Zum Inhalt der Seite

Typisch du!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Jetzt auch noch Akashi

Und während die anderen noch um Daiki herum standen, wanderte sein Blick zu Reika. Sie war die Einzige, die ihm einen bösen Blick zuwarf. Dann drehte sie sich um und lief zum Haus. Sie suchte Atsushi aber drinnen war er nicht. Erst nach einer halben Stunde fand sie ihn unten am Hügel, im Gras liegend und an einem Grashalm kauend. Er kaute so fest daran herum, dass der arme Halm keinerlei Überlebenschancen hatte. Reika näherte sich nur langsam, sie hatte keine Ahnung ob er noch sehr wütend war.

„Hi“, traute sie sich dann doch, ihn anzusprechen.

„Hi“

„Bist du noch sauer?`“

„Nicht auf dich“

„Dann muss ich also keine Angst haben, dass ich Bekanntschaft mit deiner Linken bekomme?“, fragte sie und zwinkerte.

Jetzt musste er grinsen.

Sie setzte sich neben ihn.

„Du hast ganz schön zugeschlagen“

“Er hat es verdient!”

„Lass dich nicht von ihm provozieren. Er ist eben manchmal ein Arsch!“

„Wenn er sich wie ein Arsch benimmt, benehme ich mich auch wie ein Arsch. So einfach ist das!“, schmollte Atsushi.

Er sah so niedlich und bedröppelt aus, dass Reika sich in einer spontanen Eingebung nach vorne beugte und ihn auf die Wange küsste. Das schien seine Stimmung sofort wieder zu heben.

„Ihr scheint euch ja bestens zu verstehen. War meine Sorge ja unbegründet!“, erklang plötzlich Daikis schneidende Stimme hinter ihnen.
 

Erschrocken starrte Reika ihn an aber Atsushi musterte Daiki mit einem mürrischen Blick.

„Na und? Hast du was dagegen?“

„Ja, habe ich! Du ergaunerst dir Mitleid obwohl du zuerst zugeschlagen hast. Ziemlich mies, findest du nicht?“

„Tz, ich brauche kein Mitleid! Und mies bist nur du mit deinen Äußerungen!“, schoss Atsushi zurück.

„Was soll denn das Daiki? Musst du ihn noch mal provozieren?“, fragte Reika genervt.

„Verschwinde Reika, dass kläre ich alleine!“, warnte Daiki.

Doch anscheinend kannte sie ihn immer noch nicht gut genug, um zu wissen, dass er es todernst meinte. Daiki warnte immer,kam man seiner Aufforderung dann nicht nach, wurde er laut.

„Verschwinde!!“, schrie er jetzt und jetzt machte sich Reika doch lieber aus dem Staub.

Sie ging wieder zu den anderen zurück.

„Was ist denn da los?“, fragte Satsuki.

„Kerle! Wer weiß schon, was in deren Köpfen vor sich geht“, knurrte Reika.

Doch als Atsushi und Daiki nach einer Stunde zu den anderen zurück kamen, schienen sie sich wieder versöhnt zu haben. Auch bei Reika wollte er wieder gut Wetter machen.

„Na, schläfst du heute wieder bei mir?“, fragte er zwinkernd.

„Püh, ganz bestimmt nicht!“, erwiderte sie schnippisch.
 

In ihrer letzten Nacht im Ferienhaus, wachte Reika morgens gegen drei Uhr auf. Heute war kein Regen oder Gewitter, im Gegenteil, es war eine sternklare Nacht. Satsuki hatte keine Lust mehr auf die Couch unten gehabt und schnarchte leise neben Reika vor sich hin. Obwohl eine frische Brise vom Meer ins Zimmer wehte, war Reika warm und nach einigem Hin und Her drehen, stand sie auf, ging in die Küche, schnappte sich eine Cola und ging nach draußen. In ein paar Stunden ging es wieder nach Hause zurück und sie wollte das Meerfeeling noch etwas genießen. Doch nach ein paar Minuten hörte sie die Tür hinter sich knarren und Schritte die sich näherten.

>Noch jemand der nicht schlafen kann<, dachte sie, ohne sich umzudrehen.

Derjenige schien zu zögern, ob er näher kommen sollte oder wieder verschwinden. Doch plötzlich wurden die Schritte fester und zwei starke Arme legten sich um ihre Taille. Und wenn Reika im ersten Augenblick Atsushi vermutet hatte, war sie umso erstaunter, dass es Daiki war.
 

„Na, kannst du wieder nicht schlafen?“, fragte er.

„N...Nee, beziehungsweise hab ich eigentlich gut geschlafen aber mir war warm und... Satsuki schnarcht!“

„Ich weiß“, lachte er leise.

„Woher weißt du denn das?“

„Ich kenne Satsuki seit sie klein ist. Was meinst du, wie oft wir früher in einem Bett geschlafen haben. Kommt heute zwar nicht mehr vor, weil sie sich geniert wenn ich sie im Nachthemd sehe, aber früher war das egal.“

„Im Nachthemd geniert sie sich aber Bikini ist okay?“, fragte Reika.

„Frag mich bitte nicht, nach der Logik von euch Frauen. Die habe ich noch nie verstanden. Vor allem nicht, warum du mit Atsushi knutscht“

Mit einem Schlag war die angenehme Stimmung vorbei und Reika funkelte ihn böse an.

„Geknutscht? Ein Kuss auf die Wange nennst du geknutscht? Ich wollte ihn nur trösten, weil du ja nicht gerade nett zu ihm gewesen bist“

„Schon gut, schon gut! Nicht gleich wieder auf 180 sein!“

„Man Daiki. Immer wenn wir uns einigermaßen friedlich unterhalten, haust du plötzlich Sachen raus die völlig unpassend sind!“, seufzte sie.

„Und gerade deshalb liebst du mich doch, nicht wahr?“, grinste er schelmisch.

Reika kniff die Augen zusammen.

„Du bist auch nur so nett zu mir, weil die anderen nicht da sind, oder?“

„Nenn es einfach meine sozialen fünf Minuten“

„Du bist mir zu doof, ich geh wieder zur schnarchenden Satsuki“, schmollte Reika.
 

Nach ein paar Stunden Schlaf, wurde dann aufgeräumt, zusammen gepackt und wehmütig zum Bahnhof gestapft. Im Gegensatz zur sternklaren Nacht gestern, war es am Nachmittag windig und es nieselte. Die Stimmung war daher recht gedrückt und im Zug nach Hause, wurde kaum geredet. Als der Zug dann in den Bahnhof einfuhr, trennte sich die Truppe.

„Das sollten wir mal wieder machen. War doch recht lustig... bis auf ein paar Zwischenfälle“, meinte Shintarou und warf Daiki und Atsushi über den Rand seiner Brille einen strafenden Blick zu.

Doch diesen konnten der Center und der Power Forward geflissentlich ignorieren. Nur Satsuki war guter Laune, hatte sie doch ein ganzes Wochenende ihren Tetsuya in ihrer Nähe gehabt.

„Kommt, wir gehen noch einen trinken... oder essen“, schlug Kise vor.

Und so gingen die Freunde zum Maji Burger, wo es wenigstens warm und trocken war. Dort wurde die Stimmung dann auch gleich besser. Satsuki und Reika amüsierten sich köstlich über den enormen Appetit von Kagami, der mit einem Tablett mit gut zwanzig Cheeseburgern wieder kam.

„Das isst du alles alleine und kannst trotzdem diesen unglaublichen Body behalten?“, staunte Reika.

„Ja Puppe, bei mir wird das gleich in Muskeln umgesetzt“, grinste Kagami.
 

Kises Blick ging indessen zur Tür, in der gerade ein Junge auftauchte.

„Guckt mal, unser Millionärssohn gibt uns die Ehre!“

Reika betrachtete den rothaarigen Jungen mit dem intensiven Blick, der durch jeden hindurch zu gehen schien.

„Wer´s das?“, fragte sie Satsuki.

„Das ist Seijuro Akashi. Er geht auf die Rakuzan und ist der Kapitän des Basketball Teams“, informierte Satsuki.

„Aha... Basketball. Hätte ich mir auch selber denken können. Wie ein Millionärssohn sieht er aber nicht aus“

„Das hat Kise-kun sicher mal wieder spaßeshalber gemeint. Ob seine Eltern wirklich so reich sind, weiß ich nicht aber auf alle Fälle wohnt er auf einem großen Anwesen und tut viele Dinge, die eigentlich nur Kinder von wohlhabenden Eltern machen können“, meinte Satsuki.

Akashi hatte die Gruppe gesehen und begrüßte alle. Dann fiel sein Blick auf Reika.

„Und wer ist eure Freundin?“, fragte er.

„Hi, ich bin Reika“, rief sie und reichte ihm die Hand.

„Ravi de vous rencontrer, Reika. Ich bin Seijuro“, meinte er und drückte galant einen Kuss auf ihre Hand.

Reika hatte zwar keine Ahnung, was er am Anfang gesagt hatte, aber sie war trotzdem hin und her gerissen. Endlich mal einer, der Manieren hatte und sich gewählt ausdrücken konnte.

„Möchtest du mir vielleicht etwas Gesellschaft leisten?“, fragte er.

„Ja, gerne“, nickte sie.

Sie stand auf und folgte ihm, die anderen hatte sie komplett vergessen. Atsushi und Daiki guckten den beiden verblüfft hinterher.

„So einfach geht das? Man braucht einem Mädchen nur die Hand zu küssen, etwas auf Französisch zu murmeln und schon geht sie mit?“, fragte Atsushi.

„So ein Hund! Nicht nur, dass er auf dem Basketball Feld die Nase vorn hat, jetzt spannt er einem schon das Mädchen aus“, meinte Daiki, halb bewundernd, halb sauer.
 

Reika indessen war vollkommen begeistert von Akashi. Nicht nur seine verschieden farbigen Augen faszinierten sie, man merkte außerdem, dass er aus gutem Hause kam, da er Worte wählte die kein normaler Teenager sagte. Und das er Geige spielte und reiten konnte, machte ihn noch interessanter.

„Ich kann ein bisschen Klavier spielen, auch wenn ich den Unterricht in der letzten Zeit etwas vernachlässigt habe“

„Nun, wir haben einen sehr gut erhaltenen und regelmäßig gewarteten Flügel zu Hause auf dem meine Mutter immer spielte. Wenn du möchtest, können wir gern einmal zusammen musizieren“, schlug er vor.

„Wirklich? Oh, das wäre so klasse!“, rief sie.

„Ja, warum nicht. Mein Vater hat mit unserem Geschäft so viel zu tun, dass er nicht mehr oft dazu kommt, mit mir zu spielen. Ich würde mich also über Besuch sehr freuen. Warte“

Er zog einen Zettel aus der Tasche und schrieb seine Nummer drauf.

„Danke. Ich werde ganz sicher anrufen“, lächelte Reika.
 

Dann tauchte plötzlich Daiki an ihrem Tisch auf.

„Wir wollen los“

Das klang ziemlich angepisst. Er hatte die beiden die ganze Zeit beobachtet und seine Stimmung war auf dem Nullpunkt. Doch sein mürrischer Blick, den er Akashi zuwarf, wirkte bei dem Point Guard nicht im geringsten. Ganz im Gegenteil, vor den scharfen Augen Akashis kapitulierte jeder.

„Du bist sehr unhöflich, Daiki. Wir haben uns gerade unterhalten. Du kannst froh sein, dass ich jetzt auch los muss“

„Ja... Sorry“, murmelte Daiki.

„Reika, es hat mich gefreut, dich kennen zu lernen. Wir sehen uns sicher“

„Auf Wiedersehen!“
 

Reika verließ den Maji Burger begeistert und mit glitzernden Augen.

„Ein verdammt höflicher und netter Junge, der Akashi. Er hat mich zum musizieren und ausreiten eingeladen“

„Ja ja“, knurrte Daiki.

„Hat er eigentlich eine Freundin?“

„Was? Nein? Braucht er auch nicht!“, rief Daiki.

„Braucht er nicht? Wer bist du? Seine Mutter?“

„Gehst du etwa hin?“

„Ja sicher! Ich freu mich schon tierisch!“

Auf seinem Gesicht spiegelten sich die verschiedensten Gefühle wider, er wollte so viel sagen aber es gelang ihm nicht.

„Weißt du was?... mach was du willst!“

Dann drehte er sich um und ließ sie stehen. Verblüfft sah Reika ihm hinterher. Was hatte sie denn so Falsches gesagt?

Daiki hatte die Hände fest in die Taschen seiner Jacke vergraben und stapfte wütend in Richtung nach Hause. Was hatte ihn nur so aus der Fassung gebracht? War es, weil er gegen so einen kultivierten und reichen Jungen wie Akashi keine Chance hatte und sich wie ein Gossenjunge vorkam? Das er ihm nicht mal im Basketball überlegen war, sondern da stand wie einer, der nie einen Ball in der Hand gehabt hatte? Er wusste es nicht, er wusste nur eines, er war sauer.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück