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Perfektes Spiel

Kleine Durchbrüche, große Entwicklungen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Im Grunde habe ich mit dem Manager bereits ein abstrakteres Spielelement behandelt, dennoch war es für mich ein kniffliger Schritt, bei den neuen OS weitere solcher Elemente aufzugreifen.
Ich muss gestehen, dass Ennoshita mir vor seinem Auftritt im spiel gegen Wakunan gar nicht weiter aufgefallen ist, aber ich mag ihn seitdem sehr und denke, dass er ein guter Nachfolger für Daichi sein wird. Ich bin unsicher, ob der OS das wiederspiegelt, was ich mich zu den Beiden denke. Ich wollte keinen langen Dialog oder eine lange Rede von Daichi einflechten... :/ Komplett anzeigen

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Der perfekte Kapitän

Ennoshitas Hände zitterten immer noch, als er mit seinen Kameraden in die Aufwärmhalle trat. Sie hatten eine Stunde Zeit, um sich zu lockern und auf jede Weise vorzubereiten, die ihnen für das bevorstehende Spiel gegen Aoba Johsei sinnvoll erschien. Die üblichen Verdächtigen waren sofort Feuer und Flamme und trainierten noch lautstärker als sonst schon.

Ennoshita trat beiseite und lehnte sich an die Hallenwand, seine Hände zwischen seinem Rücken und der Wand eingequetscht, um ihr Zittern zu verbergen – vor seinen Kameraden, aber auch vor ihm selbst.

Seine Gedanken kreisten um das soeben gewonnene Spiel gegen Wakunan und seine Rolle darin. Im Nachhinein hatte er mehr denn je das Gefühl, keine gute Figur abgegeben zu haben. Weder als Spieler noch als Interim-Kapitän. Der Sieg war definitiv nicht sein Verdienst gewesen.

Als sich jemand neben ihm gegen die Wand lehnte, schreckte er auf. Es war ausgerechnet Daichi. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln das Training der Anderen.

Obwohl sie beinahe gleich groß waren, hatte Ennoshita das Gefühl, zu Daichi aufzublicken. Er wirkte so unerreichbar groß, schier allmächtig, allwissend…

„Bei meinem ersten Spiel als Kapitän haben wir gegen Date verloren, erinnerst du dich?“, begann Daichi unvermittelt.

Ennoshita erinnerte sich nur zu gut an dieses erste Spiel gegen die Eisenmauer. Es war vor ziemlich genau einem Jahr gewesen, als sie beim Winterturnier angetreten waren. Die Drittklässler und mit ihnen der Kapitän hatten sich bereits von ihnen verabschiedet, um sich auf ihre Aufnahmeprüfungen für die Uni konzentrieren zu können. Die Mannschaft hatte nur noch aus drei Zweit- und fünf Erstklässlern bestanden. Und sie hatten keinen Trainer mehr gehabt.

Nach dieser Niederlage war Asashi ausgetreten und Nishinoya war kurz darauf zwangsbeurlaubt worden. Aber Daichi hatte eisern mit ihnen weiter trainiert. Unerschütterlich wie ein Fels in der Brandung. Als wäre er zum Kapitän geboren worden.

Jetzt erst kam Ennoshita in den Sinn, dass Daichi damals wahrscheinlich ganz ähnliche Gefühle gehegt haben musste, wie er selbst sie nun durchmachte. Warum hatte er dennoch weiter gemacht?

Ennoshita wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Daichi ihm eine Hand auf die Schulter legte. Er blickte auf und direkt in die Augen seines Kapitäns.

„Kapitäne werden nicht herbei gezaubert. Sie entwickeln sich. Mit Hilfe ihres Teams und indem sie durchhalten und lernen.“

Daichi grinste vertrauensvoll und drückte für einen Moment Ennoshitas Schulter, dann wandte er sich ab und trabte hinüber zu Hinata, um ihn wieder zur Ruhe zu bringen. Unterwegs gab er Tanaka einen Klaps auf den Hinterkopf, weil dieser eben beim Annahmetraining gezögert hatte.

Langsam setzte Ennoshita sich ebenfalls in Bewegung. Auf seiner Schulter glaubte er noch immer Daichis Hand zu spüren, nicht erdrückend, sondern erhebend.

Daichi vertraute ihm. Das Team vertraute ihm. Er würde sich dieses Vertrauens würdig erweisen, er würde durchhalten, lernen und sich weiter entwickeln: Zum perfekten Kapitän!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Glennstar
2016-06-23T20:11:29+00:00 23.06.2016 22:11
Zuerst ein Kommentar zu deinem Vorwort: Mir ist Ennoshita auch nie wirklich aufgefallen :D
Das ist ganz normal, glaube ich. Auch bin ich der Meinung, dass er mit Sicherheit ein guter Captain wird (nur mag ich nicht daran denken, dass die Thirdyears nicht mehr da sind ;-;).

Die Kombination Daichi Ennoshita ist eine gute Lösung für dieses Kapitel.
Besonders hat mir der Satz gefallen, dass Ennoshita und Daichi doch eigentlich gleich groß sind und Daichi doch viel größer wirkt. Das zeigt, was die Einstellung einer Person bewirken kann und wie Ennoshita sich selbst im Vergleich zu Daichi sieht.

Alleine hätte Ennoshita wahrscheinlich viel länger über die Fehler, die er während des Spiels gemacht hat, nachgedacht. Eben wie am Anfang des Kapitels.
Zwar hat Ennoshita nicht aufgegeben und weiter gemacht, obwohl er gezweifelt hat und doch ist er noch unsicher, ob er der Rolle des Captain gewachsen ist. Nach einem Captain wie Daichi ist das aber auch einfach nur selbstverständlich.

Auch wenn das jetzt vielleicht nicht die Absicht dieses OneShots war, so zeigt Daichi für mich hier viele Eigenschaften, die ein perfekter Captain haben sollte. Das nächste Spiel, ein schwieriges Spiel, steht kurz bevor und doch kümmert er sich nicht nur um die, die gleich auf dem Feld stehen werden oder darum, dass sie das nächste Spiel gewinnen, sondern auch um die Spieler, die ihn gerade brauchen. Er hat den Blick dafür auch auf diejenigen zu achten, die für die nächsten Sets auf der Bank sitzen werden, die aber ein wichtiger Teil des Teams sind.

Und dann genau auf die Art, wie sie es brauchen. Ennoshita bekommt nicht einfach nur ermunternde Worte wie "Du schaffst das schon", sondern eine Erinnerung daran, wie es vor einem Jahr war. Der Hinweis, dass es Daichi damals nicht anders ergangen war und dass man in diese Rolle hineinwachsen muss. Tanaka bekommt einen Klaps gegen den Hinterkopf, weil er bei einer Annahme gezögert hatte.

Die Erwähnung, dass das Team einem bei dieser Entwicklung helfen wird, ist für Karasuno sehr wichtig, finde ich. Es ist zwar fast sicher, dass er sich auf das Team verlassen kann, aber manchmal muss man auch die offensichtlichen Sachen ansprechen.

Liebe Grüße x3
Reika


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