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Babylon-6 - 02

Gegner im Dunkel
von

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Ungeklärte Fragen

Etwa zur selben Zeit, als Eireene Connally im Hangar das Shuttle bestieg, stand Galen Kilrain in der geschlossenen Außenkammer der Steuerbord-Mannschleuse und blickte verächtlich auf Commander Hrrurfuhruhurr, der zusammen mit allen anderen Gefangenen, ein Drittel von ihnen bereits getötet, hier herein gebracht worden war, und ihn mit einem mörderischen Blick bedachte.

Galen Kilrain hatte die noch lebende Besatzung in Reihe antreten lassen, die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Vor jedem Gefangenen stand ein Bewaffneter mit gezogener PPG. Kilrain erwiderte den Blick des Commanders kalt und erklärte leidenschaftslos: „Es tut mir leid für Sie und Ihre Besatzung, Commander, aber ich kann mir nicht leisten Sie alle am Leben zu lassen, das werden Sie doch einsehen müssen. Sehen Sie...“

„Verbrecherischer Schweinehund!“, schrie die Frau neben Hrrurfuhruhurr den Telepathen an. Galen schoss ihr in den Kopf, bevor sie noch etwas hinzufügen konnte.

„Ich hasse Unterbrechungen.“ Wieder den Commander ins Visier nehmend fuhr der Ire ungerührt fort: „Sehen Sie, ich denke, dass Sie, Commander, genau dasselbe tun würden, wären Sie an meiner Stelle. Ich muss dafür Sorge tragen, dass unsere Organisation vorerst noch unerkannt operieren kann. Aus diesem Grund darf ich keine Gefangenen machen, nicht wahr?“

„Sie elender Verbrecher“, zischte Hrrurfuhruhurr in ohnmächtigem Zorn. „Ich habe eine Familie – wir alle haben Familie. Das können Sie nicht tun!“

„Provozieren Sie mich ruhig“, erwiderte Galen Kilrain höhnisch. „Sie werden dennoch zuletzt sterben. Vorher sollen Sie noch erleben, dass Ihre Mannschaft getötet wird.“

Der Ire gab den anwesenden Piraten mit einem kurzen Kopfnicken zu verstehen, dass sie handeln sollten. In schneller Folge lösten sich Schüsse aus ihren PPG´s und Commander Hrrurfuhruhurr sah seine Crew, tödlich getroffen zu Boden sacken. Er glaubte sich übergeben zu müssen. Der Commander verspürte ein Zittern, das seinen gesamten Körper zu erfassen schien denn er wusste, dass er keine Möglichkeit hatte seinem schrecklichen Schicksal zu entrinnen. Während er Kilrain dabei beobachtete, wie dieser kalt lächelnd die Waffe auf seinen Kopf richtete, galten seine letzten Gedanken Yandra und seinen beiden, kleinen Töchtern. Ein greller Lichtblitz war das Letzte, das er bewusst wahrnahm. Er war bereits tot, noch bevor sein Körper zu Boden sackte.

Galen Kilrain blickte verächtlich auf die Leiche, bevor er sich abwandte und seinen Leuten ein Zeichen gab, ihm zu folgen.

Vor dem Schott der Mannschleuse hielt Kilrain neben den Kontrollen inne. Er betätigte die Verriegelung des Innenschotts und öffnete dann das Außenschott. Danach schritt er zusammen mit Garnier in Richtung des Kommandozentrums und wandte sich an den hageren Telepathen: „Nun, wie war die kleine Blondine, die Sie in der Mangel hatten?“

Garnier, der wusste, dass sein Leben verwirkt sein würde, sollte jemals die Wahrheit bekannt werden, grinste schief. „Eine Wildkatze, sage ich Ihnen. Aber letztlich hat es ihr nichts genützt. Leider verfügte sie wirklich nicht über die Information, von wo aus, diese Schiffe gestartet sind.“

Kilrain hakte nicht weiter nach sondern nickte grimmig. „Ich habe die Vollzugsmeldungen der anderen sechs Kommandotrupp-Führer erhalten, Garnier. Auch auf den sechs anderen Kreuzern gab es niemanden, der die Koordinaten hätte verraten können. Sämtliche Logbücher sind gelöscht und die Datenträger anschließend vernichtet worden. Pech für uns.“

Laurent Garnier nickte, während er Galen Kilrain zum Kommandozentrum des Kreuzers folgte. Dabei hielt er sich unauffällig die linke Seite. Schließlich meinte er ablenkend: „Damit war aber doch zu rechen, oder nicht?“

Kilrain nickte knapp. „Das stimmt allerdings.“

Die beiden Telepathen verzichteten auf eine telepathische Unterhaltung. Galen Kilrain tat dies nur bei engen Freunden und Garnier wusste das. Ihm selbst war diese Marotte Kilrains momentan ganz recht, denn telepathisch rutschte einem schneller mal etwas Unbedachtes heraus.

„Trotzdem wüsste ich zu gerne, wohin die neuen Kreuzer gingen“, nahm Kilrain den Faden nochmal auf. „Die wurden ganz sicher nicht mitten ins Niemandsland geliefert. Was also befindet sich in dem Sektor, den die Erdstreitkräfte unbedingt geheim halten wollen? Und was ist mit unserem Geheimstützpunkt und seiner Bedeckung passiert. Vor etwas mehr als drei Wochen riss der Kontakt mit der Basis ab und auch von den Schiffen gibt es keinerlei Lebenszeichen.“

„Vielleicht haben die bereits gefunden, wonach wir noch verzweifelt suchen“, orakelte Laurent Garnier wenig überzeugt.

Galen Kilrain warf dem Franzosen einen halb zweifelnden, halb spöttischen Blick zu der allzu deutlich besagte, was er von dieser Theorie hielt.

Der Ire hätte sicherlich nicht schlecht gestaunt, wenn er gewusst hätte, dass Laurent Garnier die Tatsachen genau getroffen hatte. Statt dessen meinte er: „Fliegen wir zu unserem Stützpunkt und erstatten Cameron Grant Bericht.“

 
 

* * *

 

In bester Laune schritt Lynden Benjamin Hayes, neben Commander Zaizewa, durch die anheimelnde Parklandschaft der Rotationssektion, welche die freundlichen Bungalows für die Stationsbesatzung und die Crews der Kampfgruppe-Epsilon beherbergte. Einmal mehr begrüßte Hayes den Entschluss, die Mannschaften, die sehr lange hier draußen Dienst tun würden, nicht in Standardquartiere zu pferchen, sondern etwa die Hälfte der Rotationssektion zu diesem Zweck einzurichten. Die andere Hälfte diente zum Anbau natürlicher Nahrungsmittel.

Hayes hatte sich jedoch noch immer nicht ganz daran gewöhnt, dass hier der Horizont permanent anstieg, bis er sich, hoch über ihren Köpfen, schließlich hinter ihrem Rücken wieder zu ihnen herabsenkte. Ein Anblick der ihn faszinierte, besonders wenn mehr als einen Kilometer über ihren Köpfen Menschen quasi an der Decke der Station herum liefen. Alles eine Sache der Perspektive, denn für diese Leute sind wir es, die an der Decke entlang laufen, überlegte Hayes.

Vor etwa einer Woche waren die sieben ALPHA-KLASSE Kreuzer zum Sonnensystem abgeflogen. Seit ihrem gemeinsamen Abendessen an demselben Tag trafen er und Irina Zaizewa sich regelmäßig zu einem Abendspaziergang. Sie hatten bei besagtem Abendessen die meisten Punkte, die zwischen ihnen gestanden hatten seit sie gleich zu Beginn aneinandergeraten waren, besprochen und aufgearbeitet. Eine Entwicklung, die beide Offiziere sehr begrüßten.

Hayes war in den letzten Wochen klar geworden, wie engstirnig und ungerecht seine Einstellung gegenüber Telepathen gewesen war, nachdem einer von ihnen, vor vielen Jahren, seine schwangere Frau getötet hatte. Er hatte seitdem geglaubt alle Telepathen dafür hassen zu müssen.

Irina Zaizewa, die von diesen Vorkommnissen anfangs nichts gewusst hatte, war deswegen mit ihm heftig in Streit geraten. Eine dumme Wette, die sie mit ihrer besten Freundin, Nurcan Yldirim, der Stationsärztin, vor Hayes Erscheinen auf der Station abschloss, hatte das ihre dazu beigetragen. Erst nachdem Hayes sich ihr gegenüber geöffnet hatte und sie den Hintergrund seines Hasses auf Telepathen erfuhr, hatten sie auf einander zugehen können.

Und das waren sie – vielleicht mehr, als es sich beide zuvor hätten träumen lassen.

Dennoch fühlte Irina Zaizewa eine gewisse Ambivalenz in der Nähe ihres Vorgesetzten. Zwar waren sie und Hayes sich in den letzten Wochen menschlich sehr nahe gekommen, doch irgendetwas stand immer noch zwischen ihnen, und die Russin konnte nicht sagen, was genau es war. Gerade das machte sie zwischenzeitlich immer wieder kribbelig. Im Moment jedoch war sie ganz und gar gelöst und sie genoss den Spaziergang mit Benjamin Hayes, wie sie ihn in Gedanken nannte. Sein eigentlicher Vorname gefiel ihr nicht sonderlich, anders als der Mann. Trotzdem Hayes achtzehn Jahre älter war als sie selbst, fühlte sie sich auch als Frau von ihm angezogen. Vielleicht war es genau das, was sie verwirrte. Zudem war Hayes ihr direkter Vorgesetzter, auch wenn die Bestimmungen der Erdstreitkräfte, in Hinsicht auf zwischenmenschliche Beziehungen, weitaus liberaler waren, als die militärische Organisationen in der Vergangenheit der Erdgeschichte.

Lynden B. Hayes blickte die Russin von der Seite an und er erkundigte sich mit sonorer Stimme: „Woran denken Sie gerade, Commander?“

„An uns“, erwiderte die Frau, noch halb in Gedanken. Im nächsten Augenblick sah sie Hayes fast erschrocken an und korrigierte sich hastig: „Ich meine damit, an unser erstes Zusammentreffen hier auf der Station, Sir. Ich musste daran denken, wie sehr sich seitdem unsere Arbeitsbeziehung, trotz der anfänglichen Missverständnisse, verbessert hat.“

„Arbeitsbeziehung ist ein fürchterliches Wort, finden Sie nicht auch?“, erkundigte sich der Generalmajor launig. Dann meinte er ablenkend: „Merkwürdig, auch ich hatte eben an uns gedacht; rein dienstlich natürlich.“

„Natürlich, Sir.“

Der Generalmajor räusperte sich. „Sehen Sie, es ist mir nie leicht gefallen, mich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Besonders nicht Menschen gegenüber, die ich kaum kenne. Mir mutet es um so erstaunlicher an, wieviel ich Ihnen in den letzten Wochen anvertraut habe – Dinge, die sonst nur sehr gute Freunde von mir wissen, und vielleicht nicht einmal die. Mir ist, als habe ich eine Wandlung durchgemacht, seit ich das Kommando über diese Station übernahm.“

Irina Zaizewas golden erscheinende Augen musterten den Mann an ihrer Seite forschend, während sie mit ihm nach Rechts auf einen Seitenweg einbog. „Sehen Sie diese Wandlung eher positiv oder eher negativ, Sir?“

Der Generalmajor grinste beinahe jungenhaft, als er die Gegenfrage stellte: „Wollen Sie mich jetzt etwa auf die Couch legen, Commander?“

Die Russin suchte in den sanft blickenden, braunen Augen des Generals nach Anzeichen für eine Zweideutigkeit seiner Worte, doch sie fand keinen Anhalt dafür, darum erwiderte sie schließlich: „Kein Gedanke. Die Psychoanalyse überlasse ich den Fachleuten.“

„Gut.“ Erneut erlaubte sich der General ein leichtes Grinsen, bevor er etwas ernster fortfuhr: „Aber um die Frage zu beantworten: Ich sehe diese Wandlung durchwegs positiv. Dabei muss ich mich bei Ihnen dafür bedanken, wie mir scheint, denn ich glaube, ohne Ihr Einwirken wäre diese Wandlung nicht zustande gekommen.“

Etwas verlegen wich die Frau dem Blick des Generals aus und sah hinauf zur zentral durch die Station führende Schwebebahn. Im Grunde waren es drei Trassen, die dort oben im Low-G-Bereich jeweils zwischen zwei der insgesamt drei gewaltigen Streben hindurch führten.

Schließlich blickte sie den Mann wieder an und meinte: „Kann man nicht wissen, Sir.“

„Oh doch“, entgegnete Hayes überzeugt. „Ich...“

Der Flaggoffizier wurde abgelenkt, als sein Handkommunikator ansprach. Mit einem entsagungsvollen Blick zu Commander Zaizewa aktivierte er den Empfänger und führte das Gerät auf seinem rechten Handrücken an seinen Mund. „Hier Hayes, was gibt es?“

„Hier Lieutenant Verena Carrington vom Kommandozentrum der Station, General“, drang es aus dem Lautsprecher des Kommunikators. „Sir, eben ging eine etwas seltsame Anfrage der Erd-Zentrale bei uns ein. Man fragt an, warum die sieben ALPHA-KLASSE Kreuzer nicht termingerecht in Marsch gesetzt worden seien.“

Hayes wechselte einen verständnislosen Blick mit Commander Zaizewa und erwiderte: „Haben Sie denen nicht erklärt, dass die Kreuzer rechtzeitig abgeflogen sind? Die Schiffe hätten bereits gestern über dem Mars ankommen müssen.“

„Doch, Sir“, gab die Frau in der Kommandozentrale Auskunft. „Die Kreuzer sind aber anscheinend bis jetzt nicht dort eingetroffen, General.“

Hayes erwiderte ohne zu zögern: „Bereiten Sie eine Verbindung via Goldkanal vor, Lieutenant. Ich bin so schnell es geht bei Ihnen. Hayes, Ende.“ Er unterbrach die Verbindung und blickte zu seiner Begleiterin. „Was kann da passiert sein? Die müssten längst Zuhause sein. Sieben Kreuzer verschwinden doch nicht einfach.“

Die Russin nickte und jenes seltsame Gefühl, das sie nun seit einer Woche nie ganz verlassen hatte, verstärkte sich in ihr. „Ich komme mit Ihnen, Sir.“

Hayes nickte nur und gemeinsam hasteten sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.

 
 

* * *

 

Im Kommandozentrum der Station wartete Second-Lieutenant Verena Carrington auf das angekündigte Erscheinen des Generals. Sie hatte alles für eine gesicherte, tachyongestützte Direktverbindung zum Sonnensystem vorbereitet und wippte nervös auf den Zehenspitzen. Sie war während der Nachtschicht der ranghöchste Offizier hier im Nervenzentrum der Station und so lag alles, was den Dienst betraf, während dieser Zeit, in ihrem Verantwortungsbereich. Doch das, was sie eben durch einen Offizier des Generalstabs der Erdstreitkräfte erfahren hatte, überstieg diesen Verantwortungsbereich bei Weitem und bedurfte der Entscheidungsgewalt des Oberbefehlshabers.

Die dunkelblonde Frau war froh, als der General, gefolgt von Commander Zaizewa, endlich hereingestürmt kam. Damit lag die Entscheidungsgewalt nun bei ihm. Sie salutierte und meldete nochmals das, was sie ihm schon über Funk durchgegeben hatte.

Hayes nickte mit versteinerter Miene und fragte knapp: „Ist die Verbindung bereit?“

„Ja, Sir“, bestätigte die Verena Carrington mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. „Sie brauchen nur noch Goldkanal Eins zu aktivieren.“

„Danke, Lieutenant Carrington.“

Die Dunkelblonde starrte grüblerisch vor sich hin, während Hayes die Verbindung herstellte. Sie hatte irgendwie immer gehofft irgendwann einen Stabsoffiziersrang zu erreichen und dass sich der vorgesetzte Offizier, der die Urkunde ausstellte, beim Lesen ihres Namens fragte, um wen es sich dabei eigentlich handelte. Und nun hatte sich Hayes ihren Namen gemerkt. So viel zu den Wünschen von Jungoffizieren. Ein Flaggoffizier der einen beim Namen ansprach, das konnte nach Verena Carringtons Vorstellung nichts Gutes für die Karriere bedeuten. Sie beobachtete den Generalmajor als die Verbindung zustande kam und er bei der Verbindungsstelle der Erd-Zentrale eine Verbindung zum Generalstab verlangte. Erstaunlich schnell wurde Hayes durchgestellt und mit Erstaunen stellte Verena Carrington fest, dass es General Araki Nakamuro, der Chef des Stabes höchst selbst war, der sich meldete.

„Hayes, Ihr Lieutenant Carrington hat meinem Verbindungsoffizier bereits gemeldet, dass die sieben Kreuzer vor mehr als einer Woche von ihrer Station aus aufbrachen, ist das korrekt?“, krachte die helle Stimme des Asiaten aus dem Empfangsmodul des Stationssenders.

Na, gute Nacht, dachte Verena Carrington, als auch der höchste Militär ihren Namen aussprach. Das war es mit deiner Karriere.

Hayes antwortete dessen ungeachtet: „Das stimmt, Sir. Die sieben Kreuzer sind pünktlich zur festgelegten Zeit von hier aus aufgebrochen. Wir empfingen auch keinerlei Notrufe, oder dergleichen, was darauf hätte hinweisen können, dass es Schwierigkeiten gegeben hätte. Die Kreuzer hätten fristgerecht bei Ihnen eintreffen müssen.“

„Das sind sie aber nun einmal nicht!“, erwiderte Nakamuro energisch. „Funkstationen auf Mars, Luna, Io und auf der Erde haben versucht, sie über Funk zu erreichen – ohne Erfolg.“

Hayes zögerte nicht lange. Ernst erklärte er: „General, mit Ihrer Erlaubnis werde ich umgehend mit einigen Einheiten meines Verbandes zum optionalen Unterbrechungspunkt des Fluges der sieben Kreuzer aufbrechen. Wenn es Probleme gegeben hat, so werden wir dort am wahrscheinlichsten auf Hinweise stoßen, sofern es Hinweise gibt.“

„Erlaubnis erteilt, Hayes“, erwiderte der Japaner am anderen Ende der Verbindung. „Sie sind ohnehin am nächsten dran und können innerhalb von knapp drei Tagen da sein. Sollte sich herausstellen, das Jemand dran gedreht hat, dann haben sie meine uneingeschränkte Vollmacht, Nachforschungen anzustellen, und die Schuldigen aufzuspüren und zu bestrafen. Ich erwarte einen ersten Bericht, sobald Sie Resultate haben. Nakamuro, Ende.“

Verstanden, General. Ich melde mich, sobald die Lage klarer ist. Hayes, Ende.“

Der Generalmajor unterbrach die Verbindung und wandte sich mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen zum immer noch diensthabenden Second-Lieutenant. „Lieutenant Carrington, alarmieren sie die Besatzungen der SHERIDAN, der POSEIDON, der DEMETER, der ARTEMIS und der ATHENE. Wir starten in spätestens einer halben Stunde.“

Während sich Verena Carrington daran begab die Anweisungen des Generalmajors auszuführen, wandte sich dieser an Irina Zaizewa und sagte unverfänglich: „Wir reden später weiter. Berechnen Sie unsere Minimalflugzeit und seien Sie im Kommandozentrum, wenn wir nach dieser Rechnung im Zielgebiet auftauchen müssten. Halten Sie zu diesem Zeitpunkt auch den Rest der Flotte in Alarmbereitschaft. Möglicherweise werde ich sie umgehend anfordern müssen, sobald wir den fraglichen Sektor erreicht haben. Ich werde an Bord der SHERIDAN mitfliegen und mir ein Bild vor Ort machen. Ich verlasse mich auf Sie, während meiner Abwesenheit, Commander.“

„Ich werde die Stellung halten“, versprach die Russin. „Viel Glück, Sir.“

Hayes blickte bezeichnend zu der Crew des Kommandozentrums und erwiderte: Begleiten Sie mich zu den Landebuchten, Commander, ich habe Ihnen noch etwas zu erklären.“

Irina Zaizewa verstand den Wink und folgte dem Generalmajor.

Als sie durch die Gänge zum nächsten Aufzug eilten erklärte Hayes mit bedauerndem Tonfall in der Stimme: „Ich wollte Ihnen eigentlich nur noch sagen, dass es mir sehr leid tut, dass unser kleiner Abendspaziergang ein so abruptes Ende gefunden hat, und dass ich mich schon auf den nächsten freue.“ Er zögerte etwas bevor er hinzufügte: „Vorhin habe ich meinen Satz leider nicht zu Ende bringen können.“

„Das sollten wir besprechen, sobald Sie wieder hier sind, General“, erwiderte die Russin schnell. „Ich denke es hat bis dahin Zeit.“

Ein Lächeln umspielte den Mund des Mannes, als er antwortete: „Das hat es, Commander.“

Die Aufzugtüren öffneten sich und Hayes erklärte bestimmt: „Dann verabschieden wir uns hier, Commander. Halten Sie zur festgelegten Zeit den Rest der Flotte bereit und geben Sie auf sich und die Station acht.“

Irina Zaizewa nickte und erwiderte: „Das werde ich, Sir.“

Die Türen schlossen sich hinter Hayes und mit einem gewissen Bedauern dachte die Russin, dass sie nun vorerst nicht erfahren würde, was der General ihr hatte sagen wollen. Aber vielleicht war es momentan wirklich besser so.



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