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Starlight Love

von

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Erinnerungen

Sie war so süß, wenn sie es vor lauter Verlegenheit vermied, ihn anzusehen. Ihre Schüchternheit weckte seinen Beschützerinstinkt und Seiya zog sein Schätzchen noch fester in seine Arme. Die Nacht fühlte sich wie ein Traum an, so glücklich war er in diesem Augenblick, und er bekam plötzlich Angst, dass er aufwachen könnte. Es war nicht alles so einfach, wie es sich gerade anfühlte, doch er war zuversichtlich, dass sie einen gemeinsamen Weg finden konnten.

            In dieser zarten jungen Frau schlummerte ein so sanftes, alles überstrahlendes Licht, das er um jeden Preis beschützen wollte. Sie hatte das Chaos einzig mit der Kraft ihrer Liebe und Hoffnung besiegt und sogar einer erbitterten Feindin wie Galaxia die Hand gereicht und sie gerettet. Dabei hatte er sie zum ersten Mal als die Prinzessin gesehen, deren Präsenz er in ihrer Gegenwart immer gespürt hatte.

            „Sag mal, Bunny, du bist doch eine Prinzessin?“, überlegte er laut. „Warum wissen die Menschen auf deinem Planeten nichts davon? Sie müssten dich eigentlich verehren.“

            Nun schaute sie zu ihm auf und es verschlug ihm bei ihrem entsetzten Gesichtsausdruck die Sprache. „Aber das will ich doch gar nicht“, erklärte sie. „Ich will ein ganz normales Leben führen. Ich gehe gerne zur Schule, auch wenn ich in den meisten Fächern hoffnungslos schlecht abschneide.“

            Zum Beispiel in Mathe, dachte Seiya belustigt und strich ihr liebevoll über ihre Odangos. „Ich kann mir dich ehrlich gesagt auch schlecht in einem Palast vorstellen.“ Sondern eher in einem Sommerkleid in einem Vergnügungspark – mit mir. So wie damals, als sie das erste Mal einen ganzen Tag miteinander verbracht hatten. Er hatte noch nie so viel Spaß gehabt – und er hatte erkannt, dass sie einander im Herzen ähnlich waren. Zuvor war er einfach nur von ihrem quirligen Liebreiz fasziniert gewesen, doch dann hatte er diese tiefe Verbindung gespürt, die ihn immer weiter auf sie zugetrieben hatte.  

„Dabei habe ich so einen schönen Palast.“ Bunny zwinkerte ihm zu.

            „Wo soll der denn sein?“

            „Na, auf dem Mond natürlich!“

            Natürlich. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Überhaupt wusste er immer noch so wenig über sie, auch wenn ihr Licht ihm das Gefühl gab, sie schon ewig zu kennen. „Erzähl mir mehr von deinem Mond“, bat er sanft und stellte irritiert fest, dass sich Trauer in ihren Blick schlich.

            „Einst habe ich von dort aus die Erde beobachtet“, begann sie leise zu erzählen, „und mich immer nach ihr gesehnt. Meine Mutter war die Königin des Silberjahrtausends und ich lebte mit Mars, Merkur, Jupiter und Venus in einem großen Palast mit wunderschönen Gärten, ähnlich wie eure Prinzessin. Damals verliebte ich mich in den Prinzen der Erde, Endymion.“ Sie stockte kurz und er fühlte, wie die Eifersucht ihm hinterlistig zwischen die Rippen stach. Ihm war sofort klar, dass es sich bei diesem Prinzen um diesen Mamoru handelte. Sie kennen sich aus einem früheren Leben!, wurde ihm einmal mehr bewusst. Wie konnte er da mithalten? Aber Bunny war hier. Bei ihm. „Die Bewohner des Mondes wachten über die Erde, doch eines Tages entbrannte ein schrecklicher Krieg und unser Königreich wurde zerstört. Meine Mutter hat sich geopfert, um mich und meine Kriegerinnen zur Erde zu schicken, wo wir wiedergeboren wurden und uns erneut dem Bösen stellen mussten.“ Die Traurigkeit in ihrem Blick war kaum zu ertragen. Es tat ihm leid, dass er diese schrecklichen Erinnerungen in ihr weckte und es berührte ihn zutiefst, dass sie mit diesem Schmerz lebte und trotzdem so ein fröhliches und warmherziges Wesen war. Deswegen hatte sie also traurig ausgesehen, als sie die Zerstörung auf Kinmoku gesehen hatte. Sie hatte das schon einmal erlebt.

            „Ihr habt das Böse besiegt“, sagte er, wie um sich zu vergewissern, dass es wahr war. Dass sie diesen Schmerz überwunden hatte.

            „Ja.“ Sie lächelte tapfer. „Das Königreich des Mondes ist wiederauferstanden, doch wir haben uns entschieden, auf der Erde zu leben. Wie ganz normale Menschen.“

            Endlich lächelte sie wieder. Er konnte sie so gut verstehen. Auch er war glücklich gewesen, als er mit Yaten und Taiki zur Schule gegangen war. Im Footballteam hatte er sich austoben können und mit den Mädchen hatte es immer etwas zum Lachen gegeben. Am meisten vermisste Seiya aber die Musik, in die er seine Seele legen konnte – und ein wenig auch die Fans. Ja, es hatte ihm gefallen, so berühmt zu sein. Auch wenn er nur Augen für ein einziges Mädchen hatte. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass sie jetzt bei ihm war.



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