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Cute Liar 2

Kein Wort über dich
von

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Flora

Ich nehme meine Tasse in die Hand und führe sie an meine Lippen. Wie gefühlt jedes Mal verbrenne ich mich an den Tee. Innerlich verdrehe ich die Augen über meine Ungeduld, die mir erneut eine Brandblase auf der Zungenspitze beschert. Ich streiche mit meinen Fingern durch meine Haare, welche ich mir nach meinem Abschluss geschnitten habe, ich brauchte mal wieder etwas Neuen.
 

»Du und dein Tee«, kichert Krystal meine Cousine, sodass ich zu ihr aufsehe und mich erhebe.

»Wärst du pünktlich hier gewesen, hätte ich nicht so lange auf mein Lebenselixier warten müssen«, schiebe ich die Schuld auf sie.
 

»Du bist eine Viertelstunde zu spät.«

Wir begrüßen uns mit einer Umarmung, ehe es sich Krystal auf dem Bistrostuhl des Cafés gemütlich macht.
 

»Verzeihung, ich wurde verhindert« erklärt sie sich.
 

»Du hättest dir deinen Tee doch eher bestellen können, ohne meine Anwesenheit, so wie du es letztlich auch getan hast.«
 

»Warum nehme ich nochmal den langen Weg auf mich, um dich in unserem Lieblingscafé zu treffen?«, frage ich skeptisch.
 

»Weil ich deine Lieblingscousine bin.« Sie lächelt mich an.
 

»Und du hier einen Termin hattest. Es ist schön, dich zu sehen.«
 

»Gleichfalls« erwidere ich und lächle zurück.

Krystal ordert sich ein Getränk bei der Kellnerin, während ich einen weiteren Schluck meiner täglichen Dosis Kräuter trinke und anschließend die frische Luft in meine Lunge atme. Zwar knallt die Sonne auf uns herunter, doch ihre Kraft ist nicht mehr so fortgeschritten, dass man es nicht aushalten kann. Ich liebe die Lage des Cafés, da man von hier aus einen wunderschönen blick, in die Altstadt von Lynphea hat und zu dem schönen Brunnen, der in der Mitte steht. Zudem ist der Tee hier fabelhaft.
 

»Wie ist deine heutige Sitzung?«, fragt Krystal mich. Ich sehe sie an. Nach dem, was in der Nacht vor zwei Jahren in Alfea passiert ist, habe ich heftigere Panik Attacken bekommen und schlaf Störungen. Auch der Schmerz, von Palladium so weit weg zu sein, Fraß mich von innen heraus auf. Doch der versuch zurück nach Alfea misslang. Meine Mutter hat sich solche Sorgen um mich gemacht, dass sie mich darum bat, mir Hilfe zu suchen, was ich schlussendlich auch tat. Bei jeder Sitzung spreche ich über das erlebte, als ich 13 war und dann über die Nacht, als Amarok mich erneut zu dingen, zwingen wollte und ich diese Hölle durchleben musste. Über Palladium jedoch, spreche ich nie.
 

»Ganz gut, Dr. Jinx meint, dass ich vorschritte, mache.«
 

»Na ja, so viel wie du ihr zahlst, solltest du das auch« neckt Krystal mich. Doch sie hat recht. Ohne meine Arbeit könnte ich mir die Therapiestunden sicher nicht leisten. Ich habe nach meinem Abschluss in Lynphea, bei meinen Eltern im Laden angefangen. Die beiden sind wieder zusammen, auch wenn meine Mutter noch immer Problem hat, meinem Vater blind zu vertrauen. Doch sie wollten es versuchen.
 

»Aber genug von mir, du wolltest mir doch etwas erzählen.« erinnere ich Krystal.

Die Kellnerin serviert ihren Kaffee.
 

»Danke.« Mit einem Lächeln verschwindet sie Wieder. Verschlagen grinst mir Krystal zu.

»Ja, ich habe Neuigkeiten, und du sollst sie als allererste erfahren.« spannt sie mich auf die Folder und schnellt ihre Hand nach vorne in meine Richtung. Mein Blick trifft sofort auf ihren Finger mit dem goldenen Ring, der an ihrem Ringfinger steckt. Eine Flut auf Freude sprudelt mir nach außen und ich kann sie nicht länger zurückhalten. Kreischend springe ich auf, was Krystal mir gleichtut.
 

»Er hat um deine Hand angehalten?« Krystal nickt überglücklich und strahlt über ihr ganzes Gesicht. Mich wieder daran erinnert, dass wir am Café sitzen, sehe ich mich um. Alle Augen sind auf uns gerichtet und dies bemerkt auch Krystal die sich peinlich berührt, entschuldigt. Langsam setzen wir uns wieder und kichern leise in unsere Hände.
 

»Wann hat er dich gefragt?« will ich unbedingt wissen und schaue mir ihren Ring noch einmal genauer an.
 

»Gestern. Deamon hat mich zu einem wunderschönen Platz geführt, wo wir ungestört und allein waren.« während sie erzählt, umschlingt Krystal meine Hand in ihre. Unsicher sehe ich zu ihr.
 

»Ich muss dich jetzt etwas fragen« schwer schlucke ich, als ihre Stimme ernst wird. Ich nicke. Sie sieht in meine Augen.
 

»Wirst du meine Trauzeugin sein?« Überwältigt springe ich erneut auf und gehe um den Tisch herum zu ihr, um sie zu

umarmen.
 

»Natürlich, werde ich das.« Ich freue mich Ehrlich für meine Cousine. Sie und Daemon haben sich nach ihrem ersten treffen in Alfea damals, immer häufiger getroffen. Schlussendlich war dieser Abend für sie ein voller Erfolg. Und jetzt wollen sie sogar Heiraten. Die Blicke der anderen Gäste sind mir nun mehr als nur egal. Ich bin überglücklich, denn meine Cousine wird heirateten und sie möchte mich, als ihre Trauzeugin haben. Als ich sie loslasse, höre ich das Vibrieren meines Handys, weswegen ich zu meinem Platz zurücklaufe. Als ich mich setze, entsperre ich mein gerad und sehe nach, wer unseren schönen Moment stört.
 

»Und wer ist es?«
 

»Mein Vater, er will das ich zum Laden komme.« spreche ich enttäuscht und packe mein Handy in meine Tasche.
 

»Wir treffen uns noch mal, du musst noch meine Hochzeit Planen«, kichert Krystal mir zu, um mich aufzumuntern.
 

»Ach und ich will noch eine Verlobung Feier machen, halte dich bitte bereit.« ich nicke ihr zu und mache mich anschließend auf den Weg in den Blumenladen meiner Eltern.
 

Es ist unglaublich, wie schnell die tage nur so dahinfliegen, wenn man auf einen Tag hin fiebert. So ergeht es zumindest mir, mit Krystals Verlobung Feier. Ihre Mutter gibt sich unglaublich viel Mühe und tut alles, damit sie eine schöne Party hat. Ich fühle mich die meiste Zeit wie unnötiges Beiwerk, dass nur blöd in irgendeiner Ecke steht. Doch heute nicht. Denn nun komme ich endlich zum Einsatz. Na ja, zumindest rede ich mir das so ein.
 

»Krystal, schau mal diese Blumen vielleicht für den Empfang?«, frage ich sie und halte ihr eine lilafarbene Lilie hoch. Doch Krystal schüttelt erneut den Kopf. Es bereits die Fünfte Blume, welche sie nicht möchte.
 

»Nein ich brauche etwas anderes, etwas das außergewöhnlicher ist und magischer.«
 

»Krystal, die sind alle magisch.« erinnere ich sie und bringe mit einer leichten Handbewegung die Blume zum Glitzern.
 

»Ja ich weiß, aber sie sind nicht die richtigen.« lächelt sie mich an, greift sich die Blume und stellt sie zurück in die Vase.

»Es muss alles perfekt sein.« beteuert sie und schaut weiter die Blume dann, als würde sie über sich sprechen.
 

»Ich lerne an dem Tag seine Eltern kennen, also so richtig, sie sollen nicht denken, ich sei nicht gut genug.« richtig, auch Daemons Eltern und seine Familie werden an diesem Tag da sein. Ich werde dort womöglich auch auf, Palladium treffen.

Versunken in diesen Gedanken, bemerke ich gar nicht, wie Krystal noch immer mit mir spricht. Schon genervt von meiner geistigen Abwesenheit, winkt sie mit ihrer Hand vor meinem Gesicht.
 

»Flora, bist du noch da?« ich schüttle meinen Kopf wach.
 

»Tut mir leid, ja ich bin da.«

»Ich bitte dich, versuch dich für mich zusammenzureißen. Mir ist dieser Tag unglaublich wichtig.« Ich nicke.

»Ich weiß, dass es nicht leicht ist für dich. Vor allem, weil du Daemons Bruder so lange nicht mehr gesehen hast. Es werden sicherlich Trigger Momente auf Kommen, wenn du ihn siehst.«

»Mach dir keine Sorgen, ich werde mich einfach ganz weit weg von ihm setzen und so tun, als kenne ich ihn nicht.« Krystal lächelt.
 

»Wir wissen beide, dass du das nicht kannst. Aber danke.« mit diesen Worten schaut sie weiter um her, nach den richtigen Blumen. Ich weiß, was Krystal meint. Bei nur jeder Gelegenheit Palladium vielleicht zu sehen, bin ich zurückgewichen. Ich konnte ihn einfach nicht wieder sehen, nicht, nachdem was passiert ist. Ich habe solche Angst, dass wenn ich ihn sehe, nur noch an diese Nacht denke. Wenn ich Palladium wieder gegenüberstehe, muss ich mich mit allem auseinandersetzen, was zwischen uns war und was dazu geführt hat, dass ich jede Nacht Alpträumen habe.

»Schau mal, Flora, die sind schön.« höre ich Krystal nach mir Rufen. Fasziniert zeigt sie auf Wisteria, die von der Decke aus herunterhängen.
 

»Aber ich glaube, die kann ich schlecht irgendwo hinstellen.«

»Das brauchst du doch auch gar nicht.« mutete ich sie auf.

»Wie wäre den, mit einem großen Blumenbogen? Dort könnte man die Wisterias befestigen und auch im Zelt, könnten die herunterhängen.« Krystals Augen leuchten und ihr Lächeln erhellt ihr Gesicht.
 

»Das ist eine wunderbare Idee. Genau deshalb bist du meine Trauzeugin.«

»Und, habt ihr gefunden, wonach ihr gesucht habt?« zur Tür gesehen, bemerke ich meine Mutter, welche einen braunen Blumentopf trägt, welcher gefüllt mit Erde ist. Sie tritt in unseren Laden, stellt den großen Topf ab und kommt dann auf uns zu. Ihre braunen Haare sind wie immer zu einem festen Dutt gebunden, nur eine kleine Strähne hängt heraus.
 

»Ja, haben wir, Alyssa«, antwortet Krystal höflich. Krystal hat schon immer die Angewohnheit, bei meinen Eltern besonders höflich zu sein, auch wenn dies nie nötig war. In gewisser weiße ist sie nämlich wie eine dritte Tochter für meine Mutter. Krystals Mutter ist die Königin von Lynphea und ist schon immer viel beschäftigt gewesen, also war Krystal immer bei uns. Meine Mutter hatte sie immer gerne da, auch wenn sie mit ihrer dessen Mutter nicht gut zurechtkam. Denn obwohl Krystals- und meine Mutter Schwestern sind, streiten sie immer nur und halten sich lieber voneinander fern. Was dazu geführt hat das sie sich so hassen, hat mir meine Mutter nie gesagt. Doch es muss etwas vorgefallen sein, bevor ich geboren wurde, da ich viele Bilder der beiden gefunden habe, als sie Jünger waren und zusammen in Alfea waren.

»Das freut mich.« nehme ich die Stimme meiner Mutter wieder wahr.

»Kann ich euch noch irgendwie helfen?«
 

»Nein Danke, Mama« lächle ich sie gezwungen an. Seit sie weiß was passiert ist mit Amarok, ist sie überaus fürsorglich geworden, und bemüht sich, mir jeden Stress Abzug nehmen. Sie behandelt mich ständig, als wäre ich ein kleines Kind. Ich weiß natürlich, dass sie sich nur Sorgen mach um mich, doch es ist dennoch frustrierend.

»Bist du sicher, Schatz, ich könnte vielleicht …«

»Nein danke, Mama« zische ich nun. Mom nickt und legt ein Stück ihren Kopf zur Seite. Ich sehe ihr an, dass sie weiß, dass ich sie nur versuche zu beruhigen.
 

»Ich bekomme das hin«, versichere ich ihr, mit ruhiger Stimme und ernstem Blick. Mom weiß nicht alles von dem, was in Alfea damals passiert ist, so wie eigentlich keiner. Ich habe ihr erzählt, dass ich angegriffen wurde, auch dass Amarok der gewesen ist, weiß sie. Doch ich habe ihr nichts davon gesagt, was genau er tun wollte. Ich bin dazu noch nicht bereit, darüber mit meiner Familie zu sprächen.

»Na gut. Lasst es mich wissen, was ihr braucht. Dann kann ich die Bestellung machen, damit nichts fehlt am Ende« ich nicke.

Schwer schluckend, sehe ich auf mein Handy und die, in dieser sekunda aufpoppenden Nachricht an mich. Mein Herz pocht wie wild und meine Hände zittern. Ich kann meinen Blick kaum von der Nachricht lassen. Dies bemerkt auch Krystal, die ihre Hand an meine Schulter legt und mich besorgt ansieht.
 

»Was ist los, Flora?«, fragt sie. Langsam hebe ich meinen Kopf. Krystal sieht mich noch immer besorgt an.

»Ich habe jemanden für dich, die an deiner Hochzeit singt.« Krystals Gesicht hellt auf, und ihr Lächeln erreicht ihre leuchtenden Augen. Man sieht ihr an, wie sie sich darüber freut.
 

»Die beste Sängerin in der magischen Dimension, wird an deiner Hochzeit Singen.«
 

»Ich kann es nicht glauben, du hast es echt geschafft, dass Musa, an meiner Hochzeit auftritt.«
 

»Natürlich, sie ist eine meiner besten Freundinnen. Ich wusste, dass sie das macht« erkläre ich stolz, als wäre nichts dabei. Selbst nach meinem Wechsel, in eine andere Schule in Lymphe, waren die Winx noch immer, meine besten Freundinnen. Wir haben so gut wie jeden Abend telefoniert oder geschrieben. Nichts kann die Winx trennen.
 

»Das sind doch großartige Nachrichten« merkt Mama an und lächelt zu mir rüber. Ich nicke und lächle auch. Hecktisch sieht

meine Mutter dann auf ihre Uhr, als hätte sie etwas vergessen, und sich nun wieder daran erinnert.
 

»Was ist los, Tante Alyssa?« will Krystal wissen und sieht meine Mutter genauso fragend an wie ich.
 

»Ich habe völlig vergessen noch einkaufen zu gehen, wegen des Abendessens. Ich muss noch mal schnell los, Mädels.« So schnell habe ich meine Mutter noch nie den Laden verlassen gesehen. Ich gehe ihr dennoch nach und halte sie am Auto noch fest.
 

»Wir könnten auch etwas bestellen, Mom.«
 

»Gute Idee, Schatz. Ich kenne da auch schon einen Laden, ich rufe unterwegs an.« sie zwinkert mir geheimnisvoll zu steigt ins Auto und will gerade los Fahren, als auch noch Miele sich an sie hängt.
 

»Heute ist wirklich eine Menge los.« kichere ich in mich hinein. Meine kleine Schwester hält die Tür, des Wagens auf und sieht Mom mit großen Kuller-Augen an. Niemand kann dieses Engels gleichen Augen wieder stehen. Es gleicht einem Wunder, das Mom es dennoch oft genug Schaft:
 

»Nein« zu sagen.
 

»Darf ich mitkommen, Mama?«, fragt sie mit piepsiger Stimme. Das unschuldige Klimpern ihrer Augen kann selbst ich hören. Mom jedoch sieht sie unbeeindruckt an. Sie setzt schon an, Nein zu sagen, als Miele plötzlich einen traurigen Schmollmund macht.
 

»Bitte, ich habe dich Heute kaum gesehen. Ich möchte dir Helfen, und mit gehen.« bittet sie weiter und wendet ihren Blick nicht einmal ab.
 

»Also gut, Miele, hüpf rein« gibt Mom nach und rollt grinsend ihre Augen. Sie ist selbst beeindruckt von Mieles Überredungskunst. Sie gibt es nur nicht zu.



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