Hemd zum trocknen über einen Ast warf. Kagome konnte sich nun ein leicht spöttisches grinsen einfach nicht verkneifen, als sie Inuyashas Blick und knallrotes Gesicht sah, worauf er aus seiner Starre schreckte und

beschämt zu Boden blickte. Langsam ließ sie sich neben ihm vor der Feuerstelle nieder, wo Inuyasha den Boden immer noch ziemlich interessant fand. „Stell dich nicht so an, ich bin schließlich nicht die erste Frau, die du siehst. Zudem trage ich immer noch was am Leib.“ Inuyasha zuckte innerlich zusammen, als er das hörte, sie hatte ja recht, doch konnte er ihr ja schlecht sagen, dass er selten solch einen schönen Körper wie ihren gesehen hatte und das sie mit diesem Stück Stoff, unter dem sich ihre Brüste versteckten noch reizvoller wirkte, als wenn sie vollkommen nackt wäre. Auch wenn sie Kikyos Wiedergeburt war, so musste er seine damalige Meinung ändern, sie war so gar nicht wie seine Frau. Nicht nur, dass Kikyos Augen Haselnussbraun und Kagomes so strahlend Blau wie der Ozean waren, nein auch ihre Gerüche waren verschieden, damals hatte er es bei ihrem ersten treffen nicht richtig bemerkt, doch roch Kikyo nach Kirschblüten und Ebenholz und Kagome roch nach Kirschblüten und so unglaublich frisch und rein, er konnte es kaum definieren, doch schloss er auf frisch gefallenem Schnee. Und wenn er daran dachte, wie verschieden sie Charakteristisch waren, zweifelte er schon fast daran, dass die junge Frau neben ihm überhaupt Kikyos Wiedergeburt war. „Mmhhm.“ gab er schließlich zurück, sah eine Weile stumm ins Feuer und bemerkte dabei, dass sie wieder in Gedanken versunken war. „Was ist da vorhin geschehen?“ fragte er sie dann, weil er nicht genau verstanden hatte, was dieser Shin zu ihr gesagt hatte und sie seitdem so nachdenklich war. „Was meinst du?“ wollte Kagome wissen und warf ihn einen Seitenblick zu. Inuyasha schaffte es nun endlich seinen Blick wieder zu heben und sagte dann „Was hat dieser Dämon zu dir gesagt? Du scheinst seitdem die ganze Zeit abwesend.“ Kagome betrachtete die Flammen eine Weile schweigend ehe sie zu sprechen begann „Als Shin mir direkt in die Augen sah, ist er plötzlich so merkwürdig geworden, als hätte er jemanden in mir wiedererkannt. Er hatte mich gefragt, wer ich wirklich bin.“ „Wieso musst du darüber nachdenken? Du bist Kagome Higurashi und kommst aus dem 21 Jahrhundert.“ Kagome schüttelte auf diese Aussage hin den Kopf „Kagome ist mein Name, doch wer bin ich?“ nachdenklich betrachtete sie ihre rechte Hand an „Ich weiß es selbst nicht mehr. Ich war eine Miko, Kikyos Wiedergeburt doch jetzt...? Ich weiß nicht woher diese Kräfte kommen und was dieser Traum zu bedeuten hat. Ich spüre, dass ich immer mächtiger werde und meine Kräfte für weitaus mehr nutzen kann, als ich es bisher getan habe. Das was ich bei Shin und Shiko tat habe ich heute das erste mal getan. Ich weiß nicht genau wie, doch habe ich es gespürt und tat es dann einfach. Ich genieße es regelrecht diese Macht zu besitzen und habe manchmal das Gefühl, als würde ich mich selbst verlieren. Eines weiß ich jedoch, ich muss Fudo finden und ihn vernichten um die Menschheit und auch die Dämonen in der Zukunft zu retten.“ Inuyasha sah sie eine weile stumm an, ehe er die leichte Gänsehaut auf ihren Schultern bemerkte, worauf er ihr sein Oberteil umlegte, wofür sie sich mit einem nicken bedankte. „Ich war ziemlich erstaunt, dich so Kämpfen zu sehen, niemals hätte ich geglaubt, dass du zu so etwas jemals fähig wärst. Wer hat dir beigebracht so zu Kämpfen?“ „Eine Gruppe Widerstandskämpfer, doch das meiste habe ich mir selbst beigebracht und kommt durch die Erfahrung, welche ich gesammelt habe. Ich war etwa ein Jahr bei ihnen, als meine Kräfte dann erwachten jagten sie mich davon, weil sie dachten ich wäre eine Spionin der Dämonen, von da an war ich allein.“ erklärte sie dem Hanyou, welcher wütend die Zähne aufeinander presste „Solche Idioten...“ knurrte er und murrte ein bisschen herum, ehe er sie dann ernst ansah „Und was genau lief zwischen dir und Sesshomaru ab?“ Völlig überrascht über diesen abrupten Themenwechsel sah sie ihn eine Weile forschend an, ehe sie wieder zu Wort kam „Das habe ich doch schon gesagt, er...“ sie verstummte, da der Hanyou seine Hand auf ihre Schulter legte und sie eindringlich ansah „Als du hier an kamst hat dein ganzer Körper nach ihm gerochen, ich habe zu den anderen nichts gesagt, weil ich es erst von dir hören wollte.“ sagte er barscher als beabsichtigt, worauf ihre Augen sich ein Stück weiteten „Du denkst, er und ich...?“ Plötzlich fing Kagome heftig an zu lachen, sodass sich sogar einige Tränen in ihren Augenwinkeln bildeten, worauf Inuyasha sie ansah, als sei sie verrückt geworden. War ja klar, sie hatte seit sie wieder da war so gut wie keine Gefühlsregung gezeigt und nun lachte sie sich halb tot. Nach einer Weile klang Kagomes Lachanfall langsam wieder ab, worauf sie wieder zu sprechen begann „Das ist... das ist einfach unglaublich, du denkst tatsächlich wir wären uns näher gekommen? Erstens einmal, müsstest du meine Jungfräulichkeit riechen können, dazu kommt noch, dass wir hier über Sesshomaru sprechen. Naja und wenn etwas zwischen uns gewesen wäre, ginge es dich doch wirklich nichts an. Wie dem auch sei, nachdem er den Kampf beendet hatte begleitete er mich zum Brunnen, wobei er

mir von Fudo und dem Herrscheramulett erzählte. Als ich dann zum Schrein hinauf ging schoss Fudo einen Blitz auf mich ab und Sesshomaru schaffte es gerade noch mich aus der Schussbahn zu ziehen.“ Leicht beschämt, so etwas von seiner Freundin gedacht zu haben richtete Inuyasha seinen Blick zu Boden „Tut mir leid, so von dir gedacht zu haben.“ brachte er dann nach einer weile raus, worauf Kagome bei seinem Anblick kurz schmunzelte „Ist schon gut. Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr so gelacht. Außerdem warst du nicht der einzige, der das dachte.“ „Was? Wen meinst du damit?“ Überrascht schoss eine Augenbraue von Kagome in die Höhe, wobei ihr unwillkürlich der Gedanke kam, dass Inuyasha tatsächlich nicht ganz helle war. Jedenfalls wen es darum ging weiter als nötig zu denken „Sesshomaru ist mir gefolgt, weil es ihm ebenfalls nicht entgangen war.“ „Und er hat dich nicht versucht zu töten? Es muss ihn doch ziemlich angekotzt haben, dass er dich in der Zukunft um Hilfe bittet und dich sogar beschützt.“ Nach dieser Erkenntnis schlich sich ein gehässiges Grinsen auf sein Gesicht, als er sich vorstellte, wie sich das eingefrorene Gesicht seines Halbbruders verzog, weil diese Tatsache einen Schandfleck auf sein ach so perfektes Dasein hinterließ. „Wirklich glücklich war er darüber jetzt nicht, ich weiß auch nicht, warum er mir nichts getan hat, vielleicht habe ich ihn ja beeindruckt weil ich vor seinen Augen um die 20 Nekoyoukai getötet habe.“ Ohne Inuyashas völlig erstarrten Gesichtsausdruck zu beachten, ließ Kagome sich nach einem Schulterzucken in das weiche Gras fallen und besah sich den sternenklaren Nachthimmel. Sie musste ihm ja nicht erzählen, dass sein Menschenverachtender Halbbruder an ihrem Körper interessiert war, auch wenn sie sich vor dem Daiyoukai nicht dermaßen fürchtete, so musste sie ja nicht noch absichtlich seinen Zorn auf sich ziehen. Inuyasha konnte es nicht glauben, er hatte zwar gesehen, was das schwarzhaarige Mädchen aus der Zukunft drauf hatte, doch gleich ein ganzes Rudel? So beeindruckt er von der neuen Kagome auch war, tat sie ihm einfach nur leid, nicht nur das sie ihre Familie nie wieder sehen konnte, sie war auch noch für immer in dieser Zeit gefangen und wusste dazu auch noch nicht einmal, was mit ihr wegen dieser Kräfte geschah. „Ist es tatsächlich so schlimm wie du sagst? In der Zukunft meine ich.“  „Es ist nichts mehr so wie du es kennen gelernt hast. Die Straßen sind wie leer gefegt, die halbe Stadt ist zerstört und es gab viele Tote.“ erklärte sie leise und schloss gequält die Augen, bevor sie weiter sprach „Als ich zurück kehrte war ich verängstigt und verwirrt, mein Haus war komplett zerstört und von meiner Familie war nirgends eine Spur. Für mich sind sie tot, ob es nun wirklich so ist, kann ich nicht hundert prozentig sagen, doch habe ich in all der Zeit nichts mitbekommen, was das Gegenteil bewies. Es tut mir leid, ich weiß, dass ihr eure Kagome erwartet habt, als du mich gewittert hattest, doch hat sich vieles geädert, ich habe mich verändert. Die letzten zwei Jahre habe ich nur gekämpft, es war anders als damals in dieser Zeit, als wir Naraku gejagt haben, hier gab es auch schöne Tage, anders als in meiner Zeit.“ Mit leicht geweiteten Augen sah Inuyasha seine Freundin an, die noch immer die Augen verschlossen hielt und legte vorsichtig seine Hand auf ihren Arm „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr es mich schmerzt zu hören, dass dein Leben solch einen Verlauf genommen hat, doch musst du wissen...“ der Hanyou stockte, als sie die Augen öffnete und ihn direkt ansah. Es lag etwas in ihrem Blick, was ihm die Sprache verschlug, es war pure Dankbarkeit „Ich weiß dein Mitgefühl zu schätzen Inuyasha, du bist reifer geworden...“ entkam es ihr leise und hielt dabei seinem Blick gefangen „Ich weiß, was du mir sagen wolltest. Du bist immer für mich da, dass weiß ich und weiß dies auch sehr zu schätzen. Doch vergiss nicht, dass du jetzt Familie hast und ich es mir niemals verzeihen könnte wenn diese durch etwas, was ich auszutragen habe zerstört wird.“ „Das ist doch Schwachsinn!“ brüllte er sie plötzlich ungehalten an, was dazu führte, dass sie ihn fassungslos anstarrte „Das ist nicht nur dein Kampf... Verdammt Kagome, nur weil du zwei Jahre allein warst vergisst du, dass du hier Freunde hast, die Bedingungslos hinter dir stehen? Du brauchst gar nicht glauben, dass uns dein Böser Blick davon abhält dir zur Seite zu stehen, hör endlich auf so egoistisch zu sein! Du ist nicht allein! Du warst damals immer für uns da und nun werden wir dir zur Seite stehen und wage es ja nicht daran zu denken uns dabei auszuschließen!“ Wild holte Inuyasha Luft und starrte die schwarzhaarige finster an, welche dem Hanyou leicht zu lächelte und nach einem leisen Seufzer sagte „Denkst du ich habe nicht gewusst, dass ihr bereits Nachforschungen über Fudo anstellt?“ Mit dieser Aussage machte sie ihn sprachlos „Ich kenne euch, ihr lasst euch von nichts und niemanden aufhalten, der einzige Grund warum ich euch da raus halten wollte war, dass eure Kinder mit ihren Eltern aufwachsen sollten, doch seit ihr einfach zu durchgeknallt und lebensmüde als das ihr die Bedrohung wahr nehmt, so groß sie auch sein mag und dafür schätze ich jeden von euch. Ich könnte mir wirklich keine besseren Freunde wünschen. Dennoch seit ihr verdammte Idioten, euch so mir nichts dir nichts dahinter zu klemmen.“ Fauchte sie zum Schluss hin und bekam nur ein hochmütiges grinsen von dem Hanyou zu sehen „Tja, wie du schon gesagt hast, wir sind halt durchgeknallt und lebensmüde.“ Ergeben, da sie gegen seine Entscheidung nichts tun konnte richtete sich ihr Blick wieder auf die funkelnden Punkte am Himmel und bekam das liebevolle Lächeln seinerseits nicht mit. Er schwor sich, er würde sie mit allem was er besaß unterstützen auch wenn sie es ihnen verboten hatte, er und seine Freunde würden sie sicherlich nicht alleine gegen einen Kami kämpfen lassen. Sie hatte sie damals im Kampf gegen Naraku unterstützt, somit würden er und seine Freunde auch sie Unterstützen. „Was ist eigentlich dieses weiße Teil, was du mit dir herum schleppst?“ fragte er dann und zeigte dabei auf den Violinenkoffer neben Kagome. „Da sind die wichtigsten Dinge drin, welche ich noch besitze. Erklärte sie ihm, ohne den Himmel dabei aus den Augen zu lassen. Nickend gab sich der Hanyou damit zufrieden und sah, wie sie ihre Augen schloss, was er ihr gleichtat und im Halbschlaf über sie wachte.
 

Als der nächste Morgen anbrach, machten sich die beiden, nachdem Kagome eine kleine Mahlzeit in Form von Früchten und Beeren zu sich nahm wieder auf den Weg, damit der Hanyou sich schnell wieder auf den Rückweg machen konnte. Inuyasha wollte seine Schwangere Frau nicht länger als nötig alleine lassen, da es auch mal vor kam, dass ein Dämon das Dorf angriff, zumal er seit einer weile ein schlechtes Gefühl hatte und er so langsam Angst bekam, dass etwas geschehen könnte, wenn er nicht anwesend war. „Siehst du die Berge da vorn? In diesem Gebirge befindet sich die Höhle von Kogas Rudel.“ mit dem Finger zeigte er auf einen braunen Fleck in der Ferne, welche Kagome als Felsgruppe erkennen konnte. Nach einem knappen nicken blieb sie schließlich stehen und sagte „Gut den Rest des Weges werde ich alleine finden, du solltest zurück kehren, ich habe ein komisches Gefühl. Ich danke dir, Inuyasha.“ Für einen Augenblick weiteten sich die Augen des Hanyous, als er das hörte „Ich hoffe es ist nichts passiert, weil ich auch schon so ein Gefühl habe. Wir werde uns bald wieder sehen. Pass auf dich auf.“ gab er noch schnell von sich, ehe er sich umdrehte und zurück nach Musashi lief. Kagome sah ihn noch kurz hinter her, als sie auch weiter auf die Gebirgsgruppe zu lief und hoffte, dass ihr Gespür dieses mal falsch lag und ihren Freunden nichts geschehen war.

Akito

Kagome lief den Rest des Tages mit den Gedanken an ihre Freunde und dem merkwürdigen Verhalten des Mottenyoukai im Kopf durch, bis sie gegen Abend am Rande der Berge ankam und beschloss dort die Nacht zu verbringen, da sie keine Lust hatte in der Dunkelheit durch das Gebirge zu wandern und sich das Genick zu brechen, weil einen Felsvorsprung übersah. Schnell machte sie sich daran einige Äste und Stöcke zusammen zu sammeln um sich ein Feuer zu machen, wobei ihr ein Hase auffiel, welcher in gewisser Entfernung vorbei hoppelte. Kagome konnte sich nicht richtig erklären wieso, doch lief ihr das Wasser im Mund zusammen, als sie an das gebratene Fleisch dieses kleinen Tieres dachte. Seit sie erfuhr, dass sie eine Miko sei, hatte sie auf Fleisch komplett verzichtet, da sie ihren Körper rein halten wollte, doch war sie keine Miko mehr oder? Als würde sie jemanden damit antworten schüttelte sie kurz den Kopf „Nein, ich bin keine Miko.“ sagte sie leise und zog ihr Schwert. Etwa eine halbe Stunde später saß Kagome auch schon vor einem brennenden Feuer über dem ein aufgespießtes Kaninchen vor sich hin brutzelte. Nachdenklich betrachtete sie das Fell, welches sie an dem Fluss mit dem Kaninchen gleich mit gewaschen hatte. Zu ihrer eigenen Überraschung hatte sie keinerlei Probleme damit dem süßen kleinen Tierchen den Kopf abzuschlagen und das Fell abzuziehen. Musste wohl im Überlebensinstinkt des Menschen liegen, automatisch zu wissen, was man tun musste um nicht zu verhungern. Leicht seufzend wendete sie ihre erste Fleischmahlzeit nach vier Jahren und bekam ein leichtes glitzern in den Augen, als der leckere Geruch ihre Nase umschmeichelte und hoffte, dass dieser keine hungrigen Youkai anlockte, sie hatte im Moment alles andere als große Lust zu kämpfen. Als hätte sie es herauf beschworen, raschelte es kurz darauf in einem Gebüsch in ihrer Nähe, worauf sie ihre Sinne ausstreckte um heraus zu finden, ob es sich hierbei um einen Youkai oder einfach nur ein Tier handelte. Nach einer Weile stutzte die Junge Frau, es war eindeutig ein Dämon, doch ein ziemlich schwacher, so schwach, das man sein Youki kaum spüren konnte. Da Kagome nichts dem Zufall überlassen wollte, lehnte sie sich gemütlich gegen die Felswand, hielt jedoch den Blick abwartend auf das Gebüsch, wo sie nach einer Weile ein paar blaue Augen erhaschen konnte, welche sie beobachteten. Ihre Augenbrauen schossen mit einem mal in die Höhe, als sie erkannte, dass diese ziemlich klein waren, was sie darauf schließen ließ, dass es sich hierbei entweder um einen sehr kleinen Youkai oder ein Kind handeln musste. Die kleine Gestalt wollte gerade zu einem anderen Busch huschen, welcher näher an Kagome und somit auch an der Quelle des leckeren Geruchs stand, als diese an einer Wurzel hängen blieb und der Länge nach hinfiel. Kurz weiteten sich Kagomes Augen, doch

stand der kleine Youkai, welcher sich als Kind herausstellte schnell wieder auf und verschwand im Busch. Nach dieser Erkenntnis schlich sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht, worauf die Schwarzhaarige den Kopf leicht schief legte „Hey, du musst dich nicht verstecken, ich tue dir nichts. Der Geruch hat dich bestimmt angelockt, du hast sicher Hunger.“ Daraufhin streckte sie ihre Hand zu dem Kaninchen aus, riss ein Hinterbein davon ab und hielt es in die Richtung des Busches „Hier, ich teile mit dir, du brauchst keine Angst zu haben.“ Vorsichtig streckte der kleine Youkai seinen Kopf aus dem Busch und schnüffelte in Kagomes Richtung, worauf der kleine Junge mit den blauen Augen und roten Haaren ganz langsam und vorsichtig auf die junge Frau zu ging und ihr die Keule aus der Hand schnappte, nur um schnell wieder im Busch zu verschwinden. Kagome schüttelte kurz den Kopf über das scheue kleine Kerlchen und riss sich ebenfalls etwas von dem Tier ab, was sie sogleich auch verschlang. Die Augen der Schwarzhaarigen schlossen sich genüsslich, als der Geschmack auf ihrer Zunge explodierte „Wie konnte ich nur all die Jahre ohne Fleisch leben?“ besann sie leise und riss sich gleich noch etwas davon ab. Kagome bemerkte wieder die Blicke des Dämonenkindes, worauf sie das zweite Hinterbein abriss und es in seine Richtung hielt, jedoch nicht soweit wie vorher. „Sei kein Angsthase, leiste mir etwas Gesellschaft ich tue dir wirklich nichts.“ sprach sie dem jungen freundlich zu, worauf er sich wieder zögernd auf sie zubewegte, ihr das essen aus der Hand schnappte, sich schnell ein paar Schritte von ihr entfernte und abwartend ansah. Anscheinend schien er ihr zu glauben, worauf er sich wieder ein paar Schritte näherte und sich etwas entfernt von ihr an die Feuerstelle setzte. Kagome beobachtete den Jungen eine weile ehe sie sagte „Du bist ein Wolfyoukai, habe ich recht?“ Kauend sah er auf und nickte kurz, worauf sie weiter sprach „Dann gehörst du wohl zu dem Rudel, welches hier in den Bergen lebt, ich war auf den Weg zu ihnen. Ich wollte einen alten Freund besuchen, sein Name ist Koga.“ Wieder sah der kleine auf und starrte sie eine weile ungläubig an „Du kennst meinen Papa?“ Auf diese Frage hin weiteten sich Kagomes Augen mit einem mal. Koga war Vater? Um das Kind jedoch nicht zu verunsichern, sah sie ihn wieder freundlich an und nickte „Ja ich kenne ihn, ziemlich lange sogar. Aber wieso läufst du hier draußen so alleine rum?“ „Mama und Papa sind auf der Jagt. Ich habe das leckere essen gerochen und bin hier her gekommen, weil ich Hunger hatte.“ Als Kagome sah, dass er aufgegessen hatte riss sie sich und ihm noch etwas ab „Dann hattest du ziemliches Glück, dass ich hier saß, du darfst nicht einfach irgendwohin laufen, wenn du was leckeres riechst. Es gibt viele böse Wesen auf dieser Welt, die nicht so nett sind wie ich, du hättest verletzt werden können und das hätte deine Mama und deinen Papa ziemlich traurig gemacht, verstehst du?“ erklärte sie in einem ernsten Ton, worauf er zu Boden blickte und leise ein tut mir leid vor sich hin murmelte. Kagome konnte ihm nicht böse sein, er war schließlich noch ein Kind und diese waren einfach zu unschuldig „Schon ok, denk das nächste mal einfach daran, wie heißt du eigentlich?“ „Akito“ rief er ihr fröhlich zu, worauf das lächeln der Schwarzhaarigen ein bisschen breiter wurde. „Es freut mich dich kennen zu lernen, mein Name ist Kagome.“ „Ka go me.“ sprach er ihren Namen langsam aus und lächelte ihr zu, bevor sein Blick auf das Hasenfell fiel. „Willst du dir daraus Kleidung machen?“ fragte der kleine und zeigte mit dem Finger auf das flauschige silberweiße Fell. Stirn runzelnd nahm Kagome es in die Hand und besah sich das weiche etwas eine Weile „Ich weiß nicht, ich habe es einfach gewaschen und mitgenommen.“ Kurz sah sie zu Akito „Aber wie ich sehe, macht ihr Kleidung daraus, ich denke ich werde es deiner Mutter da lassen, dann kann sie dir etwas schönes daraus machen.“ Mit einem mal fingen die Augen des Youkaijungen freudig an zu glänzen, worauf er heftig nickte und weiter aß. Schweigend saßen sie eine weile so da, bis Kagome ein Youki vernehmen konnte, welches sich schnell näherte, sie hatte auch schon so eine Ahnung, wer dieser Youkai war. „Ich denke dein Papa ist gleich hier.“ sagte sie ruhig und sah in die Richtung aus der sie die wütende und besorgte Energie spüren konnte. „Ich bekomme jetzt bestimmt ärger.“ sagte Akito leise, doch konnte Kagome sich mehr darauf antworten, da sie sich im nächsten Moment, an der Kehle gepackt am Boden wieder fand. Kurz ging es ihr durch den Kopf, dass dies anscheinend zur Gewohnheit wurde, bevor sie mit geübter ruhe in die wütenden Blauen Augen Kogas sah, welcher ihr die Atemzufuhr abklemmte und hoffte, dass er sie noch rechtzeitig erkennen würde, da sie ihn schon alleine wegen dem kleinen nicht angreifen wollte. Koga jedoch bemerkte in seinem Wahn jedoch nicht, wer da unter ihm lag, worauf Kagomes Hand langsam an den Griff ihres Schwertes wanderte. Nur noch leicht gedämmt konnte sie hören, wie Akito auf seinen Vater zu lief und an ihm zerrte „Nein Papa, du darfst Kagome nicht töten, sie hat mir nichts getan, sie war sehr nett zu mir. Bitte Papa, lass sie los.“ Mit einem mal weiten sich Kogas Augen, als er ihr in ihre Augen sah, welche anfingen Rot anzulaufen und ließ abrupt von ihr ab. Ungläubig starrte er auf die keuchende Frau hinab, an dessen Hemd sein Sohn herumzog und fragte, ob es ihr gut ginge. Sofort richtete Kagome sich wieder auf und atmete ein paar mal tief durch, ehe sie Akito ansah „Keine Sorge, mir geht es gut. Geh zu deinem Vater, er hat sich sicher ziemliche Sorgen um dich gemacht.“ sprach sie schwer atmend zu dem kleinen, der daraufhin wieder lächelte und auf Koga zu lief, welcher Kagome immer noch anstarrte. Langsam kam die junge Frau auf die Beine und zwang sich ein leichtes lächeln ab „Hallo Koga. Eigentlich hatte ich mir unser wiedersehen anders vorgestellt, doch im Anbetracht der Umstände nehme ich es dir ausnahmsweise mal nicht übel.“ Langsam fuhr sie mit der Hand ihren Hals entlang und war froh, keine Kratzspuren davon getragen zu haben. „Kagome... Es... es tut mir leid... ich... ich habe dich nicht erkannt.“ stotterte der Youkai leicht verwirrt immer noch geschockt, was die schwarzhaarige gleich abwinkte „Mach dir keine Gedanken, ich habe schon schlimmeres überstanden. Ich hätte zudem nicht anders reagiert, wenn ich mein Kind außerhalb seines Lagers bei jemand anderem vor finden würde.“ Überrascht über Kagomes Veränderung weiteten sich Kogas Augen ein weiteres Stück „Was machst du hier so alleine und wo warst du die letzten zwei Jahre? Du bist damals einfach verschwunden und keiner wollte mir sagen wohin, es schien, als seist du Tod, weil ich dich nirgends wittern konnte.“ „Ich wollte zu dir, ich muss dich nämlich um Hilfe bitten. Ich wollte gegen Morgengrauen nach deiner Höhle suchen. Wo ich war und was genau ich will sollten wir wohl in deiner Höhle besprechen.“ Koga hatte mittlerweile seinen Sohn auf den Arm genommen, welcher langsam einschlief und ging einen Schritt näher auf seine alte Freundin zu „Ich freue mich unglaublich dich wieder zu sehen, komm ich führe dich.“ kurz hielt er ihr seine Hand hin, zog sie jedoch schnell wieder weg, als Kagome ihre aufleuchten ließ um wenigstens etwas vom Weg erkennen zu können. „Frag nicht, das erkläre ich auch später.“ Schulterzuckend wand Koga sich nun um und ging voraus, wobei Kagome ganz dicht hinter ihm her ging, um nicht versehentlich irgendwo falsch hin zu treten. „Wieso war mein Sohn bei dir?“ erklang nun die Stimme des Wolfyoukai, als sie auf einem breiteren Weg entlang liefen, Kagome jedoch immer noch ihre Hand nach unten hielt um den Weg auch gut im Auge behalten zu können. „Er hatte den Geruch von meinem Kaninchen gewittert und ist diesem gefolgt, weil er Hungrig war. Ich habe ihm erklärt, dass er so etwas nicht noch einmal tun sollte, weil es Wesen auf dieser Welt gibt, die nicht so nett sind wie ich.“ erklärte sie ihm hoch konzentriert, worauf Koga plötzlich seinen Arm um ihre Taille schlang „Was soll das denn jetzt werden?“ rief sie aus und hörte nur ein leises lachen. „Wenn du nicht abstürzen willst, solltest du dich festhalten, wir müssen hier rüber springen.“ Zögerlich legte Kagome einen Arm um Kogas Nacken, als er im nächsten Moment absprang und kurz darauf federleicht wieder auf dem Boden aufkam. Schnell löste sie sich wieder von dem Schwarzhaarigen, wie sehr sie es doch hasste, wenn sie auf andere angewiesen war, doch ließ sich dies in diesem Moment nicht ändern. Schweigend folge Kagome Koga noch eine Weile, ehe sie nach einer Biegung ein Licht ausmachen konnte, welches aus einer Höhle zu kommen schien. Die junge Frau hätte nicht erleichterter sein können, als sie endlich ankamen. Sicheren Schrittes, jedoch auf alles gefasst folgte sie Koga in die Höhle, wo sofort eine erleichtere rothaarige Youkai auf ihn zueilte und ihm überglücklich ihren Sohn abnahm. Kurz besah sie sich ihr Kind, ehe sie aufsah und Kagome eine weile feindselige Blicke zu warf. Kagome erkannte die Youkai sofort, doch merkte sie auch schnell, ihren eifersüchtigen und fragenden Blick, bis sie sie endlich zu erkennen schien, Kagome jedoch beschloss erst einmal nichts zu sagen. „Kagome?“ kam es dann von der rothaarigen als sie einen Schritt auf sie zu ging und kurz schnupperte, nur um ganz sicher zu gehen. „Hallo Ayame, schön dich wieder zu sehen.“ kam es dann von Kagome, jedoch wieder mit monotoner Tonlage, worauf Koga leicht schluckte, da er nicht wusste, wie seine Frau auf seinen ehemaligen Schwarm reagieren würde. Um das schlimmste zu verhindern trat er neben Ayame und sagte „Kagome ist gekommen, weil sie mit uns sprechen muss. Sie hatte vor dem Gebirge auf den Morgen gewartete. Unser Sohn ist dem Duft ihrer Nahrung gefolgt, ich habe ihn bei ihr gefunden.“ Überrascht sah die Youkai zwischen ihrem Gefährten und Kagome hin und her, bis sie schließlich nickte „Gut, dann werden wir uns anhören, was sie zu sagen hat.“ beschloss sie und ging tiefer in die Höhle hinein um ihr Junges auf sein Lager zu legen. Koga ließ sich währenddessen mit Kagome an der Feuerstelle in der Mitte der Höhle nieder, als sogleich auch Ginta und Hakkaru auf die junge Frau zuliefen und sie freudig begrüßten, worauf sich auch langsam der neugierige Rest des Rudels etwas näherte, welcher ziemlich gewachsen war, wie Kagome bemerkte. Ayame kam nach kurzer Zeit auch schon wieder, setzte sich neben Koga und sah Kagome abwartend an. Die schwarzhaarige atmete noch einmal tief durch, ehe sie zu sprechen begann „Koga, ich habe dir einmal erzählt, dass ich von einem weit entfernten Ort komme, nun ja es ist so, dass der Ort, wo ich geboren wurde 500 Jahre in der Zukunft liegt. Ich kam vor knapp 5 Jahren das erste mal mithilfe des Juwels der vier Seelen durch den Knochenfresserbrunnen in diese Zeit und bin nach Narakus Tod wieder dorthin zurück gekehrt.“ kurz endete sie ihre Erzählung um den Anwesenden die Zeit zu geben dies erst einmal zu verdauen. Völlig geschockt und ungläubig wurde sie nun von allen angestarrt, wobei der Rudelführer bemerkte „Daher diese merkwürdige Kleidung und deine... naja... etwas andere Art.“ Nickend gab sie ihrem Freund recht „Ja, in der Zukunft ist so einiges anders als hier.“ brachte sie kurz hervor und sprach dann weiter „Ich bin nach Narakus Tod in meine Zeit zurück gekehrt, weil meine Aufgabe erfüllt war. Doch als ich zurück kehrte, war alles zerstört.“ Sie erzählte ihnen von den Zwei Jahren, welche sie in der Zukunft verbracht hatte, von den Veränderungen der Zukunft und den Kampf gegen die Dämonen, bis zu dem Punkt, an dem sie zurück kehren musste. „Ich bin nun wieder hier um Fudo zu vernichten, ich muss es schaffen, dass sie alle es überleben auch wenn ich nicht mehr zurück kehren kann um meine Familie und Freude wieder zusehen. Ich habe mich von Inuyasha hier her führen lassen, weil ich niemanden von seiner Familie trennen wollte, ich konnte ja nicht wissen dass du dich schließlich dazu entschieden hast Ayame zu heiraten und nun auch eine Familie hast, worüber ich übrigens ziemlich glücklich bin. Allerdings muss ich jemanden finden, der etwas über Fudo weiß und mir sagen kann, wo ich ihn finde.“ Jeder in dieser Höhle starrte Kagome fassungslos an, wobei sie das Gefühl hatte, man hätte einen Grashalm fallen hören können. „Du hast vor dich mit einem Kami anzulegen?“ brüllte Koga mit einem mal los, worauf die Hälfte seines Rudels zusammen zuckte und erstaunt die junge Frau betrachtete, die den Kopf leicht schief legte und unberührt Kogas fassungsloses Gesicht musterte „Ich kann einfach nicht verstehen, wieso du gleich so ausrastest, ich habe keine andere Wahl und wenn ich dabei sterben sollte, ich kann die Welt doch nicht von diesem geisteskranken Gott zerstören lassen. Kannst du mich nun zu jemanden führen, der mir helfen kann oder nicht? Ich darf nicht noch mehr Zeit verlieren, als ohnehin schon.“ Koga sah sie immer fassungsloser an, ehe er sich wieder fing und die Entschlossenheit in ihren Augen erkannte „Du warst damals schon ziemlich furchtlos gewesen, ich hoffe du weißt worauf du dich da ein lässt.“ brachte er kurz heraus, worauf ein ziemlich großer Schwarzer Wolf neben Kagome trat, dessen Rücken sich bei ihr mindestens auf Schulterhöhe befand, wenn sie stand. Kurz neigte er seinen Kopf und begann zu Kagomes erstaunen zu sprechen „Wenn ihr es erlaubt, würde ich sie begleiten und ihr helfen.“ daraufhin warf er ihr einen kurzen Blick zu, worauf Koga nach einem knappen nicken wieder das Wort erhob „Wenn Kagome damit einverstanden ist, kannst du sie begleiten, Akira.“ Kagome betrachtete den großen Wolf eine weile und sagte dann „Natürlich, es freut mich dich kennen zu lernen und danke dir, dass du mir helfen wirst mich in dieser Welt zurecht zu finden.“ „Gut, dann wird er dich begleiten und beschützen. Ihr könnt bei Tagesanbruch aufbrechen.“ kam es dann wieder von Koga, worauf der Wolf seinen Kopf ein weiteres mal kurz senkte, sich wieder in seine Ecke zurück zog und die Rudelführer mit ihrem Gast alleine ließ. Kagome, Koga und Ayame unterhielten sich noch eine weile, ehe sich alle zurück zogen. Koga ließ für seine alte Freundin noch ein Lager her richten, doch nutzte sie dies nur kurz. Kagome stand nach einer weile wieder auf und ließ sich an einer Felswand neben der Höhle nieder, wo sie mit traurigem Blick den Mond beobachtete. Sie zeigte es zwar nicht offen, doch hatte sie Angst Fudo nicht vernichten zu können, worauf die Welt ins Chaos stürzen würde. Es lag von nun an in ihrer Hand, so hatte Sesshomaru es gesagt, er schien so, als hätte er keinen Zweifel daran, dass sie es schaffen würde, doch wieso vertraute er so sehr auf ihr können, wobei sein Ich in dieser Zeit der Meinung war, er würde sie nicht einmal brauchen. Schnell wanderten ihre Gedanken zu ihrer Familie, es war nun drei Jahre her, als sie sie das letzte mal sah, hätte sie damals nur gewusst, das sie ihre Mutter, Sota und ihren Großvater das letzte mal sehen würde, hätte sie ihnen gesagt, wie sehr sie sie alle doch Liebte. Kurz erzitterte ihr Körper, als sich eine Träne aus ihrem Auge löste und die Wange hinab rann. Kagome spürte daraufhin, wie sich jemand dem Eingang näherte, worauf schnell sie sich die Träne weg wischte, auch wenn sie wusste, dass sie eh schon gerochen wurde. Aus dem Augenwinkel heraus konnte die erkennen, wie Akira sich neben sie setzte und ebenfalls zum Mond hinauf sah „Wieso schläfst du nicht, kleiner Mensch?“ Kagomes Gesichtszüge verrieten wie üblich nichts als sie dem großen Wolf antwortete „Mir geht zu viel durch den Kopf... Sag, wieso hast du dich entschieden mich zu begleiten?“ Kagome wollte einfach wissen, was der Youkai von ihr hielt, mit dem sie von nun an reisen würde und wartete gespannt auf seine Antwort „Das was du vor hast, ist alles andere als ungefährlich, auch für eine solch starke Kriegerin, wie du es zu sein scheinst. Ich habe mich dazu entschieden, weil ich deine Entschlossenheit die Welt zu retten genau gespürt habe, nicht viele Menschen sind so furchtlos wie du, für mich ist es eine Ehre, jemanden wie dir zu folgen.“ Kagome war glücklich über seine Antwort, kurz schlossen sich ihre Augen, ehe sie sich wieder auf den Mond richteten „Ich danke dir für deine ehrliche Antwort, auch danke ich dir, dass du mich unterstützen willst... Akira... Hast du Familie?“ Der große Wolf drehte daraufhin seinen Kopf, zu Kagome, worauf sie seine funkelnden Smaragd grünen Augen betrachten konnte „Nein, ich hatte niemanden mehr, ehe Koga mich in seinem Rudel aufnahm, dies war womöglich auch ein Grund, warum ich dich begleiten wollte, weil wir in dieser Hinsicht etwas gemeinsam haben.“ „Das tut mir sehr leid für dich.“ brachte Kagome noch leise raus, worauf sie die Augen schloss und leicht weg dämmerte, was Akira zu bemerken schien, worauf er näher an die schöne Frau heran rutschte um ihr etwas wärme zu spenden. Ihre Kleidung sah schließlich nicht gerade warmhaltend aus.

Neuer Gefährte

Kagome schreckte am nächsten Morgen auf und merkte, wie sie sich an etwas warmes und weiches gekuschelt hatte, sie war doch tatsächlich eingeschlafen. Ohne richtig zu registrieren, wo sie sich befand, drückte sie ihr Gesicht in das weiche Fell „Schon wieder dieser Traum.

Wieso nur bin ich eingeschlafen?“ murmelte sie leise vor sich hin. „Was für ein Traum?“ ertönte plötzlich eine männliche Stimme, worauf Kagome mit einem schlag hellwach war und kerzengerade da saß. So langsam war ihr wieder klar, wo sie sich befand, sie hatte sich doch tatsächlich an den großen schwarzen Wolf gekuschelt, doch konnte sie sich nicht erklären, wieso sie eingeschlafen war. Konnte es möglich sein, dass sie sich in Akiras Nähe derart sicher gefühlt hatte, dass sie unbewusst ihren Selbstschutz fallen ließ? Womöglich war es auch die Tatsache, dass sie hier bei Kogas Höhle keine Bedenken haben musste angegriffen zu werden. Kopfschüttelnd stieß sie leise den Atem aus, weil Akira sie noch immer abwartend ansah, sie hatte im Moment keine Lust auf weitere Erklärungen, sie würde ihm schon noch früh genug davon erzählen „Du bist die ganze Nacht bei mir geblieben?“ fragte sie dann, worauf der Wolf den Kopf leicht schief legte „Natürlich, schließlich bin ich von nun an auch dein Beschützer.“ Verstehend nickend strich Kagome daraufhin das von ihrem Kopf verwuschelte Fell glatt, ehe sie sich erhob und streckte, als Koga im nächsten Moment aus der Höhle kam und die beiden verwundert ansah. Er wollte schon fragen, was sie hier draußen machten, doch wurde er von einer grellen Kinderstimme übergangen. „Kagomeee.“ Mit einem mal kam Akito aus der Höhle raus geschossen und klammerte sich an das Bein der schwarzhaarigen. „Guten Morgen, Akito.“ kam es daraufhin in einem liebevollen Ton von Kagome, welchen sie nur Kindern entgegen brachte. Erstaunt sahen Koga und Akira dabei zu, wie die junge Frau vor dem kleinen Wolfyoukai in die Hocke ging und ihm sanft durchs Haar strich. Koga konnte über dieses Bild einfach nur lächeln, da er nun wieder die alte Kagome mit ihrem wundervollen lächeln sah. Nichts war mehr von der von der Frau zu sehen, welche die letzten zwei Jahre Kämpfen musste und all ihre Emotionen vor der Welt verschloss. Es hatte ihn schon ziemlich schockiert zu sehen, dass aus der sanftmütigen, temperamentvollen Frau, welche so viel Liebe in sich trug, eine viel zu ernste, kaltblütig wirkende Kriegerin wurde. Doch nun konnte er sehen, dass die alte Kagome, welche er damals so sehr geliebt hatte immer noch da war und sich nur zum Schutz in ihr innerstes verkrochen hatte. „Schau mal, Mama hat mir aus dem Fell von dir ein Stirnband gemacht, jetzt sehe ich so aus wie Papa.“ Die Stimme seines Sohnes und das darauffolgende leise Lachen Kagomes rissen ihn aus seinen Gedanken. „Ja, aber du siehst viel süßer aus.“ brachte die sie daraufhin raus, worauf Akito leicht rot anlief und den Boden nun ziemlich interessant fand. Koga bekam sein grinsen einfach nicht mehr aus dem Gesicht, was auch Akira zu bemerken schien. Etwas an dem Blick des Rudelführers ließ ihn darauf schließen, dass Kagome für ihn damals mehr war als nur eine Freundin, verdenken konnte er es ihm nicht, auch wenn sie eine einfache Menschenfrau war, so schien sie ihm etwas ganz besonderes zu sein. Akito sah nun wieder zögerlich zu Kagome auf, welche ihn immer noch sanft anlächelte und zeigte mit seinen kleinen Fingern auf die nun blauen stellen ihres Halses „Tut mir leid, das du wegen mir verletzt wurdest, tut es sehr weh?“ Überrascht zog Kagome kurz die Augenbrauen nach oben, lächelte jedoch wieder „Ach was, ich spüre nicht einmal mehr was davon, mach dir keine Gedanken.“ „Ehrlich? Weil dein Hals nicht gut aussieht.“ erklärte Akito ihr, worauf Kagome ihm noch einmal kurz übers Haar strich „Weißt du, wir Menschen bekommen viel leichter blaue Flecken, als ein Youkai, dass geht aber schnell wieder weg.“ nun hellte sich auch Akitos Gesicht wieder auf, worauf er Kagome um den Hals fiel „Dann bin ich ja froh, ich habe noch nie so einen netten Mensch wie dich getroffen, die anderen sind immer so böse und hassen uns.“ Bei der Kraft, mit der Akito sich auf die junge Frau warf fiel sie mit einem mal nach hinten, sodass sie auf dem Hintern landete. Das machte ihr jedoch nicht viel aus, da sie dies auch von Shippou kannte, der kleine Fuchs war auch immer so stürmisch gewesen, dass es sie von den Füßen haute. Shippou... Gequält schloss sie die Augen. Ohne weiteres schlang sie einen Arm um den kleinen Youkai und drückte ihn etwas an sich, wie sehr sie ihren kleinen Schützling doch vermisst hatte und nun war sie wieder hier und konnte ihn nicht bei sich haben. „Die meisten Menschen sind ziemlich dumm und blind, sie erkennen nicht wie viel Herz ein Youkai doch haben kann, sie fürchten sich vor eurer Stärke, wobei ich der Meinung bin, dass viele von ihnen auch einfach nur neidisch sind. Pass immer gut auf dich auf Akito und versprich mir nicht mehr gedankenlos dem Geruch von Nahrung zu folgen.“ Bei dem letzten Satz hielt sie den kleinen Youkai von sich weg und setzte ihn vor sich auf den Boden. Akito nickte einmal heftig und rief ihr "Versprochen." zu, ehe er sie eine weile stumm ansah, da er zu bemerkten schien, dass sie etwas bedrückte, nickte dann jedoch wieder und grinste sie fröhlich an. Langsam kam Kagome wieder auf die Beine und schulterte ihren Koffer, worauf Ayame gefolgt von ein paar Wölfen aus der Höhle kam und ihren Sohn auf den Arm nahm. Sie lächelte Kagome freundlich zu, welche sich wieder verschlossen hatte, sich umsah und an Koga hängen blieb „Ich danke dir.“ dann sah sie zu Ayame „Auch dir danke ich, ich hoffe wir werden uns wieder sehen wenn ich meine Aufgabe erfüllt habe. Schließlich werde ich nun den Rest meines Lebens in dieser Epoche verbringen.“ Ayame trat daraufhin auf die schwarzhaarige zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter „Du bist jederzeit bei uns Willkommen, ich hoffe du weißt worauf du dich da einlässt und gehst kein allzu großes Risiko ein.“ Nickend stellte sich nun Koga neben seine Frau und lächelte ihr ebenfalls zu „Pass auf dich auf, wenn du etwas brauchst kannst du jederzeit zu uns kommen und Akira...“ der Wolf, welcher Kagome keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte sah nun zum Rudelführer „Pass bloß auf sie auf und sorge dafür, dass sie sich nichts dummes anstellt. Kagome hat die Eigenschaft sich ständig für andere in Gefahr zu begeben.“ „Ich werde sie mit meinem Leben beschützen.“ gab der schwarze Wolf von sich, worauf Kagome ihm aus den Augenwinkel heraus einen Blick zu warf „Das befürchte ich, dazu wird es nicht kommen, damit das klar ist.“ stellte Kagome klar, worauf Koga einmal auflachte „Was habe ich gesagt.“ Leise vor sich hin grummelnd wand sich die junge Frau ab und warf den Wolfsrudel noch einen Blick über die Schulter zu, bis sie bemerkte, wie Akira neben sie trat und ihr mit einem Blick deutete, sie solle aufsitzen. „Akira... du bist mein Begleiter, nicht mein Reittier.“ Völlig verdutzt sahen sie nun alle dabei zu, wie sie im nächsten Moment auch schon in einem für einem Menschen ungewöhnlichen Tempo los lief und eine kleine Klippe hinab sprang „Diese Frau...“ knurrte er, nahm die Verfolgung auf und ließ das teils geschockte, verwirrte und schmunzelnde Rudel zurück.
 

Am Rande des Gebirges blieb Kagome schließlich stehen und wartete, bis Akira zwischen den Felsen herausgesprungen kam und mit leicht schief gelegten Kopf vor ihr zum stehen kam. „Wie sieht dein Plan aus?“ fragte er sie dann schließlich und Kagome war versucht sich die Hand an die Stirn zu schlagen, schaffte es jedoch diesem drang zu widerstehen „Wenn ich einen hätte, wäre ich nicht zu euch gekommen.“ entkam es ihr beinahe schneidend, was den großen Wolf den Kopf leicht schütteln ließ. Natürlich wusste sie nicht wohin, sie kam schließlich auch nicht von hier, schmollte der Wolf leicht vor sich hin, bevor er von der schwarzhaarigen aus den Gedanken gerissen wurde „Wir sollten jemanden aufsuchen, welcher sich mit Göttern auskennt.“ Der Wolf schien eine Weile nachzudenken, ehe er einen Weg einschlug und sagte „Ich denke, dass wir als erstes Bokuseno aufsuchen.“ Zufrieden endlich ein Ziel zu haben folgte sie Akira, doch war sie dennoch neugierig, wer dieser Bokuseno war. Sie wollte nicht neugierig sein, da sie sich sicher war, dass der Wolf sie ohne weiteres an ihr Ziel führen würde, doch spürte sie seitdem sie hier war, stetig solche eine Vertrautheit zu ihrem verdrängten Ich, dass es sie beinahe überkam. Innerlich fluchend schob sie die kleine, naive und immer fröhliche Kagome in die tiefen ihres Bewusstseins zurück. So verlockend die Versuchung auch war, so konnte sie nicht nicht gehen lassen, es stand einfach zu viel auf dem Spiel.
 

Zwanzig Minuten... Geschätzte zwanzig lächerliche Minuten hatte sie es geschafft völlig teilnahmslos neben Akira her zu gehen und dabei die Neugierde gekonnt zu ignorieren. Verflucht noch eins, wo war denn bitte ihre eiserne Ruhe geblieben? Klar so manch einer würde jetzt sagen, ihr Verhalten wäre nur all zu Menschlich, doch konnte sie es sich einfach nicht leisten schwäche zu zeigen. Gut womöglich war es etwas überzogen, Interesse an der Person zu zeigen, welche ihnen helfen sollte als Schwäche zu betrachten, doch war sie in den letzten zwei Jahren äußerst vorsichtig und zugegebenermaßen auch ein wenig paranoid geworden. Aber was sollte sie machen, allein diese Tatsache hatte bisher gewährleistet, dass sie nicht das selbe Schicksal teilte, wie ihre Familie und Freunde, es lag in ihrer Hand sie würde alles dafür geben das Schicksal aller zu ändern. Sie beobachtete den großen schwarzen Wolf eine Weile aus den Augenwinkeln heraus und stellte sich dabei immer wieder die Frage, ob sie ihm tatsächlich trauen konnte. Er gehörte zu Kogas Rudel und war auch ziemlich freundlich zu ihr, was schon recht merkwürdig war, da er sie schließlich nicht kannte. Für gewöhnlich waren Youkai fremden gegenüber nicht so zutraulich, schon gar nicht, wenn dieser Fremde ein Mensch war. Koga jedoch vertraute ihm und sagte ohne zu zögern zu, dass Akira sie begleiten dürfe, somit sollte sie sich eigentlich keine allzu großen Sorgen machen, da Koga es sicher nicht zulassen würde, dass sie mit einem Verräter durch die Gegend zog. Ja der Wolfyoukai hatte sich kaum verändert, er war noch immer der überhebliche vor sich hin grinsende Anführer, mit dem Unterschied, dass er ihr nicht mehr hinterher jagte. Es stimmte sie fröhlich, dass Koga sich nach langem wehren am Ende doch noch dazu entschlossen hatte Ayame zu heiraten und dann auch noch so schnell ein Kind zu zeugen, der Wolf ließ anscheinend nichts anbrennen. Am liebsten hätte sie grinsend den Kopf geschüttelt, ja Koga war schon immer einer der schnellen Sorte und fackelte nicht lange. Doch eines ließ sie stutzen, sie war vor zwei Jahren in ihre Zeit zurück gekehrt und eine Schwangerschaft dauerte um die neun Monate, was bedeutete, dass Akito gerade mal ein Jahr alt sein müsste. Youkaigene waren schon erstaunlich. Wobei ein Menschenkind noch sabbernd herum Krabbelte und gerade das Laufen lernte, so rannte ein Youkaijunges schon durch die Gegend und konnte sprechen. Gedanklich machte sie sich eine Notiz mehr darüber heraus zu finden, es konnte ja nicht schaden ihr bisheriges Wissen über Youkai, welches die natürlichen Stärken und Schwächen der verschiedenen Rassen beinhaltete, etwas zu erweitern. Kenne deinen Feind, redete sie sich zu, da sie sich ihr faszinierendes Interesse an diesen Wesen nicht eingestehen wollte. Das musste jedoch warten, wichtiger war es nun heraus zu finden, wo der Kami sich aufhielt und sich eine Strategie zu überlegen, um den Überraschungsmoment auf ihrer Seite zu wissen. Auch wenn Fudo das Herrscheramulett noch nicht besaß, so war er noch immer ein Gott und selbst wenn sie nichts über Götter wusste, so war ihr dennoch klar, dass er sehr mächtig sein musste. Diese Tatsache ließ ihren Magen sich ein wenig zusammen ziehen, sie war stärker geworden, doch noch immer ein Mensch, was bedeutete, dass es bei der kleinsten Unachtsamkeit vorbei mit ihr war. Daher war es auch umso wichtiger, dass sie und Akira zusammen arbeiteten und sich nicht im weg standen. Innerlich seufzte sie auf, sie wusste ja nicht einmal wie stark der Wolf war, zumal er wohl nicht mehr tun konnte als seine Zähne und Krallen zu benutzen. Sie bezweifelte, dass er damit wirklich viel gegen Fudo ausrichten konnte. Der Gedanke, wie vorteilhaft es gewesen wäre mit Sesshomaru nach dem Gott des Feuers zu suchen, brachte sie zum Zähne knirschen und die Wahrheit in diesem Gedanken ließ sie auch nicht gerade bessere Laune bekommen. Sie war vieles, ein Stück weit Arrogant, extrem Stolz und nur noch im gewissen Maße barmherzig, doch war sie ganz sicher nicht dumm. Er war sehr mächtig, wusste anscheinend etwas über Fudo und da war sie sich sicher, er wusste immer was er tat. Doch die Tatsache, dass sie in dem Lord mehr sah, als den Perversling, welcher er nun einmal war machte sie wahnsinnig. Leicht kopfschüttelnd sah sie schließlich Akira an, sie musste versuchen ihm zu vertrauen, schließlich war er nun ihr Weggefährte und so hoffte sie, dass er sie nicht einfach allein ließ oder gar verriet. „Wer ist dieser Bokuseno?“ fragte sie dann schließlich und hätte schwören können, dass seine Augen beinahe belustigt funkelten. „Hast du Tatsächlich den halben Tag damit verbracht dich zu überwinden mich das zu fragen?“ Verdammt, woher wusste er das? Doch viel schlimmer noch, er machte sich darüber auch noch lustig. Ertappt verschränkte sie die Arme vor der Brust und wand den Kopf ab „Ich war in Gedanken... Bekomme ich jetzt eine Antwort?“ „Natürlich, du kannst mich alles fragen. Bokuseno ist ein sehr alter und weiser Baumyoukai.“ Ein Baumyoukai? Sie hatte bisher noch nie von dieser Rasse gehört, ob er wirklich ein Baum war? „Er ist wirklich ein Baum.“ hörte sie ihn plötzlich sagen und warf ihm einen finsteren Blick zu „Lass das.“ „Was meinst du?“ fragte er daraufhin und warf ihr einen unschuldigen Blick zu. Innerlich stand die junge Frau kurz vor der Explosion, wollte er sie verarschen? „Du weißt genau was ich meine. Bin ich dir tatsächlich solch ein offenes Buch?“ entkam es ihr schneidend und spießte den Wolf mit ihrem Augen geradezu auf. Seufzend sah Akira wieder nach vorn, wobei sie beobachten konnte, wie er leicht den Kopf schüttelte „Nein... Du weist deine Gedanken und Gefühle sehr gut zu verstecken, doch besitze ich die Gabe diese schnell zu durchschauen. Ich habe niemals einen Menschen getroffen, der so sehr darauf achtet, alles was diesen ausmacht in seinem innersten zu verschließen, wie du es tust. Ich wollte dich nicht verärgern, jedoch bedenke, ich bin nicht dein Feind.“ Seine Worte brachten sie dazu ihn eine Weile anzustarren. Dieser Dämon war ja noch netter als sie dachte, er entschuldigte sich sogar indirekt bei ihr sie verärgert zu haben. Doch die Tatsache, dass er dazu in der Lage war sie so schnell zu durchschauen, war alles andere als ernüchternd. Dennoch war seine Gabe recht vorteilhaft und durchaus gut zu gebrauchen, doch sollte er es sich bloß nicht zur Gewohnheit machen sie zu durchleuchten. Sie entschloss sich Akira einen kleinen Teil ihres Vertrauens zu schenken, denn mit seiner Aussage hatte er durchaus recht. „Da hast du recht, du bist nicht mein Feind... dennoch solltest du es vermeiden meine Gedanken zu lesen, ich kann nicht sagen, dass es mir gefällt.“ brummte sie leise vor sich hin und beobachtete dabei die vorbeiziehenden Bäume und Büsche. Der Wolf jedoch sah sie wieder an und wenn er es gekonnt hätte, so hätte er jetzt gelächelt als er sagte „Ich kann keine Gedanken lesen. Ich kann diese und deine Gefühle lediglich nur erahnen. Mach dir keine Sorgen, ich werde es unterlassen.“ Diese Aussage verunsicherte sie dennoch ein bisschen, ihr war einfach nicht wohl dabei, dass es jemanden gab, der in ihr innerstes Blicken konnte und das dieser jemand ein Youkai und ein fremder noch dazu war ließ sie leicht erschaudern. Ob sie sich jedoch auf seine Worte verlassen konnte, wusste sie nicht, dass würde die Zeit schon zeigen.

Kami akuma?!

Es waren nunmehr zwei Wochen vergangen, seit sie und Akira zusammen unterwegs waren und über Langeweile konnte sich Kagome sicherlich nicht beschweren. Nach den anfänglichen Schweigsamen Stunden stellte sich nach einer Weile heraus, dass der Wolf eine absolute Plaudertasche war und sie mit all möglichen Zeugs zu quatschte. Er stellte ihr Fragen zu der Zeit, aus welcher sie kam und sprach über all mögliche Dinge, dieser Zeit, angefangen bei der Etikette ihnen höher gestellten gegenüber bis dahin wie die Rechte der Frauen hier aussahen. Als hätte sie es nicht schon am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass man hier als weibliches Wesen nichts zu melden hatte. Um es beim Namen zu nennen schiss sie regelrecht auf diese Ansichten sie würde sich sicher nicht unterordnen, sie hatte noch immer ihre Würde und ihren Stolz. Akira jedoch sah es genauso, er war wirklich sehr aufmerksam ihr gegenüber, er machte immer kurz bevor die Dämmerung einsetzte halt und wärmte sie in der Nacht, was sie anfangs nicht angenommen hatte, doch war sein flauschiges Fell einfach zu verlockend, sodass sie sich am Ende doch immer an seine Seite gekuschelt wieder fand. Er hatte ihr sogar das ein oder andere mal was zu Essen ran geschafft, doch hatte sie schnell dafür gesorgt, dass er dies unterließ. Es war zwar lieb gemeint, dennoch hasste sie es bedient zu werden und ging lieber selbst los. Er ließ sie wissen, dass er es gut fand, dass sie selbstständig war und sich nicht unterkriegen ließ. Und die Tatsache, dass er mal sagte, dass er sie genau aus diesem Grund sehr mochte, machte ihn für sie nur noch sympathischer. Ja sie hatte angefangen dem Wolfyoukai zu vertrauen und konnte ihn trotz seines ständigen Geplappers gut leiden, er gab ihr das Gefühl der Sicher- und Geborgenheit wieder, welches sie längst vergessen hatte. Auch bemerkte sie, dass die Einsamkeit weniger gut war, als sie es sich lange Zeit eingeredet hatte, es war ein schönes Gefühl nicht mehr allein zu sein.
 

Sie waren gerade auf den Weg zu dem Waffenschmied Totosai, da Kagome ihre Schwerter schärfen lassen wollte und sich dabei auch erhoffte, dass wenigstens er ihnen irgendwie weiter helfen konnte. Bokuseno, welcher übrigens wirklich ein Baum mit Gesicht war konnte ihnen so weise er auch war nicht wirklich weiter helfen. Er wusste zwar wer Fudo war, doch konnte er ihnen weder seinen Aufenthaltsort verraten, noch wusste er wie man ihn aufhalten konnte. Verdammt sei er, da seine Worte ihr gegenüber auch nicht gerade erfreulich und noch weniger hilfreich waren. Sie hätte niemals gedacht jemals so etwas zu denken, doch war dieser Baum einfach nur überheblich und arrogant. Er hatte sie doch tatsächlich spöttisch und missbilligend angesehen und gesagt sie solle lieber nach hause gehen und ein paar Kinder kriegen als sie sagte sie suche den Gott des Feuers. Sie war versucht dieser Magnolie die Äste zu stutzen, besann sich jedoch eines besseren und wand sich mit den Worten „Ich werde ganz sicher nicht mit einem Baum rum diskutieren, wie bescheuert ist das denn?“ ab, marschierte fluchend davon und wartete angepisst wie sie war in gewisser Entfernung, bis Akira sich ihr wieder anschloss.
 

Wie in so vielen Nächten zuvor lag die junge Frau an der Seite des schwarzen Wolfes gekuschelt, wobei sie unbewusst seine Nähe mehr denn je suchte, denn in dieser Nacht war Neumond und der Umstand, dass sie rein gar nichts sehen konnte, was sich außerhalb des Scheinbereichs des Lagerfeuers lag, behagte ihr ganz und gar nicht. Sie hätte sich selbst Ohrfeigen können keine Taschenlampe mitgenommen zu haben, doch brachte alles Fluchen nun nichts, sie musste sich den Gegebenheiten nun mal anpassen. Mit geschlossenen Augen drückte sie sich näher an Akira heran, bis sie das wie in Watte gepackte Gefühl überkam, bevor sie einschlief.
 

Ein leises Knacken riss Kagome aus den Schlaf, worauf sie sich augenblicklich Aufrichtete und die Augen aufschlug. Natürlich war bei ihrem Glück das Lagerfeuer bereits herunter gebrannt, sodass sie nicht einmal die Hand vor Augen erkennen konnte. Ihre Hand rutschte lautlos über den Boden zu ihrer rechten, doch fand sie nicht wonach sie suchte. „Akira?“ flüsterte sie in die Dunkelheit hinein, doch es blieb stumm. Zähneknirschend presste sie sich mit den Rücken an den Baum hinter sich und rief sich zur Ruhe. Sie spürte, wie ihr Herz immer schneller schlug, der Umstand, dass sie absolut nichts sah und sie hier für jeden Youkai nun vollkommen ungeschützt wie auf dem Präsentierteller saß behagte ihr ganz und gar nicht. Dazu überkam sie auch noch unbändige Wut, dass Akira sie ausgerechnet in dieser Nacht alleine ließ, einen wirklich tollen Beschützter hatte sie da. Kopfschüttelnd schloss sie ihre Augen, sie durfte jetzt nicht die nerven verlieren und einen klaren Kopf behalten, sie war nun auf sich gestellt. Die Tatsache an sich nichts neues für die junge Frau, dennoch unter diesen Umstände eine Herausforderung. Eine Hand an ihr Schwert gelegt streckte sie ihre Sinne aus, sie war definitiv nicht allein, das spürte sie. Sie konnte Akiras Youki wahrnehmen, doch war da noch etwas anderes, etwas ihr bisher unbekanntes, nein, sie hatte es schon einmal gespürt, doch wo? Sie ließ die ihr unbekannte Aura auf sich wirken, welche ein leichtes prickeln in ihr auslöste. Diese Aura, sie strahlte etwas heiliges aus, ein Gefühl welches sie längst vergessen hatte. Heilige und reine Kraft, ja dieses Gefühl hatte sie wirklich vergessen, doch strahlte diese Aura viel mehr Heiligkeit aus als die einer Miko. Man fühlte sich in dessen Anwesenheit weit unterlegen und so gewöhnlich, diese Aura geht weit über das Menschliche hinaus, sie wirkt... GÖTTLICH. Kagomes Augen schnappten auf und weiteten sich auf ihr Maximum, worauf sie sich dichter an den Baum presste, das konnte einfach nicht wahr sein. Ohne ihr Zutun bildete sich ein Bannkreis um die junge Frau, als sie erkannte was für eine Aura sie da plötzlich spürte, wobei es ihr wie ein Blitzschlag ins Gedächtnis schoss. Sie hatte solch eine Kraft schon einmal gespürt, kurz bevor sie in diese Zeit zurück kehrte. Diese hier strahlte jedoch nicht solch eine intensive Macht aus wie die in ihrer Zeit, doch besaß er diese zu dieser Zeit ja noch nicht, Fudo. Kagomes Hirn arbeitete auf Hochtouren, wie konnte der Gott von ihr und ihrem Vorhaben wissen? Verdammt, sie durfte jetzt keinesfalls die Nerven verlieren, auch wenn sie nichts sah, so musste sie dennoch versuchen sich unter Kontrolle zu halten und bis zum Tagesanbruch überleben. Ein Rascheln ließ sie zusammenzucken, wofür sie sich am liebsten selbst geohrfeigt hätte. Langsam schlossen sich wieder ihre Augen, wobei die ihr Schwert so geräuschlos wie möglich ein Stück aus der Scheide zog. Sie beruhigte ihre Puls und tastete ihre Umgebung ab, sie konnte ihn spüren, er schlich um ihr Lager herum, doch wieso war Akira nicht da? Wieso hatte er keinen Alarm geschlagen und wieso hatte sie nichts von einem Kampf mitbekommen? Wahrscheinlich hatte er den Feind schon lägst bemerkt und wollte diesen im Alleingang zur strecke bringen, so ein Dummkopf. Wieder ein leises Rascheln, für ein übermächtiges Wesen, machte er aber ziemlich viel Lärm, schoss es ihr durch den Kopf, worauf ihr dann nur eines in den Sinn kam, Angriff ist die beste Verteidigung. Er schien sich geradezu an sie heran zu schleichen, gut so, sie müsse nur noch auf den geeigneten Augenblick warten. Ein leises knirschen, welches der Boden unter seinen Solen zu ihrer Rechte verursachte ließ Kagome Blitzschnell reagieren. Ihre Rechte Hand leuchtete auf, worauf sie einen Schwall Sicheln auf das Wesen los ließ. Im selben Moment sprang sie auf und zog ihr Schwert. Ein Knall ertönte, als ihre Attacke in einen Baum einschlug und die Lichtung für einen Augenblick hell erleuchtete. Mit einem Fluchen sprang der Feind zur Seite und landeten mit der Seite auf den Boden, was die junge Frau sogleich ausnutzte auf ihn zu lief und mit einem gezielten Sprung auf ihm landete. Ihrer Position vollkommen ignorierend presste sie ihm ihr gezücktes Schwert an die Kehle, bereit es sofort zu ende zu bringen. „Scheiße... Kagome, nicht! Ich bin´s Akira!“ Keuchte es mit einem mal unter ihr, worauf die Schwarzhaarige kurz inne hielt, dennoch den Druck auf seine Kehle nicht reduzierte „Netter versuch, Akira ist ein Wolf. Du hingegen hast eine Menschliche Gestalt.“ knurrte sie ihm entgegen und drückte etwas fester zu. „Bitte Kagome, ich bin es wirklich! Was kann ich tun, dass du mir glaubst?“ Sie antwortete nicht, wenn er wirklich Akira war und nicht Fudo, so konnte er seine Unschuld nicht beweisen, da auch wenn sie nicht wusste wie viel Macht er besaß, so dachte sie sich, dass er sie ohne Probleme hätte belauschen können. Dazu kam auch noch, dass es ihr ein Rätsel war, wo diese heilige Aura plötzlich her kam. Langsam hob Kagome ihre Hand, welche sie bis eben noch neben seinem Kopf auf dem Boden abstützte zu seinem Gesicht und ließ sie aufleuchten. Ein Hübsches Gesicht tat sich in der Dunkelheit auf, doch achtete sie nicht darauf. Seine Augen waren geweitet und sahen nur flehend in die ihren, doch konnte sie erkennen, dass diese das selbe Smaragdgrün in sich trugen, wie die ihres Begleiters. „Bitte glaube mir, ich bin´s wirklich.“ hauchte er ihr entgegen und legte dabei eine Hand auf ihren Oberschenkel. Am liebsten hätte sie seine Hand sofort weg geschlagen, doch hätte sie dazu ihr Schwert von seiner Kehle nehmen müssen „Benutze deine Sinne, du kannst mein Youki dennoch spüren.“ Kagome horchte auf, worauf sie ihn noch einmal eindringlich ansah. Sie konnte es spüren, auch erkannte sie seine Augen, doch war sie nicht mehr so naiv und schenkte einem gleich ihr Vertrauen. Sie wusste, was in dieser Welt im Bereich des Möglichen lag, wobei List und Tücke ganz oben auf der Liste standen. „Wieso hast du dich plötzlich gewandelt?“ Sie konnte deutlich hören, wie er tief einatmete, bevor er wenn auch keuchend begann zu erklären „Das passiert immer bei Neumond. Ich kann mich in dieser Nacht nicht in meiner Wolfsgestalt zeigen.“ Neumond... So etwas ähnliches kannte sie von Inuyasha, aber nicht von einem vollwertigen Youkai. „Nimmst du nur in dieser Nacht diese Gestalt an?“ fragte sie dann und zog dabei ihr Schwert ein kleines Stück zurück, was ihn einmal auf seufzen ließ „Nein, ich kann meine humanoide Form zu jederzeit annehmen, nur bei Neumond bin ich dazu gezwungen.“ Kagome ließ diese Worte eine Augenblick auf sich wirken und wog nun ab, ob sie diesen nun Glauben schenken konnte, schließlich hing ihr Leben davon ab. „Wieso hast du es mir vorenthalten?“ entkam es ihr beinahe flüsternd worauf er unter ihr leicht zusammen zuckte, dass konnte sie deutlich spüren „Ich dachte... du... du würdest mich hassen, wenn du erfährst, was ich wirklich bin.“ Für einen Augenblick runzelte die schwarzhaarige die Stirn, ehe ihr nun endlich ein Licht aufging. „Du bist ein Wolfyoukai... jedoch nur ein halber.“ fing sie an, löste ihr Schwert komplett von seiner Kehle und steckte es weg „Ich wusste nicht, dass es so etwas überhaupt gibt, es sollte mich jedoch nicht überraschen. Du bist halb Gott, halb Dämon.“ seufzte sie und kam auf seinem Bauch komplett zum sitzen. „Man nennt uns Kami akuma. Dämonengötter sind sehr selten, weil ein Gott sich für gewöhnlich nicht mit einem oder einer Youkai einlässt.“ erklärte er ihr worauf sie ihre leuchtende Hand sinken ließ und das glühen erlosch. Akira konnte in diesem Moment trotz der Dunkelheit sehen, wie sich ihre Gesichtszüge verhärteten, bevor ihre Faust auf seine Brust einschlug und ihm damit der Atem kurz ausblieb „Du hattest echt gedacht, ich würde dich für deine Herkunft hassen? Nur weil ein Gott meine Welt zerstört hat, so hasse ich doch nicht jeden von ihnen... Du hast mich wegen diesem Glauben allein gelassen? Verdammt Akira ich habe gedacht Fudo sei hier, ich... ich dachte ich wäre ihm schutzlos ausgeliefert.“ Mit geweitete Augen sah er zu der jungen Frau auf, welche ihre Fäuste immer wieder auf seinen Brustkorb schlug, er hatte ja keine Ahnung, was er damit anrichten würde. Er hätte niemals geglaubt, dass unter der eiskalten Schale dieser sonst so taffen Kriegerin ein solch weicher Kern steckte. Seine Nase fing daraufhin an zu kitzeln, er konnte sie riechen, ihre Tränen, auch wenn sie nicht zuließ, dass diese ihre Augen verließen so konnte er sie deutlich wahrnehmen. Ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte setzte er sich blitzschnell auf und schlang seine Arme um ihre Körper „Es tut mir leid, ich wollte dir keine Angst einjagen.“ flüsterte er an ihr Ohr und strich dabei immer wieder ihren Rücke auf und ab. „Baka...“ hauchte sie zurück, was ihm ein kleines Lächeln entlockte. “Auch wenn wir uns noch nicht so lange kennen vertraue ich dir. Du bist mir sehr wichtig Akira und ich kann sagen, dass ich dich mittlerweile als meinen Freund ansehe... Mach so etwas nie wieder, ich hätte dich töten können... glaube ich.“ Diese Worte schossen ihm direkt in sein innerstes, es gab noch nie jemanden, welcher sich so viel aus ihm machte, genauso wenig hatte er jemals einen wahren Freund. Natürlich war da Koga und sein Rudel, doch hatte er zu keinem seiner Brüder eine solche Bindung wie zu dieser Frau. Auch wenn es wirklich schnell ging, so konnte er nun voller Stolz sagen, dass er einen Freund hatte, auch wenn es ein Mensch war. Lächelnd strich er ihr übers Haar und musste aufgrund ihrer letzten Worte leise lachen. „Du hättest es sehr wohl fertig gebracht mich zu töten.“ sagte er daraufhin leise und drückte sie etwas näher an sich heran als ihm eines durch den Kopf schoss, er hätte diesem Wesen in seinen Armen um nichts auf dieser Welt auch nur das kleinste Härchen gekrümmt. Kagome zuckte leicht zusammen, als ihr die Bedeutung seiner Worte klar wurde. „Ich hätte es mir nie verziehen.“ Akiras Lächeln wurde breiter, als er das hörte „Ich wünschte du würdest mir öfters deine wahren Gefühle zeigen. Auch wenn ich sie erahnen könnte, so habe ich dir versprochen es nicht mehr zu tun.“ Gefühle? Schoss es durch Kagome hindurch, sie hatte diese schon vor langer Zeit weggesperrt, doch kamen sie immer mal wieder zum Vorschein, seit dem sie wieder hier war. Sie wollte keine Gefühle zeigen, hatte in gewisser weise sogar Angst davor, doch konnte sie es ja versuchen, ihren Freunden gegenüber wenigstens. „Ich werde es versuchen... Aber nur, wenn du dich nicht mehr versteckst.“ hauchte sie ihm ins Ohr und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. „Versprochen.“ sagte Akira ihr zu und hielt sie dabei weiterhin an sich gedrückt. Erleichtert schloss Kagome langsam die Augen und versank vollkommen in Gedanken, sie konnte es einfach nicht fassen. Da lief sie seit zwei Wochen mit einem Halbgott durch die Gegend und hatte nicht einmal den leisesten Schimmer davon.
 

Sie spürte seine ausgeprägte Brust an ihrer und seine muskulösen Arme um sich herum, doch war das Fell in seiner Wolfsgestalt viel Kuscheliger. Moment... starke Brust, muskulöse Arme! Mit einem mal riss sie die Augen auf, worauf sie sie sofort wieder zu kniff, als die Sonne sie voll blendete. Nach ein paar mal zwinkern waren die weißen Punkte vor ihren Augen auch schon wieder verschwunden, weshalb die junge Frau sich abrupt aufsetzte und vollkommen erstarrte. Völlig perplex starrte sie in Akiras lächelndes Gesicht, welches sie die Nacht schon zum teil erkennen konnte, doch im Licht der Sonne betrachtet wirkte sie plötzlich wie erstarrt. Niemals hätte sie geglaubt, dass hinter all dem Fell solch ein gut aussehender Kerl steckte. Seine Smaragdgrünen Augen, welche jetzt noch schimmernder wirkten, täuschte sie sich oder waren sie mit roten sprenkeln besetzt? Nach einem kurzen Blinzeln sah sie noch einmal genauer hin und musste feststellen, dass da tatsächlich kleine rote Sprenkel zu sehen waren, welche im Sonnenlicht funkelten. Einfach faszinierend, wie sie fand. Vorsichtig ließ sie ihre Finger durch den Pony seiner schwarzen Haare fahren und stellte fest, dass es genauso weich wie sein Fell war. Wobei der Vordere Teil seiner Haare bis zum Kinn reichten, hatte er den Rest zu einem Lockeren Zopf im Nacken zusammen gebunden und reichte ihm bis zur Hüfte. Ihre Augen fuhren nun langsam seinen Körper von oben an über seine gerade Nase, den schmal wirkend, wenn auch vollen Lippen und über seinem kantigen Kinn. Sein Oberkörper wurde von einer Art dunkelblauer mit weißem Fell gefütterten Weste Verdeckt, welche mit Braunen Lederstreifen zusammen gehalten wurde und um seinen Hals schlang sich locker ein grauer Schal. Akira saß weiterhin regungslos da und beobachtete, wie Kagomes Augen jeden Zentimeter seines Körpers fixierten. Für gewöhnlich mochte er es nicht so angestarrt zu werden, doch amüsierte ihn die Reaktion seiner Begleiterin in diesem Moment, wobei ihre derzeitige Position, welcher sie sich wohl nicht mehr ganz so bewusst war, keine geringere Rolle spielte. Kurz sah sie sich seine Muskulösen Arme an, ehe sie nach unten sah und mit einem mal knallrot anlief. Wie von der Tarantel gestochen sprang die schwarzhaarige auf und wich dabei ein ganzes Stück zurück. Am liebsten wäre sie in diesem Moment im Erdboden versunken, sie hatte doch tatsächlich auf Akiras Schoß gesessen. BREITBEINIG! Das sie die Beule in seiner zu dieser Zeit recht eng geschnittenen hellblauen Hakama im ersten Moment nicht einmal gespürt hatte, schob sie auf den Umstand Akira plötzlich in dieser Form gesehen zu haben. Kopfschüttelnd legten sich ihre Hände an die erhitzten Wangen und murmelte ein „Tut mir leid“ Richtung Boden. Gott bewahre, sie schaffte es ihm nicht einmal mehr in die Augen zu schauen, so peinlich war ihr das ganze. Akira hingegen belächelte das ganze nur kam schließlich auf die Beine, ging auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter, wobei sie sich vollkommen versteifte. „Hey, beruhige dich, ist doch nichts passiert.“ Ihre Augen wurden mit einem mal immer größer als wollte die sagen ´Nichts passiert? Das was ich gespürt habe war weitaus mehr als nichts.´ Was dem Dämonengott dazu brachte eine Hand unter ihr Kinn zu legen um dafür zu sorgen, dass sie ihn ansah „Kagome, du bist eine wunderschöne Frau, es ist nur allzu natürlich, dass mein Körper so auf deinen reagiert. Glaub mir ich hatte ganz sicher keine Hintergedanken... Wir sind doch Freunde.“ Langsam entspannte die junge Frau sich wieder, worauf sie blinzelnd zu ihm aufsah und seufzte „Da bin ich aber froh, ich kann echt kein angespanntes Verhältnis zwischen uns gebrauchen. Nicht..., dass du... unattraktiv wärst, also... ganz im Gegenteil, aber...“ „Ist schon gut... Lass uns diese Sache einfach vergessen, ok?“ Unterbrach er ihr Gestotter lächelnd und legte seine Hand kurz auf ihren Kopf. Akira meinte es genau so wie er es sagte, er war froh einen wahren Freund zu haben und konnte ebenso wenig solch eine Spannung vertragen, zumal er in der schwarzhaarigen so etwas wie eine kleine Schwester sah, welche er vor allem und jedem Beschützen würde. Nach ihrem kleinen Ausraster fand die junge Frau schnell ihre kühle Fassade wieder und schenkte Akira ein knappes lächeln, ehe sie nickte. „Dann lass uns mal weiter gehen.“

Eifersucht?

Schweigend gingen die Beiden schon seit einer ganzen Weile den Waldweg entlang, bis Kagome es einfach nicht mehr aushielt und ihre Neugierde siegte. Nachdenklich sah sie nach oben an das Blätterdach und fragte leise „Erzählst du mit etwas über dich? Und wieso du dich bei Koga nicht offenbart hast?“ Akira tat es ihr gleich, ehe er leise den Atem ausstieß und zu sprechen begann „Mein Vater ist Kuron, der Gott der Weisheit, ich habe ihn nie kennen gelernt, weil ihm der Kontakt zu meiner Mutter, einer Wolfsdämonin verboten wurde. Wie ich es bereits sagte, kommt es nicht oft vor, dass sich ein Gott mit einem Dämon einlässt, doch hatte sich mein Vater Hals über Kopf in meine Mutter verliebt, als er sie das erste mal sah. Sie haben sich immer wieder heimlich getroffen, bis ich geboren wurde und nach einer weile auch die Götter von ihrer Verbindung erfuhren. Mein Vater wäre bereit gewesen sein Leben als Gott zu vernachlässigen um bei uns zu sein, doch drohte einer seiner Brüder ihm mit unserem Tod, wenn er nicht zurück kehren würde. Der Gott welcher mir und meiner Mutter drohte war Fudo, das war auch einer der Gründe warum ich dich begleiten wollte. Bitte denke jetzt nicht, dass ich dich benutzen wollte um Rache an ihm zu nehmen, ich bin nämlich sehr glücklich dich meine Freundin nennen zu dürfen.“ Leicht lächelnd sah sie zu ihm auf und schüttelte den Kopf „Mach dir keine Gedanken, ich kann dich sehr gut verstehen. Es ist sehr traurig was dir und deiner Mutter widerfahren ist und ich kann es sehr gut nachvollziehen. Ich habe meinen Vater auch sehr früh verloren, er jedoch ist gestorben. Und eines schwöre ich dir, er wird auch dafür Büßen... Niemand droht meinen Freunden!“ grollte es aus ihr hervor, was den schwarzhaarigen zum lächeln brachte. Ohne darüber nachzudenken griff er im gehen nach ihrer Hand und drückte sie leicht „ Ich danke dir Kagome... Du bist ein wunderbarer Mensch.“ Als sie spürte, wie ihre Wangen sich leicht erwärmten, zog sie ihre Hand zurück und nickte dem Dämonengott zu. Für sie war es selbstverständlich Akira in seinem Hass und Schmerz beizustehen wobei sie einen weiteren Punkt auf ihre lange Liste setzte wofür der Kami büßen würde. Wie sehr sie sich wünschte ihm nun gegenüber zu stehen um ihre Wut an diesem Mistkerl auszulassen. Es kochte schon seit einer Weile in ihrem inneren und sie fieberte mit beinahe euphorischer Vorfreude dem Tag entgegen an dem sie ihre Klingen in sein Fleisch rammen konnte. Innerlich schüttelte sie heftig den Kopf um ihrer Mordlust zu entkommen und sah wieder zu Akira auf „Und wieso hast du dich bei Koga nicht gezeigt?“ fragte sie nach außen hin ruhig und erntete dabei ein Schulterzucken seinerseits, ehe er ihr antwortete „Als ich vor etwa 50 Jahren meine Mutter verließ war ich alleine unterwegs und hatte so meine Schwierigkeiten anderen zu vertrauen. Ich hielt mich von jedem fern, bis ich vor ein paar Monaten auf Koga traf, als er in einem Kampf gegen ein paar Youkai in Bedrängnis kam. Ich habe ihm geholfen und er erkannte sofort den Einzelgänger in mir. Er hatte mir angeboten sich seinem Rudel anzuschließen und ließ auch nicht locker, bis ich schließlich zugesagt hatte. Er wusste nicht wer ich wirklich bin und es war auch ganz gut so, da ich als halber Gott in der Rangfolge über ihm stand. Somit verbarg ich mein wahres Wesen, da er schließlich der Rudelführer war. Wenn die anderen bemerkt hätten, wer ich wirklich bin, hätten sie womöglich den Respekt vor ihm verloren und wären mir gefolgt, dass wollte ich ihm nicht antun.“ Kagomes Augen weiteten sich ein Stück bei seinen Worten „Ich habe nie einen Youkai, wie dich getroffen, du bist sehr rücksichtsvoll.“ flüsterte sie, ohne ihn dabei anzusehen. Doch ließ sie sein leises Lachen aufschauen „Das sagt die Richtige, denkst du ich habe jemals einen selbstloseren Menschen als dich getroffen? Auf den ersten Blick sieht es vielleicht so aus, als seist du auf einem persönlichen Rachefeldzug, doch treibt dich nicht deine Persönliche Rache an. Nein, du willst Vergeltung für all jene welche dir wichtig sind, egal ob Mensch oder Dämon. Du bist darauf aus die ganze Welt zu retten und denkst dabei nicht wie all die anderen an dich selbst.“ Mit großen Augen sah sie zu ihm auf, wie konnte er das einfach so sagen? Sie selbst sah sich nicht einmal so, wie er es tat und doch hatte er irgendwo recht. Sie tat all dies nicht für sich selbst, eher im Gegenteil, ihre Entscheidung in diese Zeit zurück zu kehren beschwor nur einen weiteren Verlust für sie auf. Sie war zuvor schon ein Wrack gewesen, angetrieben von Hass und Rache, doch jetzt hatte sie nichts mehr. Das einzige was sie jetzt noch am laufen hielt war der Entschluss Fudo tot vor ihren Füßen liegen zu sehen und somit das überleben all jener zu sichern, welche ihr Leben durch ihn verloren. Akira hatte recht, es war ihr egal, was mit ihr geschah, solange sie dadurch die Welt mitsamt all ihren verlorenen Seelen retten konnte. Ein kleines wissendes lächeln schlich sich auf ihre Lippen als ihr klar wurde, dass dies eine Kamikaze Aktion war. Ja sie hätte sie auch selbst die Kugel geben können, doch reichte ihr nur ein Gedanke - Wenn sie schon zur Hölle fuhr würde sie Fudo auf jeden Fall mit nehmen.
 

Mit einem mal blieb Kagome stehen und besah sich skeptisch die Gegend, ihr war so als hätte sie etwas gehört, worauf sie zu Akira aufsah, welcher sofort verstand und ihr bestätigend zunickte. „Kannst du etwas wittern?“ kam es von der jungen Frau, als der Youkai prüfend die Nase in die Höhe hielt und wieder nickte „Blut.“ Brachte er knapp heraus und sah abwartend auf Kagome hinab, welche ihre Sinne schweifen ließ, jedoch keine großartige Bedrohung in der Nähe ausmachen konnte. „Kannst du auch feststellen um wessen Blut es sich Handelt? Mensch oder Youkai?“ fragte sie ihn daraufhin und sah den Schwarzhaarigen an, welcher ein weiteres Mal die Luft analysierte und sie dann eindringlich ansah „Ich kann dir sogar sehr genau sagen, um wessen Blut es sich handelt.“ Sprach Akira nun und fuhr aufgrund des

neugierigen Gesichtsausdruckes seiner Begleiterin fort „Es ist ein Daiyoukai, der Lord der

Westlichen Ländereien, welcher verletzt wurde.“ Nun zogen sich beide Augenbrauen der

Schwarzhaarigen in die Höhe „Sesshomaru? Bist du dir sicher?“ Akiras Kopf schoss nach

dieser Frage mit einem mal zu ihr herum „Woher kennst du denn Sesshomaru?“ entkam es

ihm wie aus der Pistole geschossen, worauf Kagome kurz überlegte, was sie ihm darauf nun

antworten sollte. Sie hasste es mittlerweile jedem bis ins kleinste Detail ihre Geschichte zu

dieser verdammten Zeit und ihrem verfluchten Leben erzählen zu müssen, doch was konnte

Akira schon dafür? Ergeben stoß sie den Atem aus und sah ihn an „Führe mich zu ihm, ich erkläre es dir auf den Weg.“ Kagome wartete noch auf das Einverständnis ihres Gegenübers, worauf sie sich auf den Weg machten und Kagome ihm von ihrem ersten Abenteuer in dieser Zeit, sowie auch das Kennenlernen mit dem Daiyoukai erzählte. „Nun ja,

nachdem Naraku dann vernichtet war, bin ich in meine Zeit zurückgekehrt und war nach zwei

Jahren gezwungen wieder hier her zurück zu kehren. Bevor ich zu euch kam, bin ich auf

Sesshomaru gestoßen und wollte mit ihm zusammen Fudo jagen, doch er….“ Ein

verachtender Laut ihrer Seits unterbrach sie selbst, worauf Akira fragend seine Augenbrauen nach oben zog, sie jedoch nicht darauf einging „Wie auch immer, ich bin dann zu Inuyasha und meinen Freunden zurück und habe sie um Hilfe gebeten.“ Ohne auf den fragenden Blick Akiras auf ihre offene Aussage zu achten zwang sie sich zwischen ein paar Büschen hindurch und trat auf eine kleine geschlossene Lichtung, wo sie sich kurz umsah und einen Blutüberströmten Inuyoukai an einen Baum gelehnt ruhen sah. Sie wollt gerade auf ihn zu gehen, als sich ein kleiner Krötenyoukai ihr in den Weg stellte und anfing mit all möglichen Menschen verachtenden Beleidigungen um sich zu werfen. „Was willst du hier du dreckiges Menschenweib, verschwinde bloß wieder in das Loch aus dem du gekrochen kamst.“ fauchte er ihr unter anderem entgegen, doch blieb die Schwarzhaarige ruhig und warf ihren Begleiter einen kurzen Blick zu „Akira, würdest du das für mich klären?“ fragte sie mit einem leichten lächeln, worauf er in Sekundenbruchteilen hinter dem ehemaligen Krötenyoukaikönig stand, ihn am Kragen packte und davon schleppte. „W…wa… was soll das werden? Seit wann tut ein Kami akuma…?“ Bekam sie noch so am Rande mit, als sie langsam auf Sesshomaru zuging. Sie blieb etwa einen Meter vor ihm stehen und sah ihn eine Weile stumm an. Mit vor der Brust verschränkten Armen wog sie nun ab, ob sie dem Daiyoukai wirklich helfen sollte. Immer wieder schoss ihr diese Frage durch den Kopf, doch was sollte sie sich vormachen? Auch wenn dieser Dämon sie derart behandelt hatte, so war es irgendwo auch ihre Schuld, dass er so zugerichtet war. Wer sonst, als Fudo sollte es geschafft haben dem Herrn des Westens zu trotzen? Doch sollte ihr ja egal sein, dass dieser eingebildete Hund sich und seine Macht überschätzt hatte und nun hier lag. Kopfschüttelnd verwarf sie diesen Gedanken wieder, zumal sie geschworen hatte, dass er überleben würde. Naja eigentlich bezog sich dies auf den Zukunfts- Sesshomaru, doch würde es diesen nicht geben, wenn er jetzt sterben würde. Ergeben ging sie auf ihn zu und ließ sich langsam neben den Inuyoukai auf die Knie sinken um seine Verletzungen zu begutachten. Von seiner Rüstung war kaum noch etwas übrig und die Blutflecken, welche durch seinen weißen Kimono durchdrangen, waren nicht gerade gering, auch konnte sie erkennen, dass er Schmerzen hatte, was ihr seine flache beinahe flatternde Atmung verriet, es sah gar nicht gut aus. Auch wenn die wusste, dass Sesshomaru als Daiyoukai unglaubliche Selbstheilungsfähigkeiten besaß, so waren seine Verletzungen zu gravierend. Vorsichtig legte sie ihm ihre linke Hand auf das Freie Stück seiner Haut, etwa mittig seiner Brust, da sein Kimono alles andere als perfekt saß, worauf er mit einem mal die Augen öffnete und sie knurrend fixierte. Kagome sah leicht lächelnd auf ihn hinab, wobei sie sich nicht sicher war, dass er sie erkannte und fixierte seine leicht verschleierten Augen ebenso wie er die ihren. Jetzt lächelte sie ihn auch noch an! Akira hatte sie eindeutig weichgekocht, schoss es ihr durch den Kopf, ehe er in seinem Wahn, seinen Unmut dieser unerlaubten Annäherung Luft machte und seine Klauen in ihren rechten Oberarm schlug. Die junge Frau sog scharf die Luft ein, worauf sie dem Daiyoukai einen bösen, beinahe vernichtenden Blick zuwarf und ihre Hand auf seiner Brust aufleuchten ließ.
 

Sesshomarus Augen weiteten sich kurz, als er das Blut Kagomes roch, die angenehme Wärme spürte und den abrupten Energiestoß vernahm, welcher mit einem Mal seinen Körper durchfuhr. Er starrte ihre blauen Augen geradezu nieder, als ihm klar wurde, was in diesem Moment geschah. Er hatte sie weder kommen gehört, noch hatte er sie erkannt. Es musste wohl schlimmer um ihn stehen, als er zuerst annahm, zumal er die Schönheit vor sich tatsächlich verletzt hatte, obwohl sie ihm nur helfen wollte. Der Daiyoukai erkannte die Sorge in ihren Augen, doch hatte sich niemals jemand sorgen um ihn gemacht, wieso auch er war der Herrscher des Westens, der mächtigste und gefürchtetster Youkai dieser Zeit. Langsam zog er seine Hand wieder zurück, worauf sich das Blut augenblicklich ihren Arm hinab bahnte, doch machte sie noch immer keine Anstalten schmerzen zu zeigen, sondern gab ihm weiterhin von ihrer Kraft ab. Wieso tat sie das nur? Er hatte immer wieder ihren Tod gewollt, wieso also half sie ihm nun? Ihre wundervollen Augen schienen sich geradezu in seine hinein zu brennen, als ihre Hand aufhörte zu glühen und sie diese von seiner Brust nahm. Sesshomaru schien nichts mehr zu spüren, keine Wunden oder Verletzungen, ob es nun an ihrem brennenden Blick lag oder ob sie es tatsächlich schaffte ihn in Sekundenschnelle zu heilen, war ihm im Moment nicht ganz klar. „Wir werden niemanden etwas hiervon erzählen, das schwöre ich bei meinem Leben.“ hauchte sie ihm entgegen und erhob sich. Der Daiyoukai sah sie innerlich entgeistert an. Wir? Wen meinte sie mit wir? Langsam kam auch Sesshomaru wieder auf die Beine und richtete blitzschnell seine Kleidung, als Kagome sich ein paar Schritte von ihm entfernte „Akira!“ hallte ihre Stimme über die Lichtung, worauf zu Sesshomarus erstaunen ein Youkai erschien, welcher ihm nicht ganz unbekannt war. Der Schwarzhaarige ging schnellen Schrittes auf die junge Frau zu, griff nach ihrer Hand und besah sich ihren Arm „Kagome… Du bist verletzt.“ brachte er entsetzt hervor und warf Sesshomaru einen feindseligen Blick zu, worauf sie nur abwinkte „Schon gut Akira, das ist halb so schlimm, ich werde es überleben.“ Unkontrolliert fing der Daiyoukai leise an zu knurren, wieso war diese Frau mit dem Wolf unterwegs und wieso waren sie so vertraut miteinander? Und wo zum Teufel steckte Jaken schon wieder? Auf diesen kleinen Grünen Wicht war einfach kein Verlass. Wenn er nicht so loyal und manchmal sogar hilfreich wäre, so hätte er sich seiner schon längst entledigt. Lange musste Sesshomaru jedoch nicht warten, bis sich der Krötenyoukai vor sich hin meckernd zwischen den Büschen hindurch zwängte, kurz vor der Menschenfrau stehen blieb und mit seinem Stab vor ihr herumfuchtelte „Du dreckiger Mensch, was fällt dir ein, hier alle mit deinen Hexenkünsten zu verzaubern?“ Am liebsten hätte Sesshomaru genervt die Augen verdreht so viel Dummheit konnte einfach nicht wahr sein. Doch brauchte er nichts dazu sagen, da die Frau dies für sich selbst übernahm, nachdem sie Akira mit einem Handwink zurück hielt „Hexenkünste? Jaken du bist ein Idiot… Denk das nächste mal nach, bevor du sprichst, du machst dich sonst nur lächerlich.“ Mehr sagte sie auch nicht dazu, ließ den Grünling mit offenen Mund stehen und wand sich nach einem kurzen Blick auf Sesshomaru um „Gehen wir.“ Sprach sie knapp aus, worauf Akira an ihre Seite trat und die Beiden in wenigen Augenblicken verschwanden. Sesshomaru tastete nun unbemerkt seinen Körper ab, nur um festzustellen, dass sie ihn tatsächlich vollkommen geheilt hatte. Dies war zwar höchst erstaunlich, doch interessierte es ihn nun vielmehr, wieso ihr ein Kami akuma wie Akira folgte und wie es schien, auch noch Befehle erteilen ließ. Dazu wollte er auch noch unbedingt wissen, in welch einem Verhältnis sie zueinander standen, da sie schon ziemlich vertraut miteinander waren. Knurrend ballte der Herr des Westens seine Hand zu einer Faust, er spürte etwas merkwürdiges in seiner Brust als er den Beiden nachsah und Akira der jungen Frau einen Weg zwischen den Büschen frei machte, wofür sie sich mit einem Lächeln bedankte. Er konnte es einfach nicht fassen, sie schenkte diesem Wolf solch ein schönes Lächeln und nicht ihm. War er etwa tatsächlich Eifersüchtig? Eifersucht? Nein, er war wütend, dass sie ihn so ohne weiteres abgelehnt hatte und einen verdammten Mischling bevorzugte. Wie konnte sie es nur wagen es ihm auch noch unter die Nase zu reiben? Ja er wollte nur ihren Körper und es war ihm auch egal, was mit ihr geschah, doch musste sie ihren Liebling nicht auch noch so offen vorführen. Sesshomarus Knurren wurde immer bedrohlicher, was dazu führte, dass Jaken einige Schritte zurück wich und für einige Zeit besser Sicherheitsabstand zu seinem Meister hielt, als dieser sich wieder auf den Weg machte. Wohin, dass wurde dem Kröterich nie mitgeteilt, so wagte er auch nicht nachzufragen, als er die Zügel des zweiköpfigen Drachens ergriff und ihm langsam folgte.

Der den du zu verbergen versuchst

Kagomes Schritttempo erhöhte sich augenblicklich, nachdem sie die Lichtung verlassen hatten, was Akira skeptisch drein blicken ließ. Er konnte nicht genau sagen was es war, doch verhielt sie sich in Bezug auf den Daiyoukai recht merkwürdig. Er hatte eigentlich versprochen seine Gabe nicht mehr bei ihr einzusetzen, doch wollte er einfach wissen, was da zwischen ihnen war. Er konnte spüren, dass sie wütend war auch war da ein Anflug von Kränkung, hatte er sie womöglich abgewiesen? Leicht kopfschüttelnd starrte er weiterhin ihren Rücken an und folgte der jungen Frau, die es anscheinend ziemlich eilig hatte weg zu 

kommen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Kagome etwas für einen Dämon wie Sesshomaru empfinden sollte und dennoch hatte sie sich zu ihm führen lassen um ihm zu helfen. Sie benahm sich vollkommen widersprüchlich dem Daiyoukai gegenüber. Ihre Gefühle und ihre Taten sprachen dabei zwei vollkommen verschiedene sprachen, zumal es zu Kagomes äußeren auftreten nicht passte jemandem wie ihm zur Hilfe zu eilen. Aber was war mit der Kagome, die sich ab und an mal aus ihrem inneren wagte? Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, als er darüber nachdachte, dass sie ihr versprechen, welches sie sich in der Neumondnacht gaben wohl sehr ernst nahm und langsam anfing Gefühle zu zeigen. Er war stolz auf seine kleine Begleiterin, dennoch war ihm das Verhältnis zwischen der jungen Frau und dem Dämon ein Rätsel. „Ist irgendetwas zwischen dir und Sesshomaru damals vorgefallen?“ fragte er schließlich, da alles Grübeln ihn nicht weiter brachte und nur sie ihm die Antworten geben konnte, welche er suchte. Kagome ging kurz in sich, ehe sie zur Antwort ansetzte „Kann man so sagen… Er ist ein elender, arroganter und verdammter Mistkerl.“ sagte sie vollkommen unverblümt und marschierte weiter, ohne den entsetzten Ausdruck in Akiras Gesicht zu beachten. „Das kannst du doch nicht einfach so sagen, er ist immer noch einer der vier Lords der Himmelsrichtungen…“ schoss es aus Akira hervor, worauf Kagome stehen blieb und sich mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm umdrehte „Wieso sollte ich nicht? Nur weil er ein hochrangiger Lord und Daiyoukai ist, kann er sich nicht alles erlauben.“ Kam es unbeeindruckt von ihr und starrte den Kami akuma dabei finster an. In diesen Moment erkannte sie es, Akira war jemand, der sich sehr genau an die Rangfolge unter Youkai hielt und nicht einmal im Traum daran dachte über den Lord des Westens derart Respektlos zu sprechen, selbst wenn dieser nicht anwesend war, dass hieße jedoch noch lange nicht, dass er sich vor ihm fürchtete. Unwillkürlich musste sie daran denken, was für eine Erziehung er wohl genossen hatte. Seine Mutter musste eine Adelige sein, da man sich solch ein Respektables Verhalten nicht einfach mal so selbst aneignete, was sie lange genug an Inuyasha bemerken durfte. Er hatte im Gegensatz zu ihrem Begleiter weder Manieren, noch kannte er Respekt, was daher rührte, dass der Hanyou sein Leben lang allein war und sich gewisser maßen selbst erzog. Kopfschüttelnd um die nervigen Gedanken los zu werden wand sie sich von dem Schwarzhaarigen ab und rannte ohne Vorwarnung los. Akira war immer wieder über ihr Tempo erstaunt, hielt dennoch locker mit ihr mit. „Gibt es ein bestimmtes Ziel?“ fragte er sie, als Akira die junge Frau eingeholt hatte, welche den Kopf ein weiteres mal schüttelte. „Nein.“ sagte sie nur und rannte einfach weiter, selbst nicht einmal wissend, wohin sie lief. Stumm folgte der Youkai ihr nun, bis zu einem Stück Wald, wo sie abrupt stehen blieb. „Du kannst meinetwegen hier bleiben, jagen gehen oder dergleichen, ich möchte eine Weile allein sein.“ Sprach sie und marschierte geradewegs auf eine Öffnung zwischen zwei Büschen zu. „Geht es dir nicht gut?“ Bei Akiras leiser besorgten Stimme hielt sie inne und lächelte ihm über die Schulter hinweg zu. „Mach dir keine Sorgen, ich möchte nur... etwas nachdenken.“ „Aber es ist bereits Abend, du könntest angegriffen...“ mit erhobener Hand ließ sie Akira verstummen und ging langsam weiter „Ich bin ein großes Mädchen, entspann dich mal ein bisschen, der Mond spendet mir ausreichend Licht, außerdem werde ich nicht weit weg sein, du wirst es spüren, wenn mir Gefahr droht.“ Mit diesen Worten ließ sie ihn einfach stehen und verschwand in der Dunkelheit. Ergeben ließ der Schwarzhaarige sich an einem Baum gelehnt zu Boden sinken, eigentlich müsste er ja nicht auf sie hören und hätte sie zwingen können zu bleiben, jedenfalls war er ihr weit überlegen. Seufzend fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und lächelte dabei leicht. Nein, er könnte ihr keine Befehle erteilen, sie waren Freunde und so wie er Freundschaft definierte, so waren sie gleichberechtigt und unterstützten sich. Womöglich wäre er heute ein ganz anderer, wenn er mit seinem Vater aufgewachsen wäre, doch das war er nicht. Seine Mutter hatte ihm gelehrt stets respektvoll mit Frauen umzugehen und das es immer besser war niemals den Groll eines solchen Geschöpfs auf sich zu ziehen, da sie Möglichkeiten kannten einem das Leben zur Hölle zu machen, ohne dabei wie ein Barbar zur Waffe greifen zu müssen. Nachdenklich sah er in die Richtung in die seine Begleiterin verschwunden war und seufzte ein weiteres mal auf. Er hatte es schon wieder getan, bevor sie gegangen war, er hatte ihre Gefühle analysiert und wusste genau welche Gedanken sie quälten, wie gern würde er ihr helfen darüber hinweg zu kommen, doch würde er sie nicht dazu zwingen darüber zu sprechen, sie würde von selbst kommen, wenn sie bereit dazu war.
 

Aufmerksam ging Kagome immer geradeaus, um einen geeigneten Platz zu finden, an dem sie für eine Weile in sich gehen konnte. Sie mochte Akira wirklich sehr, dennoch brauchte sie einfach eine Weile für sich, um ihren Gedanken freien Lauf lassen zu können, ohne das man sich bei dem leisesten seufzen oder schnauben, welches ihren Lippen unkontrolliert entkam, nach ihrem Gemütszustandes erkundigte. Stirnrunzelnd bemerkte sie, dass sich der Wald so langsam lichtete, worauf sich ihre Schritte ohne ihr Zutun beschleunigten, bis sie mit großen Augen an einer Klippe zum stehen kam, welche ihr eine Grandiose Aussicht auf ein Stück Wald und einem kleinen Dorf mit angrenzenden See bot. Mit vorsichtigen Schritten schlich sie sich geradezu an den Rand des Abgrundes heran und besah sich mit einem leichten Funkeln in den Augen die friedliche Ruhe, welche sich über das Dorf legte. „Ihr glücklichen, ahnungslosen Narren.“ murmelte sie vor sich hin und trat nach einem Moment der Ruhe ein paar Schritte zurück um sich in das weiche Gras sinken zu lassen. Sie beobachtete eine ganze Weile wie gebannt den Mond, welcher von funkelnden Sternen umgeben war, ehe sie ihren Violinenkoffer von ihrer Schulter gleiten ließ und diesen vor sich nieder ließ. Bei dieser kleinen Bewegung, bemerkte sie ein Brennen an ihrem rechten Oberarm und warf einen forschenden Blick darauf. Seufzend besah sie sich die vier kleinen Löcher, welche Sesshomarus Krallen hinterlassen hatten und knirschte leicht mit den Zähnen. Konnte dieser Idiot sich nicht einmal beherrschen? Sie hatte sich gerade erst von den Verletzungen, welche sie durch ihn in der Zukunft erlitten hatte geheilt und was machte er? Er verunstaltete ihren Körper von neuem. Genervt öffnete sie den Knoten an ihrem T-Shirt und riss sich einen Streifen Stoff davon ab, bevor sie es wieder richtete und sich das Material über die offenen Wundem legte. Nachdem sie ihren Arm verbunden hatte, ließ sie ihre Finger über ihren Violinenkoffer fahren und dachte an längst vergangene Tage. Wie oft wollte sie eigentlich noch in Selbstmitleid deswegen verfallen? Ihre Augen richteten sich wieder auf den Mond während sich ihre Hand auf dem Koffer zu einer Faust ballten. „So oft, bis dieser Bastard nicht mehr atmet.“ hauchte sie gen Himmel, ehe sie ihren Blick wieder senkte und sanft über den metallischen Gegenstand strich. Sie wollte es eigentlich niemals wieder tun. Unruhig fuhren ihre Augen seine Form nach, wobei ihr ein trauriges Lächeln über die Lippen huschte. Es hatte ihr doch immer so viel Freude bereitet, wieso sollte sie also nicht? Ohne weiter darüber nachzudenken öffnete sie ihn, worin sich das Musikinstrument auftat, welches sie ehrfürchtig betrachtete und mir zittriger Hand beinahe streichelte. Noch immer leichten Lächeln huschte ihr Blick über die Waffe, welche sie im Deckel verwahrte und griff nach dem hölzernen Gegenstand vor sich. Nun erhob sich die junge Frau, trat wieder an die Klippe heran und legte das Instrument an ihre Hals beuge, ehe sie den Bogen an die Saiten legte und eine Melodie einspielte, welche ihre tiefsten Empfindungen widerspiegelten, da sie wusste, dass im Moment niemand da war, welcher hinter ihre Fassade blicken konnte. Sie konnte ihren wahren Gefühle freien lauf lassen und sich für einen Augenblick einfach mal fallen lassen.
 

Der Lord der Westlichen Ländereien wanderte gemütlichen, jedoch auch energischen Schrittes immer weiter Kagomes Geruch hinter her, er konnte und wollte es einfach nicht einsehen von einer Menschenfrau gerettet worden zu sein. So froh er darüber auch war noch zu leben, wollte er einfach nicht einsehen, dass dies nur dank eines solch niederes Geschöpfes so war. Auch wollte er unbedingt herausfinden, wieso dieser Wolf nun bei ihr war und was er für eine Rolle in ihrem Leben spielte. Er vernahm die Anwesenheit Jakens, welchen er auftrug dort zu bleiben wo er war, da er nicht noch mehr Zeugen seiner Schwäche brauchte. Jaken war zum Glück solch ein guter Diener niemals sein Handeln in Frage zu stellen, worauf er blieb wo er war und der Daiyoukai ohne weiteres weiter marschieren konnte.
 

Es dauerte nicht lange, bis er auch schon auf den Wolf traf, von der Frau jedoch war nichts zu sehen. Akira warf Sesshomaru einen überraschten Blick zu, ehe er blitzschnell auf sprang, als dieser zwischen den Bäumen hervor trat und das Wort an ihn richtete „Wo ist das Weib.“ spie dieser ihm wie üblich kalt entgegen entgegen. Akira jedoch blieb ruhig und bedachte ihm dazu auch noch einen bösen Blick „Der Name dieses Weibes ist Kagome, sie hat sich zurück gezogen, Lord Sesshomaru.“ Sprach der Wolf respektvoll, erntete dennoch nur einen drohenden Blick von diesem. „Was soll das heißen? Seit wann befolgst du Befehle eines niederen Geschöpfs? Sag mir nicht, sie ist deine Geliebte, weshalb du auf sie hörst, Mischling?“ Der Daiyoukai war froh, dass er seine Frage so drehen konnte um selbst nicht interessiert zu klingen. „Nein, Kagome ist nicht meine Geliebte, wir sind Freunde… Ich folge ihr aus freien Stücken. Ich helfe ihr ihre Aufgabe zu erfüllen und beschütze sie.“ Sprach er und sah in den Wald hinein „Sie wollte für eine Weile allein sein.“ Daraufhin besah er sich wieder den Inuyoukai, welcher zur Überraschung Akiras recht zufrieden wirkte, wieso, dass konnte er sich in diesem Moment auch nicht erklären. Der Dämonengott konnte nicht anders, als ehrlich zu antworten, wieso sollte er den Inuyoukai auch belügen, zumal er es eh sofort bemerkt hätte. 
 

Sesshomaru hörte die Worte Akiras und war merkwürdiger weise mehr als erleichtert, dass er die Schwarzhaarige nur begleitete und beschützte. Es war schon ein komisches Gefühl, zumal es ihn mehr als überraschte ein Gefühl der Erleichterung zu verspüren, als er das hörte. Der Daiyoukai wusste nicht wirklich, wie er reagiert hätte, wenn der Wolf gesagt hätte, dass er wirklich ihr Liebhaber sei und er es gewesen wäre, der diese wunderschöne Blume gepflückt hätte, so wollte er es sich auch nicht vorstellen. Zudem war er ein Inuyoukai und es lag in seiner Natur, dass was er wollte zu besitzen und sie mit seinem Duft zu markieren. Er hätte diesen Wolf wahrscheinlich einen Kopf kürzer gemacht, da diese Wesen einen ähnlichen Trieb hatten. Doch war dieses Exemplar hier, viel zu verweichlicht und nahm die Etikette seines Erachtens ein wenig zu ernst, als sich jemals gegen ihn einen geborenen Alpha, dem großen Lord des Westens durchsetzen zu können. Dabei schallte er den Halbgott einen Dummkopf solch ein Weibchen, wie dieses neben sich her laufen zu lassen, ohne Hand an sie zu legen. Innerlich grinsend wand er sich ohne ein weiteres Wort ab und ging einfach in die Richtung, in die der Wolf geschaut hatte und konnte nach einer Weile auch wieder den Duft der Schwarzhaarigen ausmachen. Nachdem er ein ganzes Stück durch den Wald marschierte vernahm er plötzlich etwas, was er überhaupt nicht kannte. Er wusste, dass es sich bei den unbekannten Geräuschen, welche an seine Ohren drangen um Musik handelte, doch hier? Mitten im Wald? Zur nächtlichen Stunde? Kein Mensch wäre so dumm, derart aufmerksam auf sich zu machen, denn er konnte keinerlei Youki vernehmen, die gesamte Gegend wirkte ruhig und beinahe besänftigt, so als schien die Zeit still zu stehen. Er erkannte Musik, wenn er diese hörte, ohne Zweifel, doch solche Klänge waren ihm fremd. Es klang keinesfalls unangenehm oder widerwärtig, Sesshomaru konnte jede Empfindung in diesen Stück erfassen und analysieren, was ihm sagte, dass jener, welcher diese Musik komponierte, ziemlich einsam und traurig sein musste. Langsam trat er zwischen den Bäumen heraus und dann sah er sie. Die sonst so kaltblütige schöne Frau stand mit einem Gegenstand, welchen er nicht kannte da und erzeugte mit diesem diese tief traurigen Klänge. In diesem Moment konnte er eines mit Gewissheit sagen, sie bot ihm einen einmaligen Anblick auf ein Wesen, welches mehr drauf hatte, als eine große und vor allem freche Klappe zu haben, welches für einen Menschen dazu auch noch ziemlich gut zu kämpfen konnte. Sie war mehr, viel mehr und wirkte im Schein des Mondlichts gar geheimnisvoll, so als sei sie nicht von dieser Welt. Der Daiyoukai spürte bei diesem Anblick, wie all die Anspannung aus seinen Muskeln wich. So ruhig und entspannt hatte er sich seit einer Ewigkeit nicht mehr gefühlt, war dieses Instrument vielleicht verzaubert? Nein, solche Fähigkeiten besaß sie nicht, auch konnte er keinerlei Magie spüren, es lag wohl einfach an dem Augenblick. Er blieb weiterhin regungslos stehen und genoss die wundervolle, dennoch traurige Melodie, bis sie ihn schließlich bemerkte und in ihrem Spiel inne hielt. Nicht aufhören! Schoss es ihm unkontrolliert durch den Kopf, ehe er sich wieder fing und die Gestalt vor sich schweigend anstarrte. Die junge Frau warf ihn einen kurzen Blick über die Schulter zu, wo der Herr des Westens für einen kurzen Augenblick in das tiefste ihrer Seele hinab blicken konnte, ehe ihre Augen sich wieder für die Welt verschlossen. „Ich spiele für niemanden!“ Knallte sie ihm plötzlich mit kalter schneidender Stimme entgegen, bevor sie das Instrument verstaute und sich mit dem verschlossenen Gegenstand erhob, welchen sie sich daraufhin wieder über die Schulter schwang. Sesshomaru wusste nicht genau wieso, doch störte es ihn, dass sie ihm plötzlich wieder so abweisend gegenüber stand. Irgendwie hatte ihn die Wärme in ihrem Blick, welche sie ihm kurz schenkte, bevor sie ihn heilte gefallen, es hatte sein innerstes auf eine merkwürdige Art und Weise erwärmt. Die Schwarzhaarige blieb dem Daiyoukai gegenüber stehen und bedachte ihn mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck. Wie auch immer sie das machte, ihre Beherrschtheit als einfacher Mensch beeindruckte ihn immer wieder. „Was war das für ein Stück, welches du Gespielt hast?“ fragte er dann und hoffte sie würde darüber etwas sagen und zu seinem Glück tat sie das auch. „Dies war keine Komposition eines bestimmten Künstlers... Ich... habe einfach drauf los gespielt.“  Irgendwie hatte er gewusst, dass diese Musik ihre Gefühle widerspiegelten, so schön dies auch geklungen hatte, umso mehr hatte es ihm gezeigt, dass diese Frau vor ihm tief in ihrem inneren sehr leiden musste. Sesshomaru wusste nicht genau, was er von ihr halten sollte, sie war so schmerzerfüllt und schaffte es dennoch so stark zu wirken. Sie war anders, dies hatte er zwar schon bei ihrem ersten zusammen treffen bemerkt, als sie dazu in der Lage war das Schwert seines Vaters aus dem Felsen zu ziehen, doch nun konnte er es einfach nicht ignorieren, sie faszinierte ihn. Er wusste nicht wieso, doch schien sich dies in seinem inneren festgesetzt zu haben. Sesshomaru legte so merkwürdig es auch aussah den Kopf leicht schief als er fragte „Wieso spielst du für niemanden?“ Wieso fragte er das? Wieso quetschte er sie nicht einfach wegen dem aus, weshalb er gekommen war und verschwand wieder? Und wie zum Teufel kam er auf den verschrobenen Gedanken sie faszinierend zu finden? Aus irgendeinem Grund interessierte es ihn jedoch brennend, wieso sie diese angenehmen Klänge für sich behielt, auch wenn ihn diese Information keinen Vorteil einbrachte. Auf die Frage hin wandte sich die junge Frau ab, sie dachte kurz darüber nach, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte. Sie wusste, dass der Daiyoukai nicht der Typ dafür war irgendetwas weiter zu tratschen, doch sollte sie ihm dies wirklich anvertrauen? Und wieso zeigte er so deutliches Interesse daran? Ihm war doch sonst auch immer alles egal, was ihm nichts nützte! Für einen Augenblick schloss sie nachdenklich die Augen, dann erschrak sie innerlich. War sie wirklich bereit ihm etwas so persönliches anzuvertrauen? Forschend musterte sie ihn eine Weile, er kam ihr in diesem Moment alles andere als Berechnend vor, vielmehr... neugierig und interessiert. Sie entschloss sich es ihm zu erzählen, doch nicht ohne eine Gegenleistung einzufordern, wann bot sich ihr schon mal solch eine Gelegenheit? Zumal sie seit gewisser Zeit ein Gedanke beschlich, welcher sie zwar nicht so recht glauben, dennoch ziemlich neugierig machte. „Das ist ziemlich Persönlich, ihr wärt der erste, dem ich dies anvertrauen würde...“ begann sie und warf ihm einen schon fast schüchternen Blick zu, da ihr dieses Thema ziemlich unangenehm war. „Wenn ich es euch erzähle, wärt ihr bereit, mir etwas über euch zu erzählen? Eine Art Tauschhandel... eine Frage euerseits gehen eine Frage meinerseits!“ Nun war Sesshomaru überrascht, sie wollte etwas über ihn erfahren, doch was und wieso? Er hatte angenommen, sie würde ihn hassen, wieso also wollte sie ihn, nun ja, besser kennen lernen? Diese Frau war der Widerspruch in Person. Kurz formten sich seine Augen zu schlitzen, als er sie musterte um ihre Absichten zu erahnen, doch fand er nichts als Wissbegierde und offensichtliches Interesse. Er beschloss es ihr zu gewähren, so wie er die Menschen kannte stellte sie ihm womöglich eine solch dumme Frage wie, ´wieso er Inuyasha nicht ausstehen konnte´, obwohl es nur allzu offensichtlich war. „Nun gut.“ Ein weiteres Mal schlossen sich Kagomes Augen kurz, worauf sie wieder zu Sesshomaru aufsah und leise zu sprechen begann „Dieses Instrument, welches ich spiele nennt sich Violine. Ich habe sie von meinem Vater geschenkt bekommen, als ich vier Jahre alt war. Er war ein brillanter Musiker und hatte sie mir zu meinem Geburtstag geschenkt. Mit sieben beherrschte ich das Instrument perfekt, ich habe damals nur für ihn spielen gelernt, auch hatte ich nur für ihn und meine Familie gespielt, doch starb mein Vater ein Jahr später. Ich habe sie seitdem nie wieder angerührt, dennoch konnte ich sie einfach nicht zurück lassen. Ich spiele ab und an seit etwa zwei Jahren wieder.“ Erklärte sie dem Daiyoukai, welcher aufmerksam zugehört hatte. „Wieso hast du wieder angefangen?“ fragte er dann, worauf Kagome kaum merklich zusammen zuckte, der Daiyoukai jedoch bemerkte es „Ich denke, ich habe genug aus meinem Leben preis gegeben.“ Sprach sie dann mit fester Stimme und verlangte nun, dass er seinen Teil ihrer Abmachung einhielt. „Gibt es etwas, was ihr euch von ganzen Herzen wünscht?“ Wieso stellte sie ihm solch eine Frage? Was hatte sie davon? Normalerweise hätte er sie einfach stehen lassen, doch hatten sie eine Abmachung und er hielt immer Wort „Es gibt da etwas, doch vermag dieser Wunsch niemals in Erfüllung zu gehen.“ Kagomes Herz blieb für einen Augenblick stehen, sie konnte nicht glauben, dass er ihr tatsächlich geantwortet hatte. Noch viel mehr überraschte es sie jedoch, dass es tatsächlich etwas gab, was sich der mächtige Sesshomaru wünschte und niemals bekommen sollte. Sie spielte mit dem Gedanken ihn zu fragen, was es denn sei, doch hatte sie ihm auch nur eine Frage beantwortet, so beließ sie es einfach dabei. Sie hatte bereits was sie wollte, sie wusste nun, dass sie sich nicht geirrt hatte und in ihm tatsächlich mehr steckte, als er zu zeigen bereit war. Der stets kalte und blutrünstige Daiyoukai hatte ebenso Träume, Wünsche und Hoffnungen. Genauso war sein Leben von Einsamkeit und Enttäuschungen geprägt, wie das ihre oder eines jeden anderen. Nickend ging sie daraufhin an dem Daiyoukai vorbei um sich auf den Rückweg zu Akira zu machen, hielt jedoch inne, bevor sie den Wald betrat „Wieso seid ihr mir gefolgt?“ Innerlich verfluchte sich Sesshomaru, er hatte bei

dem Anblick dieser Frau doch tatsächlich beinahe vergessen, wieso er ihr eigentlich gefolgt war. „Wieso hast du mir geholfen?“ brachte er daraufhin die Frage heraus, worauf sich ihre Augen leicht weiteten „Wieso ich?... Ist das denn nicht klar? Ich habe euch von Fudo erzählt… diese Wunden, welcher ihr erlegen wart, konnten nur von ihm stammen. Ich könnte euch fragen, wo ihr ihr angetroffen habt, doch würdet ihr es mir womöglich niemals verraten. Es war jedoch ebenso meine Schuld, weshalb ihr euch dem ausgesetzt habt, weil ich euch von diesem Mistkerl erzählt habe.“ Sprach sie ohne weiteres aus, ihr Versprechen jedoch, geschworen zu haben sein Leben zu schützen, behielt sie für sich. Sesshomaru lief ein leichter Schauder durch den Körper. Er dachte er hörte nicht recht, machte sie sich tatsächlich Vorwürfe? Er wusste ja schon, dass sie keineswegs normal war, doch gleich so. Niemals hatte sich ein Mensch um ihn gesorgt oder es gewagt ihm dies ins Gesicht zu sagen. „Weib, mache nicht den Fehler zu denken ich sei schwach.“ Entkam es ihm daher in einem knurrenden Ton, worauf sie leicht lächelnd seinen Blick stand hielt „Ich würde niemals denken ihr seid schwach, selbst wenn ihr verletzt seid… Ich habe euch bereits in einem ernsthaften Kampf erlebt, auch hatte ich bereits persönlich das Vergnügen, falls euch dies entfallen sein sollte. Ihr seid, ohne mich jetzt einschmeicheln zu wollen der mächtigste Youkai, welchen ich je getroffen habe.“ „Und wieso wolltest du dann etwas über mich erfahren? Willst du bei mir etwa nach schwächen suchen?“ brachte er ihr mit einer hochgezogenen Augenbraue entgegen, worauf sie sich am liebsten die Hand gegen die Stirn geschlagen hätte. Wie konnte man nur so misstrauisch sein? Gut sie war auch nicht gerade besser, doch gab sie sich Mühe nicht jeden mit der gewohnten Kälte zu begegnen, Akira zuliebe. Dann dachte sie daran, dass er womöglich niemals ein gewöhnliches Gespräch mit jemanden geführt hatte, ebenso, dass er niemals jemanden einfach so sein Vertrauen schenken würde. Er war ein stolzer Youkai durch und durch, dazu ein Lord, welcher immer darauf gefasst sein musste jederzeit ausgenutzt und Verraten zu werden, irgendwie traurig, wie sie fand. Sie besann sich ihres guten Willen und versuchte es dem Daiyoukai zu erklären „Es liegt keinesfalls in meiner Absicht bei euch nach Schwächen zu suchen oder euch zu schaden. Vielmehr bin ich daran interessiert, was sich hinter dieser recht ansehnlichen Verpackung verbirgt. Ich versuche lediglich herauszufinden, wer derjenige ist, welchen ihr vor der Welt zu verbergen versucht.“ Sie machte ein paar weitere Schritte, ehe sie wieder inne hielt und sich noch einmal halb zu ihm umdrehte „Versteht mich jetzt nicht falsch, aber ich bin froh, dass ihr Fudo nicht getötet habt...“ Ihr Blick senkte sich, während sich seine Augen ein minimales Stück weiteten „Aber ich will es sein, der ihm den Todesstoß verpasst. Auch wenn er sich zu dieser Zeit seiner Verbrechen noch nicht bewusst ist, soll er büßen...“ Nun hob sie ihren Blick wieder, wobei Sesshomaru das Gefühl hatte zu verbrennen „Dieser Bastard hat mir alles genommen, was mir wichtig war, wegen ihm bin ich die, die ich nun bin. Ich denke ihr könnt mich verstehen, wenn ich sage, dass ich es sein will, die seinem Leben ein Ende bereitet.“ Ohne auf eine Antwort zu warten betrat sie den Wald und verschwand. Wäre der Inuyoukai nicht so beherrscht, hätte er ihr womöglich völlig entgeistert hinterher gestarrt, so schaute er ihr einfach nur kurz nach und besah sich dann nachdenklich den Mond. Natürlich Versand er sie, dieser Kami hatte ihr Leben zerstört, doch konnte sie denn nicht sehen, dass er allein durch seine Anwesenheit seine Macht infrage stellte? Er konnte doch nicht einfach hinter einer Frau herlaufen und zusehen, wie sie ihn wie ein Weichei hinstellte, indem sie es schaffte solch einen mächtigen Gegner zu besiegen, an dem er kläglich scheiterte. Vielleicht ging in diesem Moment sein Männliches Ego mit ihm durch, doch hatte er es einmal durchgehen lassen, als sie Naraku vernichtete, doch ein zweites mal würde er sich das nicht bieten lassen. Doch war da gerade eben noch etwas anderes geschehen, was ihn ein wenig verunsicherte. Sie versuchte herauszufinden, welchen er vor der Welt zu verbergen versuchte? Wieso? Wieso interessierte sie dieser Sesshomaru und woher wusste sie, dass er ihn fein säuberlich in seinem inneren weggesperrt hatte? Vielleicht, weil es bei ihr genauso war? Er hatte die junge Frau immer freundlich und offen in Erinnerung, doch nun war sie kaltblütig, beherrscht und ruhig. Diese Frau ließ rein gar nichts an sich heran und verwehrte jedem den Zugang in ihr innerstes, etwas, was er sehr gut kannte. Irgendetwas war wohl der Auslöser dafür gewesen, dass sie ihr früheres Ich in ihr innerstes verbannte. Womöglich war es der Gott des Feuers gewesen, sie sagte ja durch ihn war sie die, die sie nun war. Er hatte einen kurzen Blick auf das Schwache, Verletzte und Verängstige Mädchen werfen können, welches sie sonst immer war, bevor sie die Eiswand wieder nach oben zog, doch hinterließ dies bei ihm den Eindruck einer gebrochenen Frau, ehe sie die Chance hatte richtig zu leben. Es sollte ihn eigentlich mit Freude erfüllen, einen Menschen so nahe am Abgrund zu sehen, doch bereitete ihm der Schmerz in ihren Augen Unbehagen. Dennoch war es ganz und gar nicht gut, wie auch immer sie darauf kam, dass er noch eine andere Seite besaß, er musste dafür sorgen, dass diese Frau keinesfalls weiter in sein Innerstes vordringen würde. Es reichte schon, dass sie es überhaupt schaffte ihn derart bloß zustellen, weil sie, eine Menschenfrau, ihn, Lord Sesshomaru zu durchschauen drohte. 
 

Kagome brauchte nicht lange, bis sie bei einem höchst besorgten Akira ankam, wessen Blick nicht hätte erleichterter aussehen konnte, als er ihre Gestalt in der Dunkelheit ausmachen konnte. „Was ist los Akira? Wieso machst du solch ein besorgtes Gesicht?“ entkam es ihr beinahe wie von selbst. Der Schwarzhaarige musterte sie kurz, wenn auch sehr intensiv, ehe er ein Lächeln aufsetzte „Ich habe mir Sorgen gemacht.“ Nun lächelte auch Kagome wieder und blieb vor ihm stehen „Wegen Sesshomaru? Er wollte nur wissen, wieso ich ihm geholfen habe.“ winkte sie ab, ehe sie sich zu einem Baum begab und sich daran zu Boden sinken ließ „Lass uns hier rasten.“ brachte sie dann noch erschöpft heraus, worauf Kagome die Augen schloss und sich zu entspannen versuchte. Akira jedoch konnte all das nicht so recht verstehen, normalerweise fragte der Lord niemals wegen etwas nach, noch lief er jemanden hinterher. Dazu verachtete er jegliches menschliches Leben, wieso also folgte er Kagome wegen einer solch banalen Frage und verschonte sie dazu auch noch. Er ließ jedes ihm mögliche Szenario im Kopf herum gehen, ehe es ihm wieder in den Sinn kam, dass er einen Anflug von Erleichterung bei dem Inuyoukai bemerkte, als dieser erfuhr, dass er nur ihr Freund und Beschützer sei. Konnte es vielleicht sein, dass diese Frau das Interesse des kaltblütigen Daiyoukais geweckt hatte? Einen leichten Schauder ergriff ihn, als er daran dachte. Akira wusste nicht ob das nun schlecht oder verdammt schlecht war, denn eines war sicher, egal woran der Lord des Westens interessiert war würde ihm einen Vorteil liefern, was für Kagome nichts gutes zu bedeuten hatte. Er besah sich die schlafend wirkende Frau und bemerkte dabei die leichte Gänsehaut, welche sich über ihren Körper zog. Kopfschüttelnd wandelte er sich und ließ sich neben der jungen Frau nieder, welche sich sogleich an die Wärmequelle kuschelte. Sie war schon ein eigenartiges Geschöpf, schmerzen schienen ihr nichts auszumachen, unterdrückte jeglichen laut, wenn man sie verletzte. Sie zeigte keinerlei Furcht, ließ sich nichts befehlen, ebenso lief sie so leicht bekleidet umher und schien sich dessen nicht einmal zu schämen. Nun gut, sie hatte auch keinen Grund sich zu schämen, dennoch war es unüblich für Menschenfrauen so viel ihrer Haut zu entblößen. Ob sich dies mit der Zeit wohl legen möge? Ein kurzes grinsen huschte über seine Gesichtszüge, ehe er sich wieder auf seine Begleiterin konzentrierte. Sie zeigte in jedweder Hinsicht stärke, doch war das Mädchen in ihren inneren so schwach wie ein Kind. Er fragte sich, wie ein so kraftvolles Wesen in einen solch zerbrechlichen Körper wie ihren passen konnte. Doch die Sache mit dem Daiyoukai ließ ihm einfach keine Ruhe. Sie kannten sich nach ihrer Aussage schon länger, doch was hatte er getan, bevor sie zu Koga kam, dass sie so wütend auf ihn war? Und warum war sie gekränkt? Hatte er sich ihr vielleicht unerlaubt genähert oder sie womöglich angegriffen? Es passte einfach nichts zusammen, weder ihr, noch sein Verhalten. Er schloss dabei automatisch aus, dass sie an ihm interessiert sei, da er sie niemals so einschätzen würde solch ein blutrünstiges und kaltes Wesen anziehend zu finden. Verdammt er hatte doch sonst nie Probleme damit, ein anderes Wesen zu durchschauen, doch diese beiden Individuen waren ein mehr als harter Brocken. Bei dem Lord des Westens überraschte es ihn recht wenig, da dieser Jahrhunderte lange Übung darin hatte alles vor der Außenwelt zu verbergen, doch diese Menschenfrau? Wie schaffte sie es zu verhindern, dass er komplett in ihren Geist eindrang? Er bekam von ihr immer nur ein paar Häppchen hin geworfen, mit denen er herum jonglieren musste. Es war zum verzweifeln, er musste sie doch beschützen, doch wie sollte er das schaffen, wenn sie ihm nichts verriet? Grummelnd legte er den Kopf auf seinen Vorderpfoten ab und schloss die Augen. Um all das herauszufinden, müsse er sich wohl oder übel gedulden. Die Zeit würde es zeigen, da sie anscheinend nicht darauf aus war es ihm selbst zu erzählen. So sehr er auch darauf erpicht war die Wahrheit hinter ihren Verhalten und ihrem wahren Wesen heraus zu finden, so wollte er sie keinesfalls dazu drängen, obwohl ihm seine Instinkte etwas anderes sagten.

Totosai

Eine weitere Woche verging, in der das einzig ereignisreiche, was geschah, ein Menschendorf war, welches angegriffen wurde. Kagome, die dank Akira ihre wenn auch nur bedingt freundliche, hilfsbereite Seite wieder entdeckt hatte, konnte daher nicht einfach tatenlos zusehen und musste eingreifen. So schön es auch war nicht mehr allein zu sein, so befand sie ihre Gefühle dennoch für lästig. Wo sie zuvor mit dem Gedanken, es wäre nicht ihr Problem, einfach weiter gegangen wäre, so rannte sie nun auf ein knapp 12 Meter großes Vieh von Oni zu um diesen zur strecke zu bringen. Absolute Zeitverschwendung, sie mussten doch weiter, fluchte sie immer wieder in Gedanken, da das braune Riesenvieh mit den leuchtend roten Augen nicht so schnell vor hatte den Löffel ab zu geben und bekam dabei dank ihrer Gefühle unweigerlich den Menschen gegenüber ein schlechtes Gewissen. Einfach zum kotzen, es war zuvor viel bequemer gewesen, jedem gegenüber vollkommen gleichgültig zu sein und die nervigen Gedanken bei Seite schieben zu können. Durch ihre Wut auf sich selbst angespornt, gab sie dem Oni den Gnadenstoß und wandte sich von den jubelnden Dorfbewohnern mit den Worten „Lernt endlich euch selbst zu verteidigen.“ ab um zu Akira zurück zu kehren, der es für besser befand das Dorf nicht zu betreten. Auch Kagome fand seinen Vorschlag im Wald zu warten klug, da sie sich sicher war, dass diese Ignoranten den Kami akuma sofort als Dämon erkannt und angegriffen hätten. Sie dachte eine ganze Weile darüber nach, wann sie angefangen hatte ihre eigene Rasse zu verabscheuen, doch wollte es ihr nicht so recht gelingen einen spezifischen Zeitpunkt festzulegen. Gut sie hasste nicht jeden von ihnen, nur jene Dummköpfe, welche jedes übernatürliche Wesen gleich als Ausgeburt der Hölle bezeichneten und jeden verstießen, der sich mit einem solchen Wesen abgab, wobei Frauen gleich als deren Huren abgetan wurden. Ebenso konnte sie die Dämonen nicht ausstehen, welche die Menschen auf eine Stufe stellten und behaupteten, sie wären allesamt dreckige niedere Kreaturen, die nur logen, betrogen und hintergingen um das zu bekommen, was sie wollten. Es gab auf beider Seiten gute, wie auch schlechte Charaktere, doch machte sich nicht jeder von ihnen die Mühe das für sich selbst heraus zu finden. Sie waren halt Charakterlose Mitläufer, die keine eigene Meinung besaßen oder gar den Mut diese auszusprechen und dafür einzustehen. Sie hingegen betrachtete die ganze Sache aus einem anderen Licht. Sie war schon immer so gewesen, sich erst ein Bild von einer Person zu machen, vollkommen gleich wer oder was man war und erst dann zu urteilen. Dennoch musste sie auch bedenken, dass dies hier eine andere Zeit war, wo die Menschen von klein auf tagtäglich mit der Angst leben mussten nicht gleich mit aufgeschlitzter Kehle auf dem Boden zu landen, wo sich dann ein Dämon über ihre Überreste her machte, wie bei einem Festmahl. Das dies dann auch wenig gesitteter von statten ging, wollte sie sich gar nicht erst wieder vor Augen führen. Das eine mal hatte ihr mehr als gereicht, als ein Schlangenyoukai sich über den halb verrotteten Körper einer Grundschülerin her machte. Kopfschüttelnd verbannte sie die schmatzenden Geräusche und das Knacken der einzelnen Knochen aus ihren Erinnerungen und blickte wieder nach vorn. Sie waren Totosais Behausung nun ziemlich nahe. Woher sie das wusste? Akira erklärte ihr, dass der alte Waffenschmied an einem Vulkan lebte und der Weg dorthin ziemlich heiß werden konnte. Bei seinem dämlichen Grinsen, als auch ihm die Zweideutigkeit seiner Worte klar wurde hätte sie ihm am liebsten eins über gezogen, doch reichte auch ein scharfer Blick ihrerseits um dies im Keim zu ersticken. Noch einen Perversling konnte sie einfach nicht ertragen, wobei sich sogleich ein Bild Mirokus mit einem roten Handabdruck im Gesicht vor ihrem inneren Auge auftat. So mussten sie nun nur noch durch die Landschaft hindurch wandern, welche heiße Lava und Dampf Krater aufwies,

die einen schnell zu verbrennen drohten. Wie konnte man nur freiwillig in solch eine

gegen ziehen? Schoss es der jungen Frau unwillkürlich durch den Kopf, wobei sie auch daran dachte, dass dies ein womöglich ziemlich sicherer Ort war, dennoch nicht unerreichbar. Sie für ihren Teil würde sich jedenfalls nicht davon abhalten lassen den Waffenschmied aufzusuchen... Sie wollte Antworten! Ein lautloser Seufzer entkam ihr dennoch, als sie die kleine Vulkanlandschaft hinter sich ließen und über das trostlose Land marschierten direkt auf ein, ein ja was zu? Kagome drehte sich ein wenig der Magen um, als sie auf das Skelett eines Dämons zuliefen, wessen Rücken mit großen grob zusammen genähten

Lederstreifen bedeckt war, was wohl als Dach dienen sollte. Es erinnerte sie vielmehr an die Überreste eines überdimensionalen Käfers mit Hai Zähnen und vier Augen, doch machte diese Vorstellung den Anblick nicht gerade appetitlicher. Wie konnte man nur in so etwas wohnen? Dieser Ort war wie ausgestorben und nicht das kleinste Fleckchen Grün war zu sehen.
 

(---http://img1.wikia.nocookie.net/__cb20130521115631/inuyasha/images/f/f4/Totosai's_home.jpg --- Hier ein Bild von Totosais Haus, habe ne Ewigkeit gebraucht eins zu finden :D) 
 

Weit und breit nur Felsen, staubige Erde und Krater in denen Lava floss. Obwohl der Anblick erschreckend öde auf sie wirkte, so tat sie es innerlich mit einem Schulterzucken ab und bedachte dabei, dass der Bewohner dieses Loches schließlich ein Feuerspucker war, somit fühlte er sich demnach womöglich hier wohl. Jedem das seine, sie hatte eh nicht vor hier länger zu verweilen als nötig. Langsam traten sie an das weit aufgerissene Maul heran, wobei Kagome dem dreiäugigen Ochsenyoukai, welcher davor teilnahmslos herumstand zur Begrüßung über den Kopf strich. Für einen Augenblick verharrte sie und starrte dem braunen Tier in sein drittes Auge auf der Stirn. Wie hieß er noch gleich oder war er eine sie? Nachsehen würde sie jetzt sicher nicht. Mo-Mo! Natürlich, so hatte der Schmied seinen Begleiter damals genannt, doch war der Ochse schnell vergessen, als Akira seine Stimme erhob. „Totosai! Bist du daheim?“ Sie wusste nicht, ob sie sich jemals an sein höfliches Verhalten gewöhnen konnte, doch zeigte die Freundliche gesprochenen Worte Wirkung, da der alte Kauz mit den großen Glubschaugen seinen Kopf aus der Höhle streckte und sich ein Lächeln in dessen Gesicht auftat „Ah, wenn das nicht der junge Halbgott ist, was kann ich für dich tun Akira?“ Kagomes Augen schweiften von einem zum anderen, so erfreut jemanden zu sehen, hatte sie den Schmied nie erlebt. Ihr Blick blieb bei ihrem Begleiter hängen „Er weiß, wer du bist?“ fragte sie leise nach, jedoch blieb dies auch Totosais Ohren nicht verborgen, worauf beide sie nun ansahen „Ja, ich hätte wohl kaum als Wolf eine Waffe führen können.“ Dabei zeigte er auf den Klingen besetzten Speer auf seinem Rücken, der sie an eine zweischneidige Sense erinnerte. Sie brachte nur ein knappes Nicken heraus, ehe der Youkaischmied ein paar Schritte näher kam und sie geradezu nieder starrte „Bist du nicht das Mädchen, dass zu Inuyasha gehört? Ich dachte du seist längst in deine Welt zurück gekehrt.“ Vollkommen entrüstet sah sie den weißhaarigen an und machte, den überraschten Blick Akiras dabei vollkommen ignorierend eine Schritt auf den Weißhaarigen zu „Ich gehöre nicht ZU Inuyasha!“ fauchte sie ihn ungehalten an, wobei ihre Augen beinahe Funken versprühten. Wie konnte dieser alte Sack es wagen, sie zum Frauchen des Hanyous zu deklarieren? Zugegeben sie stand mal auf den Jungen mit den flauschigen Ohren, doch war dies für sie eine gefühlte Ewigkeit her, außerdem war er nun verheiratet. Mit hörbar knirschenden Zähnen tat sie einen weiteren Schritt auf Totosai zu, was Akira als sein Zeichen sah dazwischen zu gehen. „Wie ich sehe kennt ihr euch bereits?“ fragte er beinahe unschuldig und erntete nur eine genervten Seitenblick  „Tu nicht so unwissend! Als wäre das nicht allzu offensichtlich.“ fauchte Kagome zurück und ließ sich abrupt im Schneidersitz mit verschränkten Armen auf den warmen Boden nieder. Akira sah zwischen dem Youkai und Kagome hin und her, wobei Totosais Blick zwischen ihr und dem Dämonengott hin und her huschte und sich verlegen am Kopf kratzte „Wieso müssen Frauen gleich immer so ausrasten? Überlegte er laut und erntete darauf einen weiteren tödlichen Blick von der Schwarzhaarigen. „Vielleicht, weil du ein ungehobelter Holzkopf bist und alles aussprichst was du denkst!“ brummte sie vor sich hin und dachte daran, dass sie sich in dieser Hinsicht nicht gerade von ihm abhob. Dennoch hätte er es sich sparen können, sie als Inuyashas Weib zu bezeichnen. Mit abgewandten Blick zog sie ihre Schwerter samt Scheide aus ihrem Gürtel und hielt ihm diese hin „Ich wollte dich bitten meine Schwerter zu schärfen.“ „Deine Schwerter?“ entkam es dem angesprochenen erstaunt als er diese entgegen nahm. „Du hast dich seit unserem letzten zusammentreffen ziemlich verändert. Führt eine Miko für gewöhnlich nicht Pfeil und Bogen?“ fragte er dann und inspizierte mit großen Augen die Fein gearbeiteten Holzscheiden. Doch weiteten sich seine Glubscher als er eines heraus zog. Kagome hätte nicht gedacht, dass dies überhaupt möglich war, doch grübelte sie nicht länger darüber nach, da er bereits weiter sprach „Das Material aus dem deine Waffen gefertigt wurde ist erstaunlich! Es sieht sehr robust aus und ist dazu auch noch unglaublich leicht. Was ist das für ein Material und woher stammt es?“ Auf Kagomes Lippen schlich sich ein überhebliches Grinsen. Natürlich kannte er solch ein Material nicht, es wird schließlich erst in 291 Jahren in England entdeckt, jedoch erst in 410 Jahren als reines Metall hergestellt. „Es handelt sich hierbei um Titan und ist zu dieser Zeit noch unbekannt.“ Ein verstehendes Nicken kam von dem Schmied und fragte daher auch nicht weiter nach, worauf er sich mit ihren Waffen ein Stück in seine Höhle zurück zog. Sie beobachteten ihn, als er langsam das Schwert komplett heraus zog und die Klinge mit seinen Fingern erforschte, ehe er anfing es mit verschiedenen Steinen von Hand zu schärfen. „Ihr kennt euch also durch diesen Inuyasha?“ Nickend beobachtete sie den Schmied weiter bei seinem Tun, als Akira sich neben ihr nieder ließ und sagte leise „Ja. Er hat Inuyashas Tessaiga und Sesshomarus Tensaiga im Auftrag ihres Vaters geschmiedet. Totosai hatte uns ab und an aufgesucht um zu sehen, wie er mit dem Schwert klar kommt und ihn in dessen Macht zu unterrichten.“ „Ich habe nicht nur den Auftrag erhalten, diese mächtige Waffen zu schmieden, zudem war ich einer von Inu no Taishos engsten Vertrauten.“ Kagome hätte schwören können, dass in seinen gebrummten Worten ein beleidigter Unterton mitschwang. Als würde nicht schon die ganze Welt wissen, dass der Feuerspucker mit dem Inuyoukai befreundet war, so oft wie er mit seiner Verbindung zu diesem geprahlt hatte. Es war nicht nur einmal vorgekommen, dass er über Inuyashas respektloses Verhalten, dem Erbe seines Vaters gegenüber, den Kopf schüttelte und ihn mit tadelnden Reden strafte. Immer wieder hatte er ihn zurecht gewiesen und dabei gesagt, dass der große General sich im Grabe umdrehen würde, und mehr als enttäuscht von ihm wäre.
 

Es dauerte Stunden, bis der Schmied aus seiner Höhle heraus trat und Kagome sich in freudiger Erwartung erhob, ihre Augenbrauen sich jedoch verwirrt zusammen zogen, als er ihr nur ein Schwert entgegen hielt. „Für Alzheimer bin ich wohl noch zu jung, doch bin ich mir sicher dir zwei Schwerter gegeben zu haben.“ entkam es ihr trocken und erntete zwei fragende Blicke „Alzheimer?“ brachten die Beiden nur verdutzt heraus, worauf Totosai sachte den Kopf schüttelte „Wie auch immer. Dein zweites Schwert ist noch nicht fertig, ich...“ „Was? Ich warte schon seit Stunden.“ fauchte sie ungehalten los, wobei sie nicht bemerkte den Youkai mit den großen Augen unterbrochen zu haben. Sie konnte geradezu dabei zusehen, wie seine Mundwinkel grimmig nach unten wanderten, wobei er ihr alles andere als herzlich das Daikatana in die Hände drückte „Mädchen, du solltest dich besser beherrschen, dein Temperament könnte dich früher oder später noch in ziemliche Schwierigkeiten bringen.“ Leise seufzend wich er einen Schritt zurück und sah sie dann eine Spur weicher an „Es hat etwas länger gedauert, weil ich dein Schwert nicht nur geschärft, sondern auch verbessert habe.“ „Verbessert?“ Nun verflog auch Kagomes verärgerte Miene, worauf Totosais Blick zu einem großen Felsblock wanderte, der in unmittelbarer Nähe aus dem Boden ragte „Teste es doch selbst.“ Kagomes Blick zuckte zu ihrem Schwert, welches sie bis eben noch mit beiden Händen fest an sich gedrückt hielt und zog es ein Stück aus seiner Scheide. Ihre Augen weiteten sich bei jedem Zentimeter, bis sie etwa ein viertel der Klinge entblößt vor sich hatte. Sie konnte ihren Augen kaum trauen, es schimmerte bei Lichteinfall mystisch in den verschiedensten Farben des Regenbogens, wie auch immer das möglich war, doch hatte sie lange nichts schöneres gesehen. Haargenau musterte sie das farbenfrohe glatte Material bis sie an einem Punkt unter dem Griff ankam, wo sich eine schwarze gezackte Einkerbung auftat und sie ihre Gesichtszüge beinahe verlor. „Ein schwarzer Blitz.“ hauchte sie und sah den weißhaarigen mit großen Augen an „Woher kennst du meinen Spitznamen?“ „Deinen Spitznamen?“ entkam es ihm, als er nach oben sah und sich fragend am Kopf kratze „Ich fand dieses Symbol recht passend, wegen deiner schwarzen Haare und dem Umstand, dass du so hitzig sein kannst wie eine Gewitterwolke.“ Über diese Aussage sollte Kagome eigentlich empört sein, doch verzieh sie es ihm ausnahmsweise mal, dass er sie gerade als Zicke bezeichnet hatte. Leicht grinsend zog sie das Schwert vollkommen heraus und ließ es kurz in ihrer Hand kreisen. Die Scheide in ihrer linken Hand legte sie dicht an ihren Körper an, ehe sie auf den Felsen zu lief und es auf den massiven Brocken niedersausen ließ. Mit geschlossenen Augen kam sie zum stehen und ließ das Schwert wieder in seine Hülle gleiten. Das Klicken welches die Vereinigung zwischen Waffe und Scheide bestätigte ertönte, worauf sie sich umdrehte und der obere Teil des großen Steines mit einem schlirrend schleifenden Geräusch von seinem Träger hinab rutschte und auf den staubigen Boden zerbarst. Kagomes Augenbrauen zogen sich erfreut in die Höhe, als sie auf das graue Gestein zuging und sich auf der nun glatten Oberfläche nieder ließ „Nett!“ entkam es ihr verzückt und grinste Totosai dabei an „Du verstehst wirklich etwas von deinem Handwerk. Ich hätte nicht gedacht, dass du aus einer solch gewöhnliche Waffe, etwas so machtvolles fertigen kannst. Ich denke, dass ich mich dementsprechend erkenntlich zeigen sollte.“ Nachdenklich betrachtete sie ihr Schwert einen Augenblick, ehe sie es ihm wieder zu warf und sich mit hinterm Kopf verschränkten Armen auf den Felsen legte „Falls du etwas damit anfangen kannst, darfst du dir ein Stück von dem Titan nehmen, nur sorge dafür, dass es nicht in falsche Hände gerät und die Symmetrie meiner Schwerter am Ende noch stimmt.“ Sie konnte ihn geradezu spüren, doch unterdrückte sie das spöttische grinsen, als Totosais mehr als überraschter und geradezu vor Glück sprühender Blick über ihre Gestalt wanderte. Der Schmied würde einen Teufel tun nachzufragen, ob sie sich dessen auch wirklich sicher sei. Schon bei dem ersten Blick auf dieses Moderne Material, war er Feuer und Flamme. Er wäre ein vollkommener Idiot, diese Großzügigkeit ihrerseits auszuschlagen. Welcher Schmied dieser Zeit konnte schon behaupten ein solches Metall zu besitzen? Niemand! Er wäre der einzige, da dieses noch nicht einmal entdeckt wurde. Bei all den Dingen, welche er bisher für seine Arbeit bekam, war dies womöglich das bisher Wertvollste.

Eine weitere Pleite

Das stetig schleifende und klirrende Geräusch, welches das aufeinander schlagen und reiben von Metall auf Metall verursachte, hinderte die Schwarzhaarige daran endgültig zur Ruhe zu kommen. Seit Stunden schon schepperte es ununterbrochen in ihren Ohren, wobei sie befürchtete einen Tagelangen Tinitus davon tragen zu müssen. Doch wenn sie daran dachte ihre vollendeten Waffen in den Händen halten zu dürfen, so ließ sie sich diese Tortur gerne über sich ergehen. Grinsend betrachtete sie den Himmel und dachte darüber nach, dass sie sich sich nun endlich Namen für eine Schwerter aussuchen sollte. Sie trugen vielleicht kein Seelen oder besondere Magie in sich, wie die Waffen der meisten Youkai, doch waren sie noch immer ein Teil von ihr, machten sie in gewisser weise aus, da sie niemals daran dachte sie irgendwo zurück zu lassen. Selbst ihre Pistole trug einen Namen, auch wenn dieser aus reiner Melancholie entstand, dennoch dachte sie nicht an eine einfache Knarre, wenn sie ihre Bloody death ansah. Nein, sie hatte sie in einer Blutverschmierten Schatulle gefunden und dachte daran, dass dessen Besitzer einen sehr qualvollen Tod gestorben war. Zu dieser Zeit war sie noch ganz die Miko, kniete sich vor den blutüberströmten Körper des Mannes und betete für die Erlösung seiner Seele. Er war einen blutigen Tod gestorben, daher hatte sie seine ehemaligen Waffe auch auf dessen Namen getauft. Es hatte ihr zum Teil immer wieder den Mut gegeben niemals aufzugeben und so zu enden wie dieser Mann. Schwarzer Blitz! Schoss es ihr durch den Kopf, wobei sich ihre Mundwinkel leicht verzogen. Es wurde zwar einerseits auf ihre Schnelligkeit, andererseits auf ihr Gemüt und die Farbe ihrer Haare bezogen, doch brachte dieser Titel sie nun dazu weiter zu denken. Sah man in ihr tatsächlich eine berechnende kaltblütige Frau, welche ohne Vorwarnung einfach zuschlug, wie ein Blitz, welcher einen Baum nieder machte, wenn er in diesen einschlug? Der Orange-Rosa verfärbte Himmel gab ihr keine Antwort, doch zuckte sie leicht mit den Schultern. Eigentlich konnte es ihr ja egal sein wie man sie sah, sie würde ihren Weg fort führen, bis ihr Licht erlosch. Für einen Moment schlossen sich ihre Augen, ehe sie sich wieder öffneten, mit dem Glanz der Erkenntnis in sich. Sanda und Furasshu, ja diese Namen sollten ihre Schwerter tragen. Donner und Blitz, wenn man sie so sah, so würde sie als die Gewitterwolke in die Geschichte eingehen. Sie würde sich grollend über ihre Feinden erstrecken und diese in die Knie zwingen. Abrupt schoss ihr Oberkörper in die Höhe, was den Wolf leicht erschrocken aufblicken ließ. „Ist alles in Ordnung?“ so sehr sie seine Sorge um ihr Wohlergehen auch schätzte, so wirkten die Worte Akiras immer wieder wie ein Parasit in ihren Ohren. Natürlich ging es ihr gut, was hatte erwartete er denn? Breit grinsend wandte sie sich kurz zu ihm um „Es geht mir bestens.“ flötete sie ihm geradezu entgegen und fixierte daraufhin den Schatten des Waffenschmieds in seiner Höhle „Sanda und Furasshu!“ rief sie laut genug um die klirrenden Geräusche zu übertönen, worauf der Youkai inne hielt und sie geradezu anstarrte. „Das sind die Namen, welche meine Schwerter von nun an tragen sollen.“ Als ihre Worte den Schmied erreichten, legte er seine Arbeit nieder und kam aus seiner Behausung hinaus geschritten. Er blieb ein paar Meter vor der jungen Frau stehen, als er sie abwartend fixierte und zu sprechen begann „Gut, für gewöhnlich bin ich nicht so neugierig, doch interessiert es mich brennend, gegen was du mit diesen Schwertern zu kämpfen gedenkst.“ Kagome rutschte langsam von den Felsen herunter und ließ daraufhin ihre Hand aufleuchten „Erst einmal möchte ich wissen, ob du mir etwas über die Kräfte sagen kannst, über die ich nun verfüge.“ Sie holte einmal aus und schleuderte einen kleinen Schwall Sicheln von sich weg, erntete jedoch nur erstaunte und ahnungslose Blicke. Nachdenklich kratzte sich Totosai am Kopf und starrte dabei auf die tiefen Einkerbungen in dem staubige Boden. Er schwieg eine ganze Weile, ehe er sich in Bewegung setzte und sich vor den Kratzspuren hin hockte um sie eingehender betrachten zu können. „Das ist jedenfalls nicht die Kraft einer gewöhnlichen Miko.“ murmelte er vor sich hin, als er mit den Fingerspitzen einen der kleinen Krater berührte. „Könnte es sein, dass durch die Adern deiner Familie Dämonisches Blut fließt?“ fragte er dann gerade heraus, als er sich wieder aufrichtete und auf die Schwarzhaarige, dessen Gesichtsausdruck sich leicht verzog zu ging. „Dämonisches Blut? In meiner Familie? Wie sollte das Bitte möglich sein, ich bin ein Mensch.“ Totosai schnaubte nur, doch ehe er etwas erwidern konnte, mischte sich Akira ein. „Es wäre durchaus möglich, dass es einen Dämon oder Hanyou in deinem Stammbaum gibt und du dennoch als Mensch geboren wurdest. Das Dämonische Blut wäre über Generationen weitervererbt worden, wobei sich das Menschliche stets durchgesetzt hatte.“ Nachdenklich sah sie kurz den Waffenschmied an, welcher Akiras Aussage mit einem Nicken bestätigte, ehe sie gedanklich noch einmal jede der gefühlten Tausend Geschichten ihres Großvaters durch ging, was gar nicht mal so leicht war, da sie immer nur mit einem halben Ohr zugehört hatte. Somit rächte sich nun ihr Desinteresse dem Geschwafel des alten Mannes gegenüber. Er hatte davon gesprochen, dass sie von einer ganzen Reihe geistlicher abstammte. Mönchen, Mikos, darunter auch normale Menschen, doch nie über Dämonen. Natürlich hatte er immer damit angegeben, dass er sowie seine Vorfahren über die Gabe verfügten Dämonen und böse Geister zu vertreiben, doch bezweifelte sie stark, dass er irgendetwas mit seinen Papier Bannsprüchen gegen einen wahrhaftigen Youkai ausrichten konnte. Der beste Beweis dafür war schließlich ihr zerstörtes Heim. Doch an eine Sache konnte sie sich noch erinnern. Da war etwas gewesen. Ihr Opa hatte einmal von einem Mann gesprochen, welcher sehr mächtig war. Er war ihr Ur-Ur-Ur... ach, jedenfalls ein vor sehr langer Zeit verstorbener Urgroßvater seinerseits. Sie stand vollkommen regungslos da und starrte eine ganze Weile den Boden an, ehe sie langsam den Kopf schüttelte. Nein, er war war ein Magier, ein Zauberer. Genau das hatte ihr Großvater gesagt. Sie sagte nichts, sah nur kurz auf, schüttelte dann ein weiteres mal den Kopf und durchforstete weiter ihre Erinnerungen. Die beiden Männer beobachteten Kagome dabei abwartend, wie sie grübelnd anfing langsam auf und ab zu laufen. Immer wieder blieb sie kurz stehen, als wäre ihr etwas eingefallen, nur um Kopfschüttelnd weiter hin und her zu marschieren. Diese Tortur zog sich für die neugierigen Youkai ziemlich in die Länge, umso erleichterter waren sie, als die junge Frau plötzlich stehen blieb und ihnen wieder ihre Aufmerksamkeit schenkte. Sie atmete noch einmal tief durch, ehe sie zu sprechen begann. „Soweit ich mich erinnern kann gibt es keine Wesen dämonischer Art in meiner Familie. Ich stamme von einer Linie Mikos, Mönchen und Menschen ab, wobei es sogar den ein oder anderen Magier gab. Doch bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass meine Kräfte nichts mit meiner Familie zu tun haben können, da ich mit diesen nicht geboren wurde. Ich habe sie vor etwas über einem Jahr erhalten, wodurch und wieso ist mir jedoch unklar.“ „Da magst du vielleicht recht haben.“ kommentierte der Feuerspucker ihren letzten Satz, sah sie dennoch weiterhin ratlos an. „Bist du irgendwann einmal von einem Fluch oder einem Zauber getroffen worden?“ Fragte er dann und erhielt ein sofortiges Kopfschütteln ihrerseits. Etwas verlegen kratzte er sich wieder am Kopf, worauf der alte Kauz sich ergeben auf den Boden sinken ließ „Also dann weiß ich auch nicht weiter. Tut mir leid. Aber jetzt, da ich dir deine Frage beantwortet habe, so kannst du mir auch sagen, wieso du wieder hier bist und gegen wen du zu Kämpfen gedenkst. Ich erkenne, einen Krieger der einfach nur zur Waffenpflege oder zum Aufrüsten kommt.“ Das schräge Grinsen in Kagomes Gesicht verriet sie, dass war ihr klar. Daher ließ sie sich ihm gegenüber nieder und beschloss nicht länger um den heißen Brei herum zu reden. „Erzähl mir alles, was du über den Gott des Feuers weißt.“ Erschrocken weiteten sich die Augen ihres Gegenübers, welcher tief den Atem ein sog „Fudo? Du bist auf der Jagt nach einem Kami?“ murmelte er erst in seinen Bart hinein und sprach dann etwas lauter weiter. „Ich kann dir nur abraten seiner Spur weiter zu folgen Mädchen, er wird dich töten, ehe du ihn auch nur zu Gesicht bekommst, zumal er Menschen alles andere als zugetan ist, von Frauen mal ganz abgesehen. Dieser Gott macht jeden sofort nieder, sobald in diesem auch nur der Gedanke aufkeimt sich gegen ihn zu stellen.“ Kagome jedoch ließ sich von seiner Drohung nicht beeindrucken und starrte den Weißhaarigen geradezu nieder. Ihr Schulterzucken ließ ihn daher leicht zusammenzucken „Komm mir nicht mit irgendwelchen Ratschlägen, sprich endlich.“ Akira staunte, da war sie wieder, die Kagome, wie er sie kennengelernt hatte. Eiskalt, berechnend, undurchschaubar und furchtlos. Es war geradezu erstaunlich, wie schnell sie die Mauer der Unnahbarkeit wieder hochziehen konnte. Totosai wurde bei ihrem stechenden Blick, welcher nun nichts mehr verriet, leicht nervös und warf Akira immer wieder kurze Blicke zu, doch erkannte er bei ihm keine Anzeichen eines Bluffs ihrerseits. Diese Frau wollte also Informationen von ihm und die Erkenntnis, dass sie diese zur Not auch mit Gewalt einfordern würde, waren alles anderes als entspannend für seine alten Knochen. Sein Blick huschte zu Mo-Mo, doch stand dieser für eine schnelle Fluch zu weit weg. Ergeben starrte er den Boden an und seufzte leicht auf, ehe er sagte „Weißt du, dass du mich in diesem Moment an jemanden erinnerst...“ „Unterstehe dich weiter zu sprechen.“ Zischte sie plötzlich los und warf Totosai dabei vernichtende Blicke zu. Sie wusste nur zu genau, was er sagen wollte. Er wollte sie gerade tatsächlich mit Lord Hentai vergleichen. Innerlich grinsend, nun den perfekten Spitznamen für Sesshomaru gefunden zu haben überkam sie dennoch eine gewisse Euphorie. Soweit sie sich recht entsinnen konnte, so hatte Totosai einen Mords schiss vor dem Daiyoukai und der Umstand, dass sie ihn an diesen erinnerte, ließ sie darauf schließen, dass der Waffenschmied in diesem Moment wenigstens einen Hauch von Angst verspürte. Ihr Blick wurde etwas mörderischer, als sie ihren Kopf leicht schief legte und dabei zusehen konnte, wie sich kleine Schweißtropfen auf seiner Stirn bildeten. „Was genau willst du wissen und wieso suchst du nach ihm?“ schoss es mit einem mal aus ihm heraus, sodass Kagome ein gewinnendes Grinsen unterdrücken musste. Oh ja er fürchtete sich vor ihr. „Ich will wissen, wieso er so sehr nach Macht strebt, was für Kräfte er besitzt und vor allem, wo er sich aufhält.“ Totosai sah sie nun wieder direkt an und staunte nicht schlecht über ihr Wissen, dass er immer mehr an Macht zunahm. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, als er daran dachte, dass der Gott es womöglich in der Zeit, aus der die Frau vor ihm kam geschafft hatte so viel Macht zu erlangen um die Herrschaft über alles an sich zu reißen. Alles andere wäre absurd und sie wäre nicht hier. Für einen Augenblick besah er sich Kagome noch einmal genauer und bekam dabei eine leichte Gänsehaut. Es wäre nur allzu plausibel, da sie, als er sie das letzte mal sah, noch schwach und liebenswürdig war. Doch nun war sie wütend, tödlich und dazu noch auf der Jagt. Eine Jagt, die sie ins Verderben stürzen würde, welches sie anscheinend auch noch als solches zu erkennen schien und dennoch nicht davor zurück schreckte. Ein weiteres mal seufzte der Youkai auf und fing an zu erzählen „Vor langer Zeit war Fudo noch ein respektabler und ernstzunehmender Gott, doch musste etwas geschehen sein, wodurch er vollkommen durchdrehte und alles nieder machte, was sich ihm in den Weg stellte. All das folgende beruht auf Hörensagen, da man nur selten die Gelegenheit hat einem wahrhaftigen Gott gegenüber zu stehen, daher kann ich nur das weitergeben, was mir zu Ohren kam.“ „Soll das heißen, dass du mir hier womöglich nur halb Wahrheiten auftischst?“ fragte die Schwarzhaarige daher nach, worauf Totosai leicht nickte „Das wäre möglich, obwohl meine Quelle zwar ziemlich vertrauenswürdig ist, so kann die Wahrheit dennoch abweichen.“ Auch wenn ihr klar war, dass es sich hierbei nicht um Fakten handelten, so waren es dennoch Anhaltspunkte, welche sie wirklich dringend brauchte. „Also es wird erzählt, dass Fudo sich in eine mächtige Frau verliebt hatte, diese war jedoch, wenn auch nicht offiziell, vergeben und wies ihn daher ab. Der Gott jedoch kam mit dieser Zurückweisung nicht zurecht. Er konnte es nicht ertragen wegen einen Namenlosen abgewiesen zu werden, worauf er es sich zum Ziel machte immer Mächtiger zu werden um ihr Herz dennoch zu gewinnen. Dieses Unterfangen war jedoch erfolglos, worauf er vollends dem Wahnsinn verfiel. Das Tor zu seinem Reich befindet sich sehr weit im Nordwesten Japans, doch hörte ich, dass er sich nicht mehr sehr oft dort aufhält. Er ist auf ständiger Wanderung um all jene, welche ihm überlegen sind zu vernichten. Fudo bezieht seine Kraft aus dem Feuer und verfügt über die Gabe wie jeder andere Gott Blitze heraufzubeschwören.“ Mit den Blitzen hatte sie ja schon Bekanntschaft machen dürfen, doch hätte sie auch wirklich selbst darauf kommen können, dass er als Gott des Feuers seine Macht daraus bezog. Sie war versucht sich aufgrund ihrer eigenen Dummheit die Hand kräftig gegen die Stirn zu klatschen. Wieso war sie bisher nicht selbst darauf gekommen? Wo war sie nur mit ihren Gedanken? Das jedoch war im Moment nebensächlich. Wenn es wirklich der Wahrheit entsprach und dessen konnte sie sich leider nicht hundert prozentig sicher sein, so wurde Fudo wegen seines gebrochenen Herzens zu dem Tyrannen welcher ihr Leben zerstörte. Diese Tatsache störte sie gewaltig. Es wäre einfacher jemanden zu hassen, der die Welt aus reiner Habgier erobern wollte, doch um das Herz einer Frau zu gewinnen? Sie spürte, wie das vertraute Gefühl des Mitleids in ihr heran schwoll und unterdrücke es unverzüglich. So weit käme es noch mit diesem Mörder Mitleid zu empfinden. Dieser Bastard wird mehr Leben auf dem Gewissen haben als sie zählen könnte, ihre Familie dabei eingeschlossen. Ob sie nun durch seine oder die Hand eines anderes Starben war egal, er allein trug die Schuld daran, vollkommen gleich, aus welchen Gründen auch immer er handelte. Sie dachte daran, dass seine Tyrannei schon zu dieser Zeit bekannt war weshalb sich in ihrem Kopf nur eine Frage formte „Wenn Fudo schon zu dieser Zeit als geisteskranker Tyrann bekannt ist, wieso also tut niemand etwas gegen ihn? War Naraku nicht das beste Beispiel dafür, auch den kleinsten Wurm, so schwach er auch wirken mochte sogleich unschädlich zu machen?“ Kagome spürte, wie Akira sich neben ihr nieder ließ und den alten Schmied nun auch neugierig betrachtete, da ihn diese Frage auch zu beschäftigen schien, doch ließ sie sich davon nicht beirren und starrte den Youkai weiterhin an. Ergeben seufzte er ein weiteres mal und fuhr fort „Die mächtigsten Dämonen dieses Landes sind die vier Lords der Himmelsrichtungen und diese agieren nur, wenn ihr eigenes Land bedroht wird. Fudo hingegen ging die ganze Sache anscheinend recht klug an, er musste sich stets auf den jeweiligen Grenzen bewegt haben, sodass kein Lord sein Land verteidigen musste.“ Der jungen Frau war klar, dass unter Youkai Nächstenliebe ein Fremdwort war, doch auch wenn ihr Land nicht direkt betroffen war, so mussten sie doch erkennen, dass Fudos handeln sich irgendwann auf das gesamte Land auswirken würde. Nun gut, sie hatte wenigstens Sesshomaru auf ihn aufmerksam machen können, auch wenn dies daher rührte, dass sie sagte er würde mächtiger sein als der westliche Lord selbst. In diesem Fall hatte sein übergroßes Ego an ihm gezerrt und ihm, sowie ihr letztendlich bewiesen, dass er auch hier mächtiger war als gedacht. Kopfschüttelnd erhob sie sich und legte sich wieder auf dem Felsen nieder. Sie betrachtete eine weile nachdenklich den Himmel, ehe sie sich auf die Seite rollte, sodass sie den Männern den Rücken kehrte und sagte „Es ist eine Schande, dass die Lords nicht einmal eine solche Bedrohung erkennen.“
 

Nachdem sie ihre Waffen bei Morgengrauen wieder an sich nahm und Totosai ihnen noch verriet, dass sie mit der Suche nach Fudo im Süden beginnen sollten, verließen sie die kleine Schmiede wieder und wanderten in die ihnen genannte Richtung. Kagome hatte jedoch seit einer ganzen Weile das Gefühl, als sitze ihr etwas im Nacken und würde jeden Moment über sie herfallen, doch schüttelte sie dieses Gefühl schnell wieder ab. Wenn ihnen tatsächlich jemand folgen würde, so wäre Akira wohl der erste, der es Wittern würde.

Illusionen der Vergangenheit

Kagome konnte es sich einfach nicht so recht erklären, selbst als ein neuer Tag heran brach lag nach wie vor das Gefühl beobachtet zu werden auf ihr. Dieses nervige Gefühl, welches auch noch dafür gesorgt hatte, dass sie in der Nacht einfach nicht zur Ruhe kam und daher auch nicht den nötigen Schlaf bekam, welcher in den letzten Wochen ohnehin recht spärlich für sie ausfiel. Müde richtete sie sich auf und rieb sich schläfrig die Augen, ehe sie sich so weit es ging herrichtete und darauf wartete, dass Akira sich wandelte. Der Wolf jedoch schüttelte sich einmal kurz, bevor er seine große Nase in die Luft erhob und deutlich hörbar kräftig ein paar mal ein und aus atmete. Er schien irgendetwas zu wittern. Diese Tatsache, jagte der jungen Frau einen leichten Schauder über den Rücken. Also war dieses Gefühl keine Einbildung gewesen. Verdammt! Grollte sie in ihrem inneren, als der Verdacht in ihr aufkeimte, dass Lucien womöglich noch immer nicht aufgegeben hatte. „Wer verfolgt uns?“ fragte sie gerade heraus, was dazu führte, dass der schwarze Wolf inne hielt und sein Kopf zu ihr herum schoss. „Du kannst ihn spüren?“ fragte er ungläubig und starrte sie dabei geradezu nieder. Kagome jedoch zuckte leicht mit den Schultern und besah sich nachdenklich die Gegend. „Nicht direkt, ich habe seit gestern das Gefühl beobachtet und verfolgt zu werden.“ Akira knurrte einmal und stand schneller als sie reagieren konnte in seiner Menschenähnlichen Gestalt vor ihr. Mit beiden Händen packte er sie feste bei den Schultern und zwang sie so ihn anzusehen. „Wieso hast du nichts gesagt? Ich kann diesen Youkai nur ab und an wittern, es ist merkwürdig, es scheint, als wäre er da und im nächsten Moment wieder verschwunden. Wie soll ich...“ Akira hielt plötzlich inne und drehte sich blitzschnell um. Verwirrt starrte Kagome seinen Rücken an, bis sie bemerkte, dass er sich schützend vor ihr aufgebaut hatte. Dieser Umstand gefiel der Schwarzhaarigen überhaupt nicht, weshalb sie eine Hand auf einen Griff ihrer Schwerter legte und neben ihren Begleiter trat. Ihr Blick fiel auf einen Mann mit kurzem blass violettem Haar, der eine weiße Tracht trug. Sie schluckte um das aufkommende Brennen in ihrer trockenen Kehle zu vertreiben, als er seine beinahe leuchtend Silberfarbenen Augen auf sie richtete. Sie wusste nur zu genau welche Art Dämon er war und war darüber alles andere als erfreut, da sie wusste, dass er über Fähigkeiten verfügte, welche einem den Verstand rauben konnten. Dieser Youkai war ein Meister der Illusion, darauf spezialisiert seine Gegner mit ihren größten Ängsten und schlimmsten Erinnerungen zu konfrontieren, bis sie nur noch ein Häufchen Elend waren. Zähneknirschend warf sie Akira einen Seitenblick zu und sagte leise „Was auch immer du gleich siehst, es ist nicht echt.“ „Was meinst du?“ flüsterte er zurück, ohne den Youkai auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Kagome seufzte leicht und zog ihre Schwerter. „Er ist eine Art Youkai, welche sehr selten sind. Ein Illusionist. Ich habe bereits einen getroffen, allerdings war Byakuya nur einer Narakus Abkömmlingen, somit verfügt dieser hier womöglich über weitaus mehr Macht und Fähigkeiten.“ Akira atmete hörbar ein, ehe er einen kurzen Blick auf sie warf und seinen Speer zog „Woher weißt du das alles?“ Ein kleiner Laut, welchen man als freudloses Lachen definieren konnte entkam ihrer Kehle, als sie sich in Angriffsstellung begab „Du vergisst, wo ich her komme. An dem Ort wo ich geboren wurde gibt es Unmengen an Informationen über die verschiedensten Arten Dämonen und ich habe sie mir zu meinem Vorteil beschafft.“ Grinsend warf er ihr einen Seitenblick zu und begegnete dabei für einen Augenblick ihren „Kluges Mädchen.“ raunte er und fasste sich schnell wieder als der Youkai einen Schritt auf sie zu machte, noch immer Kagome direkt fixierend. „Ich störe eure Plauder stunde ja sehr ungern, doch wirst du mich jetzt begleiten Mädchen.“ brachte er mit einer Ruhe heraus, die schon beinahe zu gelassen wirkte. Die Schwarzhaarige schnaubte nur empört und richtete eines ihrer Schwerter direkt auf ihn. „Ich habe deinen Vorgängern schon gesagt, dass Lucien sich jemand anderen suchen soll, ich habe kein Interesse.“ „Du weißt weshalb er hier ist?“ schoss es verärgert aus Akira hervor, doch ließ Kagome sich nicht beirren „Ja, dieser Lucien ist an mir interessiert. Er hatte erst ein Rudel Nekos und dann Mottenyoukai geschickt um mich zu holen. Ich habe seine letzten Diener am Leben gelassen damit sie ihrem Meister ausrichten, dass er mich zufrieden lassen soll, doch hat er das anscheinend immer noch nicht verstanden.“ Ein helles Lachen ließ sie und Akira wieder ihren Gegenüber beachten, der sie grinsend ansah und eine verrutschte Haarsträhne richtete „Denkst du tatsächlich, dass Meister Lucien sich von einem niederen Weibsstück etwas befehlen lässt? Die Motten werden für die Unverschämtheit mit leeren Händen und deiner Nachricht zurück gekehrt zu sein noch früh genug hingerichtet, aber denke nicht, dass er sich von seinem Vorhaben abbringen lässt. Er bekommt immer, was er will.“ Die junge Frau war versucht einen Schritt zurück zu weichen, als sie das hörte, doch zwang sie sich selbst seinen stechenden Blick stand zu halten. Ein Fehler, wie sie bemerken durfte, da ihre Umgebung begann zu verschleiern und sie sich mit einem mal auf dem Schreingelände der Higurashis wieder fand. Verwirrt sah sie sich um und begann auf das Haus zu zu gehen. Sie rief sich immer wieder zu, dies sei eine Illusion, dies war nicht echt, doch was sie dann zu sehen bekam, als sie die Haustür öffnete und das Wohnzimmer betrat, ließ sie auf keuchen und zwang die junge Frau, welche plötzlich die Gestalt einer vierjährigen angenommen hatte, in die Knie. Mit zitterndem Atem starrte sie den schwarzhaarigen Mann entgegen, welcher wie selbstverständlich auf dem Hocker vor dem Klavier in ihrem Wohnraum saß. Sie konnte es nicht fassen, er war es, leibhaftig und quick lebendig saß er da und spielte eine ihrer Lieblingsmelodien, ihr Vater. Sie war zu keiner Bewegung mehr fähig, ihr Körper zitterte, der Atem entkam ihr stockend, da war er, zum Greifen nahe und sie konnte ihn nur hilflos anstarren. Mit einem Mal hörte er auf zu spielen, drehte sich um und kam auf sie zu. Er ging vor ihr in die Hocke und lächelte liebevoll, als er ein großes Päckchen hinter seinem Rücken hervorzauberte und es ihr reichte „Alles gute zum Geburtstag mein Engel.“ lachte er und sie ergriff wie ferngesteuert das mit Luftballon und Bärchen verpackte Geschenk. Violine. Schoss es ihr durch den Kopf, als sie das Papier zerriss und ihren weißen Koffer darin hervor fand. Tränen traten in ihre Augen und sie wollte ihm in die ausgestreckten Arme springen, doch das Bild verschwamm. Sie sah sich plötzlich drei Jahre später, wie sie ein Lied einspielte, welches sie selbst schrieb, für ihren Vater. Er für ein Jahr auf Reisen, spielte in anderen Ländern für die Menschen und sie hatte dies für seine Rückkehr vorbereitet. Wieder eine neue Szene, dieses mal spielte sie vor ihrer Familie das Lied welches sie geschrieben hatte. Der Stolz in den Augen ihres Vaters brachte sie wieder zum weinen. Ihre Wangen wurden aufgrund der Tränen immer wärmer, als ein weiteres mal alles verschwamm und sie sich im nächsten Moment auf einem Friedhof wieder fand. Die Beerdigung ihres Vaters. Taichi Higurashi, liebender Vater und Ehemann, stand mit dicken Buchstaben auf dem großen Marmorstein, welchen sie mit Tränen überfüllten Augen anstarrte. Dahingerafft von einer Krankheit, die er sich auf seiner Tour in irgendeiner Stadt eingefangen hatte. Wach auf Kagome! Rief sie sich selbst zu, doch verschwamm die Szene ein weiteres mal. Sie kletterte gerade aus dem Brunnen und betrat das Schreingelände. Sie besah sich das Gebäude in dem die aufwuchs und seufzte. Plötzlich ein grelles Licht, nein es war ein Blitz! Alles war zerstört, ihr Heim, nichts weiter als eine verlassene Ruine, niemand war mehr da, der sagte „Hallo Kagome, wie schön, du bist wieder da.“ Mit dieser Szene brach die Realität wie eine Lawine auf sie ein. Niemand war mehr da, ihre Familie, ihre Freunde, ihr Heim. Alles war verloren, wenn sie nicht dafür kämpfte. Ihr Kiefer knackte, als sie hart die Zähne aufeinander biss und nach den Schwertern griff, welche an ihrer Hüfte erschienen, ausholte und mit einem schmerzerfüllten Schrei die Illusion zerschlug. Es hörte sich an wie zersplitterndes Glas, als das Bild ihrer Umgebung plötzlich Risse bekam, zerbarst und zu Boden fiel. Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt, als sie die vor erstaunen geweiteten silbernen Augen vor sich sah und das leise erleichterte Luftholen Akiras neben sich vernahm. Sie wusste nicht, was genau mit ihr in der Realität geschehen war, doch spürte sie deutlich die Feuchtigkeit an ihren Wangen, was sie nur noch wütender werden ließ. Er hatte sie zum weinen gebracht, in aller Öffentlichkeit! „Wie konntest du es wagen?“ presste sie hervor und ließ mit dem Schwingen ihrer Schwerter einen Schwall feiner Sicheln auf ihren Gegner los. Man hörte deutlich, wie sie den Boden zerbrachen, was eine dichte Staubwolke erzeugte. Schützend hielt sie sich einen Arm vor die Augen und konnte daher nicht sehen, wie der Youkai auf sie zu schoss und ihr einen Schlag in die Seite verpasste. „Kagome? Ist alles in Ordnung?“ Hörte sie Akira rufen, welcher nur ein Keuchen und das Aufschlagen eines Körper auf dem Boden vernehmen konnte. Hustend richtete sie sich langsam wieder auf und keuchte ein weiteres mal. Am liebsten hätte sie ihrem Freund gesagt, dass alles in Ordnung sei, doch war sie in diesem Moment nicht dazu in der Lage. Ein Laut, welcher einen an ein knurren erinnerte entkam ihr als sie ihre Sinne ausstreckte um den Youkai auszumachen, doch nichts. Verdammt, er hatte seine Anwesenheit wieder vollkommen verschleiert, dieser Feigling. Desorientiert huschte ihr Blick durch die vernebelte Gegend, bis es ihr endgültig reichte. Mit einem wütenden Laut ließ sie ihrer Aura freien lauf, bis eine heftige Druckwelle über die Lichtung hinweg fegte und den Staub augenblicklich verdrängte. Mit der freien Sicht stand nun auch Akira wieder an ihrer Seite und musterte die offensichtlich stinkwütende Frau. Er wusste nicht genau was sie gesehen hatte, doch musste es etwas sehr schmerzliches gewesen sein, so wie sie sich nun verhielt. Sie war geradezu wie von Sinnen und ihre Gefühle verrieten ihm, dass mit ihr in diesem Moment sicher nicht zu spaßen war. Er konnte von sich behaupten, seine Freundin bereits sehr gut zu kennen, doch so hatte er sie noch nie erlebt. Nie hatte sie auch nur einen Hauch von Schwäche zugelassen und nun stand sie da, vollkommen aufgewühlt, mit verweinten Augen. Abgrundtiefer Hass stand ihr mitten ins Gesicht geschrieben und die Tatsache, dass sie nicht mehr vollkommen unberührt dastand, ließ sie beinahe unberechenbar erscheinen. Sein Blick löste sich von ihr, als sich Kagomes Augen verengten und sie sich bereit machte. Was er nun sah, damit hatte er jedoch nicht gerechnet. Als er ihrem Blick folgte, standen mit einem mal hunderte Menschenähnliche Gestalten ohne Gesicht vor ihnen, an der Spitze der feindliche Youkai. Breit grinsend hob er eine Hand und schwang diese in ihre Richtung, worauf die Scheinwesen auf sie zu gerannt kamen. Abwartend warf Akira einen Blick zu Kagome, die regungslos dastand, bis sie ihre Schwerter synchron in ihren Händen kreisen ließ und eines nach dem anderen durch die Luft zog. Ihr Angriff riss mehrere Gegner nieder, doch überrannten die anderen sie einfach und bahnten sich den Weg direkt auf sie zu. Der Halbgott ließ nun seinerseits seine Waffe kreisen, schlug sie in die Erde, worauf diese tiefe Krater bildete und einige der Gesichtslosen verschlang. Es war lange her, dass er sich solch einem Kampf stellen musste, doch war er alles andere als Schwach. Er war stets freundlich, jedoch würde er seiner Begleiterin heute zeigen, dass er auch anders konnte, angefangen bei diesem verdammten Youkai. Später würde er sich dann die Frau vorknöpfen. Er war bisher sehr geduldig mit ihr gewesen, doch hätte sie ihm von Lucien erzählen sollen, damit er nicht, wie in diesem Moment, wie ein ahnungsloser Trottel daneben stand. Ein wütendes Grollen bildete sich in seiner Kehle, welches er nicht einmal zu unterdrücken versuchte, als er einen Großteil ihrer Gegner mit einer Welle blauer Energie in Fetzen reißen ließ.
 

Kagome warf Akira einen kurzen erstaunten Seitenblick zu, nachdem sie einigen der

Marionetten den Kopf abschlug. Auch wenn sie im Moment tobte vor Wut und ihr Blut kochte, so hatte sie den Kami akuma dennoch bemerkt. Hatte sein aufflammendes Youki und die Macht dahinter gespürt, welche er bisher stets zu verbergen wusste. Stille Wasser sind Tief. Schoss ihr die Weisheit durch den Kopf und beschloss, dass diese exakt auf den Wolf zu traf. Eine blau schimmernde Energiewelle schoss an ihr vorbei und vernichtete ein paar Gesichtslose, welche direkt auf sie zuliefen. Kagome hätte sich für ihre Unachtsamkeit am liebsten selbst geohrfeigt, nickte Akira stattdessen zum dank knapp zu, ehe sie auf die nächste Gruppe zu rannte. Zwischen dem immer weiter schrumpfenden Chaos bemerkte sie, wie Akira auf ihren eigentlichen Feind zu steuerte. Es passte ihr zwar ganz und gar nicht, dass ihr Begleiter ihn töten würde, doch war sie noch mit dem letzten fünf Marionetten beschäftigt. Mit einem sirrenden Geräusch schoss eines ihrer Schwerter durch die Luft und zerfetzte somit den letzten Rest seiner kümmerlichen Verteidigung. Genau im richtigen Moment drehte Kagome sich zu Akira um, als er seinen Sichel ähnlichen Speer in dessen Brust rammte, wobei sie sich sicher war, dass er damit sein Herz nicht verfehlt hatte. Luciens Diener keuchte auf und fiel nach hinten über, nachdem Akira ihm mit den Worten „Das ist dafür, dass du sie zum weinen gebracht hast.“ von sich stieß. Die Schwarzhaarige war gerührt über seine Worte, doch blieb der Schmerz und der Hass dennoch tief in ihr verankert, weshalb sie neben den Wolf trat und schweigend auf den vor Schmerzen krümmenden Youkai hinab blickte. Sie betrachtete mit Freuden die immer größer werdende Blutlache unter dem Illusionsyoukai, ehe sie ihm in die Augen sah. Zu ihrem Bedauern sah sie jedoch nicht einmal einen Anflug von Angst. Er behielt nach wie vor seine Gelassenheit aufrecht, was sie schon als reine Provokation interpretierte, als er ihr noch immer hochmütig entgegen Blickte. Er provozierte sie, wollte ihr zeigen, dass sie nach wie vor ein nichts war, vor dem man sich nicht fürchten musste und es zog. Unzufrieden brummte sie vor sich hin, bevor sie Furasshu zog, sich über ihn kniete und ihr Schwert durch seine Brust rammte. „Kagome!“ entkam es Akira beinahe erschrocken, da er mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte. Die Schwarzhaarige jedoch beachtete den Protest ihres Freundes nicht und starrte stattdessen den unter Schmerzen stöhnenden Youkai an. „Du hast nichts anderes verdient.“ grollte sie ihm entgegen und richtete sich ein Stück auf „ Wie ist dein Name und was genau will Lucien von mir?“ Der sterbende Dämon sah sie abfällig an, antwortete ihr dennoch „Mein Name ist Orion, ich bin der Sohn von...“ fing er an zu erzählen, doch unterbrach Akira ihn nun „Deine Lebensgeschichte interessiert uns nicht.“ abfällig starrte Orion den Halbgott an und sah dann wieder zu Kagome „Lucien will dich in seinem Harem einführen. Du sollst die eine sein, die ihm Nachkommen schenken kann.“ Er hustete und spuckte ihr dabei das Blut, welches sich in seiner Kehle gebildet hatte entgegen, „Er wird kommen.“ entkam es ihm dann unheilvoll mit einem bösen grinsen „Ich war sein Vorbote, sozusagen. Wenn ich nicht zurück kehre, wie es nun der Fall sein wird, so wird er dich persönlich holen.“ Hustend spuckte er ein weiteres mal Blut und grinste sie wieder an „Wiege dich nicht in Sicherheit Mädchen, mein Meister ist mächtiger als dieser sogenannte Naraku, also hast du keine Chance.“ mit jedem Wort wurde er immer leiser, bis sein Körper endgültig erschlaffte und sein Kopf zur Seite kippte. Vollkommen entgeistert starrte Kagome Orions toten Körper an, ehe sie ihr Schwert aus ihm zog und es in seine Scheide zurück steckte. Nun würde Lucien also höchst persönlich erscheinen und er sollte mächtiger als Naraku sein. Wenn das wirklich stimmte, würde er nicht so leicht zu besiegen sein, da sie mit ihren Freunden und selbst mit der Hilfe Sesshomarus einen langen und kräftezehrenden Kampf bestreiten mussten um ihn endlich ins Jenseits zu befördern. Gut, so sei es nun, mit ganz viel Glück hatte der Youkai maßlos übertrieben und wenn nicht, dann müsste sie sich wohl oder übel etwas einfallen lassen.

Lucien

Vollkommen Gedankenversunken saß Kagome auf einem umgefallenem Baumstamm und beobachtete die vor sich hin brutzelnden Knochen ihrer Mahlzeit, welche in der Feuerstelle gelandet waren. Sie und Akira hatten seit dem Kampf kein Wort miteinander gewechselt, was eindeutig an der Laune des Dämonengottes lag. Sie konnte Akiras Funken sprühende Blicke schon seit Stunden auf sich spüren, weshalb sie eine Unterhaltung mit ihm bewusst vermied, da er in diesem Augenblick mehr als mies gelaunt war. Solch einen Umstand kannte sie von dem immer freundlichen Youkai nicht, doch konnte sie sich auch ganz genau denken, woher seine Unzufriedenheit rührte. „Wieso hast du mir nicht erzählt, dass jemand hinter dir her ist?“ Anscheinend hatte er sich endlich dazu entschlossen etwas zu sagen, als sie die ganze Zeit mit seinen Augen zu erdolchen. Die Stimme des Dämonengottes klang nicht wie sonst freundlich, er war verdammt wütend, dass sie ihn wegen dieser Sache im Dunkeln gelassen hatte. Die Schwarzhaarige schaute daraufhin auf, ihr Blick noch immer nachdenklich „Ich dachte es wäre vorbei. Ich habe die Motten am Leben gelassen, damit sie ihm ausrichten, dass ich kein Interesse habe und er mir nur meine wertvolle Zeit stiehlt.“ „Und du bist tatsächlich davon ausgegangen, dass er einfach so das Interesse verliert?“ donnerte er plötzlich los, was Kagome leicht erschrocken nach Luft schnappen ließ. So hatte sie ihren Begleiter noch nie erlebt, er war ja geradezu fuchsteufelswild. Die Art wie er da vor ihr stand, mit geballten Fäusten und leicht gefletschten Zähnen führte ihr unweigerlich vor Augen, dass er alles andere als ein nächtliches Kuscheltier war. Nein, er war ein halber Gott und ebenso ein Youkai, ein sehr mächtiger noch dazu. Dennoch sah sie nicht ein, sich von ihm wie ein verzogenes Kleinkind anbrüllen zu lassen. Mit verengten Augen sprang sie auf und funkelte ihn wütend an, ehe sie nun auch anfing lauter zu werden „Natürlich nicht! Ich nahm an, dass er aufhört mir ständig irgendwelche Diener auf den Hals zu hetzen und sich stattdessen selbst bewegt. Somit hätte ich es ihn persönlich klar machen können, wenn nötig auch mit Gewalt.“ Für einen Augenblick starrten sie sich herausfordernd an, ehe Akira wütend die Arme in die Höhe riss und brüllte „Na dann Glückwunsch, das haben wir ja soeben erreicht. Hast du auch daran gedacht, was dieser Orion gesagt hat? Das du nicht schwach bist, ist mir durchaus klar, doch siehst selbst du ziemlich alt aus, wenn er tatsächlich mächtiger als dieser Hanyou ist.“

„Was willst du mir damit sagen?“ knurrte sie ihm mit vor der Brust verschränkten Armen beleidigt entgegen und beobachtete wie seine Muskeln vor Anspannung begannen zu zucken „Damit will ich sagen, dass es fünf Personen und den Lord des Westens benötigte um ihn zu vernichten. Und jetzt kommt Lucien, der weitaus mächtiger sein soll. Verdammt Kagome, wie soll ich dich beschützen, wenn du mir alles verheimlichst?“ Für einen Augenblick öffnete sich ihr Mund um etwas zu erwidern, doch schloss sie ihn schnell wieder. Er hatte ja recht. Auch wenn er der einzige war, dem sie sich wieder geöffnet hatte, so waren da eine Menge Dinge, die sie ihrem Freund vorenthalten hatte. Für einen Moment dachte sie darüber nach, wie es für sie gewesen wäre plötzlich zu erfahren, dass es jemand auf ihn abgesehen hatte und er die ganze Zeit darüber Bescheid wusste. Sie wäre Stock sauer und würde an seinem Vertrauen ihr gegenüber zweifeln. Seufzend sank sie wieder auf den Baumstamm und sah ihn entschuldigen an „Du hast ja recht, tut mir leid.“ Der Schwarzhaarige seufzte ebenfalls auf, als er ihre Worte vernahm und setzte sich neben sie. Er legte seine Hand auf die ihre, die auf dem hölzernen Untergrund ruhte und setzte ein Lächeln auf, als er ihr in die Augen blickte. „Du bist die erste Person, die ich als meinen Freund bezeichnen darf und bedeutest mir daher auch sehr viel. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas geschehen sollte.“ Erstaunt über dieses Geständnis starrte sie Akira an. Sie war sein erster Freund? Er war wie alt? Vielleicht drei bis vierhundert Jahre und er hatte in dieser Zeit nicht einen richtigen Freund? Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie seinen beinahe verzweifelten Blick sah. Der Kami akuma war einfach zu süß, wenn er sich um sie sorgte, wobei sich ihr innerstes erwärmte. „Du bist mir doch genau so wichtig. Ich wollte einfach nicht, dass du dir sorgen machst. Nun erkenne ich, dass dies der falsche Weg war, da wir womöglich ziemlich in der Tinte sitzen. Denke bitte nicht, dass ich dir nicht vertraue, doch gibt es nun mal Dinge über die ich nicht sprechen möchte.“ Das Nicken seinerseits ließ sie wissen, dass er verstanden hatte, doch war für ihn das Gespräch noch nicht beendet. „Gut, dass akzeptiere ich. Ich werde dich von nun an einfach fragen. Fangen wir damit an, gibt es noch weitere Feinde von denen ich wissen sollte?“ „Nein, Lucien ist der einzige. Über Fudo weißt du ja bescheid, und der ahnt so weit ich weiß nichts von mir.“ antwortete sie ihm wahrheitsgemäß und machte sich auch gleich auf die nächste Frage gefasst, welche sogleich auch folgte „Was geht da zwischen dir und Lord Sesshomaru vor?“ Scheiße! Genau diese Frage wollte sie ihm nicht beantworten. Sie konnte ihm ja nicht einfach sagen, dass der feine Herr ´Ich hasse alle Menschen´ sie flach legen wollte. Nach den jüngsten Ereignissen mit dem Daiyoukai war sie sich sicher die Sache im Griff zu haben, da er bisher auch keinen weiteren Annäherungsversuch gewagt hatte. Schulterzuckend antwortete sie dann „Ich kann ihn einfach nicht leiden. Er ist abwertend und verachtend.“ Akira erkannte sofort, dass sie die Wahrheit sagte, dennoch war er sich sicher, dass da noch etwas war, worüber sie nicht sprechen wollte. Nun gut, so sei es eben. Sie sagte ja bereits, dass es Dinge gab, worüber sie nicht sprechen wolle und da der Inuyoukai bisher anscheinend keine Gefahr darstellte, nahm der Halbgott es erst einmal so hin. „Was hast du in der Illusion gesehen?“ fragte er dann in einem deutlich sanfteren Ton, da er wusste, dass es sie sehr zu belasten schien. Und er hatte recht, augenblicklich versteifte sie sich kurz, wobei durch ihren Körper ein Ruck ging. Die junge Frau wandte den Blick ab und griff zum erstaunen Akiras nach ihrem Violinen Koffer, welchen sie auf ihren Oberschenkeln ablegte. Nun war der Dämonengott gespannt, niemals hatte sie den ihr offensichtlich wichtigen Gegenstand in seiner Gegenwart geöffnet, sodass er nur rätseln konnte was sich darin befand. Sie öffnete die Verschlüsse und hob den Deckel beinahe in Zeitlupe an. Akira musterte intensiv, die ihm unbekannten Dinge in dem weißen Transportmittel und erkannte sofort, dass das wohl wertvollste darin, das Stück Holz war, über das sie traurige Blickes sanft mit den Fingerspitzen strich. Die anderen Dinge interessierten ihn zwar auch, doch zog der Gegenstand welcher den Hauptteil ausfüllte seine ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Die Gegend um mich herum verschwamm und ich befand mich plötzlich wieder zu Hause, doch war der Tag den ich erlebte mein vierter Geburtstag. Ich sah meinen Vater, der mir etwas auf dem Klavier vorspielte. Ein Klavier ist ein großes Musikinstrument. Jedenfalls drehte er sich dann zu mir um und überreicht er mir mein Geschenk. Es war dieser Koffer, der diese Violine beinhaltete. Eine Violine ist ebenso ein Musikinstrument. Mein Vater war Musiker musst du wissen. Ich war so glücklich ihn wieder zu sehen, doch verschwamm meine Sicht wieder und ich befand mich in einer neuen Situation. Ich habe gelernt die Violine zu spielen und hatte ein Lied für meinen Vater geschrieben, welches ich immer wieder probte, bis es perfekt war. In der nächsten Szene stand ich vor meiner Familie und spielte meinem Vater, der das ganze Jahr zuvor auf Reisen war um in anderen Städten mit seiner Musik Geld zu verdienen mein Lied vor. Wieder verschwamm meine Sicht, es war ein Jahr vergangen, ich war acht Jahre alt und befand mich auf einem Friedhof, vor dem Grab meines Vaters. Er hatte sich in einem der Länder eine unheilbare Krankheit eingefangen und starb schließlich daran. Die nächste Situation in der ich mich befand war gerade mal zwei ein halb Jahre her. Ich kehrte aus dieser Zeit in die meine zurück und ein Blitz schlug in mein Haus ein, meine ganze Familie, tot. Ich weiß nicht, ob es in Wirklichkeit ein Blitz war, doch fand ich mein Haus in dem selben zustand vor und niemand war mehr da. In diesem Moment kam ich wieder zu mir, mir wurde klar, dass ich in meinen Erinnerungen gefangen war und kämpfen musste um sie zu retten.“ „Kagome...“ hauchte Akira auf diese Erklärung hin geschockt und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Bitte...“ erwiderte sie und schob seine Hand beiseite „Das letzte was ich gebrauchen kann ist Mitleid. Ich denke, du verstehst jetzt wieso ich die bin, die ich nun mal bin und den Tot Fudos herbei sehne, wie nichts anderes. Wir müssen Lucien daher ausschalten, sonst sind meine Familie, meine Freunde und all die anderen, die in der Zukunft den Tod finden verloren.“ Der Schwarzhaarige zog seine Hand zurück und starrte die junge Frau mit geweiteten Augen an. Er empfand zwar Mitleid mit ihr und sollte sich eigentlich Gedanken über die immer näher kommende Gefahr machen, doch konnte er in diesem Moment nur an eines denken. Wie schaffte es diese Menschenfrau mit all dem Leid, welches sie erfuhr zu leben und dennoch so stark zu sein? Zumal nun auch die Leben Tausender von ihr abhingen. Knurrend ergriff er wieder ihre Hand „Na dann los, pack alles zusammen, wir werden weiter nach Fudo suchen. „Aber was ist mir Lucien?“ protestierte sie, als sie mit einer Hand ihren Koffer schloss und sich diesen über die Schulter schwang, ehe er sie auf die Füße zog und grinste „Dieser Idiot soll mal zu sehen, wie er uns erwischt.“ Kagome wusste nicht, wie ihr geschah, als Akira sie mit einer schnellen Bewegung hoch hob und auf seinen Rücken beförderte, ehe der sich wandelte und sie sich mit einem Mal auf dem großen schwarzen Wolf wieder fand. „Wenn du jetzt rummeckern willst, dass ich nicht dein Reittier bin, spar dir die Luft Schätzchen.“ brummte er unter ihr und rannte auch schon in einem irren Tempo los, sodass ihr nichts anderes übrig blieb, als sich in seinem Fell festzukrallen um nicht runter zu fallen.
 

Einen halben Tag war Akira ununterbrochen durch gelaufen, doch tat Kagome dies als reine Zeitverschwendung ab, da sie spüren konnte, wie ihnen eine Vielzahl Dämonen immer näher kamen. Sie konnte keine übermäßig große Aura erkennen und nahm daher an, dass er womöglich wie Orion, dazu in der Lage war, seine Anwesenheit zu verbergen. „Es hat keinen Sinn.“ rief sie ihrem Freund zu, welcher abrupt stehen blieb und sie von seinem Rücken sprang. Akira wandelte sich und zog Kampfbereit seine Waffe „Er wird dich nicht bekommen, eher sterbe ich.“ grollte er angriffslustig und stellte sich schützend vor die junge Frau, die ebenso ihre Schwerter zog. Seufzend trat sie neben ihn und fixierte den selben Punkt des Waldes „Glaube ja nicht, dass ich mich wie ein Feigling hinter dir verstecke, ich werde Kämpfen.“ „Etwas anderes habe ich auch nicht von dir erwartet.“ raunte er beinahe amüsiert und festigte den Griff um seine Waffe, als sie das leise Rascheln von Laub vernehmen konnten. In Kagomes Adern begann das Blut zu pochen, sie konnte sie spüren und es waren nicht wenige. Sie unterdrückte ein Zittern, als ein Youkai nach dem anderen zwischen den Bäumen und Büschen hervortrat und sich mit einem mal eine beinahe erdrückende Aura bemerkbar machte, welche ihr Besitzer wohl bewusst für sich behielt, nur um diese im richtigen Moment stolz zu präsentieren. Sie beobachtete, wie sich acht Youkai, der verschiedensten Rassen, paarweise links und rechts aufstellten und damit für weitere vier den Weg freimachten, welche soeben aus dem Wald hinaus geschritten kamen. „Das ist jetzt nicht wahr.“ entkam es Kagome leise und bekam ein bestätigendes Brummen von ihrem Begleiter, welcher die Szene nicht minder fassungslos betrachtete. Ungläubig starrten die beiden die vier Youkai an, die doch tatsächlich mit einer Sänfte anmarschiert kamen und diese schließlich mit unglaublicher Vorsicht auf dem Boden absetzten. Drei von ihnen gesellten sich schnellen Schrittes zu den anderen, wobei einer den Seidenen Vorhang beiseite zog um seinem Herren damit ein unbeschwertes Aussteigen zu bescheren. Eine bleiche Hand mit langen gelblichen Nägeln legte sich an den hölzernen Rahmen der Öffnung, ehe Lucien mit einem Satz hinaus sprang und aufrecht auf seinen Füßen neben dem Diener landete, welcher sich nach einem kurzen Seitenblick seines Meisters demütig zurück zog. Er machte sich nicht einmal die Mühe seine Verärgerung zu verbergen, denn in genau dem Augenblick, als er sich zwei Schritte von seinem Gefährt entfernte, warf er Kagome einen Blick zu, welcher hätte töten können. Sie hingegen bedachte ihn mit einer leicht hochgezogene Augenbraue und hätte am liebsten laut

los gelacht, wenn die Lage nicht so erst gewesen wäre. Bei aller liebe, sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieser Typ mit seinem verwuscheltem kurzen Aschblondem Haar und doch recht jugendlich wirkenden Gesicht eine solche Gefahr darstellen sollte. Sie unterzog seiner für einen Mann recht schmächtigen Statur einer kurzen Musterung und hätte sich eigentlich sorgen sollen, dass er trotz dieser Erscheinung unglaubliche Macht ausstrahlte. Eigentlich, denn sie konnte in diesem Moment nur an eines denken. Woher zum Teufel hatte er diese Kleidung? Nachdenklich biss sie auf ihrer Zunge herum und besah sich seine Schwarze Lederjacke, unter der ein weißes T-shirt hervor lugte. Die tief sitzende verwaschene Jeans und seine schwarzen Sneaker. Sie sah aus dem Augenwinkel heraus, wie Akira verwirrt zwischen ihr und Lucien hin und her blickte, doch brachte er kein Wort heraus. Der Blonde hingegen verschränkte seine Arme vor der Brust und begann zu lächeln. Nein, es war kein Lächeln, vielmehr ein überhebliches Grinsen. „Warum so verwirrt meine Liebe?“ schnurrte er ihr entgegen und legte dabei spielerisch den Kopf leicht schief. Dieser Verdammte Mistkerl wollte sie wohl verarschen. Zähneknirschend machte sie einen schellen Schritt auf ihn zu, hielt ein Schwert direkt auf seinen Körper gerichtet und zischte beinahe bedrohlich leise „Tu nicht so unschuldig, woher stammt deine Kleidung?“ Der Blonde sah einmal an sich hinab und zuckte mit den Schultern als wüsste er nicht wovon sie da sprach „Na genau da, wo du deine Kleidung auch her hast.“ Er hatte anscheinend nicht vor ihr ausführlicher zu Antworten. Dieser Drecksack, war gut. Er konnte seine Gefühlsregungen anscheinend sehr gut kontrollieren und manipulierte seine gegenüber damit. Nun gut, dann müsse sie wohl ihre Fragen etwas genauer stellen. „Wie kommst du an Kleidung, welche es erst in 500 Jahren gibt?“ „Du erstaunst mich. Ich habe erwartet, dass du länger brauchst, darauf zu kommen, die richtigen Fragen zu stellen.“ Kagome gab ein unzufriedenes grummeln von sich „Hör auf hier rum zu säuseln, beantworte meine Frage.“ Ihr Befehlston ließ in vollkommen kalt, stattdessen grinste er sie wieder an und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Wie sie seine an Arroganz grenzende Gelassenheit doch hasste und ihm mit Freuden dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht schlagen würde. „Du warst ja schon immer sehr leicht reizbar.“ fing er grinsend an und leckte sich kurz über die Lippen „Auch wenn du dich in vielen Dingen verändert hast, so wirst du diese Eigenschaft wohl nie los.“ flötete er dann und betrachtete dabei jeden Zentimeter ihres Körpers Haargenau. Akira hatte für seinen Teil genug gehört und gesehen, weshalb er ungehalten auf knurrte und ebenfalls einen Schritt auf Lucien zu machte „Dreckiger Vampirbastard, du wirst sie niemals bekommen.“ „Und ein jämmerlicher Kami akuma will mich daran hindern?“ Mit einem mal fühlte Kagome sich wie eine Zuschauerin, als die beiden Männer sich kampflustig anstarrten. Vampirbastard? Schossen ihr Akiras Worte durch den Kopf und starrte dabei Lucien an. Entweder lag der Wolf vollkommen daneben oder sie befand sich im falschen Film. Lucien, ein Vampir? Schnell durchforstete sie ihr Gedächtnis nach allem, was sie über Vampire wusste, doch entstammte alles Hollywoods Fantasie. Vampire existierten doch nicht, oder? Jedoch sollte es sie nach allem, was sich ihr offenbart hatte, seitdem sie das erste mal durch den Brunnen reiste, nicht wundern, dass der Mythos um die nachtaktiven Blutsauger ebenso, wie die tatsächliche Existenz der Dämonen nichts weiter als Lügen waren. Ein Schauder durchlief sie, als ihr damit klar wurde, dass sie trotz ihres bisherigen Wissensstandes, nun da stand wie ein naives Dummchen. Verdammt noch eins, wenn es wirklich wahr war, so hatten sie wirklich ein Problem. „Akira!“ durchschnitt ihre wütende Stimme die Luft und ließ den Schwarzhaarigen inne halten. Mit undurchdringlicher Miene huschte ihr Blick von Lucien zu ihrem Begleiter „Wie lange weißt du schon, was er ist?“ zischte sie ihn an, worauf der Wolf aufgrund ihrer Gereiztheit kurz zögerte, ihr dann jedoch antwortete „Ich habe es gerade eben erst erkannt. Sein Herz, es schlägt um einiges langsamer als bei lebenden Wesen. Ich nahm erst an, er sei ein Untoter, doch besitzen diese kein schlagendes Herz.“ Diese Aussage ließ sie innerlich stöhnen. Wie sie es geahnt hatte, Hollywood hatte ihr ein Märchen aufgetischt. Vampire besaßen also ein schlagendes Herz, was haben sich diese Geschichtenerzähler wohl noch so ausgedacht? Gut wie dem auch sei, es ließ sich nun nicht ändern, viel interessanter fand sie in diesem Moment dennoch die Sache, auf die sie noch immer keine Antwort erhalten hatte. Leise räusperte sie sich, um sich zu beruhigen und fixierte wieder ihren gegenüber „Du hast mir noch immer nicht geantwortet. Wie kommst du an Neumoderne Kleidung?“ Der Vampir grinste wieder und sah sie dabei weiterhin überheblich an, wobei Kagome unweigerlich das Gefühl überkam, dass ihr seine Antwort keinesfalls gefallen würde.

Unliebsame Offenbarungen

Ein Fingerschnippen durchbrach die erdrückende Stille auf der Lichtung, worauf einer der Youkai hinter Lucien angerannt kam und sich vor ihm auf alle viere warf. Innerlich entrüstet beobachteten Kagome und Akira den Blonden dabei, wie er um den Braunhaarigen herum ging und sich auf dessen Rücken nieder ließ, als sei er eine billige Sitzgelegenheit. „Nun gut, ich werde es dir erklären.“ Fing er an und warf ihr dabei ein verzücktes Lächeln zu, welches ihr einen unangenehmen Schauder über den Rücken laufen ließ, ehe er sich nun endlich dazu herab ließ eine Erklärung abzugeben. „Es war wohl eher Zufall, dass ich dich damals entdeckt habe, doch war ich sofort hingerissen von dir. Ich habe gesehen, wie du aus diesem Brunnen klettertest und wusste, dass du nicht in diese Welt gehörtest. Du warst so... so anders. Doch war es nicht dein Schicksal auf mich zu treffen, stattdessen führte dich dein Weg zu diesem Hanyou, den du auch noch unwissentlich von seinem Bann befreit hattest. Ich konnte einfach nicht verstehen, wieso du bei diesem Abschaum geblieben bist, obwohl er dich wie Dreck behandelte. Aus diesem Grund habe ich Nachforschungen angestellte und habe einer Hexe den Auftrag gegeben, dass sie seine einstige Geliebte wieder ins Diesseits holt um dir vor Augen zu führen, dass er dich nur benutzt.“ Mit großen Auge starrte Kagome ihn an und spürte, wie blinder Hass in ihr heran schwoll „Du warst also für Kikyos Auferstehung verantwortlich?“ brachte sie mit gepresster Stimme hervor und dachte dabei daran, welch ein Leid sie selbst, Inuyasha und auch Kikyo wegen ihm hatten durchmachen müssen. Lucien zuckte mit einer Schulter, als Ausdruck, wie egal es ihm war und nickte. Für einen Augenblick dachte sie darüber nach auf ihn los zugehen und ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen, doch wenn sie das Ende der Geschichte betrachtete, so war sein Handeln irgendwo doch ganz gut. Sie seufzte und sah Lucien in seine blass blauen Augen „Dafür sollte ich dich eigentlich sofort zur Hölle fahren lassen... doch hast du mit deiner Tat letzten Endes wohl eher gutes bewirkt. Inuyasha verdient es glücklich zu sein und dass ist er nun... mit Kikyo.“ Sie unterdrückte ein Lächeln und warf dem Vampir dann wieder einen gleichgültigen Blick zu „Was hast du noch getan?“ fragte sie dann, doch Lucien schüttelte nur leicht erstaunt den Kopf „Gar nichts. Ich habe deine Loyalität dem Hanyou gegenüber bemerkt. Es hat mich fasziniert, dass du bei ihm geblieben bist und deine eigenen Bedürfnisse wie auch Wünsche ignoriert hast um ihm zu helfen. Ich konnte es einfach nicht verstehen, wie eine einzige Person so selbstlos handeln kann, deshalb bin ich dir eines Tages gefolgt, als du ´nach Hause´ gegangen bist. Niemand wusste etwas davon, doch hattest du eine zeitlich begrenzte Spur hinterlassen, welche einem erlaubte, dir in deine Zeit zu folgen. Dies war auch der Grund, dass der Hanyou dir in deine Zeit folgen konnte.“ Ungläubig starrte sie ihn an und schüttelte leicht den Kopf, ehe sie ihn wieder fixierte „Soll dass heißen, du warst in meiner Zeit?“ Er nickte „Ja ich habe mich eine Weile dort aufgehalten, habe dich, deine Familie und die Menschen dort beobachtet um dich besser verstehen zu können. Doch hast du dich dennoch von all den anderen abgehoben, du warst höflicher, hilfsbereiter, respektvoller und vor allem liebevoller Wesen jeglicher Art gegenüber, dazu auch noch frei von jeglichen Vorurteilen. Ich bin mit dir Tages zurück gereist und habe mich weiterhin im verborgenem gehalten, doch bist du nachdem ihr Naraku vernichtet habt wieder in deine Zeit zurück gekehrt. Ich habe deine Spur nicht rechtzeitig erreicht und du bist nicht mehr zurück gekehrt, bis heute.“ Für eine Augenblick sah Kagome ihn sprachlos an, sie konnte einfach nicht fassen, dass sie diesen Stalker Zugang zu ihrer Zeit verschafft hatte und er nichts besseres zu tun hatte als sie zu beobachten und sich dazu auch noch neu einzukleiden. Doch viel schlimmer war die Tatsache, dass sie ihn nun auf jeden Fall aus dem Weg räumen mussten, da dieser ahnungslose Idiot mit dem Wissen der folgenden 500 Jahre eine Menge Schaden in der Zeit anrichten konnte, ganz zu schweigen, welche persönlichen Vorteile er daraus zog. Doch machte sie eine Sache stutzig, er war ein Vampir und sie war niemals bei Nacht durch die Zeit gereist. Bei diesem Gedanken zog sie kurz die Augenbrauen zusammen und starrte dann mit geweiteten Augen in den Himmel. Beinahe hätte sie geflucht, als sie direkt in den am Firmament brennenden Ball blickte, doch zog das heftige Gelächter Luciens ihren Blick auf genannten Vampir, den die sengende Hitze der Sonne nicht einmal zu jucken schien. „Du fragst dich jetzt sicherlich, wieso ich hier vor dir stehe und nicht verbrenne.“ entkam es ihm noch immer lachend, doch Kagome antwortete nicht. Sie wartete darauf, dass er weiter sprach, denn so amüsiert wie er über ihre Verwirrung war, war sie sich sicher, dass er es sich nicht nehmen ließ, es ihr unter die Nase zu reiben und sie sollte sich nicht irren. „Ihr Menschen wurdet mit der Zeit ziemlich in die irre geführt. Wie auch all die anderen Unsterblichen Wesen dieser Welt, haben sich auch die Vampire zurück gezogen, doch haben wir bezüglich unserer Schwächen falsche Gerüchte verbreitet, welche zu unserem Vorteil mit den Generationen verbreitet wurden und dazu auch noch mit weiteren falschen Tatsachen ausgeschmückt wurden. Wir waren uns sicher, dass wir eines Tages unsere Existenz wieder preisgeben würden und sind somit für deinesgleichen unantastbar. Am Tage würdet ihr euch sicher fühlen und in der Nacht stündet ihr mit Knoblauch und Silberkreuzen statt mit einer Waffe da.“ Wieder lachte er lauthals los, was in Kagome ein weiteres mal den Wusch weckte einfach auf ihn einzuschlagen. Sie besann sich jedoch eines besseren und ließ den Spott über sich ergehen. Stattdessen schämte sie sich für alle Menschen, sich derart hinters Licht geführt haben zu lassen. Nach einem sachten Kopfschütteln bedachte Kagome ihren gegenüber wieder mit unberührter Miene und gab einen herablassend klingenden Laut von sich, was Lucien dazu brachte sie wieder ernster anzusehen. „Huh, nett von dir mir zu verraten, womit ich dich nicht töten kann, dass erspart mir Zeit. Zudem solltest du nicht glauben, dass du mich mit deinem Geschwafel, du wärst ernsthaft an mir interessiert einwickeln könntest. Du magst mich interessant finden, ja, doch rührt dein Interesse nur daher, dass du einen Erben willst. Ich hätte aber nicht geglaubt, dass ein Unsterblicher wie du es bist, tatsächlich so dumm ist und denkt er könnte eine Frau schwängern. Du ein Verdammter, der schon mit einem Bein im Grabe steht.“ grollte sie und fand sich nach diesen Worten plötzlich an der Kehle gepackt an einen Baum gepresst wieder. Würde er ihr in diesem Augenblick nicht die Luftzufuhr abschnüren, so hätte sie gegrinst, da sie soeben einen Schwachpunkt gefunden hatte. Es mochte stimmen, dass sie nichts über ihn wusste, dennoch waren die Männer dieser Zeit alle gleich, jeder von ihnen besaß ein übergroßes Ego. Ging es um ihre Männlichkeit so kannten sie kein Pardon, dies bewies auch das Exemplar vor ihr. Nach Luft schnappend fixierte sie herausfordernd seine Augen und umfasste den einen Griff ihres Schwertes fester. „Orion scheint vor seinem Ableben etwas in Plauderlaune gekommen zu sein.“ hauchte er eher zu sich selbst und hatte daher mit ihrer folgenden Reaktion nicht gerechnet, sodass er kurz auf brüllte und nach hinten wich, als sich die kalte Klinge eines Schwertes durch das Fleisch seiner Taille bahnte. Kagome schwang ihre Schwerter kurz und stand dem Blonden wieder Angriffsbereit gegenüber, wogegen Lucien eher eine neutrale Haltung einnahm und sie geradezu nieder starrte. Ungeduldig wartete die Schwarzhaarige auf einen Wutausbruch seinerseits, doch nichts geschah. Er stand vollkommen unberührt da und betrachtete sie beinahe amüsiert. Machte er sich jetzt auch noch über sie lustig? Ihr Blick verfinsterte sich, als sich ihre Hände noch fester um die Griffe ihrer Schwerter schlossen, sodass die Fingerknöchel schon weiß hervor traten. Aufgrund seiner unberührten Art überflog sie kurz seinen Körper, nur um festzustellen, dass die tiefe fleischige Wunde, welche sie ihm zugefügt hatte, nicht mehr blutete. Diese Tatsache brachte ihren Verstand dazu sich vor Zorn kurzzeitig zu vernebeln. Die enormen Selbstheilungskräfte waren, somit wohl kein Mythos. „Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat, sehe von mir ab und geh wieder nach Hause, denn solltest du mich mit dir nehmen, so wird es weder für dich, noch für irgend einen anderen eine Zukunft geben.“ Kagome wählte ihre Worte mit bedacht und sprach sie besonders ruhig aus, dennoch verfehlten sie ihre gewünschte Wirkung. Lucien fing wieder an zu lachen, aus vollem Halse und mit tiefster Verachtung „Du wirst mich begleiten, ob du willst oder nicht. Denkst du, nur weil du aus der Zukunft kommst, kannst du mir mein Vorhaben mit bevorstehenden Konsequenzen ausreden? Ich kenne die Zukunft und du bist dort nicht von Bedeutung. Du wirst mir gehören und dies wird nichts an deiner so kostbaren Zukunft ändern.“ Knurrend trat nun auch Akira wieder einen Schritt vor, sodass die beiden Gefährten ihren Feind mit zu Schlitzen geformte Augen gegenüber standen. Akira hatte genug, sodass er seinen Speer durch die Luft zog und seine blaue Energiewelle auf Lucien los ließ. Die Wellen hinterließen einige kräftige Einkerbungen vor den Füßen des Vampirs, worauf der Dämonengott einen weiteren Schritt nach vorn tat. „Du weißt gar nichts!“ grollte er plötzlich lautstark los und überbrückte schneller als die junge Menschenfrau gucke konnte den Abstand zwischen ihm und dem Vampir. Klirrend schlug Akiras Stab gegen Luciens gezücktes Schwert. Blinzelnd starrte sie die beiden an, wobei sich die Frage in ihr auftat, woher der Vampir plötzlich die Waffe hatte, doch verdrängte sie diese schnell wieder, als Akira brüllend seine Aura entlud und Lucien blind vor Wut attackierte. Die aufeinander schlagenden Waffen erzeugten Funken, mehr konnte die junge Frau in diesem Moment auch nicht erkennen, sie bewegten sich schlichtweg einfach zu schnell für ihr Menschliches Auge. „Erlaube dir ja nie wieder ein Urteil über sie! Du magst ihre Welt vielleicht kennen gelernt haben, dennoch scheint dir nicht bewusst zu sein, wie wichtig sie für die Zukunft dieser Welt ist.“ Akira fluchte, als er zum Stillstand kam und bebte vor Unzufriedenheit, dem Vampir kaum Schaden zugefügt zu haben. „Ach wirklich? Ich jedoch sehe das anders, sie ist nur ein Mensch, einer von vielen. Sie hatte die Zukunft durch die Vernichtung Narakus verändert, dies war ihre Aufgabe und nun ist sie nur noch eine einfache Miko.“ Akiras knurren über diese Aussage konnte man womöglich meilenweit hören. Der Schwarzhaarige wirbelte daraufhin seinen Sensenspeer in seiner Hand durch die Luft und hielt ihn auf den Vampir gerichtet. Er grollte etwas unverständliches und hob seine Waffe zum Angriff über seinen Kopf, doch hielt er mit einem mal inne. Die beiden Kämpfenden standen vollkommen regungslos da, wobei Kagome leicht den Kopf neigte und sich die Frage stellte, ob sie irgend etwas verpasst hatte, als sie plötzlich ein leichtes prickeln im Nacken spürte. „Geh beiseite Wolf.“ ertönte es mit einem mal hinter ihr und Kagome hätte bei ihrem darauffolgenden Gedanken, am liebsten die Augen verdreht. Konnte dieser Tag eigentlich noch beschissener verlaufen? Unweigerlich tat sich in ihr die Frage auf, wieso sie ihn nicht bemerkt hatte, doch schloss sie ihre Unachtsamkeit auf ihren Feind, welcher den auf sein erscheinen folgenden Schatten in ihren Augen nicht entging. „Ah, der Lord des Westens, wie ich sehe, empfindet meine Frau eine deutliche Abneigung euch gegenüber.“ Kagomes Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie ihr Schwert schwang und es von neuem angriffslustig in seine Richtung hielt. „Ich warne dich, wage es ja nicht meine Reaktionen zu beurteilen oder mich als deine Zukünftige zu bezeichnen!“ Sie schwang ihr Schwert und entließ eine kleine Energiewelle als Warnung, welche den Boden vor ihn aufriss. „Was für einen Nutzen zieht der König der Vampire aus einem einfachen Menschenweib?“ schallte die Stimme Sesshomarus wieder an Kagome vorbei, wobei sie einen leichten Anflug von Wut vernehmen konnte, es jedoch bei der Betitelung Luciens ignorierte. König der Vampire? Hatte sie es hier eigentlich nur mit irgendwelchen hochrangigen oder übermächtigen Wesen zu tun? „Ich denke, dass es gerade euch nicht beschäftigen sollte, was ich mit dieser Menschenfrau vor habe Lord Sesshomaru.“ antwortete Lucien dem Daiyoukai, wobei Kagome genau die gekünstelte, rein förmliche Höflichkeit heraushören konnte. Das darauffolgende leise grollen des Lords ließ jeden wissen, dass auch ihm das Theater des Vampirs nicht verborgen blieb. „Kenne deinen Platz, halbtoter Abschaum!“ Das schleifende Geräusch des Schwertes, welches aus seiner Scheide gezogen wurde ertönte, was der Schwarzhaarigen sagte, dass der Daiyoukai vor hatte sich in diesen Kampf einzumischen. Mit dieser Wendung gab sich Kagome jedoch ganz und gar nicht zufrieden. Auch wenn sie wusste, dass Sesshomaru ihnen eine große Hilfe wäre, so keimte in ihr der Gedanke auf, dass sie ihm etwas schuldig wäre und sie wollte sich gar nicht erst vorstellen, was er für seine Hilfe verlangen würde. Gerade als sie sich umdrehen wollte ertönte wieder die Stimme Luciens, weshalb sie noch einmal inne hielt „Werter Lord Sesshomaru, ich weiß um meinen Platz und habe auch nicht vor irgendeine Grenze zu überschreiten.“ schleimte er vor sich hin und wandte sich dann an Kagome, welche beinahe das Gefühl hatte vergessen daneben zu stehen. „Begleite mich einfach meine Liebe. Du wirst sehen, ich werde gut für dich sorgen. Wie du gerade gehört hast bin ich der König der Vampire dieses Landes und habe die Macht dir alles zu bieten, was auch immer du dir Wünschst.“ „Was auch immer ich mir wünsche?“ fragte sie leise nach und ließ langsam ihre Waffen sinken, wobei sie die Blicke Akiras und Sesshomarus ignorierte. Luciens ausdruckslose Miene breitete sich zu einem überheblichen Grinsen aus, als er seine Hand nach ihr ausstreckte und nickte. „Natürlich, egal was es auch sei. Dir wird es an nichts Fehlen, ich werde dich mit Juwelen überschütten.“ Die Spitzen von Kagomes Waffen berührten leicht den Boden, worauf Akira sie mit schock geweiteten Augen geradezu nieder starrte. Sesshomaru hingegen war versucht angewidert den Blick von ihrer Gestalt zu lösen. In seinen Augen hatte sie gerade bewiesen, dass sie keinesfalls anders war als all die anderen. Sie war auch nur auf Macht und Reichtum aus. So wie es in diesem Moment aussah, würde sie sogar ihren Freund, welcher treu an ihrer Seite stand für all das, was Lucien ihr anbot verraten. Dreckiges Menschenpack, sie waren alle gleich. Genauso konnte man alle Frauen in einen Sack stecken, sie waren allesamt nur auf eines aus. Wütend biss er die Zähne zusammen, doch ließ er sich nichts von seiner Verärgerung anmerken und blickte weiterhin stur den Rücken der jungen Frau an. Er wartete nun gespannt ihre Antwort ab und wenn diese so ausfiel, wie er es erwartete, so würde er ihr sofort dem Kopf abschlagen, danach wäre der Vampir dran. Bei allem was ihm heilig war, niemals hatte er sich jemals für etwas geschämt und nun stand er da, die Frau, von der er dachte sie wäre anders, direkt vor seiner Nase und genau diese ließ sich einfach so kaufen. Seine Hand schloss sich etwas fester um Bakusaiga, als er sich zum Angriff bereit machte, doch hielt er inne. Seine Augen verengten sich ein Stück, als er ihre Schultern fixierte und dabei bemerkte, dass diese leicht zuckten. Was genau dies zu bedeuten hatte, sollte er, wie auch Akira und Lucien jedoch schnell erfahren. Kagome konnte einfach nicht glauben, was der Vampirkönig ihr da gerade anbot und seiner ausgestreckten Hand nach zu urteilen, dachte er doch tatsächlich, dass sie sein Angebot annahm. In ihr keimte etwas auf, was sie unmöglich unterdrücken konnte, es war ein Lachanfall der Extraklasse, heraufbeschworen von der Naivität und Dummheit eines Unsterblichen. Es war einfach zu köstlich um diesem Drang zu widerstehen. Sie wusste, dass man das Beben ihrer Schultern schon sehen konnte, weshalb sie den Kopf leicht zurück warf und herzlich anfing zu lachen. Sie musste wie eine verrückte Klingen, doch war es ihr schlichtweg egal, sie konnte in diesem Moment einfach nicht anders. Als ihr Lachanfall langsam abklang wischte sie sich die kleinen Tränen Tröpfchen aus den Augenwinkeln und grinste Lucien an „Du könntest mir niemals das geben, was ich mir wünsche.“ lachte sie ihm plötzlich entgegen, worauf er seine Hand zurück zog und ihr wieder verachtende Blicke zuwarf. Kagome jedoch ließ sich davon nicht aufhalten und redete einfach weiter „Es ist mir vollkommen egal, ob du Macht, Reichtum oder Ewiges Leben besitzt… All das hat für mich keinerlei Bedeutung! Es ist mir schlichtweg egal! Ich brauche keine Juwelen oder teure Besitztümer um mich wohl zu fühlen. Materielle Dinge, sind für mich Wertlos und jederzeit austauschbar, wogegen es weitaus wichtigeres gibt. Ich habe ein Ziel und davon lasse ich mich nicht abbringen. Du schmeißt mit deinem Geld um dich und umgarnst jedem mit deinen guten aussehen, was bei mir den Eindruck hinterlässt, dass es womöglich niemals jemanden gab, der sich dir aus Zuneigung oder gar Liebe hin gab. Du könntest einem echt leid tun, wenn du nicht so erbärmlich wärst.“ Das ihre Worte Eindruck hinterlassen hatten, konnte sie an Luciens leicht geweiteten Augen erkennen, doch war sie noch immer nicht fertig. Sie wirbelte herum und fixierte den Lord des Westens, genau im richtigen Moment um zu erkennen, dass auch ihn ihre Worte überrascht hatten. Doch war ihr auch dies egal, sie wollte seine Hilfe nicht und vor allem wollte sie keinesfalls in seiner Schuld stehen. „Und was euch angeht Sesshomaru-sama. Ich weiß nicht weshalb ihr hier seit, doch brauche ich eure Hilfe nicht, um mit diesen Abschaum fertig zu werden. Falls ihr denkt, ihr seit mir etwas schuldig wegen meiner Hilfe von neulich, so vergesst es gleich wieder. Ihr seid mir in keinster weise etwas schuldig.“ Kagome wusste, dass sie in diesem

Moment mehr als unhöflich mit ihm umging, doch musste es einfach sein, sie war angepisst und hatte absolut keinen Nerv darauf sich auch noch mit dem Hentai-Inu auseinander setzten zu müssen. Ihre Ansage schien gezogen zu haben, da er ein Schnauben von sich gab und ihr den Rücken kehrte, sein Schwert dabei in seiner Scheide verschwinden lassend, verschwand er sogleich auch wieder im Dickicht des Waldes. Tief in ihrem inneren wusste sie, dass es falsch war Sesshomaru davon zu jagen, doch was hätte sie sonst tun sollen? Der Daiyoukai war und blieb ein kaltherziger, berechnender, Arsch und sie würde den Teufel tun, sich ihm hinzugeben, weil er es als Gegenleistung verlangte. Eines stand für die junge Frau fest, es bedurfte schon mehr als einen Vampirkönig um ihren Stolz zu brechen.

Verderben

Kagome sah dem Lord des Westens einen Augenblick länger als nötig hinterher, was Akira noch immer vollkommen überrascht beobachtete, Lucien jedoch mehr in die Sache hinein

interpretieren ließ, worauf dieser einen Arm nach oben riss und vor Wut schäumend los brüllte „Ergreift den Wolf.“ Die junge Frau wirbelte herum und sah noch, wie sich die zwölf Youkai auf ihren Freund stürzten und diesen zu Boden rangen. Für einen Augenblick war sie wie erstarrt, als einer von ihnen Akira einen Dolch in die Seite rammte und sie zusah, wie sein Blut hervor quoll. Mehr konnte und wollte sie einfach nicht sehen und rannte auf den Haufen Youkai zu. Ein wütender Schrei entkam ihrer Kehle, als sie ausholte und den ersten, den sie erreichte mit ihrem Schwert in zwei Hälften zerteilte. Das Blut spitzte ihr entgegen, als der Rumpf sich von der unteren Hälfte löste und der Körper in sich zusammen sackte, doch attackierte sie sogleich den nächsten. Mit einem kräftigen Tritt beförderte sie ihn in die Menge, wobei er gleich zwei weitere mit sich zu Boden riss und ließ einen Schwall Sicheln auf drei Youkai zu ihrer linken los, die brüllend auf sie zu gerannt kamen. Mit dem dumpfen Geräuschen, welche die auf dem Boden aufschlagenden zerfetzten Körper der Youkai machten, wichen die übrigen Diener Luciens zurück und begaben sich in Kampfstellung. Jeder von ihnen rechnete fest damit, dass die junge Frau wieder zu schlug, doch verharrte sie vor dem Schwarzhaarigen und musterte in mit einem flüchtigen Blick, ehe sie wieder ihre Feinde fixierte. „Akira.“ sprach sie ruhig ihren Freund an, doch bekam sie nur ein Keuchen von dem Dämonengott als Antwort, als dieser sich quälend langsam auf seine unverletzte Seite drehte und eine Hand auf die Wunde presste um nicht noch mehr Blut zu verlieren. Verdammt noch eins, Akira war außer Gefecht und sie stand nun den übrigen neun Youkai gegenüber, dazu auch noch Lucien im Nacken. Mit den Dämonen würde sie fertig werden, doch war sie sich bei dem Vampirkönig alles andere als sicher, sie hätte Sesshomarus Hilfe doch annehmen sollen. Nein! Es war die richtige Entscheidung, schallte sie sich selbst und ließ Sanda und Furasshu durch die Luft kreisen, ehe sie in die Knie ging, über Akira hinweg sprang und auf ihre Feinde zu schoss. Sie dachten nicht einmal daran die Schwarzhaarige im Alleingang anzugreifen, da jeder von ihnen wusste, dass sie als äußerst gefährlich einzustufen war. Keiner von ihnen hatte es zuvor wahrhaben wollen, dass eine einfache Menschenfrau, ob Miko oder nicht über solch eine Macht verfügte, doch hatte sie ihnen soeben eine Kostprobe ihrer Brutalität und übermenschlichen Kraft geliefert, sodass sie sich gemeinsam auf sie stürzten. Kagome schmiss sich auf die Knie und bog auf Knien rutschend den Rücken nach hinten durch um der Klinge, welche auf sie zuschoss auszuweichen, worauf sie sich drehend blitzschnell wieder aufrichtete und dabei zwei der Youkai die Seite aufschlitze. Sie rannte auf den grünhaarigen zu, der sie als erstes attackiert hatte und zog dabei Sanda durch die Luft. Die junge Frau kam zum Stillstand, als es den Dämon zerfetzte und sein lebloser Körper zu Boden fiel, was sich eindeutig als Fehler herausstellen sollte. Die Diener Luciens waren keinesfalls Personen, welche einen fallenden Kameraden geschockt anstarrten, sein Ableben wurde regelrecht ignoriert. Entschlossen drehte Kagome sich um und wollte gerade auf den nächsten los gehen, als sich ein pochender Schmerz von ihrer linken Wange über ihre Gesichtshälfte ausbreitete und es sie aufgrund des Faustschlages augenblicklich von den Füßen riss, dabei zu ihrem Leidwesen auch noch Sanda verlor. Keuchend schlug sie auf dem Boden auf und bekam kurz darauf sogleich einen Tritt in die Seite verpasst, sodass ihr Körper einige Meter über den Boden hinweg rutschte und sie dabei Furasshu verlor. Sie konnte sich nicht erinnern wann sie das letzte mal solche Schmerzen verspürt hatte, doch würde sie sich sicherlich nicht von ein paar Dämonen als Fußball missbrauchen lassen. Stöhnend drehte sie sich auf den Bauch und spuckte Blut, als sie sich langsam aufrichtete. Das schaben einer Klinge war zu vernehmen, was wohl bedeutete, dass sie es nun zu Ende bringen wollten. „Genug!“ dröhnte plötzlich Luciens Stimme über die Lichtung hinweg, was die Youkai zusammen zucken ließ. „Ihr unterbelichteten Idioten, ich will die Frau lebend.“ Kagome nutzte Luciens Ansage, indem sie aufsprang und auf eines ihrer Schwerter zu hechtete, welches ihr am nächsten lag. Schwer atmend fixierte sie die übrigen sechs Dämonen, welche irgendwie dumm aus der Wäsche gucken zu schienen. Ein leiser Schrei entkam ihrer Kehle als sie Furasshu sirrend durch die Luft zog und eine Energiewelle auf den Haufen Youkai los ließ. Drei von ihnen schafften es noch rechtzeitig bei Seite zu springen, wobei es die anderen regelrecht in Stücke riss. Sie wollte gerade weiter wüten, als der Vampir ein weiteres mal seine Stimme erhob „Du solltest endlich aufgeben.“ Mit diesen Worten huschte ihr Blick zu dem Blonden und erstarrte mit einem mal. Der Vampirkönig stand keine zehn Meter von ihr entfernt und hielt Akira an der Kehle gepackt in die Luft, sein Schwert dabei direkt auf sein Herz gerichtet. „Wenn du mich nicht freiwillig begleitest, werde ich ihn töten und dich werde ich mit Gewalt dazu zwingen und zu meiner Sklavin machen.“ Mit geweiteten Augen starrte sie den schwer atmenden Akira an und senkte ihr Schwert ein Stück. Es war weniger die Tatsache, dass er sie versklaven wollte, vielmehr die scharfe glänzende Klinge an Akiras Brust, welche sie dazu brachte folgende Worte auszusprechen „Wenn ich mit dir gehe, wirst du ihn verschonen?“ Luciens Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, als er nickte, worauf sie ihr Schwert fallen ließ und dieses neben ihren Füßen zum erliegen kam. Schneller als sie gucken konnte, standen zwei der Diener links und rechts neben ihr und legten ihre Handgelenke in eiserne Fesseln, an denen einer eine lange Kette befestigte, wobei der andere Sanda und Furasshu an sich nahm. Abwartend starrte sie Lucien an, dass dieser ihren Freund frei gab, doch breitete sich sein Grinsen nur aus, ehe er ihm die kalte Klinge seines Schwertes mitten in die Brust rammte. „Neeeiiiin!“ brüllte die junge Frau los und riss an ihren Fesseln, doch vergeblich „Du Bastard, du wolltest ihn verschonen.“ wie eine verrückte versuchte sie sich los zu reißen, doch hatte der Youkai die Kette fest im griff. "Akkkirrraaaaa!!! Du mieser kleiner Dreckskerl, dafür wirst du in der Hölle schmoren!" Lucien ließ sich von ihrem lautstarken Gefluche nicht beeindrucken und ließ den Schwarzhaarigen einfach zu Boden fallen, nachdem sich sein Schwert einfach in Luft auflöste. Kagome sah nun mit geweiteten Augen den leblosen Körper ihres Freundes an und verdrängte dabei die aufkommenden Tränen. Wie konnte sie nur so dumm sein, dem Wort dieses Vampirs glauben zu schenken? Das hatte sie nun von ihren Gefühlen, es war ein Fehler gewesen sich diesen wieder hin zu geben. Der vertraute Schmerz des Verlustes breitete sich in ihrer Brust wie ein Lauffeuer aus, welcher sie beinahe in die Knie zwang. „Du hast eine Vielzahl meiner Untertanen vernichtet und dich mir verwehrt. Bestrafung muss sein.“ Bestrafung? Oh wie sehr sie ihn dafür bestrafen würde. Sobald sie einen Weg gefunden hatte sich zu befreien, so würde er dafür bezahlen, ihr Akira genommen zu haben. Für einen Augenblick betrachtete Lucien ihre hasserfüllten Augen, ehe er sich abwandte und los marschierte. Seine Diener folgten ihm mit ein paar Meter Abstand, wessen sich Kagome aufgrund ihrer Fesseln fügen musste. Bevor sie den Wald betraten, hielt sie jedoch noch einmal inne, als ihr ihr Violinenkoffer ins Auge fiel. Sie wollte erst protestieren, dass sie ihn mitnehmen wollte, doch war sie sich sicher, dass Lucien ihn entweder behalten oder zerstören würde, somit sagte sie nichts. Im schlimmsten Fall hätte er sogar noch ein Druckmittel gegen sie in der Hand. In der Hoffnung, dass einer ihrer Freunde hier auftauchen oder Sesshomaru noch einmal zurück kehren würde ließ sie das Geschenk ihres Vaters wo es war und ging weiter. Sie bezweifelte jedoch stark, dass der Daiyoukai nach ihrer Ansage überhaupt noch einen Gedanken an sie verschwendete. Sie wusste nicht viel von ihm, genauer gesagt wusste sie gar nichts von dem mächtigen Inuyoukai, doch war sie sich sicher, dass er niemanden einfach so seine Hilfe anbot, auch dann nicht, wenn er etwas bei jemanden gut zu machen hatte, zumal er es bei seinem übergroßem Ego womöglich nicht einmal in Betracht zog ihr etwas schuldig zu sein. Wäre sie nur nicht so stur gewesen wäre all das nicht passiert. Akira wäre noch am leben und sie würde sich nicht auf den Weg in die Höhle des Löwen befinden. Sachte schüttelte sie ihren gesenkten Kopf, alle was wäre wenn Gedanken machte die Situation nun auch nicht besser, sie musste sich darauf konzentrieren, wie sie sich befreien könnte. Sie hatte noch immer eine Aufgabe und der Vampirkönig hatte nicht den blassesten Schimmer davon, was er mit ihrer Gefangennahme anrichtete. Die Möglichkeit bestünde ihn aufzuklären, doch war dies keine Option für Kagome, da er ihr entweder nicht glauben oder Fudo vernichten würde und sie dennoch zu seiner Hure machen wolle. Der einzig Vernünftige Plan, welcher ihr einfallen wollte war, Lucien zu töten und dann weiter nach Fudo suchen, doch musste sie erst einmal diese verdammten Fesseln los werden. Ihr Blick fiel für einen Augenblick auf das schwere Metall an ihren Handgelenken und folgte dem Verlauf der Kette. Sie könnte es mit einer Druckwelle versuchen und dann abhauen. Danach bräuchte sie nur jemanden Suchen, der ihr die Fesseln abnahm. Totosai vielleicht? Sie besah sich einen Augenblick die Gegend und bemerkte dabei, dass sie eine Art Wüste betraten, in der wohl weit und breit niemand lebte. Jetzt oder nie, dachte sie sich und schloss die Augen. Die bündelte die Reste ihrer Kraft, welche noch in ihrem Körper steckte um auch Lucien außer Gefecht setzten zu können und blieb mit einem mal stehen. Gelangweilt drehte sich Lucien auf den Protest seiner Diener hin um und begegnete den tödlichen Blick der jungen Frau, ehe sie schmerzerfüllt in die Knie ging „Du dummes Ding, ich hätte dir wohl sagen sollen, dass diese Fesseln verzaubert sind. Egal was auch immer du versuchst um mich anzugreifen, wird dich selbst treffen.“ Sein Kopf neigte sich etwas zur Seite, als er auf sie zu ging und sich vor sie hockte „Deinen Schmerzen nach zu urteilen hast du wohl den Rest seiner ganzen Kraft in diesen Angriff gesteckt.“ wieder grinste er sie böse an, als ihre Sicht verschwamm und sie kraftlos zur Seite kippte. Lucien machte sich nicht einmal die Mühe ihren Körper vor dem harten Aufschlag auf dem Boden zu bewahren, er besah sie sich nur kurz, ehe er sich wieder aufrichtete und weiterging. „Haru, du wirst sie den Rest des Weges tragen.“ Der angesprochene Youkai war von diesem Vorschlag zwar alles andere als begeistert, doch war ihm sein Leben wertvoll genug um seinem Meister keinesfalls zu widersetzen, weshalb er auf die Schwarzhaarige zuging, ihr die lange Kette abnahm und sie sich wie ein Sack über die Schulter warf um seinen Weg weiter fort zu führen.
 

Ein paar hundert Meter von der Lichtung, auf der der Kampf stattfand entfernt striff die hochgewachsene Gestalt eines mächtigen Daiyoukais durch das Dickicht. Hinter ihm erstreckte sich ein Chaos aus zerschmetterten Bäumen, an denen er seine schlechte Laune ausgelassen hatte. Ein grüner langer Strang aus Energie und Gift schoss ein weiteres mal aus seinen Fingern hervor, nur um eine weitere Reihe von Bäumen nieder zu mähen, worauf sein Erzeuger unzufrieden knurrend seinen Weg weiter fort zu führte. Doch zwang ihn etwas kurz darauf inne zu halten und in die Richtung zu blicken, aus der er gekommen war. Ein Schrei, so schmerzerfüllt und voller Verzweiflung wurde ihm mit dem Wind zugetragen und ließ ihn leicht erschaudern. Er war versucht kehrt zu machen und dem auf den Grund zu gehen, doch würde er sich sicher nicht dazu herab lassen. Ein weiteres Knurren entwich seiner Kehle, als er an ihre Worte dachte, welche die Schwarzhaarige aus der Zukunft an ihn richtete. Sie nahm sich eindeutig zu viel raus für eine einfache Menschenfrau. Angefangen bei der Schmach,

dass sie ihn abwies, seine kalte Fassade mit ihren schönen Saphirblauen Augen zu

durchschauen und schlussendlich seine Hilfe, welche er nicht oft und schon gar nicht

Menschen anbot mit Füßen trat. Er hätte sie beseitigen sollen anstatt stillschweigend von

dannen zu ziehen, doch hatte diese Frau ihn in diesem Moment einfach zu sehr überrascht. Es

kam nicht oft vor, dass jemand ihn derart verwirrte, wie die Miko es tat. Er hatte fest damit

gerechnet, dass sie die selbe Habgier wie der Rest ihrer wiederwertigen Rasse oder ihrem

Geschlecht an den Tag legte, doch hatte sie ihn eines besseren belehrt. Ein Geschöpf wie sie

es war, fand man nur sehr selten und sollte eigentlich gehütet werden wie ein Schatz, doch

schüttelte er kaum merklich den Kopf und ging weiterhin seines Weges. Der mächtige und

grausame Lord des Westens würde sich niemals die Blöße geben einer Frau zur Hilfe zu eilen,

die diese dazu nicht einmal zu schätzen wusste. Er konnte ihr zwar kein ehrloses Verhalten

zusprechen, doch umso mehr Undankbarkeit und eine ordentliche Portion Überheblichkeit.

Wie konnte sie nur glauben dem Vampirkönig gewachsen zu sein? Mit seinen Dienern würde

sie schon fertig werden, da war er sich sicher, doch war Lucien so ungern er es auch zugab ein ernst zunehmender Gegner und keinesfalls zu unterschätzen. Er hatte nie das Gefühl gehabt, dass sie derart Dumm war, doch schien sie sich anscheinend das hochmütige Verhalten seines Halbbruders abgeguckt zu haben, wobei sie dennoch den Eindruck hinterließ, als wüsste sie was sie tat. Er hatte sie einst bei einem Kampf beobachten dürfen, sie griff niemals unüberlegt an, es schien, als würde sie rein instinktiv handeln und war mit Leidenschaft bei der Sache, so als wäre sie in einen Krieg hinein geboren worden und würde nichts anderes kennen. Es war faszinierend zu zu sehen, wie sie sich bewegte und hätte er nicht gewusst, dass sie ein Mensch war, so hätte er sie für etwas anderes gehalten. Etwas in dem Daiyoukai zwang ihn kehrt zu machen und der Frau zu helfen, doch ignorierte er diesen Drang und ging einfach weiter, so sehr sie seine Gedanken auch beeinflusste, so hatte sie ihr Schicksal selbst gewählt. Er wäre bereit gewesen seinen Ruf aufs Spiel zu setzen in dem er sie beschützte, doch musste diese Frau jedem beweisen, dass sie nicht schwach war. Sollte sie doch machen, was sie wollte. Wenn sie tot wäre, würde er dann auch endlich diese nervigen Gedanken verschwinden. Ein gewinnendes Lächeln legte sich für einen Augenblick auf seine Lippen, als er sich weiterhin seinen Weg durch den Wald bahnte. Er schloss dieses Thema damit ab, dass er die Frau einfach in ihr Verderben stürzen ließ, wobei ihm ununterbrochen diese unvergessliche Melodie im Kopf herum spukte, welche sie einst spielte.

Unerwartetes Wiedersehen

Mit einem lauten quietschen flog die Zellentür krachend zu, nachdem Kagome grob hinein gestoßen wurde und auf den harten Steinboden aufprallte. Vollkommen desorientiert hob sie, nachdem der Youkai sich lachend wieder davon machte, den Kopf und sah sich um, da sie nicht wirklich wusste, wo sie sich befand. Das letzte woran sie sich erinnern konnte, war wie sie sich unter Schmerzen krümmte und zusammen brach, ehe Lucien einen seiner Diener anwies sie den Rest des Weges zu tragen, somit musste sie wohl das Bewusstsein verloren haben. Keuchend versuchte sie sich aufzurichten, was mit den Fesseln an ihren Händen alles andere als leicht war. Umständlich schaffte sie es nach einer Weile schwer atmend auf die Beine zu kommen, worauf sie schwankend eine Wand ansteuerte und sich mit dem Rücken dagegen lehnte, um nicht wieder Bekanntschaft mit den Boden machen zu müssen. „Scheiße, und was jetzt?“ murmelte sie vor sich hin, als sie sich umsah. Sie befand sich in einer kleinen, vielleicht 4 Quadratmeter großen Zelle, die ihr nicht mehr als ein Häufchen Stroh zum schlafen bot und ein Eimer der womöglich dazu gedacht war um... Sie wollte nicht einmal daran denken und schüttelte angewidert den Kopf, niemals würde sie es auch nur in Erwägung ziehen sich in einen Metallkübel zu erleichtern. Gegenüber von der Steinwand, an der sie gelehnt stand, befand sich die Tür inmitten einer aus Eisenstäben bestehenden Wand. Links und rechts befanden sich ebenfalls Gitter, welche ihre von den Nachbarzellen trennten. Ob sich mit ihr noch weitere Gefangene hier befanden, wusste sie nicht, da das spärliche Licht der Abenddämmerung die Räume nicht gerade mit Licht durchflutete und sie dank dieser Fesseln weder ihre Kräfte noch Sinne einsetzen konnte. Seufzend streckte sie ihre Arme aus um ihre Fesseln in den schwachen Schein der Dämmerung zu betrachten, welcher durch das mickrige vergitterte Fenster unter der Decke schien. So weit sie erkennen konnte, bestanden diese aus je halbkreisförmig gebogenen Eisenhälften, welche durch Ketten aneinander gehalten wurden, sodass sie ihren Armen keine Bewegungsfreiheit boten. Die Verschlüsse bestanden aus zwei einfachen Bolzen, die jedoch von einer weiteren Kette daran gehindert wurden hinaus zu fallen. Ihre Augen erspähten etwas dickeres, was an der Kette herum baumelte und schwang ein paar mal mit den Händen hin und her, bis das Objekt nach oben flog und sie es mit den Fingern ergreifen konnte. Schnell hielt die den dicken eisernen Gegenstand in das immer schwächer werdende Licht und weitete leicht die Augen, bevor sich ein grinsen übers Gesicht huschte. „Dieser verdammte Mistkerl, wie kann man nur so dumm sein.“ murmelte sie ein weiteres mal vor sich hin, als sie erkannte, dass der Vampir nicht nur seinen Kleidungsstil der Moderne angepasst hatte, denn sie hielt in ihren Händen ein Schloss, welches die Ketten zusammen hielt. Zu ihrem Glück hatte er als Vorlage ein altertümliches Modell mit dickem Schlüssel gewählt, sodass sie nur einen passenden Gegenstand finden musste um es aufzubrechen. Sie ließ ihren Blick schweifen, doch konnte sie nichts mehr außerhalb des verblassenden Lichtstrahls erkennen, sodass sie seufzend an der Wand zu Boden rutschte. Erschöpft ließ sie ihre Finger durch den Pony fahren, um sich die Fransen aus den Augen zu wischen und seufzte. Sie musste unbedingt einen Weg aus diesem Loch heraus finden, doch was tat sie dann? Akira war nicht mehr und ohne ihn, dass musste sie sich leider eingestehen, war sie vollkommen hilflos. Niemals wäre sie ohne ihren Freund so weit gekommen und nun war er tot. Der Allbekannte Schmerz breitete sich wieder in ihrem inneren aus, worauf sie am liebsten laut aufgeschrien hätte, doch wusste sie nur zu gut, dass dies den Schmerz nicht vertrieb. Zumal sich neben dem erdrückenden Gefühl auch noch Schuldgefühle breit machten. Wieso um alles in der Welt war sie nur so stur gewesen? Es wäre niemals so weit gekommen, wenn sie nicht so selbstsüchtig gewesen wäre. Was war denn schon ihre Jungfräulichkeit im Vergleich zu Akiras Leben wert? „Er hat dich also gebrochen?“ Kagome zuckte kurz zusammen und starrte in die Dunkelheit zu ihrer rechten, als eine Stimme ertönte, welche aus der Nachbarzelle zu kommen schien. Sie spürte, wie schnell ihr Herz gegen das innere ihres Brustkorbs schlug, worauf sie schnell den Blick zu Boden senkte und die Augen schloss. Auch wenn jener, welcher sie ansprach ebenfalls ein Gefangener war, so wollte sie dennoch keinesfalls, dass man ihre Gefühle erkannte. Sie war sich ziemlich sicher, dass man im Moment ihre Trauer über ihren Verlust allein schon anhand ihrer Aura erkennen konnte. Wut stieg in ihr auf, dass sie im Moment nicht einmal dazu in der Lage war die Anwesenheit anderer Wesen zu spüren, brachte sie zur Weißglut. „Wie kommst du darauf, dass er mich gebrochen hat?“ entgegnete sie ihrem Nachbarn spitzt und zuckte bei der Sanftheit seiner Stimme beinahe ein weiteres mal zusammen, konnte sich jedoch wieder kontrollieren. „Deine Augen... Sie wirken leer und unendlich traurig.“ ein leises zischen war zu hören, wobei Kagome das Gefühl hatte, als sei dies ein herablassender Laut einer zweiten Person gewesen. Sie konnte sich jedoch auch irren, da das Geräusch aus der selben Richtung kam, wie die Stimme zuvor. Mit gespitzten Ohren lehnte sie sich zurück „Du kannst mich trotz der Dunkelheit sehen?“ „Jede Einzelheit deiner schönen Gestalt.“ Die junge Frau hätte bei diesem Geschleime kotzen können, doch war sie sich nun auch sicher, dass sie es hier mit einem männlichen Unsterblichen zu tun hatte, zudem sie auch noch das Gefühl überkam, dass ihr seine Stimme bekannt vor kam. Nachdenklich lehnte sie sich wieder vor und wischte sich ihren Pony aus der Stirn, ehe sie sagte „Du irrst dich, er hat mich nicht gebrochen... Niemals... Lucien kann machen was er will, ich werde erst aufgeben, bis mein Herz zu schlagen aufhört.“ Ein seufzen ertönte in der Dunkelheit, ehe er wieder zu sprechen anfing „Bei unserer letzten Begegnung habe ich auch genau das in deinen Augen gesehen, doch jetzt... Du hättest mit mir gehen sollen, als ich es dir anbot.“ Kagome stutzte, so langsam bekam sie eine Ahnung, wer da auf der anderen Seite der Gitter saß. Es hätte ihr eigentlich sofort klar sein müssen, da man ihr ja bereits mitgeteilt hatte, dass er auf der ´zu erledigen Liste´ von Lucien stand. „Jetzt weiß ich wer du bist!“ flüsterte sie vor sich hin, doch sie wusste, er hatte es gehört „Der Mottenyoukai... Wie geht es deinem Bruder?“ entkam es ihr dann trocken, worauf sie sich wieder mit geschlossenen Augen an die Wand lehnte. „Diesem würde es wesentlich besser gehen, wenn es dich nicht gäbe du Miststück. Nur wegen dir wurden wir weggesperrt.“ fauchte eben genannter Bruder sie an, was dazu führte, dass sich der rechte Mundwinkel der Schwarzhaarigen leicht nach oben bog. „Ist das so? Hmm. Nun ich habe euch gewarnt und anschließend in einem fairen Kampf geschlagen. Die Schuld liegt keinesfalls bei mir, was eure derzeitige Situation betrifft, ihr hättet eure Dienste einfach nicht diesem Bastard anbieten sollen.“ Sie konnte das wütende Zischen von Shiko deutlich vernehmen, auch die leisen, wenn auch unverständlichen Worte seines Bruders, welche ihn wohl beruhigen sollten. Es schien zu wirken, da das animalische Geräusch verstummte und Shin leise zu sprechen begann „Was lässt dich glauben, wir wären Freiwillig hier?“ „Shin!“ zischte sein Bruder plötzlich dazwischen, was Kagome aufhorchen ließ „Nur weil du auf dieses Weib stehst, brauchst du ihr nicht gleich unsere ganze Lebensgeschichte zu erzählen.“ „Ich will nur, dass sie weiß, wieso wir so gehandelt haben, uns bleibt eh nicht mehr viel Zeit.“ Die junge Frau zuckte innerlich zusammen. Es war wirklich ehrvoll von Shin sich erklären zu wollen, doch was brachte ihm das, wenn sie sich ihrer Hinrichtung bewusst waren? Wollte er dadurch sein Gewissen erleichtern oder wollte er vielleicht, dass sie nicht schlecht von ihm und seinem Bruder dachte? Sie konnte spekulieren, wie sie wollte, Tatsache war, dass sie nun neugierig wurde. „Na dann klär mich mal auf.“ Bei der Vorstellung, wie die Brüder sie aufgrund ihrer äußerlichen Gleichgültigkeit mit ihren Blicken geradezu erdolchten hätte sie am liebsten gegrinst, doch wartete sie stattdessen auf die ihr versprochene Erklärung. „Lucien kam mit seinesgleichen vor etwa 200 Jahren in dieses Land und...“ „Moment, also gab es vor Lucien keine Vampire hier in Japan? Woher kam er?“ unterbrach Kagome Shins Erzählung sogleich, welcher sachte den Kopf schüttelte, wobei ihm auffiel, dass sie es ja nicht sehe konnte und fort fuhr „Niemand weiß so genau, wo die Vampire her kamen, daher weiß auch niemand wirklich etwas über sie. Die waren von einen auf den anderen Tag einfach da und haben dieses Stück Land übernommen. Lucien hat sich mit seiner Macht und Grausamkeit schnell einen Namen gemacht und dachte sich, dass er einen besseren Stand erhielt, wenn er sich einige Dämonen untertan machte. Er suchte bewusst kleine Dämonenvölker aus, da er es nicht wagen würde sich einen der Daiyoukai der Himmelrichtungen zum Feind zu machen. Er suchte sich kleine Familienstämme oder Einzelgänger aus, bei denen es niemanden gibt, der Rache an ihm üben würde. Ebenso eine Familie, wie die unsere. Wir lebten mit unseren Eltern und unserer Schwester Saja nicht weit von hier in dem Berg Kojoshu. Eines Tages kam dann Lucien und machte uns ebenso das Angebot, doch lehnten wir ab. Lieber wären wir gestorben, als ihm zu dienen.“ „Dennoch seit ihr hier, was ist passiert?“ fragte sie dazwischen und rutschte auf dem Hintern hin und her, da das Stroh alles andere als bequem war. Zu Kagomes Überraschung antwortete jedoch Shiko auf diese Frage „Er tötete unsere Eltern und verschleppte Saja.“ Nun ging der jungen Frau ein Licht auf „Ihr habt euch also wegen Saja in Luciens Dienste begeben.“ stellte sie fest und seufzte kaum hörbar „Wieso seit ihr nicht längst mit ihr geflohen?“ „Als wir auf sie trafen, war sie nicht mehr sie selbst. Sie wurde von Lucien zu eine seiner Huren gemacht und verehrt diesen Bastard dafür auch noch.“ erklärte wieder Shin grollend vor Wut, worauf Kagome die Augen einen Spalt öffnete und in die Dunkelheit hinein flüsterte „Stockholm-Syndrom“ „Stock, was?“ fragen die Brüder gleichzeitig, was der Schwarzhaarigen ein träges Lächeln entlockte „Das Stockholm-Syndrom, ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer, in dem Fall Saja durch Manipulation ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführer aufbaut. Es führt dazu, dass Saja denkt Lucien wäre ihr Freund und jeder, der ihn schlecht darstellt, ist in ihren Augen ihr Feind.“ Shin und Shiko sogen scharf die Luft ein, als sie die Erklärung der jungen Frau hörten und schenkten den Worten Kagomes sofort glauben, da ihre Schwester sich tatsächlich so verhielt, als würde sie sie nicht kennen. „Du sprichst also von Gehirnwäsche? Woher besitzt du solch ein Wissen darüber?“ fragte Shiko nach, wobei es Kagome so vor kam, dass die Stimme nun näher war, als zuvor. Sie überlegte eine Weile, ob sie den Mottenyoukai ihre Herkunft verraten konnte, ohne zu fürchten, dass sie diese Information in irgendeiner Weise missbrauchen würden. „Kagome?“ hörte sie Shins fragende Stimme und stöhnte innerlich auf. Sie waren zum Tode verurteilt, somit konnte sie ihnen ja auch antworten, jedoch niemand anderem „Ich kann im Moment leider nichts sehen. Sagt mir, befindet sich außer uns noch jemand hier?“ Fragend sahen sich die Zwillinge kurz an, worauf Shin antwortete „Außer Dias ist niemand hier. Wir sind also allein.“ Allein? Hatte er nicht gerade erwähnt, dass außer ihnen noch jemand anwesend war? Kagomes Blick huschte daraufhin zu ihrer Linken, obwohl sie nichts sehen konnte. Dennoch schloss sie, dass sich eben genannter in der Zelle neben ihr befinden musste. „Wer ist Dias?“ fragte sie leise nach, doch kam von dem Fremden nur ein eigenartiges Krächzen, worauf Shin wieder antwortete „Luciens Haustier. Er ist ein ebenso unbekanntes Geschöpf wie die Vampire. Er hat den Körper eines Löwen und den Kopf eines Adlers, eine merkwürdige Kreatur.“ Kagomes Augen weiteten sich für einen Augenblick, dennoch blieb dies den Youkai nicht verborgen, doch ehe sie nachfragen konnten, schoss es aus ihr hervor „Lucien hält sich einen Greif als Haustier?“ „Was? Woher?“ fragten beide nach, doch ließ sie die Brüder nicht zu Wort kommen. „Wie kann er nur eines dieser Majestätischen Wesen einsperren und in diesem Kerker verrotten lassen?“ sie wollte gerade weiter wüten, doch durchschnitt Shins laute Stimme die Ihre. „Verdammt Kagome, sag uns endlich, woher du kommst und woher du dieses Wissen nimmst.“ Tief atmete die junge Frau durch und sank wieder mit geschlossenen Augen an die Steinwand, wobei sie daran dachte, dass sie bei Tagesanbruch tatsächlich und wahrhaftig einen Greif erblicken würde. Still lächelte sie in sich hinein, als sie daran dachte, wie fasziniert sie als kleines Mädchen von diesen Wesen war, als sie das erste mal ein Bild von ihnen erblickt hatte. Es hätte sie eigentlich mehr überraschen müssen, dass auch diese Wesen tatsächlich existierten, doch blieb das Gefühl des Schocks aus, sie hatte sich anscheinend mittlerweile an solche Offenbarungen gewöhnt. Dennoch überkam sie eine gewisse Euphorie. „Ich wurde genau genommen noch nicht geboren.“ fing sie an, doch hörte sie keinerlei Einwände zu dieser Aussage, weshalb sie den Zwillingen davon erzählte, dass sie aus der Zukunft in diese Welt kam. Dabei erzählte sie ihnen was es mit dem Shikon no Tama auf sich hatte und klärte sie über den genauen Verlauf über Narakus Vernichtung auf. Sie erzählte ihnen, dass Lucien sie seit ihrem Auftauchen in dieser Zeit

beobachtet und in ihre Zeit verfolgt hatte, bis dahin, dass sein Volk Gerüchte verbreiten ließ, sodass sie Unantastbarkeit erlangen würden. Eines jedoch brachte Kagome zum Nachdenken, sie saß noch immer mit dem Rücken an der Wand gelehnt und sah mit leicht geöffneten Augen und zusammen gezogenen Augenbrauen in die Dunkelheit. „Was mir jedoch jetzt erst auffällt ist, dass Lucien nur den Knoblauch und die Sonne erwähnte. Er hatte nichts davon gesagt, dass auch der Pflock ins Herz sie nicht töten würde.“ Nachdenklich wischte sie sich wieder ihren Pony aus der Stirn, worauf sie leicht zusammen zuckte als Shiko beinahe brüllend erwiderte „Du willst uns tatsächlich weiß machen, dass du durch einen Brunnen 500 Jahre in die Vergangenheit gereist bist?“ Kagomes Augen flackerten kurz auf, ehe sie wütend nach rechts sah „Nennst du mich gerade eine Lügnerin?“ fauchte sie zurück, doch sah sie dabei Shin an, was sie jedoch nicht wusste, welcher seinen Bruder daraufhin wütend anblickte. „Ich denke, dass sie sich das nicht ausgedacht hat. Dies alles klingt tatsächlich ziemlich Abenteuerlich, dennoch glaube ich ihr. Sie verfügt über weitaus mehr Wissen, als jeder andere hier, Bruder ich bitte dich.“ Shiko seufzte kurz, ehe er die Frau betrachtete und sagte „Es war nicht meine Absicht dich einer Lüge zu bezichtigen, es wirkt jedoch weit her geholt. Dennoch hat mein Bruder recht, du besitzt weitaus mehr Wissen, als gut für dich ist.“ „Daher ist es auch wichtig, dass niemand davon erfährt.“ brachte sie ihnen noch todernst entgegen und schloss erschöpft die Augen.
 

Fasziniert betrachteten die Youkaizwillinge die Schwarzhaarige, wobei ihnen eine Vielzahl an Fragen durch den Kopf schossen, man traf schließlich nicht jeden Tag auf jemanden aus der Zukunft. Shin und Shiko sahen sich daraufhin an und tauschten ein paar Blicke aus, ehe Shin den Kopf schüttelte und leise sagte „Lassen wir sie erst einmal zur Ruhe kommen, sie sieht aus, als hätte sie einen Kräftezehrenden Kampf hinter sich.“ Shiko nickte „Sie selbst scheint kaum Verletzungen davon getragen zu haben, ich frage mich, wie Lucien sie schnappen konnte, sie ist schließlich nicht schwach.“ „Nein, dass ist sie nicht.“ lächelnd warf der kurzhaarige einen Seitenblick auf die junge Frau und wurde durch einen Schlag auf den Oberarm wieder auf seinen Bruder aufmerksam „Hör auf sie immer an zu schmachten, merkst du nicht, dass sie kein Interesse hat?“ Auf diese Aussage hin, verschränkte Shin die Arme vor der Brust und sah zur Seite „Menschen brauchen nun mal ihre Zeit, sie kennt mich ja schließlich nicht. Bei ihnen sind die Gefühle nicht so stark ausgeprägt, wie bei Dämonen, die sie auch zulassen.“ grummelte er beleidigt vor sich hin und warf seinem Bruder einen Seitenblick zu, welcher in noch immer anklagend ansah. „Shin, wir stehen bereits mit einem Bein im Grab, willst du sie tatsächlich für dich gewinnen und dann verlassen? Hast du vor sie zu quälen? Menschen scheinen Gefühle nicht so schnell wie wir wahrzunehmen, dennoch verspüren sie den Schmerz, genau so intensiv wie wir.“ Shin zuckte bei den Worten seines Bruders leicht zusammen und sah wieder zu Kagome, die den Anschein vermittelte zu schlafen. Seine Augen fuhren kurz ihre Gestalt auf und ab, ehe er sich wieder Kopfschüttelnd seinem Zwillingsbruder zu wandte „Du hast recht, ich will nur nicht, dass sie schlecht von mit denkt.“ „Das tut sie nicht.“ mit leicht geweiteten Augen sah Shin Shiko fragend an, welcher daraufhin fort fuhr „Wenn man sie genau beobachtet, bemerkt man, dass sie eine verständnisvolle Frau ist, die sich alle Mühe gibt ihre Gefühle und Empfindungen zu verbergen. Sie denkt nicht schlecht von uns und kann auch nachvollziehen, wieso wir hier sind. Außerdem scheint sie uns zu Vertrauen.“ erklärte Shiko seinem Bruder welcher ihn mit nachdenklich zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete. „Sie vertraut uns?“ fragte er irritiert nach und hatte das Gefühl etwas verpasst zu haben. Verärgert formten sich Shins Augen zu schlitzen, als Shiko leise begann zu lachen „Du hast noch nie schnell begriffen Bruder.“ lachte Shiko vor sich hin und erhielt daraufhin einen leichten Schlag in den Magen. „Verarsch mich nicht!“ zischte Shin vor sich hin und sah nur, wie sich Shiko lächelnd wieder aufrichtete „Das tue ich nicht. Wenn sie uns nicht Vertrauen würde, hätte sie uns niemals erzählt, wo sie wirklich her kommt. Sie hat schon genug Zeit in dieser Verbracht um zu wissen, dass es sehr gefährlich für sie ist, dem Falschen anzuvertrauen, dass sie eine Zeitreisende ist.“ Shin war wie erstarrt, als er die Erklärung seines Bruders hörte und sah abwechselnd zwischen ihm und Kagome hin und her, ehe er sich fasste und Shiko breit anlächelte „Du hast recht Bruder, ich danke dir.“ Seufzend ließ Shin sich nach hinten fallen und starrte die Steindecke an, worauf er sich auf sie Seite rollte um das Mädchen aus der Zukunft ansehen zu können. „Sie vertraut mir.“ flüsterte er in ihre Richtung, ehe er die Augen schloss um selbst dem erholsamen Schlaf zu suchen.

Shiko saß noch eine Weile so da und sah abwechselnd Kagome und Shin an, wobei immer wieder ein leichtes Lächeln über seine Lippen huschte. Niemals hatte er solch einen Glanz in den Augen seines Bruders gesehen, bevor sie Kagome begegnet waren. Sie waren dem Auftrag damals recht nüchtern entgegen getreten, doch sah er, dass Shin sofort von der Frau, welche Lucien als sein erkoren hatte fasziniert und hingerissen war. Sie war eine wahre Schönheit und besaß auch noch eine innere Stärke, welche man selten in einer Frau fand, von ihrer Macht mal ganz abgesehen. Natürlich wollte Shin wissen, wer sie wirklich war, denn selbst ihm war nicht entgangen, dass sie keine gewöhnliche Miko war. Doch machte sie den Eindruck, dass sie es selbst nicht wusste und verschonte ihr Leben. Lange hatte Shiko darüber nach gegrübelt, wieso sie gerade sein und das Leben seines Bruders verschont hatte, obwohl sie mit ihren Vorgängern geradewegs kurzen Prozess gemacht hatte. Dennoch kam er nie zu einem logischen Schluss, doch nun, wo er sie vor sich sitzen sah, diese wunderschöne, tödliche Frau, da ging ihm ein Licht auf. Irgendetwas hatte schon damals den Hass von ihr genommen. Was auch immer es war, es hatte sein Leben um einige Wochen verlängert, doch was brachte ihm und seinem Bruder das? Sie waren dennoch zum Tode verurteilt, wenn nicht bald ein Wunder geschah.

Neue Hoffnung

Keuchend saß Kagome mit einem kräftigen Schwung nach vorn kerzengerade da. Schwer atmend starrte sie mit geweiteten Augen die Zellentür an und schlug mit den Fäusten einmal zwischen ihren Beinen auf den Boden ein, ehe sie die Augen wieder zukniff. Es war immer wieder das selbe, wieso also schockte sie die Szene, welche sie in ihren Träumen heim sucht immer wieder aufs Neue? Langsam lehnte sie sich wieder zurück, in der Hoffnung, dass die Nähe ihres Begleiters sie wieder beruhigte, doch zuckte sie leicht zusammen, als ihr Rücken nur den kalten Stein der Wand berührte. „Guten Morgen Kagome.“ Sie hörte sie sanft gesprochenen Worte Shins und war mit einem Mal hellwach, wobei ihr Kopf nach rechts schwang, dort einen freundlich lächelnden Mottenyoukai und seinen abwartend drein schauenden Bruder entdeckte. Sie brauchte einen Moment, ehe sie die Gitterstäbe zwischen ihnen bemerkte und schüttelte daraufhin leicht den Kopf, als ihr wieder klar wurde, was am gestrigen Tag geschehen war. Alles in ihrer Brust krampfte sich mit einem Mal zusammen und sie spürte, wie es ihr die Kehle zuschnürte, als sie die aufkommenden Tränen mit aller Gewalt nieder Kämpfte. Langsam sank der Kopf der jungen Frau wieder gen Boden, wobei sich ihr Pony vor die Augen legte und diese somit vor den Blicken der Youkai schützte. „Morgen.“ murmelte sie teilnahmslos vor sich hin und betrachtete dabei die eisernen Fesseln an ihren Handgelenken. Verwirrt über die demütige Haltung der Schwarzhaarigen sahen sich Shin und Shiko kurz an, sagten jedoch nichts. Sie wirkte in ihren Augen irgendwie schwach, ausgelaugt und verletzt, weshalb sie sich im Stillen einigten, die junge Kriegerin erst einmal zu beobachten, als mit weiteren Fragen zu reizen. Weiterhin auf den Boden starrend ließ Kagome die letzten Stunden, wobei sie sich am liebsten selbst bestraft hätte eingeschlafen zu sein, durch den Kopf gehen. Man hätte ihr sonst was antun können, doch hatte der Stress der letzten Tage seinen Tribut gefordert und sie damit in die Tiefe ihrer Träume gerissen. Leicht schüttelte sie den Kopf und begann mit der momentanen Bestands- in ihrem Fall Situationsaufnahme. Sie hatte ihrer verdammten Starrköpfigkeit zu verdanken, dass Akira, der einzige, der sie seit langem wieder zum Lachen brachte starb und sie von dem Vampirkönig höchst persönlich verschleppt wurde. Nun saß sie hier, ihre Kräfte blockiert durch ein paar lächerliche Eisenketten in einer Zelle direkt neben den Mottenyoukai, welche sie einst gefangen nehmen wollten und Luciens Haustier, welches ihr aus der Persischen Mythologie bekannt war. Die Augen der jungen Frau schnappten bei diesem Gedanken auf. Es war Morgen und die Zellen wurden wenn auch recht spärlich durch das grelle Sonnenlicht erhellt. Beinahe wie in Zeitlupe ließ sie ihren Kopf nach links wandern und hielt unbewusst den Atem an, als sie eine große mit hellbraunen Fell bedeckte Pfote entdeckte, welche zum Teil direkt im Schein der Sonne lag. Aufrichtige Faszination zeichnete sich in ihren blauen Seelenspiegeln ab, als sie sich langsam erhob und auf die Zellenstäbe hinter denen sich das Wesen befand zu schlich. Sie konnte es nicht verhindern, dass sich ihre Mundwinkel ein Stück erhoben, als sie die Gestalt mit jedem Schritt den Sie näher heran trat besser erkennen konnte und war froh, dass sie den Brüdern in diesem Augenblick den Rücken kehrte. Wenn ihr die Realität nicht so bewusst gewesen wäre, wie in diesem Augenblick, so hätte sie geglaubt, sie würde Träumen. Kagomes Augen weiteten sich ein Stück, wobei sie jeden Zentimeter dieses wunderschönen Wesens geradezu verschlang. Ihr Herz schlug wie wild, als sich ihre zierliche Hand um eine der Eisenstäbe schlang und sie somit volle Sicht auf Dias hatte. Sie war hingerissen und verzückt zugleich, da sie niemals damit gerechnet hatte, jemals solch ein Wesen wahrhaftig in all seiner Schönheit zu begegnen. Die Schwarzhaarige besah sich seinen kräftigen Körper, welcher eindeutig, der eines Löwen darstellte und erkannte an jede seiner Flanken einen Flügel, welche sich an den muskulösen Körper legten. Die Flügel bestanden aus Federn und waren ebenso hellbraun, doch zeichneten sich zu den Spitzen hin dunkelbraune Streifen ab, wie es bei einem Adler der Fall wäre. Wie Shiko es ihr bereits am gestrigen Abend mitgeteilt und wie sie es selbst einst in einem Buch gesehen hatte legte sich über seine Schultern ein dünnes grau-braunes Federkleid, welches seinen Hals hinauf kletterte und somit den Kopf eines Adlers auf dem Körper eines Löwen präsentierte. Ihr Mund öffnete sich leicht, wobei ihr ein kaum hörbares Keuchen entfloh, ehe sie noch ein Stück näher an die Gitter rückte „Dias…“ hauchte sie, worauf der Greif seinen Kopf, welcher bisher auf seinen Klauen besetzten Vorderbeinen ruhte, die entgegen seiner Hinterbeine, die eines Adlers aufwiesen, erhob und sie fixierte. Sein Krächzen ließ sie beinahe zusammen fahren, als sie seine rubinroten Augen betrachtete, worauf sich ein bedrückendes Gefühl in ihrem inneren ausbreitete. Sie erkannte den Stolz, mit dem das Tier ihr entgegenblickte, doch erkannte sie noch etwas anderes. Etwas, was man bei genauerem Hinsehen ihren Augen ebenso entnehmen konnte, die tiefe Sehnsucht nach Freiheit. Sie sahen sich eine Weile stumm einander an, ehe Dias seinen Kopf wieder senkte, die Frau jedoch nicht aus den Augen ließ, wobei Kagome immer mehr den Wunsch verspürte, sich dem Greif weiter nähern zu können um ihn zu zeigen, dass sie alles ihr Mögliche versuchen würde zu entkommen und ihn mitnehmen würde. Niemals käme ihr der Gedanke ihn einfach in diesem Drecksloch zurück zu lassen, so etwas hatte er einfach nicht verdient. Ein lauter Knall ertönte, was dazu führte, dass Kagome sich zusammenzuckend einen Schritt von Dias Zelle entfernte und die vier Gefangenen ihre Blicke auf den Lichtschein, welcher sich in dem schmalen Gang vor ihren Zellen auftat richteten. „Yuki ist heute recht spät dran.“ Ertönte plötzlich Shins gelangweilte Stimme, worauf Kagome sich fragend zu ihm umdrehte. „Yuki?“ entkam es ihr leise, dennoch laut genug, damit ihr Zellennachbar die Frage verstehen konnte. Shin seufzte leise, als er sich erhob und ein paar Schritte auf die Gitter zu machte, dabei Kagome im Auge behaltend „Wir bekommen zweimal Täglich Nahrung, weil Lucien es zu langweilig findet jemanden hinzurichten, der schwach und damit wehrlos ist. Yuki wurde ausgewählt uns täglich diese Nahrung zu bringen.“ „Oh wie großzügig.“ murmelte sie sarkastisch vor sich hin und besah sich den Schwarzhaarigen Youkai, welcher langsam die Treppe hinab stieg, vier Schüsseln dabei in den Händen haltend. Lucien schien, wie es aussah sie ebenso wenig verhungern lassen zu wollen, warum auch, er wollte sie schließlich lebend.
 

Zwei Tage, zwei verdammte Tage saß sie nun schon in diesem Loch von einem Kerker fest und tat nichts weiter als dumm herum zu sitzen, ein paar Sätze mit mit Shin und Shiko zu wechseln und abzuwarten. Sie konnte nicht einmal mehr sagen, wie viele Flüche und Todes Drohungen sie gedanklich gegen den Vampirkönig aussprach, doch eines wusste sie, sie wollte, nein sie musste hier raus. Solch eine Unruhe und Unzufriedenheit wie in diesem Moment hatte die junge Frau noch nie verspürt, sodass es ihr beinahe unmöglich erschien ruhig da zu sitzen. Die musste irgendetwas tun, sie musste handeln, sich bewegen, irgendetwas... zerstören. Verdammt noch eins, sie war kurz davor ihren Verstand zu verlieren. Zähneknirschend saß sie in einer Ecke und sah sich dabei immer wieder um. Es musste doch irgendeine Fluchtmöglichkeit geben, egal welche, so klein wie ein Mauseloch, doch es musste sie einfach geben. „Wie hat Lucien es geschafft dich gefangen zu nehmen?“ aus ihren Gedanken gerissen blickte Kagome erstaunt Shiko an. Sie wüsste nicht, ob dies noch von Belang wäre oder sie hier heraus bringen würde, doch was hatte sie schon zu verlieren? Leise seufzend Blickte sie die Decke an, ehe sie sagte „Er hat mich reingelegt und meinen Freund getötet.“ „Was der Hanyou war dein Freund?“ schoss es aus Shin hervor und erntete sogleich einen warnenden Blick von seinem Bruder. Kagome jedoch verzog nur leicht den Mundwinkel. Wenn sie ihr Temperament nicht im Zaum hätte so hätte der Mottenyoukai sich in diesem Moment eine ordentliche Standpauke anhören dürfen. So traurig sie auch über ihren Verlust war, so fand sie die Eifersucht von Shin aus irgendeinem Grund recht amüsant. Kopfschüttelnd schloss sie die Augen und sagte „Nein, Inuyasha war nicht mein Geliebter. Ich habe auch nicht von ihm gesprochen. Als wir uns damals begegneten begleitete er mich zu einem Freund. Danach bin ich mit A...“ Sie stockte, schaffte es nicht einmal seinen Namen auszusprechen ohne kurz davor zu sein los zu heulen. Hart schluckte sie, um das Brennen in ihrer Kehle zu lindern und fuhr fort. „Ich wurde dann von einem Halbgott begleitet und wir wurden Freunde.“

„Ein Halbgott?“ brachte Shiko erstaunt heraus und starrte sie eine Weile an, bis sie nickte. „Ja er war halb Gott, halb Wolfsdämon.“ „Moment, du sprichst doch nicht etwa von den Kami akuma Akira!“ Kagomes Herz verkrampfte sich, als sie den Namen ihres Freundes hörte, wobei ihr Kopf zu den Brüdern schoss. „Ja, woher kanntest du ihn?“ „Unsere Familien waren befreundet.“ entkam es ihm dann bitter und sah leicht zur Seite, worauf Shin wieder das Wort ergriff „Hat Lucien sein Herz durchstoßen?“ Kagomes Lippen öffneten sich leicht, doch schlossen sie sich wieder, ehe sie fahrig mit der Zunge darüber fuhr und einen Augenblick nachdachte „Er... hat ihm sein Schwert an die Brust gedrückt, als wolle er es durchstoßen.“ brachte sie dann leise heraus und ließ die Situation noch einmal Revue passieren. „Lucien drohte ihn zu töten, wenn ich nicht freiwillig mit ihm ging und versprach ihn zu verschonen. Ich habe dem Nachgegeben und als sie mir die Ketten anlegten... hat Lucien ihm sein Schwert in die Brust gerammt... aber... aber er hat es ihm direkt in die Mitte gestoßen, nicht durch sein Herz.“ erklärte sie ihnen und Blickte abwartend die Youkai in der Nachbarzelle an, in dessen Augen Erleichterung zu erkennen war „Dann ist Akira noch am Leben. Ein Dämonengott kann nur durch einen direkten Stoß ins Herz getötet werden.“ kam prompt die Erklärung von Shin, worauf ihr Atem kurz stockte und ihn Hoffnungsvoll ansah „Wirklich?“ Der Youkai nickte und lächelte sie dabei an, was Kagome dazu brachte aus reinster Freude auf zu lachen. „Das ist... Er ist... Ich bin so froh!“ Von einen auf den anderen Moment sprang sie auf die Beine und schwang das Schloss in ihre Hände um dieses noch einmal genaustens zu betrachten, die verwirrten Blicke der Mottenbrüder vollkommen ignorierend. „Ich werde einen Weg hier raus finden, wenn Akira noch lebt, muss ich sofort zu ihm. Wenn ihr wollt könnt ihr mich begleiten.“ sprach sie dann nachdenklich aus, die Augen noch immer auf das Schlüsselloch geheftet. Die Zwillinge wechselten einen erstaunten Blick, ehe sie ebenfalls aufsprangen und an das Gitter heran traten. „Aber wie willst du entkommen? Deine Kräfte sind, genauso wie die unseren durch die Fesseln blockiert.“ fragte Shiko leise nach, worauf die schwarzhaarige aufblickte und sich ihnen leicht grinsend näherte. Ihre Augen blitzen kurz auf, ehe sie ihnen ihr Schloss vor die Nase hielt und sagte „Das was ihr hier seht, ist ein Schloss, welches für euch hochmodern und unüberwindbar scheint. Für mich jedoch ist es nichts weiter als alter unbrauchbarer Müll. Da wo ich herkomme benutzt man schon lange nicht mehr diese veralteten Schlösser, da sie sich schnell aufbrechen lassen. Ich brauche also nur noch das geeignete Werkzeug um es zu knacken.“ Wenn sie ihre Regungen nicht kontrollieren könnten, so hätten Shin und Shiko sie nun mit offen gestandenen Mündern geradezu angestarrt, doch schafften sie es sich zu beherrschen. „Ich muss mich wohl entschuldigen, du bist alles andere als wertlos.“ Murmelte Shiko vor sich hin, als er das sogenannte Schloss anstarrte, worauf Shin fort fuhr „Deinen schönen Augen nach zu urteilen, hast du auch schon eine Ahnung, wo du dieses Werkzeug her bekommst.“ sein verschmitztes grinsen ließ sie beinahe erröten, weshalb sie sich sofort umdrehte und wieder an ihren Platz setzte „Ja ich habe schon eine Idee.“ brachte sie dann verschwörerisch heraus und schloss die Augen. „Wir müssen nur auf den guten Yuki warten.“ „Du wirst niemals nah genug an ihn heran kommen, er betritt niemals die Zellen.“ widersprach Shin ihr und zuckte beinahe zusammen, als sie ihn ansah und ein zuckersüßes Lächeln sehen ließ „Unterschätze niemals die weiblichen Reize, mein Lieber.“ damit war für sie auch das Gespräch beendet und ignorierte die beiden dumm vor sich hin starrenden Mottenyoukai.
 

Es dauerte zwar ein paar Stunden, doch kam der Youkai dieses mal sogar Pünktlich mit dem zermatschten Fraß anmarschiert. Kagome grinste in sich hinein, als er wie üblich die Portionen für Shin und Shiko als erstes durch die kleine Öffnung schob und dann vor ihre Zelle trat. Wie die letzten zwei Tage zuvor stand er einen Augenblick wie angewurzelt da um die ausgiebig zu mustern, ehe er auch ihr Essen in die Zelle beförderte. „Ach Yuki kannst du mir vielleicht einen kleinen Gefallen tun?“ flötete sie plötzlich los, bevor er wieder verschwinden konnte und es zog. Der Schwarzhaarige hielt inne und starrte sie aus seinen grünen Augen geradezu nieder. Langsam kam die junge Frau auf die Beine und hob die Arme nach oben, wobei sie ihre Brüste nach vorn streckte und den Rücken durch drückte. „Unter meinen Brüsten juckt es ganz schrecklich, könntest du mir den Gefallen tun? Ich könnte ja auch meine Zellennachbarn fragen, doch gefallen mir ihre Blicke nicht, du hingegen wirkst viel vernünftiger.“ Sie lächelte leicht und sah ihn dabei abwartend an, in der Hoffnung er wäre wirklich so dumm auf ihren Trick rein zu fallen. Yukis Augen fuhren aufmerksam ihren imposanten Körper auf und ab, ehe er tatsächlich nach seinem Schlüsselbund griff und die Zelle aufschloss. „Mit dem Rücken an die Wand.“ herrschte er sie an, worauf sie wieder lächelte und soweit zurück wich, bis sie den kalten Stein an ihrer Kehrseite Spürte „Ich danke dir. Ich hätte nicht gewusst, wie lange ich das noch aushalten könnte.“ Sie konnte genau sehen, wie Yuki etwas nervös wurde, als er seine Hand nach ihr ausstreckte und einen flüchtigen Blick zur Tür warf „Keine Sorge, Lucien wird niemals etwas davon erfahren, das schwöre ich.“ Forschend musterte er ihr Gesicht, doch zwang sie sich dazu ihre Freundliche Fassade aufrecht zu erhalten, obwohl sie sich am liebsten übergeben hätte. Sie musste zugeben, dass ihre Gefühle in diesem Moment einen sehr guten Dienst erwiesen, denn wenn sie dem Youkai kalt und gefühllos gegenüber getreten wäre, so hätte sie nun ein ziemliches Problem. „Sei nur vorsichtig mit deinen Krallen.“ wies sie ihn sanft an, was dazu führte das er grinsend den übrigen Abstand zwischen ihnen mit einem Schritt überbrückte und vorsichtig seine Hand auf ihren Bauch, direkt unter ihre Brust legte und vorsichtig anfing zu kratzen. „Mmmh, ohh ja das ist gut.“ fing sie leise an zu stöhnen und drückte sich etwas in seine Richtung, das eifersüchtige zischen von Shin dabei vollkommen ignorierend. „Etwas tiefer bitte.“ Yuki entwich dabei ein kaum hörbares keuchen, als er langsam ihren Bauch hinab wanderte und dabei in ihr gespielt verzücktes Gesicht blickte. „Gefällt dir das?“ raunte er ihr zu, worauf sie nickte „Jaaa, noch tiefer.“ flüsterte sie wieder, was den Youkai leicht schlucken ließ, als er ihren Hosenbund erreichte. „Tiefer.“ hauchte sie nur noch und schob dabei ihre Hüfte leicht nach vorn, was Yuki wieder aufschauen ließ. Kagome nickte und lächelte ihm dabei auffordernd zu. Gierig kniete der Youkai vor ihr nieder und machte sich an dem Knopf ihrer Hose zu schaffen, was die junge Frau mit einem leisen stöhnen quittierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit war der Knopf endlich aus seiner Halterung befreit, worauf Yuki mit Lust verschleierten Augen zu ihr aufsah und die Schwarzhaarige dies als ihr Zeichen sah. Der Youkai legte seine Hände an ihre Hüften um ihr die Hose herunter zu ziehen, worauf sie ihr Knie ruckartig nach oben riss und ihn somit vollkommen unerwartet traf. Schwungvoll flog er nach hinten und landete auf seinem Rücken. Kagome wusste jedoch, dass dies nicht ausreichte um einen Dämon außer Gefecht zu setzte, weshalb sie sich mit einem Fuß auf seine Brust stellte und ihm mit einem kräftigen Tritt gegen seinen Kopf das Genick brach. „Musste das sein?“ brummte Shin plötzlich los, als sie von dem Youkai stieg und sich die Hose wieder zu knöpfte, worauf sie ihn fragend ansah „Natürlich musste das sein, denkst du er wäre mit einem einfachen Tritt K.O. gegangen?“ „Das meinte ich nicht!“ zischte er sie an und verschränkte beleidigt die Arme vor seiner Brust, ehe er zur Seite sah. Kagome betrachtete ihn eine Weile, ehe sie genervt ausatmete „Na hör mal ich gehöre dir schließlich nicht!“ „Nein das tust du leider nicht, aber war es wirklich notwendig, dass du ihn gestattest dir an sie Wäsche zu gehen?“ fauchte er sie wieder an, was Kagome nur den Kopf schütteln ließ. „Vollidiot! Weil es mir auch so großen Spaß gemacht hat! Wenn du mich auch nur ein bisschen kennen würdest, so würdest du wissen, dass ich immer auf Nummer sicher gehe. Es war zu riskant vorher anzugreifen, er war noch fast bei klarem Verstand. Zumal es dich nichts angeht, wer mir an die Wäsche geht.“ fauchte sie zurück und wandte ihm den Rücken zu um Yuki den Schlüsselbund abzunehmen. Verärgert ließ sie sich vor dem toten Youkai im Schneidersitz auf den Boden plumpsen, ehe sie die einzelnen Schlüssel versuchte in ihr Schloss zu schieben, doch erfolglos. Fluchend schmiss sie den dicken Bund in eine Ecke und verharrte mit

gesenkten Kopf in ihrer Position. „Kagome... es tut mit leid, ich... also... du hast recht, es geht mich nichts an. Ich... ich würde dich wirklich gern... besser kennen, aber dazu blieb mir leider nie die Zeit und...“ fing Shin an herum zu stottern, als er die nun vollkommen verzweifelte Frau beobachtete, welche nur den Kopf schüttelte „Schon gut. Natürlich hattest du keine Ahnung. Es ist aber auch egal, Yuki hat den Schlüssel nicht, es gibt einfach keinen Ausweg.“

Ausbruch

Vollkommen regungslos verharrte sie in ihrer Position und starrte dem Boden dabei geradezu flehend an, in der Hoffnung dieser würde ihr irgendeine Antwort geben. Ein tiefer Seufzer entkam ihrer Kehle, was Shiko anscheinend nicht zu passen schien „Du willst doch nicht einfach so aufgeben? Ich kenne dich zwar auch nicht so gut, doch passt dieses Verhalten einfach nicht zu einer Kriegerin, wie dich. Du wirst doch wohl noch mehr Auswege kennen, als nach dem passenden Schlüssel zu suchen.“ Kagomes Herz stockte, als sie seinen Worten lauschte und hätte sich selbst Ohrfeigen können, dass sie vor den Augen der Youkai zu solch einem Häufchen Elend zusammen gefallen war. Für einen Augenblick schloss sie ihre Augen und rief sich wieder in Erinnerung, was wirklich wichtig war. Akira lag womöglich noch immer verletzt auf dieser Lichtung und Fudo war auch noch nicht vernichtet. Ihre Hände schlossen sich zu Fäusten, als sie wieder aufsprang und die Youkai ihren mörderischen Blick sehen ließ „Du hast recht! Es gibt noch einen Ausweg und ich werde ihn finden! Akira wartet noch auf mich.“ Nachdenklich fing Kagome an in ihrer Zelle hin und her zu laufen, wobei sie Yuki immer wieder einen Seitenblick zu warf. Es konnte doch nicht sein, dass sie ihrem Ziel so nahe und doch so fern war. Es scheiterte demnach nur an ihren Fesseln! Am liebste hätte die wütend auf gebrüllt, doch konnte sie sich noch beherrschen. Sie brauchte etwas spitzes, was sich leicht verbiegen ließ und dennoch stabil genug war um den Kolben im Schloss bewegen zu können. Mit einem mal fiel es der jungen Frau wie Schuppen von den Augen, als die noch immer Yukis leblosen Körper fixierte. „Oh man das wird jetzt echt ekelig.“ Murmelte sie, als sie auf die Leiche zuging und seinen Arm ergriff. „Was hast du vor?“ fragte Shin nach, doch erhielt er keine Antwort. Stattdessen drehte Kagome sich, den Arm noch immer in die Höhe halten schnell herum, bis ein widerliches Knacken von den Kerkerwänden wieder hallte und die junge Frau sich damit sicher war, dass die Knochen in seinem Arm gebrochen und die Schulter ausgekugelt war. „Sie wird doch nicht...“ brachten die Brüder mit geweiteten Augen beinahe synchron heraus und beobachteten, wie sie wieder auf seinen Oberkörper stieg, sein Handgelenk noch immer fest mit den Händen umschlossen. Ihr Fuß hob sich und schoss mit all der Kraft, welche die Schwarzhaarige aufbringen konnte auf seinen Oberarm nieder. Einmal, zweimal, dreimal, bis sich die Vorahnung der Zwillinge bewahrheitete und sich nach einem weiteren tritt das Glied von Körper löste. Ohne zu zögern schmiss sie den Arm des toten bei Seite und kniete sich vor die Blutüberströmte Körperöffnung, ehe sie nach einem kurzen Blick einen dickeren Kugel artigen Knochen ergriff, welcher direkt aus seiner Schulter ragte. Angewidert verzog die kurz die Lippen und unterdrückte ein Würgen, als die das Schultergelenk drehte und knackende und schmatzende Geräusche ertönten. Nach einem Ruck löste sich der Knochen schließlich, worauf Kagome leicht grinsend ihre Blutverschmierte Beute in die Höhe hielt. „Du musst dich beeilen, es wird nicht lange dauern, bis sie das Blut riechen.“ Kagome verlor nun keine Zeit mehr. Schnell huschte sie zu dem Lichtstrahl und hielt sich das Schloss vor die Nase, worauf die hoch konzentriert begann mit dem Knochen darin herum zu werkeln. Es dauerte eine Weile, bis sie den Dreh heraus hatte und gab einen leisen Freuden laut von sich, als das Schloss aufschnappte und sie sich rasch ihrer Fesseln entledigte. Scheppernd fiel das schwere Metall zu Boden, worauf die junge Frau sich aufrichtete und tief durchatmend ihre Handgelenke massierte. Sie konnte spüren, wie ihre Kräfte durch ihren Körper strömten, wobei es ihr nach zwei Tagen Verlust so vor kam, dass diese mächtiger waren als zuvor. Grinsend sah sie zu der Zellentür, als sie eine Hand erhob und ein Schwall Sicheln darauf los ließ. Ein ohrenbetäubend lauter Knall ertönte, wobei Shin und Shiko lautstark protestierten. Kagome jedoch stand bereits mit Hilfe von Yukis Schlüsseln in ihrer Zelle und grinste überheblich, als sie sich an Shikos Fesseln zu schaffen machte. „Oh war ich etwa zu laut?“ fragte sie unschuldig und schmiss das Metall zu Boden ehe sie auf Shin zuging und sich seiner annahm. Während Kagome noch mit dem Schloss an Shins Fesseln beschäftigt war lief Shiko los um ihre Waffen zu holen und musste sich dabei mit den ersten Wachen auseinander setzten, welchen der Lärm nicht entging. „Wieso tust du das? Wir wollten dich in Luciens Auftrag gefangen nehmen und du hast uns verschont. Nun hilfst du uns und willst, dass wir dich begleiten, warum?“ fragte Shin hektisch und sah dabei kurz zu seinem Bruder, der die Wachen bereits erledigt hatte und die Kammer ansteuerte in der ihre Waffen aufbewahrt wurden. Kagome löste das Schloss und nahm ihn seine Fesseln ab, worauf sie zu ihm auf schaute. „Warum ich euch damals verschonte, habe ich euch bereits gesagt, doch heute weiß ich, dass ihr keinesfalls schlecht seit, im Gegenteil, ich tut all dies nur für eure Schwester. Ich weiß nicht genau wieso, doch sagt mir mein Gefühl, dass ich euch vertrauen kann.“ Lächelnd legte Shin seine Hand auf ihren Kopf und rauschte im nächsten Moment aus der Zelle, um Shiko beim Aufbrechen der Waffenkammer zu helfen, worauf Kagome kurz den Kopf schüttelte und ebenfalls die Zelle verließ. Sie wollte gerade zu Dias gehen, als sie einen stechenden Schmerz im Rücken verspürte und aufschrie. Mit zu schlitzen geformten Augen drehte sie sich um und erblickte eine Wache, der gerade seine Peitsche wieder einholte, welche wohl für den Schmerz auf ihrem Rücken verantwortlich war. Ein knurrender Laut verließ ihre Kehle, als sie ihre Hand erhob und sich zum Angriff bereit machte, doch wurde diese von einer anderen ergriffen und nach unten gedrückt. „Kümmere dich um Dias, ich werde mich um diesen Abschaum kümmern.“ flüsterte Shin ihr von hinten ins Ohr und legte ihr dabei ihren Gürtel mit Sanda und Furasshu um. Für einen Augenblick starrte sie ihm in sein lächelndes Gesicht und wandte sich nickend ab. Dias, ihn würde sie keinesfalls vergessen. Schnellen Schrittes marschierte sie an Shiko vorbei, der sich mit seinem Bruder um die weiteren Wachen kümmerte und schloss die Zelle von dem Greif auf. Langsam betrat sie den dreckigen Raum und bemerkte, dass Dias bereits auf allen Vieren da stand und sie abwartend betrachtete. Er kannte sie zwar ein bisschen, dennoch stand er in Abwehrhaltung da, was sie leicht lächelnd bemerkte. Sie konnte es durchaus verstehen, dass er unter Luciens Hand derart misstrauisch wurde. Sie dachte einen Augenblick darüber nach, wie sie ihm am besten verständlich machen konnte, dass sie für ihn keine Gefahr darstellte, wobei ihr nur eines einfiel. Sie dachte an seinen Stolzen Blick und verneigte sich tief vor dem Wesen, welches plötzlich den Kopf schief legte und sie ausgiebig musterte. Dias betrachtete sie einen Augenblick, ehe er sein Haupt leicht senkte und nun still, abwartend dastand. Kagome hoffte, dass sie seine Reaktion richtig einschätzte und begann sich dem Greif langsam mit ausgestreckter Hand zu nähern. Sie war ihm bereits schon so nahe, dass ihre Hand über seinem Schnabel schwebte und hielt absichtlich inne, um ihm die Möglichkeit zu geben sich das restliche Stück zu nähern. Lange musste Kagome auf eine Interaktion seinerseits nicht warten, da das Wesen seinen Kopf hob und sich mit einem Mal vertrauensvoll an ihre Handinnenfläche schmiegte. „Ich werde dich befreien.“ hauchte sie ihm entgegen und tat langsam ein paar Schritte nach vorn, wo sie die Kette ergriff, welche sich um seinen Hals schlang. Lucien benutzte hier dieses mal kein Schloss, sodass die nur den Keil aus der Kette heraus zog und die Kette vorsichtig von ihm löste. Schnellen Schrittes verließ sie die Zelle und blieb neben der Öffnung stehen, worauf sie Dias ansah und sagte „Na komm schon, du bist Frei, verschwinde von hier.“ Der Greif krächzte nach ihren Worten laut auf und rauschte mit einem mal an ihr vorbei, direkt auf die Mottenbrüder zu, welche noch immer mit den Wachen kämpften. Dias jedoch störte sich daran nicht und sprang ab und segelte über sie hinweg. Am Eingang blieb er jedoch stehen und sah Kagome erwartungsvoll an, welche Sanda ergriff und rief „Los verschwinde von hier Dias, wir kommen schon klar.“ Der Greif krächzte ein weiteres mal auf und rannte davon, worauf Kagome auf die Treppe zu lief. „Shin, Shiko geht bei Seite.“ hallte ihre Stimme von den Wänden wieder, worauf die Kämpfenden inne hielten. Die angesprochenen sprangen bei Seite, als sie die junge Frau und ihr bereits schimmerndes Schwert erblickten, wobei die Wachen laut los lachten. Kagome drehte sich in dem engen Gang einmal und ließ ihr Schwert in die Richtung ihrer Feinde schnellen, welche aufgrund der herannahenden Gefahr verstummten und versuchten davon zu laufen, als sich ihre Energie entlud und auf sie zu schoss. Zu spät jedoch, krachend schlug sie auf sie ein und brachte sie zu Fall, worauf Kagome los rannte und dabei rief „Wo finde ich Lucien?“ Shin und Shiko sahen sich für einen Augenblick an, bevor sie sie einholten und Shiko sagte „Bist du dir sicher, dass du es mit ihm aufnehmen willst, wäre es nicht klüger einfach zu verschwinden?“ Ihr tödlicher Blick hätte seine Frage wohl beantworten können, dennoch sagte sie „Ich bin zurück gekehrt um einen Kami zu töten, der meine Welt zerstört, da wird mich Lucien ganz sicher nicht aufhalten.“ Mit geweiteten Augen griffen Shin und Shiko gleichzeitig nach ihren Handgelenken und blieben abrupt stehen. „Das ist nicht dein Ernst! Du willst einen Gott töten?“ schoss es aus den Mottenbrüdern hervor, doch ließ die junge Frau sich gar nicht erst auf eine Diskussion ein. Mit einem Ruck entriss sie ihnen ihre Handgelenke und wandte sich mit unergründlicher Miene um „Ja ich bin hier um ihn zu töten, weil er die Familie des Mondes vernichtet hat und in 500 Jahren die Macht an sich reißt. Was dies zu bedeuten hat, könnt ihr euch vielleicht vorstellen. Ich habe keine Zeit für irgendwelche Diskussionen, ich lasse mich davon auch nicht abbringen, damit das klar ist. Also sagt ihr mir jetzt, wo Lucien ist oder muss ich hier erst alles auseinander nehmen?“ Mit großen Augen starrten die Youkai die Schwarzhaarige an und schluckten einmal hart, ehe sie voraus liefen und Shiko rief „Folgte uns Lucien verbringt die meiste Zeit in seinem Thronsaal.“ Shin war mit dem Verlauf ihrer Flucht und den Neuigkeiten, welche ihm seine Angebetete einfach so entgegen warf alles andere als zufrieden, doch wusste er mittlerweile schon so viel, egal was auch immer sie sich in den Kopf setzte, sie zog dies auch durch. Er wusste er war keiner der klügsten Köpfe dieser Zeit, dennoch war ihm klar, dass es mehr als riskant war sich gegen einen Kami zu stellen und diese Frau hatte auch noch vor einen von ihnen offen entgegen zu treten. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, wobei dein Herz wieder einmal anfing schneller zu schlagen. Er wusste selbst nicht wie es geschah, doch hatte diese Menschenfrau ihn vom ersten Augenblick einfach für sich eingenommen. Er wollte sie für sich gewinnen, egal wie und nun, wo sie nicht mehr eingesperrt waren, tat sich ihm die Chance auf ihr zu beweisen, dass er der Perfekte Gefährte für sie war.
 

Kagome schloss für einen Augenblick die Augen um selbst heraus zu finden, wo Lucien sich befand, da sie sich nicht sicher war, ob Shin und Shiko sie wirklich zu ihm führen würden. Sie konnte seine Anwesenheit so langsam wahrnehmen, was ihr sagte, dass die Mottenbrüder sie nicht in die irre führten. Noch immer in sich gekehrt bekam sie gerade noch so mit, dass die beiden Youkai stehen blieben und sich vor ihnen eine übergroße Doppeltür aus massiven Holz auftat. Mit finsterem Blick starrte sie die kunstvoll verzierte Tür an, ehe sie in einem irren Tempo los rannte und absprang. Die Schwarzhaarige drehte sich in der Luft, wobei sie ihr Bein anwinkelte, nur um damit im nächsten Moment auf die Türen einzutreten und auf rutschenden Sohlen in der düsteren Halle zum Stillstand zu kommen. Als sie den Kopf hob, war das erste, was sie sah, Lucien, welcher auf seinem Thron saß und sie mit geweiteten Augen anstarrte, auf seinem Schoß eine halbnackte Youkai. Sichtlich angewidert ließ die junge Frau kurz den Blick schweifen, worauf ihr ein Licht aufging, wobei sie die anwesenden Youkai und Vampire gestört hatte. Am liebsten hätte sie den Blick abgewandt, doch hatte sie keinesfalls vor ihnen zu zeigen, wie unwohl sie sich in diesem Augenblick fühlte. Es war geradezu verstörend in eine Orgie hereinzuplatzen und zu sehen, wie sich die nackten Leibe von Youkai und Vampiren verschwitzt auf dem Boden herum wälzten, wobei ihr jene, welche sie bemerkten in ihrem Tun inne hielten und frostige Blicke zu warfen. Sie wusste nicht ob dies Normal war, oder der Vampirkönig einfach in Feierlaune war, doch war es ihr auch egal. Alles woran sie in diesem Moment denken konnte, war die Tatsache, dass sie nun mit eigenen Augen sah, was er mit ihr vor hatte. Unbändige Wut stieg in ihr auf, worauf sie ihre Schwerter kreisen ließ und sich in Angriffsstellung begab, ehe sie eine Druckwelle aus sandte, welche die Körper im Saal an die Wände schleuderte, worauf zu Kagomes Zufriedenheit auch endlich die letzten stöhnenden laute verstummten. „Wie kannst du es wagen? Dreckiger Mensch!“ fauchte daraufhin die Youkai auf Luciens Schoß los, da dieser anscheinend immer noch nicht begreifen konnte, wie sie sich befreien konnte. Kagome jedoch ließ sich nicht beirren und sah den Vampirkönig weiterhin fest in die Augen, wobei sich ihr rechter Mundwinkel leicht nach oben bog. „Du dachtest doch nicht ernsthaft, ich bleibe brav in meiner Zelle sitzen.“ entkam es ihr beinahe belustigt, was Lucien dazu brachte endlich aus seiner Starre zu erwachen. Mit zu schlitzen geformten Augen schubste er die Frau von seinem Schoß und erhob sich, wobei er die Schwarzhaarige keine Sekunde aus den Augen ließ und nebenbei bemerkte, wie Shin und Shiko hinter ihr hervor traten. Der Vampir dachte er sah nicht recht, da haben sich doch tatsächlich die Feiglinge mit seiner zukünftige zusammen getan und wagten es sich auch noch ihm entgegen zu stellen. Von der Frau hätte er ja nichts anderes erwartete, sie gehörte nun mal nicht zu jenen welche einfach aufgaben, dies war jedenfalls eine der Charaktereigenschaften, welche ihm sehr an ihr gefiel, doch hätte er nicht geglaubt, dass die Motten sich trauen würden ihm offen Gegenüber zu treten. „Ergreift sie.“ brüllte Lucien plötzlich los, worauf sich die anwesenden regelrecht auf die Eindringlinge Stürzten. Kagome bemühte sich die Nackten Körper zu ignoriere und sich davon nicht ablenken zu lassen, doch war dies schwieriger als gedacht. Es machte sie regelrecht nervös. Wenn irgendwann mal wieder jemand zu ihr sagen würde sie solle sich die Zuschauer in Unterwäsche oder Nackt vor stellen, wenn sie eine Rede halten müsse, so würde sie diesen mit ziemlicher Sicherheit auslachen, da dieser Rat das dümmste war, welchen man nur geben konnte. Ein lautes Kreischen brachte sie dazu sich umzudrehen, wo sie eine Szene beobachten konnte, welche sie nicht erwartet hatte. Einer der Vampire wollte mit einem Spitzen Holzbalken Shiko erstechen, doch hatte sich die Youkai, welche zuvor auf Luciens Schoß saß dazwischen geworfen. Keuchend kippte sie nach hinten und wurde sogleich von den Brüdern aufgefangen. Ihren betroffenen Gesichter nach zu urteilen, war diese Youkai wohl ihre Schwester. Das was Kagome jedoch nicht verstand war, wieso sie sich plötzlich für sie opferte? Die junge Frau wusste einfach keine Antwort darauf, doch musste sie nicht lange herum grübeln, da Saja nun schwer atmend begann zu sprechen „E...es tuuut m..ir leid. Ich w...wollte, dass ihr iin Sichherhhheit seit. Nur au... aus dieessem Grund ha... habe ich euch ve ve verleugnet.“ Hustend bäumte sich die Youkai auf und spuckte Blut, ehe ihr Körper sich verkrampfte und schlussendlich in den Armen ihrer Brüder erschlaffte. Kagome betrachtete einen Augenblick die Augen der jungen Mottenyoukai und wandte sich mit hasserfüllten Blick wieder Lucien zu. Sie wollte nicht daran denken, wie viele Familien er zerstört hatte, doch schlich sich dieser Gedanke unweigerlich in ihr ein. Ihre Hände schlossen sich fester um ihre Schwerter und schoss auf ihre nächsten Gegner zu, um diese zu vernichten. Sie spürte das aufflammende Youki ihrer verbündeten, welche ihr die Feinde von Leib hielten, die sich von hinten auf sie stürzen wollten. Die junge Frau befand sich nach einer Weile wie in Trance, nahm nichts mehr um sich herum wahr, bis auf jene Wesen, welch Bekanntschaft mit ihren Klingen machen mussten. Sie wollte jeden von ihnen büßen lassen, wobei es ihr regelrecht egal war, dass sie alle nur die Marionetten Luciens waren, sie wollten ihren Tod, somit mussten sie alle sterben. Mit einem Mal wurde sie zu Boden gerissen, wobei ihr die Luft geradezu aus den Lungen gepresst wurde. Ihre Sicht verschwamm für einen Augenblick aufgrund des Gewichts, welches auf ihrem Körper lastete, doch verschwand dieser schnell wieder und sie wurde grob nach oben gerissen. Als ihr Rücken hart mit einer horizontal aufgestellten Holzplatte kollidierte und sie an Armen und Beinen daran fest gebunden wurde, war ihr sofort klar, was geschehen sein musste. Ihr Blick huschte durch die Gegend, wo sie erst Shikos und dann Shins leblosen Körper entdeckte. Für einen Moment senkte sie den Blick. Auch wenn ihr die Mottenyoukai nicht sonderlich am Herzen lagen, so hatten sie den Tod sicher nicht verdient. Sie hatte sich für sie und ihre Schwester gewünscht, Lucien zu entkommen, den Horror hinter sich zu lassen und irgendwie weiter machen zu können, doch sollte es nun mal nicht so sein. Im stillen hoffte sie, dass ihre Familie im Jenseits wieder zusammen fand und ihre Seelen Erlösung finden würden. Plötzlich legte sich eine kalte Hand an ihr Kinn und riss gewaltsam ihren Kopf zur Seite, was die junge Frau aus den Gedanken riss. Hilflos schielte sie zu Lucien, welcher sich ihrer entblößten Halsseite näherte und dabei gierig die Lippen leckte. „Ich wollte dich langsam darauf vorbereiten, doch wenn du dich deinem Schicksal einfach nicht fügen willst, so muss ich wohl Gewalt anwenden. Erst werde ich von dir kosten, dann mache ich dich zu der meinen und all meine Untergebenen werden dabei Zeuge sein.“ Was sagte er da? Er wollte sie hier und jetzt zu seinem Eigentum erklären? Ihr Atem ging schneller und Panik stieg in ihr auf, als Lucien ihr immer näher kam. Seine Zunge fuhr in einer schnellen Bewegung über ihre Halsschlagader, worauf er kurz inne hielt und seine Lippen sich zu einem breiten Grinsen verzogen „Das wird ein Genuss.“ dann biss er zu. Der Vampir machte sich nicht einmal die Mühe seine spitzen Zähne sanft in ihr Fleisch gleiten zu lassen, sondern rammte sie direkt in die Blutquelle hinein. Ein schmerzerfüllter Schrei entkam ihrer Kehle, als sie spürte, wie ihre Haut nachgab und der Vampir begann an ihr zu saugen um den roten Lebenssaft in sich aufzunehmen. Bewegungsunfähig verharrte sie einen Augenblick mit weit aufgerissenen Augen, ehe sie ein Wummern in ihrem inneren spürte und der Vampir anfing keuchend aufzustöhnen. Ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern, wobei die junge Frau dachte ihr Blut fing zu kochen an und rauschte in ungewöhnlicher Geschwindigkeit durch ihre Adern. Kagome überkam das Gefühl nicht mehr Herrin ihres Körpers zu sein, wobei sich etwas in ihr breit machte, was pure Macht und Selbstsicherheit versprach. Schnell löste er den Biss und starrte sie mit großen Augen an, doch konnte Kagome kaum noch was erkennen. Ein schwarzer Schleier hatte sich über ihre Sicht gelegt und wurde immer dichter. Dem Gefühl der Unantastbarkeit nachgebend ließ sie sich fallen und gab sich dem voll und ganz hin. Das letzte, was sie noch vernahm, war ein durchdringendes wildes Lachen und ein leichter Schmerz, welcher sich von ihren Hand- und Fußgelenken ausbreitete, bevor sie endgültig der erlösenden Schwärze verfiel.

Verborgene Kräfte

Eine Lichtung Meilen von Luciens Schloss entfernt glich einem Schlachtfeld, wo sich eine Schwarzhaarige Gestalt langsam zu regen begann und sich keuchend aufsetzte. Fluchend presste er seine Hand auf die Wunde seiner Brust und sah sich um. Sein innerstes krampfte sich zusammen, als er die verwüstete Gegend sah, doch war nirgends eine Spur von seiner Begleiterin zu vernehmen, einzig der weiße Koffer, welchen sie immer bei sich trug lag noch an der selben Stelle, wo sie ihn abgelegt hatte. Also war es doch kein Traum gewesen. Schoss es ihm durch den Kopf, als die Erinnerungen ihn überfluteten, in denen seine Freundin sich dem Feind nur seinetwegen ergeben hatte. Er konnte es nicht fassen, er hatte versagt, er brachte Schande über das Blut, welches durch seine Adern floss, schaffte es nicht einmal eine Menschenfrau zu beschützen. Er musste sie unbedingt finden, hoffte, dass er sie noch retten konnte, wobei sich ein flaues Gefühl in seiner Magengegend breit machte, da er nicht einmal wusste, wie lange er bewusstlos war. Langsam rappelte er sich auf, schnappte sich Kagomes Besitz und stolperte unruhig hin und her um ihre Witterung auf zu nehmen, doch nichts, dass einzige was er roch, war der Gestank Luciens und der Geruch der toten Youkai, welche zurück geblieben waren. Nach einer Weile konnte er jedoch jemand anderes ausmachen, welcher ebenfalls vor kurzem hier gewesen war und überlegte kurz, ob es sich überhaupt lohnen würde ihn um Hilfe zu bitten. Mit einem Knurren wischte er diesen Gedanken jedoch bei Seite und lief los, er musste es einfach versuchen. Auch wenn Kagome seine Hilfe so undankbar abgelehnt hatte, musste der Fürst des Westen doch bemerkt haben, wie unglaublich Stolz sie doch war, auch wenn sie dieser Stolz jetzt womöglich in ihr Verderben gestürzt hatte. Akiras Youki flackerte auf, als er durch den Wald preschte und sämtliche Büsche mit sich riss, bald hatte er sein Ziel erreicht. Nachdem er eine weitreichende Böschung hinter sich gebracht hatte, brach er beinahe mit einer Bruchlandung aus dem Wald aus und stolperte mit schmerzverzerrter Miene auf eine Klippe zu. Da saß er nun hoch oben auf einem Felsen, stolz wie eh und je mit unergründlicher Miene, den Blick auf den Horizont gerichtet. Sesshomaru hielt es nicht einmal für nötig Akira anzusehen, als dieser angerannt und keuchend vor dem Felsen zu stehen kam „Wenn du gekommen bist, weil das Weib es sich anders überlegt hat und nun meine Hilfe wünscht, kannst du sofort wieder gehen.“ Dröhnte die Stimme des Daiyoukai über die Lichtung ohne sein Augenmerk auch nur eine Sekunde von dem zu nehmen, was dieses fixierte. Mit so etwas hatte Akira schon gerechnet, doch war er nicht gekommen um seine persönliche Hilfe zu erbetteln „Ihr hinterließt den Eindruck, dass ihr Lucien kennt. Ich bin gekommen um euch zu fragen, ob ihr wisst, wo er sich aufhält.“ „Aus welchem Grund wollt ihr das wissen? Du und das Weib solltet froh sein, dass er wieder verschwunden ist, ein Kami akuma und eine Menschenfrau können nichts gegen ihn ausrichten, da bedarf es schon einen mächtigen Daiyoukai.“ Spottete Sesshomaru und warf Akira einen Seitenblick zu, welcher ihn daraufhin warnend an knurrte „Arroganz ist bei euch Daiyoukai wohl angeboren. Es ist mir egal, ob ich etwas gegen ihn ausrichten kann, dieser dreckige Vampir hat Kagome mitgenommen und ich werde sie wieder zurückholen. Also wisst ihr nun, wo er sich versteckt hält oder nicht?“ Überrascht zog sich eine Augenbraue des Lords nach oben, als er sich nun endlich zu Akira umwand und ihn eine Weile musterte. Sesshomaru sah die vielen Verletzungen, welche der Wolf erlitten hatte, auch bemerkte er, dass dieser sich am Rande seiner Kräfte bewegte. Er konnte eines jedoch einfach nicht verstehen „Du würdest tatsächlich für diese Frau sterben? Wie töricht und dumm.“ „Wollt ihr es nicht sehen oder stehen euch euer Stolz und eure Arroganz so sehr im Weg? Kagome ist keinesfalls gewöhnlich, sie trägt Kräfte in sich, welche ich bei keinem Menschen jemals gesehen habe, sie stellt jeden ihrer Rasse allein durch ihre Anwesenheit in den Schatten. Ich würde jederzeit für sie sterben, weil ich mir absolut sicher bin, dass sie es schaffen wird Fudo zu vernichten und die Welt somit vor dem Untergang zu bewahren. Zumal ihr Charakter selbst einmalig ist.“ Natürlich war Sesshomaru sich bewusst, dass sie keine gewöhnliche Menschenfrau war, allein ihre Schönheit und die Tatsache, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte machte sie zu etwas besonderem. Der Daiyoukai hasste sich selbst für diese Gedanken, doch war er keinesfalls jemand, der sich selbst belog. Er kam nicht umhin sich ebenfalls einzugestehen, dass er es nicht zulassen konnte, dass ein unwürdiger Vampir diese Frau besitzen könnte, wobei er sich geradezu nach ihrem Körper verzehrte. Zwei Tage hatte er auf diesem Felsen herum gesessen, war in sich gegangen und hatte seinen Geist befreien wollen. Alles wirklich alles konnte er aus seinem Kopf verbannen, nur eines nicht, diese Melodie und die unglaublich blauen Augen seiner Schöpferin. Er hatte nicht vor sie noch einmal aufzusuchen, doch blieb ihm nun einfach keine Wahl, da dieser Wolf nicht einmal dazu in der Lage war sie zu beschützen und er unbedingt herausfinden wollte, wieso um alles in der Welt diese Frau seine Gedanken derart beherrschte. Womöglich hatte sie irgendwas mit ihm angestellt, als sie ihn geheilt hatte, da er seit diesem Tag immer wieder über sie nachdachte. Wenn dem wirklich so sei, konnte sich die Frau schon mal ihr eigenes Grab schaufeln. Auch wenn er nicht glaubte, dass sie dazu in der Lage wäre ihn zu verzaubern, dennoch musste es eine Erklärung für sein Verhalten geben und diese bekam er nur von ihr selbst. Mit einem Knurren sprang er von dem Felsen herunter und warf dem Wolf einen kurzen Blick zu, als er an ihm vorbei ging „Du wartest hier, ich werde sie zurück holen.“ Akira dachte er hörte nicht recht, schnell folgte sein Blick dem Daiyoukai und festigt sich an seinem breiten Rücken. Bevor Sesshomaru aus seinem Blickfeld im Wald verschwand rief Akira noch „Lord Sesshomaru!“ worauf der Inuyoukai stehen blieb, sich jedoch nicht zu ihm umdrehte, Akira demnach weiter sprach „Denkt nicht sie sei undankbar, weil sie eure Hilfe abgelehnt hat. Kagome ist unglaublich stolz, zudem besitzt sie weitaus mehr Ehre als so mancher Youkai, die Ningen dabei mal ausgeschlossen. Es scheint vielleicht so, als würde sie euch nicht ernst nehmen und verspotten, doch seit ihr der einzige, welchen sie wirklich respektiert. Sie hat mir nie erzählt, was zwischen euch vorgefallen ist, doch müsst ihr sie zutiefst gekränkt haben, so machte es mir jedenfalls den Anschein.“
 

Ohne etwas dazu zu sagen schoss Sesshomaru davon, er hatte nicht wirklich das Bedürfnis sich mit dem Wolf über sein Verhältnis zu der Menschenfrau auszutauschen, wobei er doch einige Dinge ziemlich interessant fand, was dieser sagte. Zum einen war da die Sache, mit dem Respekt. Er konnte dies nicht wirklich nachvollziehen, sie entgegnete ihm doch stets mit vorlauten Frechheiten und Unverschämtheiten, welche zwar meist der Wahrheit entsprachen, sie sich dennoch verkneifen könnte. Doch wenn er genau darüber nachdachte, sprach sie niemanden mit der nötigen Höflichkeitsform an, vielleicht war das in der Zukunft ja normal. Doch hatte sie ihn stetes mit dem nötigen Suffix angesprochen und duzte ihn nicht einmal, womöglich war dies die Art, wie sie jemanden ihren Respekt entgegen brachte. Ein leises schnauben drang aus seiner Kehle, als er daran dachte, wie sie wohl aufgezogen wurde, ohne Züchtigung und Verhaltensregeln. Innerlich hackte er dieses Thema jedoch erst einmal für sich ab und ging gleich zum nächsten über. Wann bitte sollte er sie gekränkt haben? Meinte der Wolf womöglich das Angebot welches er der Miko unterbreitet hat, als sie sich ihm unbewusst unterworfen hatte? Irgendwo war er froh, dass sie niemanden etwas davon erzählt hatte, doch das sie immer noch derart wütend darüber war, konnte er einfach nicht verstehen. Jede Frau wäre geehrt gewesen ihm näher kommen zu dürfen. Mit einem mal schossen ihm wieder die Worte dieser Frau ins Gedächtnis, welche sie an Lucien richtete. Sesshomaru zuckte innerlich zusammen, sie hätte all das auch zu ihm sagen können, denn diese Worte trafen ebenso fast genau auf ihn zu. Er hatte niemals eine Frau getroffen, welche es nicht auf seine Macht und seinen Status als Lord des Westens abgesehen hatte, auch hatte jede Frau, welche er jemals besessen hatte, sich ihm nur wegen seinem guten aussehen hin gegeben, doch war die Frau aus der Zukunft anders als all die anderen. Ihre Worte hatten ihn wie ein Faustschlag getroffen und ebenso überrascht. Sie hätte Luciens Angebot annehmen können, hätte sich mit einem Schlag ihre Zukunft in dieser Welt sichern können und Lucien dazu benutzen können Fudo zu vernichten, doch sie tat es nicht. Niemals hatte er geglaubt, jemals jemanden zu treffen, dem Macht und Reichtum derart gleichgültig war, wie ihr. Ebenso hätte er niemals geglaubt jemals solch einen Gedanken über einen Menschen zu hegen, er achtete sie für ihre Ansichten und ihren Mut. Sie suchte nach Zuneigung und Liebe und ließ sich nicht von schönen und teuren Dingen blenden. Kurz schüttelte er seinen Kopf um einen klaren Gedanken zu fassen, doch fiel es ihm mehr als schwer. Ihm wurde nun klar, womit er sie gekränkt hatte, es war der Moment, als er ihr seine Hilfe anbot im Austausch, dass sie ihm ihren Körper gab, wann immer er es er wollte wohl bemerkt. Sesshomaru sah dies bis zu diesem Punkt als Gewinn für sie beide an, da sie auf jeden Fall ihren Spaß gehabt hätte, doch

woher sollte er denn wissen, dass sie ihn schon alleine wegen seines Charakters abgelehnt hatte. Auch wenn sie ihn attraktiv fand, hätte sie sich dennoch niemals auf ihn eingelassen, da diese Frau auch noch ihren Stolz besaß, somit hatte er sie mit seinem Angebot und dem glauben sie würde dem tatsächlich zustimmen als Dirne dahingestellt und damit schwer beleidigt. In ihm trat das Gefühl auf sich bei ihr entschuldigen zu müssen, doch war er immer noch Sesshomaru, der gefürchtetste und mächtigste Daiyoukai dieses Landes und dieser bat niemals um Verzeihung, daher verbannte er diesen Gedanken schnell wieder und schüttelte dieses lästige etwas, welches man Schuldgefühl nannte ab. Er musste nun einen klaren Kopf bewahren, da sich Luciens Schloss vor ihm zwischen sandigen Dünen auftat. Er sah noch, wie ein merkwürdiges Wesen mit großen Schwingen durch eines der Fenster sprang und davon flog, schenkte dem jedoch keine weitere Aufmerksamkeit. Seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, als er bemerkte, dass die Wachen, welche bei seinem letzten Besuch in

in Scharen angerannt kamen nun ausblieben. Er trat durch das große Tor ein, welches Einladend offen stand und bekam dadurch den Verdacht, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. In der gesamten Umgebung hatte sich eine ihm unbekannte mächtige Aura ausgebreitet und weit und breit war nichts und niemand zu sehen. In der Eingangshalle angekommen sah er sich skeptisch um, wobei ihm der Gedanke kam, dass dies womöglich

eine Falle sein könnte. Schnell verwarf er jedoch den Gedanken, als weit entferntes lautes Gebrüll an seine Ohren drang, welchem er augenblicklich folgte. Ein Kampf, schoss es ihm durch den Kopf, da er nun das aufeinander schlagen von Waffen vernehmen konnte und hatte so die leise Ahnung, dass die schwarzhaarige Frau daran nicht ganz unbeteiligt war. Seinen Gedanken folgte mit einem Mal vollkommene Stille. Der Lord des Westens sah sich kurz um, ehe ein ohrenbetäubender Schrei folgte. Schnellen Schrittes ging er einen langen Gang entlang, welcher wenn er sich nicht täuschte zum Thronsaal führte, stieß anschließend die große Doppeltür auf und erstarrte mit einem mal vollkommen. Er blickte in den düsteren Thronsaal hinein, aus dem der beißende Geruch von Tod, Blut und Sex nur so hinaus strömte, weshalb er ein paar Schritte nach vorn Tat und sich somit ein Bild davon machen konnte, was hier geschehen war. Seine Augen zuckten nur so durch die Gegend, wobei sich seine Nasenflügel leicht aufblähten, als er die verschiedensten Gerüche erfasste. Überall, an den Wänden, der Decke und dem Boden klebte Blut, es sah beinahe aus wie ein Neuanstrich. Sesshomaru ließ seinen Blick über die entblößten Körper der Vampire und Youkai schweifen, welche entweder mit einer Waffe oder bloßer Hand geradezu hingerichtet wurden, wobei einige von ihnen sogar verbrannt waren, es schien, als hätte sich hier jemand ordentlich ausgetobt. Inmitten des Schlachtfeldes stand der Herr über diesen jämmerlichen Haufen, Lucien, dieser rührte sich jedoch kein Stück und direkt vor ihm stand eine weitere Gestalt, welche womöglich verantwortlich für dieses Blutbad war, Sesshomaru jedoch nicht erkennen konnte, wer es war. Einzig ein blaues Licht konnte er erkennen, welches von der Gestalt auszugehen schien. Mit einem Mal fiel Luciens Körper zu Boden und gab ihm den Anblick auf die Person frei, worauf die Augen des Daiyoukais sich ungläubig ein Stück weiteten. So langsam wurde es irgendwie lästig, doch ebenso auch aufregend immer wieder aufs neue überrascht zu werden. Genau die Frau wegen der er gekommen war, um sie zu retten, hatte den gesamten Thronsaal regelrecht auseinander genommen und stand vollkommen Blutverschmiert, mit einem angedeutetem Lächeln im Gesicht da und sah auf den Körper des Vampirs hinab, wobei ihre Hände von lodernden blauen Flammen eingehüllt waren. Ihre rechte Hand umschlang etwas, was der Inuyoukai nach einer kurzen Musterung nun auch erkannte, sie hatte ihm doch tatsächlich sein Herz heraus gerissen. Zum ersten Mal in seinem Leben war Sesshomaru vollkommen sprachlos, es kam ihm so vor, als würde er Stunden so da stehen und die junge Frau anstarren, welche er immer für schwach und wertlos gehalten hatte. Wie sehr man sich doch täuschen konnte. Ob sie es die ganze Zeit verheimlicht hatte oder ihr momentaner Zustand durch irgendetwas ausgelöst wurde, würde er noch heraus bekommen, doch verfügte diese Frau über eine enorme Kraft. Sesshomaru überflog noch einmal die geschätzten 200 Leichen und presste die Zähne aufeinander. Er hatte ja keine Ahnung, zu was dieses Weib fähig war, es sollte ihn eigentlich wütend stimmen, nichts von dieser verborgenen Kraft gewusst zu haben, doch machte es die Frau nur noch attraktiver für den Inuyoukai. Ohne die Miene zu verziehen zerquetschte die Schwarzhaarige das Organ in ihrer Hand und ließ es achtlos zu Boden fallen, ehe sie aufsah und den Herrscher des Westens durch Pechschwarze Augen fixierte. Innerlich schon darauf gefasst, dass sie ihren Blutdurst nun an ihm ausließ, da sie nicht bei Sinnen schien, spannte sich Sesshomarus Körper an und machte sich innerlich Kampfbereit. Er würde sie nicht töten, dennoch konnte sie sich auf etwas gefasst machen, falls sie es wirklich wagen sollte ihn anzugreifen. Doch dann tat sie etwas,

wobei der Inulord dachte seine Augen würden ihm einen Streich spielen, sie legte den Kopf leicht schief, worauf das angedeutete Lächeln auf ihren Lippen sich mit einem mal ausgebreitete. Wenn man ihre verfärbten Augen und die Flammen umschlungenen Hände nicht beachtete, hätte der Daiyoukai meinen können, sie lächele ihn freundlich zu, was irgendwie ein merkwürdiger Anblick war. Langsam entspannte er sich jedoch wieder, als er sah, wie die Flammen um ihren Händen erloschen und ihre Augen sich wieder in ihre Ursprungsform zurück bildeten, sodass ihn wieder ihre schönen Saphirblauen Augen entgegen strahlten. Doch blieb dies nicht lange so, mit einem mal wurden ihre Augen immer matter, worauf sie im nächsten Moment zu schwanken begann und kraftlos nach hinten kippte. So schnell wie Sesshomarus Körper reagierte, konnte er selbst nicht einmal denken, als er auch schon hinter Kagome stand und sie auffing. Murrend registrierte er, was er gerade getan hatte und schallte sich innerlich ein paar mal, für den Mist, welchen er sich eingebrockt hatte. Kaum merklich zuckte seine Hand, da diese auf ihrer Hüfte, halb auf ihrem Hosenbund, halb auf ihrer Haut gelandet war und dem Herrscher des Westens sich hier eine Gelegenheit auftat, etwas heraus zu finden, was er schon wissen wollte, als er sie damals auf der Lichtung nach ihrer Rückkehr beobachtet hatte. Doch sollte er es wirklich tun? Seine Augen wanderten über ihr blasses Gesicht, worauf ein Grinsen über seine Lippen huschte. Sie würde es ja nicht herausfinden, zudem, wer konnte es ihm verübeln, dass seine Hand etwas auf Wanderschaft ging, wenn einem solch eine Schönheit in die Arme fiel. Ganz langsam rührte sich seine Hand, worauf sie ganz unschuldig ihre Seite entlang und dann über ihren Bauch fuhr. Sesshomaru war überwältigt, trotz des Blutes, Drecks und den Wunden, fühlte sich ihre Haut unglaublich weich und warm an und ihr Duft, war absolut wohltuend für seine feine Nase und verdammt betörend. Schnell nahm er seine Hand von ihrem Bauch, damit sich diese nicht auch noch selbstständig machen konnte und hob die bewusstlose Frau auf seine Arme. Kurz ließ er seinen Blick schweifen, bis er gefunden hatte, was er suchte und sammelte Kagomes Schwerter ein, ehe er mit der federleichten Last in seinen Armen das Schloss verließ.

Aufklärung und Angst

Als Kagome aus ihrer Ohnmacht erwachte war es bereits mitten in der Nacht. Langsam öffnete sie ihre Augen und stutzte, als sie den Sterne übersäten Nachthimmel über sich sah. War sie nicht gerade noch in Luciens Schloss, wo er sie... Mit einem Mal schoss sie nach oben und griff sich an den Hals, sie spürte deutlich zwei raue runde Stellen an ihrem Hals, worauf in ihr wieder diese unbändige Wut aufstieg. Kurz ließ sie ihren Blick schweifen und konnte dank des Mondes so viel erkennen, dass sie sich an einem See befand, doch wie war sie hier her gekommen? Hatte Akira sie vielleicht da raus geholt? Wenn ja wo steckte er dann? Leicht seufzend fuhr sie mit ihrer Hand durch ihren Pony, bis ihr ein leichter Ballast auf ihrem Schoß auffiel und sie forschend nach der Ursache griff. Sie starrte ein paar Sekunden auf das Flauschige etwas, was ihr anscheinend als Decke übergeworfen wurde, bis es dann Klick machte. Mit großen Augen besah sie sich nun das Fell, worauf sie ihre Sinne ausstreckte. Sie

wusste nun, wer sie hier her brachte, doch wieso? Ihr Blick schweifte schnell durch die Gegend, wobei sie ihre Schwerter entdeckte, welche neben ihr lagen. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie diese kurz, sie konnte sich einfach nicht erklären, wieso ausgerechnet Sesshomaru sie gerettet hatte, obwohl sie seine Hilfe auf undankbarste Weise abgelehnt hatte. Sie musste sich wohl bei ihm entschuldigen und auch für seine Hilfe bedanken, doch vorher... Ihr Blick wanderte zu dem See hinüber, müsse sie sich unbedingt Sauber machen und von ihren Verletzungen heilen. Kurzerhand schnappte sie sich ihre Schwerter, schmiss sich das Fell über die Schulter und ging zum See hinüber, wo sie ihre Waffen an einen großen Steinbrocken lehnte und das Fell darüber warf. Schnell löste sie ihr Haarband, striff sich ihre Kleidung ab und fing an diese zu reinigen. Seufzend hielt sie ihr Shirt nach oben, welches weit davon entfernt war in seinem alten Weiß zu erstrahlen, wobei sie sich gedanklich eine Notiz machte irgendwo neue Kleidung aufzutreiben. Schnell schmiss sie die nassen Stoffteile zum Trocknen über einen Ast und begab sich dann endlich selbst ins Wasser. Sie schwamm ein kleines Stück, ehe sie tief Luft holte und untertauchte. Für einen Augenblick genoss sie das kühle Nass an ihrer Haut und ließ dann ihrer heilenden Kraft freien lauf, welche sich mit dem Wasser verband und ihre Verletzungen heilte. Wenn sie sich nicht unter Wasser befände, hätte sie am liebsten wohlig aufgeseufzt. Sie fühlte sich mit einem schlag wieder unglaublich wohl in ihrer Haut. Schnell rieb sie sich noch ihren Körper ab um sich auch von dem Schmutz zu befreien, da sie nicht wusste, wann der Daiyoukai wieder zurück kommen würde und sie war sich hundert prozentig sicher, dass er wieder auftauchen würde, da sie nicht damit rechnete, dass er ihr sein Schulterfell einfach mal so schenken würde. Sie schämte sich für ihren Körper nicht, doch wusste sie ganz genau, dass dieser Dämon an ihr, besser gesagt an ihrem Körper interessiert war und wusste daher nicht, wie er reagieren würde, wenn sie ihm in Unterwäsche gegenüber stehen würde. Obwohl es ja ein ziemlich verlockender Gedanke war, den Inuyoukai ein bisschen zu ärgern.
 

Womit sie jedoch nicht rechnete war, dass Sesshomaru bereits zurück war, er stand am Rande des Waldes und sah sich nach der jungen Frau um, eine Handvoll Früchte und Beeren dabei, welche er für sie gesammelt hatte. Wieso er das eigentlich tat wusste er nicht genau, vielleicht war dieses nervige schlechte Gewissen, welches ihn verfolgte, seit ihm klar wurde, dass er sie sehr gekränkt hatte. Er ging ein paar Schritte auf den See zu und sah sich weiter um, als er sein Moko Moko auf einem kleinen Fels und ihre Schwerter dagegen gelehnt entdeckte, worauf ihm nun klar war, dass sie sich im Wasser befinden musste. Er ging einen Schritt näher und blieb abrupt stehen, als ihm ihre Kleidung ins Auge fiel, welche Nass über einem Ast hing. Völlig starr zuckte sein Blick zwischen ihrer Kleidung und dem See hin und her, als ihm dann klar wurde, dass sie, da sich ihre Kleidung ja dort befand, vollkommen nackt sein musste. Er musste hier weg und zwar schnell, nicht weil er Angst um die Reaktion der Frau hatte, nein, vielmehr hatte er bedenken, was sich in ihm auslösen könnte, wenn er diesen unglaublichen Körper in all seiner Pracht sehen würde. Er wollte sich gerade in Bewegung setzten, da brach sie mit einem mal durch die Wasseroberfläche und kam ans Ufer geschwommen. Sesshomarus Körper fühlte sich mit einem mal vollkommen gelähmt an, sein Kopf sagte schnell weg, doch reagierte seine Glieder einfach nicht und die junge Frau bemerkte nicht einmal, dass er hier stand. Sie kam immer näher, gleich würde er alles von ihr sehen und müsse sich dazu auch noch eine Standpauke von ihr anhören und sich als Spanner betiteln lassen, wobei er doch nichts dafür konnte. Kurz tauchte sie noch einmal unter um ihr Haar nach hinten fließen zu lassen und kam dann mit einem mal auf die Beine, worauf Sesshomarus Augen sich weit öffneten. Bei ihren Anblick durchfuhr seinem ganzen Körper mit einem mal ein Ruck, wobei seine Hände zusammen zuckten und somit die Früchte, welche er gesammelt hatte sofort zu Mus verarbeiteten. Er konnte es nicht fassen, er hatte mit einer einfachen nackten Frau gerechnet, doch was hatte sie da an? Sein Körper fing leicht an zu zittern, solch eine Kleidung kannte er nicht, das war wieder irgendetwas aus ihrer Zeit, doch wirkte diese Frau mit dieser Bekleidung noch reizvoller als wenn sie nichts tragen würde. Wenn der Zweck dieser zwei kleinen Stoffstücke der war, dass man bei der Vorstellung, was sich darunter verbarg beinahe den Verstand verlor, so erfüllten sie diesen auf jeden Fall. Es war zum verrückt werden, konnte er denn nicht endlich einen Makel an dieser wunderschönen Gestalt finden? Bei diesem Gedanken fiel ihm auf, dass ihr Körper frei von jeglichen Wunden war, nicht einmal eine Narbe war zu sehen, sie war einfach perfekt. Hatte sie nicht auch Wunden bei ihrem Kampf mit ihm in der Zukunft erlitten? Doch auch davon war nicht einmal mehr ansatzweise etwas zu sehen. Sie musste enorme Selbstheilungskräfte besitzen, doch war ein Mensch niemals zu so etwas fähig. Gut diesen Gedanken hätte er sich sparen können, selbst er sah mittlerweile ein, dass sie niemals ein gewöhnlicher Mensch war. Er musste nun nur herausfinden, wie sie das angestellt hatte, wenn er denn seine Stimme endlich wieder finden würde.
 

Langsam kam sie aus dem Wasser, wobei sie ihre Haare zusammen nahm und das Wasser aus ihnen heraus wrang. Sie hatte Sesshomaru zu ihrem missfallen in dem Moment bemerkt, als sie auftauchte, doch zeigte sie ihren Schock darüber nicht und legte extra eine kleine Show hin um ihn zu ärgern. Sie war ihm zwar dankbar, doch musste sie sich ja schließlich noch wegen diesem unmoralischen Angebot rächen, welches er ihr unterbreitet hatte und dies war einfach die perfekte Gelegenheit, da sie seine Anspannung deutlich spüren konnte. Nachdem ihr Haar von den Wassermengen befreit war warf sie es mit einer kurzen Kopfbewegung elegant über ihre Schulter und ging auf den Felsen zu, worauf noch immer sein Fell lag. Sie schob das Flauschige etwas ein Stück bei Seite, setzte sich auf den harten, kühlen Untergrund und überschlug die Beine, worauf sie es endlich wagte einen Blick auf ihn zu riskieren. Mit einem mal zogen sich ihre Augenbrauen nach oben, sein Anblick überraschte sie schon ziemlich, da der sonst so beherrschte Lord des Westens völlig starr mit leicht geweiteten Augen da stand, wobei sie das Gefühl hatte er würde leicht zittern, konnte sich jedoch auch täuschen. Sie sah wie seine Hände zu Fäusten geballt waren und aus einer etwas heraus tropfte. Ihr Blick richtete sich auf den Boden, wo sich eine kleine Pfütze gebildet hatte und erkannte nach längerer Betrachtung, was genau all das war. Der Daiyoukai war tatsächlich losgezogen um ihr Früchte und Beeren zu besorgen, so etwas hatte nicht einmal Inuyasha damals für sie getan. Schon schlug die Genugtuung welche sie überkam in ein schlechtes Gewissen um. Er, der grausame Sesshomaru hatte ihr das Leben gerettet und für sie was zu Essen besorgt und sie quälte ihn als Dank. Innerlich fluchend, weil er ausgerechnet jetzt eine zuvorkommende Seite an sich zeigen musste, griff sie ohne den Blick von ihm zu nehmen, nach dem Fell und schlang es sich um ihren entblößten Körper, worauf sich seine Augen noch einer weiteres Stück weiteten und ihm ein leises knurren, schon fast ein wohliges grummeln entkam. Nun war Kagome vollkommen verwirrt, kurz sah sie auf das Fell hinab und dann wieder zu den Inuyoukai, worauf ihr mit einem mal alles klar wurde. Schnell riss sie sich das Fell wieder vom Leib, warf es auf den Stein und sah Sesshomaru böse an „Woher sollte ich denn wissen, dass dieses Teil mit dir verbunden ist.“ fauchte sie ihn an und lief in den Wald hinein, worauf sie in wenigen Sekunden einen Baum hinauf kletterte und sich in schwindelerregender Höhe auf einen dicken Ast in Sicherheit brachte.
 

Völlig überrascht sah der Daiyoukai der Schwarzhaarigen hinterher, als sie im Wald verschwand, sich jedoch nicht weit entfernte. Sein Körper kribbelte noch immer von dem Gefühl ihres beinahe nackten Körpers unter seinem Moko Moko, doch musste er sich ein weiteres Mal etwas eingestehen, sie war im Gegensatz zu all den anderen Menschen ziemlich klug und tatsächlich unglaublich scharfsinnig. Noch nie war ein unwissender von selbst darauf gekommen, dass sein Schulterfell ein Teil seines Körper war. Wäre er nicht so von der Nähe ihres Körpers überwältigt gewesen, hätte er am liebsten über ihren entsetzten Gesichtsausdruck und die Flucht gelacht, in diesem Moment war es ihm auch egal, dass sie ihn in ihrem kurzen Wutausbruch einfach geduzt hatte. Seit langer Zeit schlich sich ein Lächeln auf die Lippen des Daiyoukai, worauf er seinen Brustpanzer ablegte und sein Oberteil aus zog. Er betrat den Teil des Waldes in dem sie verschwunden war und konnte sie schnell auf einem Baum weit über sich ausmachen, was er wieder nur belächeln konnte. Er wusste, dass sie ihn bemerkt hatte und von oben herab beobachtete, worauf Sesshomaru sein Oberteil mit den Worten „Dieses TEIL ist nicht mit mir verbunden.“ über einen Ast warf und wieder verschwand.
 

Kagome sah überrascht auf den Inuyoukai hinab und hatte seine Worte genau vernommen, auch das er das Wort Teil besonders betont hatte. Langsam sprang sie von Ast zu ab hinunter und bedeckte ihren Körper mit dem Weißen Stoff, welcher ihr fast bis zu den Kniescheiben reichte, in diesem Kleidungsstück kam sie sich extrem klein vor. Sie wusste, dass sie nicht besonders groß war, doch nun fühlte sie sich wie ein Zwerg. Vorsichtig strich sie über den womöglich extrem teuren weichen Stoff, sie konnte Sesshomaru einfach nicht verstehen, so war er doch sonst nicht, er hatte sie aus Luciens Schloss geholt, in Sicherheit gebracht, dazu auch noch an ihr Körperliches Wohlbefinden gedacht, als er sie zudeckte, ihr Nahrung besorgt hatte und nun überließ er ihr sein Oberteil. Gut was seine Haori anging, war dies womöglich aus reinem Selbstschutz, doch wenn sie so darüber nachdachte, hätte es ihm ja auch egal sein können, er fand sie attraktiv, so hätte er die ganze Zeit ungeniert ihren Körper begaffen können, doch was war, wenn sie es mit ihrem Körper schaffte Mr. Unterkühlt aufzutauen und seine hart erarbeitete Selbstbeherrschung zum Einsturz zu zwingen? Mit einem mal überkam sie

unglaublicher Stolz auf sich selbst zu so etwas fähig zu sein, doch tat er ihr auch etwas leid, sie hatte ihn gequält, wobei er sich nur um sie gekümmert hatte, obwohl sie ihm auch hätte egal sein können. Langsam ging sie wieder zurück, wobei sie sich unweigerlich die Frage stellte, wieso tat er all das für sie? Als sie aus dem Wald heraus trat fand sie Sesshomaru mit geschlossenen Augen gemütlich an einem Baum sitzend vor, wobei ihr Blick kurz über seinen entblößten Oberkörper glitt und sie sich dabei säuerlich dachte, dass er nicht nur ein unverschämt hübsches Gesicht besaß. Toll, er war nicht nur unglaublich attraktiv, besaß außerdem auch noch eine freundliche Seite, die er stets versteckt hielt. Da konnte man mal sehen, dass man nicht vorschnell über eine andere Person urteilen sollte, weshalb sie sich nun extrem zusammen nehmen und ein weiteres mal ihren Stolz vergessen musste. Sie blieb etwa einen Meter vor ihm stehen und wartete, bis sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte.
 

Als Sesshomaru die Augen öffnete stand die junge Frau vor dem Daiyoukai und beobachtete ihn eine Weile, es war schon ein ziemlich reizvoller Anblick, wie sie da so stand in seinem Oberteil, sie schien irgendwie als müsse sie sich zu etwas zwingen. Als ihm das ganze so langsam echt zu blöd wurde wollte er sie gerade zurechtweisen, sie solle endlich sagen, was sie wollte, als sie sich im nächsten Moment auch schon vor ihn verneigte „Es tut mir leid, dass ich eure Hilfe so undankbar abgewiesen habe, ebenso bin ich euch zu dank verpflichtet, Sesshomaru-sama.“ Als Kagome sich wieder aufrichtete, konnte er deutlich erkennen, wie erleichtert sie war es hinter sich gebracht zu haben. Der Inuyoukai war überrascht, dass es ihr so schwer fiel sich zu entschuldigen und ihm zu danken. Mit einem knappen nicken nahm er jedoch ihre Entschuldigung an, doch merkte er, dass sie noch etwas sagen wollte und sah sie daher abwartend an. „Könnt ihr mir sagen, was geschehen ist? Wie komme ich hier her und wo ist Akira?“ kam es nun von der Schwarzhaarigen, worauf er sie mit einer hochgezogenen Augenbraue kurz musterte „Du erinnerst dich nicht mehr, Miko?“ kam es leicht überrascht von dem Daiyoukai, welcher den Kopf leicht schief legte und die junge Frau weiterhin musterte. Kagome konnte sich nicht erklären, worauf Sesshomaru hinaus wollte, weshalb sie ihn nachdenklich betrachtete „Ich weiß noch, dass sie Akira töten wollten, wenn ich Lucien nicht begleite. Ich habe also zugesagt und bin freiwillig mit ihm gegangen, ich dachte mir würde schon etwas einfallen um wieder zu entkommen. Ich befand mich Zwei Tage in einer Zelle, neben mir zwei Mottenyoukai und Luciens Haustier Dias. Ich schaffte es uns zu befreien, worauf ich Dias fortschickte und mit Shin und Shiko Lucien suchte. Es kam zum Kampf, doch schafften die Brüder es nicht, weshalb sich all die anderen auf mich stürzten und fesselten. Das letzte woran ich mich noch erinnern kann ist, dass dieser Vampir es gewagt hatte seine Zähne in meinen Hals zu bohren und begann mein Blut zu trinken. Ich weiß nicht was es war, doch begann mein Blut regelrecht zu kochen und Lucien ließ von mir ab, er schien es irgendwie nicht zu vertragen. Ab diesen Moment wurde alles um mich herum dunkel, ich hörte nur noch ein bösartiges Lachen, welches von mir selbst zu kommen schien, danach bin ich hier wieder aufgewacht. Ich hätte da noch eine Frage... Lucien hat mich gebissen und in meiner Zeit sagt man, dass man dann selbst zum Vampir wird, doch weiß ich nun, dass all dies Lügen waren. Hat dieser Biss irgendwelche Auswirkungen auf mich?“ „Hn.“ Sesshomaru sah sie daraufhin eine Weile Stumm an, ehe er beschloss ihr alles zu erzählen. „Dein Begleiter ist zu mir gekommen, weil er dich retten wollte, doch befand er sich schon am Rande seiner Kräfte, auch wusste ich, dass er nicht gegen Lucien ankommen würde. Ich sagte ihm er solle dort warten, bis wir zurück kehren würden. Als ich beim Schloss ankam, gab es nichts für mich zu tun. Du hast jeden in diesem Raum geradezu hingerichtet, entweder mit deinen Waffen oder bloßen Händen. Bei dem Kampf selbst war ich nicht dabei, ich habe lediglich das Resultat deines Wutausbruches gesehen. Als ich ankam hattest du Lucien gerade sein Herz heraus gerissen. Du schienst mir nicht du selbst, doch nachdem auch Lucien gefallen war, wurdest du wieder normal und bist in Ohnmacht gefallen. Ich habe dich dann hier her gebracht. Und zu deiner Frage, ein Vampirbiss hat keinerlei Auswirkungen auf dich, er hat lediglich von deinem Blut gekostet, welches ihm deiner Erzählung nach aus irgendeinem Grund nicht gut bekommen war. Er hätte dich zu einen von ihnen gemacht, wenn er dir während er dich beschlafe hätte, sein Blut eingeflößt und dann getötet hätte.“ Sesshomaru war überrascht, im Kagomes Gesicht war so gut wie keine Gefühlsregung über das eben gesagte zu sehen, lediglich die leicht geweiteten Augen deuteten daraufhin, dass sie womöglich geschockt über seine Worte war. Sie stand noch eine Weile wie erstarrt da, bis sie kurz den Kopf schüttelte, sie war anscheinend tief in Gedanken versunken. Leise stieß die junge Frau ihren Atem aus, ehe sie sich mit den Worten „Ich danke euch.“ ab wandte und auf den kleinen Felsen am Seeufer zu ging, auf dem Sesshomarus Fell noch immer lag. Sie schien nicht einmal darauf zu achten, als sie ohne Probleme auf den großen Stein sprang und sich im Schneidersitz neben seinem Fluffy nieder ließ. Mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete der Herr des Westens das ganze, er fand es erstaunlich, wie sie es einfach so wegsteckte, dass sie mal eben so ein ganzes Vampirnest samt Dienerschaft abgeschlachtet hatte. Sesshomaru konnte diese Frau einfach nicht verstehen, wie schaffte sie es nur so ruhig zu bleiben, selbst einem Youkai wäre solch eine Veränderung in sich nicht ganz geheuer und sie nahm es einfach so hin. Seine Augen weiteten sich daraufhin jedoch ein kleines Stück, als er weiterhin ihren Rücken betrachtete und sah, wie ihr gesamter Körper vollkommen angespannt war und leicht zitterte. Trotz, dass ihr sein Kimono viel zu groß war, konnte er es sehen und dann wurde ihm ihr Duft vom Wind herüber getragen. In diesem Moment war ihm klar, dass sie alles nur hinter einer verdammt perfekten Fassade verbarg und im Stillen mit sich selbst ausmachte. Sesshomaru konnte in ihrem Duft die Verzweiflung und sogar einen hauch Angst wahrnehmen, worauf auch gleich ihre Stimme ertönte „Sesshomaru-sama, ihr lebt doch schon sehr lange auf dieser Welt. Gab es mal jemanden, der ähnliches wie ich durchmachte?“

Bündnis, gegen einen gemeinsamen Feind

Kagome stand wie erstarrt vor dem Lord, sie konnte es nicht fassen, wie weit sollte das ganze denn noch gehen, wenn sie jetzt schon ihren Verstand verlor? Zumal sie über den Verwandlungsprozess eines Vampirs mehr als angeekelt war. Kurz schüttelte sie ihren Kopf, um einen klaren Gedanken fassen zu können und wand sich mit einem Danke von Sesshomaru ab. Sie musste dringend nachdenken, erst einmal alles ordnen und versuchen zu analysieren. Kagome ging auf den Felsen zu um sich dort nieder zu lassen und auf das glitzernde Wasser des Sees hinaus zu sehen, was ihr helfen sollte sich zu konzentrieren. Sie bemerkte nebenbei, dass Sesshomarus Schulterfell noch dort lag, störte sich jedoch nicht daran, als sie sich daneben setzte. Mit einem kurzen Seitenblick betrachtete sie das weiße flauschige etwas eine Weile. Am liebsten hätte sie sich drauf gelegt, nur um noch einmal dieses weiche Fell auf der Haut zu spüren und zu hoffen, dass sie sich etwas besser fühlen würde. Innerlich seufzend wand sie den Blick ab, da ihr wieder in den Kopf kam, dass es mit dem Herrn hinter ihr Verbunden war und er alles spüren konnte, was sie mit dem Ding machte. Ihre Gedanken schweiften nun zu ihrem eigentlichen Problem, was um alles in der Welt geschah nur mit ihr? Erst zeigten sich die Kräfte nur langsam, sodass sie sich selbst heilen konnte, dann konnte sie ihre Kraft in ihre Schwerter umleiten und diese auch noch mit ihrem Körper einsetzten. Doch was war nun, wieso war sie plötzlich weggetreten? Hatte die Kraft etwa von ihrem Körper Besitz ergriffen? Innerlich zuckte sie zusammen, worauf sie sich anspannte und leicht zu zittern begann. Was wäre, wenn diese Macht in ihr langsam heran wuchs und sie am ende komplett verschlingen würde, wenn sie komplett verschwinden und an ihrer Stelle ein bösartiges Wesen stehen würde, welches alles und jeden tötete. Sie hatte zwar kein Problem zu töten, doch tat sie es nur mit Wesen, welche es nicht anders verdient hatten. Sie wollte nicht zu einem unzurechnungsfähigen Monster werden, es musste doch etwas geben, was sie tun konnte. Nach einer Weile hin und her überlegen kam sie auf eine Idee „Sesshomaru-sama, ihr lebt doch schon sehr lange auf dieser Welt. Gab es mal jemanden, der ähnliches wie ich durchmachte?“ das war es, er musste einfach irgendetwas darüber wissen, schließlich war er, wie Inuyasha es mal sagte so an die 700 Jahre alt und sie zweifelte keine Sekunde daran, dass er auch überaus intelligent war. Kagome brauchte sich nicht zu ihm umdrehen, um zu wissen, dass er sie beobachtete und genau verstand, was sie gefragt hatte, nur hoffte sie auch eine Antwort von ihm zu erlangen. „Hn... ich habe niemals zuvor jemanden wie dich getroffen, doch könnte etwas hilfreiches in meiner Bibliothek zu finden sein.“ gab er zu Kagomes Überraschung dann von sich. „Eure Bibliothek?“ kam es dann fragend aus ihrem Mund, worauf sie sich leicht zu ihm umdrehte und einen finsteren Blick von dem Lord erntete. „Miko, falls es dir entfallen sein sollte, bin ich der Lord des Westens, somit besitze ich ein Anwesen und ebenso eine Bibliothek.“ Im Gedanken klatschte sie sich gegen die Stirn, natürlich besaß er als Lord ein Anwesen, von dem aus er regierte, was hatte sie denn bitte gedacht, dass er im Wald lebte? Beinahe hätte sie über ihren eigenen Gedanken gegrinst, konnte es sich jedoch gerade noch so verkneifen „Natürlich ist es mir nicht entfallen, jedoch möchte ich euch bitten mich nicht ständig Miko zu nennen, ich bin keine Miko.“ die unterkühlte Stimme Kagomes ließ den Lord eine Augenbraue nach oben ziehen. „Wenn du keine Miko bist, wie konntest du dann Naraku und das Juwel läutern?“ Ihr war klar, dass er diese Frage nicht direkt an sie richtete, es war viel mehr eine Art Bestätigung, dass er es mit eigenen Augen gesehen hatte, dass sie eine Miko war. Langsam rutschte die junge Frau von dem Felsen hinunter und drehte ihm wieder den Rücken zu, um den Mond zu betrachten, ehe sie leise sagte „Das Mädchen von damals gibt es nicht mehr und die Miko ist vor einem Jahr verschwunden. Ich glaube wohl kaum, dass eine Priesterin so etwas kann.“ während ihres letzten Satzes ließ sie ihre rechte Hand aufleuchten und schleuderte sie in Richtung Wald, worauf ein paar Sicheln erschienen und ein ordentliches Stück niedermähten. Den leicht erstaunten Blick Sesshomarus im Rücken spürend sprach sie weiter „Eine Miko verliert auch nicht einfach den Verstand und schlachtet einen Haufen Youkai und Vampire mit bloßen Händen ab. Versteht mich nicht falsch, ich habe kein Problem zu töten, sie alle hatten es verdient zu sterben, doch...“ sie machte eine kurze Pause, worauf Sesshomaru, der sich mittlerweile erhoben hatte und langsam auf sie zu kam, für sie weiter sprach „Es macht dir Angst.“ Innerlich schreckte sie zusammen, als sie die Stimme des Youkai hinter sich vernahm, welche auch noch die Wahrheit sprach. Zögernd drehte sie sich langsam zu ihm um „Es macht mir eher gesagt Angst, dass diese Kraft letztendlich komplett von mir Besitz ergreifen könnte und mich zu einem Monster macht, welches alles tötet, was ihm vor die Finger kommt und ich vollkommen verschwinde.“ sprach sie mit fester Stimme und war ziemlich Stolz darauf, da sie sich im Moment mehr als unwohl fühlte den Daiyoukai in ihr innerstes blicken zu lassen. Kurz nickte Sesshomaru ihr zu „Dann sollten wir herausfinden, was mit dir nicht stimmt, vielleicht hilft es diesen Gott zu vernichten.“ den Rest knurrte er in einem drohenden Ton, da der Kami seinen Stolz mehr als angekratzt hatte, indem er ihn derart fertig gemacht hatte. Kagome zog skeptisch eine Augenbraue nach oben, ehe sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und den Kopf leicht schief legte „Und was springt für euch dabei raus?“ Stumm starrte er sie von oben herab an. Er wusste, dass sie auf sein Angebot anspielte und schüttelte dann sachte den Kopf „Ich werde nichts als Gegenleistung fordern. Siehe es als Bündnis, gegen einen gemeinsamen Feind.“ „Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ murmelte sie vor sich hin und erhielt darauf ein Nicken ihres Gegenübers. Irgendwie verwirrte sie das verhalten Sesshomarus. Vor ein paar Monaten behandelte er sie noch wie den letzten Dreck und stellte sie als billiges Flittchen hin, welches sich mal eben so besteigen ließ und nun? Nun stand er hier vor ihr und wollte sich mit ihr verbünden, war für seine Verhältnisse mehr als freundlich und dazu auch noch zuvorkommend. Irgendetwas war doch Faul an der Sache. Sie hatte ja bereits die Ahnung, dass er sich Kälter gab als er im tiefsten inneren auch war, doch das er es ihr nun offen zeigte, wirkte recht verdächtig. Es war nicht zu übersehen, dass er Fudo um jeden Preis tot sehen wollte, wobei ihr nun auch der Verdacht kam, dass er nachdem er gesehen hatte, welch eine verborgene Kraft in ihr schlummerte, sie nun als ernst zunehmende Kriegerin wahrnahm. Dieser blöde Hund, da musste sie erst ein Blutbad anrichten, damit er erkannte, dass sie alles andere als schwach war. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr ihren Körper bei der Erkenntnis, dass der mächtige Lord Sesshomaru sich derart ihn ihr, einen einfachen Menschen getäuscht hatte und sie würde jede Gelegenheit ergreifen, es ihm demonstrativ unter die Nase zu reiben, dass schwor sie sich. Sie konnte es sich daher auch nicht verkneifen ihn wegen ihrem ersten aufeinander treffen zu bisschen zu ärgern, worauf sie ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem ich hab´s doch gesagt grinsen fixierte, welcher schon zu ahnen schien, was jetzt kam „Also hat sich der werte Herr nun doch um entschieden, mit einem Menschen zusammen zu arbeiten.“ Mit einem tiefen knurren beugte er sich zu der schwarzhaarigen hinab und kam somit ihrem Gesicht gefährlich nahe, doch Kagome dachte nicht daran zurück zu weichen „Weib, du treibst es eindeutig zu weit, vergiss nicht, wer hier vor dir steht.“ Nun standen sie da und starrten sich geradezu nieder, wobei keiner von beiden klein bei geben würde. Wenn das schon so los ging, konnte das ja noch heiter werden. Ging es Kagome durch den Kopf und konnte einfach nicht anders als etwas auf seine Drohung zu erwidern, sie wusste einfach nicht wieso, doch schaffte dieser Youkai es einfach immer wieder ihr Temperament hervor zu locken „Lord Sesshomaru-sama, macht nicht den Fehler zu denken, ich sei so dumm wie manch anderer Mensch. Ich muss nicht ständig daran erinnert werden, wer ihr seid, dass ist mir vollkommen bewusst.“ Sesshomarus Augen formten sich zu schlitzen, diese Frau raubte ihm jetzt schon den letzten Nerv. Es machte ihn Wahnsinnig, dass sie mit allem recht hatte, was sie sagte, er wusste, sie war keinesfalls dumm, doch wollte er auf keinen Fall als erster zurück weichen, denn dieser Sesshomaru wich niemals zurück. „Wieso bist du dann immer so frech?“ fragte er dann und bekam eine Antwort mit der er überhaupt nicht gerechnet hatte „Wieso seid ihr immer so steif?“ In den Augen des Inus flackerte nun etwas Ahnungslosigkeit auf, er wusste nicht, was sie damit meinte, weshalb sie weiter sprach „Immer seid ihr der erhabene Lord, der niemals ein Härchen am falschen Platz sitzen hat, immerzu tragt ihr diese eiskalte Maske, gibt es in eurem Leben niemals einen Moment, wo ihr mal lacht oder aufrichtig lächelt? Habt ihr euch jemals einfach mal die Kleider vom Leib gerissen und aus Spaß über eine Klippe ins Meer hinab gesprungen?“ Völlig entgeistert sah der Inuyoukai sie an. War sie jetzt vollkommen übergeschnappt? Wieso sollte er so etwas tun wollen? Er kannte dieses Wort Spaß nicht einmal, er wurde als Thronfolger des Westens zu einem Lord erzogen, da war kein Platz für kindische Spielereien, was glaubte sie wo sie hier war? Da schoss es ihm wieder durch den Kopf, sie kam aus einer anderen Zeit, wo alles womöglich nicht so streng war wie hier, auch stammte sie aus keiner Adelsfamilie, jedenfalls nahm er das bis jetzt an. Er sah, wie sich ihre Lippen zu einem verschwörerischen grinsen verzogen „Wann hattet ihr das letzte mal Spaß Sesshomaru-sama und ich spreche nicht von diese Art Spaß, welchen man mit einer Frau hat.“ Nun funkelten seine Augen sie wieder böse an, wie konnte sie es wagen ihm solch eine Frage zu stellen? Sie war eindeutig lebensmüde, darauf würde sie mit Sicherheit keine Antwort bekommen. Er entschied sich noch eine Weile mit zu spielen und fragte daher „Wann hattest du das letzte mal Spaß?“ Er hatte schon wieder mit einer unverschämten Antwort gerechnet, doch merkte er plötzlich, wie etwas in ihren Augen aufflackerte, was ihm nicht wirklich gefiel, es war Trauer und musste schnell der Wut weichen, welche aus der jungen Frau mit einem mal nur so hinaus sprudelte „Spaß? Ich habe die letzten zwei Jahre Krieg geführt... Ich musste jeden verdammten Tag um mein überleben Kämpfen, die Tage an denen ich in der ganzen Zeit mal ruhe hatte kann ich an zwei Händen abzählen. Ich bin zwei verdammte Jahre durch die Hölle gegangen, wobei ich am ersten Tag meiner Rückkehr noch erfahren durfte, dass mein Zuhause zerstört, meine gesamte Familie und all meine Freunde Tod waren und jetzt hänge ich in dieser Zeit fest und muss....“ Kagome wollte gerade weiter wettern, da packte Sesshomaru sie, strich ihre Haare bei Seite und biss ihr sanft ins Genick. Er wusste nicht, ob sie ihre Kräfte wieder unbewusst freisetzen würde, wenn sie sich weiter in rage reden würde und bekam zum Glück auch die gewünschte Wirkung. Kagome verstummte augenblicklich und verharrte regungslos in seinen Armen, es wunderte ihn schon, dass diese Methode auch bei Menschen wirkte, doch passte es ihm im Moment ziemlich gut. Langsam ließ er wieder von ihr ab und schob sie ein Stück zurück, worauf er nun eine vollkommen verwunderte Frau vor sich hatte, welche ihn mit großen blauen Augen ansah „Wieso habt ihr das getan?“ flüsterte sie, doch kaum hatte sie es ausgesprochen, da flackerte auch schon Erkenntnis in ihren Augen auf, doch wieso das auch bei ihr klappte, war schon komisch. Im Endeffekt war es eigentlich auch egal, solange es dem Zweck diente. Kurz sah sie noch einmal zu dem Daiyoukai auf und murmelte „Verzeiht den Ausraster.“ Kagomes Blick senkte sich, als sie sich aus seinem Griff wand und davon ging, was Sesshomaru etwas skeptisch betrachtete „Wo willst du hin?“ dröhnte auch schon seine kalte schneidende Stimme über die Lichtung. Die schwarzhaarige blieb jedoch nicht stehen, sondern erwiderte in einem ebenso kalten Ton, als sie den Wald betrat „Ich möchte eine Weile allein sein.“
 

Etwas verwundert, sah er ihr nach, doch sollte es ihm recht sein, so hatte er sie endlich nicht mehr ständig vor seiner Nase und konnte in ruhe nachdenken. Es wurmte ihn, nichts über diese Kräfte zu wissen und wie es sein konnte, dass ein Mensch über solch eine Macht verfügte. Er knurrte leicht auf, er wollte sie aus seinem Gedächtnis streichen, doch wurde sie nur immer interessanter. Das konnte einfach nicht wahr sein, sie war wunderschön und wie schön sie war, schnell schüttelte er das Bild ab, als sie in dieser extrem knappen Kleidung aus dem Wasser trat und ließ seine Gedanken weiter schweifen. Sie war zudem keineswegs dumm und machte den Eindruck, als sei sie sogar gebildet. Diesen Punkt vermerkte der Inuyoukai, denn dies würde er noch herausfinden wollen. Dann war da noch die Sache mit ihrem Temperament, diese Frau hatte damals schon mächtig Feuer, doch, dass sie es wagte sich mit ihm anzulegen und dann auch noch seinem Blick ohne weiteres stand zu halten beeindruckte ihn schon irgendwie, auch wenn es ihn störte, niemand wagte es ihm zu widersprechen. Doch sie, diese kleine zierliche Frau stand ihm vollkommen furchtlos gegenüber und bot ihm die Stirn, auch wenn sie wusste, dass er ihr innerhalb von Sekundenbruchteilen die Kehle aufreißen könnte. Sie war schon ein Rätsel, nun bemerkte er, dass er sie gar nicht gefragt hatte, wie sie sich heilen konnte. Innerlich schlug er sich die Hand gegen die Stirn, sie besaß doch heilende Fähigkeiten, so alt war er doch nicht, dass er vollkommen vergessen konnte, dass sie ihn geheilt hatte. Sie wird sich mit diesen Kräften wohl auch irgendwie selbst versorgen können. Damit war dieser Punkt für ihn abgehakt, wobei seine Gedanken bei dem eben geschehenen hängen blieben. Nun war für ihn auch klar, wie aus der warmherzigen und freundlichen Frau von damals eine recht ernst zunehmende, ruhige Kriegerin wurde. Er versuchte es nachzuvollziehen, wie es wohl für sie gewesen sein musste zurückzukehren in der Hoffnung ihre Familie wieder zu sehen und dann feststellen zu müssen, dass alle Tod waren und ihr Zuhause vollkommen zerstört war. Kein wunder, dass sie solch einen Schmerz in sich trug, davon mal abgesehen, wie einsam sie seitdem sein musste, sie hatte nichts und niemanden mehr. So merkwürdig es auch klang, doch konnte der Daiyoukai diese schöne Frau verstehen, irgendwann musste es ja mal aus ihr herausbrechen.
 

Ein paar Hundert Meter von dem Daiyoukai entfernt stand eine völlig verzweifelte Schwarzhaarige junge Frau auf einem kleinen Berg, ihre Augen in die Ferne, der Morgendämmerung entgegen gerichtet, schien sie jedoch nichts zu fixieren. In ihrem Kopf herrschte das totale Chaos, welches sie krampfhaft zu ordnen versuchte. Sie könnte sich selbst eine verpassen, vor Sesshomaru derart die Kontrolle verloren zu haben, dabei hatte sie sich sonst immer sehr gut im Griff, wieso also schaffte er es nur immer wieder ihre hart erarbeitete Mauer zum Einsturz zu bringen. „Arg...“ es war zum Haare raufen, es war, als würde ihr Körper von alleine reagieren und es geradezu darauf anlegen sich mit dem gutaussehenden Inuyoukai zu messen. Gutaussehend? Verdammt, jetzt fügte sie gedanklich auch noch solch ein gesülze hinzu. Ja er war verdammt gutaussehend und besaß anscheinend auch eine nette Seite, dennoch war und blieb er ein arroganter Arsch! Wieso machte sie sich überhaupt Gedanken darüber mit einem „Pff“ fegte sie den Daiyoukai gekonnt aus ihrem Kopf und kümmerte sich wieder um ihr eigentliches Problem. Sie konnte es nicht fassen, beinahe hätte sie sich derart in Rage geredet, dass sie fast wieder die Kontrolle verlor, hätte der Herr, wessen Namen sie Gedanklich verbannt hatte sie nicht aufgehalten. Sie musste unbedingt ihre innere ruhe wiederfinden und dafür sorgen, dass dies auch so blieb. Leichter gesagt als getan, wenn ihre zukünftige Begleitung das Talent besaß sie mit nur wenigen Worten bis aufs Blut zu reizen. Ihr blieb nur eine Wahl, sie musste versuchen darüber zu stehen und ihren Stolz eben ein wenig herunter schrauben, damit sie nicht wieder dem Wahnsinn verfiel. Sie wollte gar nicht erst daran denken, dass dies geschehen könnte und sie womöglich noch Akira verletzten würde, weil sie ihn nicht erkannte. Mit einem mal weiteten sich ihre Augen auf ihre volle Größe. „Verdammt, Akira!“ rief sie aus und rannte im nächsten Moment auch schon wieder zurück. Am liebsten wäre Kagome im Erdboden versunken, wie konnte sie nur ihren Freund vergessen und sich währenddessen hier mit Herr ´Ich bin ein Lord´ rum streiten. Ein paar Meter vor ihrem Lager ging sie wieder gemütlichen Schrittes und legte eine unergründliche Miene auf. Auch wenn der Daiyoukai einen Blick in ihr innerstes werfen dufte, sollte dies ja nicht zur Gewohnheit werden. Als sie zwischen den Bäumen heraus trat, begegnete sie auch sogleich seinen Blick, welcher irgendwie merkwürdig schien, sie hatte das Gefühl er bemitleide sie. Kagome ignorierte dies jedoch und blieb vor Sesshomaru stehen, welcher sich nun auch erhoben hatte und auf sie hinab sah. Ohne Vorwarnung öffnete sie den Haori und schob ihn sich von den Schultern, wobei sie deutlich das zucken seiner Muskeln aus dem Augenwinkel erkennen konnte. Dem Daiyoukai entkam ein leises heiseres knurren, als er sein Oberteil wieder an sich nahm und Kagome dabei zusah, wie sie Hüfte schwingend zu ihrer Kleidung marschierte „Du kannst froh sein, dass ich über eine gute Selbstbeherrschung verfüge, jeder andere wäre nach solch einer Aktion über dich hergefallen.“ knurrte er ihr leise zu, als er seinen Obi angelegt hatte und nach seiner Rüstung griff, worauf Kagome kurz inne hielt. Verdammt, daran hatte sie nicht gedacht, aber das war jetzt auch egal, wichtiger war es nun nach Akira zu sehen, da er sich wie Sesshomaru es sagte am Rande seiner Kräfte bewegte. Schnell knotete sie sich ihr Hemd zurecht und schnallte sich ihre Schwerter um, worauf sie wieder auf Sesshomaru zu ging und ihm sein Fell reichte. „Verzeiht, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit, ich muss sehen, wie es Akira geht.“ brachte sie ihm monoton entgegen. Nachdem sie ihr Haar wieder zusammengebunden hatte sah sie den Daiyoukai abwartend an, welcher sich daraufhin abwandte und im gemütlichen Schritt voraus lief. Genervt starrte sie seinen Rücken an und nahm nur widerwillig hin, dass es von nun an so laufen würde, dass der Daiyoukai das Kommando an sich riss. Ob Akira mit ihrer Entscheidung sich mit dem Lord des Westens zusammen zu tun zufrieden war, konnte sie nur hoffen, da sie keinesfalls wollte, dass ihr Freund sie verließ.

Einen Moment der Ausgelassenheit

Schweigend marschierte Kagome brav dem Daiyoukai des Westens hinterher, wobei sie ihm immer wieder finstere Blicke aufgrund seines gemütlichen Ganges zuwarf. Ihr war schon klar, dass Sesshomaru nicht sonderlich viel an der Gesundheit des Dämonengottes lag, doch brachte sie seine Gelassenheit beinahe zur Weißglut. Genervt biss sie die Zähne zusammen, da sie keine sonderliche Lust verspürte sich wieder mit ihm zu streiten und legte stattdessen einen Schritt zu, um mit ihm aufzuschließen.

„Sollten wir uns nicht besser beeilen? Ihr sagtet doch selbst, dass Akira schwer verletzt war.“ brachte Kagome nach einer Weile ungeduldig heraus, worauf Sesshomaru eine Augenbraue nach oben zog und ihr einen Seitenblick zuwarf „Ich denke nicht, dass du mit mir mithalten könntest und tragen werde ich dich sicher nicht.“ Da war er wieder, Lord Eisarsch. „Ich hatte auch nicht vor mich von euch tragen zu lassen.“ brummte sie wobei sie daran dachte, dass die Hände dieses Hentai womöglich ´versehentlich´ auf Wanderschaft gingen. „Eure Geschwindigkeit könnte ich sicher nicht mithalten, doch bin ich schneller als Inuyasha.“ sprach sie dann aus, worauf Sesshomaru abrupt stehen blieb und sie überrascht ansah. Kagome musste sich ein Grinsen verkneifen, da sie seine Überraschung über eben gesagtes deutlich in seinen schönen goldenen Augen lesen konnte. Sie war versucht wild mit dem Kopf zu schütteln, da sie wieder gewisse Adjektive in Bezug auf den Daiyoukai benutzte, konnte sich jedoch auch diesbezüglich beherrschen. Nach einer Weile tat sich ein spöttisches Grinsen in Sesshomarus Gesicht auf als er sagte „Das würde ich zu gern sehen.“ Ohne Vorwarnung schoss er davon und ließ eine völlig perplexe Kagome zurück. War das gerade eine Herausforderung? Schnell kam sie wieder zu sich und sprintete dem Youkai hinterher, wobei es nicht lange dauerte, bis sie auf Höchstgeschwindigkeit kam. Die Schwarzhaarige konnte spüren, dass sie Sesshomaru immer näher kam, worauf sie absprang und nun von einem Baum zum anderen zischte. Sie bemerkte ebenso, dass er extra langsamer lief, weil er ihre Geschwindigkeit weit unterschätzte und bekam dabei schemenhaft seinen leicht überraschten Gesichtsausdruck mit, als sie neben dem Inuyoukai wieder auf den Boden aufkam und an ihm vorbei zischte. Kagome grinste sich einen ab, bei dem Gedanken, dass sie ihn gerade ziemlich hatte auflaufen lassen und legte noch etwas an Tempo zu.
 

Wie war das nur möglich? Schoss es Sesshomaru durch den Kopf, als er bemerkte, dass die junge Frau sich ziemlich schnell näherte und im nächsten Moment auch schon am ihm vorbei zog. Verwirrt starrte er der Frau hinterher und fragte sich nun ernsthaft wer dieses Weib überhaupt war. Er konnte sich dennoch ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Er räumte ihr noch ein wenig Vorsprung ein, da ihm der überheblicher Ausdruck in ihren Augen nicht entging, als sie ihn überholte und er zugeben musste, dass es ziemlich amüsant war, sie herauszufordern. Als er dann an Geschwindigkeit zunahm um sich diese Schmach nicht bieten zu lassen, konnte er nur noch die Spur ihres Geruchs wahrnehmen, worauf sich etwas in ihm regte und mit einem mal der Hund in ihm überhand nahm. Knurrend schoss er hervor, worauf sie schnell in sein Sichtfeld kam. Sesshomaru konnte in diesem Moment einfach nicht anders, als statt an ihr vorbei zu laufen sich die Schönheit nach einem gezielten Sprung zu schnappen und an dem nächsten Baum festzunageln. Knurrend presste er seinen Körper an ihren und nahm daraufhin besitzergreifend ihre Lippen in Beschlag.
 

Völlig erstarrt stand Kagome nun da, überfallen von einem unglaublich feurigen Kuss, welchem sie aus was für einen Grund auch immer nicht widerstehen konnte. Für einen Moment gab sie sich dieser leidenschaftlichen Berührung hin, ehe sie sich wieder fing und ihr klar wurde, was sie hier eigentlich tat und vor allem mit wem. Unter größter Anstrengung schob sie Sesshomaru ein paar Millimeter von sich weg, worauf sie ihren Kopf zur Seite drehte „Sesshomaru-sama, bitte kommt wieder zur Besinnung.“ keuchte sie, worauf sie merkte, wie der Daiyoukai stockte und augenblicklich von ihr abrückte. Er sagte nichts, starrte sie nur mit leicht geröteten Augen geradezu nieder, als sie den Kopf hob und tapfer seinen erregten Blick stand hielt. „Bitte verzeiht, ich habe nicht daran gedacht, was solch ein Wettrennen in euch auslösen könnte.“ Nach diesen Worten verschwand der rote Schleier in seinen Augen komplett, worauf er den Kopf leicht schief legte „Was soll das heißen?“ „Das soll heißen, dass ich mehr über die verschiedensten Arten Youkai weiß, als so manch anderer. So weiß ich, dass ein Wettrennen einen Inuyoukai mit einem Weibchen, welches er anziehend findet unglaublich erregt, ebenso sind seine Ohren Berührungen gegenüber empfindlich und krault man ihm seinen Nacken, so beruhigt er sich.“ Auf diese Aussage hin schossen Sesshomarus Augenbrauen nach oben „Woher weißt du solche Dinge?“ Auf diese Frage hin wand sie sich ab und ging gemütlichen Schrittes weiter. Sesshomaru hatte sie schnell eingeholt und lief nun neben ihr her „Bevor ich meine jetzigen Kräfte erhielt, habe ich gelernt mich selbst zu verteidigen, wobei ich viele Bücher gelesen habe in denen ich eine Menge über die verschiedensten Arten Youkai und ihre Fähigkeiten gelernt habe. In den Jahrhunderten wurde so manches nieder geschrieben, was recht hilfreich war. Damals war mein einziges Ziel herauszufinden, wie ich sie am schnellste töten konnte, somit kenne ich von so gut jeder Youkairasse die natürlichen stärken und schwächen.“ „Du kennst also ihre Instinkte und Triebe, weißt aber nicht, wo ihre persönlichen Schwachpunkte sind?“ hakte er nach, worauf sich ein schräges Lächeln auf ihren Lippen legte „Bei den meisten reicht es schon aus diese zu kennen um sie zu töten. Aber ja ich habe mich diesbezüglich schlau gemacht um mir einen

Vorteil zu verschaffen.“ erklärte sie ihm ernst, was ihn dazu brachte nun heraus zu finden, in wie weit sie gebildet war. „Es ist erstaunlich, dass du überhaupt lesen kannst.“ brachte er nur heraus, weil er keinesfalls an ihren Fähigkeiten interessiert klingen wollte. Kagome jedoch hatte ihn sofort durchschaut, ihr war klar, dass diese Aussage keine Beleidigung darstellen sollte, da in dieser Zeit nur Fürsten oder die Reichen und Mächtigen gebildet waren, so nahm er an, dass es 500 Jahre später ebenso sein würde. Er war ernsthaft interessiert, wollte es sich jedoch nicht anmerken lassen, irgendwie süß, wie sie fand. Moment! Süß? Kaum merklich schüttelte sie den Kopf und ordnete ihre Gedanken neu. Sie musste doch nicht gleich wieder zum Mädchen werden und von dem Typen schwärmen, der sie geküsst hatte. Sie bemerkte den abwartenden Blick des Inuyoukai auf sich ruhen und sagte daher kühler als beabsichtigt „Ich kann nicht nur lesen Sesshomaru-sama. Ich kann zudem fehlerfrei schreiben, rechnen, kenne mich in Geographie aus in meiner Zeit natürlich, spreche zudem auch Englisch, Politischen Angelegenheiten würde ich sagen sind solala, Physik und Chemie sagen euch womöglich wenig, dadurch, dass ich aus der Zukunft komme, kenne ich außerdem den Japanischen, wie auch den Weltgeschichtlichen Ablauf bis ins 21. Jahrhundert, Musikalisch bin ich begabt, wovon ihr euch selbst überzeugen konntet und Künstlerisch kann man sich über mich eigentlich auch nicht beklagen.“ Sesshomaru war wie erstarrt, er hatte ja geahnt, dass sie gebildet war, doch nachdem er das hörte wirkte sie hochintelligent. Diese Frau überraschte ihn immer wieder aufs neue, was ihn zu seinem eigenen erstaunen nicht einmal mehr störte. Nein, vielmehr machte es ihn für seine Verhältnisse unnormal neugierig. Als Kagome zur Seite blickte, sah sie mit einem mal einen merkwürdigen Glanz in seinen Augen welchen sie nicht so recht definieren konnte. Der Inuyoukai gab ihr jedoch schnell eine Ahnung, was dieser Glanz zu bedeuten hatte „Was ist Physik und Chemie? Und was ist Englisch?“ fragte er höchst interessiert, worauf Kagome sich ein Grinsen verkneifen musste. Der Daiyoukai wirkte mit einem mal so normal, wenn er so wissbegierig war, wie in diesem Moment. Die junge Frau musste einmal tief durchatmen um nicht noch hingerissener von dieser Seite Sesshomarus zu sein und versuchte es ihm so verständlich wie möglich zu erklären „Also geht es bei Physik um Natürliche Phänomene, wobei man bei Chemie die Elemente der Welt erforscht?“ Ein Nicken ihrerseits ließ ihn fortfahren „Und Englisch ist eine Sprache, welche man in einem anderen Land spricht.“ ein weiteres Nicken ließ ihn kurz sie Stirn runzeln „Warum lernst du eine andere Sprache, wenn du nicht in diesem Land lebst?“ „Weil Englisch die Weltsprache sein wird, egal in welches Land man reist kann man sich auf dieser Sprache verständigen.“ erklärte sie ihm dann, worauf er mit einem Nicken deutete, dass er verstanden hatte. Kagome war hin und weg, Sesshomaru war tatsächlich ziemlich

intelligent, wie sie vermutet hatte. Inuyasha hingegen war eine Nummer für sich, er hätte

nicht einmal ansatzweise verstanden wovon sie sprach. „Hn?“ mit diesen Laut wurde sie in ihren Gedanken unterbrochen, worauf sie bemerkte, dass sie den Daiyoukai die ganze Zeit angestarrt hatte. Kopfschüttelnd sah sie wieder nach vorn „Ich fand es nur bewundernswert, dass ihr diese Dinge so schnell verstanden habt. Eure schnelle Auffassungsgabe und Verständnis ist für mich ein wahres Wunder, was man von dem anderen Zweig eurer Familie nicht wirklich behaupten könnte. Ihr seid jemand, mit dem man sich ernsthaft unterhalten könnte.“ Für einen kurzen Moment schoss Sesshomaru nach diesen Worten ein Kribbeln durch die Brust. Er hatte dieses Kompliment gerne angenommen, doch ließ er es sich nicht anmerken. Er beobachtete die junge Frau, wie sie in den Himmel blickte, wo sich die farbenfrohe Pracht des Sonnenuntergangs zeigte. Schon merkwürdig, er hatte nicht einmal bemerkt, wie schnell die Zeit verging. Die Unterhaltung mit der Frau schien ihn derart gefesselt zu haben, dass er nicht einmal darauf geachtet hatte. Er bemerkte, dass sie zu ihm aufschaute und sah sie nun ebenfalls an „Wir sollten die Nacht rasten, wenn ihr mich nicht tragen wollt. So sehr ich meine Sinne auch trainiert habe, bleibt es mir jedoch verwehrt im Dunkeln zu sehen.“ Mit einem knappen Nicken führte Sesshomaru sie zu einer kleinen Lichtung, wo sich Kagome auch gleich daran machte Feuerholz zu sammeln. Zur Verwunderung des Daiyoukais fragte sie nicht einmal nach seiner Hilfe, sondern ging ohne Umschweife in den Wald, wo sie nach kurzer Zeit mit Holz wieder kam, welches sie dazu auch noch selbstständig mit merkwürdig riechenden Holzstäbchen entzündete, sie schien sich also auch für nichts zu schade zu sein. Als das Holz langsam knisternd in Flammen aufging schritt sie wieder auf den Wald zu und verschwand für eine Weile. Sesshomaru achtete stets auf die Aura der Schwarzhaarigen, damit sie sich nicht verlief, doch brauchte er sich nicht zu sorgen, da sie schnell wieder da war und zwei gewaschene und gehäutete Kaninchen in die Höhe hielt. Unsicher hielt sie ihm das eine hin und sagte „Ich habe euch eins mitgebracht. Ich war mir nicht sicher, ob ihr Hungrig seit, seht es als Zeichen meiner Dankbarkeit.“ Ungläubig starrte Sesshomaru das Kaninchen an, bevor er in das vorsichtig lächelnde Gesicht Kagomes sah, worauf ihm für einen augenblicklich das Herz stockte. Er konnte es nicht glauben, sie war losgezogen und hatte ihm dazu auch noch etwas mitgebracht. Es war für ihn nicht verwunderlich, dass sie wusste, dass er rohes Fleisch bevorzugte, nachdem die ihm erzählte, dass sie fast alles über Youkai wusste. Er war in Versuchung abzulehnen, da er es einfach nicht kannte, dass man ihm seine Nahrung brachte, auch hatte er es nicht nötig, doch wollte er sie aus einem ihm unerfindlichen Grund nicht kränken, so nahm er mit einem Nicken das Kaninchen an, worauf sie ihm ein weiteres Lächeln schenkte, dieses mal war es jedoch anders. Dieses Lächeln, dachte er, worauf sein Herz unweigerlich schneller schlug. Sie schenkte ihm tatsächlich ein solch liebevolles, ehrliches Lächeln, welches er an einem kleinen Grübchen an ihrer rechten Wange erkennen konnte. Wieso sie es plötzlich tat und was er getan hatte um das zu erreichen, war ihm egal, wichtig war nur, dass es sein innerstes erwärmte, zu wissen, dass dieses Lächeln nur für ihn bestimmt war. Ohne irgendwelche Worte zu verschwenden setzte sie sich ihm mit dem Rücken zugewandt an die Feuerstelle und beförderte ihre Mahlzeit über die Wärmequelle. Zu Sesshomarus erstaunen, schien sie sogar zu wissen, dass es einem Youkai unangenehm war von einem niederen Wesen beim essen beobachtet zu werden, worauf er sich mit den Blick auf den Rücken der Frau schweigend seiner Mahlzeit hingab. Nachdem der Daiyoukai sein Mahl zu sich genommen und alle Spuren beseitigt hatte, starrte er die Frau vor sich immer noch an, welche in Gedanken versunken schien. Ihm ging seitdem sie so still da saß eines nicht aus dem Kopf. Hielten Geistliche für gewöhnlich ihren Körper nicht rein? Sie selbst sah sich nicht mehr als Miko, doch schweifte man doch nicht so schnell von seinem Lebensstil ab. „Seit wann isst du Fleisch?“
 

Kagome riss diese Frage aus ihren Gedanken heraus. Zuvor hatte sie noch niemand danach gefragt, nicht einmal Koga, obwohl dieser genau wusste, was sie für gewöhnlich zu sich nahm. Ohne sich zu ihm umzudrehen fragte sie „Wie kommt ihr zu solch einer Frage?“ Sie hörte ein leises Schnauben, ehe der Daiyoukai wieder das Wort an sie richtete „Kenne deinen Feind. Ich habe mir im Bezug auf die Mikos und Priester ebenfalls Informationen eingeholt, nicht das sie mir gefährlich werden könnten, dennoch weiß ich Bescheid. Mikos halten ihren Körper von klein auf rein, wieso wirfst du diese langjährige Arbeit einfach weg?“ Kagome konnte nicht anders und lachte kurz leise auf. Nun war ihr klar worauf er hinaus wollte. Der Daiyoukai kannte ihre Geschichte und Herkunft nicht um ihre abrupten Ernährungsplanänderung nachvollziehen zu können. „Ich habe nicht von klein auf auf Fleisch verzichtet. Ich erfuhr erst vor vier Jahren, als ich in dieser Zeit landete, dass ich eine Miko war, von da an habe ich angefangen wie eine Priesterin zu leben. Ihr müsst wissen, dass es in meiner Zeit anders ist, dort glaubt niemand mehr an Magische Wesen oder Youkai. 500 Jahre sind eine sehr lange Zeit und es wird sich so einiges ändern, dies lässt sich nicht so schnell erklären.“ Ein freudloses Lachen entrann ihrer Kehle, bevor sie fort fuhr „Für mich war es damals einfach unglaublich, als ich diese Welt betrat. Ich kam mir vor als würde ich Träumen und jeden Moment wieder erwachen, doch war all dies Real. Vieles war unglaublich erschreckend für mich und ich wusste nicht, was von mir erwartet wurde. Ich hatte keinerlei Erfahrung als Miko und beherrschte meine Kräfte ebenso wenig. Nun jedenfalls um auf eure Frage zurück zu kommen... Nachdem ich vor ein paar Monaten wieder in diese Zeit zurück kehrte überkam mich einfach die Lust darauf. Ich habe vier Jahre lang auf Fleisch verzichtet um meinen Körper rein zu halten doch bin ich kein reines Wesen mehr, somit war es mir egal. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass rohes Fleisch ungesund für meinen Körper wäre hätte ich es in meinem Wahn womöglich so zu mir genommen. Ich weiß nicht woher dieser plötzliche Drang kam, doch stärkt es mich. Ich nehme es im Moment einfach so hin, ebenso wie meine Kräfte.“ Mit einer schnellen Drehung wand die sie sich dem Daiyoukai zu und sprach weiter „All das ist so neu für mich, dennoch genieße ich es solch eine Macht zu besitzen. Wenn ich diese Kraft die mich durchströmt einsetzte überkommt mich solch ein Gefühl von Überlegenheit... Ich werde regelrecht euphorisch, wenn ich meinen Feind töte und genieße diese Überlegenheit, ich erkenne mich dabei manchmal selbst nicht mehr wieder.“ den Rest flüsterte sie nur noch, worauf sie sich wieder dem Feuer zu wandte, doch hatte Sesshomaru sie sehr wohl verstanden. Er kannte dieses Gefühl, welches sie beschrieb, auch ihm überkam

es wenn er vor seine Feinde trat, doch kannte er es schon seit Jahrhunderten, war damit aufgewachsen und sie war zuvor ein Wesen, welches alles für den Frieden tat und nun den Krieg bevorzugte. Irgendwie wollte er ihr helfen damit fertig zu werden, doch wusste er nicht wie, so blieb er einfach stumm sitzen und schloss die Augen, als sie anfing das nun gare Kaninchen zu vertilgen. Nach einer ganzen Weile erhob sich die junge Frau und begab sich streckend an einen am Feuer nahegelegen Baum, an dem die sich mit geschlossenen Augen nieder ließ. Lange hielt sie ihre Augen jedoch nicht geschlossen, worauf sie sie wieder öffnete und abwesend in die Flammen blickte, was Sesshomaru nicht verborgen blieb. Kurzer Hand stand der Inuyoukai daraufhin auf und setzte sich neben die junge Frau, welche ihn fragend anblickte. „Erzähl mir etwas über deine Zeit. Ich will wissen, wie sich alles verändert.“ kam es daraufhin von ihm und Kagome verstand nun was er vor hatte. Er war zwar neugierig, wollte sie jedoch auch von ihren trüben Gedanken ablenken. Sie kam einfach nicht umhin anzufangen ihn auf die eine oder andere Weise zu mögen, so kalt, arrogant und abweisend er auch war, so war er auch zuvorkommend, auf eine gewisse Art, warmherzig, zugänglich, verdammt attraktiv und so ungern sie es auf zugab, dieser Daiyoukai konnte unglaublich gut küssen. Nachdenklich beobachtete sie für einen Moment das vor sich hin lodernde Feuer, ehe sie begann davon zu erzählen, wie die Welt in 500 Jahren aussah und wie sie dort lebte. Natürlich fragte er auch, wie es kam, dass niemand an Youkai glaubte und wie es möglich war, dass diese derart in Vergessenheit gerieten, worauf sie ihm mit folgenden Worten antwortete „Ich wusste selbst nicht wieso, bis ich eines Tages euch begegnete. Ihr habt nicht viel darüber gesprochen, habt nur erwähnt, dass die Youkai, bis Fudos erscheinen im verborgenem friedlich unter den Menschen lebten. Wieso dies so war weiß ich nicht.“ Nachdenklich betrachtete Sesshomaru ebenfalls das Feuer, bis er sich dazu entschied die junge Frau lieber weiterhin auszufragen, da ihn die Sache mit diesen sogenannten Autos einfach nicht aus dem Kopf ging. Empört blickte er sie an, als sie sich gegen den Baumstamm hinter sich presste und leise zu lachen begann, was ihr jedoch nicht verborgen blieb und ihn erklärte, wieso sie diese Frage so amüsant fand „Männer und Autos, das ist so eine Sache für sich. Ich fand es einfach lustig, weil ich euch so viel über meine Welt erzählt habe und ihr euch ausgerechnet für die Sache interessiert, wovon die wenigsten Frauen Ahnung haben.“ Die Augenbrauen des Daiyoukai wanderten aufgrund dieser Aussage nach oben, ehe er sie ansah und fragte „Aus welchem Grund?“ Kagome seufzte leise und warf ihm einen Seitenblick zu „Autos sind für uns Frauen einfach ein Fortbewegungsmittel, wobei Männer sich die besten, teuersten und schnellsten zulegen um damit anzugeben.“ „Was ist daran so schlimm das Beste zu besitzen?“ entkam es ihm dann beinahe brummend, was die Schwarzhaarige leise kichern ließ „Daran ist rein gar nichts schlimm. Autos sind für mich einfach Männersache. Wir Frauen besitzen dafür andere Dinge mit denen wir untereinander angeben.“ Sesshomaru sah die junge Frau von der Seite her an und lächelte leicht. Er konnte in diesem Moment einfach nicht anders. Den seltenen Umstand ihrer Ausgelassenheit schien ihn regelrecht anzustecken, wobei er sich auch noch äußerst wohl fühlte. Er fühlte sich in diesem Moment nicht wie ein Lord, welcher für den Westen und dazu auch noch den ganzen Stamm der Inuyoukai zuständig war, ganz im Gegenteil. In Gegenwart dieser Frau fühlte er sich wie ein freier Youkai, welcher es sich erlauben durfte über seine eigenen Träume und Bedürfnisse nachzudenken. Er beobachtete sie dabei, wie sie sich seufzend zurück lehnte und müde die Augen schloss. Wie auch immer es geschah, doch schaffte Kagome sich neben den gefährlichsten Youkai ganz Japans zu entspannen und fühlte sich dazu auch noch sicher. Sie wusste nicht wieso, doch sah sie in diesem Moment nichts böses mehr in dem Inuyoukai, welcher den Ruf besaß Menschen zu verachten und jeden zu töten, der es auch nur wagte sich in seine Nähe zu begeben. Dennoch sprach sie sich immer wieder zu wachsam zu bleiben, denn so zugänglich der Youkai sich nun auch zeigen mochte, so durfte sie auch nicht vergessen, wer er und zu was der Daiyoukai fähig war um seine Ziele zu erreichen.

Wut

Vollkommene Stille war auf der kleinen Lichtung eingekehrt, auf der der Lord des Westens und die Menschenfrau aus der Zukunft eine Rast eingelegt hatten. Allein das leise Knistern des Feuers war noch zu vernehmen, welches Zeuge eines äußerst skurrilen Bildes wurde. Die Schwarzhaarige lehnte schlafend, mit einem friedlichen Gesichtsausdruck an einem Baumstamm und direkt neben ihr saß der, so sagte man es in dieser Zeit jedenfalls, grausamste und kaltblütigste Youkai dieses Landes, welcher sie mit leicht schief gelegtem Kopf und forschenden Blick betrachtete. Ein paar Fältchen bildeten sich auf seiner Stirn, als er seine Augenbrauen zusammenzog und ihr Gesicht geradezu nieder starrte, in der Hoffnung er würde so mir nichts dir nichts die Fähigkeit erlangen in ihren Kopf hinein schauen zu können. Leise stieß er den Atem aus und schüttelte kaum merklich den Kopf. Welch ein absurder Gedanke, dennoch wurde er einfach nicht schlau aus dieser Frau. Erst ließ sie ihn deutlich wissen, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte und nun saß sie keinen Meter von ihm entfernt und sprach mit ihm, als würden sie sich schon Jahrzehnte kennen. Sie gab sich bisher unterkühlt und zurückweisend ihm gegenüber und dann brachte sie ihm Nahrung und schenkte ihm sogar das ein oder andere Lächeln. Die Menschen waren in seinen Augen schon immer ziemlich verwirrende und schwache Wesen, doch war diese Frau und die Zeit in die sie hineingeboren wurde ein Mysterium für sich. Doch was ihn nun wirklich wunderte, war der Umstand, so abweisend sie ihm gegenüber tat, so schien sie an seiner Seite nun tief und fest eingeschlafen zu sein. Konnte es vielleicht möglich sein, dass sich ihr Körper bei ihm wohlfühlte, wobei sich ihr Bewusstsein gegen ihn und seine Anwesenheit wehrte? Der Daiyoukai rief die Erinnerung seines Kontrollverlustes auf, worauf sein Körper ein heftiges Kribbeln durchfuhr. Stirn runzelnd huschte sein Blick zu ihren Lippen, als ihm die Erinnerung durchfuhr, dass sie für einen Augenblick den Kuss erwiderte. Diese Frau war nicht schwach, ebenso hatte sie ihre Gefühle zumeist im Griff, dass wusste er mittlerweile von ihr, doch wieso hatte sie den Kuss erwidert, wenn sie ihn offensichtlich ablehnte? War es womöglich so wie er es sich bereits dachte? Zog er sie Körperlich an, wobei ihr Bewusstsein rebellierte? Zu seinen Überlegungen schlich sich dazu nun auch noch ein weiterer Gedanke, wieso fühlte er sich so verdammt wohl in ihrer Gegenwart und wieso hatte er diesen Kuss mehr genossen als einen seiner Feinde zu töten? Seiner Kehle entkam ein leises Grummeln, als er ihre Gestalt mit den Augen auf und ab fuhr, wobei sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte, als er eine Strähne ihres langen pechschwarzen Haares ergriff und dieses über seine Hand gleiten ließ, worauf er es langsam an seine Nase führte und genüsslich daran roch. Sesshomarus Augen schnappten bei dieser Handlung jedoch auf, als ihm klar wurde, was er da gerade tat und ließ augenblicklich die Strähne los, als hätte er sich daran verbrannt. Schneller als so mancher gucken konnte sprang er auf und kniff tief durchatmend seine Augen zu, um sich damit wieder in die Realität zurück zu holen. Ein Knurren bildete sich in seiner Kehle welches er leise entließ, als er die schlafende Frau vor sich betrachtete, ehe er sich

abwandte und vor sich hin grollend im Wald verschwand. Der Daiyoukai konnte es nicht fassen, wie sehr er sich in ihrer Gegenwart hatte gehen lassen. Er schämte sich dafür, vor ihr seine eiserne Fassade fallen gelassen zu haben und sie derartige Schwächen, wie Neugierde, Interesse und Faszination sehen ließ. Er konnte nur hoffen, dass sie diese nicht versuchte gegen ihn einzusetzen, da er im Augenblick alles andere als den Wunsch verspürte, ihr Leben zu beenden. Knurrend setzte er zum Sprung an und bahnte sich schnell den Weg durch das dichte Geäst, im Moment war es einfach nicht gut in ihrer Nähe zu sein, doch achtete er stets darauf sich nicht zu weit von ihr zu entfernen, schließlich hatte er sich durch das Bündnis mit ihr dazu verpflichtet ihr Leben zu schützen. Die junge Frau jedoch wusste davon nichts, woher auch für sie bedeutete all dies womöglich einfach nur ein Waffenstillstand und der gegenseitige Austausch von Informationen, welche für ihr Vorhaben von Bedeutung waren.
 

Der Morgen begann zu grauen, noch zeigte sich die Sonne nicht, doch erhellte sich der

Himmel soweit, dass man sich ohne Probleme zurecht finden konnte. Mit einem lauten Keuchen schoss Kagome nach vorn und starrte mit deutlich geweiteten Augen ins Leere. Ihre Hand presste sich an die Brust in der Hoffnung, dass sich ihr wild klopfendes Herz beruhigte, doch war es dieses mal anders als sonst. Hart schluckte sie und starrte noch immer vor sich hin, als sie die Bilder ihres Traumes noch einmal in Erinnerung rief. Es war sonst immer

wieder das selbe, sie hatte diese Szene oft genug gesehen um sich jedes Detail dieses Traumes einzuprägen, doch dieses mal war da etwas neues. Ihre Hände formten sich zu Fäusten, ehe sie diese in den Boden neben sich schlug, weil es ihr einfach nicht einfallen wollte. Verdammt noch eins, sie hatte diesen Schatten deutlich gesehen, doch war da noch etwas anderes, es wollte ihr nur nicht einfallen. Das schlimmste an der ganze Sache jedoch war, dass sie sich nicht erklären konnte wieso es ihr erst jetzt auffiel. Angestrengt schloss sie ihre Augen, um diesen einen Moment wieder sehen zu können, doch vergeblich. Jedes mal, wenn er

zum greifen nahe war, so verflog es sofort wieder. Ein tiefes ergebenes Seufzen rutschte ihr über die Lippen, was sie leicht zusammenschrecken ließ, da ihr wieder einfiel, dass sie nicht alleine war. Schnell sah sie sich nach dem Daiyoukai um, in der Hoffnung er habe nichts von ihrer Verzweiflung bemerkt und zu ihrem Glück war von ihm nirgends etwas zu sehen. Erleichtert ausatmend stand sie schließlich auf und streckte sich ausgiebig, als es dann Klick bei ihr machte. Sie war allein. Sesshomaru hatte sie tatsächlich im Tiefschlaf ohne jeden Schutz allein gelassen. Suchend schloss sie die Augen und tastete die Umgebung, mit dem Gedanken, dass er sich womöglich nicht weit entfernt hatte, nach seinem Youki ab, doch nichts. Rein gar nichts deutete daraufhin, dass der Lord des Westens sich in diesem Gebiet aufhielt, was dazu führte, dass sich schlagartig eine Welle des Zorns in ihr breit machte. Die Schwarzhaarige konnte es nicht fassen, wie konnte sie ihren hart erarbeiteten Selbstschutz fallen lassen, wobei sie sich bei dem Gedanken es auch nur gewagt zu haben einem Youkai wie Sesshomaru nach nur ein paar netten Gesprächen so weit zu vertrauen selbst eine Närrin schallte. Wie konnte sie nur so dumm sein zu denken, dass der Inuyoukai sie Beschützen würde? Anscheinend war seine Ansicht eines Bündnisses jene, dass sie nach seiner Pfeife zu Tanzen hat und ihn mit all ihren Informationen zu versorgen. Wahrscheinlich bestand seine Absicht ihr zu helfen, vielmehr darin, selbst herauszufinden was mit ihr geschah, da sie sich ziemlich sicher war, dass Sesshomaru es hasste etwas nicht zu wissen. Dieser miese Köter benutzte sie also nur. Somit war dieses freundliche Getue von ihm auch nur gespielt um an Informationen über sie selbst und die Zukunft zu kommen, damit er sie in der Hand hatte. Vor sich hin brummend presste sie hart sie Zähne aufeinander um nicht sämtliche Flüche in den Wald hinein zu brüllen und ließ sich stattdessen im Schneidersitz auf den Boden sinken. Sie konnte gar nicht beschreiben, wie sehr sie sich für ihre mangelnde Aufmerksamkeit, jemanden

zu durchschauen schämte. Und wenn sie daran dachte, wie Lord Arschloch sich über ihre Naivität im stillen einen ab lachte, würde sie am liebsten im Erdboden versinken. Das allerschlimmste jedoch war dieser Kuss. Die Tatsache, dass ihr Verstand sich für einen Augenblick ausgeschaltet hatte, als sich ihre Lippen berührten und sie seinen unvergleichlichen Geschmack auf ihrer Zunge wahrnahm machte sie nur noch wütender. Wütend auf ihn und hauptsächlich auf sich selbst, weil sie sich zu ihrem Missfallen eingestehen musste, dass es verdammt gut war. Allein für diese Tatsache verabscheute sie den Daiyoukai noch mehr, zumal dieser Kuss keine Berechnung seinerseits war, sondern sein Instinkt ihn dazu verleitet hatte. Ein leichtes Prickeln in ihrem Nacken ließ sie mit verengten Augen aufschauen, da sie spürte, wie Sesshomaru sich zu nähern schien. Nun musste sie nur noch überlegen, wie sie mit der Situation umging. Sollte sie ihm sagen, dass sie sich nicht benutzen ließ und das Bündnis auflösen oder so tun als wäre nichts und abwarten? Mit falscher Freundlichkeit würde sie bei ihm womöglich nicht weit kommen, da sie sich sicher war, dass er dies sofort durchschauen würde. Ihn fortjagen wollte sie jedoch auch nicht, weil er in ihr die Hoffnung weckte mehr über sich und ihre Kräfte heraus zu finden. Somit kam sie nur zu einem Schluss, sollte er sie doch benutzen, sie würde ihn von nun an auch nur als Mittel zum Zweck sehen. Dennoch hieße das nicht, dass der Daiyoukai vor ihrem Zorn darüber, dass er sie zurück ließ, verschont bliebe. Mit einem leisen Rascheln kündigte er seine Rückkehr an, worauf sie kurz aufschaute und sich dann erhob. Schnell richtete sie sich ihre Frisur, ehe sie dem Inuyoukai noch einen vernichtenden Blick zu warf und ohne ein Wort zu verlieren los marschierte. Es war ihr egal, ob er nun wusste, weshalb sie derart wütend auf ihn war. Sie nahm an, dass ein kluger Kerl wie Sesshomaru es war, auch allein darauf kam, dass er es nun ordentlich verbockt hatte.
 

Mit undurchdringlicher Miene starrte der Lord des Westens der offensichtlich wütenden Frau hinterher. Er hatte keine Ahnung, wieso sie sich plötzlich wieder derart distanziert verhielt

und ihm auch noch diese Blicke zuwarf, welche deutlich ihre derzeitige Abneigung ihm gegenüber zum Ausdruck brachten. Er hatte sich die ganze Nacht um die Ohren geschlagen, nicht das es ihm etwas ausmachen würde, doch hatten ihm die drängenden Gedanken um diese Frau weitaus mehr ausgemacht. So sehr er es auch versucht hatte, hatte er einfach nichts

gefunden, was ihn dazu brachte die Schwarzhaarige zu hassen, nicht einmal, die Tatsache, dass sie Menschlich war reichte aus, sie mit der nötigen Abscheu zu behandeln, welche er brauchte um sie auf Abstand zu halten. Es war zum verrückt werden dabei zu zu sehen, wie sich ihr zierlicher Körper vollkommen angespannt vor Wut vor ihm hin und her bewegte, wobei er wieder den Drang verspürte diese weiche und warme Haut berühren zu wollen. Und diese Lippen. Sein innerstes drohte zu verbrennen, wenn er an diesen kurzen intensiven Kuss dachte und war in Versuchung sie einfach zu überfallen, nur um sie noch einmal schmecken zu können. Kopfschüttelnd verbannte er diesen Gedanken schnell wieder. Wenn er sich jetzt seiner Triebe hingab, würde sie ihn komplett von sich stoßen und er hätte niemals die Chance sie zu bekommen. Und ihm war klar, er musste sie haben, musste sie mit seinem Duft markieren um sie endlich wieder los zu werden. Doch bevor es dazu kam, musste er herausfinden, wieso um alles in der Welt sie wütend auf ihn war. Er hatte sie nicht ohne ihre Zustimmung berührt, nun jedenfalls dann nicht, wenn sie es mitbekommen hätte und nach dem Kuss war sie auch noch bei guter Laune. Auch hatte er sie nicht beleidigt oder abwertend behandelt, wieso also war sie wütend? War sie vielleicht eine von den Frauen, welche rummeckern, wenn sie alleine wach wurden? Das kam jedoch auch nicht hin, da sie sich am See auch nicht beschwert hatte. Verdammt noch eins, wieso mussten Frauen auch immer so verdammt nervtötend sein? In diesem Punkt hatte er nun noch etwas von der Schwarzhaarigen dazu gelernt, egal, ob es sich um eine Youkai oder Menschenfrau handelte, sie fanden immer einen Grund wütend zu sein. Menschenfrau! Bei diesem Wort dämmerte es ihm langsam. Sie war nicht sauer, weil sie allein war. Also, sie war schon aus diesem Grund wütend, jedoch war es vielmehr die Tatsache, dass sie dachte er hätte sie Schutzlos zurück gelassen. Sie konnte ihn nicht mehr wahrnehmen, doch hatte er angenommen, dass sie ebenfalls darüber Bescheid

wusste, dass seine Sinne viel stärker ausgeprägt waren, als die ihren. Dieses Weib machte ihn

noch wahnsinnig. Nach außen hin gab sie sich stark und nun überdeckte sie ihre Angst wehrlos da gelegen zu haben mit Wut, welche sie teilweise berechtigt auf ihn richtete. Leise vor sich hin brummend wurde ihm klar, dass es nun an ihm lag sie wieder zu beruhigen und er gezwungen war schnell zu handeln, da sie gleich bemerken würde, dass sie dem Wolf schon ziemlich nahe waren. Schnell legte er sich die richtigen Worte im Kopf zurecht und wollte gerade zu sprechen ansetzen, als sie im nächsten Moment auch schon los rannte. Na super. Dachte sich der Daiyoukai und lief der Frau hinterher, dabei im Hinterkopf behaltend, dass er nun ziemliche Probleme haben würde ihr Vertrauen zurück zu gewinnen, da der Wolf sie mit Sicherheit keine Sekunde mehr aus den Augen lassen würde.

Nur ein kurzes Wiedersehen

Beinahe stolpernd sprang Kagome die Böschung hinab, ihre Geschwindigkeit jedoch bei behaltend. Sie konnte es kaum erwarten endlich ihren Freund wieder zu sehen und ihn in die Arme zu schließen. Es kam ihr gerade recht endlich bei Akira angekommen zu sein, da sie sich nicht sicher war, wie lange sie die Zweisamkeit mit Sesshomaru noch aushielt, ohne ihm ihre angestaute Wut in Form von nicht gerade Jugendfreien Ausdrücken an den Kopf zu schmettern. Umso mehr hielt sie sich an dem Glücksgefühl fest ihren Begleiter wieder zu sehen. Auf den Sohlen rutschend kam sie an der Klippe an, wo sie mit geweiteten Augen den Blutverschmierten Kami akuma betrachtete, welcher an dem Felsen lehnte und ihr mit verschleiertem Blick in die Augen sah. „Akira...“ entkam es ihr beinahe wispernd, lief auf ihn zu, wo sie sich auf die Knie fallen ließ und sich an seinem ledernen Obi zu schaffen machte. Hektisch riss sie das Stück Stoff weg und schob die Weste bei Seite um sich seine Verletzung anzusehen. Erschrocken betrachtete sie sich das ganze ausmaß seiner Wunde und legte vorsichtig ihre zittrigen Hände auf die deutlich entzündet klaffende Wunde. „Es tut mir so leid, dass ich nicht eher kommen konnte.“ flüsterte sie ihm entgegen und beobachtete, wie das Fleisch begann sich zu glätten und langsam wieder zusammen zu wachsen, wobei sich der Schwarzhaarige wieder zu entspannen schien, als der Schmerz verflog. Seufzend zog sie ihre Hände wieder zurück und sah ihren Freund lächelnd an. Akira hingegen erwiderte ihr Lächeln nicht, packte stattdessen ihre Schultern und knurrte einmal laut auf „Hast du eigentlich vollkommen den Verstand verloren? Wie konntest du dich ihm nur ausliefern? Leidest du an Todessehnsucht oder was sollte der Scheiß?“ Mit deutlich geweiteten Augen starrte sie Akira an, ehe sie ihn wütend an funkelte und ausholte. Hart schlug sie mit ihrer Faust direkt auf seine Brust, was ihn zusammen zucken ließ, da sie genau wusste, dass diese Stelle trotz der Heilung noch eine Weile Schmerzen würde. „Vollidiot!“ brüllte sie ihm entgegen sprang auf und wandte ihm mit verschränken Armen den Rücken zu „Er hätte dich getötet, wenn ich nichts unternommen hätte, denkst du tatsächlich, ich hätte dich sterben lassen? Hältst du mich für so ein Miststück?“ „Ich... uhm... nein, aber...“ stammelte er vor sich hin und strich sich langsam über die noch immer schmerzende Brust. „Aber was?“ brüllte sie wieder los, als sie sich zu ihm umdrehte und der Schwarzhaarige deutlich Tränen in ihren Augen erkennen konnte, doch donnerte sie einfach weiter „Kannst du dir vorstellen, was für Vorwürfe ich mir gemacht habe? Ich dachte du seist tot und habe mir die Schuld daran gegeben. Wenn ich nicht so verdammt Stur gewesen wär, dann wäre all das nicht passiert!“ Wieder drehte sie sich um, weil sie nicht wollte, dass er oder Sesshomaru sah wie sie weinte, da sie es einfach nicht schaffte die Tränen zurück zu halten. Zu viel war in letzter Zeit geschehen als sie hätte aushalten können. Ihr war klar, dass die Youkai es riechen konnten, doch war es immer noch etwas anderes einem seine Schwäche offen sehen zu lassen. „Kagome...“ hauchte Akira sorgenvoll und stand langsam auf, doch machte sie keine Anstalten ihn anzusehen. Wild schüttelte sie den Kopf um ihre Gedanken wieder zu ordnen, es war jedoch alles andere als einfach. Sie konnte von sich selbst behaupten ein ziemlich starkes Gemüt zu besitzen, doch wurde all das selbst für sie zu viel. Wie erstarrt blieb sie stehen und kniff die Augen zusammen damit endlich diese verdammten Tränen aufhörten zu fließen, es war jedoch wie ein gebrochener Damm hinter dem sich alles angestaut hatte. In diesem Moment hätte sie sich dafür verfluchen können ihre Gefühle weggesperrt zu haben, da diese mit einem Mal unaufhaltsam auf sie einschlugen. Sie war glücklich Akira wieder zu sehen, wütend auf sich selbst es so weit kommen gelassen zu haben, wütend auf Sesshomaru, weil der sie benutzten wollte, wütend auf Fudo für all seine Taten, traurig, weil sie ihre Familie niemals wieder sehen würde, verwirrt wegen ihrer Reaktion auf den Kuss, niedergeschlagen, wegen all der Unschuldigen, die wegen Lucien ihr Leben ließen, angsterfüllt was aus ihr wegen dieser Kräfte werden würden und ungewiss, zu was all das führen würde. Kopfschüttelnd fasste sie sich an den Kopf und weinte stumm weiter, worauf Akira auf sie zu eilte und seine Arme von hinten um ihren Körper schlang. „Was ist mit ihr geschehen? Sie steht ja vollkommen neben sich.“ fragte er an den Daiyoukai gewandt, welcher nicht genau wusste, was er von der Situation halten sollte. „Verdammt, habt ihr irgendwas mit ihr gemacht?“ knurrte Akira dem Lord des Westend entgegen, welcher noch immer vollkommen unbeteiligt daneben stand „Was sollte ich mit ihr gemacht haben?“ fragte er beiläufig, als er sich die verkrampfte Haltung der jungen Frau genauer betrachtete. Akira jedoch wandte sich wieder an Kagome und drückte sie näher an sich heran „Kagome, so beruhige dich doch, es tut mir leid ich wollte sich nicht anbrüllen. Komm schon, es ist doch wieder alles gut.“ flüsterte er ihr zu und streichelte mit einer Hand über ihren Kopf, worauf sie sich langsam wieder beruhigte. „Schon gut.“ flüsterte sie ihrem Freund zu und wischte sich dabei die Tränen weg. „Ich habe mich zu lange vor meinen Gefühlen verschlossen, das alles was bisher geschehen ist zu viel für mich wurde. Ich bin durcheinander.“  „Ich kann verstehen, dass es bei Lucien nicht leicht für dich war.“ murmelte Akira daraufhin nachdenklich vor sich hin, worauf Kagome sich kopfschüttelnd von dem Schwarzhaarigen löste und zu ihm umdrehte. „Nein, dass ist es nicht. Ich spreche von allem, was passiert ist, seitdem ich wieder hier bin. Ich hatte bisher alles im Griff, wobei es mir jetzt zu entgleiten droht und das gefällt mir nicht.“ „Wovon genau sprichst du?“ Akiras Augenbrauen zog sich fragend nach oben, ihm war nicht genau klar, was sie meinte, doch bevor sie ihm antworten konnte, schaltete sich nun auch Sesshomaru in das Gespräch ein. „Hast du keinerlei Veränderungen an ihr wahr genommen?“ „Veränderungen?“ fragte der angesprochene nach und betrachtete die junge Frau eine Weile, ehe er den Kopf schüttelte und sich wieder an den Daiyoukai wandte „Nein, von was für Veränderungen sprecht ihr?“ Ein kaum wahrnehmbares schnauben verließ Sesshomarus Mund, als er Kagome ansah und sagte „Du kannst ihn ja aufklären. Wir gehen.“ Damit drehte er sich um und marschierte drauf los, einen ungläubig drein schauenden Akira und eine vor Wut kochende Kagome im Rücken ignorierend.

„Aufklären? Gehen? Wohin?“ fragte der Kami akuma seine Freundin, die ihren Ärger über den Befehlston des Daiyoukais runter schluckte und Akira mit einem Handwink deutete ihr zu folgen, als sie Sesshomaru hinter her ging. „Komm ich erkläre dir alles.“ Der Wolf jedoch bewegte sich nicht von der Stelle „Warte.“ Kagome wie auch Sesshomaru hielten daraufhin abrupt inne und drehten sich zu ihm um. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er langsam seine Hand hob, an dessen Zeigefinger etwas herum baumelte, was dazu führte, dass sich Kagomes Augen leicht weiteten. „Hast du nicht etwas vergessen?“
 

Sesshomaru hätte Akira am liebsten den Kopf abgerissen. Nicht nur, dass er sie berühren durfte, nein, jetzt schmiss sie sich ihm auch noch an den Hals, weil er auf das Geschenk ihres Vaters aufgepasst hatte. Irgendwie störte ihn die Tatsache, dass der Wolf und die Menschenfrau sich so nahe standen, auch wenn es nur Freundschaftlich war, wobei er sich bei ihrem Umgang untereinander nicht mehr so ganz sicher war. Dieser Liebevolle Blick, welchen sie den Kami akuma zuwarf nachdem sie das weiße Transportmittel für ihre Violine entgegen nahm brachte ihn beinahe dazu wütend auf zu knurren. Sein Blick fiel für einen Moment auf den weißen Gegenstand. Er fragte sich, ob der Wolf sie jemals hatte spielen hören, wobei er hoffte, dass dies nicht der Fall war. Sie selbst hatte ihm einst erzählt, dass sie für niemanden spielte und würde sich damit Lügen strafen, wenn dem so wäre. Innerlich schüttelte der Daiyoukai heftig den Kopf. Verdammt noch eins, worüber verschwendete er da seine Gedanken? Er sollte sich eher darauf konzentrieren was mit dieser Frau nicht stimmte, statt da zu stehen und sie an zu schmachten, wie ein notgeiler Rüde. „Was steht ihr da so rum. Wir haben fünf Tagesmärsche vor uns.“ „Fünf Tagesmärsche? Was ist unser Ziel? Was ist hier eigentlich los?“ fragte Akira vollkommen verwirrt, doch antwortete Sesshomaru ihm nicht und marschierte einfach drauf los. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass die beiden ihm folgen. Ebenso konzentrierte er sich auch nicht darauf, was die Schwarzhaarige ihrem Begleiter erzählte, da es sich dabei eh nur um die Geschehnisse der letzten Tage handelte und er zum Teil dabei war. Doch ließ es sich nicht vermeiden, dass er mitbekam, was sich im inneren des Schlosses abgespielt hatte, als sie noch in Luciens Kerker gefangen gehalten wurde. Nun wusste er auch was das für ein Wesen war, welches er kurz vor seiner Ankunft weg fliegen sah. War ja klar, dass sie wusste, was dieser Dias war, dennoch überraschte es ihn, dass sie sich so ohne weiteres in die Nähe dieses Tieres wagte um ihn zu befreien. Ganz so verloren schien ihr gutes Herz wohl doch nicht zu sein. Dennoch zerrte an ihm noch immer der unaufhörliche Drang sich mit der jungen Frau zu versöhnen und ihr klar zu machen, dass er sie keinesfalls im Stich gelassen hatte. Wie konnte sie auch nur einen Moment daran glauben? Niemals würde er daran denken jemanden arglistig zu hintergehen, er besaß schließlich noch immer seinen Stolz. Auge um Auge, dies war bisher immer seine Philosophie. Die Schwarzhaarige war doch eine ziemlich kluge Frau, wieso also hielt sie so wenige Stücke auf ihn? Gut sie war bisher nicht sonderlich vertrauensselig anderen gegenüber, abgesehen von diesem Schwächling von einem Wolf. Dennoch müsste er ihr bereits bewiesen haben, dass er nicht ihr Feind, war.
 

Akira war überrascht, als Kagome ihm von Shin und Shiko erzählte, wobei es ihn schmerzte zu hören, dass sie, ihre Schwester, wie auch ihre Eltern tot waren. Seiner Mutter würde die Nachricht über dessen Tod sicher auch ziemlich nahe gehen, da sie und Mai, die Mutter der Zwillinge, sich ziemlich nahe standen. Er konnte nicht glauben, dass Kagome es tatsächlich geschafft hatte diesen geisteskranken Vampir zu vernichten, wobei ihm noch immer ein Schauder über den Rücken lief, wenn er daran dachte, dass diese Frau eine Kraft in sich tragen sollte, welche sie dazu brachte diesen Abschaum mal eben so auseinander zu nehmen. Er wusste ja bereits, dass sie für eine Menschenfrau und ehemalige Shikon Miko äußerst mächtig war, doch das hätte er ihr sicher nicht zugetraut. Dennoch konnte er sich einfach nicht erklären, woher diese Kräfte kamen, ebenso, wieso sie darauf nicht einfach so zugreifen konnte. Es passte Akira zwar nicht wirklich, doch war es eine äußerst kluge Entscheidung von Kagome sich Sesshomaru anzuschließen, da dieser, und da war er sich sicher, die Antworten auf die offenen Fragen schon finden würde. Der Lord des Westens, so wusste er war jemand, der keinerlei Probleme hatte an Informationen zu gelangen, nicht nur, was Kagome anging, sondern auch was den Gott des Feuers betraf. Was ihn jedoch an der ganzen Sache störte, war diese, er musste seine Mutter von dem Tod der Mottenyoukai Familie berichten und Kagome machte nicht gerade den Eindruck sich mit dem Lord des Westens gut zu verstehen. Er wäre drei Tage nicht anwesend wenn er sich beeilte, doch war er sich nicht sicher, ob er seine Freundin mit dem Daiyoukai alleine lassen konnte. Seufzend blieb er stehen, worauf auch Kagome und Sesshomaru stehen blieben. „Was ist los?“ fragte Kagome auch gleich, doch schüttelte Akira nur den Kopf und sagte „Warte bitte einen Moment, ich muss kurz mit Lord Sesshomaru sprechen.“ Er sah die Verwirrung in den Augen der jungen Frau, doch gehorchte sie und blieb wo sie war, als er auf den Daiyoukai zu ging, welcher ihn abwartend ansah. Schnellen Schrittes ging der Kami akuma auf den Lord des Westens zu und bedachte ihn mit einem ernsten Blick, als er leise sagte „In wie weit seit ihr bereit Kagome zu beschützen?“ Vollkommen überrascht über diese Frage zog der Inuyoukai eine Augenbraue nach oben ehe er ebenso leise antwortete „Sie befindet sich unter meinem Schutz, ihr droht somit keinerlei Gefahr.“ Trotz dieser Aussage entspannte sich Akira jedoch nicht, sondern hielt den stechenden Blick Sesshomarus stand. „Ich werde für drei Tage abwesend sein. Kagome ist mir sehr wichtig, daher muss ich Gewissheit haben, dass sie bei euch in Sicherheit ist.“ Der Daiyoukai hatte nach dieser Aussage ziemliche Schwierigkeiten seine unbewegte Fassade aufrecht zu erhalten. Alles was er in diesem Moment wahr nahm, war, dass Akira die nächsten drei Tage nicht da war und er Kagome somit für sich allein hätte. Ein leises Knurren der Warnung ließ er dennoch verlauten, als er einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu ging „Willst du damit etwa andeuten, ich könne denen mir unterstellten keinen Schutz bieten?“ „Nein, dass wollte ich damit gewiss nicht sagen, mir ist bewusst, dass Kagome bei euch in Sicherheit wäre. Ich wollte nur wissen, ob ihr, bei meiner Abwesenheit dieser Schutz auch

gewährt wäre.“ „Der Menschenfrau wird nichts geschehen.“ Nickend wandte sich Akira recht zögerlich ab und ging langsam auf Kagome zu. Die Schwarzhaarige war mehr als verwirrt, dennoch bedachte sie ihren Freund mit einem nüchternen Gesichtsausdruck, welcher sich schnell einem entsetzten wich, als er ihr von seinem Vorhaben erzählte. Kagome verstand, dass er seiner Mutter von dem Tod ihrer Freunde berichten musste, dennoch wollte sie nicht mit dem Daiyoukai alleine sein. Sie vertraute ihm nicht und wollte was das anging auch keine Diskussion anfangen, weshalb sie nur nickte. Er sollte sich nach allem was geschehen war nicht mehr um sie sorgen müssen. Lächelnd nahm sie ihren Freund in den Arm und versicherte ihm, dass alles gut wäre, worauf er sich wieder von ihr löste. „Stell bloß nichts dummes an, ich bin so schnell ich kann wieder zurück.“ „Mach dir keine Sorgen, ich bin eine Überlebenskünstlerin, kennst mich doch.“ antwortete sie ihm grinsend, doch blieb Akira vollkommen ernst „Kagome, du solltest echt mal lernen, wann dein Humor angebracht wäre.“ „Entspann dich, ich weiß, dass ist nach der letzten Aktion leicht daher gesagt, aber Lucien ist tot, also komm wieder runter, ich komme schon klar.“ versprach die Schwarzhaarige und sah ihm dabei fest in die Augen, worauf Akira sich ein paar Schritte von ihr entfernte um sich zu wandeln. Nach einem kurzen Blick zu dem Daiyoukai wandte er sich dann auch ab und rannte davon.

Sehnsüchtig sah Kagome ihrem Freund hinterher, sie wollte nicht, dass er ging, doch war ihr klar, dass diese Angelegenheit wichtig für Akira war. Sie spürte Sesshomarus Blick auf sich ruhen, sah es jedoch nicht ein, diesen in irgendeiner weise zu erwidern oder auch nur ein Wort an ihn zu verschwenden. Es waren schließlich nur drei Tage, für die sie sich vornahm ihn einfach zu ignorieren.

Entschuldigung der anderen Art

Leises Rauschen, welches der Wind in den Baumkronen erzeugte und ein durchdringendes Schnarchen durchbrach die Stille der Nacht. Neben dem Feuer, dass leise knisternd die kleine Lichtung teilweise erhellte war das Plätschern eines Baches zu vernehmen. Trotz des nervigen Geräusches, welches ein kleiner Youkai verursachte, war dies eine ruhige und schöne sternenklare Nacht. Für gewöhnlich wäre dies eine Nacht, die man genießen würde, dies galt jedoch nicht für eine junge Menschenfrau, welche sich abseits dieser Lichtung befand und einem Daiyoukai, der sich bei Einbruch der Dunkelheit mies gelaunt auf einen der umstehenden Bäume verzogen hatte. Mit finsteren Blick starrte Sesshomaru seinen kleinen Diener an, der sich nichtsahnend auf dem Boden herum wälzte und vor sich hin schnarchte, ohne sich dabei auch nur im geringsten Bewusst zu sein, dass er seinem Meister mit seinem auftauchen alles versaut hatte. Es gab schon viele Momente in denen er ihm am liebsten den Kopf abgerissen hätte, doch nun überkam ihm der Drang den kleinen Grünling mit seiner Giftpeitsche in zwei zu teilen stärker denn je. Wie sehr er diese vorlaute Kröte doch dafür verfluchte. Einen ganzen Tag hatte er versucht sie dazu zu bringen ihn zu beachten und hatte es letztendlich durch nicht gerade freundliche Sticheleien geschafft, dass sie ihn endlich ansah, wenn auch nicht gerade friedvoll. Sie hatte sich alle Mühe gegeben nicht darauf einzugehen, doch schäumte ihr Blick geradeso vor unterdrückter Wut, bei dem er am liebsten gegrinst hätte. Zwei Schritte hatte sie auf ihn zu gemacht und den Mund leicht geöffnet, womöglich um ihn anzubrüllen, doch kam genau in diesem Moment Jaken zwischen einem Gebüsch hinaus gestolpert. „Sesshomaru-sama, mein Meister. Da seid ihr ja. Endlich habe ich euch gefunden.“ hatte er vor sich hin gekeucht und fing auch gleich an wild mit seinen Armen herumzufuchteln, als er Kagome erblickte. Ah-Uhn schaffte es dem wütenden Kappa die Zügel zu entreißen und entfernte sich ein Stück, als dieser begann fluchend auf die Schwarzhaarige zu zu gehen. Kagome jedoch schien sich nicht beirren zu lassen. Schneller als dieser gucken konnte, hatte sie eines ihrer Schwerter gezogen und auf den kleinen Youkai gerichtet. „Pass auf, wie du mit mir sprichst du Made.“ Ihre Worte schienen die Luft geradezu zu zerschneiden. Sesshomaru sah ihr nach, als sie das Schwert wieder wegsteckte und sich zum gehen abwandte. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Ihm war klar, dass sie wütend war, doch hatte er nicht erwartete der Eiskönigin höchst persönlich gegenüber zu stehen. Damit war für ihn eines klar, die kleine Kröte hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Das allein war ja nicht schon schlimm genug. Ab diesen Moment konnte er nicht mehr auf die junge Frau zu gehen um sie zu beschwichtigen, da Jaken ständig um ihn herum schwirrte. Morgen wären die drei Tage um und der Kami akuma würde dann zurückkehren. Dazu war die Frau auch noch das reinste Nervenbündel. Sie hatte seit Akiras Abwesenheit weder geschlafen, noch mit ihm gesprochen und tiegerte in der Nacht ständig durch die Wälder um sich wach zu halten. Sie vertraute ihm nicht und mit ihrer wachsenden Müdigkeit sank ebenso ihre Achtsamkeit. Ein leises Knurren entkam dem Lord des Westens, da es ihm einfach nicht passte, dass sie sich allein da draußen herum trieb ohne jeden Schutz. Sie vermied seine Anwesenheit soweit sie konnte und brachte sich dadurch nur selbst in Gefahr, dieses sture Weib. Für gewöhnlich wäre er über einen solch stillen und selbstständigen Begleiter, wie sie es war froh, doch aus einem ihm unerfindlichen Grund konnte er es einfach nicht ausstehen, wenn sie sich derart Distanziert verhielt. Anfangs hatte er sie noch verachtet, für das war sie war, doch nun, nachdem er sie ein wenig kennen lernen durfte, hatte sich etwas verändert. Er wollte ihre Aufmerksamkeit, dass sie ihm mehr über sich und ihre Zeit erzählte, wollte diese ungewöhnlich strahlend blauen Augen sehen. Man sagte, sie sei die Wiedergeburt dieser Miko, doch wenn er genauer darüber nachdachte, hatte sie so gut wie keine Ähnlichkeit mit der Gefährtin seines missratenen Halbbruders. Sesshomarus Blick richtete sich gen Himmel, wo er gedankenversunken den Mond anstarrte. Wenn er sich mit der Frau wieder gut stellen wollte, musste er es noch in dieser Nacht tun, morgen hätte er keine Chance mehr dazu. Ein siegessicheres Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er vom Baum sprang um die Frau aufzusuchen, da er schon so eine Ahnung hatte, wie er sie wieder beschwichtigen konnte. Sobald er sie gefunden hatte, würde er sich dann auch endlich das nehmen, wonach es ihm seit Monaten verlangte. Ihr Körper wollte ihn genauso wie er ihren und was ihren Verstand anging, diesem würde er schon noch beibringen, dass der Lord des Westens immer bekam, was dieser wollte.
 

Völlig fertig erhob sich Kagome und schwankte über die Lichtung auf einen Baum zu, an den sie sich lehnte und in den Sternen übersäten Himmel blickte. Sie hatte sich von Sesshomarus kleiner Gruppe entfernt, damit dieser nicht bemerkte, wie erschöpft sie war. Sie hatte sich die ganze Sache viel einfacher vorgestellt, doch machten der Inuyoukai und sein nerviger Diener sie fix und fertig. Anfangs war es ja noch leicht den Daiyoukai zu ignorieren, doch schien ihm das aus irgendeinem Grund nicht zu passen. Er begann sie nach einer Weile mit abwertenden Bemerkungen zu reizen. Sie wusste nicht wieso er so erpicht darauf war ihre Aufmerksamkeit zu erregen, doch schaffte er es problemlos sie auf 180 zu bringen, als er sich darüber ausließ, dass sie ihre Gefühle nicht mehr im Griff zu haben schien. Dieser verdammte Drecksack hatte ja keine Ahnung, wie es war alles Wichtige in seinem Leben zu verlieren und vollkommen allein zu sein. Sie stand kurz davor ihn offen heraus zu fordern und ihm unter Aufgebot all ihrer Kräfte in seinen arroganten Arsch zu treten, als dann auch noch sein nerviger Anhang dazwischen funkte. Sie war dabei vollkommen die Beherrschung zu verlieren, doch riss sie sich noch rechtzeitig zusammen. Es sollte keinesfalls wieder dazu kommen, dass sie ihren Verstand verlor, egal wie sehr man sie auch reizte, doch ließ sie es sich nicht nehmen eine kleine Drohung auszusprechen. Sie wusste, dass der kleine Kappa sich nicht einfach so drohen ließ, worauf sie jegliche Emotionen aus ihrem Bewusstsein verbannte und ihm einen Blick schenkte, welcher selbst die Hölle hätte zufrieren lassen. Am liebsten hätte sie gegrinst, als die Kröte erschrocken zurück wich, doch besann sie sich eines besseren und wandte sich einfach zum gehen ab. Sie konnte es gar nicht mehr erwarten, bis Akira endlich zurückkehren würde. Mit ihm an ihrer Seite würde sie sich wesentlich wohler fühlen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie ohne Bedenken einschlafen konnte und sie wollte schlafen. Wobei ihr zuvor nicht sonderlich wohl dabei war, wieder ihre Traumwelt zu betreten, so wollte sie nun unbedingt herausfinden, was es mit diesem Schatten auf sich hatte. Mit halb geschlossenen Augen schüttelte sie den Kopf, damit musste sie wohl bis morgen warten. Ihr Blick huschte zu dem naheliegenden Bach und dachte sogar kurz darüber nach in das eiskalte Wasser zu springen um die Erschöpfung aus ihren Gliedern zu verbannen, doch wollte sie keine Erkältung riskieren. Ein Tag, einen Tag müsste sie nur noch überstehen, dann wären ihre Qualen vorbei.
 

„Wie lange willst du noch ohne Schlaf auskommen?“ schallte plötzlich eine Stimme zu ihr herüber, welche Kagome einen leichten Schauder durch den Körper jagte. Verdammt, sie hatte nicht bemerkt, dass er sich ihr genähert hatte. Innerlich verpasste sie sich eine heftige Ohrfeige für ihre Unachtsamkeit und drehte sich halb zu dessen Auslöser herum. Vollkommen übermüdet sah sie den Daiyoukai eine Weile an, ehe sie sich wieder abwandte und den Mond betrachtete „Kann euch doch egal sein.“ murmelte sie mit matter Stimme vor sich hin, worauf Sesshomaru sie leicht überrascht ansah, er hatte wohl nicht erwartet, dass sie ihm tatsächlich antworten würde. Verdammt, sie musste ihn irgendwie los werden, bevor er bemerkte, dass sie am Ende ihrer Kräfte stand. Wieso suchte er sie überhaupt auf? Mit einem Mal spürte sie Sesshomarus Hand an ihrer Schulter, worauf er sie an sich ran zog. Ihre halbherzigen versuche sich aus seinem Griff zu befreien, als sich sein Arm um ihre Taille schlang zeigten sich wie erwartet nicht besonders wirkungsvoll. „Was soll das schon wieder werden? Ich habe kein Interesse an solchen Spielchen.“ grummelte die Schwarzhaarige völlig benebelt vor sich hin gab jedoch nicht auf sich von ihm zu lösen. Der Daiyoukai ließ nicht locker und warf ihr einen bösen Blick von oben herab zu, welchen sie nicht sehen konnte, da er sie mit ihrem Rücken an seine Brust gedrückt festhielt. „Vergiss es... du wirst dich jetzt endlich mal ausruhen, du bist ja geradezu unerträglich.“ kam es knurrend von dem Lord des Westens. „Wieso mischt ihr euch plötzlich in meine Angelegenheit ein? Es war euch zuvor auch egal, was mit mir geschieht.“ Den Rest brachte sie beinahe wispernd heraus, doch hatte der Daiyoukai es genau verstanden. Ebenso verstand er, dass sie dabei auf die Nacht anspielte, in der er sie allein ließ. Auf diese Aussage hin drückte er ihren Körper etwas fester an seinen und beugte sich zu ihren Ohr hinab „Ich habe dich nicht allein gelassen, ich war nicht weit weg.“ Mit einem leisen Fluch rammte sie ihm ihren Ellenbogen in die Rippen, doch zeigte dies keinerlei Wirkung auf den Youkai, es fühlte sich vielmehr so an, als stünde sie mit dem Rücken an einer warmen Felswand „Blödsinn, ich habe euch nicht wahrgenommen, ich war vollkommen allein. Ihr habt mich schutzlos zurück gelassen.“ Mit einem Mal schüttelte sie heftig den Kopf und zappelte mit sämtlichen Gliedern herum in der Hoffnung der Daiyoukai würde sie endlich los lassen „Ich hatte euch Vertraut, ich wollte glauben ihr seid der, welchen ich in euren Augen gesehen habe.“ „Nein.“ fing der Daiyoukai an, doch hörte sie einfach nicht auf zu zappeln und plapperte einfach weiter „Ich war so dumm zu glauben in euch streckt mehr als der kaltblütige Dämon und arrogante Lord des Westens. Ich war bereit euch zu vertrauen, doch wollt ihr mich nur benutzen.“ „Nein, jetzt halt endlich mal still.“ versuchte er ein weiteres Mal ihren Redeschwall zu unterbrechen, doch ließ die Frau sich einfach nicht beruhigen, worauf Sesshomaru nur noch einen Ausweg kannte. Mit einem lauten Knurren wirbelte er sie herum und presste sie gegen den sich neben ihr befindenden Baum. Sie versuchte mit ihren Fäusten nach ihm zu schlagen, doch packte er sich ohne Umschweife ihre Handgelenke und hielt sie neben ihrem Kopf gefangen, ehe er seinen Mund auf den ihren presste, damit sie endlich Ruhe gab. Sesshomaru versuchte seine Sehnsucht nach diesen Lippen zurück zu halten und zog sich schnell wieder zurück um in die geweiteten Augen der jungen Frau zu blicken. Sofort begann er dann zu sprechen. “Erstens einmal will ich, dass du aufhörst mich wie eine Fremden zu behandeln... Ich will, dass du mich nicht mehr so förmlich ansprichst, wenn wir unter uns sind. Das hast du früher schließlich auch nie getan, Kagome.“ Die Schwarzhaarige sog beinahe geschockt die Luft ein, als er ihren Namen so ohne weiteres aussprach, so als wäre es etwas vollkommen Normales für ihn. Genau solch eine Reaktion hatte Sesshomaru erwartet. Er wusste, dass er sie so bekommen würde, dann redete er einfach weiter, ehe sie noch auf die Idee kam ihm dazwischen zu funken. “Zweitens. Ich bin ein Daiyoukai, ich kann weitaus mehr wahrnehmen als du, daher kann ich mich auch außerhalb deiner Reichweite befinden und dennoch Feinde aufspüren. Dir drohte in dieser Nacht keinerlei Gefahr, stelle mich also nicht derart Ehrlos dahin, dass ich jene welche sich in meiner Begleitung befinden schutzlos zurück lasse.“ Ein weiteres Knurren entkam seiner Kehle, worauf er die Lippen der vollkommen sprachlosen Frau ein weiteres Mal für sich beanspruchte. Dieses Mal löste er sich langsam von ihr und verharrte direkt vor ihrem Gesicht, wobei er ihre Saphirblauen Augen mit seinen gefangen nahm „Und drittens... Wenn du nicht endlich aufhörst hier rum zu zicken, dann werde ich höchst persönlich dafür sorgen, dass du vor Erschöpfung einschläfst.“ Geschockt starrte sie den Daiyoukai an, wobei ihr zu ihrem Entsetzen auch noch die Kinnlade nach unten fiel. Sie kam sich vor wie eine Vollkommene Idiotin, wie sie da stand, doch was konnte sie schon anderes machen, wenn sie einem vollkommen offenen Sesshomaru gegenüber stand?
 

„Das wird nicht nötig sein.“ hauchte sie dem Daiyoukai nach beinahe endlosem Schweigen atemlos entgegen, welcher sich nur langsam mit seinem Oberkörper von ihr entfernte und beinahe flüsternd fragte „Bist du dir da sicher?“ Kagomes Verstand war vollkommen vernebelt, doch schaffte sie es gerade noch so den Kopf zu schütteln und dann wieder in diese funkelnden goldenen Augen zu blicken. „J... ja.“ Ihre Stimme zitterte, genauso wie ihr Körper, was den Daiyoukai dazu brachte sich ihr wieder zu nähern „Warum lügst du?“ Shit, wieso war sie plötzlich so nervös? Das musste an diesen verdammt intensiven Blick liegen. ´Oder auch an seinen Lippen.´ hörte sie plötzlich ein leises Stimmchen in ihrem Hinterkopf sagen und schluckte den Kloß in ihren Hals runter, welcher sich in Sekundenschnelle darin gebildet hatte, als sie besagte Lippen anstarrte. „Hn, verstehe.“ murmelte der Silberhaarige amüsiert vor sich hin und senkte seinen Kopf ohne Vorwarnung um ihre Lippen ein weiteres Mal in Beschlag zu nehmen. Kagome wusste nicht wie ihr geschah, als sich Sesshomarus Zunge in ihren Mund drängte und all ihre Gedanken mit einem Mal in sich zusammenfallen ließ. Ihr Atem ging schneller, ebenso schlug ihr Herz erbarmungslos gegen das innere ihrer Brust. Sie hatte den Gedanken, dass dies Falsch war, doch konnte sie sich einfach nicht wehren. Gedanken wirbelten in ihren Kopf herum, doch schaffte sie es nicht einen von diesen zu ergreifen und ihn zu festigen, zu sehr war sie von dem Mann vor sich abgelenkt. Wie um alles in der Welt schaffte er es nur ihr Hirn innerhalb kürzester Zeit zu Mus zu verarbeiten? Sie musste etwas tun, bevor sie dem Daiyoukai noch vollends verfiel. Sie wusste nicht wie, doch schaffte sie es unter Aufgebot all ihrer Kräfte Sesshomaru von sich zu drängen und rutschte vollkommen erschöpft zu Boden. „Nicht.“ keuchte sie schwer atmend hervor, bevor sie langsam auf sah und dabei den glühenden und überraschten Blick des Youkais begegnete. „Nicht.“ keuchte sie ein weiteres Mal, legte dieses Mal jedoch mehr Entschlossenheit in ihre Stimme.
 

Der Daiyoukai konnte es nicht fassen, sie hatte es schon wieder getan. Er hatte deutlich die Lust in ihren Augen gesehen und sie hatte ihn dennoch abgewiesen, wieso? Sie war erregt und hatte sich ihm für einen Moment hin gegeben, doch dann. Ohne ein Wort zu verlieren drehte er sich um und wollte verschwinden, als Kagome schnell wieder auf die Beine kam und ihm mit einem finsteren Blick hinterher rief „Seid ihr deshalb gekommen und habt diese Dinge gesagt, Sesshomaru-sama? Ist das für euch alles nur ein Spiel, mit dem Ziel meinen Körper zu besitzen?“ Wie angewurzelt blieb er stehen, doch drehte er sich nicht zu ihr um. Hatte er einen solchen Eindruck bei ihr hinterlassen? Er wollte sie, das stand außer Frage, doch hatte er nicht gelogen. Dieses respektable Getue, auch wenn sie es anscheinend ernst meinte, passte einfach nicht zu ihr. Dennoch wunderte es ihn schon, dass sie sich nun so verhielt. Damals hatte sie ihn noch wie einen dahergelaufenen Straßenköter behandelt und nun legte sie, wenn auch nicht immer, Manieren an den Tag, als wäre sie bei Hofe aufgewachsen. Entweder hatte sie sich in einem Buch über die Rangfolge und Höflichkeitsformen schlau gemacht oder er selbst hatte ihr den Respekt eingeprügelt. Trotz aller dem mochte er es nicht, dass sie ihn so ansprach, es zeugte von Distanz zwischen ihnen, welche er los werden wollte. „Sieh es wie du´s willst, jedoch habe ich jedes Wort ernst gemeint.“ Skeptisch zog sich eine ihrer Augenbrauen nach oben, als sie die Arme vor der Brust verschränkte und einen Schritt auf ihn zuging „Nun gut... Dann sag mir doch, wieso du gerade mir gestattest dich...“ nachdenklich sah sie sich um, um nach den richtigen Worten zu suchen, worauf Sesshomaru sich zu ihr umdrehte und sie abwartend ansah. „Naja dich wie einen Bekannten oder gar Freund zu behandeln.“ Einen Freund? Schoss es dem Daiyoukai durch den Kopf, worauf er am liebsten verächtlich geschnaubt hätte. Er und eine Menschenfrau? Freunde? In diesem Moment wusste er noch keine richtige Antwort ohne sie wieder wütend zu machen, daher beschloss er den Spieß einfach um zu drehen. „Sag du mir lieber, wie es kommt, das du plötzlich so förmlich bist, wobei du damals nicht einmal ansatzweise Respekt gezeigt hast, bist du heute umso höflicher. Hast du dich etwa auch über die Umgangsformen dieser Zeit schlau gemacht oder war es viel mehr die Tatsache, dass du dich mir in 500 Jahren stellen musstest und meine Macht am eigenen Leib zu spüren bekamst?“ Ungläubig starrte Kagome den Inuyoukai an und konnte nur den Kopf schütteln. So einen arroganten Typen war sie wahrlich noch nie begegnet. Sie wusste genau, dass sie mit dem Feuer spielte, doch konnte sie es einfach nicht verhindern, dass sich ihr rechter Mundwinkel ein Stück anhob, als sie sagte „Ich will ja jetzt nicht überheblich klingen, doch warst du es, der den Kampf für beendet erklärt hat, nachdem du meine Kraft zu spüren bekamst. Du hast nicht einmal zugelassen, dass ich in Fahrt komme. Ich habe es fertig gebracht dich zu verletzten und hätte es ohne weiteres noch einmal geschafft.“ „Was war daran jetzt nicht überheblich?“ brumme er hervor, innerlich erstaunt über ihre Worte. Er hätte nicht gedacht, dass sie es geschafft hatte, oder auch schaffen würde, ihm Schaden zu zu fügen. Er wollte unbedingt mehr über diesen Kampf erfahren. Sesshomaru wollte gerade wieder ansetzten, als er bemerkte, wie die junge Frau sich zu verkrampfen begann. Sie hatte sich die Hand vor den Mund geschlagen und sah ihn durch leicht glänzende Augen an, doch wusste er nicht genau, was das ganze jetzt zu bedeuten hatte, bis ihr plötzlich ein Kichern entschlüpfte. Seine Augen weiteten sich kaum merklich, als er sie betrachtete, wie sie sich leicht von ihm weg drehte. „Das war wirklich etwas überheblich.“ kicherte sie weiter, bis sie sich endlich beruhigt hatte und ihn von unten her forschend betrachtete. Woher dieser Drang plötzlich kam, ihr Amüsement über ihre eigenen Worte derart zum Ausdruck zu bringen, konnte Kagome einfach nicht benennen. Hätte sie dem Lord des Westens bis vor kurzem nicht am liebsten die Kehle aufgeschlitzt? Doch nun stand sie hier rum und kicherte wie ein Schulmädchen. Sie konnte sich selbst nicht mehr verstehen, doch schien die Wut verraucht. Sie hatte sich also in Sesshomaru getäuscht, er war die ganze Zeit in der Nähe geblieben und hatte auf sie aufgepasst, ohne dass sie auch nur die leiseste Ahnung davon hatte. Dennoch hatte sie nicht vor ihm so ohne weiteres wieder ihr Vertrauen zu schenken, auch wenn er es anscheinend ernst meinte, doch war sie sich seiner Absichten nicht ganz im Klaren, weshalb sie ihn sicherheitshalber im Auge behalten sollte. Leise seufzend ging sie dann an ihm vorbei zurück zu ihrem Lager, worauf der Daiyoukai ihr folgte.
 

„Empfindest du etwas für den Wolf?“ fragte er dann nach einer Weile gerade heraus, worauf Kagomes ihn von der Seite her mit leicht geweiteten Augen ansah „Akira? Nein! Er ist mein Freund. Ich sehe in ihm so etwas wie einen Bruder. Ist es in dieser Zeit etwa so ungewöhnlich, dass ein Mann und eine Frau befreundet sind?“ Die junge Frau wusste nicht was das jetzt wieder werden sollte und es war ihr ehrlich gesagt sogar etwas unangenehm. Versuchte er etwa heraus zu finden, wieso sie ihn abwies? Herrgott, war das denn nicht offensichtlich? Für ihn wahrscheinlich nicht, schließlich bekam er für gewöhnlich immer was er wollte und sie sollte was das anging wohl keine Ausnahme darstellen. Ihretwegen konnte er tun, was er wollte, doch würde sie sicher nicht als Kerbe in seinem Bettpfosten enden. Jedoch musste sie Acht geben, da selbst sie mittlerweile bemerkt hatte, dass ihr Körper in der Nähe dieses gutaussehenden Idioten nicht mehr gehorchte.

Schmerzhafte Träume

Wieder stand sie in diesem Prachtvollen Garten, vollkommen allein und starrte wie gebannt auf den Blau-grünen Planeten hinab, der lautstarke Knall ließ sie schon lange nicht mehr zusammen zucken, doch drehte sie sich wie ferngesteuert um. Das prachtvollste Schloss, welches sie jemals sah, stand in Flammen und ihre Hände begaben sich wie ferngesteuert in die Höhe um den Versuch zu wagen, dem Einhalt zu gebieten. Die schöne Youkai kam auf sie zugelaufen, doch konzentrierte sie sich auf einen kleinen Seiteneingang des Gebäudes, wo sie wieder diesen Schatten ausmachen konnte. Endlich jetzt würde sie mehr erfahren. Die Flammen loderten weiter auf und sie erkannte einen Blauhaarigen Youkai, der sie mit geweiteten Augen ansah und ihr etwas zu rief, doch die Worte erreichten sie nicht. Was wollte er ihr nur sagen und wieso überkam sie ein Gefühl der Vertrautheit, wenn sie ihn ansah? Fudo kam auf sie zu geschritten und der Kampf zwischen ihnen begann, nachdem die Youkai vor ihr leblos zu Boden fiel. Immer wieder sah sie kurz zu dem Mann, wo kurz darauf ein Blitz einschlug und diesen unter den einstürzenden Mauern des Schlosses begrub. Genau in diesem Moment wurde sie von der roten Energiewelle getroffen und alles um sie herum löste sich auf.
 

„Neeeiiiin!“ mit einem lautstarken Schrei schoss Kagome nach oben und starrte apathisch einen undefinierbaren Punkt an. Sie konnte sich nicht erklären, was da gerade geschehen war, doch krampfte sich alles in ihr zusammen und ihr Herz begann sich schmerzhaft in ihrer Brust zusammen zu ziehen. Der Atem entkam ihr Stoßweise, als sich ihre Hand direkt über ihrem Herzen in den dünnen Stoff ihres Shirts krallte um damit den Versuch zu wagen, diesen unerträglichen Schmerz los zu werden. „Kagome... Kagome, komm wieder zu dir!“ Sie nahm nur so am Rande wahr, wie Akira sich vor ihr auf die Knie warf und sie an den Schultern packte, um sie zu beruhigen, doch reagierte sie nicht darauf. Wild schüttelte sie den Kopf und schlug seine Hände weg. Aus irgendeinem Grund konnte sie seine Berührungen einfach nicht ertragen. „Fass mich nicht an!“ fauchte sie mit Tränen verschleierten Augen und sprang auf. Hektisch sah sie sich um und erkannte, wie die beiden Youkai und ein Kopf des Siamesischen Drachen sie anstarrten, als sei sie nun vollkommen verrückt geworden, sie hatten ja keine Ahnung. Sie brauchte Ruhe und zwar schleunigst, daher kannte sie nur einen Ausweg, wegrennen. In ihren wirren Gedanken schaffte sie es noch ihren Begleitern zu vermitteln, dass sie einen Moment für sich brauchte, damit sie ihr nicht folgten und rannte davon. Als sei der Teufel höchst persönlich hinter ihr her preschte sie durch den Wald und wischte sich die immer wieder aufkeimenden Tränen aus den Augenwinkeln. Was war nur los mit ihr? Es war doch nur ein Traum. Schwer atmend blieb sie mitten im Wald stehen und starrte den Stamm eines Baumes an. Wer war dieser Youkai und was hatte er ihr da zu gerufen? Wieso hatte sie das Gefühl, ihn zu kennen? Viel schlimmer jedoch, warum hatte sie das Gefühl, als hätte man ihr das Herz aus der Brust gerissen, als Fudo ihm das Leben nahm. Ihr war klar, dass sie dieses grausame Schauspiel durch die Augen eines damaligen Anwesenden sah, doch durch wen und was für ein Verhältnis hatte dieser zu dem Blauhaarigen? Zumal sie noch immer keinen Schimmer hatte, was für eine Verbindung zwischen ihr und jenem bestand, dessen Körper sie in ihrem Traum beiwohnte. Stöhnend ging sie in die Knie und wischte sie sich mit den Händen durchs Gesicht, mit der Absicht, damit die Gefühle los zu werden, von denen sie nicht einmal sicher war ob es ihre eigenen waren. Sie kannte diesen Schmerz welcher sich durch ihr innerstes gezogen hatte, es war der Verlust einer geliebten Person, aus diesem Grund hatte sie alles aufgegeben um niemals wieder solche Qualen ertragen zu müssen. Demnach schlug es bei ihr ein wie eine Bombe. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf die Brust und atmete tief durch. Die Nachwirkungen ihres Traumes saßen noch immer tief, doch hatte sich ihr Herz so weit wieder beruhigt. Seufzend erhob sich die junge Frau wieder und trat langsam den Rückweg an, wobei sie hoffte, von Akira nicht gleich mit sämtlichen Fragen bombardiert zu werden. Abrupt blieb sie stehen und schüttelte leicht den Kopf, sie hatte nicht einmal bemerkt, dass er wieder da war. Er musste in der Nacht zurück gekehrt sein und sie hatte zur Begrüßung nichts Besseres zu tun ihn anzubrüllen. Nun gut, ändern ließ es sich nicht, sie hoffte nur, dass er es ihr nicht übel nahm.
 

Akiras Augen hatten sich vor Schreck geweitet, als seine Freundin ihn von sich stieß und vollkommen aufgelöst weg rannte. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr. Noch nie war es vorgekommen, dass sie sich nicht von ihm berühren ließ und nun machte sie den Eindruck, als verabscheue sie ihn. Er musste unbedingt mit ihr sprechen und heraus finden, was sie gesehen hatte. Schnell kam er wieder auf die Beine und wollte ihr hinterher gehen, wurde jedoch daran gehindert. „Du bleibst wo du bist, Wolf.“ Verwundert drehte sich der Kami akuma zu dem Daiyoukai um, der noch immer gelassen an seinem Baum hockte, als sei nichts geschehen. „Ihr denkt doch nicht, dass ihr mich daran hindern könnt für sie da zu sein.“ Nach dieser Aussage öffneten sich Sesshomarus Augen einen Spalt breit und blickten den schwarzhaarigen spöttisch entgegen. „Fordere mich besser nicht heraus. Deine Bemühungen sie ständig zu umsorgen sind einfach nur lächerlich und erbärmlich. Die Frau schafft es durchaus selbst zurecht zu kommen, ohne einen Beschützer der ständig um sie herum scharwenzelt.“ Vollkommen entrüstet über die Worte des Lords knurrte Akira leicht auf und machte einen Schritt auf den Silberhaarigen zu „Ihr verbringt gerade mal ein paar Tage mit ihr und wollt mir sagen, was Kagome braucht oder nicht? Ihr habt nicht die leiseste Ahnung, was sie durchmachen musste. Mir ist bewusst, wie stark sie ist, dennoch müsste selbst ein gefühlloser Daiyoukai, wie ihr es seid erkennen, dass sie gerade etwas Grauenvolles gesehen hatte, womit sie nicht umgehen kann.“ Nun war es an Sesshomaru warnend auf zu knurren, wobei er sich langsam erhob und Akira einen tödlichen Blick zu warf. „Du solltest besser lernen, wo dein Platz ist Halbblut.“ Für einen kurzen Augenblick war der Kami akuma versucht zurück zu weichen, wie er es immer getan hatte, wenn er vor einem Ranghöheren stand, doch entschied er sich dieses mal anders. Immer hatte er sich zurück gehalten, war unnötigen Auseinandersetzungen aus den Weg gegangen und hatte sich untergeordnet, doch nun war der Punkt erreicht an dem Akira seinen gegenüber erhobenen Hauptes fest in die Augen blickte. „Ich kenne meinen Platz und dieser ist an der Seite von Kagome. Ich bin nicht nur ihr Beschützer sondern auch ihr Freund und als diesen werde ich euren Befehlen nicht Folge leisten, wenn es um ihr Wohlergehen geht.“ Diese Aussage erstaunte den Daiyoukai, auch wenn er es nicht offen zeigte. Er hätte nicht erwartet, dass der stets demütige, Feigling eines Mischlings, plötzlich so viel Courage aufbringen konnte ihm offen in die Augen zu sehen und damit die Stirn zu bieten. Natürlich machte er sich auch Gedanken darum, was sie so sehr verletzt hatte, dass sie geflohen war, doch interessierte ihn nun vielmehr das Interesse des Wolfes an der Frau. Ihm war klar, dass er als Halbgott über eine enorme Macht verfügte, doch hatte dieser soweit er wusste niemals davon Gebrauch gemacht. Vielmehr wurde er von seiner Dämonenmutter zu einem Schwächling erzogen, in dem sie ihm wahrscheinlich von einer Veranstaltung zur anderen geschliffen hatte um ihn die Etikette des Hochadels nahe zu bringen. Immer war er darauf bedacht gewesen so wenig aufsehen wie möglich zu erregen, hatte sich sogar einem Wolfsrudel angeschlossen in dem er nicht einmal als eigentliches Alpha den Platz des Rudelführer einnahm. Nie hatte er irgendetwas unternommen um Macht zu erlangen oder hatte versucht irgendetwas für sich zu beanspruchen, bis heute. Sesshomaru konnte deutlich die Entschlossenheit in seinen Augen erkennen und kam nicht umhin sich zu fragen, woher er plötzlich den Mut nahm in die Offensive zu wechseln. Er sprach von der Freundschaft zu dieser Frau, konnte es tatsächlich möglich sein, dass seine Gefühle zu ihr, ihn die Kraft gaben endlich aus sich heraus zu kommen? Gefühle waren doch immer unwichtige Emotionen, die einen Schwach machten, wieso also stand nun ein Kami akuma vor ihm und strotzte geradezu vor angestauter Energie? Es war wohl einfach die Motivation im Namen der Frau zu kämpfen, doch was war, wenn sie starb? Wenn sie durch irgendwelche Umstände nicht mehr wäre, würde er womöglich Rache schwören, kämpfen, mit viel Glück auch gewinnen und was wäre dann? Wenn ihr Tod gerächt wäre, würde er zu einem erbärmlich, jämmerlichen Haufen seiner selbst zusammen fallen und den Rest seiner Tage als weinerliches Etwas verbringen, bis ihn jemand aufgrund seiner Unachtsamkeit töten würde. Ein lautloses schnauben entkam dem Daiyoukai bei diesem Gedanken. Gefühle so viel stärke sie einem anscheinend einbrachten, so machten sie dennoch schwach. Eine für Menschen typische Eigenschaft, der die Bewusstseinsschwächeren seiner Art schnell erliegen konnten. Ein herablassender Laut verließ seinen Mund, bevor Sesshomaru etwas erwidern wollte, doch ließ ihn das Rascheln der Büsche inne halten. Mit starrer Miene und aufrechter Haltung tat sich die junge Frau dazwischen auf und kam gemächlich auf sie zu. Er konnte genau sehen, dass ihr was auch immer geschehen war noch ziemlich zu setzte, doch war sie bemüht sich ihren Schmerz nicht anmerken zu lassen. Eine Eigenschaft, welche der Inuyoukai, so ungern er es auch zugab an ihr mochte. Sie verhielt sich nicht wie ein kleines immer nörgelndes und rum heulendes Mädchen, sie wählte sie Augenblicke aus, in denen sie ihrer Gefühle freien Lauf ließ. Natürlich gab es da die ein oder andere Ausnahme, doch zeugte dies von ihrer Menschlichkeit, denn das war und blieb sie nun mal, ein Mensch.  
 

„Kagome...“ flüsterte Akira, als sie wieder aus dem Wald hinaus kam und direkt auf ihn zu steuerte. Langsam ging sie auf ihn zu und legte ihre Arme um seine Mitte „Du bist wieder da.... Es tut mir leid, ich war nicht ganz bei mir.“ murmelte sie an seine Brust, worauf er sie sichtlich erleichtert an sich zog und auf die Schwarzhaarige hinab sah. „Was hast du gesehen?“ fragte er leise, doch schüttelte sie nur leicht den Kopf. „Ich weiß es nicht genau, ich muss mir dessen selbst erst klar werden.“ erklärte sie leise und sah langsam zu ihm auf „Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut, ich muss nur herausfinden, was da geschehen ist.“ „Kagome, sag mir was du gesehen hast!“ brummte er plötzlich erbost vor sich hin und hielt die junge Frau dabei an den Oberarmen vor sich fest. Die schwarzhaarige schüttelte lediglich den Kopf und sah ihn daraufhin fest in die Augen „Nicht jetzt, Akira! Ich sagte bereits, ich muss es erst selbst verstehen.“ Langsam ließ der Kami akuma von ihr ab und nickte, ehe er den Blick von ihr abwandte und einen Schritt zurück tat. Kagome entging seine Enttäuschung dabei keinesfalls, wobei sie den Verdacht hegte, dass er nun glaubte, sie würde ihm nicht mehr vertrauen. „Akira.“ seufzte sie dann und legte sachte eine Hand auf seine Schulter. Langsam drehte er ihr seinen Kopf wieder zu, worauf sie ihm zulächelte „Später, versprochen.“ Mehr musste sie nicht sagen, da seine Augen einen leichten Glanz bekamen und er ihr sie angrinste. Allein die Tatsache, dass seine Freundin wieder lächelte stimmte den Schwarzhaarigen zufrieden, auch wenn er wissen wollte, was sie so sehr erschreckt hatte, dass sie regelrecht geflohen war. Doch er wusste, auf ihr Wort war Verlass, wenn sie ihm versprach es ihm zu erzählen, wenn sie dazu bereit war. „Wenn das alles war, können wir dann ja aufbrechen. Ah-Uhn wecke Jaken, wir gehen.“ Akira, wie auch Kagomes Köpfe zuckten synchron zur Seite, wo sie einen vollkommen unberührt drein schauenden Daiyoukai erblickten, welcher sie aus nichtssagenden Augen fixierte. Während der Zweiköpfige Drache sich leise brummend erhob und den Kappayoukai mit einem seiner Köpfe mehrmals an stupste, marschierte der Inuyoukai einfach drauf los. War das noch zu fassen? Schoss es Kagome augenblicklich durch den Kopf, wobei sie seinen Rücken regelrecht mit einem finsteren Blick aufspießte. Sie wusste ja, dass Sesshomaru gerne das herzloses Arschloch gab, genauso wenig war sie auf Mitleid aus, doch war es wohl nicht so schwer etwas Mitgefühl für die Situation aufzubringen. Gestern noch hatte er sich mal wieder an sie ran gemacht, ihr vermittelt, dass sie für ihn mehr war als ein Mittel zum Zweck, doch glaubte er Tatsächlich, dass sie ihm jemals ihr Vertrauen schenken würde, wenn er sich so verhielt? Sie wusste einfach nicht, was sie von dem Inuyoukai halten sollte, wenn er sich derart aufführte. Sie wusste nicht zu bestimmen, ob nun diese oder die Seite, welche sie in seltenen Momenten an ihm entdeckt hatte, das wahre Wesen Sesshomarus war. Verwirrt schüttelte sie leicht den Kopf und machte sich daran ihm langsam zu folgen. Sie musste sich langsam aber sicher im klaren sein, dass es nichts brachte über die Verhaltensweise dieses Dämons nachzudenken oder sich gar darüber zu ärgern, da sie nach Fudos Vernichtung ohnehin wieder getrennte Wege gehen würden. Somit war es einfach von Vorteil sich mit ihm gut zu stellen, bis der ganze Spuk vorbei war.
 

Der Tag hüllte sich in Schweigen, was dem Lord des Westens nur recht war. Ihm waren die finsteren Blicke der Frau nicht entgangen, welche sich in seinen Rücken gebohrt hatten und hätte nur zu gern gewusst, was sich dabei in ihrem hübschen Kopf abgespielt hatte. Wahrscheinlich war sie jede Möglichkeit ihn für seine nicht vorhandene Anteilnahme an ihrem Leid zu bestrafen durch gegangen, was er heimlich belächelte. Lange hielt die Belustigung jedoch nicht an, da ihm das Bild vom Morgen wieder durch den Kopf schoss. Er hatte ihr eigentlich die Zeit geben wollen, sich zu sammeln, doch stieg in ihm unbändige Wut auf, als sie sich wie selbst verständlich in die Arme dieses Wolfes begeben hatte. Vertrauensvoll hatte sie ihren unglaublichen Körper an den seinen geschmiegt, wobei sie ihn am Abend zuvor eiskalt hat abblitzen lassen. Seinetwegen konnte sie mit dem Kami akuma machen was sie wollte, wenn er mit ihr fertig war, doch das sie sich so vor seinen Augen gab, wobei sie genau wusste, dass er sie wollte, konnte er einfach nicht dulden. Die Wut über ihr Verhalten verrauchte jedoch zum Abend hin, als er sich an einem Baum nieder ließ und seinen Diener anwies Feuerholz sammeln zu gehen und die junge Frau ihm wie selbstverständlich hinter her ging um ihren Teil dazu beizutragen. Der Kami akuma sah sie erwartungsvoll an und machte einen Schritt um sie zu begleiten, doch warf sie ihm nur einen kurzen Blick zu und erhob die Hand, was dazu führte, dass dieser blieb wo er war. Faulheit konnte man dieser Frau bestimmt nicht vorwerfen, was man nicht tagtäglich zu sehen bekam. Von der menschlichen Rasse mal abgesehen, war sich selbst der ein oder andere Dämonen für körperliche Arbeit zu fein.  
 

Gemütlichen Schrittes lief Kagome dem Kappayoukai hinterher und sammelte dabei den ein oder anderen trockenen Ast vom Boden ein. Sie bemerkte jedoch die missbilligenden Blicke, welche der Grünling ihr immer wieder zuwarf. Sie wollte sich schon fragen, wann sein Geduldsfaden wohl riss, als er sich endlich zu ihr umdrehte und sie mit deutlich lauter Stimme geradezu an fauchte „Wieso verfolgst du mich Weib? Ich brauche keine Hilfe von einem wertlosen Menschen.“ Kagome entschied sich dagegen auf seine Beleidigung einzugehen und fragte stattdessen, als sie sich nach einem Ast bückte „Warst du schon immer so ekelhaft anderen Wesen gegenüber oder hast du dir deines Meisters zuliebe diese abwertende Art angeeignet?“ „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, aber wenn du es unbedingt wissen willst. Ich finde euch Menschenpack für unwürdig, dieselbe Luft zu atmen wie mein Meister.“ brauste er auf und ließ dabei den kleinen Stapel Stöcke fallen, welche er bisher gesammelt hatte. Wild fuchtelte er mit seinem Stab herum und motzte dabei weiter vor sich hin. „Es ist mit unbegreiflich, was sich Meister Sesshomaru dabei gedacht hat, seine wertvolle Zeit mit dir zu verschwenden.“ Ruhig hatte die Schwarzhaarige seinen Worten gelauscht und schüttelte schließlich sachte den Kopf „Nun, wenn du wüsstest, was in dieser Welt vor sich geht, würdest du die Entscheidung von Sesshomaru-sama verstehen. Dennoch solltest du mir gegenüber schnellstens einen anderen Ton anschlagen, ansonsten wirst du niemals wieder die Gelegenheit haben, deinen Meister den Hintern zu küssen.“ Das Grinsen, welches sich auf ihr Gesicht schleichen wollte unterdrückte die junge Frau, als der Kappa sie mit offen stehendem Mund anstarrte und wandte sich stattdessen einfach von ihm ab „Außerdem bin ich dir nicht gefolgt um dir zu helfen. Ob du es glauben magst oder nicht, ich lasse niemanden gern für mich arbeiten, ich suche mir mein Feuerholz und meine Nahrung selbst.“ Mit diesen Worten war sie hinter einem dichten Busch verschwunden. Nachdenklich sah Jaken ihr hinterher und fragte sich, was mit dieser Frau nicht stimmte. Was sollte in der Welt vor sich gehen, dass sein Meister ihre Anwesenheit akzeptierte? Und wie kam es, dass sie ihm plötzlich derart Selbstbewusst gegenüberstand und es auch noch wagte ihm zu drohen? Dieses Weib musste verhext sein und hatte es wohl auf die Macht seines Meisters und die des Kami akumas abgesehen, eine andere Möglichkeit fand er einfach nicht. Zähneknirschend sammelte er das Holz vom Boden auf und watschelte zu ihrem Rastplatz zurück. „Ich muss sie unbedingt im Auge behalten und bei dem kleinsten Fehler, werde ich dieses Weib bei lebendigen Leibe verbrennen.“ murmelte er dabei leise vor sich hin.

Akiras Erkenntnis

Eine erdrückende Stille lag über der kleinen Gruppe, die sich mitten im Wald nieder gelassen hatte. Abseits der Feuerstelle saß der Daiyoukai des Westens mit geschlossenen Augen an einem Baum, mit dem Versuch sich zu entspannen, was ihm irgendwie nicht so recht gelingen wollte. Auf der anderen Seite lag der zweiköpfige Drache faul und vollgefressen auf einem Stück Rasen und döste vor sich hin, wobei der Kappayoukai neben diesem, dem einzig menschlichen Mitglied der Gruppe feindselige Blicke zuwarf, welche gegenüber von dem Dämonengott an der Feuerquelle hockte.
 

Kagome saß vollkommen regungslos vor dem offenen Feuer und starrte unentwegt in die Flammen, wobei ihr die Bilder ihres Traumes im Kopf herum spukten. Diese Gefühle, welche sie am Morgen dieses Tages überkamen waren zu ihrer Zufriedenheit vollkommen verschwunden, dennoch waren die Erinnerungen an die Zerrissenheit in ihrem Inneren genau so schmerzlich. Am liebsten wäre es ihr, all dies so schnell wie möglich wieder zu vergessen, doch keimte in ihr der Gedanke heran, dass dies nun nicht mehr machbar wäre. Sie befürchtete sogar, dass diese Bilder und der dazugehörige Schmerz sie fortan verfolgen würde, sobald sie sich dem Bedürfnis nach Schlaf hingab. Was auch immer mit ihr geschah, sie hoffte, dass sie es schnellstmöglich heraus fand, da sie diesem Druck, so ungern sie es sich selbst eingestand, sicherlich nicht mehr lange standhalten würde. „Ich habe jemanden sterben sehen.“ Verwirrt neigte Akira den Kopf leicht zur Seite, da ihm, wie auch allen anderen nicht wirklich klar war, worüber sie sprach „Was meinst du? Wen hast du sterben sehen und wann?“ „Vergangene Nacht... In meinem Traum.“ murmelte die schwarzhaarige daraufhin gedankenversunken, dabei den Blick nicht von den Flammen abwendend und fuhr nach einer kurzen Pause fort „Es war wie immer der selbe Traum, doch als ich das letzte Mal dort war habe ich einen Schatten bemerkt, weshalb ich dieses mal genauer hinsah und dann sah ich ihn.“ Für einen Augenblick durchfuhr Kagome ein Schauder und seufzte leise, weshalb Akira fragte „Ihn? Wen meinst du?“ „Ich weiß nicht wer er ist, doch als ich sah, wie die Mauern ihn unter sich begruben, hat es sich so angefühlt, als hätte man mir das Herz heraus gerissen.“ Nachdenklich lehnte sie sich nach hinten und stützte sich auf ihren Hände ab, als sie in den Himmel blickte „Durch wessen Augen auch immer ich all das mit ansehe, dieser Mann hatte diesem jemanden sehr viel bedeutet. Seinen Tod mit anzusehen, diese Gefühle drangen bis zu mir hindurch. Es war geradezu unerträglich, dieser Schmerz hätte mich beinahe zerrissen.“ Mit deutlich geweiteten Augen sog Akira die Luft ein „Soll das heißen, dass du zu der Person, welche du in deinen Träumen verkörperst eine Verbindung aufbaust, seinen oder ihren Schmerz von damals teilst?“ Schulterzuckend warf sie dem Schwarzhaarigen einen kurzen Blick zu, ehe sie sich angewidert abwandte. Sie konnte die bemitleidenden Blicke einfach nicht ertragen. Kagome hatte auch nur gesprochen, weil sie ihrem Freund versprochen hatte, sich ihm zu erklären, dennoch machte ihr der Umstand schwach und zerbrechlich da zu stehen zu schaffen „Wäre möglich, es fühlt sich jedenfalls immer realer an. Ich frage mich nur, welche Verbindung zwischen mir und diesem jenen besteht, dass ich diese Träume habe.“ Bei dieser Frage sah sie zu Sesshomaru, der sie nachdenklich betrachtete, doch schüttelte er kaum merklich den Kopf, um ihr damit ungesehen eine Antwort zu geben, worauf sie wieder in die Flammen blickte. „Du hast meine Berührung heute Morgen also nicht ertragen, weil du um einen Mann getrauert hast, den du nicht kennst?“ murmelte Akira nachdenklich, worauf sie aufsah. Ja Gott verdammt ja sie hatte wegen ihm Tränen vergossen. Dachte sie beschämt und nickte „So könnte man das sagen.“ Nach kurzem Schweigen erhob sie sich langsam und schwang sich ihren Violinen Koffer über die Schulter, da sie im Moment nichts lieber wollte, als allein zu sein. Sie hatte ihre versprochene Erklärung abgeliefert und damit hatte sich die Sache. Kagome bemerkte die fragenden Blicke und sagte daher beim weggehen „Ich habe auf dem Weg eine heiße Quelle entdeckt, ich brauche ein Bad.“ „Ah-Uhn wird dich begleiten.“ Abrupt blieb sie stehen und warf Sesshomaru einen finsteren Blick über die Schulter zu, als der Drache sich wie aufs Stichwort erhob, um den Worten des Inuyoukai Folge zu leisten. Der Daiyoukai jedoch machte keine Anstalten sich auf eine Diskussion diesbezüglich einlassen zu wollen und sagte nur „Du erweckst nicht gerade den Anschein ganz bei dir zu sein. Deine Gedanken sind verschleiert, du wärst für jedermann in deinem Zustand ein zu leichtes Opfer. Er wird mit dir gehen und wenn dir das nicht passt werde ich mich gezwungen fühlen dich persönlich zu begleiten.“ Gott bewahre, wenn er das tatsächlich ernst meinte. Sie konnte sich schon bildlich vorstellen, wie er sich selbst dazu einlud ihr beim Baden Gesellschaft zu leisten. „Nein danke ich verzichte!“ fauchte sie den Inuyoukai an und wandte sich zum gehen ab „Ah Uhns Gesellschaft reicht vollkommen.“ Damit ließ sie ihre Hand erleuchten und marschierte dicht gefolgt von dem zweiköpfigen Drachen geradewegs auf den Wald zu.
 

Nachdenklich blickte Akira zwischen Kagome, wessen Gestalt nur noch schemenhaft im Schatten der Bäume zu erkennen war und dem Lord des Westens hin und her. Er wusste nicht genau was, doch kam der Wolf nicht umhin sich die Frage zu stellen, was da eigentlich zwischen den Beiden vor sich ging. Für ihn stand außer Frage, dass irgendwas im Busch war, dafür verhielt der Daiyoukai, dem offenkundig alles gleichgültig war zu aufmerksam der jungen Frau gegenüber. Es war damals schon ziemlich verdächtig gewesen, dass Sesshomaru recht zufrieden schien als er erfuhr, dass er nur Kagomes Beschützer sei, ebenso war es für Akira verwunderlich, dass der Inuyoukai sie aus Luciens Fängen zu befreien bereit war und sie nun mit sich nahm um ihr zu helfen. Sie kannten sich bisher nur flüchtig durch die ein oder andere Begegnung, soviel wusste er, doch wusste er auch, dass dies nie wirklich friedlich von statten ging, eher das Gegenteil war der Fall. Noch ein Grund mehr die Beweggründe seines Verhaltens in Frage zu stellen. Es war zwar nicht Akiras Art die Gefühle einem ihm höher gestellten zu durchleuchten, doch wusste er in diesem Moment keinen Ausweg und starrte den Daiyoukai daher eine Weile an, ehe er mit einem leisen Keuchen zurück schreckte. Der Kami akuma bedache ihn eine Zeit lang mit einem finsteren Blick, bis auch der Daiyoukai nach einer Weile aufsah und seinen Blick erwiderte, worauf Akira nicht anders konnte als auf zu knurren „Es hat etwas gedauert, doch jetzt habe ich Gewissheit.“ zischte er leise dem Inuyoukai entgegen, welcher ihn nur desinteressiert betrachtete. „Ich habe mich die ganze Zeit schon gefragt, wieso ihr ein solches Interesse an Kagome zeigt, obwohl sie ein Mensch ist und ihr in der Vergangenheit mehrmals den Versuch gestartet habt sie zu töten.“ kurz hielt er inne und wandte sich dabei dem Daiyoukai nun vollends zu „Ihr wollt sie zu einer eurer Huren machen.“ spie Akira dann hasserfüllt heraus, wobei des Lords Mundwinkel leicht zuckte, was Akira die Bestätigung seiner Aussage gab. „Das werde ich auf keinen Fall zu lassen.“ brauste der Schwarzhaarige auf und warf Sesshomaru einen Blick zu, welcher hätte töten können. „Habt ihr sie auch auf die Folgen hingewiesen? Ist ihr klar, dass sie, soweit sie sich darauf auch einließe, auf ewig gebrandmarkt wäre? Natürlich habt ihr ihr dies vorenthalten! Kagome hätte einerseits keine Ruhe mehr, andererseits könnte sie sich hier niemals ein Leben aufbauen.“ Vollkommen gelassen saß der Inuyoukai da und hörte sich Akiras Vorwürfe an, konnte jedoch aus seinen letzten Worten keinen logischen Schluss ziehen, weshalb er leicht den Kopf zur Seite neigte „Deine Worte ergeben keinen Sinn. Wenn mein Geruch an ihr haftet, würde es kein Dämon mehr wagen ihr zu nahe zu kommen.“ Erklärte er daraufhin und wollte sich schon erheben, hielt jedoch inne als er das verächtliche Schnauben des Kami akumas vernahm. „Wiedermal typisch... Sie würde zu jederzeit in Gefahr schweben. Wenn euer Geruch nicht an ihr haftet, so würde sie ein weitaus besseres Leben führen. Sie würde ansonsten zur Zielscheibe eurer Feinde werden. Euch ist außerdem wohl nicht bewusst, dass ein Großteil der Youkaifrauen vor Eifersucht wüten würden und welcher menschliche Mann würde sie noch haben wollen, nachdem man ihr die Unschuld nahm?“ fragte Akira beinahe zischend nach, worauf der Daiyoukai in sich ging. Diesen Aspekt hatte er nicht bedacht. Allein die Vorteile, welche sie und vor allem er daraus zog hatte er gesehen, wobei er den Nutzen daraus zog sie endlich vergessen zu können. Was interessierte ihn die Zukunft dieser Frau? Zumal sie nach Fudos Tod ohnehin kaum noch von Bedeutung für Ihn und diese Welt wäre. Was ihre Kräfte anging, diese waren interessant, doch würde er dieses Geheimnis ebenso bald lüften und dann war sie nichts weiter als eine Frau mit überragenden Fähigkeiten, davon gab es jedoch zu genüge. Ein kaum merkliches überhebliches Grinsen schlich sich auf die Gesichtszüge des Lords, als er gelassen mit den Schultern zuckte und Akira mit einem gleichgültigen Blick traktierte „Was sollte es mich kümmern, wie ihre Zukunft aussieht. Ich bekomme immer was ich will. Knurr ruhig weiter vor dich hin Wolf, du kannst ja eh nichts dagegen tun.“ Am liebsten hätte Akira ihm eine verpasst, doch fiel ihm in diesem Moment etwas viel besseres ein. Auch wenn er die Fähigkeiten besaß, war Akira noch nie ein Freund von sinnlosen Prügeleien gewesen, daher fand er eher seine Stärke darin seine Gegner mittels Worte zu verunsichern. Grinsend wandte er sich daher leicht zur Seite und funkelte Sesshomaru aus den Augenwinkeln her an „Seit euch da mal nicht so sicher Lord des Westens.“ fing er an und bemerkte, wie sich die Augen seines Gegenübers leicht verengten. Damit hatte er wohl seine ungeteilte Aufmerksamkeit. „Bisher habe ich noch keine Annäherungsversuche gewagt, doch was glaubt ihr, wen sie wählen würde? Kagome legt keinen Wert auf Macht und Reichtum, somit wäre sie damit wohl schwer zu beeindrucken. Ich begleite sie schon seit einer ganzen Weile und bin ihr nicht einmal von der Seite gewichen, bis auf diese eine Ausnahme. Ich kenne und verstehe sie besser, als ihr es jemals könntet, zumal das Gefühlsleben eines anderen Wesens nicht gerade eure Stärke ist.“ Das der Kami akuma geblufft hatte, ließ dieser in keinster Weise sehen. Niemals wäre er auf den Gedanken gekommen seiner Freundin irgendwelche Gefühle vorzuspielen und sie am Ende noch zu verletzten, doch musste der Daiyoukai dies ja nicht wissen. Er hatte es ja nicht anders gewollt, schließlich hatte Akira auch seinen Stolz und diesen ließ er sich sicherlich nicht von diesem arrogant Köter nehmen. Und wenn es auch nur darum ging den Hymen dieser Frau zu schützen. Was dachte er denn da? Er schützte nicht nur ihre Unschuld, nein, er schützte sie selbst, denn sobald Sesshomaru auch nur einen Finger an sie legen würde, so wäre ihre reine Seele, wie auch ihre Zukunft auf ewig verdorben.
 

Der Daiyoukai saß entgegen des Dämonengottes wie vom Donner gerührt da und versuchte den Drang diesem mickrigen Bastard seine Giftklaue in die Kehle zu rammen zu unterdrücken. Es hätte ihn mit mehr Zufriedenheit erfüllt, wenn der Kami akuma seine Selbstbeherrschung verloren und sie die Angelegenheit wie Männer ausgetragen hätten, in einem offenen Kampf. Doch hatte er ihn wohl deutlich unterschätzt, da Akira sich besser darin verstand verbal gegen ihn zu Kämpfen und zu seinem Leidwesen musste er wohl oder übel zugeben, dass dieser diesen Kampf gewonnen hatte. Doch der Krieg, so dachte Sesshomaru war noch lange nicht gewonnen. Der Daiyoukai besaß einen ziemlich langen Atem und er würde diese Frau niemals aufgeben, bis er von ihr bekommen hatte, was er wollte. Wie konnte er es wagen sich ihm den Fürsten der Westlichen Provinzen und Befehlshaber über das Inuyoukaische Volk in den Weg zu stellen? All seine Instinkte rieten ihm seinem Gegenüber augenblicklich den gar aus zu machen, allein schon das er es wagte ihm zu drohen, doch musste er sich zu seiner Missgunst zurück halten. Würde er den Begleiter der Frau umbringen würde sie es hundertprozentig auf einen Kampf ankommen lassen und er hatte in nächster Zeit nicht vor das Licht in ihren Augen erlöschen zu sehen. Vielmehr sollten sie leuchten, ehe sie vor Wonne ermatteten und dankbar zu ihm aufsahen. Wie sehr er es hasste hier rum zu hängen und auf gut Wetter zu tun um sich die Frau endlich gefügig zu machen, es musste doch einen Weg geben die ganze Sache ein wenig zu beschleunigen.

Seufzend ließ Kagome sich in das heiße Wasser sinken, wobei sich ihre Glieder augenblicklich entspannten. Sie drehte sich zum Quellenrand um und zog den Violinen Koffer ein Stück heran um sich ihre darin verstauten Hygieneartikel heraus zu holen. Der Anfang tat ihr Duschgel, wovon die sich einen kleinen klecks auf die Hand tat um ihren Körper damit einzureiben. Sie konnte dabei deutlich die neugierigen Blicke ihres Begleiters auf sich spüren, welcher sich etwas abseits niedergelassen hatte und interessiert den Duft aufnahm, welcher sich in der Luft ausbreitete. Als sie sich von dem Schmutz der letzten Woche, welcher nicht durch einen Sprung in einen Bach oder See zu entfernen war von ihrem Körper gewaschen hatte schnappte sie sich das Shampoo und gab ebenso einen sparsamen Klecks in ihre Hand und massiere es sich in das feuchte Haar. Sofort breitete sich in ihr das Gefühl der Sauberkeit aus. Nicht das sie vorher übermäßig schmutzig war, doch war es schon ein unterschied die zu dieser Zeit, Luxusartikel der Hygiene zu verwenden. Prustend tauchte die wieder auf, als der Schaum aus ihren Haaren gewaschen war und wandte sich wieder ihrem Koffer zu in dem sie Duschgel und Shampoo verstaute. Nachdem sie ihre Hygieneartikel wieder in dem kleinen Koffer verstaut hatte ließ sie sich sauber und leise seufzend in das heißen Wasser bis zum Kinn hinab sinken und lehnte sich dabei an einen der Felsen, welche neben ihr aus dem Wasser heraus ragten. Für einen Augenblick schloss sie die Augen, ehe diese wie von allein wieder aufschnappten und die Umgebung um sich herum absuchten. Irgendetwas stimmte nicht. Sie konnte nicht genau benennen, was es war, doch überkam sie ein Gefühl der Beklemmung, nachdem sie all den Stress, welcher auf ihr lastetet bei Seite schob um für einen Moment der Ruhe zu suchen. Wie konnte sie auch nur daran denken, dass ihr diese Ruhe gegönnt sei. Frustriert seufzte sie auf, als sie die Augen wieder schloss um dieses Gefühl besser erforschen zu können. Es brachte ja eh nichts. Schoss es ihr genervt durch den Kopf. Seitdem sie wieder in diesem verdammten Mittelalter war hatte sie nichts als Ärger, angefangen bei einem gewissen Daiyoukai bis hin zu den Veränderungen ihrerseits. Gut in ihrer Zeit war es auch nicht gerade besser, doch musste sie sich dort nur Gedanken darum machen, wen sie als nächstes aufschlitzte und wo sie die Nacht verbrachte. Und nun dieser ganze verdammte Dreck. Was hatte sie nur verbrochen derart bestraft zu werden? Alles meckern und fluchen half nun nichts, sie musste herausfinden, was für eine Art ärger ihr jetzt schon wieder auf den Fersen war. Man müsste meinen in Begleitung eines hochrangigen Daiyoukais und Dämonischen Halbgottes wäre man sicher, doch musste sie zu ihrem Bedauern feststellen, dass die beiden nicht das selbe spürten, wie sie es tat. Das sie es nicht taten, da war sie sich sicher, da Akira es ihr mit Sicherheit mitgeteilt hätte. Nach ein paar Minuten sinnlosen Sinnes- und Umgebungsabtasten hatte Kagome genug und erhob sich aus dem warmen Nass. Notdürftig rieb sie sich mit ihren Händen das Wasser vom Körper, da ihr Gepäck leider kein Handtuch beinhaltete und schlüpfte in ihre Kleidung um sich wieder zurück zu ihrem Lager zu begeben.

Hilferuf im Traum

In Begleitung des zweiköpfigen Drachen kehrte Kagome zurück und ließ sich mit geschlossenen Augen an einen der umstehenden Bäume nieder, die Blicke der Youkai dabei vollkommen ignorierend. Sie hatte die angespannte Stimmung zwischen dem Kami akuma und dem Daiyoukai schon längst bemerkt, doch wegen was auch immer die beiden sich in den Haaren hatten war ihr egal. Es war womöglich nur irgend so ein Alphatiergehabe, wo sich Kagome ganz sicher nicht einmischen wollte. Männer. Innerlich schmunzelnd lehnte sie ihren Kopf an den Stamm um sich zu entspannen, doch vermochte was auch immer sie daran zu hindern. Sie wusste nicht genau, was es war, doch hatte sie so ein Gefühl, welches sie weder gut noch schlecht zuordnen konnte. Es war als würde ein Druck, der Sehnsucht gleich, auf ihrer Brust liegen, was in ihrem inneren ein Gefühl der Leere hervor rief, dennoch angenehm erschaudern ließ. Murrend knirschte sie mit den Zähnen, sie wusste dieses Gefühl einfach nicht zu zu ordnen, noch auf irgendeine Person zu beziehen, was sie mehr als störte. Sie hasste den Umstand der Unwissenheit und die Tatsache nicht zu wissen, was auf sie zu kam. Das Warten auf irgendeine Interaktion von wem oder was auch immer und das ständige Denken, sowie ab scannen der Umgebung machten sie einfach fertig. Erschöpfung machte sich in ihrem Körper breit. Kagome spürte immer wieder, wie der Schlaf sie überwältigen wollte, bis es ihr reichte, sie energisch den Kopf kurz schüttelte und stur in die Flammen des kleinen Lagerfeuers starrte. Auf keinen Fall wollte sie einschlafen, der letzte Traum hatte ihr bei weitem gereicht und freiwillig würde sie sicher nicht dorthin zurück kehren. Sie vernahm noch so am Rande einen leisen Seufzer, ehe sich Akira kurz darauf in seiner Wolfsgestalt neben sie legte und seinen Kopf zu ihr neigte „Was ist los?“ Ohne den Blick von den lodernden Flammen zu nehmen lehnte die schwarzhaarige sich leicht an den großen Wolf und atmete einmal tief durch „Ich... weiß nicht genau. Ich spüre etwas, doch kann ich dem keine Bedeutung geben. Ich weiß nicht wer oder was es auslöst, noch ob es gut oder schlecht ist.“ Forschend sahen die Youkai sie an, ehe Akira sie leicht mit dem Körper anstubste „Das liegt bestimmt noch an deinen Traum, hör auf immer so rum zu grübeln und leg dich schlafen. Du brauchst deine Kräfte noch.“ Also hatte sie sich nicht geirrt, die beiden Youkai schienen nichts zu spüren, hieß das etwa, dass sie es sich einbildete? „Das sagt sich so leicht.“ murmelte sie und kuschelte sich in das weiche Fell des Wolfes „Ich will nicht Träumen.“ Mit deutlicher sorge sah Akira auf die Menschenfrau hinab „Denke nicht so viel darüber nach, früher oder später wirst du eh einschlafen, du musst dich dem also stellen, weglaufen bringt da nicht viel.“ Er hörte deutlich, wie die junge Frau mit den Zähnen knirschte, bevor sie ihr Gesicht in seinem Fell vergrub und ihn in die Seite biss. Leise knurrte der Wolf auf und sah auf sie Schwarzhaarige hinab. „Was sollte das jetzt schon wieder.“ Er konnte ihr nicht wirklich böse sein, als er sah, dass sie leicht lächelnd zu ihm aufblickte. „Mir war einfach danach.“ murmelte sie in das warme Fell ihres Begleiters, ehe sie ihre Augen schloss „Ich danke dir Akira.“ Zufrieden grummelnd legte der Wolf seinen Kopf auf die Vorderpfoten und warf dem Inuyoukai einen überlegenen Blick zu, welcher darauf nur schnaubte und ebenfalls die Augen schloss.
 

Der Wolf wagte eindeutig zu viel. Nicht nur, dass er es sich traute ihm in die Augen zu schauen und tatsächlich zu drohen. Nein. Er demonstrierte ihm dazu auch noch mit voller Absicht, wie nahe er und die Frau sich doch standen. Noch viel schlimmer jedoch war der Umstand, dass sich in ihm der Drang auftat Kagome dem Mischling zu entreißen und selbst dafür Sorge zu tragen, dass sie nicht fror. Was war nur los mit ihm und wieso um alles in der Welt scherte er sich darum ob sie fror? Dieses Weib machte ihn noch wahnsinnig. So lange war es doch gar nicht her, als er das letzte Mal eine Frau hatte. Zwei Monde war doch gar nichts, wieso also reagierte er derart extrem auf sie? Niemals war er so versessen auf eine einzige Frau gewesen, dass er tatsächlich für sein Vergnügen arbeiteten musste. Wie sehr er es doch hasste langsam auf etwas hinarbeiten zu müssen und zu warten. Wieso also schaffte er es eine solche Geduld aufzubringen und sogar die Schmach einer Ablehnung ihrerseits hinzunehmen? Es musste an ihren Kräften und dem Geheimnis, welches auf dieser Frau lag liegen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie sich ihm nicht sofort zu Füßen warf und ihm gab was er verlangte. Es reizte ihn, dennoch war es aber auch aufregend und stellte ihn damit vor eine Herausforderung. Sie war ein Mensch, eine Frau mit Herz. Auch wenn sie dieses hinter einer Mauer aus Eis und Schmerz versteckt hielt, so war ihm eines klar. Um sie zu besitzen, musste er an ihr Herz und um an ihr Herz zu kommen, musste er durch diese Mauer hindurch. Das Gefühl dem Kampf bald gewonnen zu haben machte sich in ihm breit und er musste den Drang unterdrücken zu grinsen, da er genau wusste wie er an sie heran kam. Es gab vielleicht den ein oder anderen auf dieser Welt, doch war er der einzige in ihrer Umgebung, der sich am besten mit einem verschlossenen Herzen auskannte und was zu tun war um an dieses zu gelangen.
 

Sie befand sich im Reich des Mondes. Alles sah wie immer friedlich und wunderschön aus, doch wusste sie genau, dass dies nicht mehr lange so sein würde. Der Körper in dem sie steckte bewegte sich wie von selbst auf die kleine Klippe zu, an dessen Ende sie den atemberaubenden Ausblick auf die Erde haben würde. Sie spürte das weiche Gras unter ihren nackten Füßen und vernahm das leichte Geplätscher eines kleinen Baches. Sie wusste nicht wieso, doch stellte sie sich in genau diesem Augenblick die Frage, wie sich all das hier befinden konnte. Wie war es möglich, dass hier Gras wuchs und Wasser floss? Wie war es möglich, dass ihr sogar das ein oder andere Lüftchen um die Nase wehte? Ihr Blick richtete sich auf den sogenannten Himmel, wobei der Körper sich einfach weiter bewegte. Nichts, man sah rein gar nichts, bis auf die Sterne, welche Meilen entfernt vor sich hin funkelten obwohl es Taghell war. Dieser Majestätische Ort musste mithilfe von Magie erschaffen worden sein, doch wieso haben die Menschen, welche in der Zukunft den Mond erforschten nichts von diesem Reich berichtet? Entweder haben sie es unter Verschluss gehalten oder, und diese Theorie leuchtete ihr mehr ein, befand sich das Schloss im Schutze eines sehr starken Bannkreises. Sie kam zum stehen, weshalb sie den Blick von den Sternen los riss und wieder nach vorn sah. Dort lag sie, die Erde zu ihren Füßen und sie müsse Lügen, wenn sie sagen würde, dass sie diesen Teil ihres Traumes verabscheuen würde. Ganz im Gegenteil, sie war überwältigt. Nichts desto trotz würde all das hier gleich Geschichte sein und in ihr keimte der tiefe Wunsch auf zu wissen, wer dieser Mann mit den blauen Haaren war und was er ihr zugerufen hatte. Der laute Knall ertönte und brennende Hitze breitete sich in der Umgebung aus, als sie sich umdrehte und im nächsten Moment auch schon Fudo gegenüber stand. Die Youkai zu ihren Füßen bedachte sie mit einem kurzen traurigen Blick, doch brannte ihr Herz nicht so sehr, wie dabei zu zu sehen, wie der Mann unter den Trümmern begraben wurde. Ein Schrei wollte sich aus ihrer Kehle drängen, doch umgab sie schon die scharlachrote Energiewelle. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihrem inneren aus, als sie nicht wie üblich von dem finalen Schlag des Gottes aus dem Reich der Träume katapultiert wurde, sondern in eine Art schwarzes Loch viel. Blaue, weiße und violette Lichter umgaben sie als sie durch einen Raum schwebte, der weder Boden noch Decke besaß. Mit einem Mal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, dieses Gefühl. Es war genau dasselbe wie jenes, welches sie zuvor beschäftigte. Heftig zuckte sie zusammen, als sie aus dem Augenwinkel einen in Schneeweiß gekleideten Körper mit blau weißem Haar aus sich herauskommen sah. Doch ehe sie richtig begreifen konnte, war eben jener Körper verschwunden und Kagome konnte genau spüren, dass sie wieder die Kontrolle über den ihren hatte. Doch wieso wachte sie nicht auf? Wo war sie und was war da eben geschehen? Sie konnte spüren, dass sie sich wieder selbstständig bewegen konnte, jedoch war sie irgendwie vollkommen regungslos. Wie hätte sie auch etwas machen können, wenn sie durch, wo auch immer sie war, schwebte und sich alles in ihr Matt anfühlte. Wie viel Zeit war wohl vergangen? Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, weshalb sie ihre Augen langsam schloss, in der Hoffnung bald wieder an Akiras Seite zu erwachen, doch riss sie sie ebenso schnell wieder auf, als sie glaube eine flüsternde Stimme zu vernehmen. Jetzt wurde sie auch noch verrückt, wie lange sollte sie denn noch hier bleiben? „Du bist es.“ Erklang wieder die leise körperlose Stimme, doch war sich Kagome nun bewusst sich diese nicht eingebildet zu haben. „Du bist da, endlich bist du gekommen, komm... Komme zu mir und befreie mich.“ Für einen Augenblick runzelte sie die Stirn, ehe sie sich der Bedeutung der Worte im klarem war und sah sich suchend in der Dunkelheit um „Wer bist du? Wieso bin ich hier?“ fragte sie mit stumpfer Stimme zurück, doch kam keine Antwort. Stattdessen blieb die unerträgliche Stille erhalten. „Bist du dafür verantwortlich, dass ich hier in der Luft rumhänge?“ fragte sie nun ungeduldiger, doch noch immer kam keine Antwort. Langsam wurde ihr die ganze Sache zu blöd, weshalb sie wieder die Augen schloss und leise sagte „Naja ist nicht mein Problem, es wird wohl seinen Grund haben, weshalb du gefangen bist. Außerdem habe ich keine Zeit mich um dich zu kümmern.“ „Es ist dein Schicksal, sonst wärst du nicht hier.“ flüsterte die Stimme wieder, wobei sie heraushören konnte, dass diese männlich war. „Mein Schicksal?“ fragte sie und verzog leicht das Gesicht. „Was weißt du schon von meinem Schicksal. Lass mich einfach gehen.“ Ein leichter Schauder überkam sie, als sich etwas in ihr breit machte. Trauer, unglaublich tiefe Trauer und Sehnsucht, welche nicht von ihr kam. Was war hier los? „Ich kann dich nicht gehen lassen, weil nicht ich es bin, der dich hier hält. Wehre dich nicht dagegen, du bist die einzige, die mich befreien kann, zu lange schon verweile ich an diesem Ort.“ Nun kannte sie den Auslöser dieser Gefühle, sie hatte genau diese in seiner Stimme vernommen, aber wieso konnte sie diese spüren? Auch wenn es sich hierbei um einen Traum handelte, so kam ihr diese ganze Sache komisch vor. Für gewöhnlich spürte man in Träumen nichts, genauso wenig empfing man Gefühle eines anderen Wesens. „Wieso sollte ich dich befreien?“ Wieder herrschte ein Moment Stille, was der jungen Frau so langsam auf die Nerven ging. Wie sie es doch verabscheute zu warten. Ehe Kagome ihren Ärger Luft machen konnte drang wieder seine Stimme zu ihr durch „Du weißt nicht wer du bist, du suchst nach Antworten und ich kann dir dabei helfen.“ Das hatte gesessen. Erschrocken weiteten sich für einen Augenblick ihre Augen, doch fing sie sich schnell wieder und sah sich misstrauisch um „Wer bist du? Woher weißt du das?“ Ein schwarzes Loch erschien daraufhin über der Schwarzhaarigen, welches sie einen Augenblick skeptisch betrachtete „Hilf mir und du wirst es erfahren. Folge mir in die Dunkelheit, ich werde dich führen.“ Was hatte sie eigentlich zu verlieren? Auch wenn ihr die ganze Sache nicht geheuer war, so war dies hier noch immer ein Traum. Zögernd kniff sie die Augen zusammen und streckte die Hand nach oben hin aus, als auch schon ein Beben durch ihren Körper ging als das Loch sie ein saugte und die tiefe Schwärze sie vollkommen umfing.

Besessen

Die weit voranschreitende Nacht ließ weder den Kami akuma noch den Daiyoukai vollkommen zur Ruhe kommen. Sie spürten etwas, konnten dies jedoch nichts bekanntem zuordnen. Dennoch konnten beide genau wahrnehmen, dass es von der jungen Frau an Akiras Seite kam. Sie konnten sich die Veränderung ihrer natürlichen Aura nicht erklären, hielten jedoch weiterhin die Augen geschlossen, da keinerlei Gefahr zu drohen schien. Dennoch gab es ihnen ein Rätsel auf. Es war totenstill, bis sie plötzlich die Augen öffneten und das Gesicht der jungen Frau betrachteten, welche leise zu wimmern begann. „Sie hat schon wieder diesen Traum.“ knurrte der schwarze Wolf vor sich hin, doch achtete Sesshomaru nicht auf seine Worte. Er beschäftigte sich vielmehr damit herauszufinden, wieso sich ihre Aura veränderte. Akira brummte, als Kagomes Finger sich fest in dessen Fell verkrallten, doch lockerten diese sich augenblicklich wieder, als sich ihr Gesicht in eine ernste Miene verwandelte. „Irgendetwas stimmt nicht. Sie müsste nach dem Schmerz aufwachen.“ murmelte der Daiyoukai nachdenklich, worauf der Kami akuma ihm zustimmte „Es ist nicht nur das. Ihre Reaktionen sind Neu, sie hatte bisher niemals nach außen hin gezeigt, was für Gefühle sie in ihren Träumen durchlebt.“ Ein leichter Wind, von einem gelblichen Licht begleitet umgab Akira, als er sich wandelte und auf dem Boden sitzend, in seiner Menschlichen Gestalt mit Kagome in seinen Armen erschien. Langsam strich er ihr mit einer Hand über den Kopf „So lange ich sie kenne war es niemals so schlimm. Letzte Nacht hat sie uns einen Einblick in ihre Träume und Gefühle gewährt, doch muss es weitaus schlimmer sein, wenn ich sie mir so ansehe.“ Sein Blick wurde trauriger, als er ihr mit den Fingerknöcheln die Wange entlang Stich „Das muss ein Ende haben... Ich will nicht, dass sie leidet... So etwas hat sie einfach nicht verdient.“ Innerlich aufgewühlt beobachtete Sesshomaru, wie der Kami akuma Kagome streichelte mit einem desinteressierten Blick und zog eine Augenbraue nach oben „Du bist zu voreingenommen Wolf. Verschwende deine Kraft nicht an ein vergängliches Leben, wie das ihre.“ Er musste einfach etwas Abwertendes sagen um sich selbst zu bekräftigen kein Mitleid zu empfinden. Akiras Augen weiteten sich, ehe er aufsah, die Zähne fletschte und den Lord des Westens an knurrte „Wie könnt ihr so etwas behaupten, nachdem ihr die Ehre hattet jemanden wie sie kennen zu lernen?“ Ein spöttisches Grinsen breitete sich auf den Lippen des Inuyoukai aus, doch ehe er zu Wort kam, drang ein weiteres Knurren aus Akira hervor „ Ihr seid einfach nur zu blind vor Hass und Verachtung. Sie ist stark, loyal, ehrlich, tolerant, unterhaltsam, amüsant und besitzt etwas sehr seltenes... Ein reines Herz.- Ihr Herz schlägt für alles und jeden ob Youkai, Oni oder Mensch. Sei es auch der kleinste Käfer, da macht sie keinen Unterschied. Sie hat selbst einen ganzen Haufen Probleme, den sie mit sich herum schleppt, dennoch kümmert sie sich erst um die anderen auch wenn sie nicht dazu verpflichtet ist oder irgendeinen Nutzen daraus zieht. Es ist mir egal, was ihr von mir denkt, solange ich bei ihr sein darf, da sie alles für mich ist. Sie gibt mir das, was ich niemals hatte und das gibt mir die Kraft jedem und vor allem solchen Mistkerlen, wie ihr es seid zu zeigen, dass ich keinen Wert mehr auf Etikette und Anstand lege. Diese Frau hat mir gezeigt, was wahre Freiheit bedeutet. Denn Freiheit ist Macht.“ Freiheit ist Macht? Schoss es dem Daiyoukai durch den Kopf, wobei es ihm in den Sinn kam, dass dies gar nicht mal so abwegig war. Freiheit war Macht. Ja genau so sah er das auch, doch hatte er nicht gedacht, dass der Wolf und die Menschenfrau genauso dachten. Verdammt noch eins, er wollte nichts mit ihnen gemeinsam haben, und doch ließ es sich nicht leugnen. War es wahr? Zu seiner Missgunst musste er ihm dazu auch noch recht geben. Kagome besaß diese Eigenschaften, welche Akira aufzählte, wobei er diese in seinem bemühen sie zu besitzen einfach verdrängt hatte. Menschen waren lügende Feiglinge, die sich nur um sich selbst kümmerten, sie waren ehrlose, schwache, hinterhältige Würmer, die sofort schreiend davon liefen, sobald sie den Weg mit dem eines Dämons kreuzten. Und nun wollte der Kami akuma ihm vom Gegenteil überzeugen? Er musste was diese Frau anging nicht vom Gegenteil überzeugt werden, er hatte es selbst gesehen. Sie fürchtete die Dämonen nicht. Das hatte sie noch nie getan, und somit betrachtete sie, jeden welcher ihr begegnete aus einem anderen Licht. Sie beobachtete und dann urteilte sie, ob Freund oder Feind, das konnte er schon damals erkennen, als er sie das erste Mal traf und ebenso als sie dem Rudel Nekos gegenüber trat. Wer es wagte sie anzugreifen war schon zum Tode verurteilt, und so nahm er an, wer reden wollte wurde wohl freundlicher behandelt. Dazu war sie nicht käuflich, sie lehnte grundsätzlich jeden Versuch ab und würde nicht einmal im Traum daran denken ihre Verbündeten zu hintergehen, wobei sie für jene auch noch ihr Leben riskierte. Eine Seltenheit in seiner Welt, was ihm wieder einmal vor Augen führte, dass sie nicht von hier stammte.
 

„Kagome, komm schon wach auf.“ sprach Akira ihr ruhig zu und rüttelte die junge Frau etwas um sie wieder zurück in die Wirklichkeit zu holen, jedoch ohne Erfolg. Er versuchte es ein zweites und ein drittes Mal, ehe er fragend Sesshomaru ansah „Wieso wacht sie nicht auf?“ Der Daiyoukai antwortete nicht, er starrte stattdessen stur die Schwarzhaarige an, wessen Augenbrauen sich leicht zusammen gezogen hatten. Sie schien über irgendetwas nachzudenken, dass erkannte er sofort, doch was war es? So wie es aussah fügte sich ihrem Traum etwas Neues hinzu, dennoch hatte er nicht den leisesten Schimmer, wieso sie nicht aufzuwecken war. Es schien, als würde der Kami akuma nicht aufhören ihn anzustarren, ehe dieser irgendeine Antwort bekam, doch hatte er ebenso keine Ahnung was los war. Innerlich seufzte er tief, als ihm klar wurde, dass er in allem, was diese Frau betraf vollkommen ahnungslos war, was nicht bedeutete, dass er dies noch länger hinnehmen würde. Kaum hörbar holte er Luft um seinem Begleiter dies mitzuteilen, doch hielt er inne, als sich die Augen der Frau abrupt öffneten. Ein ungutes Gefühl machte sich in seinem inneren Breit, als der Daiyoukai sie betrachtete und konnte es auch eindeutig in ihren Augen erkennen, welche vollkommen Matt an ihm vorbei schauten. „Entferne dich von ihr. Sofort!“ Zischte er Akira entgegen, welcher sich wie erwartet in keinster Weise in Bewegung setzten würde. „Das hättest ihr wohl gern. Es passt euch wohl nicht, dass ich ihr so nahe... arggg.“ Belustigt sah Sesshomaru dabei zu, wie der Kami akuma durch eine Druckwelle, von der Frau hervorgerufen, davon geschleudert wurde und mit einer Bruchlandung ein paar Meter entfernt aufschlug. „Ich sagte doch weg von ihr.“ Diesen Kommentar konnte er sich einfach nicht verkneifen, dafür war die ganze Sache einfach zu amüsant. In gewisser Weise hatte der Wolf zwar recht, Sesshomaru hasste den Anblick Kagomes in seinen Armen, doch würde er dies niemals offen zeigen. Nun hatte Akira wie von Schicksal heraufbeschworen die Strafe dafür, Hand an sie gelegt zu haben erhalten und er musste an sich halten nicht laut los zu lachen. Statt weiter auf den am Boden liegenden zu achten richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Kagome, die in einer unmenschlich wirkend fließenden Bewegung auf die Beine kam und langsamen Schrittes einfach davon marschierte. „Kagome?“ fragte Akira sichtlich erschrocken, als dieser sich aufgerappelt hatte, doch bekam er keine Antwort. Der Wolf knurrte und lief energischen Schrittes hinter seiner Freundin her „Was soll das? Was ist mit dir?“ Ein bösartiges Knurren entkam ihm, so aufgebracht wie er war, doch wollte er sich auch nicht beruhigen. „Kagome!“ rief der Wolf nun etwas lauter, doch blieb nach wie vor eine Reaktion ihrerseits aus. „Bist du so blind, dass du nicht erkennst, dass irgendetwas von ihr Besitz ergriffen hat?“ Ungläubig sah Akira den Daiyoukai an, ehe sein Blick wieder zu seiner, sich entfernenden Freundin huschten und wieder zurück „Ich verstehe nicht.“ Das war das einzige was er hinaus brachte, worauf Sesshomaru nur verächtlich schnaubte und begann Kagome mit ein wenig Abstand zu folgen „Wie könntest du auch...“ Den vernichtenden Blick in seinen Rücken ignorierend, als Akira ihm folgte sprach er weiter „Irgendetwas musste geschehen sein, von dem wir nichts mitbekommen haben. Sie hat uns vergangenen Abend mitgeteilt etwas zu spüren, doch war da nichts. Es sei denn du hast bewusst geschwiegen.“ Empört schnappte der Kami akuma nach Luft und ließ es sich nicht nehmen zu dem Daiyoukai aufzuschließen, bis er ihn von der Seite her ansehen konnte „Niemals würde ich ihr absichtlich schaden.“ „Das habe ich auch nicht behauptet.“ entgegnete der Daiyoukai ihm kühl „Es wäre anzunehmen, dies sei einer deiner jämmerlichen versuche sie zu schützen.“ Vor sich hin brummend versuchte Akira die Sticheleien des Lords zu ignorieren und beobachtete lieber die Menschenfrau. „Kagome und ich verschweigen uns nichts... wir haben keine Geheimnisse voreinander.“ Die Stimme des Wolfes war sehr leise als er die letzten Worte aussprach, was Sesshomaru den Eindruck vermittelte, das er sich dessen nicht ganz sicher sei. Er konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie selbst ihrem Begleiter gegenüber ziemlich verschwiegen war. Sie sprach nicht über persönliches, warum auch es ging schließlich niemanden etwas an. Doch nun sah das ganze etwas anders aus, was auch immer mit ihr geschah, auch wenn sie sagte, sie habe keine Ahnung, musste irgendwie zu erklären sein, da konnte sie sich den Luxus eigener kleiner Geheimnisse nicht leisten.
 

Den halben Tag schon marschierten die beiden Youkai der geistesabwesenden Frau geduldig hinterher, wobei ihnen ja nichts anderes übrig blieb. Akira hatte ab und an immer wieder den Versuch gestartet seine Freundin zur Besinnung zu bringen, doch blieben jegliche Mühen erfolglos. Weder das Rufen ihres Namens, noch der Versuch die Körperlich daran zu hindern weiter zu gehen scheiterten. Der Kami akuma durfte dabei Schmerzhaft feststellen, dass sich dazu auch noch um Kagome eine Art Bannkreis gebildet hatte, welcher jeden, der sich ihr näherte zu verbrennen drohte. Still war sie einfach weitergegangen, als würde sich nichts um sie herum befinden, außer den Weg auf dem sie lief. Das allein war jedoch nicht das verwunderlichste, wie Sesshomaru feststellte. Es schien, als wüsste die Frau genau, wo sie hin wolle und die Tatsache, dass sie dabei immer weiter in sein Land vordrang verwirrte ihn. Er wüsste nicht, was sie oder wer auch immer sie steuerte dort zu finden erhoffte. Sie hielt genau auf einen tiefen Abgrund zu, an dessen Fuße sich eine Meilen lange Schlucht befand in der schon seit Jahrhunderten die toten Körper aus großen Schlachten entsorgt wurden. Dort gab es nichts von Bedeutung, wieso also wollte sie dort hin? Es war die reinste Tortur hinter ihr her laufen zu müssen ohne eine Ahnung davon, was hier eigentlich gespielt wurde. Am liebsten hätte er sie am Kragen gepackt und zu seinem Schloss geschleift, wo er ihr den Bastard, der sich in ihr eingenistet hatte höchst persönlich raus geholt hätte. Doch gab es da dieses kleine Problem, dass jeden der an sie ran wollte, zu Asche verarbeitete. Somit blieb ihm nur abwarten und zugucken übrig. Wie diese Tatsache in diesem Moment an seiner Selbstbeherrschung kratzte und wie er noch immer ruhig bleiben konnte überraschte ihn schon selbst, zumal es hierbei um sein Land ging, welches sie einfach durchschritt und auf etwas aus war.
 

Ungläubig sahen sie dabei zu, wie Kagome ohne mit der Wimper zu zucken über den Rand der Schlucht hinweg spazierte und dank der Erdanziehungskraft ungebremst nach unten rauschte. Akira war der erste, der ihren Namen rufend sofort hinterher sprang, doch kam die junge Frau leichtfüßig auf einem Haufen Knochen auf und ging unbeeindruckt einfach weiter. „Wie hat sie das gemacht?“ sprach der Schwarzhaarige die Frage laut aus, welche dem Daiyoukai ebenso durch den Kopf schoss, doch antwortete er nicht darauf, sondern machte sich wieder daran ihr zu folgen. Ein ganzes Stück liefen sie noch durch die Schlucht, ehe Kagome plötzlich stehen blieb, sich nach links drehte und schließlich mit halb geschlossenen Augen die hohe Felswand an blickte, wobei zwei vollkommen überforderte Youkai neben ihr standen und ihr Tun beobachteten. „Könnt ihr euch erklären, was hier vor sich geht?“ fragte Akira leise und starrte den Lord des Westend dabei fragend von der Seite her an, welcher ebenso wenig eine Ahnung hatte, wie der Kami akuma. Kagome hingegen legte ein seliges Lächeln auf und zog entschlossen eines ihrer Schwerter. Sie verharrte einen Moment in ihrer Position, ehe das schimmernde Metall plötzlich von blauen Flammen um züngelnd aufflammte. Akira zog hörbar den Atem ein, als Kagomes Augen sich schwarz färbten und die junge Frau wie ferngesteuert auf sie Felswand zu raste und ihr Schwert darin versenkte. Wieder verharrte sie, doch passierte im ersten Moment nichts, umso erstaunter waren die beiden Youkai, als die Schwarzhaarige einige Schritte zurück trat ihre Arme anwinkelte und die Finger auf Brusthöhe kompliziert ineinander verschlang. Akira, wie auch Sesshomaru traten daraufhin ein Stück zurück, da ihnen nicht klar war, was sie vor hatte. Es sah so aus, als würde sie sich auf irgendetwas vorbereiten. „Hiri i utaina“ sprach sie nach einer Weile mit fester Stimme und breitete die Arme aus, worauf sich von ihrem brennenden Schwert ein blauer Feuerkreis löste und auf der Felswand ausbreitete. Sobald sich etwas tat, wich Akira einen weiteren Schritt zurück, doch blieb der Lord des Westens wo er war. Er wusste nicht genau, was hier vor sich ging, doch erkannte er sofort, dass hier sehr alte Magie am Werk war. Zudem war er sich sicher, dass die junge Frau keinesfalls über solche Fähigkeiten verfügte und wusste nun mit absoluter Gewissheit, dass sie von einer Hexe oder einem Dämon gesteuert werden musste, doch was derjenige wollte, war ihm immer noch schleierhaft. Er beobachtete, wie ihr rechter Arm schräg nach oben schoss und sogleich wieder in Schräglage Richtung Boden rauschte, wo er regungslos verharrte. „Te wa roa i turia e koe“ Ein brennendes auf dem Kopf stehendes V bildete sich in dem Kreis. Wieder bewegte sich ihr Arm. Von seiner verharrenden Position aus nahm er den Weg schräg nach rechts in die Höhe, wo er gerade nach links rauschte nur um wieder in Schräglage nach unten zu ihrer rechten zu wandern, worauf sie wieder unverständliche Worte vor sich hin rief. „Engari kore he o whakamahi koe“ Sesshomaru und Akiras Augen weiteten sich, als nun ein beinahe vollendetes Bild vor ihnen auf der Felswand brannte. „Ein Pentagramm?“ schoss es fassungslos aus Akira hervor, worauf der Daiyoukai leicht nickte „Sie hat vor irgendjemanden oder etwas herauf zu beschwören.“ sprach er nach außen hin ruhig, doch tobte sein innerstes, aufgrund der Tatsache, dass er nicht dazu in der Lage war die Frau bei ihrem Tun aufhalten zu können, machte ihn geradezu wahnsinnig. Ihre Finger formten sich zu einem Kreis, worauf sich nun nach ihren nächsten Worten ein fünfeckiger Kreis in der Mitte des Sterns bilden würde. „Koia ahau i whakahau ki a koutou.“ Kagome verharrte, als sich wie von den Youkai geahnt das Fünfeck bildete, ehe sie ihre Finger wieder ineinander verschlang und diese nach einer kleinen Weile ausgestreckt auf die Felswand richtete. In einer Art Befehlston rief sie dann „Ida onu gi!“ Mit einem lauten Knall zerbarst die Felswand vor ihnen, worauf sich eine Höhle dahinter auftat, welche Kagome betrachtete „Nun bist du Frei, ich bin bereit, komm zu mir und halte dein Versprechen.“ hauchte sie zum Schluss hin, ehe die junge Frau kraftlos in dich zusammen sackte.

Der Sucher

Dicke Rauchschwaden hatten sich in der Schlucht ausgebreitet als die Felswand zersprang und schwächte damit das Sehvermögen von Kagomes Begleitern, sodass diese den Zusammenbruch der Frau nicht mitbekamen. Die beiden Youkai hatten sich stattdessen bereit gemacht, da sie mit wirklich allem rechneten. Starr war ihr Blick auf einen Punkt gerichtet, wo sich der Eingang der Höhle befinden musste, aus der Unmengen an dunkler Energie und ein mächtiges Youki strömte. Somit war eines klar, hinter diesen Felsen wurde ein Dämon gebannt, doch warum gerade Kagome dazu in der Lage war dieses Gefängnis ausfindig zu machen und den Bann zu brechen, dass gab ihnen, sowie alles an ihr, ein Rätsel auf. Ein leises ungeduldiges Knurren durchschnitt die Stille, welches tief aus Akiras Brust gekommen schien, da seit geraumer Zeit nichts passiert war. Er rief nach der Frau, doch kam von dieser keine Antwort. Es war ruhig, zu ruhig. Dennoch, auch wenn es den Anschein vermittelte, es würde sich in nächster Zeit niemand zeigen, so wussten der Daiyoukai und der Kami akuma es besser, als ihnen der Geruch eines anderen Wesens in die Nase drang. „Das ist doch...“ murmelte Akira vor sich hin und sog die Luft nun etwas tiefer ein, ehe ein Keuchen zwischen seinen Lippen hervor drang. „Sesshomaru-sama, Kagome hat...“ „Ich weiß“ Unterbrach der Angesprochene, da ihm ebenso klar war, welch ein Wesen hinter all dem Gestein verborgen lag. Sie konnten das Knirschen von Gestein und Sand vernehmen, was nur ein solches abgab, wenn sich jemand darauf bewegte. Sie konnten dieses Wesen genau spüren, es bewegte sich langsam aus der Höhle heraus, doch war noch immer unklar, was als nächstes passieren würde? Diese Frage mussten sich die Beiden jedoch nicht stellen, da im nächsten Moment ein Starker Wind aufkam, und damit die Staubwaden vertreib. Vollkommen starr standen sie da und blickten auf einen Blauhaarigen Youkai hinab, welcher neben der offensichtlich bewusstlosen Frau kniete und ihr sanft das Haar aus dem Gesicht strich. „Wage es nicht sie zu berühren.“ brüllte Akira lauthals los, worauf der Youkai in seiner Bewegung inne hielt und den Kopf langsam hob. Durch forschende graue Augen musterte er Akira von oben bis unten, ehe er langsam seine Hand wieder zurück zog. Als er sich aufrichtete warf er einen ebenso abschätzenden Blick auf Sesshomaru und neigte anschließend den Kopf leicht zur Seite „An ihr haftet weder der Geruch, noch das Mahl eines anderen, somit gibt es keinerlei Besitzanspruch auf diese Frau. Damit ist es mir auch erlaubt mich ihr zu nähern. Nicht das ich vorhätte einen solchen Anspruch zu erheben.“ Der Blauhaarige zuckte lässig mit den Schultern und sah abwechselnd seine gegenüber an. Ohne Vorwarnung griff Akira nach seiner Waffe und hielt diese auf den anderen Mann gerichtet. „Wer bist du und was hast du mit Kagome gemacht?“ Die Augen des Blauhaarigen wanderten wieder zu der Frau am Boden, ehe er langsam in die Knie ging und eine Hand auf ihre Stirn legte „Kagome? Hmm ein merkwürdiger Name. Sie ist ein Mensch.“ murmelte er vor sich hin, als er die Frage Akiras ignorierend begann Kagomes Körper abzutasten. „Sehr ungewöhnlich. Und solch eine Kleidung ist mir auch nicht bekannt. Welches Jahr schreiben wir?“ Mit dieser Frage sah er wieder auf und begegnete zwei tödliche Blicke. „Wenn du nicht vor hast eines qualvollen Todes zu sterben, solltest du besser auf die Frage antworten.“ Dieses Mal war Sesshomaru einen Schritt nach vorn getreten und hob Angriffs bereit seine Giftklaue ein wenig an, worauf der Angesprochene seine Hand von ihrem Handgelenk löste und sich wieder erhob. „Ihr seid Sesshomaru, der Sohn von Inu no Taisho und Inu no Kami und somit der derzeitige Herrscher über die westlichen Provinzen.“ sprach er ruhig aus und verneigte sich leicht um seinem gegenüber den nötigen Respekt zu erweisen. Dann sah er zu Akira und atmete einmal tief ein „Und du bist ein Kami akuma, ebenso wie ich einer bin. Ich werde euch Rede und Antwort stehen, wenn ihr mir eines Verratet.“ Für einen Augenblick hielt er inne um auf eine Reaktion der beiden Männer zu warten, welche zu seinem bedauern jedoch ausblieb und sprach dann weiter „Was haben ein Daiyoukai, der Menschen zutiefst verachtet und ein Dämonengott mit dieser Frau zu schaffen?“ Sesshomarus Augen verengenden sich ein Stück, doch war es Akira, der zur Antwort ansetzte „Wir sind ihre Weggefährten und Beschützer.“ Er fauchte es ihm regelrecht entgegen und nahm dann eine mehr oder weniger angriffslustige Haltung ein, darauf aus seine Freundin jederzeit vor den Klauen seines Gegenübers zu schützen. Für einen Moment huschten die Augen des Blauhaarigen zwischen den dreien hin und her, bevor sich sein Mundwinkel ein Stück hob und damit sein Amüsement über diese Aussage zum Ausdruck brachte. „Jetzt bin ich ja da, sie wird euch von nun an nicht mehr brauchen.“ „Einen Scheißdreck wirst du. Kagome bleibt bei uns, wer glaubst du, bist du darüber zu entscheiden?“ grollte es wieder aus Akira hervor, doch wandte er seinen Blick nicht von der Schwarzhaarigen ab. „Ihr habt nicht den leisesten Schimmer wer sie ist. Ihr wisst eben so wenig, wer ich bin.“ Die leisen Worte des anderen Kami akuma brachten Akira zum verstummen, doch gab sich Sesshomaru damit nicht zufrieden. Entschlossen ging er auf den Fremden zu und blieb etwa einen Meter vor ihm stehen „Dann ist dies deine Letzte Möglichkeit uns aufzuklären, ehe ich dir den Kopf abreiße.“ Dem Blauhaarigen schlich sich ein kaum wahrnehmbares Grinsen auf die Lippen, als dieser sich wieder aufrichtete und dem Lord fest in die Augen sah. „Mein Name ist Kiyoshi, ich bin der Sohn Kurons, dem Gott der Weisheit und Aoi einer Inuprinzessin aus dem Chinesischen Reich.“ „Was?“ kam es beinahe atemlos von Akira, worauf sich die beiden Inus zu ihm um wandten und seine entsetzte Miene betrachteten. „Kuron, der Gott der Weisheit?“ Keuchte er wiederholend hervor, worauf Kiyoshi zustimmend nickte und Akira einen Schritt zurück wich. „Wie viele Kinder hat er noch?“ „Soweit ich weiß, hatte er sich neben meiner Mutter mit einer anderen eingelassen, nur einer.“ Die grauen Augen des Blauhaarigen weiteten sich ein Stück, ehe er Akira genauer betrachtete. „Sie war eine Wolfyoukai.“ murmelte er dann und starrte dabei den Schwarzhaarigen an, welcher ein grimmigen Gesichtsausdruck annahm und sachte nickte „So ist es... Bruder.“
 

Kiyoshi und Akira starrten sich nach dieser Erkenntnis geradezu nieder, doch konnte Sesshomaru dieser Familienzusammenführung nichts abgewinnen. Diese Wendung brachte unerwünschte Gedanken in ihm auf, welche er schnell wieder verdrängte und sich an den Blauhaarigen wandte „Du sagtest, wir wüssten nicht wer sie sei. Kläre uns auf.“ „Nun, es ist so,“ fing Kiyoshi an und strich sich sein langes Glattes Haar von der Schulter, ehe er seinen Blick wieder zu Kagome hinab senkte „Ich hätte eigentlich nicht mit einem Menschenmädchen gerechnet, doch nach allem, was ich schon in meinem Leben gesehen habe sollte es mich nicht überraschen. Dennoch ist es äußerst ungewöhnlich, dass sie meinem Ruf gefolgt ist und die Ketten sprengen konnte.“ „Sprich endlich Klartext du kannst dir deine Verwunderung für deine Gedanken aufheben.“ Zischte es ungeduldig aus Akira heraus, doch erntete er nur einen gleichgültigen Blick „Dieses Mädchen ist jene, auf die ich beinahe ein Jahrhundert gewartet habe. Es war meine Aufgabe nach ihr Ausschau zu halten und nun liegt sie hier vor mir, schwach und hilflos. Sie sollte über eine Enorme Macht verfügen, doch spüre ich kaum etwas, sodass es mir vorkommt, ich würde mich täuschen.“ Er stieß ein leises seufzen aus, als er sich wieder zu Kagome hinab kniete und seine Hand über ihren Kopf gleiten ließ. „Und doch war sie es, die mich befreit hat. Es ist unmöglich, dass ich mich täusche, da nur sie dazu im Stande gewesen wäre mich zu finden.“ Kiyoshi schwieg einen Moment lang und kam dann wieder auf die Beine, um den beiden Youkai erhobenen Hauptes entgegen zu Blicken „Ich bin der Sucher. Meine Bestimmung führte mich, um jenen zu finden der für den Frieden kämpft. Dieser Fluch, der auf mir lag, gefangen in ewiger Dunkelheit hätte ewig halten sollen, doch nur einer hätte den Weg zu mir gefunden, da es ihm im Blut liegt ob bewusst oder unbewusst.“ Majestätisch schwang er seine Hand und deutete auf Kagome, ehe er lächelnd eine leichte Verbeugung andeutete „Vor euch seht ihr die Erbin des Herrscheramuletts.“
 

Vollkommene Stille hatte sich ausgebreitet, als Kiyoshi mit seiner Offenbarung seinen Gegenüber damit die Sprache verschlug. Er merkte, wie sie diese Informationen verarbeiteten und warf dann noch kopfschüttelnd ein „Sie darf es nicht erfahren... Noch nicht, jedenfalls.“ Erstaunen breitete sich in den Augen Akiras aus, doch kam Kiyoshi ihm zuvor, als dieser darauf etwas erwidern wollte. „Sie ist noch lange nicht soweit, ihre Kräfte hätten sich vom Kindheitsalter an entwickeln müssen, doch spüre ich von diesen kaum etwas. Wenn sie nicht jene wäre, die mich aus meinem Gefängnis befreite, so könnte ich unmöglich daran glauben, dass sie die Erbin sei. Dennoch lässt es sich nicht bestreiten und da ihre Kräfte nicht ausreichend entwickelt sind, sollte sie dem Herrscheramulett fern bleiben.“ „Heißt das, dass du weißt wo es sich befindet?“ fragte nun der Daiyoukai nach und erhielt ein sachtes Nicken „Es war meine Aufgabe den Erben zu finden, damit war es auch meine Pflicht dafür zu sorgen, dass niemanden das Herrscheramulett in die Hände fällt. Ich habe es jemanden Vertrauenswürdigen gegeben, der für dessen Sicherheit garantiert. Bis ich es hole, dazu noch einmal zu meiner Frage, welches Jahr schreiben wir?“ „1504.“ antwortete Sesshomaru ruhig und beobachtete, wie sich die grauen Augen Kiyoshis weiteten. „Fast Einhundert Jahre entkam es ihm atemlos und fasste sich dabei an die Stirn. „Was würde geschehen, wenn sie es zu früh an sich nimmt?“ frage Akira nun und streckte langsam seine Waffe weg, die er bis dahin noch immer in den Händen hielt. Der Blauhaarige sah ihn jedoch nicht an, rieb sich stattdessen nachdenklich die Stirn. „Das lässt sich nicht genau sagen. Da sie es in ihrem jetzigen Stadium wohl kaum kontrollieren könnte, würde es sie womöglich töten. Vielleicht würde die Macht des Amuletts sie aber auch überwältigen und zu einem unberechenbaren Wesen machen, stetig auf der Suche nach Macht.“
 

Ein leises Keuchen war zu vernehmen, welches Akiras Fassungslosigkeit verbalisierte, doch war es Sesshomaru, der wieder das Wort an ihn richtete. „Wird das Herrscheramulett nicht auch das Amulett des Gleichgewichts genannt? Wieso also sollte es auf Macht aus sein?“ Der Blauhaarige bestätigte diese Frage mit einem Nicken, ehe er antwortete „Es ist so, der Träger des Amuletts muss sein Inneres in absoluten Gleichklang halten können. Ist dem nicht so, würde entweder die gute oder auch bösartige Seite überragen und immer weiter anschwellen. Wenn das geschieht, wäre das Gleichgewicht gestört und schwer wieder zu beheben sein.“ Nun schlich sich ein überhebliches Grinsen auf Sesshomarus Gesicht „Ich denke nicht, dass ihre Kräfte nicht vollends Entwickelt sind, sie werden womöglich blockiert.“ „Wie kommt ihr zu der Annahme Lord des Westens.“ Kiyoshi betrachtete den Sohn Inu no Taishos skeptisch, er wusste nicht, ob ihm wirklich zu trauen war. „Wenn sie in Gefahr gerät oder sehr wütend wird, offenbaren sich in ihr ungeahnte Kräfte, mit denen sie eine Vielzahl Dämonen vernichtet hat, ich selbst habe es beobachten können.“ Erstaunt zogen sich die Augenbrauen des anderen Inu nach oben, worauf er wieder auf die junge Frau hinab Blickte. „Tatsächlich? Das ist nun äußerst ungewöhnlich.“ „Ungewöhnlich wie sie selbst.“ Murmelte Akira und blickte Kiyoshi dann wieder fest in die Augen. „Es muss doch eine Möglichkeit geben ihre Kräfte zu entfesseln. Ich denke nicht das wir die Zeit dazu haben, darauf zu warten, dass es von allein geschieht.“ „Ich müsste sie eine Weile beobachten um herauszufinden, was zu dieser Blockade geführt haben könnte.“ überlegte der Blauhaarige laut und sah bei den folgenden Worten Akiras erstaunt in dessen Richtung. „Kagome wurde als Mensch im Jahre 1981 geboren. Ihre Vorfahren bestehen aus Mikos, Mönchen und den ein oder anderen Zauberer. 15 Jahre später landete sie durch Zufall in dieser Zeit, wo sie erfuhr die Reinkarnation Kikyos zu sein, der vor 57 Jahren verstorbenen Hüterin des Shikon no Tama. Somit wurde ihr die Bürde einer mächtigen Miko auferlegt. Nachdem die in dieser Zeit ihre Aufgabe erledigt hat, ist sie in ihre Zeit zurück gekehrt. Zwei Jahre später kehrte sie vollkommen verändert zurück um den Bastard Fudo aufzuhalten, dass Herrscheramulett an sich zu nehmen und die Welt zu zerstören.“
 

Nicht nur Kiyoshi sah Akira nun entsetzt an, sondern auch Sesshomaru, da der Wolf nicht nur Häppchen an Informationen über die Menschenfrau ausspucken konnte. Langsam setzte sich der Blauhaarige in Bewegung und trat mit seinem forschenden Blick vor seinen Halbbruder „Das ist wohl kaum möglich, da diese Frau noch vor ihrer Geburt von der Schicksalsgöttin höchstpersönlich zur Trägerin des Herrscheramuletts erkoren wurde. Daher kann es sich bei dieser Annahme nur um ein Irrtum handeln. Entsetzt schnappte Akira nach Luft, setzte jedoch wieder an „Ein Irrtum? Ich verstehe nicht. Kagome erzählte mir, dass sie Kikyos Wiedergeburt sei, dies bewies die Tatsache, das das Shikon no Tama sich in ihrem Körper befand. Sie besaß die Kräfte einer Miko, bis sie wieder in ihre Zeit zurück kehrte. Dort veränderten sich die Kräfte jedoch erst auf unerklärliche Weise.“ Mit einem Nicken gab Kiyoshi den Schwarzhaarigen zu verstehen, dass er ihm glaubte „Dennoch kann es nicht möglich sein. Irgendetwas stimmt nicht. Schon allein die Entwicklung ihrer Kräfte stimmen nicht mit den Schriften der Sucher überein.“ „Schriften der Sucher?“ Warf Akira wieder Fragend ein, worauf Kiyoshi ihm ein Höhnisches Grinsen schenkte „Denkst du etwa Kagome wäre die erste Hüterin? Das Herrscheramulett gibt es schon seit Jahrtausenden und mit ihm auch die Sucher. Ich war im Besitz vieler Schriften, zusammengetragen von meinen Vorgängern, doch wurden sie leider allesamt zerstört.“ Ein flüchtiger Ausdruck des Bedauerns schlich sich in seiner Miene ein, ehe er dann seinen Blick auf Sesshomaru richtete „Nun gut, ich denke das wie und warum um die Kräfte der Erbin werde ich noch heraus bekommen, doch bleibt da noch immer die Frage was nun?“ Kurzer Hand marschierte er auf Kagome zu und hob sie auf seine Arme, wobei er weder den Daiyoukai, noch seinen Halbbruder aus den Augen ließ „Da ich nun gefunden habe, wonach ich so lange gesucht habe, werde ich sie überall hin begleiten.“ Um seine Worte zu bekräftigen festigte er seinen Griff um ihren Körper und funkelte die Beiden herausfordernd an. „Du wirst uns von nutzen sein, daher wirst du uns begleiten.“ beschloss Sesshomaru kurzer Hand, wandte ihm den Rücken zu und marschierte ohne ein weiteres Wort zu verlieren voraus.

„Begleiten? Wohin?“ fragte Kiyoshi und sah dabei Akira an, der gerade an ihm vorbei ging. „Zum Schloss des Westens, falls du in Erwägung ziehst abzuhauen, sollte ich dir wohl sagen, dass dies auch Kagomes Entscheidung war und sie mehr als erbost wäre, würdest du sie einfach mit dir nehmen. Sie kennt in dieser Hinsicht keine Gnade.“ Grinsend schloss Kiyoshi auf und sah in das Gesicht der Frau „Dann kann ich ja von Glück sprechen ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich bin ihr ergebener Diener, was auch immer sie will sei mir Befehl, dies ist von nun an meine Aufgabe.“

Erwachen mit einer Überraschung

Kagome erwachte auf einem weichem Untergrund, eingepackt in eine warme Decke. Ihr Kopf auf einem kuschelig weichen Kissen gebettet und die Tatsache, dass sie langsam aus ihrem Schlaf hinaus glitt und das übliche Gefühl der Beklemmung und der Schmerz ausblieb, ließ sie glauben aus einem langen grausamen Traum zu erwachen. Stöhnend drehte sie sich mit dem Kopfschmerz ihres Lebens auf die Seite und zog sich die Decke über den Kopf. Sie musste wohl vergessen haben die Vorhänge zu zu ziehen, anders ließ sich die Flut an Sonnenlicht in ihrem Zimmer nicht erklären. Was sich jedoch nicht erklären ließ, war dieser Traum, der sich so real anfühlte. Es kam ihr so vor als hätte sie all das wirklich erlebt, als wären jeder der ihr etwas bedeutete tot, als wäre sie wirklich gegen einen Gott in den Krieg gezogen. Mit einem lauten Knurren meldete sich ihr Magen, als hätte sie Tagelang nichts gegessen, doch eines stand fest, sie würde keinen Schritt aus ihrem Bett machen. Leises Rauschen war zu vernehmen, was Kagome eindeutig einer sich öffnenden Tür zuordnen konnte und unterdrückte ein genervtes aufseufzen. Herrgott nochmal gab es keinen Morgen an dem sie mal ihre Ruhe hatte? „Sota wenn du nicht verschwindest, ersäufe ich dich in Opas Koiteich.“ Seit wann klang ihre Stimme eigentlich so kalt? „Wer ist Sota?“ Kagome erstarrte, das war nicht die Stimme ihres Bruders. Ihr Kopfschmerz war sofort vergessen, als sie nach oben schoss und kerzengerade zum sitzen kam. Das war nicht ihr Zimmer und der Mann, welcher in der Tür stand auch nicht Sota. Mit geweiteten Augen starrte sie den Blauhaarigen an, der erst die Tür wieder schloss und ein paar Schritte auf sie zu ging. Das war doch, das konnte nicht sein. Kagome war vollkommen verwirrt, als sie erkannte wer sich ihr da mit einem neugierigen Ausdruck im Gesicht näherte. „Du...“ murmelte sie und kniff die Augen leicht zusammen bevor sie genauer hin sah. Wie zum Teufel kam er hier her und vor allem, wo war hier überhaupt? Langsam schlug sie die Decke bei Seite um sich zu erheben, doch fiel ihr das stehen etwas schwer. Schnell war ihr Besucher an ihre Seite getreten um sie zu stützen „Du solltest dich noch etwas schonen, du hast viel Kraft verbraucht.“ Kagome jedoch dachte nicht daran sich zurück auf das Bett, was sich als Futon herausstellte drücken zu lassen und starrte ihm stattdessen in seine Sturmgrauen Augen. „Du bist es, aber... aber wie ist das möglich?“ Ihre Hände legten sich an seine Brust und strichen langsam zu seinen Schultern hinauf, um sich selbst davon zu überzeugen, dass es sich hierbei um kein Trugbild handelte. „Wie? Wie kannst du hier sein? Ich habe es gesehen, ich habe gestehen, wie die Trümmern dich unter sich begruben.“ hauchte sie ihm entgegen und machte einen zaghaften Schritt auf den Blauhaarigen zu, doch wich dieser erschrocken zurück. „Was? W...woher weißt du...?“ Schritt für Schritt wich er zurück, doch folgte Kagome ihm, bis er plötzlich stolpernd in einem Haufen Kissen landete, welcher in einer Ecke für eine gemütliche Sitzmöglichkeit bieten sollte. In seinem Fall jedoch, eine absolut unangenehme Situation. Ohne jede Scham ging sie auf die Knie und drängte ihr linkes Bein zwischen seine Schenkel um näher an ihn heranrücken zu können. Als sie sich dann plötzlich nach vorn beugte und seinem Gesicht damit immer näher kam, presste der Blauhaarige sich soweit in die Kissen hinein, wie es nur ging. Ihre rechte Hand neben seinem Kopf an der Wand abgestützt schaute sie ihn eine Weile stumm an. Zitternd sog die sie Luft in ihre Lungen und entließ diese ebenso wieder, ehe die Schwarzhaarige zu sprechen ansetzte. „Sag mir, was hast du mir zugerufen, bevor es geschah. Ich muss es wissen.“ „D...dir? Nein, du bist nicht...“ Für einen Moment kniff er die Augen zu und schüttelte den Kopf, ehe er ihren intensiven Blick erwiderte. „Wovon sprichst du?“ hauchte er ihr entgegen, doch antwortete Kagome ihm nicht. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt ihre Gedanken zu ordnen, all das hier war einfach zu verwirrend um verstanden zu werden, daher klammerte sie sich an das einzige was zu greifen war, der Mann aus ihren Träumen.

„Was soll das werden Kiyoshi?“ Der Blauhaarige sah erschrocken zur Seite, und entzog Kagome damit den Blick auf seine Augen, was dazu führte, dass ihre Gedanken wieder durcheinander wirbelten. „Du solltest nach ihr sehen und sie nicht verführen.“ drang es mit einem knurrenden Unterton zu ihr hindurch doch ignorierte sie es. Sie spürte eine kaum unbezähmbare Ungeduld in ihrem inneren aufsteigen, was dazu führte das sich ihre Atmung beschleunigte. „Ihr versteht das Falsch Lord Sesshomaru, sie...“ „Sieh mich an!“ Die deutlich geweiteten Augen des Youkais wandten sich ihr wieder zu, als Kagome ihm diese Worte entgegen brüllte und die Finger ihrer linken Hand sich in seine Schulter gruben. Ihr Körper zitterte vor unterdrückter Wut, doch hielt sie sich zurück. Schließlich richtete sich ihre Wut auf den Umstand der Verwirrung und Unwissenheit, nicht auf ihn. „Ich will wissen, durch wessen Augen ich all das sehe, ich muss es verstehen, diesen unerträglichen Schmerz, ich muss verstehen was mit mir geschieht und wieso ausgerechnet ich diese Träume habe.“
 

„Das reicht jetzt.“ Donnerte Sesshomaru plötzlich los und zog Kagome von dem Blauhaarigen runter, ehe er diesen finster ansah und mit einer Hand Richtung Tür zeigte. „Raus hier.“ Dies ließ sich Kiyoshi nicht zweimal sagen und hastete mit einem verwirrten Blick auf die Frau aus dem Raum. Kagome wollte ihm nachsetzten, doch wurde sie durch den festen Griff Sesshomarus daran gehindert auch nur einen Schritt zu tun. „Lass mich los ich muss mit ihm sprechen, bitte lass mich gehen.“ flehte sie und versuchte sich wie eine vollkommen verrückte von ihm los zu reißen. Sesshomaru jedoch verstand ihren Aufruhr nicht, packte sie an den Oberarmen und presste sie einfach auf den Futon zurück. „Du solltest dich erst einmal beruhigen.“ sprach er ihr ruhig zu, doch schien es in seinem inneren zu brodeln. Er wollte nur sehen, ob sie endlich wieder wach war, doch hatte er mit einem solchen Bild nicht gerechnet, als er ihr Zimmer betrat. Forschend betrachte er ihre weit geöffneten Augen. Sie wirkte gehetzt, ebenso erkannte die Verwirrung in ihnen und eine stumme Bitte. „Was sollte das gerade? Was hast du mit ihm zu schaffen?“ In seinen Ohren hörte er sich an wie ein eifersüchtiger Idiot, doch würde er sie nicht eher loslassen ehe sie ihm eine Antwort gab. Ihr Mund öffnete sich leicht, doch schloss sie ihn daraufhin wieder und schluckte krampfhaft. Was war los mit ihr? „Ich... Er...“ stammelte sie vor sich hin, schloss jedoch die Augen und schüttelte den Kopf. Stumm starrte sie einen Augenblick zur Tür, durch die Kiyoshi verschwunden war, dann entkamen ihr leise die Worte, mit denen er am wenigsten gerechnet hatte. „Dieser Mann, er ist der Mann, den ich in meinem Traum sah.“

Für einen Moment hatten sich seine Augen etwas geweitet, sodass sie seine Verblüffung sehen konnte als sie ihn wieder ansah, doch schien sie darauf nicht einzugehen und fuhr leise fort. „Er war jener, welcher im Schatten des Schlosses stand und von den Trümmern begraben wurde. Ich denke du verstehst, wieso ich mit ihm sprechen muss. Er war damals dabei, er kann mir sagen wen ich in diesem Traum darstelle und was genau geschehen ist. Wieso ich so bin wie ich bin.“ Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, auch wenn ihre Erklärung weit hergeholt klang, so glaubte er ihr. Wenn es nicht viel war, was er über sie wusste, so war eines gewiss, Kagome war keine Frau die log. Natürlich verstand er auch, dass die nach Antworten suchte, doch musste sie sich ja nicht gleich auf ihn stürzen. Es nervte ihn, dass diese Frau niemandes Nähe verabscheute, bis auf die seine. Wie gerne würde er jetzt seine Hände über diesen Körper wandern lassen, ihren atemberaubenden Duft von der Haut lecken und diese Lippen... „Sesshomaru?“ Ihre fragende Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, worauf er sich zwingen musste seine Hände von ihren Oberarmen zu lösen und sich erhob um den Raum zu verlassen. An der Tür hielt er jedoch inne und drehte sich ein Stück zu ihr

um „Du wirst mit ihm sprechen können doch vorerst...“ langsam ließ er seinen Blick ihren Körper entlang wandern, wobei er sich das Grinsen einfach nicht verkneifen konnte. „Solltest du dich ankleiden.“ Als sie an sich hinab sah und endlich zu bemerken schien, dass sie nichts weiter als ihre knappen Untergewänder trug merkte er wie sich ein Druck in seiner Brust aufbaute, der auf ein Lachen hinauslaufen würde, würde er jetzt nicht schleunigst verschwinden. Schnell verließ er das Zimmer und sah noch ihren vor Wut schäumenden Blick, als er die Tür wieder schloss. „Hentai!“ Er konnte nicht mehr. Als die Tür zu schlug entwich ihm doch tatsächlich ein leises Zischen, worauf er entsetzt den steinernen Boden anstarrte. Sesshomaru konnte es nicht fassen, er hätte beinahe gelacht. Seit mehr als zweihundert Jahren hatte er sich nicht mehr zu solch einer Handlung hinreißen lassen, doch diese Frau hatte es ihm einfach entlockt. Das schlimmste jedoch war, das es ihn nicht einmal wütend machte, es heiterte ihn auf eine ungewohnte Weise sogar auf. Kopfschüttelnd ließ er von dem Rahmen der Tür ab und marschierte davon. Seine ungewöhnlichen Handlungen in der Gegenwart der Frau konnte er auch später noch ergründen, doch jetzt würde er sich erst einmal den Sucher vornehmen.
 

Der Schock, über das eben geschehene saß Kiyoshi noch immer in den Gliedern, als er durch die Gänge von Sesshomarus Anwesenden lief. Er verstand nicht so recht, was da gerade geschehen war. Krampfhaft überlegte er was es mit dieser Frau nur auf sich hatte und wie sie von jenem grauenvollen Tag wissen konnte. Sie sagte etwas über Träume, doch warum sollte sie davon träumen? Der Blauhaarige blieb vor einer der unzähligen Türen im untersten der vier Stockwerke stehen und betrat den Raum. Dabei ließ er den Blick über ein paar Diener schweifen, die schon dabei waren die Gedecke für das Mahl zur Abendstunde aufzutragen. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass sich der heutige Tag bereits dem Ende neigte. Dies war momentan jedoch auch kein Gedanke wert, er musste unbedingt erfahren, was Kagome gesehen hatte, dass sie derart verstört wirkte. Sie hatte ja nicht einmal gemerkt, dass sie nichts am Leibe trug, als sie sich regelrecht auf ihn stürzte. Ein gewisser Reiz war da schon zu erfahren, wie es in ihrer Zeit aussah, wenn er sich ihre Art zu kleiden betrachtete. Dennoch blieb irgendwo der Zweifel erhalten an der Glaubwürdigkeit von Akiras Aussage, sie sei 500 Jahre in die Vergangenheit gereist festzuhalten. Doch war da auf der anderen Seite der Lord des Westens, der dessen Worte in keinster Weise widersprach. Er würde sie diesbezüglich wohl auch ausfragen müssen, schließlich war es seine Aufgabe, alles über sie zu wissen, um sie auf ihre bevorstehende Aufgabe vorzubereiten und dies auch noch ohne, dass sie etwas davon bemerkt. Was hatte er auch für ein Glück einen Schützling zu erwischen, der so ahnungslos war, dass er sich entweder selbst oder sie alle vernichten konnte. Darüber hinaus tat sich in ihm nun auch die Frage auf, was mit dem berüchtigten Sohn Inu no Taishos geschehen war. Er besaß den Ruf einer unbarmherzigen Bestie, die jedwedes menschliche Leben verachtete, doch strafte sein Verhalten den Erzählungen aller Lügen. So wie es schien, hatte er keinerlei Probleme damit, die Frau an seiner Seite durch das Land zu führen, ihre Anwesenheit zu akzeptieren und sie

dazu auch noch zu beschützten. Doch würde er es niemals wagen Sesshomaru dessen als Schwach zu erachten, allein wenn er an den Blick des Lords dachte, als dieser das Zimmer der jungen Frau betrat, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Wobei er darüber nachdachte, warum er so erbost war. Es dauerte eine Weile, doch nach einigem hin und her, machte es Klick bei Kiyoshi. Sesshomaru fand wohl gefallen an der Menschenfrau! Wäre er nicht ohnehin schon verwirrt gewesen, hätte er über diese Erkenntnis laut los gelacht, stattdessen ließ er sich Kopfschüttelnd auf ein Kissen an der großen Tafel nieder. Der große böse Sesshomaru hatte sich in einen Menschen verguckt und wenn er dessen Verhalten richtig deutete hatte dieser es selbst noch nicht einmal bemerkt, verleugnete womöglich jedes Gefühl in sich. Wahrscheinlich legte er es nur darauf an sie zu beschlafen um sie dann vergessen zu können. Sesshomaru würde sich noch wundern, was mit ihm geschehen würde, soweit dies der Fall sein sollte. Kiyoshi versprach sich selbst dies im Auge zu behalten, nicht nur weil ihm ein solches Verhalten ziemlich bekannt vor kam. Nein, vielmehr wollte er sehen zu was all das führen würde. Ein Daiyoukai und eine Menschenfrau, dass gab es nun wirklich nicht oft. Eigentlich sollte er sich sorgen um seinen Schützling machen, doch keimte in ihm die Hoffnung auf, dass dadurch ihre Kräfte erwachen könnten. Damals sagte man, dass gewisse Blockaden, durch Gefühlsausbrüche oder Körperliche Veränderungen gelöst werden könnten und da Kagome noch unberührt war, wäre dies der erste Anhaltspunkt, den er hätte. Sie brauchte mehr Lebenserfahrung. Aus den alten Schriften ging hervor, dass die vorherigen Hüter übermenschliche Wesen waren und von klein auf mit dem Wissen aufwuchsen was ihre Bestimmung war. Somit blieb ihm nichts anderes übrig und musste nun mal nach jeder Möglichkeit greifen um nicht als der Sucher in die Geschichte einzugehen, der versagt hatte.
 

Gedankenversunken saß Akira auf dem Dachvorsprung an seinem Fenster und starrte auf die Landschaft hinaus. Er hatte sich seit ihrer Ankunft im Schloss des Westens in das Zimmer zurück gezogen, welches ihm von einem der zahllosen Diener zugewiesen wurde. Obwohl er jetzt nur zu gern bei seiner Freundin wäre und sie, so neu das auch für ihn war, um Rat für seine innere Zerrissenheit gefragt hätte, war er dazu gezwungen abzuwarten. Kagome war seit ihrem Zusammenbruch in dieser Schlucht nicht wieder aus ihrem Schlaf erwacht und das schon seit ganzen drei Tagen. Seit drei Tagen schon, saß er hier rum und fragte sich, was zum Teufel noch eins

geschehen war. Es schien als würde alles in seinem Leben auf dem Kopf stehen. Zuerst die Sache mit Kagome und nun musste er erfahren einen älteren Halbbruder zu haben. Immer wieder wurde ihm erzählt, dass die Liebe zwischen seiner Mutter und seinem Vater echt war, doch warum war da nie die Rede von einer anderen Frau gewesen? Auch wenn sein Vater zuvor mit einer anderen zusammen gewesen wäre, so hätte man ihm davon erzählen sollen, dass er einen Bruder hatte. Wütend ballten sich seine Hände zu Fäusten, als er sich zum wiederholten male die Frage stellte Warum hat er es ihr verschwiegen? Er ging gleich davon aus, dass sein Vater es seiner Mutter niemals mitgeteilt hatte, da sie ihm alles über ihn und ihrem wenn auch kurzen gemeinsamen Leben erzählt hatte. Akira wollte zuerst nichts mit dem erstgeborenen seines Vaters zu tun haben, doch ging es ihm immer wieder durch den Kopf, dass der Sucher an all dem keine Schuld traf. Dennoch blieb da noch immer das Gefühl des Verrats, der Verrat an ihm und seiner Mutter. Wenn Kuron zuvor eine andere Frau geliebt hatte, konnte er ohne weiteres für sie und ihr Kind da sein, im Gegensatz zu ihm und seiner Mutter. Der Kami akuma grollte vor sich hin und bekam dabei nicht mit, dass Sesshomaru sein Gemach betrat. Erst als der Daiyoukai an das offen stehende Fenster heran trat, bemerkte er dessen Anwesenheit und schluckte seine Wut herunter. „Wo ist dein Bruder?“ Bei diesen Worten fletschte Akira die Zähne und knurrte laut auf. Wie konnte er es wagen diese Worte mit solch einer Selbstverständlichkeit auszusprechen? „Woher soll ich das wissen?“ blaffte er ihn dann entgegen, ohne den Blick von der Landschaft vor sich zu nehmen. Bevor der Lord jedoch etwas wegen seinem respektlosem Verhalten erwidern konnte besann sich Akira wieder seiner Vernunft, schloss kurz die Augen und seufzte. Mit seiner rechten Hand fuhr er durch sein offenes Haar, ehe er seinen Blick wieder nach vorn richtete „Wie geht es Kagome?“ Seine Stimme war ruhig und wurde von Traurigkeit begleitet, was dem Daiyoukai unmissverständlich klar machen sollte, dass dem Kami akuma nichts wichtiger war als das Wohlbefinden seiner Freundin. „Sie ist erwacht.“ Informierte Sesshomaru ihn sachlich und schien sich wieder zu entfernen. Akira fiel in diesem Moment eine unglaubliche Last von den Schultern und stand im nächsten Augenblick auch schon in seinem Zimmer, darauf aus sofort zu Kagome zu gehen, doch hielten ihn die letzten Worten Sesshomarus, als dieser seine Räumlichkeiten verließ davon ab. „Du solltest dich vorsehen sie jetzt aufzusuchen. Eine Frau schätzt es nicht unbekleidet Besuch zu empfangen.“ Für einen Augenblick starrte Akira die verschlossene Tür an, ehe sich ein Grinsen in seinem Gesicht breit machte. Er konnte sich nur zu gut die vor sich hin wetternde Kagome vorstellen, weil der Daiyoukai seine Augen nicht in Griff hatte. Das Gefühl von Euphorie machte sich in seinem Körper breit zu wissen, dass seine Freundin sich offensichtlich wieder erholt hatte und aus ihrem Schlaf erwacht war. Mit dem scheinbar festgefrorenen Grinsen ließ er sich auf dem Futon fallen und schloss entspannt die Augen. Der Schwarzhaarige beschloss den Rat Sesshomarus zu beherzigen und nicht sofort zu ihr gehen, er würde warten und sich gedulden müssen. Sie würden sich ja ohnehin beim Abendmahl sehen, welches nach dem Stand der Sonne bald stattfinden würde.

Unverschämte Dämoin

Kagomes zog sich gerade beinahe aggressiv ihr Shirt über den Kopf, als ein leises Klopfen an der Tür ertönte und ohne ihre Zusage eine junge Frau eintrat. Bei genauerer Betrachtung erkannte sie, dass die Rothaarige eine junge Wolfyoukai war, welche für ihren Geschmack etwas zu jung für ein einfaches Dienstmädchen war, doch befand sie sich hier an einem Ort, wo man Frauen und Kinder weniger schätzte, als sie es gewohnt war. Sie konnte sich in ihrem alter auch Täuschen, doch sah das Mädchen nicht älter als 16 Jahre aus, was bei Dämonen wohl an die 200 Jahre heran reichte. Mit gesenkten Blick blieb sie nun vor ihr stehen und verneigte sich leicht vor ihr „Guten Tag Kagome-sama.“ Ohne die Youkai auch noch weiter zu beachten schnürte sie ihr Hemd zurecht und fragte mit schneidender Stimme „Was willst du von mir?“

„Der werte Lord hat mir aufgetragen für euer Wohl zu sorgen.“ erklärte sie demütig, doch drehte Kagome sich auf diese Aussage hin zu ihr um und warf ihr einen vernichtenden Blick zu.

„Ich brauche kein Dienstmädchen, dass mir aus den Kleidern und beim waschen hilft. Ich besitze sehr wohl die Kraft dazu dies selbst zu tun.“

„Aber Kagome-sama...“ Fing sie an, doch gab die junge Frau nur einen genervten Laut von sich, worauf die Youkai stocksteif stehen blieb. „Hör auf mich so anzusprechen.“ schnauzte Kagome sie plötzlich an. Sie brauchte diesen ganzen Mist nicht, sie wollte nur ihre Ruhe haben. Ruhe die sie brauchte um Nachzudenken.

„Was meint ihr?“ Frage die Rothaarige leise nach, woraufhin Kagome aufseufzte „Dieses höfliche Getue. Ich bin hier nur zu Gast und keine Hime oder dergleichen.“ Nun war es an der Wolfyoukai, die ihr einen finsteren Blick zu warf, ehe diese sich auf den großen Schrank an der rechten Seite der Wand zu bewegte und dessen Türen aufriss. „Genau, ihr seit Sesshomaru-samas Gast und als solchen habe ich euch auch auf Wünschen meines Meisters zu behandeln, auch wenn ihr ein Mensch seid.“ Auch wenn ihr ein Mensch seid? Schoss es der Schwarzhaarigen durch den Kopf und sah dabei zu, wie die Dienerin sich durch Massen von Kleidungsstücken wühlte, welche sie über ihre Schulter hinweg erspähen konnte. Ein leises Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, ehe sie sich durch den Raum bewegte und bei ihren Schwertern, die an der Wand neben dem Futon lehnten stehen blieb. „Höre ich da etwa Feindseligkeit?“ fragte sie, worauf sie auf prompt eine Antwort erhielt. „Wow, sie kann hören und verstehen.“ entkam es der Dämonin sarkastisch, als diese in dem großen Schrank herum kramte. Kagome nahm an, dass die Wolfyoukai gar nicht erst nachgedacht hatte, sonst hätte sie eine solche Äußerung niemals verlauten lassen, jedenfalls nicht nachdem sie klar gestellt hatte, dass sie Sesshomarus Gäste mit Respekt zu behandeln hatte. „Du bist ganz schön unverschämt für jemanden, der sich gerade noch demütig vor mir verneigt hat.“ Versuchte sie die Youkai daran zu erinnern, mit wem sie sprach, doch hatte das Temperament der Wolfyoukai wohl überhand genommen. „Und was willst du jetzt dagegen unternehmen?“ Schulterzuckend lehnte sie sich gegen die Wand und warf der Rothaarigen einen belustigten Blick zu. Die Youkai besaß etwas, was Kagome gefiel und das war nicht nur der Hang zu selbstzerstörerischen Taten. Sie besaß ein Temperament, welches sie selbst an sich kannte und die frechen Antworten erinnerten sie ebenso an sich selbst. „Gar nichts, was soll ich schon machen? Klar ich könnte dich einen Kopf kürzer machen, doch was bringt mir das?“ Damit hatte Kagome ihren Kampfgeist geweckt. „Dazu besitzt du nicht die Macht, Mensch. Bevor du mir auch nur zu nahe kommst habe ich dir bereits die Kehle aufgeschlitzt.“ Diese Herausforderung nahm Kagome gerne an. Ohne das die Rothaarige es auch nur mitbekam zog sie eines ihrer Schwerter und stand im nächsten Augenblick auch schon hinter ihr, die kalte Klinge an die Kehle gedrückt. Die Youkai stieß einen erschrockenen Laut aus und wollte der Schwarzhaarigen ihren Ellenbogen in den Magen rammen, doch packte Kagome ihr Handgelenk, bevor es dazu kam. „Ich glaube, du hast mich da etwas unterschätzt.“ flüsterte Kagome der Rothaarigen ins Ohr, als sie ihr Kinn auf der schmalen Schulter ablegte und zog den Arm der Wolfyoukai nach vorn, sodass sie beide einen guten Blick auf ihre Hand hatten, die noch immer das Handgelenk der Wolfyoukai fest hielt. „Wie ist dein Name?“ Die Youkai versteifte sich kurz, ehe sie einmal tief Luft holte „S...Scarlett.“ Kagome spürte, dass die Rothaarige es langsam mit der Angst zu tun bekam, doch würde sie nicht locker lassen. Sie wollte, dass sie sich fürchtete, ihr zeigen, dass sie kein Fußabtreter war, auf dem man herum trampeln konnte. „Nun Scarlett...“ fing sie an und ließ ihre Hand aufleuchten, worauf der Stoff ihres Kimonoärmels gefährlich zu knistern begann. Die Youkai fing augenblicklich an herum zu zappeln und wollte ihre Hand weg ziehen, doch schien der Griff Kagomes eisern. Natürlich kam sie nicht weg, ihre Kräfte ließen es schließlich nicht zu. „Wie war das noch gleich, du würdest mir die Kehle aufschlitzen? Nur damit wir uns verstehen, ich verspüre nicht das Bedürfnis dir zu schaden, also solltest du es unterlassen mich heraus zu fordern.“ Damit ließ Kagome von der Rothaarigen ab, welche nach vorn stolperte und sich mit geweiteten Augen an die Wand zwischen dem Kleiderschrank und einem sich daneben befindenden Schminktisch presste. „W...was bb...ist du?“ „Das kann ich dir nicht sagen.“ antwortete die Schwarzhaarige, als diese zu ihrem Futon zurück ging und ihr Schwert wieder in dessen Scheide schob. „Ich weiß es selbst nicht einmal.“ Mit vor der Brust verschränkten Armen stand sie dann wieder aufrecht da und sah Scarlett eindringlich an. „Also?“ Die Wolfyoukai schien nicht zu verstehen, da sie noch immer regungslos da stand und Kagome anstarrte als sei diese von einem anderen Stern. Ergeben seufzte die junge Frau daraufhin auf und ging auf den Schrank zu um darin selbst nach etwas passenden zu suchen. Ihre Kleidung musste nämlich dringend gewaschen werden. „Hör zu, ich weiß, dass du nur die Anweisungen deines Meisters befolgst, doch werden wir beide gut miteinander auskommen, wenn du mit diesem respektablem Getue aufhörst. Ich kann es nicht leiden, wenn mir jemand etwas vor macht und wenn du befürchtest den Zorn des Lords auf dich zu ziehen, dann versichere ich dir, dass er es niemals erfährt.“ Nachdem sie sich einige Kleidungsstücke angeschaut hatte zog sie schließlich einen Violettfarbenen bodenlangen Kimono heraus und betrachtete diesen missbilligend. Sie mochte diese Kleidung nicht, darin konnte sie sicherlich keinen Schritt gehen, geschweige denn Kämpfen, doch blieb ihr im Moment nichts anderes übrig. Irgendetwas hatten jedoch die pinken Kirschblüten auf den Ärmeln an sich, dass sie sich für dieses Kleidungsstück entschied. Mit einem Knall flog die Schranktür zu, als Kagome zu der Rothaarigen sah, welche sie noch immer sprachlos anstarrte. „Sind wir uns also einig?“ Das zögerliche Nicken der Wolfyoukai reichte ihr, worauf Kagome sich den Kimono über den Arm schwang und auf ihren Violinenkoffer zu ging. Gut darauf achtend, dass die Youkai keinen Blick auf das innere erhaschen konnte, schnappte sie sich ihr Duschzeug und machte sich auf den Weg Richtung Tür. „Dann sei doch so freundlich und zeige mir wo ich mich waschen kann Scarlett.“ Blinzelt starrte die Rothaarige auf sie zwei Flaschen in Kagomes Hand, ehe sie sachte dem Kopf schüttelte und im nächsten Augenblick auch schon an der Tür stand. Dann nahm sie ihr den Kimono ab und marschierte gefolgt von Kagome aus dem Raum hinaus, die Gänge entlang. Dahin war das rotzfreche Gör von eben und statt dieser erschien wieder die demütige Dienerin Scarlett. Kagome blickte eine Weile die Rothaarige Youkai vor sich an, ehe sie ihre Umgebung betrachtete. Dies musste wohl das Schloss des Westens sein, nahm sie an, da sie sich zuvor auf den Weg hier her befunden hatten, doch was war nur geschehen? Wieso war sie plötzlich weggetreten und wachte hier wieder auf und wie lange war sie bereits an diesem Ort? War sie nicht eben noch in ihrem Lager an Akiras Seite eingeschlafen und hatten einen Tagesmarsch vor sich, ehe sie Sesshomarus Schloss erreichen würden? Es musste etwas mit ihrem Traum zu tun haben, schließlich war dies das letzte woran sie sich erinnern konnte. Die Körperlose Stimme und dann diese alles verschlingende Dunkelheit. War sie die ganze Zeit in dieser Schwärze gefangen gewesen ohne irgendetwas mitbekommen zu haben? Doch wieso und was war in der Zwischenzeit passiert und noch viel wichtiger, wo kam der Mann aus ihrem Traum plötzlich her? Er sollte doch eigentlich Tod sein. Seufzend schüttelte sie den Kopf und folgte Scarlett einer langen steilen Treppe nach unten zu einer Tür, welche sie zur Seite schob und ihr in einen angenehm warmen kleinen Raum folgte. Groß umsehen brauchte sie sich nicht, da sich in diesem Raum nichts weiter befand als eine Art Bank auf der sie ihre Kleidung ablegen konnte und eine Tür, welche wohl in den Baderaum führen würde, was Scarlett ihr auch sogleich bestätigte. „Du kannst dich hier entkleiden, ich warte im Baderaum auf dich, da du es ja wünschst dich selbst auszukleiden. Dort findest du noch verschiedene Öle, die du bei bedarf deinem Badewasser zufügen kannst.“ Mit einer Hand zeigte sie dann auf die auf eine Holzhalterung, welche neben der Tür angebracht war und fünf Glasfiolen enthielt, ehe sie sie allein ließ. „Sie ist wohl beleidigt.“ gab Kagome leise grinsend von sich, als sie sich ihrer Kleidung entledigte, diese achtlos auf die Bank schmiss und sich daraufhin neugierig an die Badeöle wagte. Vorsichtig nahm sie eins nach den anderen heraus und schnupperte daran, nur um es angewidert wieder zurück zu stellen. Keiner der Düfte sagte ihr auch nur im entferntesten zu, entweder rochen sie zu streng oder einfach nur abstoßend, da blieb sie doch lieber bei ihrem eigenen Duschgel. Wenn selbst sie mit ihrem Riechorgan beinahe das Würgen bekam, wie konnte sich dann ein Dämon in eine solch stinkende Plörre setzen? Nun jedem das seine tat sie schulterzuckend ab und trat durch die Tür, wo auch schon Scarlett auf sie wartete. Den musternden Blick der Wolfyoukai ignorierend blieb Kagome kurz stehen und bestaunte heimlich beeindruckt die heiße Quelle, welche hier eingebaut wurde. Wie auch immer die Architekten des Mittelalters das zustande gebracht hatten, Kagome war ihnen dankbar. Sie hatte schon damit gerechnet sich eine Schüssel kaltes Wasser über den Kopf schütten zu müssen, doch lebten die oberen Zehntausend dieser Zeit mit einem Luxus den sie zu Hause als selbstverständlich erachtet hatte. Am liebsten wäre sie mit Anlauf voll hinein gesprungen, doch hielt sie aufgrund der Tatsache, dass sie nicht allein war, ihre Miene der Gelassenheit aufrecht und ließ sich langsam in das warme Wasser sinken.
 

Nachdem Kagome einige Bahnen gezogen und sich anschließend gewaschen hatte lehnte sie sich mit geschlossenen Augen gegen einen der Felsen, welche am Rande des Beckens aufgestellt wurden um sich zu entspannen. Die Ruhe blieb jedoch nicht lange erhalten, als sie ein leises Seufzen vernahm, welches eindeutig von der Youkai stammte. „Darf ich dir eine Frage stellen?“ Täuschte sich Kagome, oder erklang Scarletts Stimme plötzlich schüchtern. Nun es sollte ihr egal sein, zufrieden hatte sie jedoch bemerkt, dass sie sie ganz normal angesprochen hatte. „Nur zu.“ erteilte sie ihr damit die Erlaubnis, worauf Kagome das leise plätschern von Wasser vernehmen konnte. Langsam öffnete sie die Augen und sah, dass die Wolfyoukai sich am Rande des Beckens nieder gelassen hatte und ihre Beine im Wasser baumeln ließ. Neugierig musterte sie die Shampoo und Duschgel Flasche und deutete mit ihrem Krallen besetzten Zeigefinger darauf „Was ist das? So etwas habe ich noch nie gesehen. Ebenso wenig habe ich gesehen, dass eine Tinktur die nicht gefährlich war schäumt und auch der Geruch ist sehr angenehm. Beinahe so wie die erlesenen Öle, welche der Lord besitzt.“ Ach so war das. Also hatte Sesshomaru das gute Zeug gebunkert und seinem Fußvolk hinterlässt er den stinkenden Abfall, bei dem sich einem die Fußnägel hoch rollen, na das passte ja. „Damit wäscht man sich die Haare und den Körper. Ich habe es von dem Ort wo ich geboren wurde mitgebracht.“ „Ach und wo ist das?“ Die Youkai war ja ziemlich neugierig, doch würde Kagome den Teufel tun der Rothaarigen alles Brühwarm zu erzählen „Ein weit entfernter Ort namens Tokio.“ Die Wolfyoukai schwieg, natürlich kannte sie den Ort nicht und würde ihn auch niemals kennen lernen, es sei denn sie würde ein langes Leben haben. „Wer bist du wirklich?“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete Kagome die Rothaarige, die nachdenklich die Wasseroberfläche betrachtete und fragte „Was meinst du damit, wer ich wirklich bin?“ Nun sah sie ihr direkt in die Augen, das erste mal, seit sie sich begegnet waren, sodass Kagome ein schimmerndes Grün darin ausmachen konnte. „Damit meine ich, dass ich es nicht so recht glauben kann, was du über dich selbst sagtest. Das du nicht weißt, was du bist. Du besitzt zu außergewöhnliche Fähigkeiten für einen Menschen.“ „Ob du es glauben magst oder nicht.“ begann sie und fuhr mit den Fingerspitzen über ihr Haar welches auf Wasseroberfläche über ihren Brüsten schwamm. „Ich weiß es wirklich nicht, aus diesem Grund bin ich auch hier. Sesshomaru-sama hat mir seine Hilfe angeboten es heraus zu finden.“ Die Wolfyoukai schnappte nach Luft, als sie dies hörte, worauf Kagome fort fuhr „In meinem Inneren schlummert etwas, was der Lord zum Lüften eines Geheimnisses braucht, damit ist wohl klar, dass er nicht plötzlich zum Menschenfreund geworden ist.“ Warum sie nun Sesshomarus Ruf verteidigte, sei es auch auf einer Lüge aufgebaut wusste sie nicht, doch hatte sie das Gefühl ihn mit ihrer Anwesenheit in seinem Reich vor seinen Untertanen in den Dreck zu ziehen. Ihr war es ja egal, was so mancher von ihr dachte, doch hielt der Daiyoukai große Stücke auf sein Ansehen und damit fand sie eine gute Gelegenheit sich bei ihm für seine Hilfe zu revanchieren. Nach einer ganzen Weile des Schweigens erhob sich Scarlett schließlich und legte ein weißes zusammengefaltetes Leinentuch am Rande der Quelle ab. „Das Abendmahl wird bald aufgetragen, du solltest nicht zu spät kommen. Der Herr schätzt es nicht, zu warten zu müssen.“ Kagome verkniff sich bei dieser Bemerkung ein abfälliges Schnauben aber auch nur weil sie an den Gedanken endlich etwas in den Magen zu bekommen keine Lust hatte sich noch mit irgendetwas anderem aufhalten zu müssen.

Antworten, oder auch nichts?!

„Wusstest du davon?“ Sie Stimme Sesshomarus schallte schneidend durch das Speisezimmer, als dieser den Inu Halbgott gefunden hatte und blieb erhobenen Hauptes an der Tür stehen, worauf sämtliche Bediensteten augenblicklich den Raum verließen. Mit einem finsteren Blick starrte der Lord Kiyoshi an und marschierte dann geradewegs auf den Kopf der Tafel zu, wo er sich mit dem Rücken zur offenen Tür, durch die man einen Teil des Gartens sehen konnte, nieder ließ.

„Meint ihr die Tatsache, dass Kagome von meinem beinahe Tod träumt? Nein, davon wusste ich nichts, bis sie es mir regelrecht entgegen gebrüllt hatte.“ entgegnete er ihm ruhig, doch stand auf jeden Fall fest, dass das Verhör damit noch lange nicht beendet war. Sichtlich unzufrieden legte der Lord einen Arm auf dem Tisch ab und beugte sich ein Stück nach vorn.

„Was hat es damit auf sich?“ Kopfschüttelnd wich der Blauhaarige seinem Blick aus und starrte die blank polierte Tischplatte an, ehe er ergeben aufseufzte „Ich weiß es nicht... Ich habe keinerlei Erklärungen für ihre Visionen, noch dafür wieso gerade sie diese Bilder sieht. Ich wünschte es wäre anders, da ein Mädchen wie sie ein solches Grauen niemals zu Gesicht bekommen sollte.“

Ein dumpfer Knall ließ ihn, wie auch Sesshomaru zur Tür schauen, wo Akira mit einem finsteren Gesichtsausdruck stand. „Sie ist schon lange kein kleines Mädchen mehr.“ knurrte er, da ihm die letzten Worte des Blauhaarigen wohl nicht entgangen waren. „Kagome hat gelernt damit umzugehen. Sie mag zwar manchmal etwas überreagieren, wenn sie was nicht versteht, doch solltest du dich davor hüten sie als kleines naives Ding dahinzustellen. Sie verträgt mehr als man meinen mag auch wenn sie äußerst impulsiv sein kann.“ Die Worte des Schwarzhaarigen hallten in dem großen Raum nach, als der Wolf sich auf der gegenüberliegenden Seite von dem anderen Sohn Kurons nieder ließ. Er konnte seinen Anblick anscheinend nicht ertragen, weshalb seine Augen alles zu fixieren schienen, nur nicht die Gestalt Kiyoshis. Ein wenig belustigt beobachtete Sesshomaru die beiden Halbbrüder, doch passte es dem älteren anscheinend so gar nicht ignoriert zu werden. „Wir müssen darüber reden. Es bringt nichts...“ Fing dieser an, doch wischte Akira nur forsch seine Hand durch die Luft um ihn zum schweigen zu bringen „Wir müssen gar nichts, ich bin nur wegen Kagome hier. Alles andere ist mir egal.“ Kiyoshi warf seinem Halbbruder einen unzufriedenen Blick zu, doch war ihm klar, dass er dieses Gespräch auf später verschieben musste. Akira war wohl noch nicht so weit und dies musste er akzeptieren, auch wenn es ihm nicht passte. „Wenn das also geklärt wäre, sollten wir zum eigentlichen Thema zurück kehren.“ Vergessen war die kurze Konversation zwischen den beiden und damit hatte Sesshomaru nun ihre volle Aufmerksamkeit. „Ich wollte nicht wissen, ob du von ihren Träumen wusstest. Es ist vielmehr der Inhalt, der mich interessiert.“ „Ihr... meint, was sich vor 100 Jahren im Reich des Mondes ereignet hat?“ Augenblicklich hefteten sich die Augen des Blauhaarigen wieder auf die Tischplatte und wagte es auch nicht mehr aufzusehen. „Der Angriff erfolgte schnell, ich befand mich gerade in der Bibliothek...“ „Erspare mir die Details...“ fing Sesshomaru an ihn zu unterbrechen, doch hielt er inne und sah eben so wie Akira und Kiyoshi zur Tür, welche wenige Augenblicke daraufhin aufgeschoben wurde. Es verging einige Sekunden, als dann Kagome langsamen Schrittes den Raum betrat. Der Daiyoukai fluchte innerlich, da er noch vor der Frau die Informationen von dem Kami akuma erhalten wollte, doch war dies nun etwas in den Hintergrund gerückt als er bemerkte, in welch einer Tracht sie erschienen war. Da stand sie, in einem der Kimonos, welche er ihr zur Verfügung stellte und starrte ununterbrochen Kiyoshi an. Er musste zugeben, dass ihr diese Kleidung bei weitem besser stand, als jene, die sie sonst trug. Nicht nur, dass gewisse Körperzonen verdeckt waren, sie wirkte dazu auch nicht länger deplatziert. Sie sah nun aus wie eine Frau, die tatsächlich hier her gehörte. Sie gab das Bild einer lieblichen Schönheit ab, wäre da nicht dieser emotionslose Ausdruck in ihrem Gesicht, welchen sie wohl jedem ihr Fremden entgegen brachte. Ihr war nichts mehr von der Verwirrung und der Verzweiflung anzusehen, welche sie zuvor noch plagte. Aus irgendeinem Grund erfüllte es ihn mit Zufriedenheit dies zu sehen, es zeigte ihm, dass er sich keinesfalls in ihr getäuscht hatte. Diese Frau war neben ihm eine wahre Meisterin darin ihre Gefühle zu verbergen, nun für menschliche Verhältnisse wohl bemerkt. Akira hatte dennoch durchaus recht wenn er sagte, dass sie ziemlich impulsiv sein konnte und manchmal sogar überreagierte.
 

Kagome hatte große Mühe damit die aufkommenden Gefühle zu verbergen, als sie den großen Raum betrat und den Blauhaarigen erblickte. Ihr war absolut schleierhaft, wie er hier quicklebendig am Tisch sitzen konnte, doch war eines sicher. Sobald sie etwas im Magen hatte würde sie ihn ausquetschen, ob er nun wollte oder nicht. Sie ging beinahe im Schneckentempo, da sie sich ohne Stolpergefahr in dieser beengenden Kleidung nicht schneller fortbewegen konnte auf den beinahe vier Meter langen und ein Meter breiten Tisch zu, wo sie an dessen Ende stehen blieb. Sie wusste nicht genau, wie man sich im Mittelalter bei Tisch so gab, doch hatte sie vor langer Zeit mal einen Roman gelesen, wo ein junges Mädchen zu Gast bei einem König den Fauxpas beging sich einfach irgendwo niederzulassen. Zur Bestrafung wurde sie ausgepeitscht und für zwei Tage in den Kerker gesperrt. Wie es weiter ging, daran konnte sie sich nicht mehr so recht erinnern, doch würde sie diese Erfahrung sicherlich nicht teilen wollen. Mit einen Blick auf Sesshomaru, der sie anscheinend die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte verneigte sie sich leicht und sah ihn, als sie sich wieder aufrichtete abwartend an. Es war kaum zu bemerken, doch schien sein Mundwinkel kurz zu zucken, ehe er ihr zu nickte „Du kannst dich setzen, wohin du willst.“ Machte er sich etwa lustig über sie? Dieser Mistkerl, er schien ihre Unsicherheit wohl zu genießen. Vielleicht aber hatte sie ihn auch überrascht, was auch immer ihn so sehr amüsierte, sie hatte keinen Fehler gemacht. Lange musste Kagome nicht überlegen wo sie platz nehmen wollte und ließ sie auch sogleich zu Akiras Linken auf das weiche Kissen nieder. Noch immer wurde sie angestarrt, doch war es ihr sobald sie saß egal. Nun hatte sie keinen Fehler begangen, da selbst in der Neuzeit die Regel galt, der rechte

Platz neben einem Mann gehöre seiner Frau oder Geliebten. „Kagome...“ fing der Schwarzhaarige auch gleich voller Freude an, doch hob sie nur ihre Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. „Nicht jetzt. Wir sprechen nach dem Essen, ich fühle mich, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen.“ Der Wolf nickte und schien zu verstehen. Sie wusste ja nicht, wie recht sie mit ihrer Aussage hatte. Die junge Frau zog es für´s erste vor zu schweigen, da sie nun nichts sehnlicher erwartete als die ihr vorhergesagte Mahlzeit und sie sollte auch nicht enttäuscht werden. Es verging wohl kaum eine Minute, als Kagome das öffnen einer Tür hinter sich vernahm und augenblicklich den Duft einer leckeren Mahlzeit in der Nase hatte. Jedenfalls hoffte sie, dass es etwas wohlschmeckendes und vor allem gares war, da sie sich in einem Dämonenhaushalt befand, wo alles roh vertilgt wurde. Kagome sah dabei zu, wie vor ihr eine Schüssel Reiß und ein hölzernes Tablett gebratenes Fleisch mit Gemüse vorgesetzt wurde, wobei sich die Mahlzeit der Youkai auf Fleisch bezog, welches wohl nur von der Flamme geküsst wurde. Ihr Blick huschte zu Sesshomaru der sie anscheinend noch immer beobachtete und warf ihm ein kurzes dankbares Lächeln zu, da sie annahm, dass er für ihr opulentes und vor allem totes Mahl verantwortlich war. Ihr Blick wurde zwar gleichgültig erwidert, doch schenkte sie dem keine Beachtung mehr. Als die anderen schon zu essen begannen legte die junge Frau, so wie es sich bei Tisch gehörte die Hände aneinander und murmelte „Guten Appetit“ ehe sie zu ihren Stäbchen griff und selbst ihrem schon grollenden Magen etwas zu führte.
 

„Nun...“ fing Kagome an und legte die Stäbchen bei Seite, als sie fertig war. Die Youkai hatten ihre Mahlzeit schon längst verdrückt, doch hatten sie geduldig darauf gewartet, dass auch die junge Frau zu ende aß. Ihr Blick richtete sich direkt auf den Blauhaarigen, ehe sie weiter sprach „Bevor ich beginne meine Fragen an...“ Für einen Augenblick hielt sie inne und sah den Kami akuma weiter an, bis er endlich begriff und ihr seinen Namen verriet. „Also bevor ich Kiyoshi meine Fragen stelle, würde ich gerne wissen, was genau geschehen ist.“

„Nachdem du eingeschlafen bist, bist du nicht mehr aufgewacht, bis heute jedenfalls.“ Teilte Akira ihr auch gleich mit. Kagome jedoch warf ihm einen kurzen Seitenblick zu und ließ daraufhin ihren Blick durch den Raum schweifen. „Das ist mir nicht entgangen.“ entkam es ihr sarkastisch „Ich will wissen, was geschehen ist und wie lange ich geschlafen habe.“

„Drei Tage“ Augenblicklich hielt sie in ihrem Tun inne und starrte mit leicht geweiteten Augen einen imaginären Punkt an der Wand an. Sie fragte sich gerade, was sie dazu brachte so lange in Dunkelheit zu verharren, ohne davon auch nur etwas mitbekommen zu haben, da fuhr Sesshomaru auch schon fort „Nachdem du eingeschlafen bist erwachtest du noch in der selben Nacht. Du schienst von irgendwas besessen und bist durch mein halbes Land marschiert um ihn aufzusuchen.“ Innerlich geschockt sah sie den Daiyoukai an und folgte dessen Blick, welcher auf Kiyoshi lag.

„Du hast schwarze Magie angewandt um ihn aus seinem Gefängnis zu befreien.“ "Schwarze Magie?" entkam es ihr halblaut, erhielt darauf jedoch nur ein Nicken. Eigentlich sollte sie sich Fragen, woher sie über solche Fähigkeiten verfügte, doch rückte dies in Anbetracht der Umstände und die Tatsache, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte in den Hintergrund. Ihr Blick wurde um einiges nachdenklicher, als sie dem Blauhaarigen in die Augen sah und leise ihre Vermutung mitteilte. „Dann warst du es, der in meinem Traum zu mir sprach. Du warst es, der mich um Hilfe bat und meinte, es wäre mein Schicksal dich zu befreien. Doch da stellt sich mir dir Frage, wieso ich?“ Der Kami akuma jedoch sah zur Seite und fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare, als würde er sich winden darauf zu Antworten.

„Sprich endlich. Schließlich hatten wir eine Abmachung. Ich befreie dich und du sagst mir, wer ich bin.“ Nun sah er sie wieder direkt an, wobei sich seine Augen ungläubig ein Stück weiteten. Doch konnte sie auch einen hauch Trotz darin erkennen, was sie in diesem Moment beinahe zur Weißglut trieb. Doch war er es, der seiner Unzufriedenheit Luft machte. „Eine Abmachung, an die ich mich nicht einmal erinnern kann. Diese Unterhaltung, soweit sie auch stattgefunden hatte spielte sich im Reich der Träume ab. Ich habe keine Ahnung, wie ich dort hin gelangen soll, wenn ich doch die ganze Zeit in einer Art Trance ähnlichen Tiefschlaf verweilte.“ Beinahe hätte sie aufgelacht. Für einen Youkai war dieses Exemplar wohl weniger scharfsinnig. Eine Schande wie Sesshomaru nun sagen würde, zu seinem Bedauern gehörte dieser hier auch noch seiner Rasse an. „Tiefschlaf du Genie. Wann träumt man, wenn man schläft. Du solltest nachdenken, ehe du sprichst.“ Sie hörte ihn knurren, was wohl hieß das ihre Beleidigung gesessen hatte. Dumm nur für ihn, dass es sie nicht im mindesten interessierte. Ohne die Miene zu verziehen hielt sie den Blickkontakt aufrecht, was wie sie wusste einer eindeutigen Herausforderung gleich kam. Seine Gesichtszüge verhärteten sich, doch hielt er sich anscheinend zurück sie aufgrund ihrer Unverschämtheit zur Rechenschaft zu ziehen. Stattdessen fegte er sein langes blaues Haar von der Schulter und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist für deine Verhältnisse ziemlich herablassend und Unverschämt noch dazu.“

„Ach und welch Verhältnisse meinst du damit? Du spielst doch jetzt damit nicht auf die Tatsache an, dass ich ein Mensch bin.“ Diese verdammten Dämonen und ihre Meinung sie wären besser als all die anderen, wie sehr sie das doch hasste.

„Ich meine vielmehr die Verhältnisse der Unwissenheit. Du forderst Antworten und beleidigst mich im Gegenzug, denkst du das das klug ist?“ Daher wehte also der Wind. Kagomes Mundwinkel zog sich leicht nach oben, als ihr klar wurde, dass Kiyoshi beleidigt war.

„Halte dich einfach an unsere Vereinbarung. Du solltest dabei nicht vergessen, dass du nur meinetwegen wieder frei bist.“ Der Ausdruck in seinen Augen zeigte ihr, dass sie mit dieser Aussage eindeutig die Oberhand gewann. Vielleicht ließe sich damit ja noch was anfangen, doch zuerst wollte sie Antworten.
 

„Wie du willst. Dann stelle deine Fragen.“ gab der Blauhaarige schließlich seufzend auf und sah sie abwartend an. Kagome jedoch hielt einen Augenblick inne. Sie dachte darüber nach, welche Frage sie im Moment am meisten reizte. Zu ihrer eigenen Verwunderung ging es dabei nicht um ihre persönliche Veränderung.

„Was geschah damals im Reich des Mondes? Wer war die Person, durch dessen Augen ich all das sehe.“

„Was genau passiert ist, kann ich dir nicht sagten.“ gab Kiyoshi zögern zu und zeigte damit deutlich, dass es ihm unangenehm war darüber sprechen zu müssen. Wenn es für sie selbst nicht so wichtig wäre hätte sie es ihm erspart, da sie es durchaus nachvollziehen konnte wie es war über seine schmerzerfüllte Vergangenheit sprechen zu müssen. Dennoch ließ sie ihn dies nicht sehen, er war trotz ihrer Träume ein Fremder und wollte ihm nicht die Gelegenheit geben ihre Gefühle zu seinem Vorteil zu nutzen.

„Dann teile mir mit, was du weißt.“ Eiskalt hatte sie es ihm entgegen geschleudert und spürte daraufhin auch gleich den Blick von Akira auf sich. Was hatte er denn bitte erwartet? Sollte sie dabei auch noch Kiyoshis Hand halten und sagen ´Hey wir sind für dich da?´ Sie hatte ihm versprochen offener zu sein, jedoch galt dieses Versprechen ihren Freunden gegenüber und dabei beließ sie es auch.

„Es geschah vor etwa 100 Jahren...“ fing Kiyoshi dann an und starrte sie dabei an, als würde er ganz versunken in deinen Erinnerungen durch sie hindurch schauen. „Das der Gott des Feuers sich in das Reich geschlichen hatte, bekam niemand mit, bis zu dem Moment, als das Schloss in Flammen aufging. Ich befand mich zu der Zeit in der Bibliothek, als eine der Wachen hinein kam und ich erfuhr, dass wir angegriffen wurden. Mein Weg führte mich durch das Schloss, doch begegnete ich nur Feuer und Verwüstung. Die meisten waren bereits tot, so suchte ich nach dem nächsten Ausgang und sah, wie die Königin durch Fudos Hand fiel. Allein Sakura-Hime hatte überlebt und stand ihm gegenüber.“ Kagome schluckte, also war ihr Traum wohl näher an der Realität dran, als ihr lieb war. Sie sah haargenau dabei zu, wie das Reich des Mondes und die Herrscherfamilie vernichtet wurde.

„Ich sehe in meinen Träumen also alles durch die Augen der Mondprinzessin Sakura?“

Der Blauhaarige nickte langsam, worauf die den Kopf verwirrt zur Seite neigte

„Aber wieso?“ Kiyoshi ließ ein Schnauben verlauten und sah weg, als könne er ihren Anblick nicht ertragen und sagte „Das ist mir ebenso unklar wie dir.“

„Was ist dann geschehen? Du hast ihr etwas zu gerufen, doch was waren deine Worte?“ frage sie, da das Ende des Traumes ihr am meisten Kopfzerbrechen bereitete.

Der Blauhaarige seufzte tief, als müsse der sich dazu durchringen. Er wollte nicht und zeigte dies auch offen. Es war irgendwie merkwürdig, wie Kagome feststellte. Dämonen schienen sich ständig aufs oberste Treppchen zu stellen und verachteten die Menschen, doch gaben die meisten von ihnen ihre Gefühle bedingt öffentlich preis. Wieso hatte sie dann immer das Bild von kaltblütigen Monstern im Kopf gehabt wenn sie an Youkai dachte, wenn doch offensichtlich Sesshomaru der einzige war, der sich wie ein Eiszapfen benahm? Lag es vielleicht daran, dass er ein Daiyoukai war, oder besaß er ebenso eine weniger rosige Vergangenheit? Nun darüber konnte sie sich auch noch später Gedanken machen, vielmehr ging es nun darum den Blauhaarigen zum Sprechen zu bringen. „Nun sag schon.“ forderte sie auf, worauf er ihr einen vernichtenden Blick zu warf und knurrte „Du weißt doch ganz genau, was geschehen ist. Sie ist ebenso wie all die anderen gefallen.“ Kagomes Geduldsfaden schien kurz vorm reißen, wieso stellte sich dieser Hund eigentlich so stur an „Das meinte ich auch nicht. Du wurdest erschlagen, doch sitzt du mir hier nun gegenüber. Außerdem will ich wissen, was du ihr zu gerufen hast!“ Ihr Gegenüber krallte sich beinahe an der Tischplatte fest, um aufgrund ihrer Hartnäckigkeit die Beherrschung nicht zu verlieren.

„Die Mauern des Schlosses haben mich zwar unter sich begraben, doch hatte ich es überlebt. Als ich mich befreite war die Prinzessin verschwunden, Fudo hatte sie vollkommen ausgelöscht. Er hatte mich zwar entdeckt, doch konnte ich noch fliehen, ehe er mir etwas anhaben konnte. Etwa sechs Monde später hat er mich aufgespürt und in die ewige Dunkelheit gesperrt, in der ich hätte auf ewig verweilen müssen. Doch bist du aufgetaucht und hast mich befreit.“

Damit hatte sie die Antwort darauf, was ihm widerfahren war, doch hatte er noch immer geschwiegen, was seine Worte an die Hime anging. Wieso schwieg er nur? In diesem Moment kam ihr da ein Verdacht, der ebenso die Schmerzen erklärte, die sie nach ihrem erwachen vor ein paar Tagen spürte.

„Standen du und die Prinzessin euch näher?“ Bei diesem Worten versteifte sich der Inuyoukai vollkommen. Sein Blick wurde eisern, als er sie fixierte und sagte „Meine Beziehungen zur Königsfamilie sind hier nicht von belang.“ Wenn er sich da mal nicht irrte. Kagome hatte nicht vor nachzugeben „Da irrst du dich, es spielt sehr wohl eine Rolle.“

„Nein tut es nicht, du siehst lediglich wie sie damals ums Leben kamen. Alles andere geht dich nichts an.“ brauste er auf und wurde nun zunehmend wütender. Damit hatte sie die Bestätigung, doch Kagome ersparte ihm nichts.

„Sie hat dich geliebt.“ sprach sie dann mit ruhiger Ernsthaftigkeit aus. Kiyoshi schienen ihre Worte jedoch weder zu erstaunen, noch freute er sich darüber. Vielmehr sah er ihr mit unverhohlenem Spott und Wut verzerrter Miene entgegen. „Was weißt du denn schon? Glaube ja nicht, dir aufgrund der paar Bilder in deinem Kopf ein Urteil darüber bilden zu können, wie es in der Prinzessin aussah. Niemals könntest du, die hier vor mir sitzt und sich so kaltherzig gibt verstehen was es bedeutet zu lieben, also tu mir und dir selbst einen Gefallen und erspare uns diese Heuchelei.“ Stille hatte sich ausgebreitet, als Kiyoshi zu sprechen aufhörte und sich mit Kagome ein Blickduell zu liefern schien.
 

Während Sesshomaru sich eine Schale Sake nach der anderen einverleibte und dem ganzen amüsiert folgte, da er sich eine vielversprechend handgreifliche Auseinandersetzung zwischen Sucher und Schützling erhoffte, starrte Akira mit deutlich geweiteten Augen seine Freundin an. Er versuchte irgend ein Anzeichen dafür zu finden, dass der Inu zu weit gegangen war und fürchtete jeden Moment, dass die junge Frau ohne weiteres auf eben diesen los gehen würde. Doch blieb sie zum erstaunen ihrer Begleiter wo sie war und brach nach einer Weile den Blickkontakt ab. Ihr Kopf wandte sich nach links, wo sie durch die geöffnete Tür hinter Sesshomaru auf den Garten hinaus schauen konnte. „Du irrst dich.“ fing sie leise an und hielt für einen Moment inne, als ihr ein leichter Luftzug ins Gesicht blies. Dann sah sie wieder zu Kiyoshi, der sie weiterhin stur betrachtete und atmete einmal, sich darauf vorbereitend den ganzen Schmerz dieser einen Nacht wieder hervor zu holen, tief durch. „Du irrst dich, wenn du denkst ich wüsste nicht, wie es in ihr aussah. Ich weiß es sehr genau, auch wenn ich darauf herzlich gern verzichtet hätte... Doch werde ich diesen Schmerz ganz sicher niemals wieder vergessen können. Das Gefühl, als würde mir mit einer rostigen Klinge die Brust aufgeschnitten... direkt durch mein Herz hindurch und das bei vollem Bewusstsein. Das Gefühl, als würde mir die Luft abgeklemmt werden, das tiefe schwarze Loch in das man fällt, vollkommen regungslos da steht und sich allem hilflos ausgeliefert fühlt. Das Gefühl, als würde man von nun an in ewiger Dunkelheit leben und die Sonne niemals wieder aufgehen sehen." Für einen Augenblick hielt sie inne und betrachtete dabei weiterhin die nun erstaune Miene Kiyoshis. "Auch wenn ich glaubte es wäre unmöglich, doch empfing ich diese Gefühle von Sakura und später auch von dir.“ Als Kagome ein weiteres mal inne hielt, konnte sie sehen, wie die Augen ihres Gegenübers einen fassungslosen Ausdruck annahmen, wobei dieser seinen Mund leicht öffnete. Doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen, da sie ohnehin schon wusste, was er fragen wollte. „In der Nacht, bevor ich dich aus deinem Gefängnis befreite traf ich dich in meinem Traum. Wir standen uns zwar nicht gegenüber, du sprachst zu mir und da nahm ich deine Gefühle war, doch hatte ich diese wohl falsch gedeutet. Deine Sehnsucht galt nicht nur der Freiheit.“ Kagome hatte große Probleme sich den erneuten Schmerz, der die Erinnerungen daran hervorholte nicht nach außen vordringen zu lassen. Auch wenn die Worte des Blauhaarigen für gewöhnlich an ihr vorbei gegangen wären, so rissen sie dennoch alte Wunden auf. Er konnte zwar nicht wissen, wie viel Liebe einst in ihr gesteckt hatte, bevor man ihr alles nahm, doch würde sie ihm dies nicht so ohne weiteres verzeihen. Mit dem unangenehmen Druck auf der Brust und dem Gefühl gleich in Tränen auszubrechen erhob sie sich.

„Es bringt nichts mich noch weiter mit jemanden zu unterhalten, der nicht gewillt ist mir die gewünschten Antworten zu liefern.“ Nach einem respektvollem Nicken Richtung Sesshomaru machte sie sich auf den Weg den Raum zu verlassen, doch wollte Kiyoshi dies anscheinend verhindern. Schneller als sie reagieren konnte, war er aufgesprungen und hielt sie an ihrem Handgelenk gepackt zurück „Verzeih, ich wollte nicht...“ Die Schwarzhaarige jedoch entriss ihm ihre Hand, ohne darauf zu verzichten ihm einen tödlichen Blick zu zu werfen und ging weiter „Spar es dir und betrachte deine Schuld mir gegenüber als beglichen. Du bist mir in keinster Weise mehr Rechenschaft schuldig, ich werde schon allein heraus finden wer ich bin. Ich brauche auch keine Form des Dankes von dir, ersparen wir uns doch einfach diese Heuchelei.“ Damit rauschte sie auch schon aus den Raum heraus und ließ die drei Youkai allein.

Akiras Gewissensbisse

„Das hast du ja super hin gekriegt, großer Sucher.“ applaudierte Akira dem Blauhaarigen Inu zu, der noch immer die Tür anstarrte, durch die Kagome soeben verschwunden war.

„Weißt du was dein Problem ist? Du bist so versessen darauf an dein Ziel zu gelangen um nicht als Verlierer da zu stehen und vergisst dabei, dass es hier eigentlich um sie geht. Kagome braucht die Informationen, die du ihr vorenthältst um zu begreifen.“ Abrupt drehte sich Kiyoshi um und warf dem Schwarzhaarigen einen bösen Blick zu „Wage es dich ja nicht irgendwelche Vermutungen über mein Vorhaben zu stellen.“ Für Akira klangt diese Aussage gerade so, als wolle der Inu abstreiten, dass er jedes ihm nötige Mittel ergreifen würde um Kagomes Kräfte an die Oberfläche zu zerren. Ihm war klar, dass es für sie selbst und den Rest der Welt wichtig war, dass sie ihr Erbe annahm und damit auch umzugehen wusste. Doch würde er sicherlich nicht damit das Leben seiner Freundin gefährden. Langsam erhob er sich und baute sich vor seinem Halbbruder auf. Er war bereit dem Sucher eine Lektion zu erteilen, als er jedoch inne hielt da hinter ihm ein recht amüsierter Laut zu vernehmen war. Die beiden Halbgötter sahen nun zu Sesshomaru, der sich gerade eine weitere Schale Sake an die Lippen führte und dem Geschehen mit sichtlicher Belustigung folgte. „Was ist so amüsant, wenn ich Fragen darf?“ entkam es Kiyoshi erstaunt, den Lord des Westens überhaupt in solch einer lässigen Stimmung zu erleben. Der Daiyoukai setzte sie Schale auf dem Tisch ab und genoss mit geschlossenen Augen für einen Moment das brennen des Alkohols in seinem Hals ehe er die beiden vor sich hin starrenden Brüder wieder ansah „Es sind keine Vermutungen, die Akira dazu bringen wiedereinmal seinen Beschützerinstinkt zu verfallen. Die Gabe Gefühle und Gedanken zu erahnen wurde an euch beide weitergereicht, wieso also leugnest du dein selbstsüchtiges Vorhaben?“ Die Worte Sesshomarus entlockte beiden ein empörtes Schnauben „Beschützerinstinkt?“ brauste Akira auf, worauf sich auch Kiyoshi zu Wort meldete „Es ist nichts selbstsüchtiges daran, seinen Schützling so schnell und gut es geht auf seine bevorstehende Aufgabe vorzubereiten.“ dann fing Akira wieder an „Es ist ganz sicher nicht einfach nur mein Beschützerinstinkt, der mich dazu verleitet Kagome vor anderen oder sich selbst zu schützen. So etwas tut man eben für seine Freunde, da gibt es keinen Hintergedanken oder etwas was einen dazu zwingt.“ Als der Wolf sich dann wieder zu dem Blauhaarigen umdrehte huschte Sesshomaru wissendes Grinsen über seine Gesichtszüge, da ihm nun klar war, dass der Kami akuma nur geblufft hatte als dieser meinte er würde sich selbst für die Frau interessieren. „Und deine Absichten sind sehr wohl selbstsüchtig, wenn du ohne Rücksicht auf Verluste darauf aus bist ihr innerstes nach außen zu zerren. Kagome ist eine sensible und leidenschaftliche Frau auch wenn sie es nach außen hin niemanden sehen lässt. Es braucht eben seine Zeit, ihr Vertrauen zu gewinnen und das du hier sitzt und ihr so etwas wie eben unterstellst ohne sie zu kennen ist einfach nur widerwärtig.“ Damit wandte der Schwarzhaarige sich ab und wollte ebenfalls den Raum verlassen, doch hielten ihn die Worte seines Halbbruders auf.

„Du schwingst ständig Reden, doch frage ich mich eines. Woher nimmst du dein Wissen über sie, wenn sie doch so verschlossen ist?“ Mit einer Hand an der Tür warf er Kiyoshi einen Blick über die Schulter zu und grinste überlegen.

„Ich habe mir eben die Mühe gemacht sie kennen zu lernen. Anstatt mir darüber Gedanken zu machen, wie ich sie am schnellsten rum kriegen könnte habe ich mich auch mal mit ihr unterhalten.“
 

Damit schob Akira die Tür auch schon auf und entzog sich der Gesellschaft der beiden Inuyoukai. Als er die Gänge beinahe entlang hastete wollte er nur eines, seine Freundin sehen und sich dessen versichern, dass es ihr gut ging. Ihrem Geruch folgend blieb er vor ihrem Gemach stehen und atmete ein paar mal, sich selbst beruhigend tief durch.

Leise öffnete er die Tür und fand die junge Frau schließlich vor dem geöffneten Fenster vor. Sie hatte ihre Arme um den Körper geschlungen und starrte völlig Gedankenverloren hinaus, was wohl ein Grund war, dass sie seine Anwesenheit nicht bemerkte. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er sich an die Schwarzhaarige heranpirschte, seinem Arm um ihren Hals legte und sie somit im Schwitzkasten hatte. „So unaufmerksam kenne ich dich gar nicht.“ murmelte der Wolf ihr dann belustigt ins Ohr, doch hörte er nur wie Kagome leise lachte. Ein Tippen an seiner Seite ließ ihn hinab schauen und erblickte dort die Schimmernde Klinge ihres Schwertes, welches sie nur noch in seinen Torso zu rammen brauchte. „Du weißt doch, das ich niemals unaufmerksam bin.“ Grinsend löste Akira seinen Griff, worauf Kagome ihr Schwert zurück in die Scheide schob und mit einem leisen Seufzen zu ihm aufsah. „Doch muss ich zugeben, ich habe dich erst bemerkt, als du dich bereits in diesem Raum befunden hattest. Hier laufen so viele Youkai auf kleinsten Raum rum, dass es mir schwer fällt mich zu konzentrieren.“

Nickend wich er ein Stück zurück und sah sie eine Moment einfach nur an, genoss den Anblick

ihrer Gestalt. Seine Hand wanderte dabei zu einer Strähne welche sich aus ihrem Zopf gelöst hatte und strich diese vorsichtig hinters Ohr. Dabei bemerkte er das rosane Band mit dem sie ihr Haar zurück gebunden hatte und zupfte grinsend an einem der herunter hängenden Bänder. „Diese Farben stehen dir, du siehst hübsch aus.“ Langsam weiteten sich ihre Augen. Niemals hatte er sich ihr derart gegenüber geäußert. Trotzdem entfloh ihr ein missbilligender Laut.

„Diese Kleidung mag ja ansehnlich sein, doch kann man sich darin kein bisschen bewegen, geschweige denn kämpfen.“ Nun grinste der Schwarzhaarige breit vor sich hin und beugte sich leicht nach vorn um ihr direkt in der Augen zu schauen.

„Es schickt sich als Frau auch nicht die Kleidung eines Mannes zu tragen und ganz sicher sollte sie sich nicht mit irgendwelchen Dämonen herumschlagen.“

Sie wusste nicht was es war, doch schwang in seiner Aussage ein gewisser Tadel mit, den sie so ohne weiteres nicht hinnehmen würde. Es vermittelte ihr irgendwie den Eindruck als sähe er in ihr noch immer das schwächere Geschlecht, welches so tat als ob. Mit vor der Brust verschränkten Armen drehte sie sich leicht zur Seite und warf ihm einen vielsagenden Blick zu, ehe sie wieder das

Wort erhob.

„Na ein Glück, dass ich mir darum keine Sorgen zu machen brauche. Schließlich laufe ich nicht in Männerklamotten rum und was das rum schlagen mit Dämonen angeht... Ich pfeife darauf, was sich als Frau schickt oder nicht.“ Akiras Grinsen verschwand nicht, vielmehr verstärkte es sich aufgrund ihrer Aussage nur noch. „Das habe ich vermisst.“ flüstere er ihr beinahe entgegen, doch verstand sie nicht so recht, was er jetzt schon wieder meinte. „Was?“ Schneller als sie reagieren konnte hatte er ihren Körper mit seinen Armen umschlossen und sie an sich heran gezogen. Sein Atem brach sich in ihrem Nacken, wo er wohl seine Nase vergraben hatte, als er sage. „Dein loses Mundwerk. Ich hatte Sorge, dass du niemals wieder aufwachst.“ Sie wollte sich schon wieder von ihm lösen, doch konnte sie seine Empfindungen deutlich an dem gequälten Unterton seiner Stimme ausmachen und so ließ sie ihrem Freund diesen Moment. Außerdem war die Nähe Akiras, wenn sie ehrlich zu sich selbst war so verdammt tröstend, dass sie selbst nicht anders konnte, als sich dessen für einen Moment unbedacht vollkommen hinzugeben. „So schnell wirst du mich nicht los. Es braucht schon etwas mehr um mich aufzuhalten.“ Mit ihren Worten, hatte sie den Moment wohl unterbrochen, da er sich wieder von ihr löste. „Das befürchte ich.“ Der Innigkeit war wohl doch nicht vollkommen dahin, wenn er es fertig brachte sie trotz allem zu necken. Ein leises Lachen entfloh ihr, als sie ihm einen leichten hieb in die Seite verpasste und sich dann wieder umdrehte. Ihr Blick verlor sich beinahe in dem farbenfrohen Spektakel der Untergehenden Sonne, als sie wieder aus dem Fenster sah und bekam dadurch wieder das Gefühl der Verzweiflung mit voller Wucht zu spüren.

„Ich brauche Antworten.“ murmelte sie, wobei ihre Finger sich beinahe Krampfhaft um den Balken am unteren Rand des Fensters schlangen und sich damit die volle Aufmerksamkeit ihres Freundes sicherte. „Kiyoshi verbirgt etwas und damit meine ich nicht die Worte, die er einst an die Prinzessin richtete. Es ist mir nun klar, dass es etwas persönliches war, daher soll es mir gleich sein. Dennoch habe ich das Gefühl, dass er mehr weiß... über mich meine ich. Es ergibt einfach keinen Sinn, dass er mich im Traum zu sich ruft und dann keine Ahnung hat wieso.“ Eine Art Knurren brachte ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck, doch konnte sie zu Akiras Glück seinen Blick nicht sehen, da dieser mächtig mit sich zu Kämpfen hatte ihr nicht augenblicklich die Wahrheit über sich preis zu geben.

„Hat er euch gegenüber vielleicht irgendetwas erwähnt was mir weiterhelfen könnte?“ fragte sie dann und sah Akira abwartend über die Schulter hinweg an. Sein sachtes Kopfschütteln war ihr wohl Antwort genug, da sie ihren Blick wider abwandte.

„Nein, er ist nur ein weiteres Arschloch was auf Erden wandelt.“ gab der Schwarzhaarige daraufhin nur preis, was sie sogleich auch abnickte und schmunzelte. Mit dieser Aussage hatte er nicht ganz unrecht.
 

Wie sehr er sich doch dafür hasste ihr eine solch dreiste Lüge aufzutischen und dann auch noch froh darüber zu sein, dass sie ihn nicht durchschaute. Schuldbewusst wandte Akira sein Gesicht ab und starrte ein Gemälde, auf dem eine Landschaft abgebildet war an. Natürlich hatte Kiyoshi gesprochen, auch hatten sie sich gleich nach ihrer Ankunft im Anwesen des Westens über die beeindruckende Sammlung von Büchern und Schriftrollen von Sesshomaru her gemacht und alles was mit dem Herrscheramulett zu tun hatte aus dem Weg geräumt. Der Lord hatte alle Schriften in sein Arbeitsraum bringen lassen, wo sie diese bei Gelegenheit näher studieren würden, wobei der bittere Beigeschmack des Verrats gegenüber Kagome nur immer intensiver wurde. Einerseits hatte Kiyoshi ja recht damit sie fürs erste im unklaren zu lassen, bis sie selbst mehr wussten, wie sich das Amulett auf sie auswirken könnte. Zu gut kannte er die Entschlossenheit seiner Freundin und war sich sicher, würde sie die Wahrheit kennen hielte sie nichts mehr. Andererseits jedoch hatte sie ein Recht darauf, zu erfahren wer sie wirklich war und was es mit ihrer Veränderung auf sich hatte. Viel zu lange quälte sie sich mit dieser Frage und nun wo ihr die Antwort direkt vor der Nase lag war es an ihm zu verhindern, dass sie es heraus fand. Ein wirklich tollen Freund hatte sie sich da ausgesucht, doch war er nicht auch ihr Beschützer? Dennoch hatten sie sich versprochen keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben. Völlig hin und her gerissen verfluchte er innerlich den Blauhaarigen Kami akuma und wünschte sich nichts sehnlicher ihm eine ordentliche Abreibung zu verpassen. Dieser verdammte Mistkerl kam mal eben so daher und stellte das Leben aller auf den Kopf, als wenn sie nicht ohnehin schon Probleme genug hätten. Kopfschüttelnd strich er seinen letzten Gedankengang, da Kiyoshi als Sucher Kagomes Probleme zu beseitigen bereit war, doch war es sein Leben, welches er vollkommen durcheinander brachte. Mit diesem Gedanken kam ihm wieder die Idee in den Sinn Kagome davon zu erzählen, in der Hoffnung sie würde ihm seiner Ansicht über Kiyoshi etwas Zuspruch gewähren um damit nicht länger allein klar kommen zu müssen. Doch wie sollte er das Gespräch diesbezüglich beginnen? Nachdenklich betrachtete er ihre Kehrseite und beschloss, dass eine einfache Aussage reichen würde. Er konnte ja schließlich nicht einfach sagen ´He er ist übrigens mein Halbbruder, was hältst du davon?´ nein das wäre absolut dämlich. Daher stand er nun da, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete wieder das Gemälde, ehe er ein leises Schnauben verlauten ließ „Kaum zu glauben, dass ich mit dem Verwandt sein soll.“

Seine Worte zeigten Wirkung, da die junge Frau kaum merklich mit den Schultern zuckte, als hätte er sie damit aus ihren Gedanken gerissen. Mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht drehte sie sich schließlich zu ihm um und lehnte sich an den Rand des Fensters.

„Wie meinst du das?“ hinterfragte sie seine Aussage mit der Absicht herauszufinden, dass sie sich nicht verhört hatte. Doch schnaubte der Schwarzhaarige ein weiteres mal und sah ihr dann direkt in die Augen, als er folgende Worte verlauten ließ „Kiyoshi ist mein Halbbruder.“

Überzeugungskraft

Lang, lang hat´s gedauert doch bin ich mit einem neuen Kapitel zurück gekehrt. Ich hoffe es gefällt euch. Viel Spaß beim lesen und lasst nen Kommi da.
 

LG -Lotus-

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Vollkommene Stille hatte sich ausgebreitet, als Kagome versuchte die vier letzten Worte zu begreifen, welche Akira soeben von sich gab. Er hatte niemals etwas von einem Bruder erzählt. Hatte seine Mutter vielleicht einen zweiten Sohn, dessen Erwähnung der Wolf nicht für wichtig erachtete bis eben jener leibhaftig vor ihnen stand? Doch war Kiyoshi ein Inuyoukai, wie also passte das zusammen? Nun um ihr das zu erklären musste er wohl etwas genauer werden, entschied sie und warf ihrem Gegenüber einen abwartenden Blick zu, dass er fortfahren solle.

Der Ausdruck in seinem Gesicht zeigte ihr deutlich, was er von der ganzen Sache hielt und wurde dadurch nur neugieriger, was folgen würde.

„Als du ihn zurück holtest haben wir herausgefunden, dass er ebenso ein Kami akuma und der erstgeborene Sohn Kurons ist. Seine Mutter ist irgendeine Chinesische Inuprinzessin.“ erklärte er dann, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

„Wow, dass hätte ich jetzt echt nicht gedacht. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass er göttliches Blut in sich trägt.“ Es war einfach aus ihr heraus geplatzt, ohne darüber nachgedacht zu haben. Für Akira musste es ein Schock gewesen sein zu erfahren, dass sein Vater noch eine weitere Familie gegründet hatte. Zumal er ihr selbst erzählte, dass sich Götter für gewöhnlich nicht mit Dämonen einlassen, was wohl ein fataler Irrtum war. Ob Kiyoshi von Akiras Existenz gewusst hatte? Seufzend fuhr sie sich durch die Haare und wollte ihn diesbezüglich schon fragen, da kam der Wolf ihr auch schon zuvor. „Es wundert mich nicht, dass du nicht darauf geachtet hast. Du hattest andere Dinge im Kopf.“ Verständnisvoll wie eh und je, dachte sie sich kopfschüttelnd. „Wusste er von dir und deiner Mutter?“ Für einen Augenblick verdunkelten sich das Grün in seinen Augen, als er darüber nachdachte und seufzte daraufhin tief „Keine Ahnung, er sprach nur davon gewusst zu haben, dass Kuron sich mit einer Wolfyoukai gepaart hat. Ob er nun mehr über uns weiß kann ich nicht sagen. Seiner Reaktion nach zu Urteilen, schien er jedoch ziemlich überrascht, als ihm klar wurde, wer ich bin.“ Nun um sich in dessen Angelegenheit Klarheit zu verschaffen sollte wohl kaum ein Problem sein. Viel interessanter war nun jedoch die Frage, was geschehen musste um Akiras Unruhe aufgrund dieser Neuigkeiten zu zerstreuen. „Und was jetzt?“ frage sie daher und sah ihren Freund abwartend an, doch erwiderte er ihren Blick nur mit einem unwissenden Ausdruck im Gesicht. „Was meinst du?“ „Naja er ist dein Bruder.“ fing sie an und als Akira wusste worauf sie hinaus wollte verschränkte er wieder die Arme vor der Brust und sah zur Seite. „Na und. Was soll das schon heißen, er ist ein Arschloch.“ entkam es ihm in einem knurrenden Unterton, wobei Kagome das Gefühl bekam, dass ihr Freund mit dieser Angelegenheit extra zu ihr gekommen war um Zuspruch zu erhalten. Doch das konnte er vergessen, er wusste genau, dass sie sich nicht in irgendwelche Dinge hineinziehen ließ, die sie absolut nichts anging. Alles was sie ihm anbieten konnte, war ihre persönliche Meinung dazu und ein gut gemeinter Rat. „Ach komm schon ihr habt euch doch bestimmt etwas zu sagen.“

„Er vielleicht, ich jedoch sehe das ganz anders.“ konterte er auch gleich, was die Schwarzhaarige dann doch überraschte.

„Du meinst er will mit dir darüber sprechen, dich vielleicht sogar kennen lernen?“ Nun wurde die Sache doch irgendwie interessant. Zuvor nahm sie an Kiyoshi wäre gezwungenermaßen hier und wollte seine Schuld in einem schnellen Abwasch begleichen und dann wieder das Weite suchen, auch wenn er Akira als seinen Halbbruder erkannte. Doch wie es schien, war er doch kein so mieser Typ. Nun aber auch nur, was diese eine Sache betraf.

„Keine Ahnung was er will.“ hörte sie dann wieder ihren Freund vor sich hin giften, doch kam in diesem Moment mal wieder Kagomes Samariter komplex zu tage.

„Du solltest mit ihm sprechen.“ schlug sie ihm erwartungsvoll vor und setzte dann zu einer Erklärung an „Ich kenne ihn nicht, doch scheint er sich damit auseinander setzten zu wollen.“

Akira jedoch schien nicht sofort nach dem Köder zu schnappen und stellte noch immer auf Stur.

„Wie kannst du die Fürsprecherin für ihn spielen, nachdem er dich derart behandelt hat.“

So langsam nervte es sie diesen bockigen Wolf überzeugen zu müssen.

„Weil dies eine Sache zwischen ihm und mir ist, doch ist er dein Bruder, also nimm die Gelegenheit wahr und sprich mit ihm. Was auch immer er dazu zu sagen hat, hör es dir an.“

„Halbbruder.“ murmelte er und fing sich dadurch einen Blick ein, welcher ihm deutlich machte, dass dieser Unterschied sie nicht im mindesten interessierte. Wie sehr es sie doch ankotzte sich ständig diese dämlichen Verbesserungen anhören zu müssen. Bruder war Bruder, egal ob Halb, Stief oder Adoptiv.

„Was denkst du würde das bringen?“ fragte Akira ruppig nach, worauf sie nur mit den Schultern zuckte und sich zur Seite drehte um aus dem Fenster zu schauen. Sie schwieg eine Weile, atmete dann tief ein und antwortete ihm dann leise. „Vielleicht nichts, vielleicht würde es aber auch eine Menge bringen, das weißt du nicht. Es wäre eine Gelegenheit ein Stück Familie dazu zu gewinnen. Wenn ich plötzlich jemanden treffen würde und sich dieser jemand als Teil meiner Familie herausstellen würde, so würde ich ihm wenigstens eine Chance geben.“

Sie hörte hinter sich ein zischen, welches sie eindeutig einem unterdrücktem sarkastischen Lachen zuordnen konnte „Ja klar, bei deinem Vertrauen anderen gegenüber würdest du das sicher tun.“

Leicht weiteten sich ihre Augen, als sie das hörte und drehte ihren Kopf mit einem vernichtenden Blick zu ihm um. Wie konnte er es wagen sie gerade jetzt, bei diesem Thema zu verhöhnen? Wobei er am besten wusste, was ihr Familie bedeutete. Er genau wusste, dass ihre Blutlinie mit ihrem

verscheiden ausgelöscht wäre. „Vorsicht Akira. Du weißt genau warum das so ist.“ presste sie mit vor Wut unterdrückter Stimme hervor. Sie sah noch kurz in seine geweiteten Augen, ehe sie sich wieder der atemberaubenden Aussicht zu wandte. „Entschuldige, so war das nicht gemeint.“ versuchte er es versöhnlich was sie im stillen annahm, jedoch nicht darauf einging. Kagome schüttelte leicht den Kopf. Irgendwie erinnerte sie diese Situation an damals, wo auch eben solche Halbbrüder nichts voneinander wissen wollten. Das dieses Zerwürfnis auch heute noch besteht und sich wohl niemals ändern wird brachte sie dazu Mitleid für jene zu empfinden. Eine Familie stand über allem, so sah sie das jedenfalls. Vielleicht war das ja so ein Youkaiding, dass man einfach so bei dem kleinsten Fehltritt auf jenes Familienmitglied schiss und diesem wortwörtlich den Krieg erklärte. Leise stieß sie einen Seufzer aus und stützte sich mit den Armen am Fensterrahmen ab, als

sich ihr Blick auf den immer dunkler werdenden Horizont richtete. „Ich kenne zwei Personen, die mit euch ein ähnliches Schicksal teilen, doch in ihrem Fall wollten beide nichts voneinander wissen, bekämpften sich bis aufs Blut und wünschten sich den gegenseitigen Tod. Auch heute noch ist der Name des jeweils anderen ein Rotes Tuch für sie, obwohl sie beide zusammen eine verdammt starke Gemeinschaft abgeben. Keiner von ihnen möchte über seinen Schatten springen und auf den anderen zugehen, doch ist Kiyoshi bereit auf dich zu zu gehen, also hör ihn an.“ Der Kami akuma seufzte. Dieses Geräusch riss die damit aus ihren Gedanken, worauf sie sich wieder aufrichtete und zu ihrem Freund umdrehte. Der Blick mit dem er sie bedachte erstaunte die junge Frau jedoch. „Ich

denke ich weiß wen du damit meinst.“ meinte er dann und rieb sich mit der Hand über den Nacken. Seine Miene schien nachdenklich, als würde er nun genaustens über ihre Worte nachdenken. Dann jedoch ließ er seine Hand wieder sinken und sah sie entschlossen an „Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat doch glaube nicht, dass wir die besten Freunde werden.“ Dies war Kagome Antwort genug, worauf sich augenblicklich ein siegreiches Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete „Das erwartet auch keiner. Ich habe dir einfach nur den Rat gegeben ihn anzuhören, ehe du es im Nachhinein bereust.“ antwortete sie ihm und verschränkte dabei überheblich die Arme vor der Brust, wobei Akira belustigt vor sich hin schnaubte. „Kaum zu glauben, dass ich von einem so jungen Ding Ratschläge annehme.“ Was sagte er da? „Verarsch mich bloß nicht alter Mann.“ lachte sie ihn daraufhin laut los, doch sah Akira nur empört drein und wandte ihr gespielt beleidigt den Rücken zu. „Alt? Na hör mal, in der dämonischen Welt gelte ich mit meinen beinahe 250 Jahren noch als heranwachsender.“ „Dann bist du ja fast noch ein Welpe.“ lachte sie ihn weiter aus. Mit beinahe schockiert geweiteten Augen starrte er sie nun an, wahrscheinlich, weil er sie so ausgelassen eher selten erlebte, was dazu führte, dass Akira selbst zu lachen anfing und ihr damit recht gab.
 

Kaum ein paar Meter von den beiden ausgelassen lachenden Freunden entfernt stand jemand vor der Tür und hielt schon sein geraumer Zeit inne. Die beiden Freunde hatten während ihres Gesprächs nicht bemerkt, dass jemand ihrem Gespräch, wenn auch unbeabsichtigt gelauscht hatte. Kiyoshi hatte sich nach einigem hin und her dazu durch gerungen einen weiteren Versuch zu starten sich bei Kagome zu entschuldigen, doch stand er nun wie erstarrt da und lauschte dem heiteren Gelächter der bisher lieblos wirkenden Frau. Selten hatte er eine Menschenfrau mit solch ausdrucks kalten Verhalten wie das ihre gesehen. Anders gesagt hatte er selten an irgendeinem Wesen solch Emotionslosigkeit feststellen können, abgesehen von dem Lord des Westens, dessen drohenden Blick sie überraschender weise ziemliche Konkurrenz machen konnte. Doch nun schien sein erster Eindruck von ihr in sich zusammen zu fallen und dem Bild platz zu machen, welches sein Halbbruder von ihr hatte. Er wollte sich eigentlich mit ihr aussprechen um dann seiner Aufgabe weiter zu folgen, doch stand er wie versteinert da, eine Hand in der Luft erhoben um an den Holzrahmen neben der Tür zu klopfen und lauschte ihrer seidenweicher Stimme. Nun hatte er ein noch schlechteres Gewissen als ohnehin schon. Nicht nur, dass er die Frau vollkommen falsch eingeschätzt hatte, er hatte sie dazu auch noch als kaltherziges Miststück bezeichnet, obwohl sie das genaue Gegenteil war. Sie sprach Akira sogar zu seinem Gunsten zu, obwohl sie ihn, wie er annahm zu hassen schien. Die Augen Kiyoshis weiteten sich kaum merklich als er hörte, wie Akira der jungen Frau nach einer Weile eine Gute Nacht wünschte und er daraufhin sich der Tür nähernde Schritte vernahm. Schnell erwachte der aus seiner Starre und nahm die Beine in die Hand um bloß nicht beim lauschen erwischt zu werden. Er sprintete so schnell er konnte davon, bis er vor seinem eigenen Zimmer ankam und dieses erleichtert betrat. Mit einen tiefen Seufzer lehnte er sich an die Wand neben der Tür und starrte dabei ins leere. In dem Kopf des Blauhaarigen wirbelten die Gedanken nur so umher. Er nahm an es wäre ein leichtes diese Frau zu brechen, doch schien sie wie ein Buch mit sieben siegeln. Nach außen hin zeigte sie sich stolz, erhaben und unnahbar. Akira gegenüber jedoch verhielt sie sich liebevoll und zeigte Verständnis. Sie hatte sich dem Wolf gegenüber sogar ein Stück weit für ihn eingesetzt, obwohl er sich ihr gegenüber mehr als respektlos verhielt. Er konnte ihr Verhalten einfach nicht verstehen, welches dieser Gesichter war nun die wahre Kagome? Er wollte sie unbedingt kennen lernen, doch zu seiner eigenen Verwunderung galt

dieses Interesse nicht nur dem Sinne seiner Aufgabe als Sucher, es war die Tatsache, dass sie als Person anders war als all jene denen er jemals begegnete. Sie war ihn genau so ein Mysterium wie

seine einstige Geliebte, durch dessen Augen diese Frau ihrer beider Untergang mit ansah.

Ein klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken, doch ehe er sich erheben konnte wurde diese auch schon energisch aufgeschoben. „Was machst du da auf den Boden?“ kam es von Akira, der seinen Kopf durch den Türspalt gesteckt hatte und auf ihn hinab sah. Kiyoshi schnaubte nur über seine Unhöflichkeit nicht einmal darauf zu warten, bis er hinein gebeten wurde und kam abrupt auf die Beine „Nachdenken. Was geht dich das an?“ blaffte er los und wandte sich ab um zu der kleinen Sitzgruppe bestehend aus einem kleinen niedrigen Tisch und Sitzkissen zu marschieren. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht trat Akira einfach ein und schloss die Tür hinter sich. „Schuldgefühle was?“ der Schwarzhaarige lachte, worauf Kiyoshi ihm einen warnenden Blick zu warf und sich auf den Platz gegenüber der Tür nieder ließ „Unterstehe dich meine Gefühle zu durchleuchten. Außerdem, wer hat dir erlaubt mein Gemach zu betreten.“ Akira jedoch ignorierte ihn, was den Blauhaarigen zur Weißglut trieb und setzte sich ihm gegenüber. „Verschwinde einfach, ich brauche keine Moralpredigt von dir.“ zischte Kiyoshi drauf los, doch ging Akira wieder nicht darauf ein. Stattdessen verschränkte er einfach die Arme vor der Brust und sah zur Seite „Sei still.“ Dieser ruhige unberührte Ton passte so gar nicht zu dem Akira, den er bisher kennen gelernt hatte, dennoch wie konnte er es wagen, so mit ihm zu reden? „Auch wenn du darauf keinen Wert legst bin ich noch immer dein älterer Bruder. Da erwarte ich etwas mehr Respekt.“ „Respekt?“ knurrte Akira auf und schlug mit der Faust auf den kleinen Holztisch „Ich bin nur hier, weil Kagome mir dazu geraten hat. Also sag was du zu sagen hast.“ Skeptisch betrachtete der Inu den Wolf und stellte sich dabei die Frage ob für Akira hinter der Freundschaft zu der Menschenfrau nicht doch mehr lag. „Du tust anscheinend alles, was sie von dir verlangt. Man könnte meinen du seist auf mehr aus, als ihre Sicherheit.“ Damit hatte einen Nerv bei dem Schwarzhaarigen getroffen, dass wusste er, da dieser ihn nun mit einem finsteren Blick bedachte und ein leises Knurren seine Brust zum beben brachte. „Ich würde alles für sie tun, doch ist es keine Liebe die mich dazu verleitet. Diese Frau war die erste Person, die einen jemand und kein etwas in mir gesehen hat. Sie war die erste, die sich meine Freundschaft wünschte und bereit war ihr Leben für das meine zu geben.“ Er hielt kurz inne um sich zu beruhigen, worauf sein Gesicht plötzlich einer undurchdringlichen Maske glich. „Wie bereits erwähnt, ich bin hier um mir anzuhören, was du zu sagen hast.“ Mit einem mal fühlte sich der Blauhaarige unwohl, so angestarrt wie er wurde kam er sich wie bei einem Verhör vor. Dennoch fühlte er Erleichterung und eine tiefe Dankbarkeit Kagome gegenüber, die diese Aussprache ermöglicht hatte. Kaum hörbar atmete er einmal tief durch und räusperte sich leise, ehe er auch schon zu sprechen begann.

Die Wahrheit und schlaflose Nächte

Lang lang ist´s her.... Oh man schon über drei Monate! Tja was soll ich sagen? Ich tue was ich kann und nutze jeden Moment der sich mir ergibt zum Weiterschreiben. KLEINE INFO! Diese Geschichte wird auf keinen Fall abgebrochen ich werde sie auf jeden Fall beenden!!!!! Habe auch schon den weiteren Verlauf und das Ende vor Augen, nur fällt es mir im Moment etwas schwer die Zwischenräume auszufüllen, falls ihr wisst was ich meine.... Soo dann rede ich mal nicht um den heißen Brei herum. Hier kommt ein neues Kapitel mit einem kleinen Ausschnitt des letzten Kapi, nur um den Anschluss wieder zu finden.

Hoffe auf das ein oder andere (positive) Review.... :b
 

LG -Lotus-

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Mit einem mal fühlte sich der Blauhaarige unwohl. So angestarrt wie er wurde kam er sich wie bei einem Verhör vor. Dennoch fühlte er Erleichterung und eine tiefe Dankbarkeit Kagome gegenüber, die diese Aussprache ermöglicht hatte. Kaum hörbar atmete er einmal tief durch und räusperte sich leise, ehe er auch schon zu sprechen begann.................
 

„Als Vater uns damals verließ war ich gerade geboren. Meine Mutter erklärte mir als ich alt genug war um es zu verstehen, er müsse fort gehen. Ich wollte ihn jedoch kennen lernen und begab mich auf die Suche nach ihm. Es kam der Tag, da nahm ich endlich die Präsenz eines Gottes wahr und so hoffte ich auf der Richtigen Spur zu sein. Ich stieß zu meinem Glück nach einiger Zeit auf zwei Götter, hielt mich dennoch zurück. Es hätte schließlich tödlich für mich enden können einfach so auf einen Gott zu zu gehen und da sie zu zweit waren...“ Der hündische Halbgott ließ den Satz offen und fuhr mit einem Schulterzucken fort „Sie sprachen sich des öfteren mit ihren Namen an, so fiel auch der Kurons. Damit hatte ich die Gewissheit endlich meinen Vater gefunden zu haben. Mein Glück darüber währte jedoch nicht lange, als ich ihrem Gespräch lauschte. Sie schienen sich lange nicht gesehen zu haben, da Kuron seinem Bruder über viele Dinge in Kenntnis setzte.“ Mit verengten Augen wandte er den Blick ab „Die Details erspare ich dir, doch lief das Gespräch darauf hinaus, dass Kuron nicht nur einen sondern gleich zwei schwerwiegenden Fehler beging. Er sprach von meiner Mutter und von einer Wolfyoukai, die er geschwängert haben sollte, doch beschwichtigte sein Bruder ihn er solle sich darüber keine Gedanken machen. Mischlinge wie wir hätten eh nicht das Recht irgendwelche Ansprüche zu erheben. Für sie sind wir Missgeburten. Ein möglicher Nebeneffekt, der bei ihren Späßen geschehen kann und nicht weiter wichtig ist. Diese Bastarde haben schließlich gelacht und ich verschwand wieder unbemerkt. Man sagt, dass es nicht oft vor kommt, dass sich ein Gott mit einem Dämon einlässt, doch das stimmt nicht. Es kommt eher selten vor, dass einer seinen Partner schwängert. Sie suchen sich ihre Gespielinnen auf der ganzen Welt. Vollkommen gleich ob Mensch, Dämon oder andere Wesen, weil sie ihren Spaß daran haben allen ihre Überlegenheit in jedweder Hinsicht zu demonstrieren.“ Die Wut überkam ihn, als er an jenen Tag zurück dachte, doch legte sich diese wieder als er Akiras Stimme vernahm „Meine Mutter erzählte mir, Kuron musste gehen, weil es ihm verboten wurde zu bleiben.“ In diesem Moment machte sich Mitleid in Kiyoshi breit, da er ihm nun die Illusion von dem Vater nehmen musste, der nicht bei seiner Familie sein durfte. „Das ist eine Lüge. Genau die selben Worte richtete er auch an meine Mutter, als er uns verließ. Er schob es auf seinen verhassten Bruder Fudo, irgendwoher musste er ja einen Sündenbock nehmen. Doch bei all den Verbrechen, die der Feuergott bereits zu dieser Zeit beging war das kein allzu großes Opfer. Als ich meiner Mutter schließlich die Wahrheit erzählte nahm sie sich das Leben.“ Den entsetzen Blick seines Halbbruders begegnete er mit einer ernsten Miene und sagte dann „Seit dem Tag als ich von dir erfuhr wollte ich dich finden. Ich gebe zu, dass mein Interesse an dir nicht nur familiärer Hinsicht galt. Ich hoffe auf deine Hilfe.“

„Meine Hilfe? In wie fern?“ hakte Akira nach.

„Kuron soll dafür bezahlen, was er meiner Mutter angetan hat und ich nehme mal an, dass du nachdem du nun die Wahrheit kennst ein anderes Bild von unserem Erzeuger hast.“
 

Lange sah Akira seinen Halbbruder an und versuchte die Ehrlichkeit hinter seinen Worten zu ergründen. Doch so sehr er auf eine Lüge hoffte, wurde er nur bitterlich enttäuscht. Mit zu Fäusten geballten Händen erhob sich der Wolf und begann auf und ab zu laufen. Er schaffte es nach jener Erkenntnis einfach nicht länger still da zu sitzen. Seine gesamte Welt wurde soeben erschüttert und er müsste lügen, wenn er sich in diesem Moment nicht ebenso diese Rache wünschte. „Akira gemeinsam können wir es ihm Heimzahlen. Er hat unser beider Mütter das Herz gebrochen und uns ebenso verlassen. Er hat sich einen Dreck darum geschert, was aus uns wird, du kannst dir nicht vorstellen wie es war sie darüber lachen zu hören.“ Abrupt hielt der angesprochene inne und wirbelte herum. Er konnte schon spüren, wie sein innerstes brannte, doch hielt er sich zurück dem Blauhaarigen an die Gurgel zu springen. Eine solche Wut hatte Akira noch nie verspürt, weshalb er nicht so genau wusste, wie er damit nun umgehen sollte. „Das muss ich auch nicht wissen.“ knurrte er aus tiefster Kehle und ging zur Tür „Ich brauche erst einmal einen klaren Kopf.“ Damit rauschte er aus dem Raum und machte sich nicht einmal die Mühe die Tür wieder zu schließen. Das einzige, an was er gerade denken konnte, waren die Worte Kiyoshis, die in seinem Kopf nur so herum wirbelten. Es war alles nur eine Lüge, dieser verdammte Bastard hatte seine Mutter nur ausgenutzt und seinen Spaß mit ihr gehabt. Allein, wenn er daran dachte, was geschehen würde, würde sie davon erfahren ließ ihn erzittern. Sein Weg führte ihn auf den großen Platz vor Sesshomarus Anwesen, direkt auf das Tor zu, vor dem die zwei Wachen standen und ihn misstrauisch beäugten. Sie schienen keine Anstalten zu machen sich in Bewegung zu setzen, da sprang Akira einfach ab und führte seinen Weg über das Tor hinaus weiter fort. Knurrend kam er auf der anderen Seite wieder auf und rannte los. Wohin? Das wusste er nicht, er musste sich abreagieren ganz egal wie. In seinem jetzigen Zustand durfte er nicht in Kagomes Nähe kommen, seine Freundin würde ihn mit Fragen löchern und er war sich nicht sicher, wie sich seine Wut mit ihrem Temperament vertrug. Im stillen bat er um Verzeihung und lief einfach weiter.
 

In einem anderen Teil des Hauses schlug eine schlaflose Frau stöhnend die Decke beiseite und setzte sich auf ihrem Futon auf. Durch die Unwissenheit welch Träume nach Kiyoshis erscheinen sie nun heimsuchten und der Überdosis Schlaf die sie in letzter Zeit genoss, hatte sie von vornherein nicht vor gehabt zu schlafen. Obendrein vermochte ihr ihre Umgebung auch noch keine Möglichkeit sich zu entspannen. Die Anwesenheit der zahlreichen Dämonen brachten ihre Sinne in Aufruhr und versetzten sie in stete Alarmbereitschaft. Sie dachte bereits darüber nach zu ihrem Freund ins Zimmer zu schleichen um sich im Schutze der Gewohnheit an sein weiches Fell zu kuscheln, doch würde dies nur ein Beweis ihrer Schwäche sein. Akira dies wissen zu lassen war eine Sache, doch Kiyoshi, Sesshomaru und dessen gesamter Hofstaat? Die Dämonen hier hatten schon genug Vorurteile Menschen gegenüber, da musste sie diese nicht auch noch bestärken nur weil sie nicht schlafen konnte. Kopfschüttelnd richtete sich die Schwarzhaarige auf und zog sich über ihren weißen Yukata, den Scarlett ihr gewissenhaft zum Schlafen bereit gelegt hatte einen leichten Kimono. Schnell spürte sie eine enorme Hitze in ihr aufsteigen als sie das extra Kleidungsstück schließen wollte und schob es sich kurzer Hand wieder von den Schultern. Sie konnte beim besten willen nicht verstehen, wieso die Frauen in dieser Zeit keinen regelmäßigen Hitzschlag erlitten. Auch wenn es nicht üblich war in nichts weiter als einem Yukata am Leib herum zu laufen, verstaute die junge Frau den Kimono wieder im Schrank und ging auf die Tür ihres Zimmers zu. Für einen Augenblick verharrte sie um herauszufinden, ob sich jemand auf dem Gang befand, doch machte sie sich damit nur etwas vor. Ein genervtes Schnauben entfloh ihr, als ihre Sinne wieder einmal versagten und riss die Tür auf. Sie trat einen Schritt vor und schlüpfte in ein paar Strohsandalen auch Zōri genannt, die sie wie die rothaarige Dienerin ihr angepriesen hatte nur auf den Gängen zu tragen hatte. Sie hasste das Mittelalter. Hier wurde so viel auf Tradition geachtet, dass ihr beinahe der Kopf rauchte. Die Neuzeit war in dieser Hinsicht viel lockerer und sie fing an die forsche Umgangs weise untereinander zu vermissen. Das gegenseitige Necken, ohne gleich damit rechnen zu müssen, dass sein Gegenüber ein Wort als Beleidigung interpretierte. Ein weiteres Seufzen entkam ihr, als sie die Tür hinter sich schloss und verharrte erneut, als sie den Kopf hob. Oh man. Dachte die junge Frau, als sie in das Gesicht eines Dieners blickte, der sie mit beinahe bis zum Anschlag geweiteten Augen anstarrte. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, weshalb der junge Dämon derart geschockt wirkte, worauf sie sich das Grinsen verkniff und die Arme vor der Brust verschränkte. Dies führte dazu, dass sein Blick auf der untere Region ihres Dekolletees verharrte, ehe sich ein Rotschimmer auf seinen Wangen ausbreitete und er schnell wieder weg sah. „Bitte verzeiht, Kagome-sama. Kann ich euch irgendetwas bringen?“ Das war ja einfach zum schießen. Innerlich lachte sich Kagome einen ab und fragte sich, wie der Diener wohl reagiert hätte, hätte er sie in ihrer normalen Kleidung erblickt. Ihm wäre wohl das Blut aus der Nase geschossen und er wäre in Ohnmacht gefallen. Einfach unglaublich, wie skandalös es war sich mit einem Yukata in die Öffentlichkeit zu begeben. „Nein, ich brauche nichts.“ antwortete sie ihm dann ruhig und ging dann einfach an ihm vorbei. „Aber... Ihr... Ihr könnt doch nicht...“ „Doch ich kann, wie du siehst.“ unterbrach sie sein Gestotter, als er sie daran hindern wollte in Ihrem Aufzug durch die Gänge zu wandern und huschte um die Ecke. Sie hatte nun wirklich keinen Nerv darauf sich von einem verklemmten Dämon Modetipps geben zu lassen. Wieder etwas, was sie an dieser Zeit nervte. Als ob es ein Gesetz gäbe bloß nicht zu viel Bein zu zeigen. Vielleicht gab es das ja auch, doch konnte sie wohl kaum etwas davon wissen.

Langsam schlenderte durch die Gänge und sah sich das erste mal wirklich um. Auch wenn sie über den Fortschritt hinter diesen Gemäuern im Gegensatz zu den spartanischen Leben, welches die Dorfbewohner in den kleine Dörfern führten positiv überrascht war, so kam es ihr hier ziemlich kühl vor. Zugegeben, die Einrichtung und Dekoration war stilvoll und elegant, für diese Zeit wohl bemerkt, dennoch für ihren Geschmack einfach viel zu traditionell. Von den hellen Tatami-matten in den Räumen und den schlichten Holzfußboden in den Fluren, bis hin zu den beigen Wänden wirkte ein Raum wie der andere, einfach nur langweilig. Ja es gab das ein oder andere Bild in den Zimmern, doch war´s das auch.  Sie selbst mochte bunte Wände und einen weichen Teppichboden, doch konnte sie hier wohl kaum jemanden für schlechten Stil anklagen, da es so etwas wie Wandfarbe oder einen Teppichknüpfer zu dieser Zeit sicher nicht geben dürfte. Für einen Moment dachte sie darüber nach, wann jene Dinge wohl erfunden wurden oder noch werden würden, doch schüttelte sie nur den Kopf. Woher zum Teufel sollte sie das wissen? Und wen interessierte das überhaupt?  
 

Als Kagome das zweite Stockwerk einmal umrundet hatte blieb sie vor den Treppen stehen, die entweder nach unten oder nach oben in das dritte und letzte Stockwerk führen würde. Einerseits war sie schon neugierig, was sich dort oben befand und doch sah sie davon ab den aufstieg zu wagen, als in ihr der Verdacht aufkeimte, dass sich dort womöglich Sesshomarus persönliche Räumlichkeiten befanden. Allein wenn sie daran dachte sich mit den Daiyoukai vollkommen allein und ungestört in seinem Schlafzimmer zu befinden behagte ihr irgendwie nicht. Sie fühlte sich merkwürdig in seiner Gegenwart und hatte das Gefühl der Dämon beeinflusse ihren Körper wenn er ihr zu nahe kam. Nach einem letzten Blick die Stufen hinauf wandte sie sich schließlich ab und begab sich in das darunter liegende Stockwerk. Hier gab es zu ihrem Bedauern genau so viel zu sehen. Lange Gänge, ein blank polierter Holzfußboden und triste leere Wände, demnach rein gar nichts. Sie hatte gehofft, vielleicht ein paar Portraits von Familienmitgliedern zu entdecken, doch werden sich diese wohl eher in den Privaträumen des Lords befinden. Es wäre schon eine einmalige Gelegenheit gewesen etwas über das Leben des schweigsamen Daiyoukais zu erfahren. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie ihren Kopf aufgrund dieser Gedankengänge schüttelte. In all der Zeit, in der sie Sesshomaru kannte hatte sie keinen Gedanken an den Inuyoukai verschwendet und nun kochte ihre Neugierde geradezu über. Sie hatte ihn stets als überempfindlichen, arroganten und unberechenbaren Dämon abgetan um den man weitestgehend einen großen Bogen machen sollte. Doch hatte sie sich von Vorurteilen und den Erzählungen Inuyashas beeinflussen lassen. Nun Sesshomaru selbst hatte durch sein bestreben ihrem Leben ein Ende zu setzten viel dazu beigetragen, doch musste sie zugeben, dass er eigentlich kein schlechter Kerl war, wenn sie mal davon absah das er ein verdammter Lustmolch war. Und doch musste sie feststellen, dass sie darauf aus war mit dem Daiyoukai Freundschaft zu schließen. Abrupt blieb sie stehen und starrte mit leicht geweiteten Augen den Boden an. Ihre Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie hegte bereits das Bedürfnis etwas mehr über Sesshomaru in Erfahrung zu bringen, doch das sie tatsächlich Freundschaftliche Gefühle für ihn aufbrachte war ihr neu. Zumal sie sich stets selbst daran erinnerte jegliches Gefühl zu unterdrücken, es brachte ohnehin nichts als ärger. Sie wurde nachlässig und dies musste sich schleunigst ändern, ehe die alte Kagome wieder zutage trat. Dies durfte auf keinen Fall geschehen, es würde sie nur in ihrem Auftrag behindern. Obendrein kämen eine Vielzahl unliebsamer Gedanken und Gefühle in ihr auf, mit denen sie sich nicht auseinander setzten wollte. Es war um so vieles leichter an nichts denken zu müssen, so viel angenehmer nichts zu fühlen.

„Wie lange willst du da noch rum stehen?“ Von einer Stimme aus ihren Gedanken gerissen zuckte die junge Frau leicht zusammen und erkannte erst jetzt, dass sie vor der einzigen Tür stehen geblieben war hinter der noch Licht brannte. Langsam sah sie sich um, doch die Tatsache, dass sich niemand auf dem Gang befand ließ sie erkennen, dass die Stimme aus eben diesem Raum kam. „Du darfst eintreten, falls du auf eine Erlaubnis wartest.“ Die unterkühlte monotone Stimme jagte ihr einen Schauder über den Rücken, wobei sie sich selbst dafür schallte derart unaufmerksam gewesen zu sein. Konnte sie denn nicht ein einziges mal Glück in ihrem Leben haben? Dieses Grundstück konnte so groß sein wie es wollte, doch musste sie ausgerechnet dort landen, wo sich auch Sesshomaru befand. Was tat er überhaupt hier? Die Tatsache, dass er sich in einem der Räume seines eigenen Heims aufhielt tat hierbei nichts zur Sache. Vielmehr ging es darum, dass sie annahm, seine Gemächer würden sich im obersten Stockwerk befinden, wo ein jeder sich für gewöhnlich zu solch einer Zeit einfinden würde. Und wenn sich hinter dieser Tür vielleicht sein persönliches Reich befindet? Auch wenn ihr Verstand sagte schleunigst das weite zu suchen, so trat sie langsam an die Tür heran und schlüpfte aus ihren Zoris. Ihr war nach ein bisschen Gesellschaft und da Akira keine Option war, könnte sie ja mal schauen, was der Lord so in seiner Freizeit tat, dann könnte sie ja immer noch verschwinden. Sie verzog spöttisch dem Mund, als sie daran dachte, dass er womöglich wie üblich einfach nur da saß und nichts tat. Denkbar wäre es jedenfalls bei seiner steifen Haltung, die er stets an den Tag legte. Damit hob die Hand, schob langsam sie die Tür bei Seite und trat in den vom Kerzen beleuchtete Raum ein.

Die Herausforderung

So da bin ich mal wieder und habe auch gleich ein neues Kapitel mitgebracht.... Ich erspare mir die große Rede und wünsche euch viel Spaß, hoffentlich gefällt es euch. Lass was da ;b
 

LG -Lotus-

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Schon nach dem ersten Schritt bemerkte sie es, dieser Raum war anders, doch schloss sie erst die Tür und ging weiter hinein um sich schließlich um zu sehen. Erstaunt stellte sie fest, dass dieser Raum weitaus größer war als all die anderen, den Speisesaal dabei mal ausgeschlossen. Nach den Regalen voller Bücher, welche an jeder Wand entlangliefen zu urteilen befand sie sich nicht wie zuvor angenommen in seinem Schlafzimmer sonder in der Bibliothek. Als sie einen Blick nach oben warf weiteten sich ihre Augen. Neben der Tür liefen links und Rechts zwei Holztreppen auf ein etwa ein Meter breites Holzpodest, welches ebenfalls einmal an allen vier Wänden entlang lief und auch dort Regale voller Bücher bereit hielt. Sesshomaru hatte von einer Bibliothek gesprochen, doch nicht erwähnt, dass sich diese über zwei Stockwerke hinweg erstreckte. „Warum so überrascht?“ hörte sie ihn fragen und sah sich nach ihm um. Sie fand ihn schließlich umringt von Kerzen, mit einem Buch bewaffnet gemütlich in einem Haufen Kissen sitzend wieder. Er sah sie nicht an, las stattdessen einfach weiter und wartete auf ihre Antwort. Kagome jedoch hatte seine Frage vollkommen vergessen, als sie den Inuyoukai da sitzen sah und bemerkte dabei nicht das dümmliche Grinsen, welches sich auf ihr Gesicht schlich. Dieses Bild entsprach so gar nicht dem, welches sie von dem Daiyoukai hatte, vielmehr sah er gerade so aus, wie ein belesener gut aussehender Referendar oder Student, es fehlte nur noch die Brille. Er wirkte auf sie in diesem Moment irgendwie so gewöhnlich. Den aufkeimenden Lachanfall unterdrückend drehte sie sich schnell um und schüttelte aufgrund ihrer absurden Gedanken den Kopf. „Du hast von einer Bibliothek gesprochen, doch bin ich überrascht, dass diese so gewaltig ist.“ schwafelte sie einfach vor sich hin, nicht wissend, damit seine Frage beantwortet zu haben. Langsam lief sie vor den Bücherregalen hin und her und besah sich die einzeln aufgestellten Lektüren, doch kam in ihr nicht wirklich das Bedürfnis auf zu lesen oder die Massen an Schriften nach einer Lösung für ihr Problem zu durchstöbern, dafür wäre ja morgen auch noch ein Tag. Ihre Aufmerksamkeit zog sich auf einen kleinen Tisch auf dem ein Shogi Spielbrett aufgestellt war, worauf sie dem Daiyoukai einen Seitenblick zu warf. Es wäre doch weitaus interessanter sich die Zeit mit einem Spiel zu vertreiben. „Hast du Lust zu spielen?“ fragte sie, worauf sich Sesshomaru mit hochgezogenen Augenbrauen von seinem Buch los riss und sie ansah. Seine Miene wurde jedoch wieder ausdruckslos, als sein Blick ihrem ausgestreckten Arm folgte und an dem Spielbrett hängen blieb. Hatte er etwa an etwas anderes Gedacht? „Denkst du tatsächlich, du hättest eine Chance gegen mich?“ Schulterzuckend ließ sie sich auf dem Kissen vor dem Tisch nieder und ließ ihn ein kleines Lächeln sehen „Finden wir es doch heraus.“ Dem würde sie es zeigen, dachte sie und warf sich das Haar über die Schulter, als er noch immer da saß und sie einfach nur anstarrte „Aber wenn du weiter lesen willst..“ Mit diesen Worten machte sie ihren ersten Zug, sich damit begnügen müssend gegen sich selbst zu spielen, doch schoss kurz darauf eine Hand in ihr Blickfeld und klatschte einen Stein der gegnerischen Seite auf das Spielfeld. Langsam sah Kagome auf und begegnete Sesshomarus eisigen Blick, senkte ihren jedoch wieder, als sie wieder am Zug war. „Du stellst dich gern Herausforderungen.“ murmelte die Schwarzhaarige, als sie einen weiteren Stein fort bewegte, worauf Sesshomaru ohne zu zögern seinen Zug tat. „Es ist weniger eine Herausforderung, ich lasse mich nur nicht von dir verspotten.“ Ihre Blicke begegneten sich daraufhin, wo sie deutlich die Überheblichkeit in seinen Augen erkennen konnte. Der Daiyoukai ließ einem nur das sehen was er wollte und sagte ihr damit, dass er niemals gegen sie verlieren würde. Kagome jedoch war sich sicher den Daiyoukai schlagen zu können, viel zu oft hatte ihr Großvater sie dazu genötigt eine Partie mit ihm zu spielen, wenn ihm langweilig war. Dazu hatte sie sich oft genug im Internet über die neusten Strategien schlau gemacht, um den alten Mann besiegen zu können. Wehleidig dachte sie an diese Tage zurück, doch verbannte sie jene Gedanken und setzte den nächsten Stein. Er diente als Köder, welchen Sesshomaru sicher nicht schlucken würde und stattdessen weiter vor zog, wie sie es sich erhoffte. Nach einem herablassenden Laut tat der Daiyoukai seinen Zug, wie erwartet, worauf Kagome einen weiteren Köder auslegte, auf den er wieder nicht einging. „Ich habe mich hier ein wenig umgesehen und dabei bemerkt, dass sich in keinem der zugänglichen Bereiche etwas persönliches von dir befindet.“ teilte sie ihm mit, doch schien Sesshomaru diese Aussage absichtlich zu überhören und heftete seinen Blick stur auf das Spielbrett, als er einen Stein bewegte. Kagome jedoch ließ sich nicht beirren, ließ kurz ihren Blick über das Feld schweifen und machte ihren Zug. Es mochte unfair sein, dass sie eine der best ausgeklügelten Strategien des 21. Jahrhunderts anwandte, doch war ihr Gegner noch immer ein hochintelligenter Daiyoukai und dieser würde nebenbei noch etwas dazu lernen. Als sie wieder am Zug war verharrte sie und sah Sesshomaru so lange an, bis er den Kopf hob und ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. „Was hältst du davon dieses Spiel etwas interessanter zu gestalten?“

„Und an was denkst du?“ fragte er mit deutlichem Interesse nach, worauf Kagome sich leicht vorbeugte und ihn direkt in die Augen sah „Wenn du gewinnst, gebe ich mich dir hin.“ Mit dieser Aussage hatte der Daiyoukai wohl nicht gerechnet, da seine Augenbrauen nach oben schossen und sein Mundwinkel zu zucken begann. Diesen Vorschlag hätte sie niemals gemacht, wenn sie sich nicht absolut sicher wäre, diese Partie zu gewinnen und hatte irgendwie sogar ein schlechtes Gewissen. Doch andererseits erfreute sie sich an dem, was sie dafür bekommen würde. „Und wenn ich gewinne, erzählst du mir etwas von dir. Etwas persönliches.“ Mit diesen Worten setzte sie ihren nächsten Stein, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Sesshomaru jedoch saß einfach nur da, starrte sie an und knurrte leise auf „Warum sollte ich dir solch Informationen anvertrauen?“

„Hatten wir das nicht schon?“ entkam es ihr, wobei sie den Kopf schüttelte und ein Lächeln ihre Gesichtszüge etwas erweichen ließ. „Nun einerseits, weil es Teil dieses Wetteinsatzes ist und andererseits, möchte ich mehr über dich erfahren. Du denkst, dass ich Informationen sammle um einen möglichen Schwachpunkt ausfindig zu machen, doch irrst du dich. Ich versuche dich einfach nur kennen zu lernen. Ich versuche dich zu verstehen, deine Vorlieben, Abneigungen, sehen wie du die Welt siehst.“

Wenn sie glaubte diese Erklärung würde ihm reichen, so wurde sie nun eines besseren belehrt. Sesshomaru war durch und durch misstrauisch. „Aus welchen Grund solltest du das wollen?“

Seufzend neigte sie den Kopf leicht zur Seite und legte ihm ihre Gedanken offen. „Seitdem wir gemeinsam Reisen sehe ich dich mit anderen Augen. Zuvor warst du für mich Inuyashas Halbbruder, der arrogante, emotionslose und kaltblütige Daiyoukai, der alles nieder macht was sich ihm in den Weg stellt. Ein unberechenbarer Dämon, der mich tot sehen wollte. Doch sehe ich nun weitaus mehr als das und möchte herausfinden, ob ich mich dessen nicht täusche.“

Lange sah er sie einfach nur an und schien ihr letzten Endes zu glauben, da sich ein kaltes Lächeln auf seine Gesichtszüge schlich und er einen weiteren Zug tat. „Da du eh keine Chance hast zu gewinnen, brauchte ich mir darüber ja keine Gedanken machen.“ Damit sah Kagome auf das Brett, ließ ihren Blick schweifen und lachte leise, ehe sie einen ihrer Steine ergriff und ihn ansah „Bist du dir da ganz sicher?“ Daraufhin sahen beide gleichzeitig nach unten, worauf die Schwarzhaarige vier seiner Figuren Schlug und ihn Matt setzte. „Gewonnen!“ jubelte sie auf und warf die Arme siegreich in die Luft.

In diesem Moment hörte sie nur ein Krachen, welches von den Umgeworfenen Shogitisch stammte, worauf sich die junge Frau am Boden wieder fand und ein aufgebrachter, wütend drein schauender Daiyoukai über ihr aufragte. „Du hast mich reingelegt. Du beherrschst dieses Spiel sehr gut und hast diese Wette mit Absicht vorgeschlagen. Es hätte mir klar sein müssen in dem Moment, als du versprachst dich mir hinzugeben.“ Für einen Augenblick blickte sie ihn erschrocken an, doch schlich sich kurz darauf ein kleines Grinsen auf ihre Lippen. „Ach komm sei nicht so ein schlechter Verlierer, es hat doch Spaß gemacht. Außerdem habe ich dich nicht reingelegt, sondern nur gekonnt geblufft.“ Nach wie vor starrte er sie an, wobei sie etwas in seinen Augen ausmachen konnte, was sie glauben ließ, der Daiyoukai sei heimlich beeindruckt. Dennoch erwartete er die volle Wahrheit von ihr zu hören, was sie leise aufseufzen ließ. „Du hast recht, ich habe Shogi schon sehr oft gespielt. Mein Großvater hatte viel Langeweile, da musste ich halt her halten.“

Eine Reaktion seinerseits blieb auf ihre Antwort aus, stattdessen setzte er sich auf und schob sich sein Haar von der Schulter.

„Gut, ich stehe zu meinem Wort, was willst du wissen?“

Nachdenklich ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen, sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihm eine Frage stellen sollte. Kopfschüttelnd sah sie ihn dann an „Dies bleibt dir überlassen. Abgemacht war etwas über dich zu erzählen, etwas persönliches. Du kannst dir aussuchen was es sein wird.“ Einer seiner Mundwinkel hob sich minimal. „Ganz egal was?“ fragte er leise und ihr schwante böses. Irgendetwas hatte dieser Kerl doch vor. „Ja, ganz egal was.“ Nickte sie und wartete schon gespannt darauf, dass er los legte.

„Ich bin nicht mehr unberührt.“ grinste er ihr entgegen und Kagome brauchte einen Augenblick um zu begreifen, ehe sie laut los lachte und den Daiyoukai mit einem vielsagenden Blick ansah „Das... habe ich bereits gewusst. Also gilt es nicht.“

„Woher solltest du wissen, dass ich bereits eine Frau hatte.“ Was glaubte er eigentlich wer sie war?

Schnaubend schüttelte sie den Kopf. „Die Tatsache, dass du mich ständig an baggerst mit der Absicht mich flach zu legen reicht schon.“

„Und du willst mir weiß machen, dass du in keinster Weise interessiert bist?“

Sie stockte, wenn sie verneinte wäre das glatt gelogen, da ein kleiner Teil in ihr sich gegen den Daiyoukai nicht wehren konnte, warum auch immer. Dennoch war der Gedanke daran sich zu dem Spielzeug dieses überheblichen Schönlings machen zu lassen absolut unzulässig. Wieso redeten sie überhaupt darüber? „Nein, in keinster Weise.“ sprach sie dann aus, doch schien das Grinsen in Sesshomarus Gesicht sich auszubreiten. Gab es denn so was? Noch nie hatte sie ihn jemals so gesehen, irgendwie faszinierend und doch nervte es sie. Am liebste hätte sie ihm eine gescheuert. Langsam beugte er sich vor und kam ihr damit näher. Sie spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann und dachte an den letzten Kuss, den sie teilten. Hitze breitete sich in ihr aus, welche sie mit aller macht zu unterdrücken versuchte. Schnell rutschte sie zur Seite und begann den kleinen Tisch wieder aufzustellen, auf dem das Shogi Spiel zuvor stand. Sie schnappte sich das Bett und einige Spielsteine um diese wieder auf den Tisch aufzubauen, da packte er plötzlich ihr Handgelenk und nahm ihr das Brett ab um es selbst auf den Tisch ab zu legen. Sie wagte es nicht aufzuschauen, hielt den Blick fest auf das Spielbrett gerichtet, da spürte sie auch schon seine Hand an ihrer Wange, wie diese ihr Gesicht in seine Richtung lenkte. Seine Augen waren forschend auf sie gerichtet und als sie in dieses schimmernde Gold sah war sie zu keiner Bewegung mehr fähig. Wie machte er das nur? Es schien, als würde er sie Hypnotisieren. Konnte er so was überhaupt? „Warum wehrst du dich dagegen? Ich weiß genau, dass du es spürst. Du willst es. Aus welchem Grund kämpfst du gegen deinen Körper an?“ Dann näherte er sich ihr weiter, sie schloss die Augen in dem Moment, als sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte. Es war ihm in keinster weise anzusehen, doch war seine Atmung flach, beinahe zittrig, als stünde er unter enormen Druck sich zu beherrschen und da wurde ihr klar, wie sehr er es wollte. Er wollte sie um jeden Preis und würde womöglich alles tun um es zu bekommen. In diesem Moment wachte sie auf, ihre Hand schoss hervor und presste sich gegen seine Brust. Sie versuchte ihn von sich weg zu schieben, doch war das genauso erfolgversprechend wie ein Haus zu verrücken. Langsam öffnete sie wieder die Augen und begegnete dabei seinem erstaunten Blick. „Du hast recht, mein Körper will es, doch bin ich es, die diesen Körper beherrscht. Ich werde nicht zulassen, dass du ihn einnimmst und weg wirfst, sobald er dir wieder zuwider ist, ich bin noch immer ein lebendes Wesen.“
 

Innerhalb von Sekundenbruchteilen befand sie sich plötzlich wieder auf dem Rücken liegend auf dem Boden, Sesshomaru über ihr und hielt dabei ihre Handgelenke über ihrem Kopf gefangen. Sie löste sich von seinen Augen und betrachtete sein Gesicht, wobei sie nun bemerkte, dass er irgendwie grimmig wirkte. In diesem Moment beschleunigte sich ihr Atem und Panik breitete sich in ihr aus, als sie daran dachte womöglich zu weit gegangen zu sein. Sie kniff die Augen zusammen und wandte den Kopf mit jenem Gedanken ab, dass er das Warten leid war und sich nun einfach nahm was er wollte. Groß wehren könnte sie sich ja nicht einmal. Wie dumm sie doch war sich ohne ihre Waffen durch ein Schloss voller Youkai zu bewegen und sich letztendlich Sesshomaru geradezu auszuliefern. Sie zuckte zusammen, als sie seinen Finger spürte, wie dieser über ihre Wange fuhr, dann leckte er an ihrem Augenwinkel entlang. Was zum Geier tat er da? „Sieh mich an.“ murmelte er leise und sie wagte es aufzuschauen. Die Tatsache, dass er ihr noch nicht den Yukata vom Leib gerissen hatte, ließ sie hoffen. Nur ganz langsam öffnete sie die Augen und stellte verwundert fest, dass er vollkommen verschwommen war. Sie blinzelte ein paar mal und bemerkte erst jetzt, die warme Flüssigkeit auf ihren Wangen. Sie weinte! Konnte es vielleicht noch schlimmer kommen? Sie lag hier tatsächlich unter Sesshomaru und flennte rum wie ein kleines Kind. Am liebsten hätte sie sich die nächste Klippe hinunter gestützt, so peinlich war ihr das ganze. Seinen Anblick nicht länger ertragend wandte sie wieder das Gesicht ab, doch legte der Daiyoukai seine freie Hand an ihre Wange und dirigierte dieses wieder zurück. Ernst sah er sie an und wischte dabei die Tränen von ihren Wangen, machte jedoch keine Anstalten sich von ihr runter zu bewegen. „Dachtest du tatsächlich ich würde mir einfach nehmen, was ich will? Hältst du mich für derart ehrlos? Auch wenn du nur ein Mensch bist.“ Nur ein Mensch. Da war es wieder, dennoch war sie erstaunt über seine Worte. Sie hätte Sesshomaru niemals für einen solch Ehrenvollen Mann gehalten, ob nun kaltblütiger Dämon oder nicht. Er begehrte sie, doch war er anders als so manch anderer zu dieser Zeit. Sie war schon vielen Männern hier und auch in ihrer Zeit begegnet, die keinen Moment gezögert hätten diese und auch so manch andere Möglichkeit zu ergreifen um das zu bekommen, was sie wollten. Doch Sesshomaru tat dies nicht, er war... anders. Ein Schauder überlief sie, worauf sie zögerlich zu lächeln begann und sachte den Kopf schüttelte. „Nein, so bist du nicht, dass hast du mir soeben bewiesen.“ hauchte sie zurück und schloss für einen Moment die Augen. „Du bist anders als diese widerlichen Kerle, die...“ Schnell öffnete sie wieder die Augen, als sie seinen Finger auf ihren Lippen spürte, der sie zum schweigen brachte und sah ihn fragend an. Sesshomaru jedoch ging nicht darauf ein, schien anscheinend zu wissen, worauf sie hinaus wollte und war nicht darauf aus dieses Thema weiter zu vertiefen. „Lass einfach los.“ flüsterte Sesshomaru ihr zu, ehe er sich hinab beugte und sie wieder seine Lippen auf ihren spürte. Ähnlich wie beim letzten mal breitete sich eine unglaubliche Hitze in ihr aus und sie wagte es tatsächlich sich diesem Verlangen hin zu geben. Sesshomaru gab kurz darauf ihre Hände wieder Frei und tastete sich langsam ihren Seiten entlang. Kagome hingegen vergrub ihre Finger in den Silbernen Kaskaden seiner Haare und hatte damit auch die Bestätigung, dass diese sich wie reinste Seide anfühlten. Ein Keuchen entglitt ihr unwillkürlich, worauf sich Sesshomarus Griff um ihre Hüfte verstärkte und sich näher an sie heran drückte. Die Vernunft schlug heftig an eine Imaginäre Tür in ihrem Kopf, doch ignorierte sie diese einfach. Sie wollte es irgendwie sogar und als Kagome seine Zunge an ihren Lippen spürte zögerte sie keine Sekunde ihren Mund für ihn zu öffnen. In dem Augenblick als sie ihn wieder schmeckte nahm sie nun wirklich nichts mehr wahr, selbst die einzelnen Shogi Steine, die sich ihr unbarmherzig in den Rücken bohrten schienen sie nicht zu stören. Sesshomaru jedoch schien mit ihrer Lage unzufrieden und löste sich für einen Moment von ihr. Er hielt sie an der Hüfte gepackt und hob sie hoch als wöge sie nichts, nur um sie auf dem Kissenhaufen nieder zu legen, in dem er zuvor gesessen hatte. Wie auch immer sie nun darauf kam, doch empfand sie die Atmosphäre umringt von all den Kerzen für Romantisch. Doch wusste sie nur zu gut, dass das was gerade zwischen ihnen ab ging nichts mit Liebe und Romantik zu tun hatte. Sie löste ihren Blick von der Umgebung und sah zu dem Daiyoukai auf, in dessen Blick nun etwas lag, was sie nicht so recht bestimmen konnte. Es war ein Ausdruck, den sie zuvor noch nie an Sesshomaru wahrgenommen hatte, er schien irgendwie ehrfürchtig. Großer Gott, was tat sie hier eigentlich? Lag sie tatsächlich unter Sesshomaru und genoss seine Berührungen? Sie musste irgendetwas unternehmen, damit die ganze Sache hier nicht vollkommen aus aus dem Ruder lief. Auch wenn sie sich verdammt wohl fühlte, es sogar wollte, so wusste sie das sie es hinterher ganz sicher bereuen würde.

Die Ernte gesäter Mühen und ein erschreckendes Erwachen

Einen lange Augenblick betrachtete Sesshomaru die schwarzhaarige Schönheit unter sich und kam nicht umhin sie heimlich zu bewundern. Er konnte sie da nicht so einfach auf dem Boden liegen lassen, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ, mussten die kleinen Spielsteine sich doch schmerzhaft in ihr Fleisch graben. Nicht, dass es ihn gestört hätte sie dort zu nehmen, doch wollte er aus einem ihm unerfindlichen Grund, dass sie sich wohl fühlte. Er brachte all seine Willenskraft auf sich von ihr zu lösen und bettete sie auf den Kissenhaufen, welcher eigentlich sein persönlicher Platz in diesem Raum war. Niemals war er mit einer Frau zusammen hier gewesen, dennoch befand er diesen Ort genau Richtig für sie und ihn. Hier würde es niemand wagen ihn zu stören. Auch wenn er nichts dagegen gehabt hätte sie in sein persönliches Reich zu bringen und dort fest zu halten, bis er mit ihr fertig wäre. Langsam strich er ihr über die Hüfte und spürte, wie ihr zierlicher Körper unter seinen Berührungen erzitterte. Er wusste nicht, ob es ihre widerspenstige Art war, doch entzückte es ihn nun mehr denn je diese Frau zu berühren zu dürfen. Am liebsten hätte er ihr und sich selbst sofort alle Kleider von Leib gerissen und sie eingenommen, doch hielt ihn etwas davor zurück. Etwas was er sich selbst nicht erklären konnte. Der Daiyoukai spürte den Drang und doch genoss er es wie nichts anderes zuvor ihren Körper einfach nur mit seinen Fingern und Lippen zu erkunden. Wie würde es sich dann wohl anfühlen in sie einzudringen? Langsam ließ er seine Hand ihren Körper hinauf gleiten und ließ seinen Blick dieser folgen. Er stellte fest, dass sich der Körper dieser Frau ganz anders anfühlte als der einer Youkai. Ihr Fleisch war viel weicher, nicht so unnachgiebig und hart, trotz der dezenten Muskeln die sich darunter abzeichneten. Der Spur seiner Finger folgte eine Gänsehaut, welche wie er erkannte nicht von Kälte herrührte. Äußerst interessant. Ihr einzigartiger Duft mischte sich mit der süße ihrer Erregung und machte ihn beinahe trunken. Es war anders mit ihr, so ungewohnt und dennoch... sehr angenehm. Schnell verbannte er jedoch jene Gedanken, der Inuyoukai hatte endlich sein Ziel erreicht, heute Nacht gehörte sie ihm. Als sich ihre Blicke trafen musste er jedoch erkennen, dass sie noch immer zögerte. Es schien, als würde sie ihre zerstreuten Gedanken zu ordnen versuchen um sich erneut zu entziehen. Dies konnte und wollte er auf keinen Fall zulassen. Ohne weiter darüber nachzudenken beugte er sich zu ihr hinab und nahm ihre Lippen in Beschlag. Der Daiyoukai eroberte ihren Mund leidenschaftlich und ließ seine Hand zu ihren Brüsten gleiten, mit dem Ziel sie daran zu erinnern, dass ihr Körper sich nach seinen Berührungen geradezu verzehrte. Es kostete ihm keine Mühe das mickrige Bändchen, welches ihren Yukata zusammen hielt zu zerreißen, bevor seine Hand sich unter den dünnen Stoff schob und über ihren Bauch nach oben fuhr. Hitze stieg in ihm auf, als er ihre herrlich weiche und warme Haut unter seinen Klauen spürte. Schnell war der störende Stoff bei Seite geschoben, worauf er seine Lippen langsam von den ihren löste um sie eingehend zu betrachten. Wenn Schönheit einen Namen trug, dann wäre es der ihre dachte Sesshomaru sich und ließ seine Hand über ihre entblößten Brüste gleiten. Einer seiner Finger umrundete die rosigen Brustwarzen, dessen Spitzen sich ihm einladend entgegen reckten. Unwillkürlich leckte er sich dabei über die Lippen. Hätte er sie in jener Nacht am See schon gänzlich unbekleidet vorgefunden so wäre ihm sicherlich sämtliche Selbstbeherrschung flöten gegangen. Doch musste er zugeben das warten hatte sich gelohnt, sie würde ihn keineswegs enttäuschen. Langsam atmete er ihren Duft erneut ein und stieß seinen Atem knurrend wieder aus. Etwas so betörendes gab es selten. Daher war es umso verwunderlicher, dass sie es bis heute schaffte ihre Unschuld zu bewahren. Sie schien von ihrer Anziehungskraft auf das männliche Geschlecht wohl nichts mitbekommen zu haben oder es interessierte sie schlichtweg nicht. Was auch immer es war, er dankte dem Krieg in ihrer Zeit und ganz besonders sich selbst dafür sie hier her geschickt zu haben. Es erfüllte ihn nebenbei mit Stolz sie nun hier unter sich liegend in all ihrer Pracht erblicken zu dürfen. Der Daiyoukai schüttelte die Sentimentalität, welche ihm bei ihrem Anblick überkam ab und widmetet sich nunmehr dem, was ihm am meisten reizte, den Körper Kagomes. Noch immer starrte er ihre Brüste an und beugte sich hinab um die eine Knospe mit seinen Lippen zu umschließen, während seine Hand sich um die andere kümmerte. Als sie sich ihm darauf mit einem Keuchen entgegen bog war er sich seines Sieges sicher, sie war sein.
 

Mit schweren Liedern glitt Sesshomaru aus seiner Ruhephase heraus, wo seine Nase sogleich von einem angenehmem Duft umschmeichelt wurde. Er öffnete seine Augen einen Spaltbreit doch empfing ihn nur Schwärze, bis er seinen Kopf etwas zurück zog und erkannte das es Kagomes Haarschopf war in dem er sein Gesicht vergraben hatte. Die Wärme ihrer Haut brach sich an der seinen, worauf er an sich hinab sah und erst dann bemerkte, in welch einer Position sie beide sich befanden. Dadurch, dass sein Arm sich um ihre Taille geschlungen hatte um ihren Körper bei sich zu behalten presste sich ihr Rücken an seiner Brust und ihr Hintern schmiegte sich geradezu verführerisch an seine Leistengegend. Es fühlte sich gut an sie hier zu haben und am liebsten hätte er sie gleich noch einmal genommen, doch ließ er es nicht zu. Obwohl es seinem Körper offensichtlich widerstrebte löste er sich von ihr und rollte sich auf den Rücken. Sein Blick fuhr für einen Augenblick ihre Gestalt entlang ehe er sich umsah. Stirnrunzelnd stellte er fest, dass sie sich in seiner Bibliothek befanden und die Sonne sich noch immer hinter dem Horizont befand. Es kam nicht oft vor, dass er nach einem Stelldichein mit einer Frau dermaßen ausgelaugt war und beinahe vergaß, wann und wo er sich befand. Ganz geschweige dazu, dass er die Nähe einer Frau suchte und sie an sich presste, als bestünde die Gefahr sie würde fliehen. Obwohl es bei dieser hier keine so große Überraschung wäre, wenn sie dies täte. Die Kerzen waren noch nicht gänzlich herunter gerannt, so konnte er sich anhand der Lichtquelle ohne jegliche Einschränkungen umschauen. Auch wenn ihm die Sicht durch die Dunkelheit nicht verloren gehen würde, so war es dennoch angenehmer alles in einem hellen Schein zu betrachten. Mit zusammengezogenen Augenbrauen rollte er sich auf die Seite und stemmte sich auf seinen Unterarm auf. Forschend ließ er seinen Blick über die Schwarzhaarige gleiten und ließ die letzte Nacht noch einmal Revue passieren. Alles was in dieser Nacht geschah, er konnte es nicht wirklich in Worte fassen, es war einmalig. Der Daiyoukai hatte sich die Vereinigung mit dieser Frau gewünscht und diese auch hervorgesagt, doch als es soweit war... Er schloss kurz die Augen. Es war beinahe wie eine Erfüllung, besser als jeder Sieg, welchen er auf dem Schlachtfeld errungen hatte. Langsam sah er wieder auf und musterte den jungen Körper der Frau. Es juckte ihm in den Fingern, als er ihre Haut musterte und fuhr kurzerhand mit den Fingerspitzen über ihre Schulter, wobei diese sogleich zu kribbeln begannen. Er hatte zwar keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Menschenfrauen und hatte auch gewiss nicht vor diese in irgend einer Weise zu erlangen. Dennoch war die Erfahrung mit dieser hier schon etwas faszinierendes. Noch immer konnte er die sinnlichen Laute welche er ihr entlockt hatte nachhallend in seinen Kopf hören. Noch immer konnte er ihre zierlichen Finger spüren, wie diese seinen Körper erkundeten. Ihre Lippen, ihren Geruch, ihr Körper, wie ihre intimste Stelle ihn warm und feucht eng umschloss. Der hauchzarte Widerstand welcher Beweis dafür war, dass noch nie ein anderer Hand an sie gelegt hatte. Es war berauschend. Seine Augen begannen geradewegs zu glühen, als er ihren Körper musterte, welchen er mit ihrem Yukata bedeckt hatte, damit sie nicht fror. Der Daiyoukai hatte eigentlich vor sofort zu verschwinden, so wie er es sonst auch tat, doch konnte er den Blick einfach nicht von der schlafenden Gestalt lösen. Er griff nach den Saum des Stoffes, musste sie unbedingt noch einmal betrachten. Ein letztes mal. Seine Augen weiteten sich leicht, als er den Yukata so weit hinunter gezogen hatte, sodass sie wieder vollkommen nackt vor ihm lag. Der Lord ließ von dem Stoff ab und striff mit seinen Fingern über ihre Hüfte, worauf sie kurz zusammen zuckte. Natürlich reagierte ihr zierlicher Körper sofort darauf, schließlich prangte an dieser wie auch an zahlreichen anderen Stellen ihres Leibes ein großer dunkelblauer Fleck. Einige davon wiesen sogar die Form seiner Hände auf. Sie sah aus, als hätte man ihr eine ordentlich Tracht Prügel verpasst und dabei ihr Gesicht verschont. Bei diesem Anblick wurde ihm ihre Menschlichkeit mit solch einer Brutalität klar, dass ihm dabei unweigerlich der Gedanke kam, dass er sie bei seinem letztendlichen Kontrollverlust auch hätte töten können. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihm aus, doch ignorierte er dies geflissentlich. Als er mit seinem Finger über einen Fleck an ihrem Unterarm strich streckte sie sich plötzlich, machte dabei einen vollkommen zufriedenen Laut und drehte sich auf den Bauch, sodass er nun ihre Kehrseite betrachten konnte. Auch dort war sie übersät mit blauen Flecken wozu sich von ihren Schulterblättern aus acht lange Kratzspuren den Rücken hinab zogen. Nun sah er das ganze ausmaß seiner Leidenschaft, was er noch nie an einer Frau zu Gesicht bekam, da die Youkaifrauen nicht so schnell blaue Flecken bekamen und die Spuren seiner Krallen über Nacht verheilten. Es war ein höchst erregender Anblick zu sehen, wie sie die Mahle an ihrem Körper trug, als hätte er sie höchstpersönlich gebrandmarkt. Ein hauchdünnes Lächeln flog ihm über die Lippen, als er eine der Kratzspuren mit seinem Finger nachzeichnete. „Diese Nacht wird dir wohl länger in Erinnerung bleiben.“ murmelte er mit einem trägen Grinsen und ließ schließlich von ihr ab um sich zu erheben. Als er sich wieder ankleidete ließ er sie jedoch keinen Moment aus den Augen. Sesshomaru konnte einfach nicht anders als das Bild ihres von seinen Spuren gezeichneten Körpers tief in sich aufzunehmen um dieses auf ewig in Erinnerung zu bewahren. Oh ja, diesen Anblick würde er sicher nicht so schnell vergessen, ebenso die Tatsache diese Frau letztendlich besessen zu haben. Die Hüterin des Herrscheramuletts. Ein netter Nebeneffekt welchem ihm dabei im Kopf herum spukte war jener, dass nicht nur Akira, sonder auch der Mischling welchen er seinen Halbbruder nannte sicherlich ausrasten würde wenn er davon erfuhr. Und er würde früher oder später davon erfahren, so wie jeder andere der seinen Duft an ihr wahrnehmen konnte. Eine herrliche Vorstellung dem Halbblut erneut vor Augen zu führen, dass er ihm in allem was er tat überlegen sei. Ihm zu zeigen, dass er ein nichts gegen ihn war. Sesshomaru wusste um die Zuneigung des jüngeren Kagome gegenüber. Auch wusste er, dass Inuyasha sich zu ihr hingezogen fühlte, wenn auch nicht so emotional wie zu seiner derzeitigen Gefährtin. Damals, als sie wie aus dem nichts wieder auftauchte, da hatte Sesshomaru es deutlich gespürt. Auch wenn des Hanyous Überraschung überwog, so entging ihm die deutliche Erregung nicht, welche diesem überkam, als er seinen Blick über ihren Körper schweifen ließ. Mit dem selben Blick hatte er sie selbst nicht minder betrachtet auch wenn er es zu verstehen wusste dies vor den Anwesenden zu verbergen. Auch diesen Anblick würde er sicher nicht mehr vergessen können, so sehr wie sie ihn mit ihrem Auftreten überrascht hatte.  
 

Kagome erwachte bei Morgendämmerung, doch als sie die Augen aufschlug und die Zimmerdecke erblickte war ihr Kopf durchflutet von mehreren Gedanken gleichzeitig. Sie war sich bewusst, dass sie geschlafen hatte, doch verwirrte es sie in dieser Nacht nicht von einem ihrer Träume heimgesucht worden zu sein. Tief in ihrem Gedächtnis grabend stellte sie fest, dass sie sich entweder nicht an einen Traum erinnern konnte oder dieser gar ausblieb. Es hätte sich erfrischend angefühlt, wenn da nicht die Erinnerungen an den vergangenen Abend wären, welche sich wie ein Zentner schwerer Ballast auf ihrem Magen anfühlte. Was zum Teufel hatte sie nur getan? Hatte sie sich tatsächlich Sesshomaru hingegeben? Ausgerechnet ihm? „Nein, nein nein.“ Verzweifelt schlug sie ihre Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf hin und her. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Verzweifelt suchte sie nach einer Erklärung für die Dummheit, die sie gegangen hatte, doch alles woran sie denken konnte waren seine Hände und Lippen auf ihrem Körper. Er hatte sie berührt, an Stellen denen sie selbst noch nie sonderliche Beachtung geschenkt hatte, bevor sie wie eine Wagenladung Dynamit explodiert war. Verdammt, ein solch Befriedigendes Gefühl hatte sie noch nie erlebt und sie müsse Lügen wenn sie behauptete es hätte ihr nicht gefallen was er mit ihr tat. Und doch wusste sie, dass es nicht richtig war. Sie empfand ja nicht einmal etwas für ihn! Wieso also hatte ihr Körper sich ihm geradezu bereitwillig ergeben? Seufzend wischte sie sich die Haarsträhnen ihres Ponys  aus dem Gesicht und schlug die Decke beiseite. Was auch immer sie dazu bewog, geschehen ist geschehen und ließe sich nun nicht mehr rückgängig machen. Nun wenigstens hatte er sie nicht einfach in der Bibliothek liegen gelassen, wo sie dann von einem der Diener oder sonst wem entdeckt worden wäre. Allein der Gedanke daran ließ sie beinahe rot werden, wie peinlich wäre das denn gewesen. Es war ja nicht so, dass sie sich für ihren Körper schämte. Dennoch war es schon etwas anderes gänzlich unbekleidet zu sein, als etwas mehr Bein und Bauch zu zeigen. Als sie sich schließlich aufrichtete und ihr Blick an ihrem Körper hinab wanderte stockte sie. Stöhnend registrierte sie erst jetzt die Schmerzen in sämtlichen Gliedern, als bestünde alles an ihr aus einem einzelnen Muskelkater. Die Hämatome welche sich in sämtlichen Farben auf ihrem Leib abzeichneten ließen dessen Symptome bei den Anblick augenblicklich in Erscheinung treten und trugen nicht gerade dazu bei, dass sie sich besser fühlte. Einige von den blauen Flecken deuteten die Zeichnung seiner Hand ab, wobei ihr sofort das Bild durch den Kopf schoss, wie er sich eines ihrer Beine über die Schulter legte und wie von Sinnen in die hinein rammte. Allein der Gedanke daran, wie oft sie gekommen war entfachte ein Feuer in ihr welches sie sofort zu unterdrücken begann. Soweit käme es noch an eine Fortsetzung dieser Zusammenkunft zu denken, zumal sie sich fühlte als hätte sie sich den Intimbereich mit Stahlwolle gewaschen. Jede Bewegung brannte wie Feuer und sie fühlte sich unglaublich wund an. Ein Symptom, welches ihr bei der Aufklärung eindeutig verschwiegen wurde. Nun ihre Mutter hatte bei der Entjungferung ihrer Tochter auch nicht mit einem sexuell erfahrenen und zugegebenermaßen äußerst fähigen Daiyoukai gerechnet, welcher sie mit seiner Leidenschaft überrollen würde wie eine Dampfwalze. Ebenso läge es wohl auch nicht in dem Ermessen ihrer Mutter, dass sie ihre Unschuld bei einem One night stand verlor. Wenn sie wüsste, dass ihre einzige Tochter sich einem Jahrhunderte alten Vollblutdämon hingegeben hatte, der sich zudem auch nicht die Bohne für sie interessierte würde sie sich im Grabe umdrehen. „Wie konnte ich das nur zulassen?“ flüsterte sie mit erstickter Stimme und schlug sich die Hände erneut vors Gesicht. Allein der Vorrat mit den kleinen Pillen in ihrem Gepäck, die sie vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen nahm ihr einen Großteil der Schande, welche sie über sich gebracht hatte. Und dennoch galt sie nun als entehrt. So sah man dies jedenfalls in dieser Zeit, doch gehörte es eh nie zu ihrem Plan hier sesshaft zu werden.
 

Sie musste jetzt unbedingt ein Bad nehmen, vorzugsweise noch bevor Scarlett auftauchte. Großer Gott allein bei dem Gedanken, dass jeder Youkai Sesshomarus Duftspur an ihr wahrnehmen konnte erschauderte sie. Sie selbst war ja dazu in der Lage, alles an ihr schrie geradezu nach dem was letzte Nacht geschehen war. Da konnte sie sich ja gleich ein Schild umhängen, auf dem Stand ´Neustes Flittchen von Sesshomaru.´ Seufzend ließ sie den Kopf hängen, sie hoffte nur, dass ihre Waschutensilien seinen Geruch überdecken würden. Schnell schüttelte sie den Kopf und sprang auf. Sie hastete zu ihrem Hab und Gut und sammelte ihr Waschzeug zusammen. Beinahe stolperte sie auf den Schrank zu, wo sie überraschender Weise Ihre frische, fein säuberlich zusammengelegte Kleidung, auf dem Hocker vor dem Schminktisch daneben entdeckte. Wann auch immer diese dort abgelegt wurde interessierte sie nicht, als sie sich diese unter den Arm klemmte und aus dem Zimmer lief. Auf dem Gang sah sie sich hektisch zu beiden Seiten um und überlegte Fieberhaft wo genau sich noch einmal der Waschraum befand. Um möglichst leise zu sein angelte sie mit ihren ohnehin schon voll beladenen Händen nach den Strohsandalen und huschte Barfuß durch die Gänge. Nach einer ihr erscheinend endlos langen Suche sah sie sich verzweifelt um. Sie hatte nicht den leisesten Schimmer, wo sich die Baderäume befanden. Plötzlich ertönte hinter ihr ein dumpfer Laut gefolgt von sich ihr nähernden Schritten, worauf sie sich abrupt umdrehte und die Ecke anstarrte an der jeden Moment, wer auch immer sich in dem abzweigenden Gang befand erscheinen könnte. „So ein verdammter Mist.“ fluchte sie leise und rannte einfach los. Vollkommen egal wohin, einfach nur weg sie wollte auf keinen Fall entdeckt werden. Als wäre ihr der Teufel höchst persönlich auf den Fersen sprintete sie die Gänge entlang, sprang beinahe komplett die Treppen hinab und nahm den nächstbesten Ausgang welchen sie entdeckte. Ihre Augen weiteten sich für einen Moment, als sie bemerkte, dass sie im Garten gelandet war, doch blieb ihr keine Zeit zu überlegen oder dessen Schönheit zu bewundern. Verzweifelt sah sie sich um und entdeckte zu ihrem Glück einen kleinen See am Ende des Grundstücks. „Scheiß drauf, das muss reichen.“ murmelte sie und hielt direkt darauf zu. Ohne zu stoppen ließ sie ihre Habe am Rande des Sees fallen und sprang komplett bekleidet einfach hinein. Japsend tauchte sie wieder auf und stieß einen erschrockenen Laut aus. Das Wasser war unglaublich kalt. Nicht wirklich verwunderlich in Anbetracht der Tatsache, dass der Sommer sich dem Ende neigte und es früh am Morgen war. Zitternd zupfte sie an ihrem Yukata herum und sah sich um, suchte nach einer Lösung was sie jetzt tun sollte. Mit Sicherheit roch dieser ebenso nach Sesshomaru. Kopfschüttelnd riss sie sich diesen vom Leib und schmiss ihn in das Gras neben ihrem Waschzeug. Dieser Yukata war nun das letzte woran sie denken sollte. Forschend ließ sie einen Blick über ihren Körper wandern und versuchte durch etliche Verrenkungen einen Blick auf ihre Kehrseite zu werfen, doch vergeblich. Alles was sie entdecken konnte waren zwei große Handabdrücke auf ihrem Hintern. Allmächtiger, was hatte er nur mit ihr angestellt? Nun zu aller erst musste sie sich heilen, musste die verräterischen Blessuren los werden. Sie schnappte lautstark nach Luft und verschwand mit einem leichten Hüpfer kopfüber im Wasser, tauchte weit hinab und schloss die Augen. Ihre Kräfte würden alle Spuren an ihrem Körper schon verschwinden lassen, sie hoffte nur, dass sich niemand zufällig in der Nähe befand und sie beobachteten. Nach Minutenlangen schrubben mithilfe eines Grasbüschels übergossen mit ihrem Duschgel leuchtete ihre Haut in einem satten Rotton wobei sie hoffte, dass dies genügen müsste. Ein dicker Klecks Shampoo mit dem sie ihr Haar so intensiv wie noch nie in ihrem Leben bearbeitete ließ sie letztendlich beinahe wie eine Blumenwiese riechen. Sie hoffte nur, dass dies genügte um jeden anderen davon zu überzeugen, dass rein gar nichts zwischen ihr und den Daiyoukai gelaufen war. Sollte dies jemals heraus kommen würde sie wohl im Boden versinken, wo sie doch alles dafür gegeben hatte stark zu sein. Vollkommen gleich wie sehr sie sich auch das Hirn zermarterte, sie verstand es einfach nicht. Konnte sich einfach nicht entsinnen, wie es dazu nur kommen konnte. Im Grunde genommen konnte sie ja nichts dafür, ihr verdammter Körper hatte sich einfach durchgesetzt, seiner Schwäche für diesen Kerl nachgegeben und ihrem Verstand einen kräftigen Arschtritt verpasst. Und doch hatte sie es zugelassen, hatte die Kontrolle über sich verloren und dies war der springende Punkt. In all der Zeit in der sie allein war nahm sie an sie hätte alles im Griff, hätte all mögliche Schwachpunkte von sich abgestoßen und sich damit unantastbar gemacht. Und doch hatte die Freundschaft zu Akira in ihrem Herzen Einzug gehalten und zu guter Letzt kam auch noch Sesshomaru, der ihr ihren Körper raubte. Sie war nachlässig geworden, hatte sich unbewusst zu sehr von ihrer Sehnsucht nach lang verdrängter Innigkeit hinreißen lassen. Sie musste sich mächtig vorsehen, dass sie sich dem nicht vollkommen hingab und letztendlich ihr eigentliches Ziel aus den Augen verlor.
 

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Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid nicht allzu enttäuscht das ich auf ein Lemon verzichtet habe... Es ist nun mal so, dass ich auch viele Minderjährige Leser habe, die sich wünschen der Story ohne Einschränkungen folgen zu können.  Doch denke ich, dass ich eine gute alternative gefunden habe diese Nacht in Form von Erinnerungen wieder zu geben.

Ansonsten danke ich euch allen fürs Lesen und freue mich über jedes Review, egal ob Positiv oder Negativ... ;)
 

LG -Lotus-

Entscheidungen

Ja lang lang hat´s gedauert... Was soll ich sagen, ich hatte in letzter Zeit so meine Schwierigkeiten mit dem Schreiben. Voller Kopf, kaum Zeit bla bla bla... Ich hoffe mal ihr nehmt es mit nicht übel und erfreut euch an dem neuen Kapitel.
 

LG -Lotus-
 

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Peitschend schlug der Regen ihm entgegen als er auf das kleine Anwesen, welches im Südwesten Japans seinen Sitz hatte hinab blickte. Auf einem kleinen Abhang hielt Akira bereits seit einer Weile inne, vollkommen unentschlossen dieses zu betreten. Seine Wut und die Enttäuschung über die neusten Erkenntnisse seines Lebens erschütterten ihn noch immer zutiefst, doch hatte er die Zeit die er brauchte hier her zu gelangen genutzt um nachzudenken. Die Nacht neigte sich langsam dem Ende zu und er wusste nicht einmal mehr was genau ihn hier her verschlagen hatte. Er hatte nicht vor der Herrin des Anwesens über die neusten Informationen in Kenntnis zu setzten und doch hatten ihn seine Beine hier her getragen. Die Rinde des Baumes an dem er sich mit einem Arm abstützte knackte gefährlich unter dem festen Griff seiner Klaue, als ihm das Schicksal der Mutter seines Halbbruders durch den Kopf ging. Es widerstrebte ihm seiner eigenen Mutter etwas vorzuenthalten was von bedeutender Wichtigkeit für sie war, wobei sie noch immer auf die Rückkehr ihres Geliebten hoffte. Doch konnte er es nicht zulassen. Brachte es einfach nicht fertig all ihre Hoffnungen zu zerstören und ihr damit das Herz brechen. Auch wenn er sich schon vor langer Zeit von seinem sicheren Heim und dem warmen Schoß seiner Mutter losgeeist hatte so bedeutete das noch lange nicht, dass er sie nicht liebte. Er verehrte seine Mutter zutiefst für all das was sie für ihn auf sich genommen hatte. Schließlich war nicht nur er dem leisen Spott anderer Dämonen ausgesetzt. Auch sie ereilte unvermittelt der Ruf einer Götterhure. Natürlich wagte es niemand dies offen kund zu geben oder ihn als einen solchen Bastard zu betiteln. Schließlich stand hinter ihnen eine Macht, mit der selbst die wenigsten Dämonen sich anlegen würden. Doch war die Ablehnung ihnen gegenüber nicht minder als die bei einer Menschenfrau die einen Hanyou gebar. Trotz der ganzen Schmach, dem Hohn und den Spott welcher in den Augen aller deutlich zu sehen war hatte sie immer ihre Würde bewahrt und schritt erhobenen Hauptes durchs Leben.

Eine Charaktereigenschaft, welche er ebenso an seiner Freundin, welche er im Westen zurück ließ entdeckt hatte. Und nun fing er an zu begreifen. Er verstand nun langsam, was genau es war, dass ihn zu der Menschenfrau hinzog. Es war ihre Art die er bewunderte. Sie war eine Frau, die durch ihre Herkunft und ihrem Geschlecht abwertend behandelt wurde. In den Augen aller war sie nichts weiter als niederer Abschaum. Ein Objekt welches man sich nahm und wegwarf wie es einem gefiel. Doch sie, seine Freundin Kagome ließ sich ihren Stolz nicht nehmen. Mit einem leisen Lachen schüttelte er den Kopf wenn er an ihr loses Mundwerk dachte. Man könnte meinen sie sei zwischen Banditen aufgewachsen und wirkte auf den ersten Blick auch nicht gerade wie eine feminine liebreizende Frau, welche sie durchaus sein konnte. Er wusste nicht genau ob sich alle Frauen in ihrer Zeit so verhielten oder den selben Kleidungsstil bevorzugten, doch machte es sie hier zu einer Einzigartigkeit. Doch was niemand sonst sah, waren ihre eigentlichen Ideale. Sie war eine ehrliche und liebevolle Frau, die sich nicht von den Regeln und der Gesellschaft dieser Zeit verurteilen oder gar aufhalten ließ. Und selbst wenn es ein selbstmörderisch und gefährliches Unterfangen war sich einem Gott entgegen zu stellen, so würde er dieser kleinen Menschenfrau überall hin folgen. Er verehrte sie wie auch seine Mutter für ihre Stärke zutiefst. Zumal sich in ihrem tiefsten inneren eine überirdische Macht verbarg, welche sie auf den Pfad zu etwas noch größerem Führen würde. Wer wenn nicht die Trägerin des Herrscheramuletts könnte sonst dazu in der Lage sein die Welt vor ihrem Untergang zu bewahren? Mit entschlossenem Blick strich er sich die nassen Strähnen seines Ponys aus dem Gesicht und wandte sich ab. Er wusste nun, was zu tun war. Gleich nachdem sie mit Fudo abgerechnet hatten würde er sich mit Kiyoshi zusammen tun und Kuron zu Fall bringen. Allmächtige Wesen, dass er nicht lachte. Mit einem tiefen Knurren sprang er in die Luft und wurde dabei von einem blauen Schimmer umgeben. Im nächsten Moment landete er in seiner Wolfsgestalt mehrere Meter weiter wieder auf dem Boden und preschte davon. Sie würden den Göttern schon zeigen, dass sie alles andere als schwache niedere Mischlinge waren. Die Zeiten in denen sie auf sie herabsahen und über sie lachten waren vorbei, Kuron würde bezahlen.
 

Kiyoshi stand mit hinterm Rücken verschränkten Armen in seinem Zimmer und starrte seit geraumer Zeit ein Gemälde an, auf dem ein zugefrorener See mitsamt Schneebedeckter Langschaft zu sehen war. Er wusste nicht genau was es war, doch verspürte er Unmengen von Spannungen um sich herum. Dieses Gefühl begleitete ihn bereits seit dem er bei Morgengrauen aufgestanden war. Doch war dies nicht das einzige was ihn irritierte. Bei der morgendlichen Nahrungsaufnahme schien der westliche Daiyoukai nach einem kurzen Verhör über Akiras Verbleib von einem Schleier Zufriedenheit umgeben zu sein. So kamen diese Schwingungen offenbar nicht von ihm, obwohl seiner Ausstrahlung ebenso etwas bedrohliches anhaftete. Fast so, als läge er auf der Lauer. Über Kagome, die ebenfalls nicht anwesend war verlor dieser kein Wort als wäre es ihm egal. Das ungewöhnliche dabei jedoch war, dass er bisher annahm, dass sie ihm keinesfalls gleichgültig war. Außerdem war es bei Hofe dem Gästen nur gestattet fern zu bleiben, wenn diese einen triftigen Grund aufwiesen, wie eine Krankheit beispielsweise. Doch wusste er genau, dass sie bei bester Gesundheit war. Am frühen Morgen war er ihr begegnet als sie offensichtlich vom Baden kam, da sich ihr Haar offen in nassen Strähnen über ihrem Rücken ergoss. Sie hatte jedoch keinerlei Notiz von ihm genommen, schien weit weg mit ihren Gedanken, wobei ihre Aura brannte wie eine lodernde Flamme. Nachdenklich ließ er seinen Blick über die schneeweißen Felder und den Berg im Hintergrund streifen. Ob sie wohl Akiras Verschwinden bemerkt hatte und aus diesem Grund so aufgebracht war? Seufzend drehte er sich um und verließ sein Zimmer. Was es auch sein mochte, er würde nun endlich die Initiative ergreifen und mit ihr reden. Er würde diese Gelegenheit nutzte, sie um Verzeihung wegen seines unhöflichen Verhaltens zu bitten und ihr erklären, dass ihre Sorge über den fluchtartigen Aufbruch ihres Freundes unnötig war. Doch war er sich auch bewusst mit Vorsicht an die Sache heran gehen zu müssen, um nicht erneut etwas Falsches zu tun und damit ihren Zorn auf sich zu schüren. Es war falsch von ihm sie aufgrund ihres Auftretens zu verurteilen obwohl sie seine Gefühle wohl besser verstand als jeder andere. Sie hatte seinen Schmerz mit solch einer Genauigkeit beschrieben, als wäre sie in sein innerstes eingedrungen, so wie er es mit seiner Gabe sonst zu tun vermochte. Mit einem müden Lächelnd dachte er an seine Geliebte, die er einst verlor. Diese junge Menschenfrau erinnerte ihn auf eine unheimliche Art und Weise an diese. Nicht nur, dass Kagomes Augen in einen ebenso gleichen Blau erstrahlten wie die ihren. Nein, sie bedachte ihn auch mit dem selben Argwohn und der gleichen Kälte wie Sakura es einst bei ihrer ersten Begegnung tat. Es hatte lange gedauert die wunderschöne Tochter des Herrscherpaares davon zu überzeugen, dass er ihr nichts böses wollte. Doch so kaltblütig sie sich ihm anfangs auch gegeben hatte, er hatte sich vom ersten Augenblick an in sie verliebt. Kiyoshi war sich bewusst, dass sein Aufenthalt im Reich des Mondes nur dem Zweck diente das Herrscheramulett zu schützen und dessen Hüter zu finden, doch wurde diese Aufgabe für ihn schnell nebensächlich. Er verbrachte immer mehr Zeit mit der Prinzessin und verlor damit sein eigentliches Ziel aus den Augen. Nichts war ihm mehr wichtiger als mit seiner Geliebten zusammen zu sein. Seine Unachtsamkeit wurde durch seiner eigentlich unerlaubten Liebe zu der Mondprinzessin dermaßen getrübt, dass er das herannahende Unheil einfach nicht bemerkte. Sie hatte immer wieder mit ihm über etwas sprechen wollen, doch ehe sie dazu kam überfiel er sie mit seiner Leidenschaft. Hätte er sich nur mehr gezügelt, wäre sie dazu gekommen ihm von Fudo zu berichten. Von dem Gott des Feuers, der sich ebenso in sie verliebt hatte. Der Gott, welcher ihr in dem Glauben sie sei noch ungebunden den Hof gemacht hatte. Hätte er ihr nur zugehört, so wäre Kuron niemals dahinter gekommen, dass sie beide ein Verhältnis hatten. Er wäre auf Abstand gegangen, dann hätte sie den Gott abweisen können und er wäre mit gebrochenen Herzen von dannen gezogen. Er hätte niemals davon erfahren, dass sein Neffe und die Frau in die er sich verliebte eine Beziehung führten. Was der Gott jedoch nicht wusste, sie hielten ihre Liebe geheim. Ihre Eltern hätten die Verbindung zwischen ihrer Tochter und dem halbgöttischen Sucher niemals gebilligt. So nahm Fudo an, dass Sakura ihn getäuscht, Kiyoshi sie ihm wegnahm und das Herrscherpaar diese Verbindung verheimlichte. Hart presste er sie Zähne aufeinander und ließ ein Knurren verlauten, als er an der Tür zu Kagomes Gemach vorbei ging und bemerkte, dass sie sich darin nicht aufhielt. Er hielt kurz inne, als er an den darauffolgenden Angriff dachte. Ihm war noch immer nicht begreiflich, wie Fudo es schaffte in das Reich des Mondes einzudringen, doch war dies eine Nebensächlichkeit zu seinen eigentlichen Verbrechen. Dieser Bastard ermordete nicht nur das Herrscherpaar und dessen gesamter Hofstaat. Nein, er hatte es gewagt seine Hand gegen seine Geliebte zu erheben und ihm diese entrissen. Ihn selbst hatte er in seinem Wahnsinn verfolgt um an das Herrscheramulett zu gelangen um noch mehr Macht zu erlangen. Als sie sich einst gegenüber standen meinte der Gott er wäre in der Lage sie zurück zu holen um sie zu seiner zu machen. Er bräuchte dazu nur das Herrscheramulett. Kiyoshi jedoch weigerte sich ihm dieses auszuhändigen. Er hatte alles verloren, was ihm jemals etwas bedeutet hatte, so würde er nicht zulassen, dass der Gott dieses Relikt benutzen würde um ihm das was einst sein war zu rauben. Fudo war nicht erfreut über sein schweigen und entschloss sich dazu mit dem Wissen ihn zu töten einen neuen Sucher erwachen zu lassen in tiefster Dunkelheit einzusperren. Der Gott des Feuers war sich bewusst würde er sterben so würde irgendwo ein neuer Sucher erwachen und sein Werk mit deutlich mehr Zuversicht ausführen. Doch wie hätte er nur wissen sollen, dass seine Suche sich nach der Aussage Akiras noch 500 Jahre hin ziehen würde? Obwohl, wenn er genau darüber nachdachte, so war die Hüterin bereits vor einige Jahren in dieser Zeit gelandet. Somit hätte sie ihn doch damals schon befreien müssen, es sei denn. Nachdenklich fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar und seufzte. Es sei denn das Herrscheramulett ist derzeit inaktiv. Was bedeutet, dass Fudo es in der Zukunft an sich nehmen konnte und dadurch Kagomes Kräfte erwachten. Die Macht hatte sich in ihr erhoben, doch braucht sie das Herrscheramulett um diese Macht zu bündeln und letztendlich frei zu setzen. Da gab es jedoch ein Problem. Sie war ein Mensch und hatte auch nicht die entsprechende Ausbildung erhalten, Sie wusste rein gar nichts über diese Macht, ebenso wenig wie sie diese Kontrollieren konnte. Sinnierte er und blieb vor einer Tür im ersten Stockwerk stehen, hinter der er die Anwesenheit Kagomes wahrnehmen konnte. Damit lag es nun in seiner Hand sie so gut wie möglich auf ihre Bevorstehende Aufgabe vorzubereiten und das ohne ein Wort über ihr Erbe zu verlieren.
 

Als er durch die Tür trat staunte er nicht schlecht, als er die junge Frau entdeckte, welche umgeben von einigen Haufen sehr alter Schriftrollen und Bücher dasaß und diese mit grüblerischer Miene am durchblättern war. Sie wirkte angespannt und ziemlich gereizt, so wusste er auch ganz genau woher ihr Ärger rührte. Doch konnte er ihr wohl schlecht sagen, dass ihre Suche nach Antworten vergeblich war, da sie jegliche Informationen an sich genommen hatten. Als er sich räusperte flog ihr Kopf nach oben. Er musste an sich halten bei ihrem Blick nicht zurück zu weichen, da ihre Augen ihn gar zu erdolchen drohten. Ihre Aura waberte wie wild um sie herum und schien den

gesamten Raum auszufüllen. Sie stand offenbar kurz davor in die Luft zu gehen. Ob dies wohl der rechte Moment war sie anzusprechen? „Können wir uns einen Augenblick unterhalten?“ fragte er leise und versuchte ihr damit zu vermitteln in Frieden zu kommen. Sie starrte ihn einen langen Moment einfach nur an und sah dann schließlich wieder auf die Schriften unter sich. Ihre Augen und Gesichtszüge waren nach wie vor verhärtet, nichts deutete auf die Frau hin, welche er mit seinem Halbbruder hatte sprechen hören. Ebenso hart und kalt schlug ihm ihre Stimme entgegen. „Sprich.“ Leise seufzend fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und ging einen Schritt näher auf sie

zu. „Vielleicht an einem Ort, an dem du dich auf dieses Gespräch konzentrieren kannst?“ Sie reagierte erst nicht darauf, blätterte einfach weiter in ihrem Buch herum und hielt dann inne. „Ich bin im Gegensatz zu manch anderer durchaus zu Multitasking fähig.“

„Ich verstehe nicht.“ brummte er aufgrund ihres Tonfalls, da er nicht wusste, ob dieses eine ihm fremde Wort eine Beleidigung sein sollte. Multitasking, was sollte das heißen? Energisch schlug sie das Buch zu und sah schließlich zu ihm auf. „Was willst du?“ Klar und direkt, jetzt sprach sie wieder seine Sprache. „Wir müssen uns unterhalten. Es gibt da einige Dinge, die ich dir erklären möchte.“ Sie schnaubte abfällig. Es wirkte nicht sehr damenhaft, doch schien sie sich dessen nicht zu genieren. „Dazu hatte ich dir die Gelegenheit gegeben. Stattdessen hast du dich dazu entschieden mich zu beleidigen.“ Ihre Sturheit machte ihn wütend, auch wenn er wusste das sie recht behielt. „Es war nicht gerade leicht für mich. Ich werde eben nicht jeden Tag von einer Frau angefallen, die meint meinen schlimmsten Alptraum gesehen zu haben und mich dessen auch noch ausfragt.“ knurrte er ihr lauter entgegen als beabsichtigt. Dies führte dazu, dass Kagome aufsprang und ebenso laut zurück brüllte „Ach dein schlimmster Alptraum? Seit mehr als einem Jahr sehe ich diese Bilder und weiß nicht, was sie zu bedeuten hatten. Unzählige Nächte kämpfte ich darum nicht einzuschlafen um dem zu entkommen und als ich eines Nachts sah wie du...“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und wandte sich von ihm ab, als könne sie es nicht länger ertragen ihn anzusehen. „Es war das schmerzvollste, was ich seit langer Zeit erlebt hatte.“ flüsterte sie kaum hörbar, doch vernahm er jedes Wort. „Dann hör auf dich vor mir zu verschließen und lass uns darüber sprechen.“ schlug er ihr vor, die Empfindungen welche sie ausstrahlte genaustens verstehend. „Warum sollte ich dir vertrauen?“ nun klang ihre Stimme wieder fest. „Weil ich dir vertraue und du die wohl einzige bist die genau weiß, was in mir vorgeht. Ich konnte unmöglich vor Akira und Sesshomaru darüber sprechen. Es widerstrebte mir erst auch dich an meinen Erinnerungen teil haben zu lassen, doch änderte sich alles als ich erkannte, dass du nicht jene bist welche du vorzugeben scheinst.“
 

Erstaunt weiteten sich Kagomes Augen, ehe sie sich wieder fing und Kiyoshi über die Schulter hinweg ansah. Konnte es vielleicht noch schlimmer kommen? Meinte er tatsächlich in ihr innerstes Blicken zu können? Verdammt natürlich konnte er. Er besaß ebenfalls die Gabe Empfindungen zu ertasten, doch besaß er nicht so wie Akira den Respekt vor ihrer Privatsphäre. Zähneknirschend huschte ihr Blick zu dem Kissenhaufen am anderen Ende des Raumes. Verdammt! Sie hatte sich so weit es ging von diesem Platz entfernt aufgehalten, dennoch konnte sie einfach an nichts anderes mehr denken. Ihr Kopf pochte bereits und schien überzulaufen vor lauter Gedanken. Krampfhaft hatte sie sich an die schätzungsweise fünfzig Bücher und Schriftrollen vor sich festgehalten um sich nur auf diese Sache zu konzentrieren, doch nun stand Kiyoshi hier vor ihr und überfiel sie auch noch mit diesen Ansturm von Gefühlen und noch mehr Gedanken. Schnell wandte sie sich wieder ab und rieb sich mit zwei Fingern über die Schläfe, hinter der sich ein heftiger Kopfschmerz zusammen braute. Sie brauchte unbedingt Ablenkung denn ruhe wäre im Moment wirklich das letzte, was gut für sie war. „In Ordnung.“ seufzte sie und bückte sich mit einer drehenden Bewegung um einige Bücher aufzuheben. „Wir treffen uns am besten gleich im Garten.“ Als sie sich wieder erhob und davon ging fing sie sein Lächeln auf. Kurz darauf vernahm sie das leise pochen einer sich schließenden Tür. Sich bewusst wieder allein zu sein hielt sie laut stöhnend inne. Musste er ausgerechnet jetzt den Entschluss fassen sich ihr mitzuteilen? Nicht das sie sich beschwerte, sie war froh über jede Information doch wusste sie im Moment einfach nicht wohin mit ihren Gedanken. Wütend stopfte die zwei Bücher in das Regal und tat drei Schritte nach rechts um dort ein weiteres an seinen Platz zurück zu stellen. Sie war doch selbst schuld an ihrem Kopf Wirrwarr. Hätte sie sich doch nur mehr im Griff gehabt, so wäre es niemals dazu gekommen, dass Sesshomaru ihr derart zu nahe kam. Eigentlich sollte sie es einfach als dummen Fehler abtun und vergessen, doch war dies leider leichter gesagt als getan. Sie konnte diese Nacht nicht einfach aus ihren Erinnerungen streichen so wie sie seinen Geruch von ihrem Körper geschrubbt hatte. Schließlich war dies ihr erstes mal gewesen und es war so verdammt gut gewesen. Nachdem sie die letzten Bücher an ihren Platz gebracht hatte schnappte sie sich die Schriftrollen und legte diese ebenso energisch zurück, dabei immer im Kopf behaltend, dass sie tatsächlich so dumm war diesem verdammten Daiyoukai ihre Unschuld Überlassen zu haben. Und dass dieser dies niemals zu würdigen wüsste war ihr dabei leider ebenso klar, war es immer gewesen und dies machte sie nur umso wütender. Auf ihn und ganz besonders auf sich selbst. Noch einen Verlust den sie durch den Krieg einzustecken hatte, doch schwor sie sich Fudo alles mit doppelter Münze zurück zu zahlen. Auch wenn es letztendlich ihre eigene Entscheidung war sich Sesshomaru hin zu geben, so liefen sämtliche Entscheidungen ihrerseits auf seine Schandtaten zurück. Mit einem bösen Grinsen betrachtete sie ihre Hände und schloss diese kurz darauf zu Fäusten zusammen. Auch wenn sie sich vor dieser Macht in ihrem inneren fürchtete, so würde sie diese nutzen um Ihre Welt und ihre Familie zu retten, vollkommen gleich ob sie selbst dabei draufgehen möge. Entschlossen sah sie auf und verließ den Raum um sich mit ihrer anderen Furcht zu stellen, ihren Alpträumen.

Gefühlsausbruch

Sooo da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel... Klein aber fein wie es doch so schön heißt :b  Ich hoffe es gefällt euch dennoch...

LG -Lotus-

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Der Garten erstreckte sich in genau der selben Pracht vor ihr, wie bei ihrem letzten Aufenthalt an diesem Morgen. Dieses mal jedoch besaß Kagome genug Zeit sich etwas umzuschauen. Sie musste zugeben, sie hatte bei der Kälte welche Sesshomaru ausstrahlte und der offensichtlichen Abneigung allem schönen gegenüber eine karge trostlose Landschaft erwartet. Doch hatte sie auch in manchen Punkten die Vermutung bestätigt bekommen, dass der Daiyoukai viel grausamer tat als er in Wirklichkeit war und dieser Garten unterstrich dies ebenso eindeutig. Kopfschüttelnd suchte sie mit den Augen die Gegend nach Kiyoshi ab. Sie wollte im Moment nicht über Sesshomaru nachdenken. Dazu würden sich noch etliche Gelegenheiten auftun, doch nun brauchte sie einen klaren Kopf. Sie entdeckte den blauhaarigen Halbgott mit sehnsüchtigem Blick an einem Baum sitzend gelehnt, welcher bereits einige Blätter durch die Ankunft des Herbstes einbüßen musste. Nur langsam setzte sie sich in Bewegung, als würde sie dieses Gespräch dadurch hinauszögern können. Auch wenn sie in jener Nacht seinen und den Schmerz der Prinzessin des Mondes nicht gespürt hätte so würde sie noch immer nachempfinden können wie es in seinem inneren aussah. Sie hatte einst zwar nicht die Liebe ihres Lebens verloren, doch kam der Verlust ihres Lebens und ihrer Familie dem gleich. Es hatte lange gedauert diesen brennenden Schmerz aus ihrem inneren zu vertreiben und diesen durch Leere zu ersetzten. Dennoch konnte sie sich noch genau daran erinnern, als sei es erst gestern gewesen. Es passte ihr ganz und gar nicht sich erneut mit diesem Schmerz auseinander zu setzten, wobei sie so viel daran getan hatte es zu verdrängen. Doch kam sie nun einfach nicht drum herum. Sie brauchte dieses Gespräch, musste nach jedem Strohalm greifen um zu begreifen. Um zu verstehen, was genau sie hier her führte, zu dem machte vor dem sie sich so sehr fürchtete. Ohne ihn noch weiter anzusehen ließ sie sich in seiner Nähe nieder. Sie spürte, wie er sie ansah, als sie ihm den Rücken kehrte, doch blieb sie so sitzen und besah sich stattdessen den kleinen Bachlauf, welcher zu dem See führte in dem sie gebadet hatte. „Warum siehst du mich nicht an?“ hörte sie ihn fragen, doch antwortete sie ihm nicht. Er wollte sich ihr doch erklären. Es war keine Rede davon, dass sie ihn ansehen musste. Seine Empfindungen, seine Trauer, seine Sehnsucht, sie wollte sie nicht sehen. „Lass mich deine Augen sehen Kagome.“ murmelte er und seine Stimme klang mit einem mal so nahe. Plötzlich spürte sie seine Hand, wie diese sich auf ihre Schulter legte und sie zuckte zusammen. Verdammt! Wann hatte er sich ihr genähert? Bekam sie an diesem Ort denn gar nichts mit? Bei seiner Berührung durchfuhr sie wieder dieses Gefühl. Dieser Schmerz, als er unter all dem Schutt begraben wurde überwältigte sie plötzlich wieder. „Ich kann nicht.“ presste sie zwischen den Zähnen hervor und entriss sich ihm mit einem Ruck. Sie wollte das nicht fühlen, wollte diesen Schmerz nicht. Er gehörte nicht ihr und doch fraß er sie beinahe auf. „Wir müssen das klären.“ kam es dann entschlossen von Kiyoshi, ehe er wieder seine Hand auf ihrer Schulter ablegte. „Fass mich nicht an.“ schrie sie beinahe und sprang auf. Stolpernd entfernte sie sich von ihm und schlang ihre Arme um sich, als könne sie sich dadurch Schützen. „Diese Gefühle, die ich empfinde sind nicht die meinen.“ zischte sie und schüttelte heftig den Kopf, hoffend dadurch wieder zu ihrem selbst zurück zu finden. Das war doch alles verrückt. Es war ja schon merkwürdig diese tiefsitzenden Gefühle in ihrem Traum in sich aufzunehmen, doch jetzt bedurfte es nur eine Berührung seinerseits um sie dies wieder fühlen zu lassen. Mit geschlossenen Augen atmete sie einige Male tief durch, ehe der Schmerz nach ließ. Es war grausam was damals geschah, dennoch kein bedeutendes Ereignis in ihrem Leben, somit gehörten weder die Erinnerungen, noch die Empfindungen zu ihr, Sie waren eine Art Fremdkörper, welcher sich in ihr eingenistet hatte und sie nun los werden musste. Seufzend ließ sie die Arme sinken, als sie es schaffte sich immer wieder vor Augen zu führen was real war und was nicht. Der Schmerz verschwand, die Sehnsucht verblasste, doch die Wut blieb. Wut, Verwirrung und Verzweiflung. Gefühle, die neben der Leere nur ihr Gehörten. Seufzend ließ sie ihre Schultern sinken, ehe sie die Augen öffnete und das vorbeifließende Wasser des Bachlaufs beobachtete. Sie war wieder sie selbst. „Ich werde dich ansehen und dir zuhören, doch musst du eines schwören. Du wirst mich nicht berühren, niemals wieder.“ entkam es Kagome in einem harten Tonfall, worauf sie ihn hinter sich schwer seufzen hörte. Sie hatte ihn offenbar damit verletzt, auch wenn ihr nicht klar war wieso er derart enttäuscht war. Sie hatte das Gefühl sich ihm erklären zu müssen, ihm zu sagen warum sie so auf Abstand ging. Es wäre vielleicht besser so, dann ersparte sie sich nervige Fragen seinerseits. „Ich will diesen Schmerz nicht fühlen. Niemals wieder! Keine Ahnung, wie das möglich ist, doch ist er da sobald du mich berührst.“ Wieder vernahm sie hinter sich eine seiner Reaktionen, welche sich in Form eines unüberhörbar lautstarken Luftholen äußerte.  „Ich bin zu dir gekommen um dich um Verzeihung zu bitten.“ platze er dann aus Kiyoshi heraus. Überrascht drehte sie ihren Kopf und begegnete seinen grauen Augen. Voller Reue sah er sie an und lächelte leicht. Schien zu hoffen sie würde ihm Vergeben und sie war versucht dem einfach so nach zu gebenden. Die alte Kagome wäre dem womöglich sofort nachgekommen, doch nicht mit ihr. Sie würde ihm seine Worte verzeihen, im stillen wohl bemerkt, doch musste er sich ihr Vertrauen erst einmal verdienen.
 

Kiyoshi hatte es mit einem Lächeln versucht doch war ihm klar, dass sie es ihm nicht leicht machen würde. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Sie sah Überrascht aus und diesen Umstand wollte er nutzen. Sie war verwirrt und er war es ebenso nach ihrer Aussage, sie empfing den Schmerz seiner Vergangenheit allein durch eine Berührung seinerseits. „Diese Macht, die in dir verborgen liegt...“ fing er an und beobachtete, wie sich ihr Körper verspannte. Er hatte offenbar einen Nerv getroffen und das war auch gut so. Sollte er ihr begreiflich machen ihr helfen zu können wäre ihm ihr Vertrauen sicher und dies wollte er erreichen. Er musste es nur geschickt anstellen, dann würde sie es zulassen, dass er sie trainierte. „Womöglich verleiht sie dir die Gabe Gefühle zu ertasten.“ Kleine Furchen bildeten sich auf ihrer Stirn, als sie sich ihm nun vollends zu wandte. „Du meinst so wie bei dir und Akira?“ fragte sie nach und neigte den Kopf etwas zur Seite. Als er ihr zustimmend zunickte musste er sich das siegessichere Grinsen verkneifen. Sie hatte angebissen. „Davon gehe ich aus. Wenn du es erlaubst würde ich dir helfen diese Gabe zu festigen, sodass du sie kontrollieren kannst.“ Sie antwortete nicht sofort, starrte ihn stattdessen regelrecht nieder. Er musste zugeben, dass ihm ihre unberührte Fassade beeindruckte. Wo er deutlich ihre Verwirrung und Unentschlossenheit wahrnehmen konnte, so blieben ihre Gesichtszüge vollkommen neutral. Äußerst erstaunlich für eine so junge Menschenfrau, nicht einmal ein Zittern verriet sie. Dann plötzlich regte sie sich wieder und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wieso sollte ich dir dies gestatten? Welchen nutzen ziehst du daraus mich stärker zu machen?“ Sehr misstrauisch die kleine. Er musste grinsen. „Du bist ein äußerst interessantes Geschöpf und ich neige oft dazu sehr neugierig zu sein.“ Fing er an, unterbrach sich jedoch, als sie ein spöttisches Schnauben von sich gab. „Neugierde. Das liegt dem Hund offenbar im Blut.“ Entgeistert sah er sie an. Was hatte das denn bitte zu bedeuten? Ehe er jedoch darauf eingehen konnte schüttelte sie den Kopf und deutete ihm mit einer Handbewegung fortzufahren. Nun es stimmte zwar, dass Wesen seiner Art oftmals sehr zur Neugierde neigten, doch zeigten nicht alle dies so offen, wie er es gerade tat. Zumal er nur zur Hälfte ein Inuyoukai war. „Die Gabe Gefühle zu ertasten wird nicht alles sein wozu du in der Lage sein wirst, dass spüre ich. Auch ist mir zu Ohren gekommen, dass du im Stande warst im Alleingang ein Vampirnest auszulöschen. Dies ist äußerst erstaunlich, sodass ich nur zu gern herausfinden will, was genau alles in deinem kleinem Körper verborgen liegt. Ich bin in der Lage deine verborgene Kraft Stück für Stück an die Oberfläche zu locken und dir zu zeigen damit umzugehen.“
 

Kagome war sich nicht sicher ob sie dem Kami Akuma tatsächlich trauen sollte, dennoch stand sie nach wie vor hier und hörte ihn an. Seinen Worten nach zu urteilen sah er in ihr nichts weiter als eine Art seltenes Objekt welches er erforschen wollte. Eine Tatsache, welche ihr irgendwie schmeichelte, auch wenn seine Worte nicht an ihre Person gerichtet waren. Sie erkannte den leichten Glanz in seinen Augen, hörte die Begeisterung in seiner Stimme als er davon sprach diese Macht welche einst in Luciens Schloss Besitz von ihr ergriff an die Oberfläche zu zerren. Kagome selbst hatte sich nie für sonderlich interessant gehalten. Vielmehr waren ihr bisher nur Männer untergekommen, welche sie unter allen Umständen auf den Rücken liegend unter sich sehen wollten und einer von ihnen hatte es dazu auch noch vollbracht. Das Gefühl sauer aufzustoßen unterdrückte sie erfolgreich und schob diesen Gedanken schnell wieder bei Seite. Akira! Ja Akira konnte sie Vertrauen, ihn würde sie um Rat bitten. Sie war sich sicher ihr Freund besäße eine gute Sichtweise auf die Dinge, schließlich kannte er sie besser als jeder andere hier. Sie konnte im Moment ohnehin nicht klar denken und würde womöglich eine Fehlentscheidung treffen, sollte sie sich jetzt entscheiden. Kiyoshis Angebot klang zugegebener maßen ziemlich verlockend. Wo sie zuvor nur darüber nach gegrübelt hatte was genau diese Macht war und wie sehr sie sich davor fürchtete, kam ihr niemals in den Sinn sich diese zunutze zu machen. Den Versuch zu starten diese unter ihre Kontrolle zu bringen statt sich davon kontrollieren zu lassen wirkte mehr als attraktiv. Dennoch hielt sie sich zurück, zuckte nur mit den Schultern und verneigte sich leicht, der Höflichkeit wegen. Wo er sich doch dazu durchrang sie um Verzeihung zu bitten und ihr ebenso respektvoll entgegen zu treten, hatte er sich dies zumindest verdient. „Ich werde deine Entschuldigung annehmen.“ teilte sie ihm dann unvermittelt mit. Wartete jedoch nicht auf seine Reaktion, welche sich in Form eines erstaunlich breiten Lächeln zeigte. „Dennoch werde ich deinem Angebot vorerst nicht zustimmen.  Ich werde darüber nachdenken und dir dann meine Entscheidung mitteilen.“
 

„Deine Entscheidung? Worüber?“ Sie hatten sein kommen nicht bemerkt, auch nicht als er einen Steinwurf entfernt hinter ihnen stehen blieb. Die Überraschung in den Augen des Halbgottes sprach eindeutig dafür. Und Kagome. Ihrer Haltung nach zu Urteilen war sie keineswegs erfreut ihn zu sehen. Es war äußerst amüsant mit anzusehen wie sie sich stocksteif zu ihm umdrehte und bei dem Versuch scheiterte ihn mit einem Blick zu töten. Er lag demnach mit seiner Vermutung richtig, sie ging ihm aus den Weg. Den ganzen Tag hatte sie sich offenbar irgendwo verkrochen, verzichtete bewusst auf Nahrung nur um sich seiner Gesellschaft zu entziehen. Wie dumm sie sich doch verhielt. Glaubte sie tatsächlich sie könne sich vor ihm verstecken? Nicht das er vor hatte sie ein weiteres mal zu beschlafen. Zumindest redete er sich dies ein. Er war frei, hatte seit dem er sie in der frühe verließ nicht mehr an sie denken müssen. Seine Gier nach dem Fleisch dieser Frau hatte sich zu seinem bedauern jedoch nur für einen kurzen Moment gelegt. Die Flamme in seinem inneren loderte erneut auf als er den Garten betrat und sein Blick an ihrer zierlichen Gestalt hängen blieb. Wut, welche er sich selbst nicht erklären konnte stieg in ihm auf, zwang sich jedoch schnell wieder zur Ruhe als er den Halbgott erspähte. Es passte ihm nicht das er, dessen bestreben darin lag nichts nach außen vordringen zu lassen nun von zwei Kami Akuma umgeben war die jede Form eines Gefühls ertasten konnten. Sein eisiger Blick fuhr erneut über den Körper der jungen Frau, dabei die Stellen welche ihre makellosen Haut freigaben genaustens musternd. Makellose Haut, genau das war es was ihn störte. Jede noch so kleine Spur welche er auf ihrem Leib hinterlassen hatte war nun nicht mehr sichtbar. Sie hatte sie einfach verschwinden lassen. Dies war jedoch nicht der Gipfel des ganzen. Ihr Duft, es war ihr Duft welchen ihn beinahe wütend knurren ließ, wie ein ungehaltener Welpe. Er hatte sie in dem Glauben verlassen sie markiert zu haben, sichtbar wie unsichtbar. War auf eine ihm unerklärliche Weise sogar stolz darauf gewesen, als er sie erblickte. Und was tat sie? Er war sich im Klaren, dass sie sich bewusst niemals auf diese Nacht eingelassen hatte. Es war rein körperlich, doch versetzte sie ihm mit ihrem Verhalten einen heftigen Schlag. Nicht nur seinen Stolz auch sein Ego griff sie damit an. Mit dem Wunsch ihr Kopf möge sich allein von ihrem Torso lösen erwiderte er ihren Blick und wartete auf die Antwort auf seine Frage, doch die kam nicht. Sie starrte ihn einfach nur an und ihm überkam so langsam das Gefühl, dass sie sich in diesem Moment ein Blickduell lieferten. Wer besaß den tödlicheren Blick? „Ähm, also es ist so.“ hörte er Kiyoshi sagen, doch löste er den Blick nicht. Die Frau jedoch hatte sich dazu entschlossen dieses Spiel nicht weiter zu führen. Ruckartig wandte sie sich dem Halbgott zu und schlug ihm mit der flachen Hand gegen die Schulter. „Sehr schön, du kannst ihm dann ja alles erklären, ich muss zu Akira.“ Er konnte nur dabei zusehen wie sie an ihm vorbei rauschte, die hölzerne Terrasse erklomm und im inneren seines Anwesen verschwand. Es kam wahrlich nicht oft vor das er sprachlos war, doch konnte er wie auch Kiyoshi nicht anders als ihr hinterher zu starren. Hatte sie gerade tatsächlich die Flucht ergriffen? Das selbe Weib, welches vor nichts zurück schreckte? Diese Nacht ließ sich offenbar nicht so einfach aus ihrem Gedächtnis verbannen, wie die Spuren auf ihrem Leib. Es hatte ihr also gefallen. Schwer beherrscht sich das Grinsen zu verkneifen wandte Sesshomaru sich nun an den Sucher. „Sprich... Was gibt es hier zu erklären?“

Der Gedanke des Verlassenwerdens

Jaaa, nun ist es wieder so weit. Sry es hat etwas länger gedauert. Hatte dieses Kapi bei FF.de schon vor langer Zeit online gestellt und nun wo ich endlich die Zeit gefunden habe weiter zuschreiben bemerkt, dass es hier noch nicht veröffentlicht wurde.... Ein vom Herzen gemeintes ´Tut mir Leid´... Das nächste Kapite dürfte nicht so lange auf sich warten lassen, da ich bereits daran arbeite.
 

LG -Lotus-
 

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Hastigen Schrittes lief Kagome durch die Gänge, eilte beinahe ihm Laufschritt auf die Tür zu ihrem Gemach zu und schlug diese von innen schließlich heftiger zu als beabsichtigt. Schwer atmend

presste sie ihre Hand auf die Brust während ihr Blick ziellos durch den Raum huschte. Alles wirklich alles hatte sie erwartet, wenn sie Sesshomaru nach dieser Nacht wieder über den Weg laufen würde, doch nicht das. Ihr war heiß, unsagbar heiß und ihr Herz schlug so heftig, dass sie das Pochen bis in ihren Hals spüren konnte. War das denn zu fassen? Sie war doch so wütend gewesen, war es im Grunde noch immer. Doch als dieser Kerl da so plötzlich vor ihr stand, herrschte in ihrem Kopf gähnende Leere. Nichts war mehr da, bis auf die Bilder der letzten Nacht die unaufhörlich vor ihrem inneren Auge vorbei zogen. Bilder von ihm. Nackt! Heftig schüttelte sie den Kopf und verpasste sich selbst eine kräftige Ohrfeige. Dieser elende Mistkerl, Wie konnte er ihr das nur antun? Wütend stampfte sie in ihrem Zimmer auf und ab, murmelte dabei eine Beleidigung nach der anderen vor sich hin. Als ihr komplettes Repertoire aufgebraucht war, hielt sie kurz inne. „Nein.“ seufzte sie ergeben und nahm ihre Wanderung durch das Zimmer von neuem auf. Er trug nicht allein Schuld an dem, was letzte Nacht geschehen war. Auch wenn er es mit allen mitteln darauf angelegt hatte, so war sie zu gleichermaßen daran beteiligt gewesen. Hatte ihren Erinnerungen entnehmend im verlaufe dieser Nacht seine Berührungen voller Wonne empfangen und sogar genossen. Sie spürte, wie sich Hitze in ihrem Gesicht sammelte, als sie an die lustvollen Laute dachte welche er ihr entlockt hatte. Zugegeben, es war in der Tat gar nicht mal so schlecht gewesen, wäre nur der Mann mit dem sie dieses, ihr erstes Mal erlebt hatte ein anderer. Der Glaube daran eines Tages jemanden zu finden der sie gleichermaßen liebte wie sie es täte hatte sie bereits vor langer Zeit aufgegeben. Auch wenn sie niemals zugeben würde, dass sie sich in ihrem tiefsten inneren eine solche Liebe wünschte, war es dennoch so. Sie wünschte sich Liebe und Geborgenheit. Das Gefühl, dass alles wieder gut würde und nichts auf der Welt ihr jemals etwas anhaben könnte, solange dieser eine jemand bei ihr war. Doch waren das alles nur Wunschträume, welche sie gezwungener Maßen aufgeben musste. Wo sie doch nun auch keine andere Wahl mehr hatte. In ihrer Zeit mochte man das vielleicht anders sehen, doch galt hier eine unverheiratete, entjungferte Frau als beschmutzt und wertlos. Und wer versprach ihr aus dem Kampf gegen Fudo lebend wieder heraus zu kommen? Nicht, dass sie vor hatte sich von ihrer Verfolgung abbringen, oder ihn davon kommen zu lassen. Und dies war der entscheidende Punkt. Sie würde Kämpfen bis zum bitteren Ende und wenn es nötig wäre, so würde sie ihn mit sich in den Tod reißen. Dies war alles woran sie denken durfte, für sich, ihre Familie, ihre Freunde und den Frieden dieser Welt. Tief seufzend blieb sie stehen und erblickte sich selbst. Sie stand vor dem Frisiertisch und betrachtete einen Moment ihr Spiegelbild in der großen blankpolierten Bronzescheibe welche hier als Spiegel fungierte. Langsam fuhr sie sich mit beiden Händen über das Gesicht, strich einige verirrten Haarsträhnen hinters Ohr und drehte ihren Kopf abwechselnd nach links und rechts. Sie fühlte sich wie ein vollkommen anderer Mensch und doch war noch immer sie es, welche ihr entgegen blickte. Dennoch es gab eindeutig etwas, was sich an ihr verändert hatte und dieses etwas hatte sie erfolgreich zu verbergen geschafft und dies sollte auch so bleiben. Ihre halbgöttischen Begleiter sollten keinesfalls erfahren, was sie im wahrsten Sinne des Wortes getrieben hatte. Langsam wanderte ihr Blick an ihrem Körper hinab. Ihre Hände folgten ihren Augen über den Hals hinab zu den Schultern, über ihre Brüste und dem Bauch, bis diese an ihren Hüften verharrten. Nachdenklich ließ sie ihren Blick über ihre zerschlissene Kleidung wandern und begann an den Fransen des abgerissenen Hosenbeins herum zu zupfen. Bisher hatte sie ihre Kleidung immer nur als praktisch betrachtet, doch wo sie sich nun darin im ganzen sah, musste sie zugeben das diese so langsam das Zeitliche segnete. Wirklich hübsch sahen das Shirt und die Hose, mit all den Flecken und Rissen auch nicht mehr aus. Ihre Mutter hätte ihr wohl die Leviten gelesen, würde sie sehen wie ihre Tochter sich in aller Öffentlichkeit sehen ließ. Mal ganz davon abgesehen wie viel Haut sie zeigte lief sie umher wie ein Penner. Dabei residierte sie im Augenblick auch noch in diesem Aufzug in dem Anwesen eines Lords. Augenblicklich verspürte die junge Frau ein schlechtes Gewissen der Erziehung ihrer Mutter gegenüber und schielte zu einem dicken Tau herüber, welches neben dem Futon von der Decke herunter baumelte. Tief seufzend marschierte sie geradewegs darauf zu und zog daran mit dem wissen, dass Scarlett so hatte sie es ihr mitgeteilt zu ihr käme sollte sie etwas wollen.
 

Es vergingen kaum zwei Minuten, so empfand Kagome dies jedenfalls da öffnete sich auch schon die Tür. Langsam kam der Rotschopf auf sie zu und bedachte sie mit einem überheblichen Grinsen, welches sie nicht so recht einzuordnen vermochte. „Hast du es dir nun anders überlegt und nimmst die Dienste deiner Dienerin in Anspruch?“ Leicht verneigte sie sich dabei, wobei Kagome der spöttische Tonfall keinesfalls verborgen blieb. Daher wehte also der Wind. Leise lachte die junge Frau auf und warf ihrer Gegenüber einen herausfordernden Blick zu. „Täusche dich nicht in der Annahme ich würde verweichlichen nur weil ich hier offensichtlich einige Annehmlichkeiten genieße. Dort wo ich herkomme nehme ich mir weitaus mehr Freiheiten heraus. Ich kann tun und lassen was ich will ohne mich bei irgendjemanden zu rechtfertigen.“

Als Scarlett nach Luft schnappte konnte sie sich ein kleines Grinsen einfach nicht verkneifen. Es war irgendwie amüsant die Youkai, welche sie anfangs wie den letzten Dreck behandelte sehen zu lassen, dass sie sich nichts aus diesem herrschaftlichen Getue machte. Sie wurde zwar in ein wunderschönes Zimmer einquartiert, bekam eine Zofe gestellt die sich um wirklich alles kümmerte wofür sie auch dankbar war, doch brauchte sie all dies gar nicht. Schließlich besaß sie zwei gesunde Hände mit denen sie mehr zustande brachte als zu töten. Mit zwei Fingern begann sie an ihrem Shirt herum zu zupfen. „Ich brauche neue Kleidung. Wo bekomme ich welche?“ Im ersten Moment wirkte Scarlett verwirrt, schien jedoch nach einem musternden Blick auf ihre Gestalt zu verstehen und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand neben der Tür. „Da drüben steht ein Schrank, darin findest du viele hübsche Kleidungsstücke.“ Sprach die Wolfyoukai in einem Tonfall aus, als sei sie nicht ganz helle. Kagomes Augen formten sich zu schmalen Schlitzen und huschten zwischen dem Schrank und der Rothaarigen hin und her. Am liebsten hätte sie ihr in diesem Moment eine gescheuert. „Mir ist schon klar, dass sich in diesem Schrank Kleidung befindet.“ Entkam es ihr gereizt und ballte ihre Hand zu einer Faust. Dabei umschloss sie den dünnen Stoff des Shirts und zog daran herum. „Ich habe dich nach Kleidung gefragt und nicht nach

irgendwelchen Stofffetzen die mich ausstaffieren wie ein Ausstellungsstück. Ich brauche Kleidung für meine Weiterreise.“ Scarlett starrte sie eine Weile an, ehe sie den Kopf zur Seite neigte. „Sprichst du etwa von Kleidung und einer Rüstung welche für den Kampf geeignet wären?“ Eine Rüstung? Nachdenklich ließ Kagome ihren Blick durch den Raum zu ihren Schwertern schweifen. Gegen ein wenig Schutz hätte sie nichts einzuwenden. Nun solange sie sich darin auch bewegen konnte. „So etwas in der Art. Ja.“ Antwortete sie dann, worauf Scarletts Augen sich leicht weiteten und sie ihr Körpergewicht von dem linken auf das rechte Bein verlagerte. Die Youkai wurde offenbar nervös. „Nun da muss ich erst mit dem werten Lord Sesshomaru sprechen. Wenn es um eine Rüstung oder Waffen geht steht bereits seit Jahrhunderten ein fähiger Schmied in den Diensten der Familie.“ Ein fähiger Schmied also? Langsam ließ Kagome von ihrem Hemd ab und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. „Totosai ist in der Tat ein fähiger Schmied.“ Ihre gemurmelten Worte blieben nicht ungehört, worauf Scarlett sie nur noch eindringlicher Betrachtete. Doch ehe sie sich zu Kagomes Meinung äußern konnte fuhr sie ihr dazwischen. „Wenn es wirklich sein muss sprich bei deinem Herrn vor und teile ihm meinen Wunsch mit.“ Als die Rothaarige sich nickend abwandte und ihr Zimmer verließ sah Kagome ihr nach. Sie hatte nicht erwartet, dass die junge Youkai dem so einfach nachkommen würde. Sie hatte an die Dienerin zwar noch keine Wünsche geäußert, doch würde die Youkai wohl kaum den Zorn des Daiyoukais auf sich ziehen wollen indem sie nicht ihrer Arbeit nach ging. Dann fiel ihr jedoch noch etwas ein, worauf sie zur Tür lief und der Rothaarigen hinterher rief. Sie war noch nicht weit gekommen stand vielleicht zwei Meter entfernt von ihr, worüber Kagome insgeheim froh war. Sie hatte nicht wirklich vor durch die Gänge zu brüllen. „Teile meinem Begleiter Akira auch gleich mit, dass ich ihn sprechen möchte.“ Irgendwie wunderte es sie schon, dass er sich bisher nicht bei ihr hat blicken lassen. Sonst war es

auch nicht seine Art sie so lange allein zu lasse. Scarlett räusperte sich leicht. „Er ist nicht hier. Dein Begleiter hat bereits am gestrigen frühen Abend das Anwesen verlassen und ist bisher noch nicht zurück gekehrt.“ Kagome konnte nicht fassen, was sie da hörte. Er war nicht hier? Hatte sie einfach allein gelassen? Die Blicke Scarletts deutlich auf sich spürend zwang sie sich zu einer unberührten Miene und zuckte mit den Schultern. „Na dann... Ich nahm an er sei bereits zurück.“ Mit diesen Worten zog sie sich wieder zurück und schob die Tür zu.

Entsetzt starrte sie die dünne Papierwand an, welche als Tür fungierte und schloss die Augen. Was war hier nur los? Wieso hatte Akira das Anwesen verlassen ohne ihr etwas zu sagen? Nicht das er ihr in irgendeiner weise Rechenschaft über sein Handeln schuldig war, so war sie einfach nur verwirrt. In der ganzen Zeit ihrer gemeinsame Reise hatte er niemals den Platz an ihrer Seite verlassen, hatte sie niemals freiwillig zurückgelassen und nun sollte er einfach gegangen sein? Gerade jetzt, wo sie ihn mehr brauchte den je? Das Gefühl betrogen worden zu sein überkam sie und legte sich wie eine eiskalte Faust um ihr Herz. Verraten von ihrem eigenen Freund. Wieso nur war er verschwunden ohne ihr etwas zu sagen? Sie spürte, wie sich Tränen unter ihren Liedern sammelten, doch zwang sie diese mit aller Gewalt zurück. Sie würde nicht weinen, auf gar keinen Fall würde sie dies zulassen. Vor Wut schnaubend wandte sie sich ab und marschierte auf ihren Futon zu, wo sie sich im Schneidersitz nieder ließ. Lange starrte sie die Wand an, zwang den dicken Klos in ihrer Kehle herunter, welcher sie dazu verleiten wollte einfach nur los zu brüllen, doch besann sie sich eines besseren. Tief durchatmend schloss sie die Augen und ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Warum auch immer Akira gegangen war, sie fand keine plausible Antwort darauf. Niemals würde er ohne einen triftigen Grund einfach verschwinden, er hatte es ihr doch geschworen. Irgendetwas musste hier vor sich gehen von dem sie nichts mitbekommen hatte und eines wahr klar, sie würde es herausfinden.
 

Missmutig starrte der Lord der westlichen Ländereien auf ein Blatt Pergament nieder und rollte dieses im nächsten Moment auch wieder zusammen. Wie auch in den siebenunddreißig vorigen

Schriften in denen er glaubte einige Hinweise auf die Macht des Herrscheramuletts oder dessen Träger zu finden ergab sich aus dieser hier auch nur das übliche. Das Herrscheramulett, bestehend aus zwei Teilen. Eines geschmiedet aus Licht, das andere aus Dunkelheit. Zusammen bilden sie das Relikt des Gleichgewichts. Der Hüter selbst verkörpert sowohl die eine als auch die andere Seite. Mit dieser Macht, durch das Herrscheramulett gebündelt sorgt dieser für das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse. Ein Knurren welches seine Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte entkam ihm unwillkürlich. Es konnte doch nicht angehen, dass sich in den Aufzeichnungen seiner Urahnen nichts ausführlicheres über den Hüter des Herrscheramuletts zu finden war. Weder die Herkunft, noch das ausmaß jener Kräfte war ihm bekannt und dies war etwas, was ihm ganz und gar nicht passte. Alles was er besaß war diese Frau und die Gewissheit, dass diese mit der in ihr heranwachsenden Macht nicht umzugehen wusste. Er war gewiss nicht mit der Entscheidung Kiyoshis einverstanden die Hüterin im unklaren zu lassen und doch schwieg er nach wie vor. Was

würde wohl geschehen, würde sie von der ihr bevorstehenden Aufgabe erfahren? Würde sie verzweifeln oder wie zuvor auch all jene bedenken hinten anstellen um das in ihren Augen einzig richtige zu tun? Natürlich würde sie das und genau aus diesem Grund spielte er auch das Spielchen von Kiyoshi mit. Vollkommen durchdacht hatte er dies zuvor noch nicht, doch hatte er sich offenbar für das wohlergehen dieser Frau entschieden. Was auch immer für eine Macht in ihr schlummern mochte, es bedeutete nichts gutes für sie und all jene in ihrer Umgebung solange sie nicht im besitzt des Relikts war, welches sie zu schützen hatte. Soweit er nach dem Gespräch mit Kiyoshi wusste, war das Herrscheramulett dazu da um die Kräfte des Hüters unter Kontrolle zu halten und diese in einem harmonischem Gleichgewicht zu stärken und zu stabilisieren. Wie es nun jedoch in Kagomes Fall schien, waren die Kräfte in ihr freigesetzt und durch den Mangel an Erfahrung und dem Seelenschmerz in ein solches Ungleichgewicht geraten, dass diese nun vollkommen verrückt spielten. Mehr wusste der Suche auch nicht darüber, schließlich waren sämtliche Schriften dem Feuer Fudos zum Opfer gefallen. Was Kiyoshi jedoch zu tun vermochte war es die Kräfte der Hüterin zu ergründen um ihr helfen zu können diese unter Kontrolle zu halten. Solange jedenfalls, bis sie bereit war die Bürde welche ihr auferlegt wurde zu tragen.

Der Sucher hatte sie bereits so weit, dass sie es in Erwägung zog sich von ihm Unterrichten zu lassen um den Schaden zu regulieren, hatte dem jedoch noch nicht zugestimmt. Nun, solange sie sich dem durcheinander in ihrem innere nicht stellte, teilte er ihm mit würde sie eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Früher oder später brauchte es nur einen minimale Auslöser und aus der jungen schönen Frau würde eine Wahnsinnige werden. Das der Halbgott dieser Sache mit besonderem Eifer nachging blieb Sesshomaru in keinster Weise verborgen. Es war eine unerwartete Überraschung gewesen als er erfuhr, dass die Prinzessin und zukünftige Herrscherin des Mondes sich mit einem Mischling wie Kiyoshi eingelassen hatte. Dennoch war die Rachsucht des einzig überlebenden dieser Tragödie die sich einst vor einhundert Jahre ereignete vollkommen nachvollziehbar. Der Sucher war nach seinem Verlust umso mehr bestrebt darin seinen Schützling auszubilden ohne diesen auch noch zu verlieren. Demnach stand es nicht gut um die Frau, soweit war klar und der Daiyoukai war sich sicher, es fehlte nicht mehr viel. Er hatte bereits den unterbewussten Teil ihrer Selbst kennengelernt, ebenso war er Zeuge dessen geworden zu was sie fähig war. Würde sie sich vollends verlieren bliebe kein Stein mehr am rechten Fleck und das liebreizenden Wesen, wessen Melodien ihn auf eine eigenartige Weise gefesselt hatte würde sich in Luft auflösen. Demnach war Sesshomaru nicht bereit die Frau einfach so diesem alles zerstörenden

Etwas auszuliefern. Kopfschüttelnd widmete er sich der nächsten Schriftrolle. Seine Gedankengänge verwirrten ihn. Es klag ja beinahe so, als läge ihm etwas an ihr, wo er doch eigentlich darin bestrebt war dieses Land und allem voran sein Reich vor der Zerstörungswut einer Frau zu schützen, welche ihre Kräfte nicht im Griff hatte. Das einzig klügste wäre sie auf der stelle zu töten, ehe sie tatsächlich noch die Kontrolle verlor. Doch hinderte ihn sein eigenes Versprechen der Frau gegenüber und das bestreben des Suchers daran diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. Wie jedoch sollte er seinem Schwur nachkommen ihr zu helfen herauszufinden wer sie war, wenn er ihr damit schon half zu schweigen? Knurrend schmiss er die Schriftrolle beiseite und legte seinen Kopf in den Nacken, um nachdenklich die Decke anzustarren. Dieses verdammte Weib brachte alles in seinem Leben durcheinander. Allem voran spielten seine Triebe verrückt. Nach wie vor fühlte er sich von ihr angezogen und er wusste einfach keine andere Lösung, als sich ihr ein weiteres mal zu nähern. Ihr unversehrter Körper und der frische blumige Dufte, welcher sie umgab verleitete ihn ja geradewegs dazu. Ein leises Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken, worauf er sich wieder aufrecht hin setzte und die Tür anstarrte. „Tritt ein.“ Seiner Stimme klang ein unterschwelliges Knurren nach. So wusste er bereits, dass es sich um die Dienerin handelte, welcher er Kagome zuwies. Tief verneigte sich die rothaarige Wolfyoukai, ehe sie eintrat und die Tür schloss. „Mein Lord ich komme zu euch, da die junge Frau Kagome eine bitte an mich richtete.“ Eine Bitte von Kagome? Erwartungsvoll wartete er darauf, dass die junge Dämonin fort fuhr. „Sie fragte nach neuer Kleidung. Wie ich erfuhr handelt es sich um eine Tracht, welche sie im Alltag tragen könne und im Kampf schützte. Also auch eine Rüstung. Ich nehme an, sie verlässt und demnächst?“ Sie wollte weiterziehen? War ihm irgendetwas entgangen? „Schicke nach Mei und San. Sie sollen sich ihrer annehmen.“ Er konnte die Frage bereits in ihren grüne Augen ablesen, als diese sich ein Stück weiteten. Ihr Mundwerk war jedoch bedauerlicherweise schneller als ein Blick seinerseits der sie hätte zum Schweigen und gehen zwingen können. „Eure persönlichen Schneiderinnen? Herr, wäre es nicht von Vorteil ihr jemand anderen zu kommen zu lassen? San und Mei sind bereits mit der Herstellung eurer Tracht für den baldigen Empfang beauftragt worden.“ Ein Knurren der Warnung entfloh ihm, worauf seine Gegenüber zusammen zuckte und sich tief verneigte. „Sie stehen in meinen Diensten und werden ihre Arbeit zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllen. Ich bin mir Sicher sie werden mit ebenso viel Eifer eine einfache Tracht für meinen Gast herstellen können, wenn sie nicht in Ungnade fallen wollen.“ Er hatte gewiss Hintergedanken bei dieser Entscheidung. Diese besaßen die Absicht das sich die neue Kleidung der Frau Zeit ließ, sodass sie länger blieb als gewollt.

„Ja Herr.“ Ihrem Flüsterton folgte ein Handwink seinerseits, welchen Scarlett entließ. Als die Tür sich lautlos hinter der Dienerin schloss entwich dem Daiyoukai ein kaum wahrnehmbares Schnauben. Dieser Empfang wie sie ihn nannte, war ein Witz. Als ob der Besuch eines Inuyoukaischen Kleinfürsten aus dem Norden mitsamt seiner Sippe all dieses Spektakel wert wäre. Und doch lag es in seiner Pflicht einen direkten Verbündeten seines Vaters Reich einen angemessenen Empfang zu bereiten. Der Grund eines Besuchs von Fürst Yulan höchst persönlich um die Friedensverträge neu auszuhandeln waren nicht der Rede Wert. Vielmehr jedoch glaubte er nach der Information seine Sippe begleite ihn zu wissen, was Yulan wirklich im Schilde führte. Er wollte dem Daiyoukai seine gerade im Heiratsfähigen Alter angelangten Tochter zur Braut anbieten. Für den Kleinfürsten selbst wäre dies das Geschäft seines Lebens, doch wenn dieser sich in all seinen Bemühungen mal nicht täuschte. Sesshomaru würde sich niemals eine Frau zur Gemahlin nehmen, vielmehr würde er sie sich zu eigen machen und einfach wieder fallen lassen. Ein verlockender Gedanke in Anbetracht seiner derzeitigen Gelüste. Weibliche Inuyoukai waren selten und zogen ihn ungemein an. Er würde sie dazu benutzen dieses verfluchte Menschenweib endlich zu vergessen. Ein Grinsen huschte ihm über die Lippen als er sich erhob und zur Tür schlenderte. Nun würde er besagtem Weib einen Besuch abstatten um einige Antworten einzufordern. War sie bereit Kiyoshis Angebot um ihrer und anderen willen an zu nehmen? Sie war vor ihm geflohen, warum? Um die offenen Wunden wusste er schon was mit ihnen geschah, doch wie hatte sie es zustande Gebracht seinen Duft von ihrem Körper zu vertreiben? Doch brannte sich immer mehr ein und die selbe Frage in seinen Kopf in den Vordergrund, je näher er ihrem Gemach kam. Hatte sie tatsächlich einfach so beschlossen weiter zu ziehen ohne ihn davon in Kenntnis zu setzen? Womöglich aus diesem Grund, weil sie ihn nun wo er hatte was er wollte ausschloss?

Seine Liebe zu ihr

Die Arme hinterm Rücken verschränkt lief Kiyoshi gemütlichen Schrittes über den Vorhof direkt auf das Haupttor zu. Er hatte schließlich nicht vor seine neu gewonnene Freiheit hinter dicken Mauern zu verbringen. Ein wenig Bewegung würde ihm ebenso gut tun um seine Gedanken zu sortieren und sich einen Plan zu überlegen die Kräfte der Menschenfrau heraus zu locken. Zwei Soldaten, jeweils einer flankiert neben den schmächtigen und einzigen Zugang blickten ihm bereits skeptisch entgegen. „Ihr wünscht das Anwesen des ehrenwerten Lord Sesshomaru zu verlassen?“ fragte der eine, als der Kami akuma vor ihnen halt machte. „Ganz recht, jedoch nur kurzweilig. Ich bin geneigt einen ausgedehnten Spaziergang zu unternehmen.“ 

Nickend gab der eine seinem Gegenüber ein Zeichen, worauf dieser das Tor öffnete. „Bevor ihr geht, so nennt mir noch euren Namen damit die Wachablösung euch den Zugang wieder gewehrt.“ 

„Gewiss. Mein Name ist Kiyoshi, man nennt mich auch den Sucher.“ Stellte der Blauhaarige sich vor, worauf der Soldat ihm den Weg freigab. Viel Zeit ließ er sich nicht, nickte den Soldaten lediglich kurz zu und lief zügigen Schrittes auf die leere Landschaft hinaus. Das freie Feld, welches sich rund um das Gelände zog überquerte Kiyoshi wiederum langsamer. Am Waldrand angekommen hob er den Arm und fegte mit einer sachten Handbewegung einen weit nach unten neigenden Ast bei Seite. Dabei warf er einen kurzen Blick über die Schulter auf das imposante Anwesen des westlichen Daiyoukai. Seufzend schüttelte er den Kopf, setzte sich wieder in Bewegung und tauchte in die dicht bewachsenen ebenen des Waldes ein. Der Glaube das anschwellen einer Aura wahrgenommen zu haben hatte ihn inne halten lassen. Doch was interessierte es ihn, wenn der Daiyoukai durch irgendetwas verstimmt wurde? Rein gar nichts. Allein seine Familienangelegenheiten und die der Hüterin besaßen seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Die ersten Schritte seiner Rache hatte er bereits getan und zu seinem Glück fand er jene Personen welche er dazu brauchte auch noch am selben Ort. Nun war es an ihm zu warten. Kagome und Akira, sie beide würden sich ihm anschließen da war er sich sicher. So lag es auch in ihrem Ermessen, dass sie beiden Götter fielen. Zusammen mit seinem Bruder und der Hüterin des Herrscheramuletts würde er es zustande bringen die Männer zur Rechenschaft zu ziehen, die ihm die zwei wichtigsten Personen seines Lebens raubten. Mit geschlossenen Augen blieb er schließlich stehen, verharrte an dieser Stelle und sah vor seinem inneren Auge das Gesicht seiner Liebsten. Sakura. Seine Liebe, sein Leben. Er war nicht einmal imstande gewesen sie zu beschützen, wie erbärmlich er doch war. Als der Wind auffrischte schnappten seine Augen wieder auf. In diesem Moment wich jeglicher Ausdruck des Bedauerns aus seinem Gesicht. Er war nicht länger allein. Leise raschelten die Blätter eines Busches zu seiner Rechten, doch blieb er wo er war. Er würde sich seine Resignation in keinster Weise anmerken lassen, auch von ihm nicht. „Ich habe mich schon gefragt, wann du zurückkehren würdest.“ Sprach er leise aus, worauf das Rascheln deutlicher zu vernehmen war. Er erahnte aus den Augenwinkel heraus eine große pelzige Gestalt, welche nach einem schimmernden Licht eine andere Form annahm. Als die Person hinter ihm ins Licht trat neigte er den Kopf zur Seite und betrachtete Akiras ausdruckslose Miene.
 

Ein knurrender Laut hallte durch die Gänge des zweiten Stockwerkes, als Sesshomaru Kagomes Gemach betrat und dort nicht das vor fand wonach er suchte. Sein Blick richtete sich auf eine der Bediensteten, welche gerade aus einem Zimmer am Ende des Ganges kam. Schnell hatte sie den Gemütszustand des Daiyoukai ergründet und blieb stocksteif mit demütig gesengtem Haupt stehen. „Wo ist die Frau?“ fragte dieser mit drohender Stimme nach und schob dabei die Tür zu dem Zimmer so heftig zu, dass sich einige Risse im Holz bildeten. Die Youkai zuckte nicht zusammen, auch nicht als er einige Schritte auf sie zu ging und sie von oben herab anstarrte. Es war nicht das erste mal, dass er beobachten konnte das sie seine Dominanz offensichtlich genoss und auf eine Strafe seinerseits hoffte wenn sie nicht gehorchte. Offensichtlich glaubte sie noch an die alten Geschichten, er würde sich an dem Personal vergehen, doch war dies bereits Jahre her. Einst war es in der tat ein einfaches für ihn seine Triebe an einer dieser jungen Youkaifrauen auszulassen als sich eine willige Frau zu suchen, doch erkannte er schnell den Nachteil daran. Tag für Tag liefen ihm diese Weiber über den Weg, schmachteten ihn an und bekämpften sich untereinander. Es war einfach nur nervig. Angewidert von der Katzenyoukai vor sich verzog er kaum merklich die Lippen. Wenn sie so weiter machte würde sie ihre Strafe erhalten, doch würde diese anders ausfallen als sie es erwartete. „Ich frage nicht noch einmal. Wenn du einfachen Anweisungen nicht nachkommen kannst, solltest du deine Sachen packen und verschwinden.“ Wies er sie schroff zurecht, als sie noch immer nicht antwortete. Erschrocken blickte die Dämonin mit geweiteten Augen auf, senkte diese jedoch schnell wieder. „Bitte verzeiht Meister Sesshomaru.“ murmelte sie schnell und begann nervös an ihrem Kimono herum zu nesteln. „Die Menschenfrau hat bereits vor einer Weile mit ihrer Habe das Zimmer verlassen und Youske nach dem Ausgang gefragt.“ Mehr brauchte er nicht zu wissen. Ohne ein weiteres Wort an die Dienerin zu verschwenden machte er kehrt und lief den Gang entlang. Er würde diese verdammte Frau unter Hausarrest stellen wenn er sie fand, soviel stand fest. Wie konnte sie es wagen ihr Dienstmädchen mit einem Auftrag zu ihm zu schicken nur um sich klammheimlich aus den Staub machen zu können? Sie glaubte doch tatsächlich, sie könne einfach so verschwinden. Nicht mit ihm. Niemand hatte es je gewagt ihm einfach den Rücken zu kehren, da würde sie sicherlich keine Ausnahme darstellen. „Ich gab euch den Befehl dieses Tor zu schützen.“ bellte er den beiden Wachen von weiten zu, welche sich augenblicklich versteiften. „Sesshomaru-sama...“ riefen sie abwechselnd, als wäre es eine Überraschung ihn hier zu sehen. „Seid wann verlassen Personen dieses Anwesen ohne meine Kenntnis?“ Verwirrt sahen sich die beiden Youkai an, ehe der eine verlegen den Boden anstarrte. „Verzeiht mein Herr, der Kami akuma meinte nur einen ausgedehnten Spaziergang zu unternehmen. Wir nahmen an, es sei gestattet, da von ihm keinerlei Bedrohung ausging.“ Kiyoshi? Schoss es Sesshomaru durch den Kopf, doch waren ihm die Unternehmungen des Suchers vollkommen gleich. „Ich spreche von der Frau. Welche Begründung brachte sie hervor, dass ihr einfach so meine Tore öffnet?“ Wieder blickten sich die Soldaten fragend an und schüttelten daraufhin gleichzeitig den Kopf. „Hier war keine Frau.“ beteuerte der eine. „Der Kami akuma namens Kiyoshi war der einzige, der am heutigen Tag das Anwesen verließ.“ sagte dann der andere, worauf Sesshomaru wieder kehrt machte. Das konnte doch nicht wahr sein. Wo war dieses Weib nur ab geblieben? Sie war nicht mehr auf dem Gelände, dessen war er sich sicher. Doch wenn sie nicht durch das Tor verschwand, wie konnte sie sein Anwesen dann verlassen? Suchend neigte er seinen Kopf etwas nach oben, versuchte ihren Duft zu erfassen und damit auch ihr Handeln zu ergründen. Der blumige Duft, welcher ihr am heutigen Tage heftiger anhaftete als sonst lag noch deutlich in der Luft und führte ihn in den Garten, wo er sich suchend umsah. Eine vier Meter hohe Mauer schützte das Grundstück vor der Außenwelt. Ebenso befanden sich zahlreiche Wachposten an jeder Ecke, sie hätte also keinesfalls von hier entkommen können. Dennoch beschlich ihm das leise Gefühl, dass er sich irren könnte. Vollkommen gleich wie er von dieser Frau dachte, sie hatte ihm bisher immer das Gegenteil bewiesen. Sein Blick heftete sich an einen Baum, hoch und nahe genug an dem Gemäuer um dieses zu überwinden. Doch niemals würde ein Mensch diesen Abstand überwinden können. Langsam ging er darauf zu, blieb davor stehen und blickte nach oben. Es hätte ihn weniger überraschen müssen als er ihren Duft an dem Geäst auffing und doch weiteten sich seine Augen kaum merklich. So schnell seine Überraschung kam wich diese wieder der Wut. Seine Augen schmälerten sich gefährlich, als er mit einem Satz über die breite Mauer sprang und ihrer Fährte folgte. Wenn dieses Weib ihr Bündnis auflösen und allein weiter ziehen wollte, so würde sie ihm dies schon ins Gesicht sagen müssen. So würde er sich gewiss nicht abservieren lassen. 
 

Leise vor sich hin fluchend humpelte Kagome dem Abhang entgegen, welcher sich unweit von Sesshomarus Anwesen befand. Zugegeben, sie hätte versuchen können den Ausgang zu benutzen, doch als sie beobachtete wie Kiyoshi von den Wachen ausgefragt wurde kam ihr der Verdacht das sie nicht so leichtes Spiel haben würde wie er. Sie als Mensch wäre offenbar als verdächtig eingestuft worden und bräuchte die Erlaubnis des Lords ein und auszugehen wie es ihr beliebt. So hatte sie sich einen anderen Weg gesucht und sie fand ihn. Im Garten hatte sie einen Baum entdeckt, welcher sich gut versteckt in der Nähe der hohen Mauer befand die das Grundstück schützte. Die Wachposten, sechs an der Zahl waren nicht sonderlich aufmerksam. Ihr Glück. So wogen sie sich offensichtlich unter Sesshomarus Anwesenheit all zu sehr in Sicherheit. Sie hätte es sich dennoch besser zweimal überlegen sollen eine vier Meter hohe Mauer so ohne weiteres hinab zu springen. So kam es, dass sie mit dem Fuß umknickte und sich das Bein aufschlug. Seufzend warf sie einen flüchtigen Blick auf die aufgeplatzte Stelle an ihrer rechten Kniescheibe und humpelte unbeirrt weiter. Sie besaß einfach nicht das Bedürfnis groß Erklärungen abzugeben und bei dem großen Daiyoukai des Westens einen Freigang zu erbetteln. Verdammt, sie war doch keine Gefangene, auch wenn es ihr irgendwie so vor kam. Gut behütet hinter dicken Mauern würde sie brav ihrem Meister zu Diensten sein. Heftig schüttelte sie den Kopf um diesen Gedanken los zu werden und rutschte langsam einen steilen Abhang hinab. Sie wollte nicht länger darüber nachdenken. Aus diesem Grund hatte sie diese undurchdachte Aktion auch durchgezogen. Sie wollte endlich mal einen klaren Kopf bekommen und sich in aller Ruhe Kiyoshis Angebot durch den Kopf gehen lassen. Zwischen all den Dämonen und ihrem frei umher wabernden Youki schaffte sie es einfach keinen klaren Gedanken zu fassen. Sie verharrte einen Augenblick und sah sich um. Als erstes viel ihr das große Anwesen ins Auge, welches wie sie feststellte auf dem Gipfel eines Berges erbaut wurde. Ringsum freie Sicht, nur eine Seite des Abhangs war bewaldet. Die abgeholzten Bäume jedoch verrieten ihr, dass dies nicht lange so bleiben sollte. Zugegeben, Sesshomarus Heim wirkte imposant und irgendwie auch wunderschön, doch war dies nicht die Zeit um ins schwärmen zu geraten. Kagome wandte den Blick ab, betrachtete die restliche Umgebung und stockte als sie in das Tal vor sich hinab blickte. Weit unter sich und da war sie sich sicher konnte sie ein Dorf ausmachen. Ein Dorf, dies bedeutete keine Dämonen und keine Dämonen bedeutete, dass sie in dessen unmittelbarer Nähe ihre Ruhe hätte. Ohne auf ihr verletztes Bein zu achten sprang sie den Felsen auf dem sie stand hinab, dann den nächsten und den nächsten. Sie hatte bereits die Hälfte des Abstiegs hinter sich gebracht, als sie erneut stockte und wieder zum Gipfel sah. Irgendetwas stimmte nicht, dass spürte sie deutlich. Nachdenklich blickte sie wieder auf das Dorf hinab und schloss die Augen. Dann dämmerte es ihr plötzlich. Wie dumm sie doch war. Die Behausungen auf die sie sich zu bewegte gehörten gewiss nicht irgendwelchen Menschen. Es handelte sich hierbei eindeutig um ein Dämonennest. Wie außerordentlich dumm von ihr. Was hatte sie sich auch gedacht? Kopfschüttelnd wandte sie sich ab und stieg den Berg eilig wieder hinauf. Als ob Sesshomaru es zulassen würde das Menschen sich in seiner Nähe niederließen. Enttäuscht war sie dennoch irgendwie. Zumindest konnte sie sich nun auch den drückenden Ansturm verschiedenstes Youki erklären unter dem sie litt seitdem sie hier war. Wieder oben angekommen bahnte sie sich ihren Weg am Waldrand entlang auf einige Klippen zu, von wo aus sie womöglich einen grandiosen Ausblick auf die weit unter sich liegende Landschaft hätte. Es wäre dumm von ihr den Schutz der Bäume zu suchen, wo der ein oder andere Youkai bereits auf Beute lauerte. Nicht das sie sich vor einer solchen Begegnung fürchtete, doch musste man es ja nicht darauf anlegen. Es wäre ohnehin klüger jegliche Auseinandersetzungen, welche blutig enden könnten aus dem Wege zu gehen solange sie diese verborgenen Kräfte in ihrem inneren nicht zu kontrollierten wusste. „Vorerst zumindest.“ murmelte sie vor sich hin und schob einen tief geneigten Ast beiseite. 

Inmitten dieser Bewegung hielt sie jedoch inne und neigte den Kopf leicht in die Richtung des dichten Geäst. Sie spürte etwas, was ihr ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte, dieses jedoch im selben Augenblick auch schon wieder verschwand. Bei all dem Youki, welches in dieser Gegend präsent war so nahm sie nun auch eine Person wahr, dessen Energie, die sie unter tausenden wieder erkennen würde. Youki vermischt mit einem hauch heiliger Energie ähnlich wie die Kiyoshis und dennoch unverwechselbar. Akira, er war zurückgekehrt. Ohne groß darüber nachzudenken presste sie ihren Körper durch das dichte Geäst hindurch, geradewegs auf ihren Freund zu. Sie hatte noch keine Ahnung was sie sagen sollte, am liebsten würde sie ihn anschreien, ihn schlagen oder einfach nur um den Hals fallen und nicht mehr los lassen. Verdammt wie konnte sie nur so abhängig von der Sicherheit seiner Gegenwart werden? Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihn sogar wirklich vermisst hatte. „Du hast doch nichts dummes angestellt?“ sie hielt inne, wagte es keinen weiteren Schritt zu tun. War das gerade Kiyoshis Stimme, die sie da hörte? „Wie kommst du darauf?“ Dies war eindeutig Akira und er klang irgendwie amüsiert, dieser Mistkerl. „Nach deinem fluchtartigen Abgang ging ich einfach davon aus.“ Sie horchte genauer hin und erkannte damit die Stimme des hündischen Halbgottes. Also war Kiyoshi tatsächlich bei ihm, doch wovon sprachen die beiden da? Leise schlich Kagome näher heran, hielt sich dennoch bedeckt. Der Wind stand günstig, so konnten sie sie wenigstens nicht wittern. Zu hoffen war nur, dass ihnen ebenso ihre Anwesenheit verborgen blieb. 

„Ich brauchte Zeit zum nachdenken.“ gab Akira leise von sich, was Kiyoshi mit einem einfachen „Ich weiß.“ bestätigte. Nachdenken? Worüber? Was ging hier überhaupt ab? Seit wann sprach Akira nicht mehr mit ihr? Oder war es vielmehr so, dass er mehr Geheimnisse vor ihr hatte als sie glauben mochte? „Kagome jedoch hat sich gesorgt.“ Sie erstarrte. Er hatte es bemerkt? Wenn er dies schon herausfand, dann wusste er bestimmt auch... „Hat sie das gesagt?“ Die Stimme ihres Freundes hatte sich verändert, was sie zum stocken brachte. „Ich hatte einfach keinen klaren Kopf mehr nach unserem Gespräch, sie ist bestimmt ziemlich wütend.“ Oh ja sie war wütend, darauf konnte er Gift nehmen. Kiyoshi antwortete jedoch nicht sofort darauf. Er ließ sich etwas Zeit mit seiner Antwort und baute damit die Spannung in Kagome immer weiter auf. „Nein sie hat nichts gesagt, Ich bin ihr kurz nach Sonnenaufgang begegnet. Sie wirkte ziemlich angespannt. Glaube mir wenn ich dir sage, dass ich zutiefst beeindruckt von der Beherrschung dieser Frau bin. Sie weiß ihre Gefühle gut zu verbergen.“ Kagome fiel der sprichwörtliche Stein vom Herzen. Leise atmete sie einmal tief durch. Er hatte also nichts bemerkt. „Hast du mit ihr gesprochen?“ fragte ihr Freund dann nach, wobei sie ein zögern in Akiras Stimme heraus hören konnte. Er schien nervös. Wieder ließ Kiyoshi sich Zeit mit seiner Antwort. „Ich habe sie um Verzeihung gebeten. In Anbetracht der Tatsache das sie für unsere Aussprache verantwortlich war, war ich es ihr obendrein schuldig.“ Sie ließ sich die Worte für einen Moment durch ihren Kopf gehen. Doch als ihr in genau dem selben Augenblick klar wurde was der Blauhaarige da sagte setzte ihr Freund das Gespräch wieder fort. 

„Woher weißt du davon, dass Kagome diesbezüglich deine Fürsprecherin war? Hast du uns etwa belauscht?“ Akiras Stimme wurde von einem Knurren begleitet. Sie fühlte ebenso Wut in sich aufsteigen, als sie daran dachte. „Missverstehe dies jetzt nicht. Ich wollte sie noch am selben Abend aufsuchen, da hörte ich euch miteinander sprechen. Es war keine Absicht, andererseits jedoch bin ich froh das es geschehen ist. So lernte ich einen Teil der Frau kennen, welche sie wirklich ist. Eines solltest du wissen, solle der Tod mich holen wenn ich sie verrate. Du kennst meine Absichten, niemals würde ich zulassen, dass ihr jemand auch nur ein Haar krümmt.“ So ein verdammter. Daher die plötzliche Annäherung und Freundlichkeit. Nichts davon war gespielt. Er hatte alles ernst gemeint, weil er genau wusste wie sie wirklich war. Konnte sie ihn dafür überhaupt hassen? Nein, konnte sie nicht. Es machte den Umgang mit ihm jedoch unangenehm. Sie entschied dem Gespräch bereits lange genug gelauscht zu haben und ging unbeirrt weiter auf sie zu, machte sich dabei absichtlich nicht einmal die Mühe leise zu sein. Durch ein lautes Rascheln begleitet drückte sie sich durch einige herabhängende Äste und stand schließlich den Halbbrüdern gegenüber. 

„Du bist zurück.“ gab sie sachlich von sich als sie den erstaunten Blick Akiras auffing und dann zu Kiyoshi sah. Er sah nicht minder überrascht aus, sodass sie sich in Sicherheit wog. Sie wurde also nicht bemerkt. Als der Blauhaarige ihr dann zögerlich zu lächelte ging beinahe ein beben durch sie hindurch. Er glaubte also wirklich sie sei diese Frau, die nur Akira sehen durfte. Sie würde diesen Schleimer zeigen wie liebenswert sie sein konnte. Gut er war kein schlechter Kerl, soweit sie dies bis jetzt beurteilen konnte. Doch wie viel wusste sie schon von ihm? Er wurde offenbar nervös als ich nicht aufhörte ihn anzustarren, da räusperte er sich und wandte sich zum gehen ab. „Ich denke ich gehe dann mal.“  

„Kiyoshi.“ rief Kagome einem Impuls nach heraus und brachte den Blauhaarigen dazu sich noch einmal zu ihr umzudrehen. Sie hoffte, ihre spontane Entscheidung nicht zu bereuen.

„Ich nehme dein Angebot an. Bringe mir bei meine Kräfte zu kontrollieren.“ Nickend warf er Akira noch einen kurzen Seitenblick zu, ehe er auch schon verschwand. Langsam wandte sie sich dann ihrem Freund zu, blickte ihm mit nicht gerade freundlicher Miene von unten her an, bis er sich endlich traute einen Schritt auf sie zu zu machen.

„Kagome...“ ehe Akira dazu kam weiter zu sprechen holte Kagome aus. Ein lautes Klatschen ertönte, wobei der Kopf des Kami akuma zur Seite flog. Im selben Moment schlang die junge Frau ihre Arme um seine Taille und drückte sich an ihn. „Du verdammter... Wehe du verschwindest erneut ohne ein Wort. Tu mir das niemals wieder an.“
 

Er hätte sie zurechtweisen müssen. Hätte ihr niemals durchgehen lassen dürfen die Hand gegen ihn zu erheben und dennoch stand er wie versteinert da. Starrte auf den Schwarzen Haarschopf nieder und lauschte ihren vor sich hin murmelnden Worten. Konnte er ihr überhaupt böse dessen sein, wenn sie aus reinem Affekt ihrer Furcht heraus gehandelt hatte? War es ihr überhaupt selbst bewusst, wie sie fühlte? Möglich wäre es, obwohl sie dies niemals offen auszusprechen möge. Sie würde niemals zugeben Furcht zu empfinden, auch wenn dessen so war. Langsam legte er seine Arme um den zierlichen Körper seiner Freundin und schloss die Augen. „Verzeih mir, es lag nicht in meiner Absicht dich zurück zu lassen. Niemals würde ich dich im Stich lassen.“ Sie schwieg, presste sich nur fester an ihn heran. „Was ist los Kagome? Ist irgendetwas geschehen? Was war das gerade mit Kiyoshi? Hat er dir irgendetwas getan?“ Er wusste es nicht genau, dennoch glaubte er ihr sei irgendetwas während seiner Abwesenheit widerfahren. Schließlich war er keinen Tag fort gewesen und fand seine Freundin derart aufgelöst wieder. „Nein.“ murmelte sie an seiner Brust und schüttelte sachte den Kopf. Dann sah sie auf und wirkte plötzlich ziemlich erleichtert. „Kiyoshi hat mir angeboten mir mit meinen Kräften zu helfen.“ Wieder schüttelte sie den Kopf und schmiegte sich erneut an seinen Körper. Er musste genauer hinhören um ihre folgenden gemurmelten Worte zu verstehen. „Als ich erfuhr du hättest am gestrigen Abend das Anwesen verlassen empfand ich vieles. Doch das intensivste Gefühl war die Enttäuschung. Ich glaubte du hättest mich im Stich gelassen.“ Ihm schnürte es die Kehle zu, als er dies hörte und schlang unbewusst deine Arme fester um ihre zarte Gestalt. „Niemals.“ presste er hervor und drückte seine Nase in ihr Haar. „Niemals würde ich dich im Stich lassen. Es lag einzig und allein an dem Gespräch mit Kiyoshi, dass musst du mir glauben. Du bist meine Freundin, die einzige die ich je hatte. Ich würde niemals etwas tun was dich verletzen würde.“ Er spürte wie sich von ihm löste, ließ es zu und betrachtete den argwöhnischen Ausdruck in ihren blauen Augen. Diese Frau, sie war so unbeschreiblich schön. Sie war neben seiner Mutter alles was er noch hatte, würde eine perfekte Gefährtin abgeben und doch empfand er nichts tiefer gehendes für sie. Nun, er empfand definitiv etwas für sie. Einen tief sitzenden Drang immer an ihrer Seite zu bleiben und sie zu beschützen. „Akira, was ist zwischen dir und Kiyoshi vorgefallen?“ fragte sie, doch wollte er ihr darauf nicht antworten. Er wollte schon, würde ihr dies niemals verheimlichen, doch gab es etwas weitaus wichtigeres was er ihr nun zu sagen hatte. Entschlossen sah er sie an, bemerkte dabei ihren verwirrten Gesichtsausdruck. Vollkommen gleich was nun geschah, er würde sich durch nichts aufhalten lassen. Vorsichtig, so als fürchte er sie zu verletzen legte er seine Hände an ihre Wangen, saugte dabei den Anblick dieser Seeblauen Augen regelrecht in sich auf, ehe er sie näher an sich zog. Er hörte sie nach Luft schnappen, dann küsste er sie. Fest presste er seine Lippen auf die ihren, atmete dabei tief ihren Geruch ein, nahm auch nur jede Faser ihres Körpers wahr. Sie war einfach alles für ihn. Eine Weile noch hielt er den Kontakt aufrecht während Kagome vollkommen starr da stand, ehe er sich wieder zurück zog. „Ich weiß nicht, wie das bei euch Menschen ist, doch war dies ein Beweis meiner ewigen Treue. Meiner aufrichtigen Freundschaft. Von dem heutigen Tage an bist du meine Schwester. Sei dir dessen bewusst, denn ich würde alles tun um dich zu beschützen. Ich liebe dich Kagome.“

Nicht alle wege führen zu wahrer Größe

So ich wage mich mal an das nächste Kapitel... Wohl wissend, dass ihr dieses wie auf heißen Kohlen sitzend bereits erwartet habt... Nun, ich stecke im Moment etwas fest. dies liegt keinesfalls daran, dass ich den weiteren Verlauf nicht vor Augen habe, es fällt mir viel eher schwer die Übergänge zu gestalten... Nun denn ich gebe mein bestes und so hoffe ich jedenfalls, dass es euch gefällt... Lasst mir doch einfach was da ;) Bis dahin...

LG -Lotus-
 

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Die Zeit schien für Kagome beinahe still zu stehen. Als Akira sich von ihr löste stand die junge Frau völlig regungslos da und starrte ihm ins Gesicht. Wenn sein Blick nicht so ernst wäre, hätte sie glauben können sich verhört zu haben. Nur schwer schaffte sie es das gerade geschehene zu verarbeiten. Er liebte sie. Erklärte sie zu seiner Schwester und hatte sie geküsst. Ewige Treue, diese hatte er ihr mit diesem Kuss geschworen. Nur schwer drang diese Tatsache zu ihr durch, dennoch blieb es nun einmal wie es war. Von diesem Augenblick an war sie nicht länger allein. Er hatte sich ihr verschrieben. Hatte ihr damit geschworen niemals wieder von ihrer Seite zu weichen und stets zu ihr zurück zu kehren. Pure Freude durchströmte sie, ließ sie so strahlend lächeln wie schon lange nicht mehr. Tränen sammelten sich in ihren Augen ehe sie ihm um den Hals fiel. „Ich danke dir.“ hauchte Kagome ihm ins Ohr und fügte ebenso leise ein „Bruder.“ hinzu. Sie spürte seine Arme, wie diese sich fest um sie legten als er ihren Worten lauschte. Ihm schien es demnach zu gefallen wenn sie ihn so nannte und sie musste zugeben, dass es ihr genauso erging. Die Aussichten auf ein weiteres Leben in dieser Epoche standen bisher nicht sonderlich gut für sie. Akira jedoch gab ihr die Hoffnung, sollten sie erfolgreich sein und Fudo vernichten so würden sie gemeinsam weiter ziehen. Auch wenn da noch ihre Freunde und einstigen Weggefährten waren, glaubte sie nicht daran jemals bei ihnen glücklich werden zu können. Selbst nach so langer Zeit lag noch immer ein Schatten über dem Halbdämon, seiner Gefährtin und ihr, die stets nur als dessen Wiedergeburt betrachtet wurde. Sie empfand nichts tiefgehendes mehr für Inuyasha, dennoch gab es da diese Spannungen welche der Hundejunge und seine Gefährtin aussannen. Nicht zu vergessen Sango und Miroku, die nun ihre eigene kleine Familie gegründet hatten. Sie käme sich dumm vor zwischen den glücklich verliebten, welche sie nur Mitleidig ansahen. Welch ein Drama, die arme kleine Kagome ihrer Familie und Leben beraubt. Sie konnte sich sehr gut vorstellen wie das ganze aussehen würde und konnte dankend darauf verzichten. Sie würde keinesfalls ein Leben in Mitleid und Argwohn führen.
 

Langsam löste sie sich wieder von ihrem Freund und trat einen Schritt zurück. „Ähm, also.“ fing sie an, sah dabei überall hin nur nicht in sein Gesicht. Irgendwie war ihr die ganze Sache peinlich. Akira schien schnell zu verstehen und drückte nur sachte ihre Schulter. Sie wagte ein Blick nach oben, wo sie sein Lächeln sah ehe er sich abwandte und in die selbe Richtung ging in der Kiyoshi zuvor verschwand. „Kommst du?“ Fragend drehte er sich zu ihr um, als er zu bemerken schien, dass sie ihm nicht folgte. Sie stand noch immer einfach nur da, sah ihn an und schien seine gesamte Erscheinung geradewegs in sich aufzusaugen. Dieser Kuss hatte sie trotz der eindeutig unschuldigen Bedeutung einfach aus der Bahn geworfen. Schnell schüttelte sie den Kopf und deutete mit ihrer Hand in die entgegengesetzte Richtung. „Ich hatte eigentlich vor mich etwas umzusehen. Ein wenig Ruhe... du verstehst schon.“ Er nickte. Natürlich verstand er, Akira kannte sie eben besser als jeder andere. „Sei aber achtsam, am Fuße des Berges haben sich Dämonen niedergelassen.“ Er wusste von dem Dämonennest? Nickend wandte sie sich ab und schlug frustriert einige Blätter beiseite als sie sich durch den dicht bewaldeten Weg zurück zu den Felsvorsprüngen zwang. Es ärgerte sie, dass sie hier offensichtlich die einzige war, die sich auf vollkommen fremden Terrain bewegte und doch war sie machtlos dagegen. Sie war nun einmal ein Mensch, wenn auch mit weit ausgeprägten Sinnen und einer Macht welche sie noch zu ergründen vermochte. Auch wenn sie sich davor fürchtete, so wollte sie diese Macht. Wollte nicht länger in der Ungewissheit leben und sich der ständigen Frage auszusetzen, was aus ihr wurde. Wollte agieren, noch ehe es zu einem was wäre wenn kommen würde. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck trat sie auf eine mit Moos und Unkraut bewachsene Felsplattform. Der Untergrund fühlte sich weich unter ihren Sohlen an, sodass sie nur schwer widerstehen konnte die Schuhe abzustreifen und Barfuß weiter zu gehen. Ihre Beine trugen sie bis an den Abhang heran, von wo aus sie auf das weit unter ihr liegende Dämonennest überblicken konnte. Es war lange her, dass sie sich wirklich gut fühlte, doch jetzt nach dem Gespräch mit Akira machte sich ein euphorisches Gefühl in ihr breit. Sie kam sich beinahe erhaben vor, als sie die kleinen Gestalten unter sich wie Ameisen wahrnahm und auf sie hinab blickte. Glück und Freude, durchströmte sie wie ein Kribbeln unter der Haut, sodass sie nicht anders konnte als ihre Habe neben sich ab zu legen und ihre Violine aus dem Koffer zu nehmen. Ihr Blick glitt über das Holz und die Saiten, ehe sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. Sie war bereit ihrem inneren Monster entgegen zu treten, eine Kraft zu gebrauchen um Rache zu nehmen. Sie würde nicht länger dasitzen wie ein verängstigtes kleines Mädchen und allein an den Gedanken erschaudern dem Wahn der Blutrünstigkeit zu verfallen. Kiyoshi würde ihr dabei eine Hilfe sein und wenn es ihr vergönnt war würde sie ihren Verstand behalten. Niemals wieder wäre sie auf den Schutz eines anderen angewiesen. Sie würde niemals wieder davon laufen müssen und wäre in der Lage jene die ihr etwas bedeuteten zu beschützen. Niemals würde sie den Gedanken hegen Akira eines Tages auf den selben Wege zu verlieren wie einst ihre Familie. Dies würde sie schon zu verhindern wissen. Langsam hob Kagome den Kopf und betrachtete das Farbspektrum, welches die untergehende Sonne am Firmament verursachte und dachte für einen Augenblick an die Illusion in die sie einst gelockt wurde. Es war irgendwie schön ihre Familie wieder zu sehen, auch wenn es nur schmerzliche Erinnerungen waren welche ihr vor Augen geführt wurden. Dennoch gab ihr diese auch die Erinnerung daran zurück warum sie anfing selbst Musik zu machen. Es war die Freude, welche sie selbst dabei empfand. Natürlich war es der Wunsch ihres Vaters, dass die ganz nach ihm käme dennoch hatte es sie immer glücklich gemacht. Diesen Gedanken festhaltend schloss sie die Augen und legte das Instrument an ihrer Halsbeuge an. Heute würde sie etwas schönes spielen, etwas was sie an weniger traurige Zeiten erinnerte und ihren Vater ehrte. Es sollte ebenso ihrem derzeitigen Glücksgefühl Ausdruck verleihen.
 

Heiße Wut strömte durch seinen Körper auf der Jagt nach dieser Frau, doch stand er im Moment einfach nur da und starrte den Himmel durch das Blätterwerk an. Der Drang diese Frau zu besitzen war ihm dermaßen zu Kopf gestiegen, dass er alles andere um sich herum verdrängt hatte. Wie war es nur soweit gekommen? Wie konnte er derart die Kontrolle über sein eigenes Handeln verlieren? Ein mächtiger Daiyoukai wie er es war lief keinen niederen Weibsstück hinterher. Er verstand sich selbst und sein Handeln nicht mehr. Die Worte Akiras, seine Annäherung und der enge Körperkontakt hatte ihn beinahe rot sehen lassen. Dennoch folgte er ihr weiterhin und wollte sie alleine zur Rede stellen, doch warum das ganze? Ganz einfach, diese Frau verhielt sich störrisch und unfolgsam. Wobei dies zuvor nicht anders war, so erwartete er nun von ihr wo sie das unzweifelhafte Vergnügen hatte mit ihm die Nacht zu verbringen weitaus mehr Sympathie und vor allem Dankbarkeit. Nicht, dass er sich Beschweren wollte. Er konnte klammernde Weibchen nicht ausstehen, doch sie schien ihn nun mehr denn je aus dem Weg zu gehen. Sie floh regelrecht vor ihm und er musste zugeben, es amüsierte ihn sogar ein Stück weit. Sie lockte seinen Jagdinstinkt hervor. Trotz allem war er noch immer der Alpha und sie hatte zu gehorchen. Folgsam hatte sie sich seinem Willen zu beugen und ihm zur Verfügung zu stehen, wann immer er das Bedürfnis hatte sie aufzusuchen. Und das dieses eine mal sein Verlangen nicht gestillt hatte musste er sich wohl oder übel eingestehen. Seine Gedanken auf die Ankunft der Prinzessin des Nordens zu lenken scheiterten kläglich, so blieb nur der Auslöser seines Hungers diesen auch zu stillen und dieser war nun einmal diese Frau.

Sesshomaru konnte spüren, wie er ihr immer näher kam, sie hatte also ihren Platz zum verweilen gefunden und dieser lag bei den Klippen. Gut, dachte er sich. Von dort gäbe es keine Möglichkeit für sie die Flucht zu ergreifen. Plötzlich hielt der Daiyoukai inne, als ihm eine Melodie erreichte. Er konnte einfach nicht anders, als an Ort und Stelle wie festgewachsen stehen zu bleiben um sie bloß nicht auf sich aufmerksam zu machen. Augenblicklich war sämtliche Wut in ihm wie weggeblasen und er konnte nur noch diesen lieblichen Klängen lauschen, wo diese weniger düster, weniger Stimmungsdämmend wirkten. Viel eher würde er behaupten sie klangen... fröhlich. Verwirrt zog er eine Augenbraue nach oben. Hatte dies der Wolf bewirkt? Hatten seine Worte sie derart in Euphorie versetzt all ihre düsteren Gedanken für einen Moment in Vergessenheit geraten zu lassen? Wie es auch sei, es war ihm vollkommen gleich wie die beiden nun zueinander standen, Kagome gehörte seit der letzten Nacht ihm und dies würde sich nicht ändern ehe er das Interesse verlor und sie fallen ließ. Sollte der Kami akuma es wagen seinen Anspruch auf die Frau geltend zu machen so würde er nicht davor zurück schrecken ihm eine Lektion zu erteilen. Niemand wagte es ihm sein Eigentum zu entreißen, auch kein halbgöttischer Mischling.

So gerne er auch ihrer Musik lauschte, wollte er nun nicht länger warten. Allein der Gedanke daran was er alles mit ihrem Wölfischen Begleiter anstellen würde, würde er sich noch einmal wagen sie auf diese Art zu berühren, ließen seinen Körper vibrieren. Er wollte sie und das sofort. Er war in begriff weiter zu gehen, da fiel ihm plötzlich etwas auf. Es war still geworden, zu still. Den Gedanken daran warum er nicht einmal bemerkte, dass sie zu spielen aufgehört hatte brach ab, als er die Veränderung in der Umgebung wahrnahm. Eine Energie hatte sich ausgebreitet, so hell und klar das sich wohl kein Dämon in dessen Nähe wagen würde. Er hingegen war kein gewöhnlicher Dämon und die Tatsache, dass dieser Heiligkeit eines Gottes ebenso eine pechschwarze Aura anhaftete verhieß nichts gutes. Er konnte sich kaum vorstellen, dass dieses Wesen zufällig in der Gegend war, zumal ihn diese Energie geradewegs zu Kagome führte.
 

Die weichen, klaren Klänge ihrer Violine wurden weit getragen und würden gewiss nicht ungehört bleiben, dies war ihr bewusst. Dennoch vermochte sich die junge Frau nicht viel daraus zu machen. Sie war imstande sich zur Wehr zu setzten und würde gewiss nicht herumschleichen nur um einer möglichen Konfrontation aus dem Wege zu gehen. Vielmehr provozierte sie damit geradezu einen Dämonenangriff. Dieses Unterfangen mochte waghalsig sein, doch war sie eben darauf aus ihre Möglichkeiten zu erforschen. Sie wollte herausfinden, wie weit ihr Körper bei Bewusstsein zu gehen vermochte. Ein prickeln in ihrem Nacken ließ sie plötzlich inne halten. Wie sie es bereits

erwartet hatte blieb sie nicht lange allein, doch vermochte sie zu ihrem bedauern nicht genau zu bestimmen wer oder was sich durch das Blätterwerk seinen Weg zu ihr hervor gewagt hatte. So dunkel die Energie welche sie spürte auch sein mochte, ein Dämon war es gewiss nicht soweit ihre Sinne sie nicht täuschten. Dazu war diese Aura gleichermaßen einfach zu hell und klar. Wärme breitete sich in ihrem inneren aus als sie diese zu ertasten versuchte, im selben Augenblick wurde ihr aber auch Eiskalt. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und drehte sich abrupt um. Zuerst glaubte sie einer Erscheinung gegenüber zu stehen und doch musste sie erkennen, dass diese Person genauso real war wie sie selbst. Eine Frau gehüllt in einem Schwarzen bodenlangen Umgang mit einer Sense in ihrer Rechten Hand. Sie konnte es nicht verhindern, dass ihre Kinnlade für einen kurzen Moment nach Unten klappte als sie in das emotionslose von langen schwarzen Haaren eingerahmte Gesicht blickte und ein silbern schimmerndes Auge. Das Rechte blieb ihr jedoch durch einen Verband verborgen, doch trotz dieses Makels war diese Frau noch immer eine wahre Schönheit. Sie war vollkommen hingerissen und doch versetzte diese Gestalt sie in Angst und schrecken. Sie sah schon ihr ganzes Leben an sich vorbeiziehen in dem Glauben dem Tod höchstpersönlich gegenüber zustehen.

„Ich wollte dich nicht unterbrechen,“ Sprach die Fremde schnell mit einer solch melodischen Stimme, welche so gar nicht zu ihrem Aussehen passte. Dies verhinderte jedoch nicht, dass es Kagome eine Gänsehaut bescherte. „Wieso lässt du mich nicht noch eine Weile deinem Spiel lauschen?“ forderte sie sie dann mit einer eleganten Handbewegung auf und schenkte ihr dabei ein Lächeln. Verwirrt legte Kagome den Kopf schief, da dieses Lächeln so unerwartet kam und so gar nicht in dieses versteinerte Gesicht passte. Sie konnte trotz allem nicht genau sagen wieso, doch verspürte sie den Drang diesem Wunsch sofort nachzukommen. Es schien als ginge etwas von dieser Frau aus, was sie zum gehorchen verleiten wollte. Dennoch zwang sie sich dazu sich diesem Willen nicht zu beugen. „Wer bist du?“ fragte sie stattdessen mit zittriger Stimme, wofür sie sich augenblicklich selbst verfluchte. Verdammt diese Frau löste etwas in ihr aus, was sie nicht klar denken ließ. Die Fremde kam beinahe majestätisch auf sie zu ehe sie sich leicht verneigte, sie jedoch keine Sekunde aus den Augen ließ. „Gestatten, mein Name ist Lyn. Erstgeborene Shinigamis.“ Die Tochter des Todesgottes? Schoss es der jungen Frau durch den Kopf. Eine Frau aus dem Götterreich stand so einfach vor ihr und sie wusste zu ihrem bedauern nicht genau wie sie darauf reagieren sollte. „Du bist demnach eine Göttin?“ hinterfragte Kagome, obwohl sie bereits wusste wer sie war. Ihre Gegenüber bestätigte dies nur mit einem sachten Nicken. „Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mich aufsuchst? Ich denke nämlich nicht, dass du einfach nur einen Spaziergang unternommen hast.“ Skepsis machte sich in Kagome breit. Sie glaubte nicht an Zufälle dieser Art. Schon gar nicht, wenn sich die Tochter des Todesgottes so plötzlich zeigte. Wieder machte sich die blanke Panik in ihr breit. Auch wenn sie es sich nicht ansehen ließ, so betete sie das dies nicht ihr Ende sei. „Du scheinst mir eine äußerst unhöfliche Person zu sein, doch will ich dich dessen nicht rügen. Ich bin gekommen um dich kennen zu lernen, du bist eine außergewöhnliche Person.“ Was sagte sie da?

„Mich kennen lernen? Aber woher wisst ihr von mir?“ Die junge Frau war nun vollkommen verwirrt. Sie glaubte an ein böses Omen einer Todesgöttin zu begegnen und diese teilte ihr mal eben so mit, sie kennen lernen zu wollen? „Ich habe dich kommen sehen.“

„Wie darf ich das verstehen, ihr habt mich gesehen?“ Was war hier nur los? Die junge Frau verstand einfach nicht. „Ich sehe vieles... Das Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige.“ Damit trat die Frau einen Schritt näher und hob mit ihren schlanken Fingern die Binde über ihrem Auge etwas an. Kagome war in Versuchung zurückzuweichen, doch konnte sie nicht anders als zu verharren und in das scharlachrot leuchtenden Auge zu starren welches die Göttin soeben freigelegt hatte. Sie konnte es nicht richtig benennen, so kam es ihr jedoch so vor als hätte diese Frau sie mit ihrem Blick gelähmt. Sie war zu keiner Bewegung mehr fähig. „In der Tat ein überaus außergewöhnliches Mädchen. Wie dürfen noch viel von dir Erwarten,“ raunte die Todesgöttin, ehe sie von dem Verband abließ und das weiße Material glatt strich. Kagome, die wieder Herrin ihres Körpers war wich schnell einige Schritte zurück und warf Lyn einen vernichtenden Blick zu. „Was hast du gerade getan?“ Dabei unterzog sie im Geiste jeden Zentimeter ihres Körpers, konnte jedoch keine Veränderung wahrnehmen. „Ich habe mir dein Leben angesehen. Deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“ Sie hatte was getan? Mit nur einem Blick? Eine äußerst besondere Gabe musste Kagome neidvoll gestehen, dennoch schäumte sie vor Wut. Wie konnte sie es nur wagen einfach in ihr innerstes einzutauchen? Wer gab ihr das Recht dazu? Wieso glaubten eigentlich immer alle so mit ihr umspringen zu dürfen? „Verschwende deinen Ärger nicht an meinen Taten, wo du doch jemand anderes zur Strecke bringen möchtest.“

Fauchend riss sie ihr Schwert aus der Scheide und richtete es auf die Göttin. „Halte dich gefälligst aus meinen Gedanken raus.“ Ihre Gegenüber ließ sich in keinster weise von Kagome beeindrucken, zuckte stattdessen mit den Schultern und ließ ihren gelangweilten Blick durch die Gegend schweifen. „Um deine Gefühle zu lesen bedarf ich nicht einmal meiner Kräfte zu nutzen, sie waren nur allzu offensichtlich. Wenn du die Gräueltaten meines Onkels, dem Feuergott tatsächlich zu verhindern und Rächen versuchst, gebe ich dir den Rat dein Temperament in den Griff zu bekommen. Andernfalls wird es dir nicht anders ergehen als deiner Familie.“ Kagome fühlte sich, als hätte man ihr einen Eimer eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet. Ihr Körper fühlte sich plötzlich wie Pudding an, als ihr Arm nach unten sank und mit dem Schwert in der Hand neben ihrem Körper baumelte. In Anbetracht der Tatsache, dass die Todesgöttin gerade ihr gesamtes Leben mit nur einem Blick durchleuchtet hatte sollte sie weniger überrascht sein über diese Worte. Dennoch ließ der Gedanke sie nicht los, dass diese Frau mehr wusste. Sie hatte sie kommen sehen, somit musste sie schon vorher etwas gewusst haben. Wenn Lyn den Verlauf der Zeit voraussehen konnte, dann musste sie bereits seit geraumer Zeit auch von den künftigen Verbrechen Fudos wissen.

„Du wusstest es. Du wusstest bereits vor unserer Begegnung, dass Fudo in ferner Zukunft die Macht an sich reißt und die Welt in den Abgrund stürzt.“ Brauste Kagome erneut auf und fixierte dabei das schöne emotionslose Gesicht Lyns. Diese schien sich ihre Gedanken über das brüske Verhalten Kagomes wieder in keinster Weise ansehen zu lassen. „Gewiss.“ antwortete sie nur ohne auch nur den Anschein zu erwecken es kümmere sie. Erneut stieg heiße Wut in der jungen Frau auf, worauf ihre Hand sich an den Griff ihrer Schwertes verkrampfte. „Wieso hat dann niemand etwas dagegen unternommen? Wieso stehst du hier vor mir mit diesem Wissen und tust so als ginge dich all dies nichts an? Ist es nicht die Aufgabe der Götter die Menschen zu beschützen?“ Sie wollte irgendetwas tun. Sie schlagen, anschreien oder einfach nur ihr Schwert in den Leib rammen, doch brachte sie diese Worte nur mit beinahe krächzend klingender Stimme heraus. Ihre Fassungslosigkeit über diese Göttin hatten sie einfach vollkommen eingenommen. Nur Schwer ließ sich ihre Enttäuschung verbergen. „Viele von uns sind nicht ganz mit den Taten des Feuergottes zufrieden, dennoch unterliegt es nicht unserer und ganz besonders nicht meiner Aufgabe irgendwelche Menschen zu retten. Ich bin die Todesgöttin in zweiter Generation und führe die Seelen jener in das Totenreich.“ Ihre Stimme klang ungewöhnlich warm, wobei ihre Gesichtszüge eine Kälte ausstrahlten, welche Kagomes Körper zum erschaudern brachten. „Aber...“ fing sie wieder an, doch unterbrach die Schwarzhaarige sie mit einer unwirschen Handbewegung. „Die Erdenwesen, vor allem ihr Menschen glaubt auch immer wir würden aus dem Götterreich hinabsteigen nur um eure Probleme lösen.“ Zischte Lyn plötzlich als würde sie erzürnt sein, doch konnte man nichts dergleichen an ihrer Körperhaltung erkennen. Kagome fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Sie konnte die mangelnde Handlungsweise der Götter einfach nicht nachvollziehen.

„Ein einfaches, es ist mir egal hätte es auch getan.“ murmelte sie daher und wandte sich von der Frau ab. Sie war enttäuscht, so glaubt sie bisher immer die Götter seien für ihre Schutzbefohlenen da. „Ich habe immer an die Barmherzigkeit und Liebe der Götter geglaubt, habe mich dem Glauben hingegeben, sie würden eines Tages meine Gebete erhören doch denke ich nun, dass dies alles reiner Irrsinn war. Jede Form des Glaubens ist reiste Idiotie und schlichtweg vergeudete Zeit.“ Seufzend fuhr sie sich mit der Hand durch das Haar, ließ ihr Schwert zurück in die Scheide gleiten und drehte sich leicht um Lyn über die Schulter hinweg anzuschauen. Sie stand noch immer einfach nur da und betrachtete sie mit diesem nichtssagenden Blick. „Da du jetzt weißt wieso ich gekommen bin... Wirst du dich mir in den Weg stellen?“ Da war es wieder, dieses Lächeln. Das Lächeln welches so grotesk in dieser vereisten Mimik aussah. Ob es liebevoll oder gar grausam gemeint war konnte sie einfach nicht einordnen. „Eines der obersten Gesetze der Götter besagt, sich nicht in die Belange des anderen einzumischen.“ Da war sie, die Antwort auf ihre Frage. Wieso hatte sie das nicht gleich gesagt? Die Götter waren also machtlos, vollkommen gleich ob sie sich für das Schicksal der Menschen interessierten oder nicht. Sie durften einfach nicht gegen Fudo vorgehen. Mit einem mal wurde ihr einiges klar. Damit stand sie mit ihren Weggefährten vollkommen allein da eine Schlacht zu führen, welche die Götter zwar guthießen dennoch nicht unterstützen konnten. Umso mehr ein Grund stärker zu werden. „Du sagtest ich sei eine außergewöhnliche Person. Du hast meine Zukunft gesehen, kannst du mir verraten wie diese im Moment aussieht? Habe ich eine Chance Fudo aufzuhalten?“ Fragte sie die Todesgöttin in der Hoffnung auf eine Positive Antwort, doch wurde sie nur schwer enttäuscht.

„Gewiss kann ich das, doch formen sich meine Visionen nach den Entscheidungen welche der betroffene trifft. Im Moment sehe ich jedoch für dich nicht die geringste Chance.“ Ohne es zu wollen entgleisten ihr die Gesichtszüge. „Was?“ rief sie laut aus und schüttelte den Kopf. Das konnte unmöglich wahr sein, sie musste doch irgendetwas tun können. „Ich sehe allerdings Entscheidungen auf dich zukommen die du zu treffen hast. Bedenke, nicht alle Wege führen zu wahrer Größe.“

„Was für Entscheidungen? Bitte, sag mir was mit mir geschieht.“ Sie musste es wissen, wollte unbedingt herausfinden was auf sie zu kam um sich darauf vorzubereiten. Die Todesgöttin, drehte daraufhin ihren Kopf und fixierte den angrenzenden Wald, ehe sie diesen leicht schüttelte und sich zum gehen abwandte. „Nein, du darfst jetzt nicht einfach gehen.“ rief Kagome. Sie wollte ihr gerade folgen, als die Gestalt der Frau sich vor ihren Augen begann in Rauch aufzulösen. Entsetzt folgte sie dem Schauspiel bis die schwarzen Nebelschwaden vom Wind davon getragen wurden. „Auf ein anderes mal, wir werden uns wiedersehen kleine Hoffnungsträgerin. Bis dahin...“
 

Kagome starrte noch eine Weile die Stelle an, an der Lyn bis eben noch stand und versuchte das eben gehörte zu begreifen. Sie hatte sie Hoffnungsträgerin genannt, doch aus welchem Grund, wenn sie von ihr bereits zum scheitern verurteilt wurde?"

Nachdenklich wandte sie sich schließlich ab und Blickte auf das weitreichende Tal hinab. Was das wohl für Entscheidungen waren, welche sie zu treffen hatte und wie diese aussahen? „Nicht alle Wege führen zu wahrer Größe.“ murmelte sie nachdenklich und strich dich dabei den vom Wind zerzausten Pony nach hinten. Waren es Entscheidungen wie diese, sich vor der Kraft in ihrem inneren zu verstecken oder diese zu akzeptieren? Gut, sie hatte sich dazu entschlossen sie anzunehmen, wenn auch eher aus einem Impuls heraus. Dennoch eine Entscheidung in die wie sie hoffte richtige Richtung.

Leise seufzend hockte sie sich hin um ihre Violine zu verstauen, da ließ sie ein leises, dennoch deutlich wahrnehmbares Rascheln inne halten und herum fahren. Mit großen Augen beobachtete sie, wie Sesshomaru gemütlichen Schrittes auf sie zu kam und sie dabei beinahe Raubtierhaft von oben bis unten musterte. Schnell schloss sie den weißen Koffer und erhob sich, diesen über ihre Schulter schwingend wieder. Sich schon nach einem Fluchtweg suchend umschauend bemerkte sie zu ihrem Bedauern, wie er sich keine drei Meter von ihr entfernt direkt in die Mitte der Plattform stellte und sie damit eingekesselt hatte.



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Von:  Kazu27
2020-12-08T05:19:09+00:00 08.12.2020 06:19
So......^^
Erneute deine ff durchgelesen und ich möchte doch nun wirklich wissen wie es weiter geht. Auch die anderen ;)
Von:  Kagome2010
2018-12-22T07:55:49+00:00 22.12.2018 08:55
hallo ich fand deine ff auch super ich hoffe doch mal das du daran weiterarbeiten wirst sind ja immerhin schon 2 Jahre vergangen seit du das letzte kap on gestellt hast
Von:  Kagome2010
2018-12-22T07:07:02+00:00 22.12.2018 08:07
ohoh na wenn da mal der Schuss nicht nach hinten losgeht Kagome nichts zu sagen
Von:  Kagome2010
2018-12-21T20:22:34+00:00 21.12.2018 21:22
haha ich schmeiß mich weg da hat unsere Kagome Kyoshi richtig angst gemacht und den lieben lord vollkommen in ihren Bann gezogen
Von:  Kagome2010
2018-12-21T14:42:14+00:00 21.12.2018 15:42
oh oh armer sessy
Von:  Kagome2010
2018-12-21T13:37:44+00:00 21.12.2018 14:37
omg der arme Sessy da muss er wohl noch eine gute portion an selbstbeherrschung drauf packen fg
Von:  Kagome2010
2018-12-21T12:41:31+00:00 21.12.2018 13:41
omg wie geil ich will nicht wissen wie Sessy reagiert hätte bei dem anblick
Von:  Kagome2010
2018-12-21T12:23:21+00:00 21.12.2018 13:23
haha ich lach mich schlapp fast jedes männliche wesen ist hinter Kagome her
Von:  Kagome2010
2018-12-21T07:31:59+00:00 21.12.2018 08:31
oh wow ich bin mal gespannt ob da ein gewisser Daiyoukai auch gerade bei Bokuseno ist oder auf dem weg um was zu erfahren
Von:  Kagome2010
2018-12-21T00:40:57+00:00 21.12.2018 01:40
geiles kap auf jeden fall


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