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Sherlock Holmes

das unheilvolle Familienerbstück
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier das nächste recht kurze Kapitel, bei dem ich hauptsächlich den Titel geändert habe. Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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ermittlerische Erkenntnisse & eine ungewöhnliche Aufforderung

Sherlock setzte sich auf den, neben ihm stehenden, kleinen Hocker und untersuchte weiter interessiert die Tasche seines Verdächtigen. Nun hatte er, auf einen Schlag, einen Haufen Informationen über den gewissen ‘Noah Brown’, welche in den Augen des Consulting Detectives allerdings nicht alle wichtig für sie waren. Er suchte nach ganz bestimmten Fakten, die klar auf eine oder mehrere der anderen bereits toten Menschen hindeuteten. Er brauchte einen Weg, nur eine kleine Richtung, eine klitzekleinen-… Sein Blick fiel plötzlich auf ein weiteres Foto, welches er auch sogleich in die, mit dem Taschentuch umhüllte, Hand nahm und gar nicht erst lange überlegte,  sondern es schnell mit seinem Handy abfotografierte und es dann dorthin zurück legte, wo er es gefunden hatte. Seine Gedanken überschlugen sich.
 

Er schloss die Augen während er sich, mit steinerner Miene, nochmals alle Details, alle Wahrnehmungen, Geschehnisse und alle wichtigen Informationen vor seinem geistigen Auge zusammen suchte, miteinander verknüpfte und seine eigenen Schlüsse daraus zog. Sherlock öffnete nun wieder die Augen, seine Mundwinkel hoben sich zu einem vielsagenden Grinsen - er wusste nun Bescheid. Er hatte das was er wollte und nun konnten er mit seinem Freund hier endlich wieder schnell aus diesem Club verschwinden. Vor dem Mitarbeiter Raum stand derweil, immer noch brav auf seinem Posten, der Doktor, mit wachen Augen, konzentriert seine Aufgabe wahr nehmend. Andauernd wurden ihm flirtende und interessierte Blicke zugeworfen, so langsam hielt er diese ‘Aufmerksamkeit’ nicht mehr aus. Auch den Alkohol spürte er nun etwas deutlicher, er brachte seine innerliche Heiterkeit und Gelassenheit ein wenig zum Vorschein. Er war natürlich noch nicht ansatzweise betrunken, doch bemerkte er trotzdem die giftige Flüssigkeit, die seine Sinne und seine Stimmung ein wenig beeinflussten.
 

Seine sonst so bemüht aufrechte, noch von Militär her stammende, Haltung geriet ein wenig ins Wanken, so dass er jetzt mehr oder weniger ungeduldig und etwas zappelig dort vor der roten, kühlen Kachel Wand stand und einfach hoffte, das sein Freund endlich bald wieder zu der Tür ihm gegenüber heraus kommen würde. “Hey Kleiner, so alleine hier?” John drehte automatisch seinen Kopf in die Richtung, aus welcher er die fragende Stimme vernommen hatte. Vor ihm stand ein Latinoboy mit langen schwarzen Haaren, ungefähr genau so groß wie er selbst. John räusperte sich. “Bist wohl schüchtern, was? Hast du nicht Lust mit mir tanzen zu gehen? Ich kann sehr gut führen!” Der Blondschopf dachte sich nur seinen Teil, schüttelte sofort den Kopf und winkte, mehr genervt als freundlich, dem anderen Mann ab. Sich dadurch nicht beirren lassen, dachte der Schwarzhaarige offenbar erst gar nicht daran, John hier alleine stehen zu lassen. “Hhrr, ich steh auf deine Schüchternheit! Du lässt mir wirklich keine andere Wahl Süßer!” Mein Gott, was war denn nun schon wieder los?! Auf einmal wurde sein Handgelenk gepackt und ein zu verdutzter und überrumpelter John Watson bestimmt in Richtung der laut dröhnende Technomusik gezogen.
 

“Mo-Moment mal, Sie können doch nicht einfach-” “Lass dich einfach fallen Kleiner, du wirst es nicht bereuen, glaub mir!” Warum wurde John das Gefühl nicht los, dass er das sehr wohl bereuen würde, vor allem weil er gerade dabei war seinen Wachposten zu verlassen. Verflixt noch eins!?! Schnell und mit ein wenig Gewalt entriss er sich dem Griff des Anderen, winkte abermals ab und machte dem anderen Mann nun deutlicher klar, dass er wirklich nicht wollte. Mit angepisstem und unzufriedenem Gesichtsausdruck suchte der Latinoboy dann auch endlich das Weite. Gott sei Dank - dachte John. Also eins war schon mal sicher, wenn man Single war und auf Männer stand, brauchte man sich hier in diesem Nachtclub keine Gedanken machen, jemanden zum ‘Spaß haben’ zu finden. Es gab massig Männer, die an einem Interesse zeigen würden. Ohne weiter die Zeit zu verschwenden, lief der Blonde sofort wieder zurück zu seinem Platz, wollte es zumindest, als er plötzlich den Verdächtigen an sich vorbeirauschen sah. Mit großen Augen sah er ihm hinterher.
 

… //Mist!!// … Das konnte jetzt nicht wahr sein, Mr. Brown ging direkt auf den Mitarbeiterraum zu, schien etwas vergessen zu haben und wollte es sich nun offensichtlich schnell holen gehen. Johns Herz fing an schneller zu schlagen und ein kleiner, störender Kloß machte es sich in seinem Hals bequem. Er musste sofort handeln. Geschwind lief er hinter Brown her, machte einen Satz zu ihm nach vorne und blieb dann auch schon breit lächelnd vor den jungen Mann, in dessen Weg, stehen. Eben jener blieb ebenfalls abrupt stehen und blinzelte einige Male sein Gegenüber überrascht an. “Ja Bitte?”, fragte er höflich aber dennoch misstrauisch nach. “Entschuldige, ich bin neu hier und finde einfach die Toiletten nicht! Ich habe schon so einiges getrunken, mein Schädel dröhnt und ich komme  nicht allein zurecht!”, fing John freundlich und dabei lachend an zu sprechen, wobei er noch etwas hin und her schwankte und sich, um sein Auftreten noch glaubhafter erscheinen zu lassen, an Browns Schulter festhielt. “Könntest du mir bitte die Toiletten zeigen?”
 

Noch etwas überrascht schaute ihm der junge Barkeeper in die Augen, schien es dem Doktor dann aber letzten Endes tatsächlich abzukaufen und hielt ihm schließlich hilfsbereit den Arm hin. “Na gut hier, halt dich fest ich bring dich schnell hin!” Freundlich wurde John angelächelt, nickte dankend und ging mit dem Barkeeper weiter den Gang entlang, direkt an der Tür, hinter der sich momentan noch der Detektiv befand, vorbei. Dank der lauten Musik bekam es Mr. Brown glücklicherweise auch nicht mit, als John bei Vorbeigehen schnell und unauffällig zwei Mal an die Tür klopfte. Sofort hob Sherlock den Kopf - das war das Signal gewesen. Es kam wie gerufen, da er eh schon fertig war. Er legte schnell alles, was er zuvor in die Hand genommen hatte, dort hin zurück, wo er es gefunden hatte und lief dann schnell zur Tür. Er horchte, überprüfte ob sich noch irgendjemand davor befand - doch kein Laut war zu hören. Kurzerhand öffnete er sie langsam einen Spalt, schaute sich schnell und unauffällig im Flur um und war dann auch schon draußen, die Tür fiel hinter ihm leise in Schloss und er ging einfach weiter, so als wäre nichts gewesen.
 

Sofort fiel ihm auf, dass sein Freund nirgends zu sehen war. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, ging er ganz normal den Weg zurück, bis hin zur Bar, sah sich auch dort nochmals um, konnte John aber nirgendwo finden. “Seltsam…”, sprach er leise zu sich selbst und wollte sich gerade wieder umdrehen und zurück laufen, als er auch schon eine ihm wohlbekannte Stimme vernahm. “Suchst du jemanden?” Ein fast schon freches Grinsen zierte Johns Mund, als er sich neben seinem Freund stellte und ihm in die Augen sah. “Wo warst du?” Hörte John in dessen Stimme etwa eine leichte Besorgnis heraus? “Ich war auf der Toilette und habe dich damit davor bewahrt erwischt zu werden!” Sherlock verstand nicht ganz, was der Kleinere sofort in dessen Gesichtszügen herauslesen konnte. In gewisser Weise amüsierte diese Erkenntnis den Kleineren, er fand es jedes mal aufs Neue interessant und faszinierend wenn er es tatsächlich schaffte den großen Sherlock Holmes ein wenig in die Irre zu führen. “Irgend so ein Kerl wollte mich auf die Tanzfläche schleppen und als ich ihn dann endlich abwimmeln konnte, sah ich Mr. Brown vorbeilaufen, der wohl was vergessen hatte! Ich versuchte schnell ihn abzulenken und bat ihn also, mir die Toiletten zu zeigen! Gott sei Dank ist er ein netter Kerl und hilfsbereit, so konnte ich ihn von dir weg locken!”
 

Man sah John deutlich an, dass dieser stolz auf sich war und er entspannter und lockerer wirkte als zu Beginn ihres Besuches hier. “Nicht schlecht John, wirklich nicht schlecht!” Das war es! Genau DAS. Innerlich freute sich der Kleinere über diese Worte. Ein Lob, eine kleine Anerkennung, eine Bestätigung dafür, dass er dem Anderen helfen konnte, ihm nicht im Weg stand oder gar in seinen Ermittlungen aufzuhalten schien. Er wollte wirklich gebraucht werden. John wollte helfen, wollte sich nützlich machen, wollte Sherlock zur Seite stehen, wollte….für Sherlock ein guter Kollege und Freund sein. … John lächelte, nickte bestätigend und sah sich wieder etwas um. “Das heißt dann also, unser Job ist hier für heute erledigt?!” Die Aussage des Doktors war natürlich vollkommen korrekt, woraufhin Sherlock zu seinem Freund hinunter sah und dabei erneut sein Mundwinkel in die Höhe gingen.
 

“Es sei denn du willst zum Abschluss noch eine Runde tanzen!”, meinte der Dunkelhaarige und bekam durch diesen überraschenden Satz wieder Johns Aufmerksamkeit. “Sehr witzig! Nein Danke, für heute reicht es mir, ich habe genug erlebt!” “Ach wirklich?” Erstaunt musterte Sherlock den Anderen. “Auch wenn ich dich darum bitten würde mit MIR zu tanzen?” Johns Augen weiteten sich für eine Sekunde, er verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke und sah den Größeren verdattert und ungläubig an. “Erstens würden SIE das nie tun und Zweitens, Nein, auch dann nicht!” Sherlock hatte, zum Tanz bittend, seine Hand auffordernd heben wollen. Doch ließ er es nach jener Aussage und dem "Sie", in dessen Distanz John jetzt, wo der Auftrag erledigt war, sofort wieder gewechselt hatte, lieber bleiben. “Gut, dann eben nicht! Dann können wir ja gehen!” Und somit ging der großgewachsene junge Mann auch schon los, ohne John noch eines weiteren Blickes zu würdigen.
 

…Verstand er das jetzt richtig? Hätte John gerade eben tatsächlich die Chance gehabt mit dem Detektiv zu tanzen? Der Geste nach zu urteilen, zu der Sherlock augenscheinlich an zu setzten hatte wollen, hatte es nämlich tatsächlich so gewirkt, es hatte ausgesehen als wollte er ihn wirklich zum Tanz Bitten. Das gab es doch nicht. Das konnte und wollte John einfach nicht glauben, mit Sicherheit war das mal wieder nur ein Scherz gewesen, sicher wollte Sherlock ihn nur wieder aufziehen. … Oder nicht?… John bekam Zweifel. Nicht, dass John vollkommen abgeneigt gewesen wäre, er hatte schon etwas Rhythmusgefühl und gegen Tanzen prinzipiell auch nichts ein zuwenden, aber…..”John!” Der Gerufene unterbrach sofort sein Grübeln und schloss zu Sherlock auf, wollte dann erst, nochmals auf die Sache von eben eingehen, aber…ließ es letztendlich lieber gut sein und blieb still. Sherlock entgingen Johns gedankenverlorene Gesichtszüge natürlich nicht.
 

“Alles klar bei Ihnen?”, erkundigte sich Sherlock, nun wieder ebenso distanziert aber trotzdem freundlich, während er seinen Mantel und die Jacke seines Freundes am Garderobenstand entgegen nahm. John nahm sich seine Jacke und schlüpfte sogleich hinein. “Ja, klar! Alles in Ordnung!” Er wirkte locker und ausgelassen, und genauso fühlte sich der Doktor momentan auch, das musste er wirklich zugeben. Nicht nur, dass sie hier heil wieder raus kamen, sie hatten auch noch das was sie wollten. Jedenfalls hatte Sherlock das, John wusste zwar noch nicht genau was das war, doch er vertraute wie immer auf seinen Freund. Jetzt konnte es weiter gehen mit ihren Ermittlungen, er war gespannt. Schnell verließen beide Männer das Barcode Vauxhall und machten sich auf den Heimweg.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich werde wohl den Upload auf zwei Kapitel pro Tag erhöhen, da ich sonst wohl ewig mit Hochladen beschäftigt bin. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  White-Orchidee
2023-12-12T13:38:00+00:00 12.12.2023 14:38
Nein, er hat nicht was er will John! Mach ihm den dirty Dancing!
Notiz an mich: Fan Video machen, Musik „hungry eyes“ 😍


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