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Spellbreaker

von

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Reise in die Vergangenheit

Dunkelheit umgab ihn und wie auch bei Snape begann sich eine unangenehme Szene aus seinem Leben nach der anderen vor ihm abzuspielen. Panisch versuchte er sie abzuwehren, nur um von noch grausigeren Visionen heimgesucht zu werden.
 

Plötzlich fühlte er eine Hand in seiner, die ihn bestimmt aber sanft um dreht.
 

"Harry, ich habe doch gesagt, wir gehen zu mir.", hörte er Rajas Stimme leise neben sich lachen.
 

Ihre Präsenz in seinem Geist war so ganz anders als die von Snape. Der hatte immer mit roher Gewalt in seinen Geist einzudringen versucht, während Raja ihn sanft in eine bestimmte Richtung führte. Trotzdem spürte er die Kraft, die in ihrem Geist wie eine zum Sprung geduckte Raubkatze bereitstand.
 

"Fass nichts an, was ich dir nun zeige, denn wir befinden uns gleich in meinen Erinnerungen.", vernahm er sie wieder kurz neben sich und dann stürzte er zum zweiten Mal.
 

Es war kälter.
 

Obwohl er wusste, dass er sich im Moment nicht in einer körperlichen Gestalt befand, sondern eher wie in einem Denkarium in Gedanken umherging, fröstelte er. Alles um ihn herum schien eienr völligen, fast zwanghaften Kontrolle unterworfen.
 

Er konnte Raja zwar immer noch nicht sehen, spürte aber, wie sie wieder kurz hinter ihm war. Langsam schob sie ihn auf einen hellen Punkt zu, der rasch größer wurde und dann befand er sich in einem kleinen Wohnzimmer.
 

Es erinnerte ihn an das der Dursleys, wenn auch die Möbel langen nicht so teuer und ein wenig abgenutzter waren. Auf dem Boden, saß ein kleines Mädchen in einem undefinierbaren Alter zwischen zwei und drei. Drei Erwachsene betraten den Raum. Eine schlanke, dunkelhaarige Frau, die Raja sehr ähnlich sah, ein Mann mit zu einem strengen Zopf gebundenen, schwarzen Haaren und eine ältere Frau jenseits der Vierzig mit aschblonder Dauerwelle. Die drei sprachen miteinander.
 

"Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.", sagte die ältere Frau gerade. "Ihr wisst doch, wie sie ist."
 

"Sie wird es schon mögen und vorsichtig sein.", gab die andere Frau abschätzig zurück, ging zu dem Kind und holte aus ihrem Umhang ein kleines Knuddelmuff heraus.
 

Freudig grapschte das Mädchen nach dem Tier und fing an, es zu herzen und zu küssen.
 

"Na, siehst du, Anne, alles in Ordnung.", lächelte die Frau und kam zu den beiden anderen zurück. "Wir werden sie irgendwann zu uns holen, vergiss das nicht."
 

Plötzlich kam ein verängstigtes Quieken aus der Richtung des Mädchens, dann ein Schrei und es gab einen kleinen Lichtblitz.
 

Die ältere Frau stürzte zu dem Kind, das angefangen hatte zu weinen und hob es auf den Arm. Auf dem Boden lag immer noch das Knuddelmuff, aber es bewegte sich nicht mehr.
 

"Da seht ihr es!", schimpfte die blonde Frau. "Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt ihr keine magischen Dinge mehr mitbringen. Wenn ihr ihr eine Freude machen wollt, dann kauft doch einfach ein ganz normales Bilderbuch."
 

Der Mann ging nun und hob das tote Tier auf. "Sie hat ihm die ganze Magie entzogen!", brachte er fassungslos hervor. "Das hat es umgebracht."
 

Die dunkelhaarige Frau, die ja ganz offensichtlich Rajas Mutter war, machte einen raschen Schritt auf die ältere zu und zischte: "Gewöhn dich nicht zu sehr an sie. Wir haben noch viel mit dem kleinen Biest vor."Den zweifelnden Blick ihres Partners sah sie nicht.
 

"Nette Eltern", murmelte Harry, als die Erinnerung um ihn herum verblasste.
 

"Ich werde dir noch was anderes zeigen." Hörte er Rajas Stimme um sich herum. "Das wird dich auch interessieren."
 

Wieder kam ein Lichtpunkt auf Harry zu und er befand sich wieder in dem kleinen Wohnzimmer. Draußen war es dunkel und Regen peitschte gegen das Fenster. Die kleine Raja saß auf dem Schoß ihrer Pflegemutter und bekam eine Geschichte vorgelesen.
 

Plötzlich gab es draußen mehrere laute Knall-Geräusch, die Harry als Apparierungs-Nebenwirkung zu erkennen gelernt hatte. Kurz darauf splitterte die Vorder-Tür und mehrere vermummte Todesser stürmten in den Raum. Harry konnte in einem Blitzlicht eine zusammengesunkene Gestalt auf dem Rasen vor dem Haus erkennen.
 

Und dann betrat ER den Raum. Obwohl er völlig in einen dunklen Umhang gehüllt war, erkannte ihn Harry sofort: Voldemort höchstpersönlich.
 

"Gib mir das Kind!", forderte er die Frau auf, die sich mit dem weinenden Kind in die hinterste Ecke gedrückt hatte. "Und dir wird nichts geschehen."
 

"Das ich nicht lache, Tom Vorlost Riddle"stieß die Frau wütend hervor,"du hast doch sowieso vor mich zu töten. Ich werde dir Raja nicht ausliefern."
 

"Du hast Recht, ich würde dich nicht am Leben lassen.", kam es erneut aus dem dunklen Schatten unter dem Umhang. "Aber Tom Riddle existiert nicht mehr, elende Squib"
 

Mit diesen Worten richtete er seinen Zauberstab auf die Frau und der tödlicher Fluch traf diese genau ins Herz. Ohne einen weiteren Laut, brach sie zusammen.
 

Voldemort lies den Stab wieder sinken und trat nun auf das völlig verängstigte Mädchen zu: "Komm Kleines, du brauchst dich nicht zu fürchten. Schau, wer hier ist." Bei diesen Worten wies er zur Tür in der nun Regulus Black stand, rechts und links flankiert von einem Todesser. Er wand sich und schüttelte immer wieder den Kopf.
 

Harry begriff, dass er offensichtlich gegen den Imperius-Fluch ankämpfte. Plötzlich riss er sich los und sprang auf Voldemort zu.
 

"Herr, das dürft ihr nicht. Sie ist doch noch ein kleines Mädchen. Sie kann es nicht kontrollieren. Lasst sie gehen."
 

"Du wagst es, mir Vorschriften zu machen?", antwortete dieser belustigt. "Nun ich brauche dich nicht mehr, du kannst gehen." Mit diesen Worten hob er erneute den Stab und das grüne Leuchten des Aveda Kedavra- Fluches streckte auch Rajas Vater zu Boden.
 

Voledemort wand sich wieder dem kleinen Mädchen zu, dass inzwischen aufgehört hatte zu weinen. Aus großen Augen sah es die dunkle Gestalt vor sich an. Dann schweifte der Blick des Mädchens über die Leichen am Boden und schließlich wieder zurück zu Voldemort.
 

"Pack sie ein, Lucius, und dann verschwinden wir hier.", wies er den einen der an der Tür stehenden Todesser an. "Macht sie notfalls gefügig."
 

Der Angesprochene kam auf das Mädchen zu und streckte die Hand nach ihr aus. Als sie vor ihm zurückwich, hob er seinen Zauberstab und murmelte:"Imperio!"
 

Und der Raum explodierte.
 

Als nächstes sah Harry das Mädchen weinend über der Leiche seiner toten Ziehmutter liegen. Neben ihr saß ein älterer Mann und strich ihr immer wieder tröstend mit der Hand über den Rücken.
 

Einige Männer und eine weißhaarige Frau betraten das völlig verwüstete Wohnzimmer unter ihnen erkannte Harry Professor Dumbledore. Sie musterten das Chaos. Ein steifer Mann, der Harry ebenfalls bekannt vorkam, führte gerade aus:
 

"Nein, Miss Bagnold, leider wurden keiner der Anhänger lebend oder tot aufgefunden. Es wird aber nach ihnen gefahndet. Die Energiefreisetzung durch das Mädchen muss eigentlich Verletzungen zur Folge gehabt haben."
 

Demnach musste die Frau Millicent Bagnold sein, die frühere Zauberei-Ministerin. Und der Mann, war Bartemius Crouch, ihr Nachfolger.
 

"Ach Albus, ich werde langsam zu alt für diesen Job. Vielleicht sollten sie es sich doch noch einmal überlegen, ob Sie mich nicht ablösen wollen.", seufzte sie und ignorierte geflissentlich den missmutigen Blick von Barty Crouch.
 

"Aber sie wissen doch, Milli, dass ich meine Aufgabe in der Ausbildung unseres Nachwuchses sehe.", antwortet Dumbledore und ging zu dem älteren Mann hinüber. "Mein Beileid, Jerry. Es tut mir leid, dass sie Anne auf diese Weise verlieren mussten. Wir werden..."
 

"...mir Raja nicht auch noch wegnehmen.", begehrte dieser auf. "Sie ist das Einzige, was mir von meiner Frau geblieben ist."
 

"Aber sie müssen doch einsehen, Mister Banes", mischte sich nun Mister Crouch ein, "dass sie eine Ausbildung braucht."
 

"Ja, natürlich.", sank Raja Ziehvater nun wieder in sich zusammen. "Sie haben ja recht. Bitte Albus, kümmern sie sich darum. Anne hätte das so gewollt. " Hoffnungsvoll sah er den weißbärtigen Mann an, der daraufhin nickte.
 

Harry schluckte. So ähnlich musste die Szene bei seinen Eltern auch ausgesehen haben. Die Todesser hatten ihre Taktik sicher nicht so schnell geändert. Kein Wunder aber, dass sie nach dieser fehlgeschlagenen Aktion seine Eltern sofort getötet hatten und nicht wie Nevilles Eltern zunächst gefoltert. Sie wollte kein Risiko eingehen.
 

Raja nahm in wieder bei der Hand. Und führte ihn auf einen weiteren Lichtpunkt zu.
 

"Was jetzt noch?", fragte er verwundert.
 

"Na du wolltest doch wissen, warum ich nach Schweden gebracht wurde.", antwortete Raja.
 

Harry stand in einem Raum der Schule. Albus Dumbledore sprach gerade eindringlich auf jemanden ein, den Harry nicht sehen konnte. Neugierig ging er um die Erinnerungs-Gestalt herum und erstarrte.
 

Vor dem Schulleiter stand ein etwas fünfjähriges Mädchen mit vor Wut verzerrtem Gesicht. Die kleinen Hände waren zu Fäusten geballt und leuchteten in dem Licht, das Harry nun schon ein paar Mal beobachtet hatte. Auf dem Boden lagen die Reste eines Denkariums, dessen Inhalt sich langsam auf dem Boden ausbreitete. Er schien jedoch nicht wie sonst innerlich zu leuchten, sondern floss sich in trüben, öligen Schmieren vor die Füße des Mannes, der soeben sagte:
 

"Raja, wenn du nicht lernst, dich zu beherrschen, wirst du aus der Zauberwelt verbannt werden. Ich kann nicht das Risiko eingehen, sämtliche Unterrichts-Materialien und meinen persönlichen Besitz von dir kaputt machen zu lassen, nur weil du wütend bist. Ich verstehe zwar, dass dich diese Bilder erschreckt haben, jedoch hattest du nicht das Recht sie zu zerstören."
 

"Ich will gar nicht zaubern können. Zaubern ist böse. Sie haben mir meine Mami weggenommen.", schrie das Mädchen daraufhin. In ihren kleinen Augen glitzerten Tränen der Trauer und des Zorns. "Ich will, dass es aufhört. Es soll nicht immer alles kaputtmachen."
 

"Deshalb wirst du lernen müssen, es zu kontrollieren.", versetzte ihr Professor Dumbledore sanft. Doch da weder ich, noch meine Kollegen das Risiko eingehen können, dich weiter hier zu behalten, wirst du mit deinem Vater ins Ausland gehen. Dort wirst du alle Bücher und sonstige Dinge zu Verfügung gestellt bekommen, die du dir wünschst. Um zu lernen. Und wenn du gelernt hast, mit deinem Talent umzugehen, darfst du wieder in unsere Gemeinschafts zurückkehren."
 

"Aber warum können wir denn nicht in England bleiben?", fragte das Mädchen traurig.
 

Der Schulleiter hob bedauern die Schultern. "Weil die immer noch flüchtigen Anhänger Voldemorts immer noch nach dir auf der Suche sind. Sie wollen mit deiner Hilfe ihre gefangenen Kameraden aus Askaban befreien, da sie sonst nicht an den Dementoren vorbeikommen. Deshalb ist es unheimlich wichtig, dass niemand weiß, dass du noch lebst. Alle Beteiligten deiner Rettungs-Aktion haben einen besonders starken Vergessens-Trunk genommen, damit es ihnen niemand auch unter Folter entreissen kann. Wenn die Mauern von Askaban geöffnet würden, wäre niemand mehr sicher. Ich werde der Einzige sein, der noch von deiner Existenz weiß. Und es gilt auch noch das Leben eines andere Kindes zu schützen: Harry Potter. Seine Eltern wurden ebenso getötet wie deine. Aber damit er nicht in Gefahr gerät, musst du gehen."
 

"Warum, was ist denn so wichtig an ihm?", fragte das Mädchen trotzig.
 

"Er ist der Einzige, der Voldemort endgültig besiegen kann, denn dieser ist zwar im Moment verschwunden, aber ich denke, er wird wieder kommen. Ich habe bereits kurz nach dem Tod deiner Ziehmutter ein sehr interessantes Gespräch mit einer neuen Lehrerin gehabt, die mir dieses bestätigte."
 

"Professor Trelawney!", fuhr Harry aus dieser Erinnerung zurück. "Und ihre Prophezeiung."
 

"Ganz genau.", antwortete Raja leise. "Ich habe inzwischen den Rest der Geschichte von Professor Dumbledore erzählt bekommen."
 

"Dann war ich der Grund, aus dem du hier wegmusstest?, fragte Harry weiter.
 

"Nicht nur, du hast es ja gesehen. Ich und meine unkontrollierte Kraft war eine Gefahr, die möglichst von der Zauberwelt ferngehalten werden musste."
 

Sanft berührte ihr Geist Harrys.
 

"Komm, wir gehen nach oben."
 

Und mit diesen Worten zog ihn wieder zurück in die Gegenwart.



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