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Sherlock Holmes

das unheilvolle Familienerbstück
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier ein weiteres Kapitel, in dem ich etwas angepasst habe. Im Original verläuft die Sache im Fahrstuhl etwas anders, aber ich dachte, für meine Auflösung des Falls, dass ein anderer Dialog besser passen würde, weshalb ich diesen angepasst habe. Ich habe auch versucht das Kapitel etwas zu kürzen oder aufzuteilen, so wie ich es bei den vorherigen getan habe, aber das ging hier leider nicht, weil es sich im Grunde nur um eine sehr ausführliche und auch wichtige Szene handelt, weshalb es am Ende so lang geblieben ist. Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Ungeklärte Fragen & die Sache im Fahrstuhl

Die schnellen und gezielten Blicke des Detektivs suchten sich ihren Weg durch das verspielte und vornehme Zimmer der verstorbenen Frau des Hauses. Allerlei Krimskrams und Spielzeuge aus vergangen Kindertagen war in weißen verzierten Regalen aufzufinden, hübsch hergerichtet und sortiert, liebevoll behandelt bis zum letzten Atemzug. Man konnte damit eins und eins zusammen zählen, dass die Familie Thomson und deren Verwandten eine wirklich sympathische, liebevolle und beliebte Sippe gewesen sein musste. Eine kleine reiche Familie, ohne großartige Probleme oder Sorgen im Leben, die einfach nur untereinander auf sich acht gab und niemals schlecht auffielen. Es schien nicht nur so, es entsprach der Wahrheit, wie Sherlock einmal mehr aus diesem Haus und dem eigenen Empfinden ableiten konnte. Trotz allem. … So viel sich der Consulting Detective auch umsah und sich seinen Kopf darüber zerbrach, wo jenes Familienerbstück versteckt sein könnte,… er fand keinen wirklichen Hinweis darauf, welche Richtung er bei seiner Suche einschlagen sollte.
 

Der Butler sowie John, schauten derweil dem jungen Mann stillschweigend zu, wie dieser - bedacht die meisten Gegenstände aus Achtung nicht zu berühren oder vom Fleck zu bewegen - sich zum Ziel hin bahnend durch das gesamte Zimmer lief und hier und da mal einen Schrank oder eine Kiste öffnete. Kleider, Spielzeug, Fotoalben, Porzellanfiguren, mehrere Bücherregale, bunte selbstgestrickte Kissen, und und und. Dieses Zimmer ähnelte dem einer Zwölfjährigen. Eines kleinen, unschuldigen, nie älter werdenden Mädchens. Jedoch … brachte ihn diese Erkenntnis auch nicht wirklich weiter. Wohlgemerkt selten kam es vor, dass Sherlock mal nicht auf die Schnelle weiter kam und einen anderen Weg einschlagen musste. Nun gut, sei drum. Sich mit einem Mal eilig zu den beiden anderen Männern herum drehend, lief der Detektiv mit emotionsloser Miene dann auch schon los, an den beiden vorbei, Richtung Tür. Irritiert sah John ihm nach, während der kleine Diener noch indessen noch weiter ins Zimmer hinein lief und stumm einen bestimmten Schrank anvisierte. Gerade als John seinem Kollegen hinterher rufen wollte, vernahm er auch schon dessen Worte. “Kommen Sie John! Heute gibt es hier für uns nichts mehr zu sehen!” Der Blondschopf dachte sich nur seinen Teil.
 

Wenn sein Kollege es so meinte, dann würde er wohl Recht haben. Denn wenn ER schon nichts fand, brauchte John oder sonst wer erst gar nicht anzufangen hier eine Suchaktion zu starten zu wollen. Mit diesem Gedanken folgte er Sherlock ohne noch weiter darauf einzugehen. Allerdings waren die beiden gerade erst bei der Treppe nach unten angelangt, als sie die leise und gebrochene Stimme des Butlers mit einem mal inne halten ließ und beide dazu brachte, stehen zu bleiben und sich um zu drehen. “Mr. Holmes,…darf ich Ihnen wenigstens noch das hier anvertrauen?” Der Angesprochene verfolgte mit leicht genervtem Blick den Diener, welcher eben mit kleinen Schritten auf ihn zu kam und ihm einen weichen, flauschigen Gegenstand entgegen hielt. “Es ist mein einziger Wunsch und gleichzeitig eine Bitte an Sie!” Sherlock hob eine Augenbraue und betrachtete das kleine Etwas in den zittrigen und sehnigen Händen des älteren Mannes vor ihm. Auch John trat etwas näher und sah nun genauer hin.
 

“Ein Stofftier?!” Es war mehr eine Frage als eine Feststellung, welche der Butler gewillt war sogleich zu beantworten. “Dieses kleine,... emotional... wertvolle Kuscheltier war einst das Lieblingsspielzeug des kleinen Noahs! Mrs. Thomson bewahrte es sorgfältig in ihrem Kleiderschrank für ihn auf, hütete es wie ihren eigenen Augapfel! Es war das Kostbarste was Noah besaß, er hat es geliebt!” Es war beinahe rührend wie dieser alte Mann, so traurig und flehend vor den beiden stand und ihnen den Schatz des damals  kleinen Jungen anvertrauen wollte. Es handelte sich um ein etwa handgroßes Stofftier, welches einen Hund darstellte. Ein kleiner Hund, aus dunkelgrünem Samt, mit einer kleinen roten Schleife aus Satin um den Hals, und treuen, großen schwarzen Perlenaugen. Rundum ein wirklich niedliches Tierchen, wie John zugeben musste -
 

und wertvoll im Sinne von ‘mit sehr vielen Kindheitserinnerungen behaftet ’ war es sicher ebenso. Sherlock unterdessen wollte erstens nicht unhöflich erscheinen, wobei ihm das im Normalfall hätte egal sein können, und zweitens,…..musste ihn John so eindringlich und bittend anschauen? … …Letztendlich gab er sich geschlagen. Sherlock seufzte ergeben. “Sie würden mir dieses Ding nicht einfach so und ohne Grund anvertrauen! Sie denken wenn wir Noah Brown nochmals begegnen sollten und wir ihm sein geliebtes Stofftier überreichen, er eventuell wieder zur Besinnung kommt und sich freiwillig ergibt?!” Volltreffer. Doch der Butler ließ sich nicht einschüchtern. “Ich bitte Sie Mr. Holmes, erfüllen Sie einem alten Mann wie mir nur diesen eine Wunsch, egal was es bewirken sollte! Versuchen Sie ihm seinen kleinen Schatz einfach wieder zu geben! Bitte!!” Mit geschlossenen Augen und tief ausatmend fasste sich der Detektiv kurz genervt an die Nasenwurzel. “Also schön, geben Sie schon her!!” Einwilligend nahm er von dem Butler den verflixten Hund entgegen und reichte diesen gleich zu John weiter, welcher das weiche Tierchen sofort vorsichtig entgegen nahm. “Schon gut, wir machen es!”, kam es nochmals, mit nun deutlich ruhiger und freundlicher Stimme vom Consulting Detektiv.
 

Der kleine Diener schien mehr als dankbar zu sein, schüttelte seinem Gegenüber die Hand und verneigte sich mehrmals. John musste zugeben, dass ihn diese Szene irgendwie berührte. Es war nichts Großartiges, nichts was er mit seinem Kollegen nicht schon erlebt hätte,… doch irgendwie hatten sich Sherlocks Verhaltensweisen, oder besser gesagt ‘Handlungen’ gegenüber einfachen Menschen, die er bei Ermittlungen nebenbei mal kennenlernte, nach einiger Zeit mehr und mehr verändert, wenn auch nur für John sichtbar, der, als einziges, sehr viel Zeit mit dem Detektiv verbrachte. Es waren diese bestimmten Kleinigkeiten die dem Doktor dann sofort auffielen, die er an seinem Kollegen hin und wieder bemerkte. Kleinigkeiten, die Sherlock etwas menschlicher machten, was er natürlich, auch wenn er sich immer selbst als hoch funktionalen Soziopathen bezeichnete, eigentlich eh schon im Grunde seines Herzens war. Wenn der Meisterdetektiv wollte, konnte er zum Beispiel sehr wohl auch taktvoll sein.… “Doch nun müssen die Herren bestimmt langsam wieder los!”
 

Sichtlich beruhigter wegen der ganzen Sache um Noah, half der Diener nun auch sogleich, am Fuß der Treppe, Sherlock in dessen Mantel und dann den beiden schließlich so schnell es ging wieder von diesem Anwesen zu verschwinden, ohne noch groß bei den anderen Bediensteten aufzufallen oder diesem nervigen Makler Mr. Cooper nochmals zu begegnen. Alles ging ziemlich schnell. Kurzerhand hatte der Butler raus geführt und sich letztendlich am Tor des Grundstückes zum Schluss noch einmal dankend und höflich verabschiedet. “Ach, sagen Sie, wie heißen Sie eigentlich?”, wollte John von Weiten dann doch noch wissen. Irgendwie lustig das Sie dieses Detail noch nicht kannten, wenn man bedachte, wie viel der kleine, alte Diener ihnen in der kurzen Zeit der Besichtigung mit den Fall betreffenden Dingen weiter geholfen hatte. Der Butler lächelte freundlich und rief ein letztes Mal aus der Ferne. “Nennt mich einfach Charlie!” Noch ein Blick zum Anwesen der Thomsons und schon liefen die beiden Privat Ermittler zurück zu dem Parkplatz, auf dem schon ihr Fahrer auf sie wartete.
 

Ohne noch unnötig Zeit verstreichen zu lassen, startete dieser, als seine Passagiere wieder auf dem Rücksitz Platz genommen hatten auch schon den Wagen und kurzerhand ging es wieder zurück Richtung London. Sherlock und John saßen auf den selben Plätzen, wie bei der Hinfahrt, nur dieses Mal mit einem Fahrgast mehr in ihrer Mitte. John hatte nämlich den kleinen, smaragdgrünen Hund behutsam neben sich auf den mittleren Platz gelegt. Nicht unbedingt dessen Flauschigkeit wegen, sondern nur weil der Butler Charlie betont hatte, welchen hohen emotionalen Wert diese Spielzeug für Noah hatte und der Doktor es deshalb besonders vorsichtig behandeln wollte. War Charlies Bitte Noah das Tier zu überbringen an sich nicht besonders kompliziert,….wäre es jedoch etwas fragwürdig und vor allem sehr verdächtig, wenn sie einfach bei Noah antanzten und ihm sein geliebtes Spielzeug aus Kindertagen überreichen würden. Welche unangenehmen Fragen das bei Mr. Brown aus lösen würde, war deutlich vorhersehbar. Sherlock und John wären damit bestimmt geliefert.
 

Doch während der Kleinere von beiden noch darüber nach dachte, war der Detektiv schon längst dabei einen Lösungsweg zu finden, wobei er diesen kleinen Hund kurzerhand mit einplante. Er dachte sich, dass dieses Kuscheltier eventuell doch noch für sie von Nutzen sein könnte. Lange und tief ausatmend, und dabei den Gehstock neben sich anlehnend, nahm Sherlock wieder einmal seine Hände hoch, legte die Handflächen aufeinander - dachte in aller Ruhe nach. Sein Sitznachbar bemerkte erneut jenen schwarzen Gehstock und sah sich diesen, zuerst von Weitem, nun doch etwas genauer an. Gar nicht erst vorher um Erlaubnis bittend, nahm er ihn kurz darauf auch einfach von Sherlocks Seite und betrachtete ihn neugierig. Die kurze Anekdote von Sherlock zu diesem noch im Kopf, musste der Blondschopf verblüfft feststellen, das dieser Stock offenbar uralt und ebenfalls sehr wertvoll zu sein schien. Gerne hätte er Sherlock gebeten ihm mehr darüber zu erzählen, wie er genau er zu diesem schöne Stück gekommen war…
 

“Soll ich Sie beide wieder in der Baker Street absetzen oder irgendwo anders hin bringen?”, kam es plötzlich von vorne was beide Angesprochenen aufschauen ließ. John sah zu seinem Kollegen, der allen Anschein nach ernsthaft über diesen geäußerten Vorschlag nachdachte. Es dauerte auch nicht lange, bis sich der Lockenkopf schließlich mit sich selbst einig war. “Das St. Bartholomew’s Hospital wäre uns ganz Recht, Danke!” Der junge Fahrer nickte, hob den Daumen nach oben und widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Landstraße. Der fragenden Blick seines Kollegen entging Sherlock keineswegs, doch zur, für Sherlock richtigen, Zeit würde er diesen schon aufklären. … So wie jedes Mal. John hatte wohl den selben Gedanken, denn er seufzend kurz ergeben, ließ sich dann etwas mehr nach hinten in den Autositz sinken und schaute geradeaus. Noch immer den Gehstock in den Händen, spielte John Fingerspitzen nun gedankenverloren mit dessen silbernen Knauf, ohne dass es dieser wirklich bewusst mitbekam.
 

Sherlock war zur selben Zeit schon wieder mit weiteren Fakten beschäftigt, welche er mit seinem Handy aus dem Internet heraus suchte, um sie mit ihrem Fall zu verknüpfen. Ein Grinsen zierte seinen Mund, doch davon bekam John auch nichts mit, da er sich letztendlich nur noch mit der am Wagen Fenster vorbeirauschenden Landschaft und unbewusst auch mit Sherlocks Gehstock zwischen den Fingern, beschäftigte. Über kurz oder lang kamen sie schließlich am gewünschten Ort an. Sherlock und John verabschiedeten sich von dem jungen Chauffeur, stiegen aus und betraten sogleich das Barts. Die darauf folgende Viertelstunde lief relativ schnell ab. Wie schon so oft ließ der Meisterdetektiv Holmes seinen Charme bei der netten und liebenswerten Pathologin Molly Hooper spielen, umgarnte sie, ohne, dass die junge Frau es wirklich mitbekam. Molly war wie immer geschmeichelt und hilfsbereit und ließ Sherlock in den Räumen seiner Wahl machen was er wollte. Dieses mal wollte der Detektiv einen genaueren Blick auf die drei toten damaligen ‘Freunde’ von Mr. Thomson werfen, um sich ein besseres Bild machen zu können.
 

Ihm ging es nun mehr denn je um Gemeinsamkeiten zwischen den Dreien, etwas, das sie verband. Denn obwohl alle - insgesamt vier Personen - nicht miteinander verwandt zu sein und alle unterschiedlicher Abstammung zu sein schienen, hielten sie dennoch mehrere Jahre zusammen, hegten gemeinsam Rachegefühle gegenüber des freundlichen Hausherren und brachten diesen letztendlich ebenfalls ‘mit vereinten Kräften’ um. Sherlock betrachtete die toten Körper auf den einzelnen Metall liegen, holte seine kleine, moderne, schwarze Lupe heraus, lief zwischen den Körpern hin und her, besah sich die drei Leichen von Kopf bis Fuß und stellte sich schließlich sichtlich zufrieden wieder neben John, welcher die ganze Zeit seinen Kollegen in Ruhe dessen Arbeit hatte machen lassen. “Nun denn! Wir können wieder gehen!! Im Taxi werde ich Ihnen alles weitere erklären!” Sich, mal wieder, mit dieser Aussage zufrieden gebend, verabschiedete sich John mit einem mitfühlenden Lächeln bei Molly und die beiden Ermittler verließen die Leichenhalle und anschließend das Gebäude.
 

In besagtem Taxi hörte der Blondschopf dem Detektiv interessiert und erwartungsvoll bei dessen Deduktionen zu, wobei dieser erneut sein Handy zur Hand nahm. “Im Grunde genommen fand ich sehr viel, das Meiste ist jedoch für unsere Ermittlungen eher belanglos! Allerdings ist eine Erkenntnis, in Kombination mit den anderen Hinweisen, die ich unter anderem an Henry im Regent‘s Park entdeckt habe, sehr interessant. Alle vier Personen trieben konsequent und oft Sport! Das kann man zum Beispiel am straffen, kräftigen Körperbau aller drei Opfer erkenne! Da man weiter annehmen kann, dass die vier viel gemeinsam unternommen haben, werden sie auch das gleiche Fitnesscenter besucht haben, welches ich gerade im Internet raus zu filtern versuche! Bevor mir Klagen kommen, dass Logo des besagten Studios war  auf Henrys Jogginganzug abgebildet!…Und dies,…”. Sherlock war gerade dabei das gesuchte Gebäude im Internet ausfindig zu machen, welches schon im selben Augenblick mit Betitlung auf dem Bildschirm erschien. “…ist jenes Fitnesscenter, welches wir gleich aufsuchen werden!”, beendete der Größere seinen angefangenen Satz und hob kurzerhand seinen Arm Richtung John, damit dieser selbst vorlesen konnte.
 

“Oasis Sports Centre!?” “Sehr wohl! Wir machen es uns nicht unnötig schwer, werden uns dort gezielt umschauen und uns direkt gezielt nach diesem George erkundigen!" Bevor Sherlock weiter sprach, gab er dem Taxifahrer schnell die Adresse durch “Zur 32. Endell Street!”, und wand sich dann auch schon wieder seinem zuhörenden Freund zu. “…Ich will nicht unbedingt sagen, dass es eilt, dennoch können wir nicht all zu lange warten! Denn seit wir das Grundstück der Familie Thomson verlassen haben, schwebt unser treuer Butler Charlie in Gefahr! Sollte ihn George wirklich Tag und Nacht beschatten lassen, was ich mir zwar nicht wirklich vorstellten kann, aber trotzdem in Betracht ziehen muss, wird er inzwischen schon wissen, dass wir dort waren und ist in dem Fall wahrscheinlich schon darauf vorbereitet, dass wir ihn nun eventuell suchen! Alle vier - Ben, Amber, Henry und George - sind, bzw. waren nicht nur raffiniert und bis dato für ihr kamelionhaftes Verhalten bekannt, sie haben außerdem Quellen! Nicht nur für ihr Konto-Sprengendes Hobby, sondern, nicht zu vergessen, auch für ihren Alltag, welchen sie bis zu ihrem Tode mehr oder weniger unbeschwert ausleben konnten! Quellen und Leute, die sie sogar schützen würden, wenn es darauf ankäme! Wohl möglich Leute, die für eine Bezahlung dieser Vier, sogar töten würden!”
 

Ernst musterte John seinen Sitznachbarn. “Sie meinen also, dass dieser noch herumlaufende George im Endeffekt doch nicht so alleine da steht wie wir gedacht hatten! Zwar sind Ben, Amber und Henry schon von Noah Brown umgebracht wurden,…aber unterschätzen dürfen wir George auf keinen Fall!” “Sie sagen es!”, entgegnete Sherlock selbstsicher und machte dabei beinahe den Eindruck, als würde er sich über die sich anbahnenden gefährlichen Ereignisse freuen. Denn riskant würde es auf alle Fälle werden, dieser Mann war gefährlich, wahrscheinlich mehr als die anderen drei. Es dauerte nicht lange, bis das Taxi nun auch schon vor dem Oasis Sports Centre am Straßenrand anhielt und sie es nach der Bezahlung verließen. Beide Männer betrachten stumm das - bildlich gesehen - protzig aufgebrezeltem Sportcenter und sahen sich noch einmal gegenseitig an. Wirklich passend waren sie für das Establishment vor ihnen zwar nicht gekleidet, dieser Umstand ließ aber auf die Schnelle auch nicht mehr ändern. Nicht so schlimm.
 

Ein raus geputzter Sherlock Holmes mit Gehstock und Zylinder und ein ebenso vornehm gekleideter John Watson mit Melone und einem grünen Stofftier in der Hand betraten letztendlich ohne weitere Umschweife, ihre unpassende Aufmachung dabei komplett ignorierend, auch schon das Gebäude. Innen bahnten sie sich ihren Weg durch die große Eingangshalle, kamen an verschiedenen Räumlichkeiten mit Bezeichnungen wie ‘Abnehmen leicht gemacht’, ‘Swimmingpool Synchronsport’, ‘Only for woman - Programme’, ‘Sauna’, ‘Tanzstudio’ etc. vorbei. Sherlock wusste schon genau wo sie hin mussten, hatte sein Ziel schon anvisiert und wollte nicht länger als unbedingt nötig mit seinem Freund in dem riesigen Komplex herumirren.
 

Deshalb verwendeten sie schließlich als "Abkürzung" den exklusiven und momentan leeren Fahrstuhl. Die Fahrstuhltür öffnete sich und beide Männer stiegen ein. Stumm standen sie nebeneinander, während der Lift sich, nachdem der Detektiv die Ziffer des gewünschten Stockwerkes gedrückt hatte, auch schon in Bewegung setzte - das Gebäude war nicht nur weitläufig sondern hatte auch mehrere Etagen. Ungeduldig klopfte Sherlock mit seinem Gehstock auf den metallenen Boden. John derweil schaute nach oben und lauschte der angenehm ruhigen und entspannten Fahrstuhlmusik, welche um sie herum erklang. “Sie werden mich übrigens die nächsten Tage für jeweils ein paar Stunden bei Ihren Ermittlungen entbehren müssen!” Überrascht über diese plötzliche Aussage und deren Bedeutung, die momentan gar nicht in seinen Ablauf passte, drehte Sherlock beinahe ruckartig seinen Kopf in Johns Richtung, welcher sich schon denken konnte, dass der Größere gerade SEHR BEGEISTERT von dieser Information war. “Und Wieso wenn ich fragen darf? Was kann bitte wichtiger sein als den Fall zu lösen?!"
 

Mann konnte deutlich heraushören, dass der Detektiv tatsächlich alles andere als begeistert war, konnte sich dieser doch eigentlich schon denken wo John in dieser Zeit hinzugehen gedachte. Für ihn persönlich war es überhaupt nicht nachvollziehbar, warum der Doktor überhaupt noch in der Praxis arbeitete, gerade jetzt dort wieder hin wollte, wo sie beiden doch endlich wieder etwas Wichtiges zu tun hatten, nämlich gleich zwei Mörder zu fangen. “Tut mir Leid, Sie damit verärgern zu müssen, aber ich muss mich da halt auch mal wieder blicken lassen und das Geld haben wir gerade auch mehr als nötig. Ich kann bestimmt mit Sarah reden, dass ich nur fünf oder sechs Stunden am Tag Patienten betreuen kann!” Gedanklich hätte der Detektiv am liebsten einen Wutausbruch gehabt. Warum fiel dem Doktor diese Idee gerade jetzt ein? Aber gut. … Wenn er unbedingt lieber so langweilige Arbeit verrichten wollte, anstatt mit ihm gemeinsam etwas wirklich " 'Bedeutendes' zu tun. John vernahm ein genervtes Seufzen und schaute, ohne sich zu rühren, aus dem Augenwinkel zu Sherlock hinauf. “Sie scheinen ja wirklich nicht erfreut zu sein!”
 

“Wundert Sie das?”, kam nun fast schon patzig sogleich die Gegenfrage und ließ den Doktor beinahe milde lächeln. Noch während dieser die rot-aufleuchtenden Fahrstuhlzahlen beobachtete, fuhr er mit ruhiger Stimme fort:. “Sherlock, jetzt machen Sie mal bitte keine Drama daraus, ich bin schließlich nicht den ganzen Tag weg, vor und nach der Arbeit kann ich Ihnen ja trotzdem helfen!” Sherlock, offenbar tatsächlich eingeschnappt, grummelte vor sich hin: "Sie gehen da doch nur hin um mit dieser Sarah Zeit zu verbringen!" DA. Da war es schon wieder. Eine solche Aussage und dann dieser ganz bestimmte Unterton der darin mitschwang. Der Größere meinte es absolut ernst und verhöhnte den Kleineren damit, machte sich über ihn geradezu lustig. Eine ganz miese Mischung, wie  John fand. Diese Auffassung spiegelte sich auch deutlich in dessen Miene wider. Sein Gesicht verzog sich zu einer beleidigten und ungläubigen Fratze, woraufhin sein Gegenüber nun sofort wieder besser gelaunt wissend und amüsiert eine Augenbraue hob. “Sherlock,…”, kam es warnend und mit tiefer, ernster Stimme vom Älteren.
 

"Fangen Sie jetzt schon wieder damit an. Was haben Sie gegen Sarah? Ich bzw. wir können wirklich froh sein, dass sie mich nach dem Debakel mit dem schwarzen Lotus nicht hochkant rausgeworfen hat und Sie haben nichts Besseres zu tun als keinen Hehl daraus zu machen, dass Sie sie nicht leiden können. Kann es etwa sein, dass Sie eifersüchtig sind?” Nun doch etwas überrascht über diese Reaktion, blickte Sherlock mit emotionsloser Miene auf seinen Freund herab. Ließ sich jedes einzelne Wort seines Gegenübers nochmals durch den Kopf gehen um die Bedeutung dieser genauer analysieren. Schlussendlich wollte ihm gerade Johns zuletzt ausgesprochener Satz nicht aus dem Kopf gehen. “Ihre letzte Bemerkung erscheint mir nahezu lächerlich! Ich habe nichts gegen dieses Weib, ich habe ihr das Leben gerettet, schon vergessen?! Ich meinte lediglich, dass es im Moment wichtiger wäre, dass Sie sich voll und ganz auf unseren Fall konzentrieren und nicht nur Teilzeit.”
 

Gerade als John, nun etwas kleinlaut, er hatte geahnt, das es wegen diesem leidigen Thema mit Sherlock eine Diskussion geben würde, Sherlock klar machen wollte, dass es doch nicht sooo dramatisch war, wenn er am Tag mal wieder ein paar Stunden nicht bei ihm wäre, machte es “Pling” und die Fahrstuhltür ging auf. Herein kamen zwei ältere muskelbepackte Männer und eine mollige Frau, die sich grüßend zu den beiden Streithähnen gesellten und einen Wimpernschlag später fuhr der Aufzug auch schon weiter. In Gedanken vor sich hin grummelnd sah John mit zusammengezogenen Augenbrauen und sichtlich genervt geradeaus. Sherlock hingegen spielte mit gefasster Miene stillschweigend mit dem silbernen Knauf seines Gehstockes und überlegte sich schon im Voraus ein paar Argumente für den weiteren Verlauf ihres Gespräches, welches Sherlock und John mit großer Wahrscheinlichkeit auch gleich weiter führen können würden. Zu seiner Erleichterung stiegen die Frau und die beiden Männer auch schon in der nächst höheren Etage wieder aus und ließen jenes Ermittler-Duo erneut alleine.
 

Beide sahen sich schweigend, an während sich die Tür des Aufzugs auch sogleich wieder schloss und sich die Kabine nun schon automatisch wieder in Bewegung setzte wollte. Doch zu Johns Überraschung lehnte sich sein Gegenüber an John vorbei  mit einem mal zur Seite, wobei dieser den Blick dabei nicht von dem Kleineren ab wandte und drückte schnell und nicht gerade zaghaft den roten großen STOP-Knopf auf der Tastenleiste an der Fahrstuhlwand. Jene Aktion zu spät realisierend, starrte der Doktor den Detektiv geschockt und fassungslos mit großen Augen und offenem Mund an. “…Sherlock, Was-…” Doch weiter kam er nicht, denn schon unterbrach ihn die tiefe, rauchige Stimme Sherlocks, welche er direkt neben seinem rechten Ohr vernahm. “Wir haben genau fünf Minuten bevor dieser kleine nicht existierender Notfall in der Gebäude Zentrale bemerkt wird und sie versuchen werden den Lift von dort aus wieder in Gang zu setzten - also hören Sie mir jetzt gefälligst mal ganz genau zu!” Durch diese plötzliche forsche Art des Detektivs machte John, unbewusst, aus Reflex einen Schritt zur Seite, den Mann neben sich nicht aus den Augen lassend.
 

“Das ist nicht lustig Sherlock! Lassen Sie die Spielchen und bringen Sie uns hier wieder raus!” Leichte Panik schwang in seiner Stimme mit, was verdeutlichte, dass sich der Veteran in diesen beengten vier Wänden, noch dazu verbal unter Druck gesetzt, nicht gerade wohl fühlte. Außerdem war es hier drinnen eindeutig zu warm für eine Anzug, wie John gerade einen trug. Erneut erntete Sherlock einen warnenden Blick des Älteren, zeigte sich jedoch absolut unbeeindruckt. “Mein lieber John!”, kam es plötzlich sanfter “Zu aller erst will ich dieses Thema mit der vermeintlichen Eifersucht, wie Sie es lächerlicher Weise bezeichnen, gleich mal im Keim ersticken! Schrauben Sie mal Ihr Ego runter und denken Sie nach! Was hätte ICH bitte für einen Grund ein solch banales, lästiges Gefühl wie Eifersucht überhaupt in Betracht zu ziehen! Meinetwegen können Sie hingegen wo Sie wollen und machen was Sie wollen, mit wem Sie wollen! Aber nehmen Sie dabei doch wenigstens auf die wirklich wichtigen Dinge Rücksicht, die Vorrang haben sollten.” So barsch und energisch wie der großgewachsene junge Detektiv nun mit John redete, verstärkte es in diesem Fall ausnahmsweise das Gefühl, wohl tatsächlich mit seiner Vermutung, Sherlock sei eifersüchtig, Recht zu haben. So intensiv hätte er dieses Gefühl bei dem Jüngeren allerdings  nie vermutet, wie der Doktor verwundert feststellen musste… schon gar nicht bei sich selbst, Sherlocks Kollegen und. Freund.
 

Doch er ließ sich nicht unterkriegen, diesen Gefallen würde er Sherlock ganz bestimmt nicht schon wieder tun. “Sie sind also der Meinung, dass Sie und Ihre Kriminalfälle in meinem Leben Vorrang haben sollten, vor allem anderen?!” “Moment mal John!!”, wurde der Arzt plötzlich wieder unterbrochen. “Um was geht es dir gerade eigentlich? Was ist dein Problem? Ich steige einfach nicht dahinter, was ich hier und jetzt offen zugebe! Hierbei reicht mein deduktives Denken einfach nicht, da benötigt es schon ein paar mehr Hinweise!! Willst du meine Erlaubnis, gehst du dort hin um mir aus dem Weg gehen zu können, willst du das ich mich aufrege, willst du das ich dich anflehe, lieber mit mir den Fall zu bearbeiten?” Um was es ihm ging? …
 

Tja, wenn John das so genau wüsste, würde er sich vermutlich nicht so verhalten wie er es tat. Er musste kurz nachdenken, was für Sherlock eigentlich schon Antwort genug war. Das der Kleinere ihm hier gerade messerscharf servierte, dass er sowohl eifersüchtig als auch Besitz ergreifend sein sollte, das war schon allerhand und Sherlock wollte eigentlich nicht weiter darauf eingehen, deshalb lenkte er das Gespräch geschickt so, dass es plötzlich um Johns und nicht um Sherlocks 'Probleme' ging. Langsam schüttelte der Jüngere seinen Kopf, trat etwas näher heran und klopfte mit seinem Gehstock auf den widerhallenden Boden. “John,…”, seufzte dieser. “…Was ist los? Sagen es mir doch einfach! Du bist in letzter Zeit so unkonzentriert und fährst, meiner Meinung nach, zu schnell aus der Haut!…” Er machte eine kurze Pause, was John dazu veranlasste zu schlucken. "Oder geht es hier etwa... im Grunde in Wahrheit um vergangene Nacht?…”
 

Mehr musste Sherlock gar nicht sagen, John wusste sofort, dass dieser nur ihren Kuss in der Küche meinen konnte. Unwillkürlich verzog er den Mund, ballte die Hände zu Fäusten, senkte dann seinen Kopf, sah, die Zähne aufeinander beißend, zur Seite und dachte ernsthaft über jene Frage nach. Er fand die Antwort recht schnell, aber... “Ich weiß es nicht!…”, entgegnete John lieber letztendlich leise und bedrückt, wobei sein Gegenüber deutlich sehen und spüren konnte, dass es gelogen war. “Um ehrlich zu sein,…ich auch nicht! Trotz allem verlange ich von dir, als mein Kollege und FREUND, dass du mir beistehst, wenn es in unseren Ermittlungen hart auf hart kommt! Verstehst du. Gerade jetzt, in dieser kritischen Phase brauche ich dich mit höchster Konzentration durchgehend an meiner Seite,…was auch immer vorgefallen sein mag!”
 

Sich diese, wieder plötzlich ruhiger ausgesprochenen und dazu noch ehrlich klingenden, Worte durch den Kopf gehen lassend, atmete der Blondschopf einmal tief ein und wieder aus, schloss kurz die Augen und sah schließlich in diese hellgrauen, fast schon bläulich schimmernden Augen. John fand es ja wirklich schmeichelhaft, dass Sherlock offen aussprach, ihn gerade dringend als Unterstützung bei den Ermittlungen Vollzeit an seiner Seite haben zu wollen, aber John brauchte, gerade nach dem Vorfall letzte Nacht eigentlich den räumlichen Abstand, den der Jüngere ihm, nun erneut, ohne es selbst wirklich zu merken wahrscheinlich, alleine durch das 'Du' schon teilweise wieder nahm. Außerdem wäre ihm ein bisschen Ablenkung nun mehr als willkommen gewesen. Er wollte Zeit mit Sarah verbringen, der Frau, bei der er sich eigentlich, seiner Meinung nach richtigerweise, so fühlen müsste, wie er es in letzter Zeit, für den Doktor vollkommen unverständlicherweise, bei Sherlock tat, wenn dieser ihm so nahe kam. Er war natürlich stolz der Kollege dieses Mannes zu sein und ja, sie waren längst Freunde geworden, wie Sherlock eben gerade selbst gemeint hatte... Eine Tatsache schenkte John aber seltsamerweise die größte Beruhigung… Sherlock gab mehr oder weniger offen zu, dass er im Moment genau so unsicher wie John war.
 

“In Ordnung, ich werde nicht in die Praxis gehen, zumindest diese Woche nicht, aber nur unter einer Bedingung! Und eine letzte Frage zu dieser Sache habe ich noch!” Sherlock machte eine zustimmende Geste. “…War dieser… Kuss,… nur eine Art Experiment?… Sherlock schluckte unhörbar, ohne das es der Kleinere mitbekam. Musste es denn ausgerechnet DIESE Frage sein? Der Lockenkopf rang ernsthaft mit sich. Im Grunde genommen…war es eine positiv gemeinte und nicht unbedingt eigennützige Idee gewesen, gepaart mit einem Interesse und einer Neugier, die Sherlock sonst gar nicht von sich selbst kannte und offensichtlich, da John mitgemacht, Sherlock nicht abgehalten, geschweige denn abgewiesen hatte, war es auch für den Kleineren in dem besagten Moment wohl angenehm genug gewesen, es bis zum Schluss 'auszuhalten'. Warum der Doktor sich nun distanzierte, verstand der Detektiv vielleicht noch, aber warum wollte er ihm über die Arbeit aus dem Weg gehen, lieber Zeit mit dieser Frau verbringen, anstatt wenigstens mit Sherlock den Fall professionell abzuschließen? Und was war Johns Bedingung dafür, dies doch zu tun?
 

Sherlock seufzte schwer, klopfte in Gedanken versunken erneut ein paar Mal mit seinem Stock auf den Boden, entschied dann für sich, dass er das antworten musste, was mit höherer Wahrscheinlichkeit das gewünschte Ergebnis erzielen würde, ehe er... log. “Ja! Das war es in der Tat!” … John lehnte sich stumm zur Seite an die Fahrstuhlwand, lockerte dabei seine Gesichtszüge und sah nun, mehr neutral, seinen Gegenüber an. … So war das also! Nun wusste John wenigstens Bescheid und musste sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, wie und warum es zu diesem Kuss gekommen war. Er war schlich und ergreifend Sherlocks naturgegebener Neugierde zum Opfer gefallen, worauf er sich definitiv nichts einzubinden brauchte. Welche Erkenntnisse dieses angebliche ‘Experiment’ dem Detektiv allerdings im Endeffekt hatten bringen sollte,… war dem Doktor immer noch nicht ganz klar. Sherlock hatte, bevor er ihn geküsst hatte, zu ihm gesagt, dass er selbst nicht geahnt hätte, welche Auswirkungen die leichte Berührung ihrer Lippen im Barcode auf ihn haben würde, vielleicht hatte  das 'Experiment' ja was damit zu tun, aber woher sollte John das wissen, er konnte ja immer schon Sherlocks merkwürdigen Gedankengängen nur schwer folgen.
 

“Nun dann,.. ist ja... gut! Hier meine Bedingung, bzw. eigentlich Bedingungen. Sie suchen sich gefälligst jemand anderen für diese Art von 'Experimenten' und Sie unterlassen es ein für alle Mal mich erneut zu duzten! ” John versuchte neutral zu klingen, konnte aber das Gefühl nicht gänzlich los werden, benutzt worden zu sein. Sherlock hätte sich jede Frau oder auch jeden anderen Mann schnappen können um dieses 'Experiment' durch zu führen, dachte er zumindest. Außerdem wollte er weder körperlich noch sprachlich dem Jüngeren so nahe sein. Sherlock derweil ließ sich natürlich nicht täuschen… er sah es dem Älteren an, dass es ganz und gar nicht gut war… die erste Bedingung schien ihm aber zumindest logisch und bei der zweiten war er sogar fast ein bisschen peinlich berührt, dass er offensichtlich, schon wieder, irgendwann im Gespräch angefangen hatte den Kleineren zu duzten. War ihm selbst gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo John es ansprach, ja, gestern Abend im Wohnzimmer und letzte Nacht in der Küche war ihm das auch passiert. Er hatte zwischen durch einfach irgendwann im Verlauf des Gesprächs ins Du gewechselt und weil John kommentarlos mitgemacht hatte, war es ihm überhaupt nicht aufgefallen. Er ließ es aber ausnahmsweise sein, alle seine Beobachtungen laut aus zu sprechen oder mit dem Kleineren zu verhandeln, er hätte eh nicht gewusst worüber und ließ seinen Mitbewohner wenigstens heute mal damit in Ruhe - es war für sie beide wohl eh das Beste.
 

Das er ihn angelogen hatte, lag ihm schwerer im Magen, als er gedacht hätte. Wie auf Kommando ertönte ein erneutes Piepen und ein “Pling”, dann ein kurzes Ruckeln, ein Klingen, und schon bewegte sich der Aufzug endlich weiter. Eine freundliche weibliche Computerstimme bestätigte den zwei Männern noch, dass sie außer Gefahr waren und wenige Augenblicke später öffnete sich die Fahrstuhltür vor ihnen zum gewünschten Stockwerk. ENDLICH DRAUßEN - war der erste Gedanke, der sowohl John als auch Sherlock in den Sinn kam, als sie darauf hin auch schon einen Fuß ins Freie setzten. Erleichtert und mit dem eisernen Willen, das Gesprächsthema von eben komplett abzuhacken, lief der Doktor schon seinem Kollegen hinterher, als dieser sich auch gleich, augenscheinlich schon wieder voll und ganz auf auf ihren Fall konzentriert - in Richtung ‘Gerätehalle’ aufmachte. Insgeheim wollte Sherlock das Ganze eigentlich nicht 'auf sich beruhen' lassen. In nächster Zeit vielleicht nicht, aber nach dem der jetzige Fall gelöst wäre, mussten Sie das dann wirklich endlich klären… Sherlock wollte bei Gelegenheit seine Lüge richtig stellen, aber momentan!?... Was war er doch nur für ein jämmerlicher Feigling - eigentlich sie beide.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  White-Orchidee
2023-12-14T06:54:15+00:00 14.12.2023 07:54
Oh man…
🤦🏼‍♀️
Sherlock ist genauso wenig eifersüchtig wie ich in dieser fanfic verliebt!


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