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Vergessene Erinnerungen

von

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Bestellung

Zelgadis war gerade dabei, seine Unterlagen zu sortieren, als Amelia reinstürmte.

"Zel! Zel!", rief sie ihm entgegen, "hast Du das heute Vormittag auch gespürt?"

"Hmm... heut vormittag ?" grübelte er, "ich wüsste jetzt nicht."

Natürlich hatte er was gespürt - etwas Gefährliches - aber er wollte es sich nicht anmerken lassen.

"Irgendwer... nein-nein-nein-nein", sie schüttelte energisch den Kopf, "irgendWAS wird heute noch passieren! Irgendwas Schreckliches..."

Zelgadis schaute zu ihr auf und unterbrach seine Tätigkeiten. So hatte er sie noch nie erlebt.

Verdutzt sprach er aus, was ihm zuerst in den Kopf kam:

"Wirst Du verfolgt ?"

"Nein, das ist es nicht ! Sowas hätte ich gemerkt !"

"Vielleicht plant irgendwer ein Attentat auf Dich..." meinte Zelgadis - zwar nur als Scherz, aber das war wohl gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Amelia heulte los.

"Du-u meinst, da-aß es ir-irgendwer-er es auf mei... *snief* meinen Posten abgesehen hat?", wimmerte sie ihn fragend an.

"Hmm...", er dachte nach und verschweigte, daß es nur ein Witz gewesen war.

"Hmm...", machte er nochmal, "ja doch, das könnte sein."

Er zog es tatsächlich in Betracht. Schließlich gebührte so ein Amt einem erfahrenem Magier mit Führungsqualitäten. Nicht, weil Amelia weniger qualifiziert war, eher weil sie noch so jung war...

Amelia, anscheinend wieder die Alte, hatte ihre Fassung wiederbekommen. Sie wischte sich schnell die Tränen weg und posierte plötzlich vor Zelgadis.

"Hah! Die Gerechtigkeit wird siegen, und mich beschützen ! Mögen die Fäuste der Gerechtigkeit ihn strafen, der es wagt, eine Untat zu begehen..."

Jetzt fängt das schon wieder an, dachte Zelgadis und packte sich an den Kopf.

"Amelia", sprach er sie an.

"... für die Gerechtigkeit !! Niemand soll der Gerechtigkeit die Stirn bieten und..."

"AMELIA !!", versuchte er es nochmal lauter.

"...dann werde ich ihn der strafenden Justiz übergeben und..."

"FRAU DEKAN !!", unterbrach er sie wirsch.

Erschrocken fuhr sie herum und schaute sich um.

"Was? Wer? Wie? Wo?", stammelte sie und bekam ihre Fassung wieder, "Ach Zel... Du sollst mich doch nicht so nennen!"

Zelgadis seufzte erleichtert - nur die Minister nannten sie so. Seitdem sie auf Drängen von Philionel die Führung der Akademie übernommen hatte, war sie irgendwie schreckhaft und anders geworden. Vielleicht der ganze Stress...

"Amelia", er seufzte nochmal, eigentlich wollte er sich das nicht anmerken lassen, "ich habe es auch gemerkt. Aus irgendeinem Grund bekam ich heute während den praktischen Übungen bei der Erdmagie eine Gänsehaut."

Sie schaute ihn mit grossen Augen an. "Zu genau der Zeit hatte ich das Gefühl auch !"
 

Im 'fröhlichen Waldkauz', wie die Schenke genannt wurde, hatten Lina und Naga bereits einen freien Tisch gefunden und warteten nun auf die Speisekarte. Der Wirt, ein kleiner rundlicher Mann, der mit seiner Sehhilfe so aussah wie eine Eule, drängte sich durch die vollbesetzten Tische und begrüsste seinen Stammgast freudestrahlend.

"Miss Lina ! Wie schön Sie wiederzusehen !", sagte er mit einer einladenden Geste und hielt ihr die Speisekarte hin.

"Äh...", machte es plötzlich von der Seite, "könnte ich bitte auch eine Speisekarte haben?"

Der Wirt, sichtlich überrascht einen Gast übersehen zu haben, drehte sich zu ihr rum. Ihre Kleidung, eine lange, braune Hose mit einem weissen, übergrossen Pullover, bei dem noch die Konturen verrieten, daß sie eigentlich sehr großzügig ausgestattet war, verhüllte eine schöne Frau mit lila-schwarzen Haaren.

"Oh... Verzeihung Madame", entschuldigte er sich und nahm vom leeren Nachbartisch eine dort liegende Karte. Danach wendete er wieder sein Gesicht voller Erwartung zu der ihm mehr bekannten Person und wartete.

"Ähh...", machte es wieder schüchtern von der Seite. Der Wirt drehte sich wieder zu ihr rum.

"Ich hätte gern von hier...", sie deutete mit ihrem Finger auf den obersten Punkt der Karte, "...bis hier." sagte sie, fuhr mit dem Finger die gesamte Karte runter und hielt kurz vor den Salaten. Während Lina noch sichtlich konzentriert über der Speisekarte hing, schrieb der Wirt voller Elan, einen neuen Kunden gefunden zu haben, alles auf. Danach wendete er sich wieder Lina zu und erwartete ihre Entscheidung. Kurz darauf lächelte Lina, deutete auf das Ende der Karte und sagte:

"Ich hätte gern den Schneckensalat, aber bitte ohne Eier."

Sichtlich überrascht - nein, erschrocken - schaute er sie entsetzt an. Er gewann jedoch schnell seine Fassung wieder und schrieb sich ihren Wunsch auf.

"Und was wollen die Damen trinken ?", fragte er sie.

"Wasser", kam es synchron von beiden Seiten.

Mit dieser Order schob sich der Wirt wieder sichtlich verwirrt durch die Menge...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sorako
2004-03-27T13:09:34+00:00 27.03.2004 14:09
*grins* Da scheint sich was anzubahnen. ^^

Kleiner Tipp: Achte auf die verwendeten Zeiten, du neigst zu Sprüngen zwischen Vergangenheit und Gegenwart... =)


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