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Dungard

von

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Kapitel III: Die Macht des Schwertes

Kapitel III: Die Macht des Schwertes
 

Der Abstieg war wesentlich weniger Anstrengend als der Aufstieg, obwohl dies zwar für gewöhnlich immer so war, fiel es ihm so leicht, dass er stark vermutete, dass dieses Schwert ihm Kraft gab.

»Ich glaube ich gebe dir einen Namen, du ... bist irgendwie eine besondere Waffe ...«, sagte Salazar schließlich zu dem Schwert, obwohl der sich dabei reichlich bescheuert vorkam mit einem Stück Metall zu reden.

Das Schwert öffnete zaghaft das geschlossene Auge, dass an seinem Schwertgriff angebracht war und gähnte herzhaft, bevor es mit seiner Pupille Salazar fixierte. »Danke, ich brauche keinen Namen, ich besitze bereits einen. Mein Name ist Soul und ich bin froh, dass du endlich gekommen bist, weißt du? Ich hab schließlich knapp 25 Jahre in diesem verkommenen Tempel gewartet das du mich abholst.« sagte das Schwert schließlich und zwinkerte ihm zu, was bei einem Schwert schon etwas lustig aussah.

Salazar hatte sich so sehr erschreckt, als dieses Schwert angefangen hatte mit ihm zu reden, dass er beinahe den schmalen Bergpfad auf dem er ging hinunter ins Tal gefallen wäre. War ihm die Luft in dieser Höhe nicht bekommen oder war er ganz einfach von alleine bekloppt geworden, das konnte doch unmöglich wahr sein, dass dieses Schwert mit ihm redete - oder doch?

»Keine Angst, du bist nicht wahnsinnig geworden, ich kann wirklich reden.«, sagte Soul in einem recht missgelaunten Ton zu ihm, als hätte er seine Gedanken lesen können.

»Ich ... ich habe noch nie ein sprechendes Schwert gesehen.«, druckste Salazar herum, denn seine Verwirrung über die Geschehnisse hatte ihn nun endgültig übermannt.

»Gibt ja auch nicht allzu viele von uns.«, entgegnete Soul und beschloss es dabei zu belassen, denn den restlichen Abstieg redete die schwarze Klinge nicht ein weiteres Wort mit ihm - war dieses Schwert ... eingeschnappt? Konnte ein Schwert, selbst wenn es reden konnte, beleidigt sein? Irgendwann würde er das Ding von einem Magier gründlich auseinander nehmen lassen und das herausfinden.

Als er endlich das Gebirge heruntergeklettert war, wobei er sich dank einigen Malen stolpern ein paar Schürfwunden an den Armen zugezogen hatte, ging er in der kleinen Stadt sofort und ohne Umwege zu den Stallungen, denn wenn er überhaupt noch vorhatte Sarahphin einzuholen, musste er reiten, denn schließlich dämmerte es bereits zum Abend, und sie hatte ihn im Morgengrauen allein gelassen und war aufgebrochen um zu der Hafenstadt zu kommen und das Schiff zur Elfeninsel zu besteigen.

Als er die Stallungen erreichte, bemerkte er, dass dort niemand mehr war - Pech für ihn; Wenn er nun noch eine Chance haben wollte Sarahphin einzuholen, dann konnte er unmöglich bis zum nächsten Morgen warten, es half alles nichts, er musste loslaufen und irgendwie hoffen, dass sie nicht allzu zügig ging.
 

Sarahphin war schon den ganzen Tag gewandert, sie hatte zwischendurch nur ein einziges mal, kurz nach der Mittagszeit, an einem kleinen Waldstück gehalten um sich ein paar Beeren als Mahlzeit zu pflücken - als Heilerin wusste sie zum Glück welche sie essen konnte und welche nicht.

Sie wollte Salazar vergessen - sie empfand nichts für diesen jungen Mann, aber irgendwie war er ihr eine sympathische Reisebegleitung gewesen, und sie fand es traurig sich so schnell von ihm zu trennen, sie hätte ihn gerne noch eine Weile dabei gehabt. Aber es ging nun mal nicht anders, sie hatten völlig verschiedene Ziele für ihre Reisen. Nun, der Abschied war schnell und schmerzlos gewesen, damit sie nicht noch daran dachte auf ihn zu warten oder ähnliches, denn sie hatte eine wichtige Aufgabe auf der Insel der Elfen, die keinen Aufschub duldete, die konnte es sich einfach nicht erlauben auf ihn zu warten - außerdem hasste sie lange Abschiede oder freudige Wiedersehens Feiern und ähnlich bescheuerte Bräuche.

Nun dämmerte es bereits und sie hatte ihr Ziel noch nicht erreicht, das war auch heute völlig unmöglich, das wusste sie. Sie würde ihr Ziel morgen, irgendwann gegen Mittag, erreichen, besser als nicht - so hatte sie vor der Abfahrt des Schiffes noch ein wenig Zeit um sich auszuruhen, es fuhr gegen Abend, etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang ab.

Sie schlief die Nacht sehr gut durch und erreichte am nächsten Mittag, ohne weitere Zwischenstopps oder besonders erwähnenswerte Ereignisse, die Hafenstadt Tarika.

Es ging dort ein wenig rauer zu, als in dem Kloster, das merkte sie sofort als sie an der örtlichen Kneipe vorbeiging - mit solchem Gesinde wollte sie keinesfalls zu tun haben; Leider blieb ihr das nicht erspart, denn wider Erwarten war diese Kneipe zugleich das einzige Gasthaus der Stadt, in dem man zur Zeit noch ein Zimmer bekommen konnte, nun gut, dann würde sie sich für die verbleibenden paar Stunden eines mieten und dann zum Schiff gehen, sie wollte jedenfalls so wenig wie möglich mit den Männern hier reden, viele von ihnen waren entweder Piraten, Mörder oder betrunken - oder auch eine äußerst unschöne Mischung aus allen diesen Faktoren.
 

Salazar war die ganze Nacht durchgelaufen und spürte seltsamerweise keinerlei Ermüdung, im Gegenteil, als er gegen Mittag die Stadt Tarika bereits am Horizont erkennen konnte, war ihm, als hätte er lange und gut geschlafen, obwohl er einwandfrei wusste, dass dies nicht der Fall gewesen war; auch war er wesentlich schneller gelaufen, als er es beabsichtigt hatte zu tun.

»Ist ganz angenehm von meiner Kraft zu profitieren oder?«, sagte Soul, als hätte er seine Gedanken gelesen; Endlich hatte er das Drachenauge wieder geöffnet und angefangen mit ihm zu reden, denn Salazar war trotz der Tatsache sich immer noch gehörig erschrocken zu haben froh, dass die Waffe wieder mit ihm zu reden begann.

»Das ... das bist du? Laufe ich wegen dir schneller und werde nicht müde?«, fragte Salazar unsicher, worauf er von Soul zur Antwort bekam, dass dies nur teilweise die Wahrheit war. »Ich lasse dich ein wenig schneller laufen, das stimmt, aber deine Müdigkeit kann ich nur herauszögern, nicht aber völlig verhindern.«, bekam Salazar schließlich von Soul erklärt. »Und nun lauf weiter wenn du diese Stadt noch vor dem Abend erreichen willst um diese ... wie hast du die ganz Zeit gemurmelt? ... Sarahphin einzuholen, wenn ihr Schiff wirklich gegen Abend ausläuft.«

Salazar war nicht mal mehr überrascht, dass Soul ihn die ganze Zeit hatte murmeln hören, schließlich war weit und breit kein anderes Geräusch gewesen, dass ihn dabei hätte stören können, so nahm er diesen Kommentar stillschweigend hin und beschleunigte seinen Schritt noch ein wenig und lief weiter auf die Stadt zu.
 

Es war Abend geworden und am Hafen Tarika's war es nahezu unheimlich Still für diese Uhrzeit, aber das ließ sich leicht erklären, denn bis auf die Besatzung eines kleinen Reiseschiffes in Richtung der Elfeninsel würde heute kein Schiff mehr auslaufen, sodass alle anderen Seeleute in der kleinen Hafenkneipe oder sonstigen Pinten und Bordellen der Stadt verkehrten, statt unnötig zu arbeiten.

Sarahphin war gerade aus dem Zimmer gekommen und war auf dem Weg zum Schiff - glücklicherweise wurde ihr erlaubt es jetzt schon zu betreten, denn so blieb ihr erspart weiter das Gegröle der besoffenen Kneipengäste mit anzuhören.

Salazar seinerseits hatte den Stadtrand nun erreicht und rannte in Richtung Hafen, aus Angst das Schiff zu verpassen, dass ihn ebenfalls auf die elfeninsel bringen sollte; Er wollte Sarahphin nicht nur unbedingt wieder sehen, sondern wollte auch zwingend auf diese Insel, denn wenn ihm irgendwer sagen könnte, was es mit Soul auf sich hatte, dann eine der Magierinnen der Elfen.

Er schaffte es zum Hafen, das Schiff lag noch da, wo es sein sollte. Allerdings hatte er kein Geld um für die Überfahrt zu zahlen, und so musste er das Risiko es zu verpassen in Kauf nehmen, um noch eine der Kneipen aufzusuchen und sich dort mit ein paar Kartenspielen das Geld zusammenverdienen.

Er war kein Profispieler, aber immerhin war er nüchtern, das allein gab ihm schon einen entscheidenden Vorteil den anderen Spielern gegenüber und schließlich hatte er schon nach kurzer Zeit das Geld für die Überfahrt zusammengespielt.

Er hastete wieder hinunter zum Hafen und sah, dass das Schiff gerade ablegte - »Jetzt oder nie!«, dachte Salazar und legte einen Sprint bis zur Hafenmauer hin um dann mit einem gewaltigen Satz auf das Schiff zu springen.

Eigentlich war es ein Verzweiflungssprung gewesen und er hatte nicht damit gerechnet es auch nur Ansatzweise zu schaffen, doch das war wohl wieder etwas, dass er Soul verdankte.

»Hey! Könnt ihr mir mal verraten wie ihr hier rauf gekommen seid? Ihr wart doch eben noch nicht da!«, wurde Salazar, der sich zum Hafen umblickte um die Distanz, die er soeben übersprungen hatte, anzusehen, angeraunt; Es war ein Matrose, der sichtlich ungehalten über den vermeintlich blinden Passagier war. Er krallte Salazars Arm und schleifte ihn, bevor dieser auch nur ein Wort erwidern konnte, zum Kapitän des Schiffes, der augenblicklich drauf und dran war, ihn über Bord werfen zu lassen.

Zu seinem Eigenen Glück war Salazar schnell genug dem Mann das Geld für die Überfahrt in die Hand zu drücken, sodass dieser schließlich annahm ihn ebenfalls zur Insel der Elfen zu bringen, denn schließlich bekam er gutes Geld dafür, wieso also keinen weiteren Kunden mitnehmen.

Salazar wurde zu einer Kabine geführt, die - so entnahm er den Kommentaren des Matrosen - von einer jungen Frau bewohnt wurde, die nach Salazars Meinung niemand anderes als Sarahphin sein konnte. Er ging hinein um sich ein wenig auszuruhen; Er hatte sie gefunden und sie würden mindestens zwei Tage an Bord sein, also eilte es nicht mit ihr zu reden, er würde sie morgen beim Frühstück oder sonst wo auf dieser Nussschale schon antreffen, das reichte ihm aus, im übrigen war nun auch Souls Macht begrenzt und er wurde endgültig müde.

Am nächsten Morgen war er wieder gut erholt, er war ein klein wenig Seekrank, da es das erste mal war, dass er auf einem Schiff war, aber er war erholt.

Salazar zog sich rasch an, was mit seiner Rüstung so seine Weile dauerte, und steckte Soul in seinen Gürtel - er vermied es ihn in die Schwertscheide zu bugsieren, denn er vermutete, dass dies einem sprechenden, schnell eingeschnappten, Schwert nicht allzu sehr zusagen würde.

Am Frühstückstisch begegnete er Sarahphin nicht, erfuhr aber, dass sie bereits hier gewesen war und sich bereits wieder in ihr Zimmer zurückgezogen hatte.

»Nicht sehr viel an andere Personen gewöhnt wie's aussieht, kapselt sich ja völlig ab.«, dachte sich Salazar, während er sich auf den Weg zu ihrer Kabine machte, die ja genau neben seiner eigenen lag.

Er klopfte an und von drinnen hörte er tatsächlich Sarahphins Stimme, die ihm - in der Annahme er sei der Kapitän, denn gesagt hatte er nichts - zu verstehen gab, sie würde sich kurz etwas anziehen und ihm dann öffnen.

Salazar widerstand dem Gedanken durch das Schlüsselloch zu sehen und wartete stattdessen brav darauf, dass man ihm öffnete; Sarahphin war sichtlich überrascht, als sie ihn und nicht den Kapitän des Schiffes vor ihrer Kajütentür stehen sah.

»Was ... was tust du denn hier?«, fragte sie verwirrt aber keinesfalls in einem Ton, der ihre Freude überspielen konnte - Salazar merkte, dass sie sich insgeheim gewünscht hatte ihn noch einmal zu sehen.

»Ich wollte noch mal mit euch reden, außerdem muss ich sowieso auf die Elfeninsel um mit einer der Magierinnen zu reden, da kann ich euch auch neu begleiten wenn ihr mich lasst.«, erwiderte Salazar, der sich mittlerweile höflich anschickte sie ein klein wenig zur Seite zu drängen um in das Zimmer zu kommen.

Sarahphin weigerte sich zunächst ein wenig ihn einzulassen, aber dann verschaffte sich Salazar doch mit seinem Überredungskünsten Zutritt, worüber Sarahphin nicht so entrüstet war wie sie ihm glauben machen wollte.

Sie redeten den Nachmittag durch und auch die halbe Nacht, dann ging jeder von ihnen schlafen - in seinem eigenen Zimmer.

Am nächsten Morgen trafen sie sich beim Frühstück und gingen nachdem sie angelegt hatten gemeinsam von Bord des Schiffes und betraten die Insel der Elfen - jeder mit seinen eigenen Zielen, aber beide gewillt den jeweils anderen noch eine Weile zu begleiten, schließlich war ihr letzter Abschied schon kurz und unangenehm genug gewesen, als das sie das allzu bald wiederholen müssten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Salazar
2004-10-24T10:46:26+00:00 24.10.2004 12:46
Wieso? *scheinheilig tu* Sie kann ja nich genau so sein wie deine im RPG, das wäre Diebstahl von geistigem Eigentum ;-)
Und an Soul darf ich rumferkeln so viel ich will, des is meiner XD
Von: abgemeldet
2004-10-24T10:33:49+00:00 24.10.2004 12:33
WAS HASSU AUS MEINE SARA GEMACHT!!!><
*lol*
...aber Soul is besser geworden...richtig...sympatisch...¬__¬


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