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Sam & Max

Fall 0 (Remake)
von

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Akte: Prolog – Reigister 3

Ich knurrte leise. Sam schlief noch, er war wohl müder als er zugeben wollte… vor allem weil er noch zusätzlich immer ein Auge auf mich haben musste. Ich streckte mich leise, schlich mich aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer. Tretton lag unter dem Tisch, ich machte das Radio an, drehte es aber gleich ziemlich leise. Ich ging in die Küche und machte eine Kanne Kaffee, es war nicht schwer.

Noch etwas verschlafen sah ich auf die Uhr, es war erst knapp nach sieben, zumindest hatte ich diese Nacht durchgeschlafen. Ich kletterte auf die Arbeitsfläche und holte zwei Tassen runter, die Wohnung war für größere Menschen ausgelegt, nicht für mich. Ich hörte leises tapsen, ich sah zu dem Hund, er schnüffelte, ich kraulte ihn. „Morgen alter Junge.“, lachte ich, er hechelte, es schein ihm ja zu gefallen. „Du willst Frühstück oder?“, fragte ich ihn, als er mir spielerisch in die Hand biss. „Wo hat Sam dein Futter?“, fragte ich ihn, der Hund ging zu einem Schrank und tippte dagegen. Ich zog ihn etwas auf, da war eine Kindersicherung, ich machte ihn locker auf. Darin stand Trockenfutter, ich schüttelte die Packung, er sprang etwas auf und ab, aber bellte nicht. „Sam hat dich echt gut erzogen… du bellst nicht mal.“, lachte ich und kippte etwas in seien Schüssel. „Ich hoff das reicht dir.“, sagte ich, beobachtete den Hund wie er sein Essen vernichtete. Ich schaltete die röchelnde Kaffeemaschine aus, kippte etwas aus der Kanne in meine Tasse,  nahm mir eine Kippe von ihm. Ich ging auf die Terrasse genoss der noch kühle Morgensonne

Sam hatte einen tollen Ausblick über die Stadt und auch über das Meer… die Wohnung musste ein Vermögen kosten. Ich griff an meine Schulter an der ich mein Brandmal hatte… ich war eine Ware… und doch wollte Sam mich bei sich haben. Ich lächelte etwas, ich würde auch gerne hier bleiben… Ich weis nicht mal wonach ich suche, vielleicht wirklich nur einen Ort den ich zu Hause nennen konnte. Selbst wenn er mich irgendwann satt hatte… ich wollte im Moment nur etwas ruhe. Ich machte eine Kippe an. Ich sollte mir wirklich einen Job suchen, ich wollte ihm nicht so auf der Tasche liegen, vor allem da ich schon so viel rauchte.

Das Telefon musste doch hier stehen, ich tippte Kates Nummer… ich hatte sie mir einfach gemerkt? Es tutete ein paarmal, ich drückte meine Kippe bei einem Aschenbecher in der Nähe aus, er rauchte wohl auch viel beim Telefonieren. „Mode Esmeralda, Nähbedarf, Schneiderei und Änderungsschneiderei, Kalthlin Essep am Apperat. Wie kann ich Ihnen helfen?“, hörte ich Kates liebevolle Stimme. „Hallo Kate, hier ist Max, der Knirps aus dem Präsidium.“, lachte ich, sie lachte auch, kein Wunder war Sam ihr so verfallen, sie hatte wirklich ein schönes lachen. „Was brauchst du?“ – „Du hast gemeint das du Hilfe im Laden bräuchtest… ab wann könnte ich denn kommen? Ich hab nur heute noch einen Verhörtag…“, sagte ich zögerlich. „Morgen hab ich ab Mittag geschlossen, aber was hältst du von Samstag, also übermorgen? Du könntest morgens schon anfangen, ich bekomm eine Lieferung die überprüft und etikettiert werden muss.“, sagte sie, ich nahm einen Stift, notierte mir die Uhrzeit und den Tag… Das ist der 18.10 oder?“, fragte ich nach, ich hörte es kurz rascheln. „Jep.“, bestätigte Kate es. „Ich denke das geht… Danke Kate, das lenkt mich vielleicht etwas ab.“, sagte ich leise. „Gerne doch, ich kann die Hilfe auch brauchen.“, sagte sie, wir verabschiedeten und ich legte auf. Ich setzte mich mit meinem Kaffee, Buch und Zigarette wieder in den Liegestuhl. Die Stille wurde abrupt von einem lauten Piepsen zerstört, Tretton und ich zuckten zusammen. Es verstummte schnell, da kam Sam verschlafen aus seinem Zimmer. „Morgen!“, rief ich vom Liegestuhl und winkte ihm. Er sah mich müde an, winkte und verschwand im Bad. „Dein Chef ist ein ziemlicher Morgenmuffel, was?“, fragte ich lachend seinen Hund, der neben mir lag und auch noch leicht döste. Darin waren die zwei sich sehr ähnlich. Er duschte sich recht schnell. „Warum bist du schon munter?“, gähnte er und holte sich eine Tasse Kaffee. „Ich war ausgeschlafen.“, lächelte ich, er wuschelte durch meine Haare. „Heute wird nochmal ein langer Tag, aber sollte vorerst auch die letzte Befragung sein.“, sagte Sam und setzte sich zu mir. „Ich hab vorhin mit Kate gesprochen, sie meinte ich könnte übermorgen vorbeikommen und ihr etwas helfen. Sie hatte auch gemeint das ich mir etwas von den Klamotten nehmen darf die eh gespendet werden sollen.“, sagte ich leise. „Ich setzt dich bei ihr ab, aber übernimm dich bitte nicht.“, sagte er ruhig, ich sah zu ihm. Sam schien noch etwas vor sich hin zu träumen.

Knapp eine Stunde später wartete ich schon in dem kleinen Verhörraum, las weiter in dem Buch. „Tut mir leid dass du warten musstest.“, sagte Ronja, die Psychologin. „Schon in Ordnung.“, sagte ich leicht gefrustet, ich war jetzt schon genervt, ich hatte auch gefühlt schon ewig gewartet. „Wie geht es dir heute?“, fragte sie und setzte sich zu mir, ich legte das Buch weg. „Ganz gut, ich hab gut geschlafen und fühl mich Pudelwohl.“, lächelte ich, da nahm sie das Buch von mir. „Der Fall des Eric Raiper, zwischen Politik und Massenmörder… Nicht gerade ein schöne Leselektüre, aber sehr interessant. Das Buch ist definitiv von Sam.“, sagte sie lachen und gab es mir wieder. „Er hat gesagt ich soll mir ein Buch nehmen, das hat mich angesprochen.“, gestand ich, wir schwiegen, ich sollte also das Gespräch anfangen. „Sam und ich haben uns unterhalten… Er wäre gerne mein Vormund, damit ich nicht ins Heim komme…“, fing ich an. „Ist das so? Und du? Willst du das auch, bei ihm Wohnen?“, fragte sie, ich wurde verlegen. „Ja, ich hätte auch nichts dagegen bei ihm zu bleiben. Ich hab das Leben auf der Straße satt.“, gestand ich. „Aber wenn du ins Heim kommen würdest, würdest du das Leben auf der Straße bevorzugen?“, fragte sie, ich nickte. „Bevor sie fragen: Ich wurde auch im Heim missbraucht, ich war nicht der ein zigste wir nannten es nur das Monster, er kam nachts und hat uns meist gefesselt.“, sagte ich machte dabei die Gestiegen. „Hast du es jemanden gemeldet?“ - „Einer der Schwestern… Oberschwester Evangelig, aber sie hat weder mir noch den anderen geglaubt.“, sagte ich gefrustet. „Hast du es Sam erzählt?“, fragte sie. „Ja, gestern schon, sie haben das Verhör doch gehört.“, knurrte ich. „Sicher dass er dir geglaubt hat?“ - „Ja.“ - „Wirklich?“ - „Ja!“, ich knurrte sauer, meine Atmung wurde langsam schwerer. „Wollen sie mich reizen um eine negative Beurteilung zu schreiben?“, knurrte ich weiter. „Das will ich natürlich nicht.“, lächelte sie mich an, mir lief ein Schauer über den Rücken. „Andere Frage: Weißt du was Homosexuell oder Bisexuell bedeutet?“, fragte sie. „Nein…? Sollte ich?“, fragte ich unsicher. „Homosexuell bedeutet das man auf dasselbe Geschlecht steht: Also Männer die interesse an Männer haben. Bisexuell ist ähnlich, aber ein Mann empfindet dabei sowohl für Frauen als auch für Männer etwas. Heterosexuell ist, ich nenn es mal so: Die anerkannte Norm, ein Mann der auf eine Frau steht.“, erklärte sie. „Was soll ich mit den Informationen?“, fragte ich genervt. „Was meinst du zu welchem Typ gehörst du?“, fragte sie, ich wurde verlegen. „Eher zu den Bisexuell? Ich bin mir nicht sicher, ich fühle mich eher zu Frauen hingezogen, aber es gibt auch Männer die ich mag.“, sagte ich leise, sie lachte. „Das ist ja nicht schlimm das findest du noch heraus. Aber was meinst du, wozu gehört Sam?“, fragte sie, ich sah sie verwirrt an. „Ich weiß das er eine Verlobte hatte… also denk ich einfach Hetero? Bi?“, sagte ich unsicher. „Zweiteres. Er hatte auch schon Beziehungen mit Männern, auch mit Jüngeren. Seine Beziehungen mit Männer waren meist Sexueller Natur, er hat sich nie offen mit einem getroffen.“, sagte sie, ich wurde nervös. „Na und?“, fragte ich genervt. „Stört dich das nicht?“ - „Nein, er rührt mich nicht an.“ - „Sicher? Vielleicht letzte Nacht nicht, aber was ist mit heute oder Morgen?“, bohrte sie weiter nach. „DAS WÄRE MIR EGAL!“, brüllte ich sie an. „Wenn er… wenn er… er mich berühren würde…. Wäre es mir egal, ich würde freiwillig mit ihm Schlafen!“, knurrte ich weiter… bemerkte auch was ich gesagt hatte. Ich zitterte, doch sie lächelte mich nur an. „Es kotzt mich an wie sie mich einfach nur angrinsen und versuchen Sam schlecht zu reden! Er ist der erste dem ich seit langem mal wieder vertraue und sie wollen dass Kaput machen! Wenn sie mich in ein Heim stecken, schwöre ich ihnen bin ich dort kein Tag! Ich hau ab und sei es das ich das verfluchte Ding niederbrennen muss!“, schrie ich, war dabei aufgesprungen. Mein Atem war schwer, ich zitterte…. Ich hatte nicht nur mich in die Scheiße geritten, sondern auch Sam. „Du willst unbedingt bei ihm bleiben?“, fragte sie ruhig, ich musste knallrot geworden sein. „Ja...“, sagte ich leise, setzte mich wieder. „Ich mag Sam… ich würde gerne bei ihm bleiben...“, sagte ich. Es war mir unangenehm was ich gesagt hatte… „Sam wird das auch hören oder?“, fragte ich verlegen. „Ja, er soll ja mitentscheiden was mit dir Passiert.“, erklärte sie, sie seufzte. „Es tut mir leid, ich hätte dich nicht so sehr unter Druck setzte sollen, doch wir wollten auch sehen wie du unter diesen Bedingungen reagierst, vor allem weil du beim Test gestern eher die gewaltbereite Option gewählt hast.“, erklärte sie ruhig, notierte sich etwas. Ich fluchte leise, bekam Magenschmerzen, verkroch mich in dem Pullover von Sam, er roch nach ihm… sein Geruch war beruhigend. Doch mir kamen die Tränen, ich hatte alles falsch gemacht, ich würde wieder ins Heim kommen… „Geht es wieder?“, fragte sie plötzlich, ich zuckte zusammen, sah sie verwundert an, wir hatten einige Minuten kein Wort gewechselt, ich war aber wirklich ruhiger.    

Ich atmete durch. „Ja, wir können weiter machen.“, sagte ich erschlagen. „Warum Sam?“ – „Ich weiß es selber nicht genau, ich fühl mich wohl bei ihm. Es ist fast schon so als würde ich ihn ewig kennen, wie einen Bruder den ich schon Jahrelang nicht mehr gesehen hatte.“, erklärte ich. „Wie bist du damals abgehauen? Mit knapp 14 ist das doch bestimmt etwas schwieriger gewesen.“, fragte sie zurecht. „Ich bin damals mit Lee abgehauen. Ein Freund von mir und ein Mitschüler. Er ist zwei Jahre älter als ich, er hat mich damals in der Schule angesprochen, weil er gemerkt hatte dass ich mich komisch verhalten würde. Wir haben uns schnell angefreundet und nach ein paar Wochen hatten wir die Idee abzuhauen um der Gewalt und Missbrauch in unserer Familien zu entkommen.“, erklärte ich machte dabei wieder die Gestiegen. Es tat so weh darüber zu sprechen. „Wir haben fast zwei Monate gebraucht um genug Geld zu sammeln und genau zu überlegen wie wir zumindest die Grenze von Texas überqueren  konnten.“, erklärte ich weiter. „Wie seid ihr an Geld gekommen? Wenn ich fragen darf.“, fragte sie, ich sah in eine Ecke in des Raumes. Zögerte mit meiner Antwort. „Wir haben uns verkauft, keine zwei Meilen von unserem Dorf war die Grenze, bei uns in der gegen gab es einen bekannten Drogenstrich, in der Schuhe, es gab genügend Möglichkeiten an Geld zu kommen.“, gestand ich, verschwieg das Lee  und ich auch gehandelt hatten. „Wieso sind du und Lee nicht zusammen unterwegs? Ist es alleine nicht Gefährlicher?“, fragte sie, ich biss mir auf die Lippen, zog etwas den Pullover hoch. „Er wollte nach Westen, ich nach Norden… ich weiß nicht warum.“- „Das war Okay für dich?“ - „Ja, ich schreib ihm hin und wieder, damit er weiß das ich noch lebe.“, erklärte ich ruhig, ich wollte nicht nochmal ausfallend werden. „Du versucht deinen Frust und deine Wut zu unterdrücken. Mir ist aufgefallen das du dich vorhin in den Pullover von Sam zurückgezogen hast, er riecht angenehm, nicht? Das werden dir auch viele seiner Kollegen bestätigen. Sam strahlt nicht nur eine ruhe von seiner Persönlichkeit aus, sein Geruch hilft auch dabei.“, sagte sie, ich verkroch mich wieder in dem Pullover. „Wieso sprechen Sie jetzt so nett über Sam? Ich weiß ja dass er gut riecht, ich hab mit ihm in einem Bett geschlafen.“, sagte ich verlegen. „Ihr hab in einem Bett geschlafen?“, fragte sie, mein Kopf musste kochen. „Ja… ich bin es nicht gewöhnt in einem so großen Bett alleine zu schlafen…. Und wenn ich ehrlich bin, ich genieße seien nähe.“, sagte ich verlegen. „Du redest lieber über die Zeit die du mit Sam verbracht hast als über deine Vergangenheit.“, merkte sie an, ich schluckte etwas, das war wohl ziemlich offensichtlich. „Ich habe gelernt das ich im jetzt leben muss, nicht Gestern. Besonders da es für mich kein Vorgestern gibt… Ich erinnere mich nur an zwei Jahre meines Lebens.“, sagte ich. „Eine gute Einstellung. Gibt es etwas von früher über das du gerne reden würdest?“, fragte sie, ich überlegte. „Die Zeit die ich mit meinen Stiefgeschwistern verbracht habe, besonders Kaue und Meriam vermisse ich, ich trau mich aber nicht ihnen zu schreiben. Kaue ist etwa in meinem Alter, Meriam ist zwei Jahre älter. Meriam hat mir beigebracht wie man näht, das macht mir wirklich spaß und es ist sehr nützlich. Mit Kaue konnte ich immer an alten Autos rumschrauben die sein Onkel vorbeibrachte. Bei Lee konnte ich die Angst von zu Hause vergessen, wir sind oft bis abends im Dorf herum gestreuent.“, erzählte ich, sie notierte sich etwas. „Wie lange warst du bei der Familie?“ - „Etwa 10 Monate.“, sagte ich knapp. „Mir ist schon gestern aufgefallen das du ein bisschen was von Motoren versehest. Hast du das von Kaue und seinem Onkel?“ - „Nicht wirklich, es fiel mir schon von Anfang an leicht. Onkel Miguell mochte mich auch, er wollte das ich bei ihm in der Werkstatt anfange.“, erzählte ich, verkroch mich wieder, es tat weh an ihn zu denken. „Warum bist du nicht zu ihm?“ - „Er starb im Mai vor zwei Jahren… ein Autounfall, oder eher Mord. Kaue und ich haben uns Zugang auf das Revier verschafft und uns den Wagen angesehen. Miguell war ein guter Fahrer und er überprüft sein Auto regelmäßig.“, sagte ich leises. „Wir hatten recht, sein Keilriehmen war angeschnitten und auch seine Bremsleitung. Jemand wollte ihn tot… vermutlich einer von Meloras Freunde, er hatte kurz davor Streit mit einem.“ – „Hab ihr das Gemeldet?“ - „Nein, es war bekannt das die Polizei Korupt war, uns hätte keiner geglaubt und sie hätten uns wohl verknackt weil wir uns auf das Gebiet geschlichen hatten.“ - „Warum hast du Kaue und Meriam nicht mitgenommen?“ - „Ich habe mich nicht getraut es ihnen zu sagen, warum auch? Ihr Vater hat ihnen nie etwas getan, er war ihnen gegenüber sehr liebevoll sogar, auch zu mir wenn andere in der Nähe waren.“, sagte ich, merkte wie das Gespräch an mit zerrte. „Müssen wir weiter über meine alter Familie sprechen?“, fragte ich müde, ich wollte an die frische Luft, am liebsten eine rauchen. „Was hältst du von einer längeren Pause? So knapp eine Stunde?“, schlug sie vor, das klang gut. „Bitte, ich bräuchte einen Kaffee oder einen grünen Tee.“, lachte ich müde, sie lachte auch. „Grüner Tee? Ich weiß das in der Küche einen Schwarztee hat, aber der ist vermutlich aus dem 18 Jahrhundert.“, lachte sie, drückte auf Stopp und zeigte mir den Weg zum Innenhof.

 

Ich blätterte durch meine Unterlagen, mir war nie aufgefallen wie ordentlich Peter und ich unsere Büroarbeit machten, ich hatte nichts zu tun außer Kaffee zu kochen, trinken und an meine Kollegen zu verteilen. „Hey Sam.“, hörte ich Ronjas Stimme, ich sah auf, sie stand in der Tür und kam rein, schloss dabei die Tür. „Seit ihr schon fertig oder macht ihr eine Pause?“, fragte ich nervös lachend. Wir waren nicht die besten Freunde, wir ertrugen uns einfach. Sie zögerte, da reichte sie mir einen Stapel Blätter, ich nahm ihn an. „Das sind alle Unterlagen für die Vormundschaft mit einer Liste was die Behörde an Unterlagen will.“, sagte sie, ich wurde doch etwas nervös. „Danke? Warum hilfst du mir? Nicht dass ich mich freuen würde, aber wir sind nicht gerade beste Freunde.“, lachte ich leicht. „Max mag dich, er hält sich sehr bedeckt, aber mit dir hat er offen geredet. Ich glaube leider das er auf der Straße nicht mehr lange leben würde...“, fing sie an, ich wusste was sie meint. „Du hast für keinen der Fälle je die Vormundschaft beantragt, ich weiß auch dass du so etwas nicht leichtsinnig machen würdest. Ich schreibe meine Empfehlung das er zumindest noch bei dir bleiben soll.“, sagte sie machte die Tür auf. „Meinst du, du könntest ihm einen grünen Tee auftreiben? Er hat danach gefragt. Er sitzt Draußen im Innenhof und liest wieder. Er ist so eine Leseratte wie du. Wir machen in knapp einer Stunde weiter, ich hohl ihn ab.“, lachte sie und verschwand den Gang runter. Grüner Tee? Ich könnte Lena fragen, sie trank keinen Kaffee, fragen kostet ja nichts.

Ich ging mit einer Tasse Tee und einer Tasse Kaffee in den Innenhof, da saß der kleine wirklich und las. „Grüner Tee ist eher ungewöhnlich.“, sagte ich und reichte ihm die Tasse. Er sah verwundert auf und nahm die Tasse, sah sie skeptisch an. „Schau nicht so, der ist von Lena, sie trinkt nur Tee, der ist nicht aus der Küche.“, lachte ich und setzte mich zu ihm. „Wie geht es dir?“ - „Scheiße.“, war die knappe Antwort. Ich machte mir eine Kippe an, bot dem kleinen auch eine an, er sah mich verwundert an. „Die meisten sind gerade nicht hier und du wirkst gefrustet.“, sagte ich leise, er nahm sich eine und ich zündete sie ihm an. Er pustete den Rauch raus und trank etwas von seinem Tee, er wirkte gleich etwas ruhiger. „Was bedrückt dich?“, fragte ich, trank meine Kaffee. „Ich hab Ronja angebrüllt und gesagt dass ich freiwillig mit dir schlafen würde.“ Ich verschluckte mich, hustete: „Was? Warum sagst du so was?“ - „Sie sagte das du auch schon etwas mit Männern und auch was mit jüngeren hattest und ob ich keine Angst hätte das du mich auch… missbrauchen würdest, da ist mir das rausgerutscht.“, sagte der Kleine beschämt. Ich strich meine Haare zurück. „Sie hat nicht erwähnt dass ich ein Alterslimit habe? Ich fang grundsätzlich nichts mit Leuten an die mehr als fünf Jahre jünger sind wie ich. Ja ich hatte auch was mit Männer aber um erhlich zu sein bevorzuge ich ältere Frauen.“, sagte ich beschämt. „Nein hat sie nicht.“, sagte auch er sehr verlegen, ich linste zu ihm, sein Kopf war knallrot. Oh man war das unangenehm. „Die Frau bringt mich mal noch ins Grab oder in den Knast.“, lachte ich nervös. Ich sah zu ihm, wir waren immer noch alleine. „Ich hab die Woche noch Frei… Du Kiffst?“, fragte ich locker, er sah mich geschockt an. „Meinst du wir haben beim Bluttest nicht gesehen dass du erst kürzlich Haschisch geraucht hast und du hast danach gestunken.“, lachte ich, er sah nervös auf den Boden. „Mach dir keinen Kopf, ich treff mich die Tage mit meine Lieblingsratten, ich schulde ihnen ein Bier, willst du mitkommen? Wir Spielen Karten und rauchen gemütlich.“, sagte ich, war zwar nicht gerade Jugendfreundlich, aber ich glaube der Kleine konnte auch etwas spaß brauchen. Er überlegte. „Verstößt du damit nicht gegen das Gesetzt?“ - „Nur wenn ich erwischt werde.“, lachte ich, er zögerte, da bemerkte ich wie tackt los das war, sein Stiefvater hatte ihn verspielt. „Oh man tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht.“, gestand ich. Er lachte, pustete den Rauch in die Luft. „Ich komm gerne mit, das hört sich nett an.“, lachte er. „Vor allem nach der Befragung.“, sagte er müde, ich strich durch seine Haare. „Ich hab das Gefühl ich sag immer nur das Falsche und mache meine Lage noch schlimmer.“, sagte der kleine gefrustet. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn, drückte ihn zu mir. „Du kannst nichts Falsches sagen, sei einfach Ehrlich.“, sagte ich leise zu ihm, er lächelte mich an, er war ganz rot.         

Wir genossen die Ruhe. Max drückte seine Kippe aus. „Ich glaub ich brauch doch einen Kaffee.“, lachte Max und stand auf, er streckte sich. Ich konnte genau sehen dass er mehr als gestresst war. Er lächelte zwar, aber seine Augen sahen keinen bestimmten Punkt an, seine Finger spielten mit seinem Saum am Ärmel. Ich lächelte ihn etwas an, linste zum Gebäude. „Ich kann… dir nachher einen bringen.“, sagte ich etwas langsam, das war doch gerade Kastians Anwalt gewesen. „Ist was?“- „Ich bin mir nicht sicher… aber es wird schon.“, da sah ich Ronja. „Sam kannst du Max in den Raum 104 bringen?“, fragte sie, jetzt schon? „Klar kann ich machen.“, sagte ich, linste zu dem Kleinen, er wirkte noch verspannter. Bei diesem Verhörraum gab es einen großen Raum hinter dem Spiegel… sollte ich auch dabei sein? „Danke, ich brauch noch etwas.“, lächelte sie und ging wieder ins Gebäude. „War das nicht das Zimmer in dem Du mich verhört hast?“, fragte er, das hatte er sich gemerkt? „Das stimmt… du erinnerst dich an die Zimmernummer?“ – „Ich kann mir Zahlen recht gut merkten, zum Teil bis zu Zehn, Zwölf stellen… dafür fällt mir das Schreiben und Zeichnen schwer.“, sagte er, ich lächelte. „Ich bin auch kein Picasso, selbst Jane zeichnet bessere Kühe wie ich.“, lachte ich und stand auf. „Komm, ich bring dich kurz runter, dann bring ich dir einen Kaffee.“, sagte ich und Max folgte mir.

„Wann bekommst du die Verhöre zu Gesicht.“ – „Je nach dem, Miss Lower vom Jugendamt und Ronja gehen sie vorher einmal durch, Dazukommen noch die Aufschreibe die Ronja gemacht hat und die Auswertung deiner Befragung. Ich denke ich bekomm so morgen oder nächste Woche.“, sagte ich, Max verkroch sich in meinem Pullover.  

 

Sam stellte mir eine Tasse Kaffee hin. „Danke.“, sagte ich leise, ich fühlte mich unwohl, aber ich musste das hinter mich bringen. Sam strich durch meine Haare, er wusste nicht mal wie sehr mich das beruhigte. „Wenn du nur zu deinen Kolleginnen und Liebschaften so zärtlich wärst.“, lachte Ronja. „Dann wäre ich wohl schon verheiratet und meine Lieblingshexe bekommt von mir eher einen Besen.“, lachte Sam. „Ich hab dich auch lieb.“, konterte sie, Sam ging an die Tür. „Nur Milch.“, sagte er und ging, ich spielte Nervös mit meinem Pullover. Da drückte sie die Start taste, sie fing schon an? „Soll Sam bei der Befragung heute dabei sein?“ – „Ja… er soll dabei sein…“, fing ich an, sah zum Spiegel, das hatte sie mich noch nie gefragt, aber wenn ich die Option schon bekam, dann wollte ich sie auch nutzten, einmal nicht alleine da durch zu gehen. „Ist sonst noch jemand da?“, fragte ich unsicher. „Die Anwälte der Angeklagten, sieben Stück und ein weiterer Kollege von Sam, er war an dem Abend auch dabei.“ Ich zitterte, so viele? Endlich kam Sam wieder mit zwei weitere Tassen rein, ich trank mein Kaffee leer, er stellte eine zu Ronja. „Dankeschön. Sam, du sollst bitte hier bleiben. Setz dich.“, sagte sie und er setzte sich hinter mir auf einen Stuhl in der Ecke.

„Ich fasse kurz zusammen: Der Geschädigte heißt Max, ohne Angabe des Nachnamens, er hat keinen Pass und sein Offizieller Wohnsitz ist Momentan bei Mr. Yorde, der auch seine Bezugsperson ist und die Ansprechperson für mich und die Behörden. Die erste Anhörung wurde am 16.10 durch Mr. Yorde durchgeführt, die zwei letzten von mir. In den Gesprächen kristallisierte sich heraus dass Max schon seit mehr als einem Jahr auf der Flucht ist. Heute ist die erste Anhörung zu dem Missbrauchsfall am 14.10.“, erklärte sie schnell. Ich schluckte schwer.        

„Max, wie bist du nach Kittery gekommen?“ – „I-ich hab jemanden in einem Cafe nach dem Weg zu einer größeren Stadt gefragt. Diese Person war Maximilian, der Busfahrer der Linie B120, er hat mich unterwegs aufgesammelt und mitgenommen.“ – „Was hat er dafür verlangt?“ – „Nichts, er wollte auch mein Geld nicht. Er hat mir unterwegs erzählt das es viele Unfälle um Kittery gab und das es auch Bären gibt.“ – „Was hast du gemacht als du hier angekommen bist?“ – „Maximilian hat mir nahegelegt mich bei den Behörden zu melden… ich hab es erst überlegt, bin dann aber durch die Straßen gestreund, hab mich betrunken und… geraucht. Später bin ich zu Emelis Laden, wollte mir etwas zu essen hohlen und mehr zu trinken, ich wollte die Welt vergessen. In einem Park hat sich ein Mann mit braunen kurzen Haaren gesetzt, er trug einen Anzug, wir haben uns etwas unterhalten… Er hat mir Wodka gegeben… danach war es erstmal schwarz.“ – „Warum hast du diesem Mann getraut? Du machst einen recht Misstrauischen eintrug.“ Ich schwieg. „Ich traue auch selten jemanden… aber ich war betrunken und… vermutlich ziemlich high… ich hatte gekifft.“, gestand ich. „Bevor sie fragen: Marijohana. Ich wollte die schmerzen der letzten Tage vergessen.“ – „Schmerzen?“, ich zögerte, spielte mit den Ärmel. „Ich… ich musste mich vor knapp einer Woche… für einen schlafplatz verkaufen, es hat seit Tagen Geregnet und es war sau kalt.“, sagte ich dann leicht zittrig. „Wann und wie bist du zu dir gekommen?“ – „Als ich an den Haaren hochgezogen wurde, wurde ich mehr wach. Ich wusste nicht wie lange ich weg war. Ich hab zwei Männer gesehen, es waren bekannte von Meloras. Mir wurde gedroht das ich mich ruhig verhalten sollte und das uns beide nicht so nichts passieren wird. Erst als die Männer weg waren hab ich Jane bemerkt. Ich konnte mir ja schon denken was die Männer mit uns vor hatten, ich… ich wollte nicht das es ihr so erging wie mir. Sie wirkte auch nüchtern, nicht so wie ich. Ich hab ihr Seil durchgebissen, ich hab ihr dann geholfen zum Fenster zu kommen, indem sie auf meinen Rücken Kletterte.“, sagte ich, krallte mich dabei in meine Hose. „Was ist danach passiert?“ – „Sie sagten… ich würde es bereuen das ich der Kleinen geholfen hätte… dafür hatten sie auch gesorgt. Sie hatten mir mehr Drogen  und Alkohol gegeben, aber ich hatte dennoch Schmerzen. Schmerzen die man hat… wenn man… Vergewaltig wird. Luftmangel, ich wurde gewürgt und geschlagen.“, sagte ich, zeigte meine Handgelenke und meinen Hals. „Trotz der Betäubung… hab ich fast alles gefühlt. Jeder schlag, jedes Mal wenn sie… mich missbrauchten. Es war alles verschwommen, verzerrt und bunt.“ – „Konntest du Jemand erkenne?“ – „Nicht wirklich, ein Mann hatte eine auffällige weiße strähne, einer hatte ein gut riechendes Rasierwasser.“ Mein Puls stieg. „Weißt du wie viele es waren?“ – „V-vermutlich fünf oder sechs… sie… sie haben s-sich abgewechselt.“ –„Weißt du wie oft sie dich Vergewaltig haben?“ Ich sah auf den Tisch, kratzte mir über das Knie. „Z-zehn… f-fünfzehn mal? I-ich w-weiß es nicht.“, sagte ich mit leiser, zittrigen Stimme, machte dabei die Zeichen. Mir wurde schlecht. „I-ich b-br-brauch ei-eine P-pau- ause.“, sagte ich leise, zitterte mehr. „Ich denke das geht in…“, ich hörte ihr nicht mal ganz zu, sprang auf und rannte aus dem Zimmer, hielt mir die Hand vor den Mund. „Max!“, hörte ich noch Sam, doch suchte ich schnell nach der Toilette. Ich verschwand in einer Kabine und übergab mich. Alle diese Erinnerungen… die Schmerzen, der Geschmack, der Geruch. Ich atmete schwer, zitterte immer mehr, viel auf die Knie vor der Toilette. Einzelne Tränen fielen auf den Rand, ich übergab mich erneut, es fühlte sich an als würde sich wieder alles drehen. „Hier. Spül dir erstmal den Mund aus.“, sagte Sam ruhig, ich sah auf, er hielt mir eine Tasse hin. „Danke.“, sagte ich mit rauer Stimme, spülte mir den Mund aus, spuckte das trübe Wasser in die Schüssel. Ich spülte mein Erbrochenes runter. Sam legte mir seine Jacke um die Schulter. „Geht’s wieder?“, fragte er leise, seine Hände lagen auf meiner Schulter. „Ich glaub ich hab noch nie so viel Stress gehabt.“, gestand ich lachend, da nahm er mich in den Arm. Ich merkte erst jetzt wie kalt mir war und wie warm Sam doch war. „Du hast dich super geschlagen.“, motivierte er mich, ich lächelte ihn an. „Ich denke… wir… wir können weitermachen.“, sagte ich leise, versuchte aufzustehen. Sam half mir auf meine wackelige Beine. Ich wusch mir erneut den Mund und das Gesicht. Ich war ganz blass.

Wir gingen zurück, ich kuschelte mich etwas in seine Jacke. Ronja sah zu uns. „Geht es wieder?“, fragte sie, ich nickte müde, wir setzten uns wider. Sie warf ein paar Tüten auf den Tisch. „Erkennst du die Kleidung wieder?“, fragte sie, ich betrachtete die Kleidung, eine zerfetze Jeans, einen abgeranzen Gürtel, dreckige und löchrige Schuhe, ein kaputter blauer Pullover, ein zerschnittenes Hemd und eine schwarze Jacke. „Ja…“, sagte ich leise, zog die schwarze Jacke näher, die hatte Lee mir geschenkt als wir losgingen. „Warum ist dein Hemd so zerschnitten?“ – „Einer von den Männern hat es aufgeschnitten um zu sehen ob ich das Brandmal von Meloras hab. Sie wollten sicher gehen das ich die Ware bin die sie gesucht haben.“ – „Was für ein Brandmal?“ – „Ein zerbrochenes Hufeisen. Das Zeichen für die Ware von den Unlucky Angels.“, sagte ich, versteckte mich etwas in meinem Pulli, linste dabei nach hinten zu Sam, er fixierte sie. „War es wichtig dass du das Zeichen hast?“ – „Vermutlich. Es war bekannt dass ich abgehauen bin. Meloras wollte mich wohl zurück haben, ich war schließlich eine seiner Geldquellen.“, sagte ich leise, spielte mit meinem Saum. „Hast du immer noch Angst das Meloras Leute nach dir suchen?“, fragte sie, ich sah auf den Boden, sah wieder zu Sam. „Ja… und ich habe Angst das Sam deswegen verletzt werden könnte.“, sagte ich leise, Sam lachte. „Mir passiert nichts Kleiner.“ Ronja lächelte auch. „Das war es auch schon für heute mit mir, gegen 14 Uhr ist noch die Gegenüberstellung der Verdächtigen im Raum 301.“, sagte sie und stand auf. „Was?“, fragte ich, krallte mich in den Pullover. „Ist nichts Schlimmes.“, beruhigte mich Sam, er stand hinter mir und hatte seine Hände auf meiner Schulter. Ich nahm die Jacke von Lee… „Wann kann ich meine Klamotten wieder haben? oder zumindest die Jacke. Ich hab sie von Lee bekommen…“, fragte ich, die Jacke hatte mich so oft warm gehalten, vor allem seit wir getrennt waren. „Ein Weilchen noch, wir wollen nur sichergehen das nichts mehr daran ist was wir brauchen.“, sagte Ronja, ich seufzte und legte sie wieder zurück.  

Wir verliesen den Verhörraum, an uns liefen einige Leute im Anzug vorbei. Es waren doch nicht so viele Männer gewesen oder? Ich ging hinter Sam her, starrte dabei auf den Boden. Ich wollte wirklich nicht dass ihm etwas passierte.

„Sam, wir machen unseren Papierkram zu ordentlich.“, hörte ich Peter, ich sah auf, wir waren bei seinem Büro. „Hab ich auch schon festgestellt.“, lachte Sam, Peter gab ihm eine Akte. „Danke dass du deswegen extra hergekommen bist. War es viel Arbeit?“, fragte Sam, sah in die Akte. „Nicht wirklich, du weißt doch ich kann fast jeden Bestechen.“, lachte sein Partner. „Warum hast du es mir nicht einfach in den Briefkasten geworfen?“ – „Vorhin war schon eine Dame da die mit dir reden wollte.“, sagte Peter und setzte sich. „Was… ist das für eine Akte?“, fragte ich, Sam legte sie auf seinen Schreibtisch. „Deine Sichtungen. Wir wollten wissen wer dich wo gesehen hat. Alles Aktenarbeit, keine sorge nichts schlimmes.“, lachte Sam. „D-darf ich es mir ansehen?“, fragte ich zögernd. „Nur zu, vielleicht sag dir der ein oder andere Name etwas.“, sagte Sam, ich machte die Akte auf, das erste was ich sah war die Vermisstenanzeige von Meloras. „Nicht zu fassen das der Wixxer offiziell nach mir gesucht hat.“, knurrte ich. „Das macht es leichter, wenn ein Kind verschwindet sind die Leute aufmerksamer wenn eine Offizielle Vermisstenanzeige aufgegeben wird, man wirkt dann wie ein besorgter Vater. Intern steht noch vermerkt das Meloras vermutlich ein Bandenmitglied ist und er dich beschuldigt hat 500 Dollar gestohlen zu haben. „Es waren 300, die Zweihundert hab ich zusammengespart.“, sagte ich knurrend, blätterte weiter, da war die Aufnahme der New Yorker Polizei. „Was hast du in New York gemacht?“, fragte Sam und tippte auf das Bild. Auf diesem hatte ich eine aufgeplatzte Lippe, ein Blaues Augen und Kratzer im Gesicht, ich hielt mir eine Nummer vor die Brust. „Ich wurde vermöbelt, hab mich mit den Flaschen angelegt.“, sagte ich. „Du bist noch am selben Abend verschwunden und deine Haare waren länger.“, sagte Sam, tippe auf meine Haare. „M-Maxsien hat sie geschnitten, sie hat mir an dem Abend… ein Dach über dem Kopf gegeben, sie hatte vermutlich Mitleid mit mir.“, sagte ich, wurde dabei immer leiser, Sam lachte. „Du bist ja ganz rot.“, lachte Peter, ich verkroch mich ganz im Pullover. „Stimmt nicht.“, knurrte ich, da wurde geklopft. „Mr. Yorde haben sie einen Moment?“, fragte eine Frauenstimme, ich linste hervor. In der Tür stand eine Dame im Anzug, sie wirkte irgendwie einschüchternd. „Natürlich, einen Moment, Ja?“, sagte Sam und legte mir ein paar Papiere und einen Stift vor. „Du wolltest doch deinem Kumpel schreiben, schreibe doch auch Maxsien.“, sagte er leise und ging.

 

Ich verfolgte Miss Lower, eine etwas ältere Dame, mit langen braunen Haaren und grauen Strähnen, alle feinsäuberlich in einem Zopf. Sie brachte mich in ein leeres Büro, wir setzten uns. „Sie können sich denken worum es geht oder?“ – „Mein Antrag für die Vormundschaft? Aber woher wissen Sie das?“ – „Ronja, genau. Wieso jetzt?“ – „Ich mag den Kleinen. Wenn er ins Heim kommen würde, würde er nur wieder abhauen und auf der Straße bin ich mir nicht sicher ob er lange noch überleben würde. Nicht nur weil bald der Winter anfängt sondern auch weil er selbstzerstörerische Tendenzen hat. Er hat mir erzählt dass er im Heim missbraucht wurde und er dann zu einer Familie geschickt wurde wo die Tortur weiterging. Daher rührt wohl auch sein Misstrauen gegenüber den Behörden.“ – „Wissen sie wo er anfangs im Heim war?“ – „Nicht genau er hat Alice in Texas erwähnt, ich weiß nicht wie viele Einrichtungen es dort gibt.“ Miss Lower schwieg, sie zog ihre Brille runter und rieb sich über die Nase, seufzte dabei. Sie setzte wieder ihre Brille auf, war sie gefrustet? „Stimmt es das sie sich überlegen ganz der Freelance Police New York beizutreten?“ – „Ich überlege es schon eine ganze Weile, bin mir aber nicht sicher ob das ein so guter Umgang für Max wäre... Andererseits könnte er genau so ein Mitglied werden. Er ist schon geübt im Umgang mit Waffen und er trifft rationelle Entscheidungen, auch wenn er sehr Impulsiv handelt.“, sagte ich. „Es war schon Misses Erbrook aufgefallen das sie schnell ein guten Draht zu ihm aufgebaut haben, sie haben sich schon öfters im Laufe ihrer Dienstzeit bewiesen das der Umgang mit, ich nennen es mal: schwierigen Jugendlichen, Ihnen sehr leicht fällt.“, sagte sie, ich musste lächeln… ich war doch selber auch mal einer, aber ich würde mich wirklich freuen den Kleinen dauerhaft bei mir zu haben. Vielleicht sollte ich ihn wirklich fragen ob er mein Partner werden will… Sie schrieb etwas auf. „Mr. Yorde. Hiermit erteile ich ihnen die Vorläufige Vormundschaft für Max Meloras, der ab heute auch den Namen Yorde tragen darf. Meine Unterlagen schicke ich an die zuständige Behörden weiter. Sie werden wohl die nächsten Tage eine Vorladung bekommen. Bitte füllen Sie die Anträge schnellstmöglich aus.“, sagte sie, ich war doch etwas verwundert. „Die Entscheidung kam schnell.“, kommentierte ich es und nahm den Zettel von ihr. „Das Schwesternheim in Alice unter der Leitung von Oberschwester Evangelig wurde vor einem halben Jahr geschlossen. Kinder wurden dort jahrelang Missbraucht, verkauft und viele verschwanden. Einige die zu Pflegefamilien kamen, verschwanden meist kurz daraufhin oder… wurden gar tot gefunden. Wir sind noch an der Aufarbeitung, ich lasse ihnen die Akten zukommen, dann können sie sich auch ein Bild von der Situation machen. Sollte Max wirklich in einer Liste auftauchen, lassen wir es sie wissen.“, sagte sie gefrustet. „Ich kenne ihre Hintergrund auch etwas, Sie wissen wohl am besten was mit Kindern Passiert die so etwas durchgestanden haben.“, sagte sie, ich schwieg, sie hatte recht. „Sie sagten Oberschwester Evangelieg?“ – „Ja.“ – „Max hat den Namen vorhin beim Verhör erwähnt. Er hat gesagt er hätte ihr den Missbrauch gemeldet.“, sagte ich, sie biss sich auf die Lippen. „Dann ist die Sache vermutlich schnell durch. Danke für die Information.“, sagte sie, wir verabschiedeten uns.

Ich ging zurück, Pet saß bei Max… der kleine las ihm laut vor. Ich lehnte mich an die Tür, ich verstand kaum etwas, er stockte manchmal bei Fachbegriffen, aber er war sonst recht gut. Ich musste leise lachen. Ich hab Markes auch immer vorgelesen damit ich die Aussprache übern konnte. Wenn er normal sprach hörte man nicht mal einen Dialekt… Ich klopfte an, Max schreckte auf, ich machte die Tür auf. „Tut mir leid dass es gedauert hat. Wollt ihr etwas essen gehen?“, fragte ich, Max verkroch sich im Pullover, er wusste wohl das ich zugehört hatte.

Max spielte mit seinen Haaren starrte auf die Reihe von Männern. Unter den Verdächtigen waren nur drei Unschuldige eingeschleust. „Die Nummer Fünf hat mich angesprochen.“, sagte Max schon nach wenigen Sekunden, er war sich wohl ziemlich sicher, dass es Kastian war. „Nummer Fünf vortreten.“, sagte Alex, Kastian tat es Zähneknirschend. „Die Nummer eins und acht, das sind bekannte von Meloras. Ich hab sie schon einmal gesehen.“, sagte er leise. „Die Nummer Eins und Acht, bitte Vortreten.“, sagte mein Kollege, die zwei taten es, einer von ihnen hatte eine auffällige weiße Strähne an der Seite. „Sonst erkenne ich niemand, wie gesagt, einer hatte noch ein auffälliges Rasierwasser. Ich war ziemlich… benommen, nennen wir es mal so.“, sagte er müde, Max war wohl am Ende seiner Kräfte. Plötzlich hörten wir einen Schlag, wir zuckten alle zusammen. „Sam du verdammtes Schwein! Ich weiß genau das du auf der anderen Seite bist und dem Kleinen was einredest!“ Du willst mich doch nur los werden!“, schrie er, schlug dabei gegen die Scheibe, die zwei anderen gingen etwas zurück, wollten wohl eher aus dem Weg gehen. „Bitte beruhigen Sie sich Nummer Fünf.“, sagte Alex ruhig, ich nahm Max an der Schulter und ging etwas zurück. „Einen Scheiß werde ich tun! Ich vergeh mich nicht an Kindern!“, brüllte er weiter, da bemerkte ich einen Riss in der Scheibe, Alex bemerkte ihn wohl auch. „Leute schickt mir mal Verstärkung, hier randaliert einer.“, sagte er in sein Funkgerät. „Ich weiß genau was du willst du mieses Stück! Kate ist meine Frau! Ich weiß auch das ihr zwei was am Laufen habt, ich mach dich dafür Kalt! Ich bring dich um!“ Max befreite sich locker aus meinem Griff, die Scheibe zersprang… der Kleine hatte sie eingeschlagen. Er sprang in den Raum und warf Kastian locker zu Boden. Da schlug er zu. „Du widerliches Schwein hast mich Verkauft! Das hat weder mit Sam noch mit Kate etwas zu tun! Das hast du selber verbockt! Ich sollte dir jeden Muskel einzeln ausreisen!“, brüllte Max ihn an, zog ihm am Kragen hoch, schlug immer wieder zu, die Kollegen kamen nach. Wir rannten in den Raum, ich schnappte mir Max, zog ihn weg. „Wenn Sam etwas passiert, werde ich zu deinem schlimmsten Alptraum!“, schrie der Kleine, er war völlig außer sich, ich hatte richtig Mühe ihn zurück zuhalten. Kastian richtete sich mithilfe eines Polizisten auf, er wischte sich über die aufgeplatzte Lippe. Max atmete schwer. „Da ist der Todesengel ja wider, ich hab mich schon gefragt wie lange du die Scharade noch aufrecht halten kannst.“, lachte Kastian, ich drückte Max an mich, weil er erneut auf ihn losgehen wollte. Kastian und die anderen wurden abgeführt, Max atmete schwer sah ihnen nach, ich spürte seinen schnellen Puls. Ich sah zu seinen zitternden Händen, sie bluteten, genau wie eines seiner Knie. Er atmete noch einmal tief durch. „Die Nummer Sechs… hatte ein auffälliges Rasierwasser.“, sagte er monoton. Ich drückte den Kleinen stärker an mich. „Alles klar bei dir Kleiner?“, fragte ich besorgt, ich sah zu der kaputten Scheibe. Klar sie war schon alt… aber es waren immer noch 6mm… Max begann zu zittern, sah auf seine Hände. „Nein… es tut mir leid… es tut mir leid…“, sagte er immer wieder, da sagte er etwas in einer anderen Sprache… Ich kniete mich hinter ihn, nahm seine Hand, hielt sie fest, es steckten Scherben darin. Er wiederholte immer wieder dieselben Worte… sprach er russisch? „Ganz ruhig.“, sagte ich leise, strich mit meiner anderen Hand durch seine Haare. Er hatte wohl seine Hände zusammengelegt und dann auf den Riss eingeschlagen… vor allem sein kleiner- und sein Ringfinger waren verkratzt… auch sein Gelenk war Blutig. „komm… ich verarzte dich.“, sagte ich leise, führte ihn in Krankenzimmer.

Max saß vor mir, wischte sich  mit dem Ärmel über die Augen. Ich sah zu ihm, er hatte Tränen in den Augen. „Warum weinst du denn?“, fragte ich, hielt eine Hand zog vorsichtig die Splitter heraus. „I-ich bin wütend auf mich. Ich… ich weiß nicht  was ich mir gedacht hab… außerdem… hab ich deine Jacke und dein Hemd dreckig gemacht.“, sagte er, sah dabei auf seine Finger, die ich ihm verband. Ich machte an seinem Gelenk weiter und verband sie auch dann. „Ich hab schon schlimmerer Flecken rausgebracht.“, lachte ich, strich über seine knallrote Wange. „Mach dir keinen Kopf.“, sagte ich leise. „Du muss eine Hose ausziehen, sonst kann ich dein Knie nicht verarzten.“, lachte ich, Max stand auf, zog sich zögerlich die Hose aus, setzte sich wieder auf die Trage. „Peter hat gefragt ob wir Morgen zum Abendessen kommen.“, sagte er verlegen, sah in eine Ecke, er lachte: „Fühlt sich komisch an, die Hose auszuziehen, ohne das ich mehr ausziehen muss.“ Ich musste auch etwas lachen. Ich nahm seine Wade, zog die kleine Scherben aus seinem Knie. „Wenn du willst, hab ich nichts dagegen. Ich wollte mein Patenkind eh besuchen gehen.“, sagte ich ruhig, reinigte seine Wunde etwas. „Obwohl ich so ausgerastet bin?“, lachte Max, krallte sich leicht in die Unterlage als er das Desinfektionsmittel spürte. „Ich kann dich ja schlecht einsperren dafür… das du mich beschützen wolltest. Aber du solltest versuchen dich etwas zurückzuhalten. Auch wenn ich geschmeichelt bin was dein Hintergedanke war.“, sagte ich leise, Max sah weg. „Las uns für heute nach Hause gehen, ich seh doch das du genau so müde bist.“, fügte ich noch hinzu, Max stand langsam auf, zog sich seine Hose wieder an. Er nickte und folgte mir zum Auto.

 

Vorsichtig lies ich mich ins Auto fallen, meine Hände, Handgelenke und mein Knie taten weh. Ich atmete aus, was hatte ich mir nur dabei gedacht auf einen Verdächtigen loszugehen, allem voran einen Mann der fast doppelt so groß war ich. Ich war mir ja ziemlich sicher dass ich ihn überwältigen konnte, er hätte genauso gut auch abhauen können, oder mich als Geisel nehmen. „Ich sag ja für deine Größe und dein Gewicht hat dein Faustschlag ganz schön wumms.“, sagte Sam setzte sich zu mir ins Auto, machte uns beide eine Kippe an. „Tut mir wirklich leid, ich hab nicht nachgedacht.“, sagte ich nahm einen Zug. „Das hab ich gemerkt. Tu so was wirklich nie, NIE wieder. Kastian ist auch kein Schwächling, ich frag mich immer noch wie du ihn so einfach umwerfen konntest.“, sagte Sam, man hörte deutlich das er mich lieber anbrüllen würde. „Was glaubst du was ich getan hätte wenn er dich zusammengeschlagen hätte oder gar festgehalten hätte. Er hätte seine Freiheit erpressen können. Klar der Sack kommt später eh wieder auf Kautzion frei, kohle genug hat er ja, aber ich will auch nicht das dir etwas passiert.“, sagte Sam leise… ganz ruhig. Er machte sich wirklich sorgen um mich. „Ich versuch mein Hirn besser einzusetzen.“, sagte ich leise. „Versprech es.“, sagte Sam hob mir seinen kleinen Finger hin, ich musste lachen. „Ich halte solche versprechen nicht, hab ich noch nie…“, lachte ich, Sam lachte auch. „Du hast doch noch meinen Hasen. Behalte ihn so lange bis ich wieder Mist baue, dann gehört er ganz dir und du darf tun damit was du willst.“, schlug ich vor. „Ist das Ding dir nicht wichtig?“, fragte er verwundert. „Natürlich ist es dass, deswegen sollst du es auch als Pfand haben… ich… ich will nicht nur ein besserer Sohn für dich sein… ich wäre auch gerne ein Partner für dich dem du vertrauen kannst.“, sagte ich, sah auf meine Knie, eines davon war noch rot von meinem Blut. Sam schwieg, da wuschelte er durch meine Haare. „Geht klar, ich behalt das hässliche Ding, solange du dann keine Dummheiten mehr machst.“, lachte er, ich sah zu ihm konnte erkennen das er leicht rot war. Sam drückte seine Kippe aus und fuhr los.  

Sam schloss die Tür auf, Tretton kam gleich angerannt, er begrüßte uns wild und bellte etwas. Er biss in Sams Hemd und zog leicht daran. „Ich geh ja gleich mit dir Gassie.“, lachte er, der Hund lies ihn los und rannte davon. „Willst du mit?“, fragte er, ich gähnte. „Wenn du nichts dagegen hast bleib ich hier, ich hüpf unter die Dusche und les weiter. Ich fühl mich nicht so toll nach heute.“, sagte ich leise. „Nimm doch ein Bad. Ich kann deine Bandagen nachher wieder anlegen.“, lächelte er, das klang angenehm. Ich griff in meine Hosentasche… Adam war so nett und hatte mit Briefumschläge gegeben. „K-könntest du mir etwas bei der Post vorbeibringen?“, fragte ich zögerlich und spilete mit den Briefen in meine Hand. „Klar.“, sagte Sam, ich zögerte etwas doch streckte ich ihm die zwei Briefe entgegen. „I-ich hab deine adresse nicht angegeben, ich hab ihnen nur geschrieben das ich ein vorrübergehendes zu Hause hab.“, sagte ich zögerlich, Sam lächelte und nahm die Briefe mir ab. „Mach ich doch gerne.“, sagte er, ging in sein Zimmer, er zog sich um und ich ging ins Bad.

„Ich geh eine Runde mit Tretton laufen, ersauf nicht.“, lachte Sam, ich musste auch lachen, als ich den Han auf drehte. „Versprochen.“, reif ich ihm nach, als er die Tür schloss. Ich lies das Wasser in die Wanne laufen, holte mir seine Radio dazu und das Buch das ich noch las. Ich zog mich aus… Ich hatte das selten getan ohne dass jemand bei mir war. Ich sah in den Spiegel, da konnte ich meine Schulter sehen. Ich konnte die kleine Flamme erkennen… war darin eine Feder? Musste ich mal Sam fragen. Ich machte den Radio an, es rauschte kurz, da erklang Musik. Vorsichtig löste ich die Bandagen, meine Finger waren verkratzt.  Ich setzte mich in die Wanne mit dem ansteigenden Wasser. Sam hatte mir Badezusatz hingestellt, ich schüttete etwas in die Wanne zu mir und lies die Wanne volllaufen. Ich drehte das Wasser ab, wann saß ich das letzte Mal in einer Badewanne? Wenn ich wo schlief gab es meistens nur Duschen oder ich hatte mich im Fluss gewaschen… es war so angenehm, ich tauchte einmal ganz unter, das Wasser brannte leicht in meinen Schnitten, ich trocknete meine Hände ab, öffnete das Buch und vertiefte mich wieder in die Welt der geschrieben Seiten.

Da klopfte es an, ich zuckte zusammen. „Ja?“ –„Kann ich reinkommen?“, fragte Sam… „klar, ist deine Wohnung.“, sagte ich, da ging die Tür auf, ich hatte ja nicht abgeschlossen. „Du bist ja immer noch in der der Wanne, keine Schwimmhäute?“, fragte er lachend, legte die Klamotten auf den Boden, die ich im Wohnzimmer liegen gelassen hatte. Ich hob meine Füße aus dem Wasser. „Nein, noch alles Menschlich.“, lachte ich. Er lachte auch, da kam sein dreckiger Hund hinter her.  Es störte mich gar nicht das er mich in der Wanne sah…

„Ich muss Tretton noch sauber machen, also komm aus dem Wasser du Wasserratte.“, lachte er, ich legte das Buch weg. „Alle klar… wie lange warst du weg?“, fragte ich verwundet. „Fast eine Stunde.“, sagte er und ging aus dem Bad, ich stand auf, sein Hund sah mich noch mit großen Augen an. „Was?“, fragte ich, da sprang er in die Wann und stieß mich um, ich viel wieder ins Wasser, musste Lachen weil er mich ableckte. „Was macht ihr denn?“, fragte Sam, sah mich mit seine Hund in der Wanne. Er schwieg. „Alles in Ordnung?“, fragte er, verkniff sich dabei sein lachen, ich lachte, drückte ihn an mich. „Alles Gut, er wollte nur mit mir baden.“, lachte ich, kraulte den alten Hund an den Ohren, das gefiel ihm. „komm daraus Max, Tretton ist ziemlich dreckig.“, lachte er, es schien ihn nicht wirklich zu stören. „Ich dusch mich schnell ab.“, sagte ich und stand auf. lies das Wasser ab. Tretton sah verwundert hinter sich, versuchte das Wasser das Abfloss einzufangen. Ich spülte schnell die Haare von dem Hund von mir, das schien ihm zu gefallen. Ich musste lachen, ich trocknete mich etwas ab und zog mir zumindest Short an. „Dich muss man also sauber machen?“, lachte ich, Zog ein Blatt aus seinem Fell. „Was hast du nu gemacht?“, ich drehte das Wasser auf und sprizte ihn ab, da sprang er auf und ab, versuchte das Wasser zu fangen, ich musste lachen. Ich schäumte den Hund mit dem Shampoo ab auf dem für Hunde vermerkt war ein. Da kam Sam dazu, er sah uns verwundert an. Tretton hechelte fröhlich. „Kann man helfen?“, fragte er, ich lachte, als Tretton mir das Gesicht wieder abschleckte. „Ich glaube nicht. Ein Handtuch vielleicht.“, lachte ich, da schüttelte sich der Hund auch schon, machte mich wieder etwas nass. Sam lachte warf ein Handtuch über Tretton und auch über mich, plötzlich wuschelte er durch meine leicht feuchte haare, trocknete sie so ab. „He!“, lachte ich, sah unter dem Handtuch hoch, Sam suchte etwas, seine andere Hand lag noch an meinem Kopf. Er lächelte, ich fühlte mich wohl, ich hatte keine Angst… Da hörte ich etwas klimpern, ich linste zu ihm, er hielt mir einen Schlüssel vor. „Willkommen zu Hause, Kleiner.“, lächelte er… „Was?“ Er lies den Schlüssel in meine Hand fallen. „Ein Wohnungsschlüssel. Dann kannst du auch mal etwas raus und muss nicht auf mich warten.“, sagte er leise… ich lächelte verlegen, legte meine Hand auf seine, so musste sich wirklich ein zu Hause anfühlen. „Willkommen zurück.“, sagte ich leise. Sam lachte, legte seine Stirn gegen meine. „Ich mach uns Tee, was hälst du davon?“, fragte er leise, ich nickte, biss mir auf die Lippe, meine Brust schmerzte, aber es waren keine unangenehme Schmerzen, ich mochte sie. Sam lies mich los und ging aus dem Bad, Tretton spielte mit seinem Handtuch, ich trocknete ihn ab, sein kurzes Fell stand wild ab, er sah aus als hätte er in  eine Steckdose gefasst. Ich zog mich ganz an und wir verliesen das Bad.

Ich hörte den Wasserkocher, ich linste in die Küche. Sam stand am Herd, er summte, es roch auch ziemlich lecker. Ich beobachtete ihn dabei, er war echt süß, er lächelte auch ganz verträumt, an was er wohl dachte… Ich setzte mich auf den Boden, beobachtete ihn weiter, Tretton setzte sich zu mir. „Ich versteh gar nicht warum du keine Frau hast.“, sagte ich dann direkt, Sam zuckte zusammen, lies fast den Löffel fallen, er sah leicht geschockt zu mir, sein Kopf war auch ziemlich rot. „Was?“, fragte er verlegen, schüttete das Wasser in zwei Tassen. „Du Kochst, hast einen Job, eine schicke Behausung, hältst Ordnung, wie 70 % deiner Wohnung beweist, du magst Kinder und Tiere, ganz zu schweigen das du gut ausseihst… dir scheint nur eine Frau zu fehlen.“, sagte ich ohne groß nachzudenken, Sam schwieg. „Bist du wählerisch… oder wegen Kate?“, fragte ich grinsend. „Sei Still!“, schrie er plötzlich, er sah weg. „Etwas von beiden…aber das verstehst du nicht.“, sagte er leise, ich spielte mit meinem Saum. „Natürlich hab ich keine Ahnung. Woher soll ich das auch verstehen?“, sagte ich leise. „Ich hab die letzten zwei Jahre Sex als Bezahlung oder zum Geldverdienen genutzt. Was glaubst du was ich von Gefühlen, geschweigenden von Liebe verstehe.“, sprach ich weiter. „Können wir das Thema einfach lassen? Es… ist schwierig zu erklären.“, sagte er, rührte im Essen, ich stand auf. „Klar…“, sagte ich, Sam gab mir das Geschirr herraus. Ich deckte den Tisch, linste dabei zu ihm… ich hätte vielleicht einfach die Klappe halten sollen.

Wir aßen zusammen, ich bekam aber kaum was runter, dabei war es so lecker. „Versteh mich nicht falsch… es gibt gründe warum ich keinen Partner im Leben hab… es tut nur sehr weh darüber zu reden… Ich erzähl es dir ein anderes Mal, ja?“, sagte Sam, stocherte in seinem Essen herum. Ich sah zum Essen. „Kein Problem, zeigte ich, traute mich nicht mal etwas zu sagen… Wir aßen fertig und schwiegen uns dabei an.

„Brauchst du Hilfe beim Aufräumen?“, fragte ich vorsichtig, als ich ihm die Teller brachte, Sam lächelte mich an, schien wohl gar nicht mehr sauer auf mich zu sein. „Geht schon, danke der Nachfrage.“, sagte er und lies das Wasser in die Spüle laufen… Ich fühlte mich überflüssig… Schnell schnappte ich mir mein Buch und legte mich auf das Sofa, dann verschwand ich eben wieder in meiner Welt. Plötzlich spürte ich ein Gewicht auf meinen Beinen, ich sah unter dem Buch vor, Tretton saß auf meinen Beinen, er sah mich verwundert an, doch legte er sich auf  meinen Bauch… ich würde wohl nicht so schnell wegkommen. Ich strich über seinen Kopf und las weiter.

 Ich vertiefte mich in dem Buch, fühlte mich als würde ich leicht einschlafen. Ich musste an ein Schlaflied denken.  Dass Klapper der Tassen riss mich aus meiner Träumerei. „Du kannst ja richtig gut singen.“, sagte Sam leise, ich wurde etwas rot. „Was?“, fragte ich verwundert. „Du hast gesungen, War das ein Schlaflied?“, fragte Sam, zeigte dabei auf seinen Hund der leise auf meinem Bauch schnarchte. Ich versteckte mich etwas hinter meinem Buch… „Was hab ich Gesungen?“, fragte ich verlegen. „Ich weiß es nicht. Ich bin nicht so gut in Chinesisch? Japanisch? Tai? Ich hab keine Ahnung was für eine Sprache das war. Aber es klang wie das Schlaflied das mein Vater mir immer gesungen hat. Ich sing es gerne Jane vor.“, sagte er, setzte sich vor die Couch, er strich über Trettons Rücken. Ich versuchte mich an den Text zu erinnern… „Hast du mir ein Papier und einen Stift?“, fragte ich, Sam sah mich verwundert an. „Klar.“, sagte der Große und ging, ich richtete mich etwas auf. Tretton knurrte, sah mich leicht böse an. Kuschelte sich an mich. Sam reichte mir alles, setzte sich zu mir. Ich sang langsam das Lied, schrieb auf was ich sang… aber ich wusste nicht wie ich manche Worte schreiben sollte die ich sang… „Das müsste der Text sein, zumindest grob.“, sagte ich verlegen, Sam nahm mir den Stift ab, da schrieb er etwas dazu. „Das ist das Leid. Woher kennst du es?“, fragte er, sah mich verwundert an. „W-weiß es nicht…“, sagte ich unsicher. „Es ist mir eingefallen… als Tretton auf mir lag.“, sagte ich leise, Sam lachte, da stand er auf und ging. Es dauerte nicht lange, da kam er wieder mit einer Gitarre… Er brauchte kurz, da fing er an eine langsame Melodie zu spielen. Ich kannte sie… doch ich hatte sie… von einer Musikbox gehört. Er sah schloss etwas die Augen, da fing er an zu Singen… „leg nieder den Haupt, ich singe dich in den Schlaf, ich halte dich warm, werd dich niemals verlassen, weder in deiner Trauer, noch in deiner Krankheit, aber selbst wenn ich von die gehe, ich wach über deinen Schlaf und steh immer an deiner Seite.“, Sam hatte eine angenehme Stimme, sie war deutlich tiefer wie meine… etwas rau, aber warm. „Durch dunkle Nebel wandern wir, nicht wissend wohin die Reise geht, lass meine Hand nicht los, vertrau auf meine Augen.“, sag ich mit, ich kannte es wirklich. „Es wird ein langer Weg, doch bleibe bei mir. Begleite mich durch diese Nacht und ich sah wie sich dich Sonne erhob, die Sterne verschwanden und der Mond sich ergab, doch deine Augen sah sich nie mehr im gleichen Glanz wie in jener Nacht.“, wir sangen zusammen, es fühlte sich so vertraut an. „Folge meiner Stimme, lass dich von mir führen, in diese Welt die alles hat und uns nicht verstößt. Folge mir in unser Reich, lass diese Welt vorbei, die an Frost vergeht. Und sollt ich einmal nicht bei dir sein, so wachse meiner Liebe, die schwarzen Flügel des Hüters, sie wacht über dich und ich versprech ich werd im Traume bei dir sein.“, Sam spielte ein paar Noten. „So viele Monde kamen, so viele Sonnen gingen, nun bin ich hier, warte nur auf dein Licht, doch du hörst mich nicht.“, schlossen wir beide ab, Sam speilte zu Ende… Wir kannten beide das Lied… doch wir mussten lachen. Es war angenehm mit ihm zu singen, doch ich war etwas verlegen. „Ich hätte nicht gedacht das es das Lied auch in anderen Sprachen gibt.“, sagte Sam, stellte seine Gitarre weg. „Ich auch nicht, ich hab mich es nur selten gesungen, Lee hat es immer wieder gerne gehört.“, sagte ich leise, es hatte Spaß gemacht mit ihm zu singen. „Las uns schlafen gehen, es war ein langer Tag.“, sagte er, ich nickte und folgte ihm.

Ich zog mich um, da sah ich etwas am Fenster, ich zuckte zusammen und drehte mich zurück. Es waren nur zwei Vögel… zwei Raben. Einer schien zu schlafen, der andere schien uns zu beobachten. Ich ging rüber, wollte den Rollladen runter lassen. Die Vögel schreckten nicht zurück als ich am Fenster stand… der, der uns beobachtete hatte ein rotes und ein gelbes Auge. Sah fast aus wie eines von Sam. Ich drehte etwas den Rollladen runter, ich fühlte mich unwohl bei den Vögeln. „Alles okey?“, fragte Sam, „Ja denke schon…“, sagte ich leise und legte mich in Bett. Sam legte sich zu mir, drückte mich an sich, ich hörte seinen Herzschlag. „Schlaf gut.“, sagte er leise. „Du auch.“, säuselte ich, drückte mich auch an ihn, seine Wärme war so angenehm.



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