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暗い秘密

- Kurai himitsu -
von

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1 Jahr zuvor...

„Muss das denn sein?! Ich hab euch schon tausendmal gesagt ich möchte diese Vermittlung nicht! Ich such einen Job, und keinen Ehemann. Akzeptiert das doch mal“ beschwerte sich Anmei und schüttelte nur müde den Kopf. Eigentlich hatte sie keinen Nerv mehr hierfür, die Diskussion ging mal wieder über sie und ihr Privat Leben, und dauerte eindeutig zu lange an. Aber ihre Eltern hörten nicht auf. Sie unterhielten sich weiter über Bewerber und schoben die Bilder hin und her.

Wer sah gut genug aus, wessen Abstammung passte, wo gab es keine Krankheiten, wie sah das Konto desjenigen aus. Nur nach diesen Kriterien ging es, sie hatte absolut kein Mitspracherecht. Wozu hatte sie noch mal studiert?

Ein letzter Blick zu den älteren, ehe sich Anmei abwandte und gehen wollte. Dabei fast in jemanden gerannt wäre, wo sie nun blinzelnd diesen anblickte und dann stürmisch umarmte. „YUGI!“ rief sie freudig aus, womit endlich doch mal das Gerede über einen Bewerber abebbte und nun die Aufmerksamkeit auf wen anderen überging. Ihren jüngeren Bruder, der gerade heim gekommen war. Schnell begriff die junge Frau das Semesterferien waren, und deswegen der andere hier war.

„Hey, ich krieg kaum noch Luft“ stammelte dieser nur leise, und lächelte dabei. Er war genauso froh seine Familie wieder zu sehen, mehr aber noch, seine große Schwester. Langsam ließ diese ihn los, und wirkte leicht verlegen. „Tut mir leid. Du hast mich nur überrascht. Schön dich zu sehen“ entgegnete sie und erwiderte das Lächeln. Die beiden sahen sich nur einige Momente an, ehe schon die Eltern den jungen Mann in Anspruch nahmen und somit Anmei weg drängten.

Diese nutzte die Chance, schlich sich vorbei und verschwand nach oben. Endlich Ruhe, zumindest solange bis sie aus Yugi alles heraus gequetscht hatten. Währenddessen sollte sie weiter die Stellenangebote durchsuchen. Vielleicht hatte sie ja doch mal endlich Glück, eine bessere Anstellung zu finden. Für nur kleine Familienunternehmen zu arbeiten, würde sie nicht Glücklich machen. Außerdem wollte sie hier weg, Nikkō war zwar eine wirklich tolle Gemeinde. Aber was erreichen sah anders aus. Auch wenn ihre Eltern hier ein Anwesen hatten, und sie gut gestellt waren. Doch nur die Tochter der Familie sein, und die Pflichten dieser übernehmen. Nein, das war Anmei ganz und gar nicht. Sie wollte schon immer Selbstständig werden, ihr Leben selbst bestimmen, und unabhängig Leben können. Doch ihre Eltern verhinderten das so gut es nur ging.

Ihr kleiner Bruder, auch wenn er nur 1 Jahr jünger war, hatte es da um einiges leichter als sie. Er durfte alles, studieren was er wollte, Leben wo er wollte, heiraten oder sich verlieben in wen er wollte. All das hatte sie sich sehr hart erarbeiten müssen. Wobei die letzteren zwei ja noch nicht geschafft waren.

Seufzend setzte sie sich an den Computer, durchsuchte die Anzeigen und kopierte sich potentielle Stellen. Allerdings waren die meisten Unternehmen sehr männlich orientiert. Sie als Frau, hatte also so gut wie keine Chancen da irgendwo rein zu kommen. Außer sie würde sich einen Namen in der Branche machen. Nur ging das nicht, wenn man ihr nicht mal die Möglichkeit bot, es irgendwie zu schaffen. Doch leicht frustriert klickte sie sogar ganz große Ausschreibungen an. Obwohl da von vornherein klar war, das man sie niemals nehmen würde. Eine Anzeige fiel ihr dabei ins Auge. Von der Firma hatte sie schließlich schon öfter was gelesen. Immer wieder war diese in den Nachrichten, und der junge Chef, hatte es in sehr jungen Jahren, zu etwas sehr großem geschafft. Dabei war das nur eine Spielfirma, etwas wo man kaum glauben sollte das die den Weltmarkt bestimmt. Tat sie aber, und eben diese Firma hatte ein Gesuch ausgeschrieben.

Allerdings zögerte Anmei, das wäre zu schön um wahr zu sein. Es würde wohl so oder so nichts werden. Warum also noch eine von tausend anderen Absagen kassieren? Gerade als sie den Browser schließen wollte legte sich eine Hand auf ihre. Sie zuckte nur leicht zusammen und sah verblüfft auf. „Du schon wieder“ murmelte sie kaum hörbar, denn sie war weder verärgert noch groß überrascht. „Du solltest es versuchen. Das Angebot klingt toll, es ist wie für dich gemacht. Du hast doch nicht umsonst so hart gearbeitet das Studium zu schaffen. Ich finde, den Job hättest du verdient“ meinte Yugi sanft und lächelte seine Schwester aufmunternd an. Er wusste ja bescheid, wie sehr sie versagt hatte darin einen vernünftigen Arbeitgeber zu finden. Das wäre wirklich ihre große Chance.

Zögerlich sah sie den anderen an, dann noch mal die Ausschreibung, ehe sie seufzend nickte und lächelnd dann die Seite abspeicherte. „Aber gleich bewerben. Sonst überlegst du es dir noch“ mahnte der jüngere und zog seine Hand zurück, ließ sie aber auf der Schulter dann ruhen und stellte sich hinter die andere. Leicht legte er noch den anderen Arm um sie, und lehnte sich nach vorne, stützte sich auf dem Stuhl ab und umarmte die ältere. „Yugi“ hauchte sie nur leise, sank zurück und atmete tiefer durch.

„Ich hab den Streit vorhin mitbekommen... Tut mir wirklich leid. Ich wünschte ich könnte dir helfen“ murmelte der junge Mann leise und schloss seine Augen. Es lag wirkliches Bedauern in seiner Stimme, und Anmei wusste das zu schätzen. Wie oft wäre sie schon verzweifelt gewesen, wenn der andere nicht auf einmal sie unterstützt hätte. Und das nur mit solchen lieben Worten. Er verstand sie ganz einfach, blind.

Man könnte meinen das sie Zwillinge wären. Schließlich ähnelten sie sich nicht nur äußerlich, sondern auch vom Charakter. Auch wenn es feine Unterschiede gab, Yugi war um einiges sanfter, einfühlsamer, und treu bis ins Mark. Wohingegen Anmei doch die wildere war, aufmüpfiger, aber auch stark und Loyal. Zumindest denen gegenüber, die in ihrem Herzen wohnten. Sie ergänzten sich, und glichen ihre Schwächen aus. Zusammen waren sie unschlagbar, in so vielen Dingen. Bis eben auf eines, ihre Eltern. Gegen diese beiden kamen sie noch nicht mal zusammen an. Nicht wenn es um Anmeis Zukunft ging, die sie um jeden Preis bestimmen wollten.

„Na los, schick die Bewerbung ab, sonst überlegst du es dir nur wieder“ ermutigte Yugi die andere noch mal und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Ließ sie los, damit sie schreiben konnte, blieb aber hinter hier stehen und wartete ab. Er wollte sehen das sie es tat, nicht das doch ein Rückzieher passierte. Anmei selbst seufzte nur leise auf, schielte auf zu ihrem Bruder und machte sich dann daran die Unterlagen zusammen zu suchen und alle in eine Datei zu packen. Auch schrieb sie die Bewerbung, überprüfte noch mal ob alle geforderten Zeugnisse dabei waren und wäre nun bereit das ganze Paket abzuschicken. Allerdings hielt sie zögerlich inne, biss sich sogar leicht auf die Lippen da ihr Zweifel kamen. So viele hatten sie bis jetzt schon abgelehnt, und von genauso vielen kam überhaupt keine Reaktion. Wer wusste schon ob das nicht wieder dasselbe werden würde? Irgendwie verlor sie allmählich den Mut an das zu glauben.

Yugi bemerkte das, und verstand die Gefühle der älteren. Ihm erging es doch genauso wenn er an sein Studium dachte. Er wäre niemals soweit gekommen hätte ihn Anmei nicht von Anfang an unterstützt. Auch an ihn hatte niemand geglaubt das er es schaffen würde Medizin zu studieren. Nicht mit den Noten die er zur Schulzeit hatte. Aber er wurde aufgenommen, sogar mit Stipendium. Und bisher hatte er sich bewiesen, auch nur weil Anmei ihm so gute Programme geschrieben hatte mit denen er lernen konnte. Sich leichter tat alles zu dokumentieren. Ohne diese Unterstützung wäre er niemals so weit gekommen. Also beschloss er nun auch was zurück zu geben. Er ergriff die Maus, und betätigte den Sendeknopf. Sah die andere auch ermutigend an. „Das wird gut gehen. Vertrau mir“ hauchte er noch und wirkte zuversichtlicher als Anmei es in diesem Moment war. Dennoch nickte sie und wollte ihrem kleinen Bruder das glauben.

 

Nach zwei Wochen hatte Anmei noch immer keine Reaktion bekommen von ihrer Bewerbung. Auch die anderen Stellen hatten sich kaum bis gar nicht geregt. Was sie mehr als frustrierte, denn sie verstand wirklich nicht woran das lag. Und das es nur der Grund war, weil sie weiblich war, das konnte sie nicht akzeptieren.

Also beschloss sie einfach mal bei einigen persönlich nach zu harken. Um sofort eine Antwort zu bekommen. Auch wenn sie Zweifel hatte, nur einfach rum sitzen lag ihr wirklich nicht. Abwarten und Tee trinken, ebenso wenig.

Sie brauchte nur eine kleine Ausrede, für ihre Eltern. Denn die wären gewiss nicht begeistert davon das sie einfach weg fuhr um irgendwo eine Anstellung zu bekommen. Anmei wusste jetzt schon das sie eher ihre Energie darauf verwenden sollte einem Mann zu gefallen. Damit sie sich verloben und letztendlich heiraten konnte, um ein liebes Frauchen von Heim und Herd zu werden. Genau das waren die Vorstellungen ihrer Eltern. Und denen entsprach ihr Wunsch nach Freiheit so gar nicht.

Zum Glück unterstützte sie ihr Bruder, ohne den hätte sie wohl nichts in die Tat umsetzten können. Denn dieser hatte die Idee gehabt, einfach zu sagen das es vom Vorteil wäre, auch einen anderen Heiratsmarkt zu besuchen. Um dort die Angebote mitzubekommen, als nur sich über eine Agentur beraten zu lassen. Also willigten die Eltern ein, das sie fahren konnte. Und das ließ sich die junge Frau sicher nicht zwei mal sagen Schnell waren die paar Sachen gepackt, ehe sie auf dem Weg nach Domino City war.

Sie kam in einem kleinen Hotel nahe eines Parks unter. Jetzt musste sie nur planen wie sie am besten vor ging. Einfach in der Empfangshalle auftauchen war gewiss keine gute Idee, außer sie wollte raus geschmissen werden, oder gar Hausverbot kassieren. Also musste sie sich etwas einfallen lassen, was ihr wenigstens einen Termin verschaffte. Mit wem auch immer. Nur gut das ihr da schnell eine Idee kam.

Ein wenig musste sie sich dafür vorbereiten, noch dazu ihre persönlichen Unterlagen zusammen stellen, und dann auch noch etwas finden womit sie professionell wirkte. Nur so würde das klappen was sie vor hatte, auch wenn es auf der einen Seite riskant und dumm war. Allerdings zeigte es andererseits auch Eigeninitiative. Vielleicht war ja genau das ihre Eintrittskarte.

        „Guten Tag, sie sind verbunden mit KaibaCorp.. Wie kann ich ihnen helfen?“ meldete sich eine junge förmliche Stimme. Anmei atmete noch mal tiefer durch, schloss die Augen ehe sie entschlossen den Hörer fester hielt. „Einen schönen guten Tag. Muto mein Name. Ich habe ein Neues Produkt anzubieten, und würde gerne einen Termin ausmachen. Es geht um ein neues Spiel was ich auf den Markt bringen möchte, und ihre Firma ist eine meiner Favoriten“ erklärte sie ruhig und sachlich. Sie hörte ein paar Tippgeräusche, und es war einige Momente ruhe. „Ich kann ihnen ende des Monats einen Termin anbieten“ antwortete die junge Frau am anderen ende. Was die bunt haarige seufzen ließ. „Oh tut mir leid. Das wäre zu spät. Wissen sie, ich fliege für Promotion Zwecke ende dieser Woche nach Amerika. Wenn ich bis dahin kein Angebot habe, verkaufe ich an andere Kunden dort“ erwiderte sie dann, mit einem leichten Zögern. Sie merkte das die Dame in der Leitung erneut tippte, ohne Frage schaute sie ob nicht früher etwas möglich wäre. Und genau darauf hoffte Anmei. Allerdings zog sich dieses Warten ins unendliche. Manchmal konnten schon Sekunden eine wirkliche Qual sein. „Ich könnte ihnen morgen für 10 Uhr einen Termin anbieten. Bei dem Abteilungsleiter für Spielentwicklung und Vermarktung, Herrn Sanada. Er wird sich ihren Vorschlag anhören und reicht ihre Unterlagen weiter zum Vizepräsidenten der Firma. Erst dann wird eine Entscheidung getroffen ob wir mit ihnen ins Geschäft kommen, oder nicht. Danach wird Herr Kaiba alles vorgelegt und dieser segnet das Projekt ab“ erklärte die Dame dann ruhig den Ablauf des Protokolls der Firma und trug wohl schon Anmeis Namen in den Computer ein. Auf jedenfall war sie erleichtert und lächelte sogar. „Vielen dank, ich werde pünktlich sein“ damit legte sie auf, und bemerkte ihr leichtes Zittern. Das sie nun so nah dran war, machte sie nervös. Noch dazu, alleine in einer Fremden Stadt. Schon in Tokio hatte sie es nicht wirklich gemocht. Dort war alles zu groß, zu laut, viel zu schnelllebig. Hier war es ähnlich, und doch ganz anders.

Anmei schloss die Augen, atmete tiefer durch und zwang sich zur Ruhe. Sie würde das schaffen, und das auf eine ganz professionelle Art und Weise. Wenn auch mit einer kleinen Notlüge als Start. Sie hoffte aber das man darüber hinweg sehen könnte. Aber ohne diese Maßnahme würde sie wohl nie gesehen werden.

Am nächsten Tag war sie mehr als früh wach und hatte ihre Sachen mehrfach durchwühlt. Um letztendlich ein Kostüm zu wählen, was halbwegs ordentlich aussah. Und nicht wirkte, als hätte sie keinen Job. Der schwarze Stiftrock ging ihr bis zu den Knien, sie hatte eine weiße Bluse an und darüber einen Anthrazitfarbenen Nadelstreifenblazer. Die langen Haare hatte sie zusammen gebunden, den Rest der Frisur ließ sie wie sie war. Sie würde sie sowieso nicht bändigen können. Außerdem wollte sie sich nicht zu sehr verstellen, sie war wer sie war. Und nicht irgendein Püppchen das sich hinter Make Up und teuren Klamotten versteckte. Anmei versuchte wenn natürlich zu bleiben, auch wenn sie die Wimpern tuschte, und die Augen leicht mit schwarzem Kajal umrandete. Dennoch versuchte sie es möglichst natürlich zu belassen. Denn sie wollte nicht durch ihr äußeres auffallen. Wobei das unfreiwillig passieren würde, da sie immer auffiel.

Frühzeitig stand sie nun am Empfang, und teilte mit das sie heute einen Termin hatte. Kurz musste Anmei warten, als überprüft wurde ob das stimmte. Ehe sie einen Besucherpass ausgestellt bekam. Damit konnte sie in die Firma kommen, nur für heute. Aber wenn sie Glück hatte, würde sich das bald ändern. Ihr Herz schlug schon jetzt bis zum Hals, und nervös war sie sonst wie. Allerdings rief sie sich Yugis Zuversicht und Vertrauen in Erinnerung, sie würde es schaffen. Versagen lag nicht in ihrer Natur, also gab es nur den Weg des Bestehens. Anmei wurde nach oben in eines der Büros begleitet. Alleine durfte sie leider nicht herum laufen und das Gebäude erkunden, wobei sie verstand wieso. Es gab mehr als genug Konkurrenz und Wettbewerbsdenken. Da galt es eigene Ideen unter Verschluss zu halten. Dennoch konzentrierte sie sich darauf was sie sah, viele Büros, geschäftiges Treiben, leises Unterhalten, und sehr viele Dokumente die doppelt versiegelt sind. Hier ging man mehr auf Sicherheit ein, als sie es von anderswo kannte. Allerdings hatte Anmei nie in so einer großen Firma gearbeitet. Die kleineren waren weniger bekannt und hatte daher seltener Probleme mit Opponenten. Aber hier ging es jetzt nicht um ihre früheren Jobs, sondern darum sich möglichst gut zu präsentieren und vor allem überzeugend zu sein. Sie wollte hier arbeiten, komme was da wolle.

Anmei bedanke sich höflich für das Begleiten und setzte sich auf den Stuhl. Noch war sie alleine, allzu lange dürfte es nicht mehr dauern. Zeit noch mal für sie, sich zu sammeln und ruhiger zu werden. Denn ein leichtes Zittern, konnte sie nicht verbergen. Sie hoffte einfach nur dass das alles gut gehen würde.

 

Nach einem kurzen Klopfen trat Mokuba in das Büro seines Bruders, ging auf den großen Tisch zu und legte ihm ein paar Unterlagen hin. „Die Statistiken, schauen gar nicht mal so schlecht aus“ erklärte er dem anderen. Setzte sich dann auch hin und lehnte sich zurück, er ließ dem anderen etwas Zeit, da er ja sah das dieser noch etwas fertig machte. Wenigstens durfte er ohne weiteres mal stören und den anderen auch bei der Arbeit beobachten, das war der Vorteil wenn man der kleine Bruder war. „Ach ja, Sanada führt ein Verkaufsgespräch. Ein Kunde hat wohl eine Idee für ein Spiel, und möchte das wir es vermarkten“ erklärte er dem anderen noch, um ihn darüber zu informieren was gerade so vor sich ging. Seto nickte nur leicht, zum Zeichen das er verstanden hatte, kümmerte sich aber noch darum das fertig zu bekommen was er gerade tat. Und er wollte sich keinen Fehler erlauben, vor allem bei einer Programmierüberprüfung. Der brünette ging Eingabe um Eingabe durch, besserte einige Fehler nach. Und war ganz darauf konzentriert, schließlich war er in der Hinsicht ein Perfektionist.

Der jüngere Kaiba nahm sich währenddessen eine andere Akte die auf dem Schreibtisch lag, blätterte diese durch und wartete geduldig ab, bis sein Bruder für ihn Zeit hatte. So was war er ja schon gewöhnt, also nahm er es dem anderen nicht mal übel das er nicht sofort Beachtung bekam.

Nach wenigen Augenblicken hörte das klicken auf der Tastatur auf, und er spürte einen Blick auf sich. Der schnell schwand und durch raschelndes Papier ersetzt wurde. Mokuba blickte auf, und erkannte das der andere die Statistiken überprüfte. „Schaut wirklich gut aus. Wir müssen nur aufpassen, bei diesem einen Kurs könnte es schnell...“ Seto konnte nicht mal den Satz zu ende bringen ehe er unterbrochen wurde. „Das hab ich längst vermerkt. Ich bin nicht ohne Grund Vizepräsidenten, Seto“ erklärte er nur mit einem Lächeln auf den Lippen. Seto hob nur leicht den Blick, zog ein wenig die Augenbrauen hoch und nickte dann. Auch er lächelte sachte, denn er schätzte die Hilfe des anderen sehr. Einer der wenigen auf die er sich wirklich verlassen konnte, und das obwohl Mokuba neben zu noch Studierte. Allerdings verbrachte er die meiste Zeit in ihrer Firma. „Ich weiß, aber du kennst mich doch“ meinte er nur Schulterzuckend und studierte weiter die Zahlen. Bis ihm das andere in den Sinn kam. „Hast du wenigstens mit Sanada vorher gesprochen? Damit er weiß wie er sich bei so einem Verkaufsgespräch verhalten muss“ meinte er mahnend, wobei er als er aufsah ebenfalls einen Blick erntete der seinen gleich kam. Was ihn nun doch grinsen ließ. „Schon verstanden“ murmelte er nur, legte nun auch die Akte beiseite.

„Das Projekt klingt interessant, ist das für KaibaLand?“ fragte Mokuba dann den brünetten, als er erneut in der Akte blätterte. „Ja, ich will es noch eingehender prüfen. Wenn aber alles in Ordnung ist könnten wir es als Themen Event mit aufnehmen. Und schauen wie es ankommt“ erklärte er und lehnte sich nun selbst zurück. „Hört sich gut an, ich würde das gern machen wenn du nichts dagegen hast. Das könnte ich gleich als Thema für mein Referat nehmen“ meinte der jüngere nachdenklich und las sich weitere Details durch. Seto hingegen musterte diesen, und überlegte ob er ihm diese Verantwortung wirklich übergeben konnte. Allerdings sprach nichts wirklich dagegen. „Solange du alles andere auch schaffst. Und nebenbei an Pausen denkst“ erklärte er sich einverstanden, allerdings war er auch um den jüngeren besorgt. „Das sagt genau der richtige“ kam es Lachend von Mokuba der die Akte nun beiseite legte und seinen großen Bruder ansah. „Keine Sorge, ich passe auf mich auf. Und wenn nicht, machst du das ja. Also, es kann nichts passieren“ erwiderte er noch und bekam er Kopfnicken als Antwort. Schließlich war sonst eher er derjenige der Seto an Pausen erinnern musste. An Urlaub war schon gar nicht zu denken, daher war aber auch dessen Sorge um ihn gerade so süß. Wenigstens schaffte er es ja durch seine Anwesenheit den anderen dazu zu bringen auch mal abzuschalten. Da Seto meistens dann automatisch eine Pause einlegte, um sich mit ihm zu befassen. Oft hatte er zwar dann fragen wegen einigen Aufgaben aus den Studienbereichen, aber sehr oft wollte er ganz einfach die wenige Zeit mit dem brünetten genießen.

„Gibt es sonst noch etwas?“ fragte Seto nach einigen Momenten, war aber schon dabei die Unterlagen auf seinem Tisch wieder zu sortieren und weg zu räumen. Schließlich waren diese 2 Themen besprochen, die restlichen Details konnten auch bis später warten. Und er hatte noch andere Dinge zu tun, als nur brüderlich hier zu sitzen mit dem anderen. So gern er das auch tat, leider aber war Zeit Geld, und es gab auch noch Abgabetermine. „Schon verstanden. Ich stör dich nicht weiter. Bis später“

„Danke Mokuba“ meinte Seto noch Lächelnd und bekam einen Handgruß ehe der jüngere das Büro verließ. Somit konnte er sich wieder seiner Arbeit widmen. Auch Mokuba ging noch anderen Aufgaben nach die er zu erledigen hatte. Schließlich war er nicht nur zum Pause machen hier in der Firma.

 

Einige Zeit später wollte er in einer anderen Abteilung ein paar Unterlagen holen, um so ein laufendes Projekt zu prüfen. Seto hatte ihm gesagt das er das öfters machen solle, zum einen um sicher zu gehen das alles richtig lief. Zum anderen, um auch die Angestellten im Auge zu behalten, damit keine Daten nach draußen getragen wurden. Er verstand die Sicherheit, allerdings vertraute er den Leuten hier um einiges mehr als Seto es tat. Was wohl auch der Grund war wieso man ihn lieber sah, und auch öfters in ein Gespräch verwickelte. Schließlich hörte sich der junge Kaiba auch die Probleme an, wenn es welche gab. Die er dann versuchte möglichst zu beheben. Doch jetzt hatte er keine Zeit dafür und entschuldigte sich nur, lief so ein paar Schritte rückwärts und passte nicht auf das eine Tür hinter ihm aufgegangen war. Er bestätigte wem anderen noch das sie die Tage noch reden würden, als er sich umdrehte und prompt mit jemanden zusammen stieß.

„Oh Entschuldigung! Ich hab nicht auf gepasst...“ kam es gleich von Mokuba und half mit die runter gefallenen Papiere aufzuheben. Allerdings merkte er schnell das er die Person nicht kannte, und sah sie daher skeptisch an.

Sanada gesellte sich dazu und half sofort mit das Chaos zu beheben. „Verzeihung Herr. Kaiba. Ahm, darf ich vorstellen, das ist Miss Muto. Miss, das ist unser Vizepräsidenten Mokuba Kaiba.“ erklärte er und half der jungen Dame auf. Die ein wenig durch den Wind wirkte.

„Hallo, freut mich sehr sie kennen zu lernen“ entgegnete sie allerdings schnell und verbeugte sich sachte. Mokuba richtete sich wieder auf, und reichte die Unterlagen an Sanada weiter, der diese in sein Büro zurück brachte um sie zu ordnen und neu abzupacken.

„Hi... Sie müssen die Kundin sein die das neue Spiel vorgestellt hat, oder?“ fragte der jüngere Kaiba und musterte erneut die junge Frau. Eigentlich hatte er mit einem Mann gerechnet, da sah er mal wieder das man vom Namen her keine Schlüsse ziehen sollte. Was ihn nun leicht zum schmunzeln brachte. Allerdings bemerkte er das sein Gegenüber eher verlegen wurde, was ihn nun fragend drein blicken ließ. „Was haben sie?“ wollte er wissen, ehe er ein leises räuspern vernahm und zu Sanada blickte. „Bitte Entschuldigen sie Herr Kaiba... Ahm, nun ja... Die junge Dame wollte kein Spiel vorstellen. Sie war wegen eines Jobangebotes hier. Und, glauben sie mir... Sie ist beeindruckend. Ich wollte gerade zu ihnen und mit ihnen darüber reden ob wir ihr eine Probearbeit anbieten können. Wenn schon nicht die ausgeschriebene Stelle...?“ erklärte der ältere Mann, wo es Mokuba kurz doch zu viel wurde. Leicht hob er eine Hand und sortierte erst mal das gehörte.

Die ausgeschriebene Stelle, er erinnerte sich. Schließlich hatte er Seto dazu gebracht, statt Intern nach jemanden zu suchen, diese öffentlich auszuschreiben. Er hatte auch mitbekommen das Seto sehr viele Bewerber abgelehnt hatte, die er persönlich kennen gelernt hatte. Irgendwie ahnte er, das sobald etwas bei der Bewerbung ihm nicht passte, er denjenigen nicht mal einlud. Seufzend sah er dann auf, eigentlich musste er das ablehnen. So was konnte er schlecht alleine entscheiden. Allerdings, diese Frau hatte etwas, sie hatte Sanada beeindruckt. Und das war auch nicht wirklich leicht, schließlich war er nach seinem Bruder einer der kritischsten Menschen hier in ihrem Unternehmen. Und sein Gegenüber hatte das innerhalb von einem Gespräch geschafft. „Mhh, Ich mach ihnen einen Vorschlag, Miss Muto. Ich rufe sie morgen an, hinterlassen sie bei Herrn Sanada eine Nummer unter der ich sie erreichen kann. Ich kläre das mit der Probearbeit ab. Wo, wie lange, und sonstige Details. Und dann kommen sie noch mal her, wo wir einen Arbeitsvertrag auf Probe aufsetzten. Einverstanden?“ schlug er dann vor, und sah förmlich wie die Augen der anderen sich aufhellten. Mokuba hätte schwören können, das sie sogar drauf und dran war ihn zu umarmen.

„Vielen Dank! Ich heiße übrigens Anmei, sie können mich gern beim Vornamen nennen“ stellte sie sich nun noch richtig vor, und grinste. Sie freute sich es tatsächlich geschafft zu haben. „Und noch eins. Ich bitte um Verzeihung für diese... Ahm, List. Ich wusste sonst nicht wie ich einen Termin bekommen sollte, so schnell. Ohne abgewimmelt zu werden...“

„Schon in Ordnung. Ich vermute mal Sanada hat schon erwähnt, dass das von Kreativität zeugt, nicht wahr?“ meinte der junge Kaiba und grinste zu dem älteren Mann. Der nur verlegen nicken konnte und sich nun etwas zurück nahm. „Genau so etwas suchen wir! Ich hoffe meine Entscheidung stellt sich dann nicht als Fehler heraus, also enttäuschen sie mich nicht, Anmei“ erklärte er noch, und erkannte sofort ein zuversichtliches funkeln in den Augen der anderen. Es überraschte ihn so jemanden zu begegnen. Der mit dem selben Eifer sich für etwas einsetzte wie sein Bruder. Anmei strahlte für ihn den selben Ehrgeiz aus wie Seto, und das verwunderte ihn schlicht weg. „Gewiss nicht“ erklärte die andere noch wo Mokuba sie nun nur anlächeln konnte, ehe er die Hand ausstreckte. „Mokuba, wenn wir bald zusammen arbeiten sollte es doch angenehm sein, nicht wahr?“ Anmei ergriff die Hand und nickte zustimmend zu diesen Worten. Allerdings war sie in Gedanken ganz woanders. Sie freute sich einfach es geschafft zu haben, und das eigentlich so hinterhältig. Aber ihr wurde kein Vorwurf gemacht, stattdessen wollte man genau solchen Einsatz sehen. Und davon, konnte sie definitiv noch mehr bieten. Sie war mehr als gespannt auf die Zeit die ihr bevorstand. Viel wäre das sicher nicht, aber es war ein Anfang. Und dieser konnte sie schon weit bringen, wenn sie es richtig anstellte.



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