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Inkferno

Vom Klecksen und Klotzen
von

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Kapitel 7 – Blutbad


 

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Now nights grow long; summer abates.

The tides recede as squids stampede.

With fireworks, we celebrate.

 

~ Kamabo-Souvenir-Gedicht „Bumpin' 8-Ball Station“ ~

 

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Tarja bog um die Ecke, den Kleckser im Anschlag, und feuerte panisch los. Sie hörte überraschte Schreie, wie Metall auf Metall schlug, etwas zerplatzte wie ein Ballon, jemand ging zu Boden.

Als Tarja eines ihrer Augen vorsichtig öffnete sah sie ein Massaker, von dem sie nie geglaubt hätte, dass sie es selbst hätte anrichten können. Überall klebte das Blut; an den Wänden, den wenigen Glasscheiben und auf den leblosen Körpern der Oktorekruten. Langsam trat es aus ihren Leichen und breitete sich zu kleinen Pfützen auf dem Boden aus. Ein metallischer Geruch lag in der Luft, der südliche Duft des Todes.

„Aye, dass meine alten Augen das noch sehen durften …”, murmelte Käpt'n Kuttelfisch angetan.

Alle Achtung, 3. Einige Kugeln haben ihr Ziel verfehlt, aber getroffen hast du sie alle. Das nächste Mal darfst du gerne mit offenen Augen schießen. Und möglichst ohne martialischen Schrei, wenn es geht. Mir klingeln immer noch die Ohren”, drang Nr. 2s Stimme knisternd aus dem Mikro.

Coby hingegen war von Tarjas Leistung völlig aus dem Häuschen. „Wow, wie du die alle umgenietet hast! Als wärst du fürs Kämpfen geboren!”

»Ich hab sieben Brüder«, sagte Tarja außer Atem und ließ langsam die Waffe sinken.

„Oh, na das erklärt einiges”, antworte Nr. 2. „Kommen wir noch zu einem anderen Punkt auf unserer Tagesordnung: Die Kesselportale.”

Tarja starrte noch immer wie gebannt auf die Szenerie vor ihr, lief zwischen den toten Rekruten umher und atmete tief ein. »Die was?«

„Kesselportale. Die Kesselportale. Coby!”

„J-ja?”

„Hast du Nr. 3 denn nicht erklärt, was Kesselportale sind?! Hast du überhaupt irgendwas erklärt?!”

„Ich, äh … Ich, ja …”

Nr. 2 seufzte hörbar. „Einmal mit Profis arbeiten!”

„Ich bin erst 14!”, protestierte Coby aufgebracht.

„3!”

Tarja schreckte aus ihrer Trance auf. Sie löste ihren Blick von den Leichen und salutierte zittrig. »Sir, yes Sir!«

Wieder hörbares seufzen. „Lass die Albernheiten. Die Kesselportale bilden den Eingang zum Untergrund. Sie sind überall in den Badlands versteckt und leider unsichtbar. Unsere besten Männer beißen sich an der Technologie die Zähne aus. Wir haben keine Ahnung, wie die Oktarianer das machen, aber das spielt jetzt keine Rolle. Du musst in diesem Gebäude ein Portal finden. Es bildet den Zugang zum Elektrowels.”

Tarja setzte sich vorsichtig auf einen kaputten Betonblock, der in seinem früheren Leben wohl Teil einer Wand war. »Wie zum Teufelsfisch soll ich etwas finden, das unsichtbar ist?!«, fragte sie aufgebracht.

„Mit deiner Tinte.”

Tarja kratzte sich verwirrt am Kopf. »Mit meiner Tinte?!«

Nr. 2 bejahte halbwegs geduldig. „Wenn du den Eindruck hast, dass eine Stelle merkwürdig aussieht, verspritz Tinte darauf. Es gibt dann ein ganz merkwürdiges Geräusch – ein bisschen so, als würde Glas Risse bekommen.”

Tarja sah sich in dem Schutthaufen um, in dem sie gerade saß. Die Unsicherheit war wieder da, schlimmer als je zuvor. Wieder in Panik dachte sie: Alles sieht merkwürdig aus! Ich war noch nie in den Badlands gewesen, wie soll ich wissen, was hier anders aussieht als sonst?!

Coby melde sich verrauscht zu Wort. „Hey, ganz ruhig. Du bist nicht alleine, wir helfen dir. Wir sehen, was du siehst. Wenn wir denken, dass wir ein Portal gefunden haben, dann melden wir uns.”

Ein ganz klein wenig fühlte Tarja sich besser, als Coby sie daran erinnerte, dass auf ihrem Kopf diese unbequeme GoPro pappte.

„So ist es. Nr. 1 ist schon vorgegangen, sie checkt die Lage. Könnte sein, dass ihr aufeinander trefft, 3”, erklärte Nr. 2, um Tarja zu beruhigen.

„Ich zähl auf dich, Nr. 3!”, meldet Käpt'n Kuttelfisch sich plötzlich aus dem Off.

„Käpt'n, bitte …”, murmelte Nr. 2 dezent genervt.

Coby meinte zu Tarja, dass sie sich  vorsichtig durchs Gebäude bewegen sollte, Nr. 2 wüsste ja die feindlichen Positionen – eine leichte, erste Aufgabe für einen fisch gebackenen Agent. Zumindest fanden das alle anderen, alle, außer Tarja.

Schritt für Schritt bewegte sie sich durch die Ruinen, um sie herum zerfallene Wände. Stahlträger ragten aus dem Beton und vermittelten nicht gerade ein Gefühl der Sicherheit, unter ihren Schuhen knirschte es jedes Mal ganz furchtbar. Tarja hatte das Gefühl, furchtbar viel Lärm zu veranstalten.

Sie kletterte gerade über Bauschutt, als ein Oktorekrut auf sie schoss.


Nachwort zu diesem Kapitel:
"fisch" war mal ein Typo, den ich ewig lange nicht bemerkt habe, bis ich die FF auf Wattpad hochgeladen habe. Da Charly89 ihn so lustig fand, haben wir ihn behalten :3 Komplett anzeigen

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