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Was das Herz begehrt

von

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Eine andere Welt, ein anderes Leben!

Eine andere Welt
 

Der Zeittunnel öffnete sich und Serena trat vorsichtig raus. Sie standen vor einem fast schon mittelalterlich anmutenden Dorf. Die Gebäude hatten Strohdächer und die meisten Häuserwände schienen aus Lehm gefertigt.
 

„Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?“ Fragte die Silberhaarige leise.
 

„Ja, sie leben hier. Vergiss nicht, dass die Zivilisation auf jeden Planeten andere Fortschritte hat. Es gibt auch Planeten die viiiieeeelllllllll weiter in ihrer Entwicklung sind wie wir.“ Entgegnete Setsuna ebenso leise.
 

„Ok, … hoffen wir einfach das wir ihn finden.“ Meinte Serena, nahm ihre Halskette ab und verwandelte sich. Ihre normale Kleidung war auffällig genug, ihre Sailordress würde nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sie lenken. Sie legte die Kette wieder um und wartete bis auch Setsuna sich verwandelt hatte. Zum Glück hatte auch sie normale Alltagskleidung darunter.
 

Sie liefen die gestampfte Straße entlang und trafen bald auf die ersten Menschen. Neugierige Blicke verfolgten sie und Serena nahm sich vor den nächst Besten nach Diamond zu fragen.
 

Ein älterer Mann lehnte auf seinem Gartenzaun und musterte sie ausgiebig. Serena lächelte freundlich und ging zu ihm. Ihr Diadem begann zu glänzen. „Guten Morgen. Können sie uns vielleicht helfen? Wir suchen einen Mann mit silbernen Haaren und Augen die so aussehen wie dieser Stein.“ Und deutete auf ihren Anhänger.
 

Der Mann murrte leise. „Irr kommd nisch von heer.“ (Ihr kommt nicht von hier.) Trotz seines schweren Dialektes verstand sie ihn.
 

Serena schüttelte den Kopf. „Nein, wir kommen von weit her.“
 

Er nickte und seine Stirn legte sich in Falten. „Wad wolln sie von imm?“ (Was wollen sie von ihm?)
 

„Das ist schwer zu erklären, ich kenne ihn von … früher.“
 

„Hmmm kann mich nisch erinnrn das der scho ma fort waa …“(Hmmm kann mich nicht erinnern, das der schon mal fort war …) Der Alte zuckte die Achseln. „Is uch ejaal … gehhn se her weeter, am Ände des Dorfs wern sie ein Agger und ein Gehöft sehhn, dort wern se in finne.“ (Ist auch egal … gehen sie hier weiter, am Ende des Dorfes werden sie ein Feld und ein Haus sehen, dort werden sie ihn finden.)
 

„Darf ich noch etwas fragen?“
 

„Hmmm.“
 

„Sie klingen so, als würden sie ihn nicht mögen, kann das sein?“ Hakte sie vorsichtig nach.
 

„Er is nisch wie weer, … kenn schoo sen, dad se in känne, dad würd eenges erklärn.“ (Er ist nicht wie wir, … kann schon sein, dass sie ihn kennen, das würde einiges erklären.) Murrte er und löste sich vom Zaun.
 

Serena schluckte und lächelte ihm höflich zu. „Vielen Dank!“
 

„Schoo juud.“ (Schon gut.) Winkte er ab und ging zu seinem Haus.
 

Sie schaute zu Setsuna, die die Schultern zuckte und sie liefen weiter, der Beschreibung des Alten folgend. Misstrauisch wurden sie beobachtet, aber keiner sprach sie an. Leise flüsterte die Silberhaarige: „Hier war noch niemand aus einem anderen … Land.“
 

Setsuna schmunzelte. „Glaubst du, dass die Menschen auf der Erde anders reagieren würden?“
 

Lächelnd schüttelte Serena den Kopf. „Nein wirklich nicht.“
 

Die Straße machte einen leichten Knick, das letzte Haus endete und sie standen auf freier Fläche. Überrascht schauten sie sich um und sahen in einiger Entfernung das Feld und das Gebäude von dem der Alte gesprochen hatte. Serenas Herz begann zu rasen.
 

Würde sie ihn gleich wiedersehen? Sah er noch so aus wie vor 100 Jahren? Wie sehr hatte das Leben hier ihn verändert?
 

Sie kamen dem Feld näher und sie konnte von weiten einen Mann erkennen, der mit einer Leinenhose und Oberkörperfrei vor dem Pflug herlief. Serena konnte die Schulterlangen silbernen Haare erkennen, die er sich notdürftig mit einem Lederband im Nacken zusammen gebunden hatte. Auch wenn sie es nicht wollte, aber in ihrem Magen begannen bei dem Anblick Schmetterlinge zu tanzen. Seine Oberkörpermuskulatur spannte sich bei jeder Bewegung und sie sah wie sein sehniger Körper, glänzend vor Schweiß, das Ackergerät hinter sich her zog.
 

„Wowww …“ Hauchte sie leise und Setsuna warf ihr einen undefinierbaren Blick zu.
 

Sie trat an den Rand des Feldes, das von einem Zaun der grob aus einigen Latten gezimmert worden ist, abgegrenzt wurde. „Hallo.“ Rief sie ihm mit einem zaghaften Lächeln zu.
 

Sein Kopf schnellte zu ihnen herum und ihre Blicke trafen sich. Er richtete sich auf und musterte sie ausgiebig. Langsam nahm er die Riemen des Pflugs von seinen Schultern und kam auf sie zu.
 

„Was wolln Se?“ (Was wollen Sie?) Fragte er rau.
 

Serena schluckte und leckte sich über die Lippen. Er beachtete Setsuna kaum, sein Blick haftete an ihr. „Wir suchen einen Freund. Er hat sein Gedächtnis verloren.“ Entgegnete sie angespannt. Beiden fiel auf, dass sein Dialekt nicht ganz so hart war wie der des Alten.
 

„Dabei kansch innen nich helfe.“ (Dabei kann ich Ihnen nicht helfen.) Meinte er und wollte sich schon von ihnen abwenden, als Serenas Hand vorschnellte und ihn am Arm berührte. Er zuckte zusammen und sah von ihrer Hand in ihr Gesicht.
 

Schnell zog sie sie weg und versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen. „Bitte hören sie mich an. Ich muss mit ihm reden. … Mit IHNEN reden!“
 

Er hob die Augenbrauen. „Ladee isch kenn se nisch un wenn, würde isch misch dran erinnrn. Mit wem se misch auch verwechseln, isch bins nisch.“ (Lady ich kenne sie nicht und wenn, würde ich mich daran erinnern. Mit wem sie mich auch verwechseln, ich bin es nicht.)
 

„Kennen sie nicht das Gefühl, das es da draußen mehr gibt, als das was sie hier kennen? Das da draußen etwas ist, das sie suchen, das jemand auf sie wartet?“ Fragte sie und sah ihm tief in die Augen.
 

„Jeddr glubt manchma, dad es märr gebbe könnt, as dad wad man had, aba isch muss Se endtäusche, isch gehör nischt dazu. Isch …“ (Jeder glaubt manchmal, das es mehr geben könnte, als das was man hat, aber ich muss Sie enttäuschen, ich gehöre nicht dazu. Ich …)
 

„Schaadzzz?!“ (Schatz?!) Rief eine weibliche Stimme und Serenas Blick raste zu der Frau. Ihr stockte der Atem; die Frau hatte von weiten betrachtet eine perfide Ähnlichkeit mit ihr selbst.
 

Er wandte sich wieder Serena zu. „Wee Se sehn, habsch alles, wad isch mer wünsch.“ (Wie Sie sehen, habe ich alles, was ich mir wünsche.) Die Silberhaarige hatte es die Sprache verschlagen, während ihre schlechte Kopie näher kam. Aus der Nähe betrachtet ähnelte sie Serena unwesentlich, der Abstand der Augen zueinander, die etwas zu lange Nase und die dünneren Lippen ließen den Unterschied deutlich erkennen. Dazu passte auch die Figur nicht zu 100%, sie war halt eine ganz andere Frau, aber dennoch war es erschreckend.
 

Die Blonde hatte sie in der Zwischenzeit erreicht und fragte mit einem stechenden Blick. „Könne wee innen heelfe?“ (Können wir Ihnen helfen?) Und legte besitzergreifend eine Hand auf Diamonds Rücken.
 

Serena musste sich zurückhalten um nicht zu zischen wie eine Schlange. „Wir haben nur ein paar Fragen, Missi. … Bevor ich es vergesse, kennen sie einen Mann mit Dunkelblauen Haaren, die fast schon schwarz wirken? … Er hat tief blaue Augen.“ Brachte sie mühsam hervor. Das Missi hatte sie sich dennoch nicht verkneifen können, die Frau ging ihr so völlig gegen den Strich.
 

Die andere, die den Ausdruck nicht kannte, konnte nur vermuten, dass er nicht schmeichelhaft für sie war und wollte die Fremde aus ihrem Revier vertreiben. Diamond hielt sie zurück, indem er den Arm um ihre Hüfte legte. „Isch känne jeman auf den irre Beschreebung pässt, nu wiie isch inne uch scho zu minner Berson sachte, wörd er Se nisch känne.“ (Ich kenne jemanden auf den ihre Beschreibung passt, nur wie ich ihnen auch schon zu meiner Person sagte, wird er sie nicht kennen.)
 

Serena wagte sich noch einen Schritt vor. „Geht es ihrem Bruder gut?“
 

Diamonds überraschter Augenaufschlag war die einzige körperliche Reaktion darauf, dass sie das über Saphir wusste. „Isch wees zwaa nisch, woher Se wisse, dasser mien Brudder is, aber dat is auu ejal. Gän Se Ladees, isch hab noch jenug zu dun, um mene Zeet zu veschweende.“ (Ich weiß zwar nicht, woher Sie wissen, dass er mein Bruder ist, aber das ist auch egal. Gehen Sie Lady, ich hab noch mehr als genug zu tun, um meine Zeit hier zu verschwenden.)
 

„Sie haben damit Recht, das sie hier alles haben was sie sich wünschen, aber es gibt Dinge, die sie vergessen haben. Wir werden noch ein paar Tage hier in der Nähe sein, falls sie doch noch Fragen haben …“ Meinte Setsuna höflich.
 

„Werd isch nich, Gooden Tach.“ (Werde ich nicht, Guten Tag.) Damit ließ er sie stehen und *seine Frau* warf ihnen einen bösen Blick zu. Serena hatte alle Mühe nicht in Tränen auszubrechen. Jetzt hatte sie ihn gefunden und sie konnte nicht mal anfangen Blockaden in ihm zu lösen, dafür müsste er es ihr erlauben. Das tat er nicht!
 

„Komm Serena, du wusstest, dass es wahrscheinlich nicht einfach werden würde. Gib ihm Zeit, das muss er erst mal verarbeiten.“ Meinte die Wächterin sanft.
 

„Diam war schon immer stur und ich bezweifle das er kommen wird. … Was machen wir jetzt? Wir können kaum in ein Gasthaus gehen ohne Geld oder was sie auch immer hier nehmen.“ Brummte die Prinzessin und schluckte ihre Gefühle soweit wie es ging hinunter.
 

Setsuna lächelte. „Ach Serena du unterschätzt unsere Kräfte. Erinnre dich an den Füller den Luna dir vor langer Zeit gab.“
 

Serena sah sie verständnislos an. „Was sollen wir damit? Der kann nur mein Aussehen verändern!“
 

„Nein nicht ganz … er besitzt noch eine Menge mehr Kräfte. Zum Beispiel kann er dir eine gewisse Menge des Ortsüblichen Handelsgutes geben … Komm wir gehen ein Stück weiter, das können wir kaum vor aller Augen machen.“ Sie liefen den Weg weiter und kamen bald an ein kleines Wäldchen. Sie gingen ein Stück hinein und Serena stellte sich hinter einen Baum und Setsuna sich vor sie. „Verwandle dich und hol den Stift heraus.“ Serena nickte und stand kurz darauf als Sailor Moon vor ihr, sie dachte an den Füller und er erschien in ihrer Hand. Pluto lächelte. „Jetzt streich über den Stein am Ende des Griffs und sag ihm, dass du einen Geldbeutel voll Geld möchtest. Er wird es für die Region umsetzten und die Menge berechnen, die wir vorerst brauchen können.“
 

„Warum hat mir Luna das nicht gesagt? Das hätte mir schon früher sehr geholfen.“ Grummelte sie und dachte an die Zeiten zurück, da sie ständig zu wenig Geld besaßen, durch Umzüge und ähnlichem.
 

Setsuna lachte: „Weil es nicht notwendig war, hättest du dringend finanzielle Hilfe gebraucht, hätte sie es dir gesagt.“ Das sah sie eindeutig anders, das konnte die Grünhaarige deutlich erkennen.+
 

„Toll … egal … also Füller ich wünsche mir einen Ortsüblichen Geldbeutel voll Geld zum überleben für zwei Personen für ein paar Tage!“ Der Stein leuchtete rot auf und sie hatte plötzlich einen ledernen Geldbeutel in der Hand, den sie sich an der Hüfte befestigen konnte, darin befanden sich einige Gold-, viele Silber- und ein paar Kupferstücke. „Das ist ja mal cool!“ Lachte Serena und Pluto schüttelte lachend den Kopf.
 

„Und ich dachte das Wort *cool* ist vor 100 Jahren in der Versenkung verschwunden?!“ Lachte Pluto leise.
 

„Ach nee, eigentlich beschreibt es das ziemlich treffend.“ Grinsend legte sie den Füller in ihren Ausschnitt, gab Setsuna die Geldbörse und verwandelte sich zurück. „Ok, also versuchen wir unser Glück im Ort um etwas zum Essen und schlafen zu bekommen?“ Fragte sie noch immer grinsend und Setsuna stimmte dem lachend zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KagomeKizu
2022-09-16T14:41:59+00:00 16.09.2022 16:41
Tolles Kapitel und die Sprache der „Einheimischen“ erst.
Musste den Text des alten Mannes zweimal lesen vor lachen. 😂
Dachte da kommen jetzt Hyroglyphen oder so was. 😂

Glg Kago
Von:  Rinnava
2021-05-12T23:32:24+00:00 13.05.2021 01:32
hey
tolles kapi, bin mal gespannt ob Diam kommt ;)
Antwort von:  Wolfshund
16.05.2021 23:41
Hi :)
Lachhhhhhh warte ab, ich denke das es doch ein interessanter Ritt wird.
GVLG deine Wolfshund


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