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Why me?

von

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Vertrauen zurück gewinnen

Hi,
 

da es mich ziemlich angekotzt hat, dass die ü, ä, und ß in diesem Ursprünglichen Kapitel nicht angezeigt wurden, und ich es auch nicht ändern konnte, hatte ich beschlossen es zu löschen.

E voila hier wieder hochgeladen...
 


 

Kapitel 4: Vertrauen zurück gewinnen
 

Thomas Herz fing augenblicklich zu rasen an, es hämmerte förmlich gegen seine Brust. Oliver würde es sicher spüren, aber viel interessanter war, dass Thomas stattdessen Olivers Herz immer stärker pochen spüren konnte.

Olivers Hände waren inzwischen an Thomas Armen entlang gestrichen, bis er die Umarmung löste und ihm intensiv in die Augen sah.

"Seit du da bist, habe ich angefangen mich unbewusst immer mehr zu verändern. Ich..." Oliver stockte. "Ich mag dich ziemlich gerne!"

Thomas musste hörbar schlucken. Ihm schossen sofort tausend Gedanken durch den Kopf. Sollte er vielleicht Oliver küssen, wo der sich ihm doch geradezu anbot? Thomas hielt inne und fixierte seine Augen. Oliver blickte sanft, außerdem hatte er seine Augen leicht geschlossen. Das dunkle Braun funkelte. Bruchteile von Sekunden wägte Thomas ab. Er sah es an Olivers Augen. Sie strahlten immer noch Freundschaft aus. Sofern Oliver auch zu einer Umarmung oder Berührung bereit war, aber diese Dinge gehörten irgendwie noch zu einer engeren Freundschaft. Und Thomas konnte nicht abstreiten, dass sich das gerade zwischen ihnen entwickelte. Langsam unterbrach er ihren Augenkontakt, ehe er sich ruhig aus Olivers Armen löste. Er fühlte sich sehr eigenartig, fast so, als hätte er diesen Moment ihrer intimen Berührung gebrochen.

"Die Pause muss gleich vorbei sein, ich wollte vorher noch eine Rauchen.", sagte er, um die komische Leere in ihm zu verdrängen. Er konnte Oliver nicht mehr ansehen. Langsam drehte er sich um und verließ den Raum.

"Kann ich heute zu dir kommen und alles genau erklären?", rief Oliver ihm nach.

Thomas drehte sich um und nickte, dann verschwand er eilig auf dem Schulhof. Von Olivers Worten und Taten war ihm ganz schwindlig, So das er sich Ausnahmsweise mal auf eine Bank setzte und dort rauchte. Seine Welt war wieder in Ordnung und noch mehr sogar als vorher! Sara konnte ihm nichts mehr anhaben, jetzt, da er wusste, dass Oliver nicht hinter ihrem Tun stand.

Nach wenigen Minuten sah er, wie Oliver auch auf den Schulhof ging und sich Freudestrahlend zu Sara stellte. Zu gerne hätte Thomas bei ihren Gesprächen gelauscht, da dies ja nicht möglich war, warf er seine aufgerauchte Zigarette weg und ging ins Gebäude.

Sara hatte sich angeregt mit Kathrin unterhalten, als sich Oliver hinter ihr stellte. Sie drehte sich zu ihm um und legte ihre Arme um seinen Hals.

"Warum so fröhlich, mein Süßer? Wo warst du überhaupt so lange?"

"Hab was gegessen und danach war ich auf Klo.", antwortete Oliver. Er drückte Sara lächelnd einen Kuss auf die Lippen.

Als sie sich an ihn schmiegte, schaute sie über seine Schulter und sah, wie Thomas wieder rein ging.

"Mist!", fluchte sie und wandte sich an ihre Freunde. "Jetzt ist der da wieder nach drinnen gegangen." Ein Deut auf Thomas. "Dann müssen wir ihm halt nächste Pause eins reindrücken!"

"Sara, das wird doch langsam langweilig! Dem macht das gar nichts mehr aus.", sagte Kathrin.

"Ach, bloß weil er heute früh mal seinen Mund dazu aufgemacht hat? Das bedeutet noch lange nichts! Immerhin war er nach unserem kleinen Anschlag am Montag zwei Tage lang nicht zur Schule gekommen!"

Es klingelte zum Unterricht.

Zu einer nächsten Pause kam es jedoch nicht. Ab der vierten Stunde hatten Thomas und Olivers Klasse vorläufigen Unterrichtsschluss, weil der Lehrer verhindert war. Thomas ging gemütlich nach Hause. Oliver sagte Sara noch tschüß, sie hatte bis zur siebten, ehe er auch nach Hause ging. Zu Hause angekommen, ging er zur offenstehenden Balkontür rein. Im Flur traf er auf seine Mutter, die gerade Bilderrahmen abstaubte. Sie wurde weiterhin rot, wenn sie ihren Sohn sah. Immer noch, weil sie ihn vor wenigen Tagen knapp bedeckt mit einer Erektion gesehen hatte. Schnell ging Oliver an ihr vorbei, hinauf ins Bad. Dort zog er sich zügig aus und stellte sich unter die Dusche. Er machte die Brause an und ließ sich von dem Schauer einfangen. Als er fertig war mit Duschen, wickelte er sich ein Handtuch um die Hüften. Er stellte sich vor dem Spiegel und betrachtete sich. Die Wassertropfen perlten ölig von seinem makellosen, muskelbepackten Körper ab.

"Was machst du nur?", flüsterte Oliver seinem Spiegelbild fragend entgegen. "Für eine Freundschaft bist du bereit deine perfekte Beziehung zu riskieren, an der du hart gearbeitet hast, um sie so perfekt hinzukriegen! Was ist nur los mit dir?" Er schloss die Augen und biss sich auf seine Unterlippe.

//Das ist doch verrückt! Alles verrückt! Aber verflixt noch mal ich werde schon das Richtige tun!!//

Als er seine Augen wieder öffnete, sah er, dass er sich nicht mehr abtrocknen brauchte. Es war so heiß, dass die Wassertropfen auf seinem Körper von alleine verdunstet sind.

Gleich nachdem er sich etwas Frisches angezogen hatte (eine blaue Jeanshose, die bis knapp über die Knie reichte und ein rotes weites Hemd), ging er zu Thomas.
 

Mit jeweils einem Glas Cola setzten sich die beiden zum Reden in den kleinen Garten hinter dem Haus.

"Als erstes: Hier die Sachen, die wir uns Montag und Dienstag aufgeschrieben haben." Oliver holte einige Hefter aus seinem Rucksack und reichte sie Thomas.

"Danke!", sagte der sichtlich verblüfft und legte die Hefter neben sich auf den Stuhl.

Oliver sah sein Gesicht und lachte." Immerhin war ich auch Maßgeblich daran Schuld, dass du diese Tage versäumt hast."

Kaum den Satz gesprochen, wurde er sich dessen bewusst. Er nippte verlegen an seinem Glas Cola. Das was er gesagt hatte, war nicht lustig gewesen! Doch Thomas lächelte.

"So hatte ich wenigstens mal Zeit, um die sturmfreie Wohnung hier zu genießen!", scherzte er.

Oliver lächelte erleichtert zurück.

Kurz herrschte Stille zwischen den beiden, bis Oliver zum eigentlichen Grund seines Besuchs kam.

"Es tut mir wirklich verdammt Leid dich geschlagen zu haben!", leitete er das Gespräch ein. "Aber ich hab mich von Sara dazu überreden lassen. Alles fing damit an, dass sie total sauer auf mich wurde. Am Morgen nach meiner Party hatte sie mitbekommen, dass ich, um dir Nachhilfe zu geben, beim Schwimmtraining ausgestiegen bin. Daraufhin ist sie total ausgerastet und hat so was gesagt, wie, ich hätte für sie im Laufe der Zeit nicht einmal das Training abgesagt und all so was. Sie war wirklich völlig durchgedreht und hat rumgeschrien und geweint. Na ja, dann wollte sie nicht mehr mit mir sprechen und mich auch nicht mehr sehen. Als ich es dann nach einigen rumversuchen endlich geschafft hatte, dass mir wieder verzeiht, hat sie diese Bedingung auf ersetzt. Die hieß, wenn ich unsere Beziehung retten will, dann soll ich dich ins offene Messer laufen lassen. Und dazu gehörte dann auch, dass ich dir etwas antue, weil sich dich absolut nicht leiden kann und du der Auslöser unseres Streits warst. Ich hatte also die Wahl, entweder ich mach was sie will, oder sie trennt sich von mir. Es ist mir unangenehm, Thomas, aber ich musste es tun."

Oliver trank einen großen Schluck Cola. Er hätte nie gedacht, wie einfach es war Thomas dies alles anzuvertrauen! Thomas hatte still Olivers Worten gelauscht.

"Aber wenn dir im Vorhinein bei der ganzen Sache schon so mulmig war, wieso hast du mich denn nicht darüber informiert? Dann hätte ich mich drauf einstellen können!", sagte er. Seine Mimik schwankte zwischen Wehmut und Unverständnis.

"Oh!" Oliver stellte sein Glas auf den Tisch. "Daran habe ich gar nicht gedacht! Aber Sara hätte mich sowie so abgelenkt. Ich hatte den ganzen Tag bei ihr verbracht und aus den Augen hatte sie mich auch nicht gelassen! Ach, Thomas, jetzt fühl ich mich noch schuldiger!"

"Das brauchst du nicht!" Thomas legte seine Hand beruhigend auf Olivers Knie. "Ich war schon sehr überrascht und auch geschockt, aber ich habs ja überlebt!" Er lächelte.

Oliver lächelte ebenfalls. Zärtlich glitten seine Fingerspitzen über Thomas Hand, welche auf seinem Knie lag. "Ich bin so unendlich froh, dass du mir glaubst und nicht sauer auf mich bist!"

"Trotzdem werde ich noch etwas brauchen, ehe ich wieder Vertrauen zu dir aufbauen kann!", meinte Thomas. Er schloss seine Hand um Olivers. Dieser nickte verschwiegen mit auf einander gepressten Lippen zu seiner Aussage. Sie hatten ihre Finger inzwischen in einander verschränkt. Kapitel 4: Vertrauen zurück gewinnen
 

Thomas Herz fing augenblicklich zu rasen an, es hämmerte förmlich gegen seine Brust. Oliver würde es sicher spüren, aber viel interessanter war, dass Thomas stattdessen Olivers Herz immer stärker pochen spüren konnte.

Olivers Hände waren inzwischen an Thomas Armen entlang gestrichen, bis er die Umarmung löste und ihm intensiv in die Augen sah.

"Seit du da bist, habe ich angefangen mich unbewusst immer mehr zu verändern. Ich..." Oliver stockte. "Ich mag dich ziemlich gerne!"

Thomas musste hörbar schlucken. Ihm schossen sofort tausend Gedanken durch den Kopf. Sollte er vielleicht Oliver küssen, wo der sich ihm doch geradezu anbot? Thomas hielt inne und fixierte seine Augen. Oliver blickte sanft, außerdem hatte er seine Augen leicht geschlossen. Das dunkle Braun funkelte. Bruchteile von Sekunden wägte Thomas ab. Er sah es an Olivers Augen. Sie strahlten immer noch Freundschaft aus. Sofern Oliver auch zu einer Umarmung oder Berührung bereit war, aber diese Dinge gehörten irgendwie noch zu einer engeren Freundschaft. Und Thomas konnte nicht abstreiten, dass sich das gerade zwischen ihnen entwickelte. Langsam unterbrach er ihren Augenkontakt, ehe er sich ruhig aus Olivers Armen löste. Er fühlte sich sehr eigenartig, fast so, als hätte er diesen Moment ihrer intimen Berührung gebrochen.

"Die Pause muss gleich vorbei sein, ich wollte vorher noch eine Rauchen.", sagte er, um die komische Leere in ihm zu verdrängen. Er konnte Oliver nicht mehr ansehen. Langsam drehte er sich um und verließ den Raum.

"Kann ich heute zu dir kommen und alles genau erklären?", rief Oliver ihm nach.

Thomas drehte sich um und nickte, dann verschwand er eilig auf dem Schulhof. Von Olivers Worten und Taten war ihm ganz schwindlig, So das er sich Ausnahmsweise mal auf eine Bank setzte und dort rauchte. Seine Welt war wieder in Ordnung und noch mehr sogar als vorher! Sara konnte ihm nichts mehr anhaben, jetzt, da er wusste, dass Oliver nicht hinter ihrem Tun stand.

Nach wenigen Minuten sah er, wie Oliver auch auf den Schulhof ging und sich Freudestrahlend zu Sara stellte. Zu gerne hätte Thomas bei ihren Gesprächen gelauscht, da dies ja nicht möglich war, warf er seine aufgerauchte Zigarette weg und ging ins Gebäude.

Sara hatte sich angeregt mit Kathrin unterhalten, als sich Oliver hinter ihr stellte. Sie drehte sich zu ihm um und legte ihre Arme um seinen Hals.

"Warum so fröhlich, mein Süßer? Wo warst du überhaupt so lange?"

"Hab was gegessen und danach war ich auf Klo.", antwortete Oliver. Er drückte Sara lächelnd einen Kuss auf die Lippen.

Als sie sich an ihn schmiegte, schaute sie über seine Schulter und sah, wie Thomas wieder rein ging.

"Mist!", fluchte sie und wandte sich an ihre Freunde. "Jetzt ist der da wieder nach drinnen gegangen." Ein Deut auf Thomas. "Dann müssen wir ihm halt nächste Pause eins reindrücken!"

"Sara, das wird doch langsam langweilig! Dem macht das gar nichts mehr aus.", sagte Kathrin.

"Ach, bloß weil er heute früh mal seinen Mund dazu aufgemacht hat? Das bedeutet noch lange nichts! Immerhin war er nach unserem kleinen Anschlag am Montag zwei Tage lang nicht zur Schule gekommen!"

Es klingelte zum Unterricht.

Zu einer nächsten Pause kam es jedoch nicht. Ab der vierten Stunde hatten Thomas und Olivers Klasse vorläufigen Unterrichtsschluss, weil der Lehrer verhindert war. Thomas ging gemütlich nach Hause. Oliver sagte Sara noch tschüss, sie hatte bis zur siebten, ehe er auch nach Hause ging. Zu Hause angekommen, ging er zur offenstehenden Balkontür rein. Im Flur traf er auf seine Mutter, die gerade Bilderrahmen abstaubte. Sie wurde weiterhin rot, wenn sie ihren Sohn sah. Immer noch, weil sie ihn vor wenigen Tagen knapp bedeckt mit einer Erektion gesehen hatte. Schnell ging Oliver an ihr vorbei, hinauf ins Bad. Dort zog er sich zügig aus und stellte sich unter die Dusche. Er machte die Brause an und ließ sich von dem Schauer einfangen. Als er fertig war mit Duschen, wickelte er sich ein Handtuch um die Hüften. Er stellte sich vor dem Spiegel und betrachtete sich. Die Wassertropfen perlten ölig von seinem makellosen, muskelbepackten Körper ab.

"Was machst du nur?", flüsterte Oliver seinem Spiegelbild fragend entgegen. "Für eine Freundschaft bist du bereit deine perfekte Beziehung zu riskieren, an der du hart gearbeitet hast, um sie so perfekt hinzukriegen! Was ist nur los mit dir?" Er schloss die Augen und biss sich auf seine Unterlippe.

//Das ist doch verrückt! Alles verrückt! Aber verflixt noch mal ich werde schon das Richtige tun!!//

Als er seine Augen wieder Ãöffnete, sah er, dass er sich nicht mehr abtrocknen brauchte. Es war so heiß, dass die Wassertropfen auf seinem Körper von alleine verdunstet sind.

Gleich nachdem er sich etwas Frisches angezogen hatte (eine blaue Jeanshose, die bis knapp über die Knie reichte und ein rotes weites Hemd), ging er zu Thomas.
 

Mit jeweils einem Glas Cola setzten sich die beiden zum Reden in den kleinen Garten hinter dem Haus.

"Als erstes: Hier die Sachen, die wir uns Montag und Dienstag aufgeschrieben haben." Oliver holte einige Hefter aus seinem Rucksack und reichte sie Thomas.

"Danke!", sagte der sichtlich verblüfft und legte die Hefter neben sich auf den Stuhl.

Oliver sah sein Gesicht und lachte." Immerhin war ich auch Maßgeblich daran Schuld, dass du diese Tage versäumt hast."

Kaum den Satz gesprochen, wurde er sich dessen bewusst. Er nippte verlegen an seinem Glas Cola. Das was er gesagt hatte, war nicht lustig gewesen! Doch Thomas lächelte.

"So hatte ich wenigstens mal Zeit, um die sturmfreie Wohnung hier zu genießen!", scherzte er.

Oliver lächelte erleichtert zurück.

Kurz herrschte Stille zwischen den beiden, bis Oliver zum eigentlichen Grund seines Besuchs kam.

"Es tut mir wirklich verdammt Leid dich geschlagen zu haben!", leitete er das Gespräch ein. "Aber ich hab mich von Sara dazu überreden lassen. Alles fing damit an, dass sie total sauer auf mich wurde. Am Morgen nach meiner Party hatte sie mitbekommen, dass ich, um dir Nachhilfe zu geben, beim Schwimmtraining ausgestiegen bin. Daraufhin ist sie total ausgerastet und hat so was gesagt, wie, ich hätte für sie im Laufe der Zeit nicht einmal das Training abgesagt und all so was. Sie war wirklich völlig durchgedreht und hat rumgeschrien und geweint. Na ja, dann wollte sie nicht mehr mit mir sprechen und mich auch nicht mehr sehen. Als ich es dann nach einigen rumversuchen endlich geschafft hatte, dass mir wieder verzeiht, hat sie diese Bedingung auf ersetzt. Die hieß, wenn ich unsere Beziehung retten will, dann soll ich dich ins offene Messer laufen lassen. Und dazu gehörte dann auch, dass ich dir etwas antue, weil sich dich absolut nicht leiden kann und du der Auslöser unseres Streits warst. Ich hatte also die Wahl, entweder ich mach was sie will, oder sie trennt sich von mir. Es ist mir unangenehm, Thomas, aber ich musste es tun."

Oliver trank einen großen Schluck Cola. Er hätte nie gedacht, wie einfach es war Thomas dies alles anzuvertrauen! Thomas hatte still Olivers Worten gelauscht.

"Aber wenn dir im Vorhinein bei der ganzen Sache schon so mulmig war, wieso hast du mich denn nicht darüber informiert? Dann hätte ich mich drauf einstellen können!", sagte er. Seine Mimik schwankte zwischen Wehmut und Unverständnis.

"Oh!" Oliver stellte sein Glas auf den Tisch. "Daran habe ich gar nicht gedacht! Aber Sara hätte mich sowie so abgelenkt. Ich hatte den ganzen Tag bei ihr verbracht und aus den Augen hatte sie mich auch nicht gelassen! Ach, Thomas, jetzt fühl ich mich noch schuldiger!"

"Das brauchst du nicht!" Thomas legte seine Hand beruhigend auf Olivers Knie. "Ich war schon sehr überrascht und auch geschockt, aber ich habs ja überlebt!" Er lächelte.

Oliver lächelte ebenfalls. Zärtlich glitten seine Fingerspitzen über Thomas Hand, welche auf seinem Knie lag. "Ich bin so unendlich froh, dass du mir glaubst und nicht sauer auf mich bist!"

"Trotzdem werde ich noch etwas brauchen, ehe ich wieder Vertrauen zu dir aufbauen kann!", meinte Thomas. Er schloss seine Hand um Olivers. Dieser nickte verschwiegen mit auf einander gepressten Lippen zu seiner Aussage. Sie hatten ihre Finger inzwischen in einander verschränkt.

Wieder durchströmte Oliver ein Gefühl von tiefster Zufriedenheit und Glück. Er fühlte sich so wohl und geborgen in Thomas Nähe. Es machte ihm nichts aus, mit ihm quasi Händchenhaltend da zu sitzen. Nein, im Gegenteil er wollte die Berührungen fast noch vertiefen. Aber sein Verstand hielt ihn davon ab. Noch sah er in Thomas einen ganz normalen Jungen, er sah ihn wie einen besten Freund und als nichts weiter.

Thomas fingerte gerade mit einer Hand an seiner Hosentasche und zog mit viel Mühe eine Schachtel Zigaretten hervor. Als er sie in der Hand hielt, ließ er instinktiv Oliver los und nahm die zweite zur Hilfe. Er steckte sich einem Glimmstängel in den Mund und bat nuschelt seinem Gegenüber auch eine an. Der nahm sie dankend entgegen. Zum Schluss zündete er ihm und sich die Zigarette an. Schweigend saßen sie da und betrachteten einander beim Rauch ausatmen.

"Was Sara da abzieht, ist doch voll bescheuert! Jetzt muss ich unsere Freundschaft schon fast geheim halten. Und das alles wegen ihr!", sagte Oliver schroff und drückte seine Kippe im Aschenbecher aus, der neben ihm auf dem Tisch stand.

"Wenn sie denkt, so über reagieren zu müssen!", meinte Thomas und tat es Oliver gleich. "Aber lass uns nicht über sie reden, das verdirbt uns noch die ganze Laune!"

"Da geb ich dir vollkommen Recht. Manchmal regt sie mich vollkommen auf, weil sie Dinge tut, die ich nicht nach vollziehen kann!"

Ihr Gespräch wurde unterbrochen, weil das Telefon laut aus dem Wohnzimmer ihnen entgegen dröhnte.

"Entschuldigst du mich kurz?", fragte Thomas.

Er stand auf und rannte schnell zum Hörer. Am anderen Ende der Leitung war seine Mutter.

"Thomas, ich bleib noch zwei Wochen länger hier. Tante Bertha geht es nicht so gut. Sie braucht jemanden zum Reden."

Des weiteren fragte sie ihren Sohn aus, ob es ihm auch gut ginge und wie es in der Schule laufe und so weiter.

Nach geschlagenen zwanzig Minuten war das Telefonat beendet.

Keuchend setzte sich Thomas zurück zu Oliver nach draußen.

"Wer war denn dran, wenn ich fragen darf? Das Gespräch hat ja ziemlich lange gedauert.", wollte dieser wissen.

"Meine Mutter. Sie ist vor einigen Tagen zu meiner Tante gefahren und bleibt jetzt noch länger da. Das heißt für mich weitere zwei Wochen alleine! So könnts immer laufen... Na ja, sie ist abgeschweift. Hat mich nen bissel ausgequetscht. Wie Mütter eben so sind." Beide lachten.

"Ich kenn das.", sagte Oliver dann. "Meine denkt wirklich, dass ich meinen achtzehnten Geburtstag noch mit meinen Verwandten feiern möchte."

"Wann wirst du denn Achtzehn?", warf Thomas ein.

"Is nich mehr lange hin. Im September, genauer gesagt am zwölften.", antwortete Oliver. "Du kannst gerne auch kommen! Und wenn sich die Situation bis dahin nicht entspannt, dann mach ich eben zwei Partys. Eine nur mit dir und eine mit Sara und den anderen." Sie brachen beide in Lachen aus und sinnierten minutenlang, wie es wäre zwei Partys zu feiern, wenn die einen nichts von der zweiten wissen durften.

Das mochte Oliver. Jemanden, mit dem er sinnlose Späße machen konnte, die keine Bedeutung hatten und zum kaputt lachen waren! Es berührte ihn zart Thomas so herzlich Lachen zu sehen. Wie er sich durch die Haare fuhr und so ausgelassen lachte, dass man seine schneeweißen Zähne sah. Oliver spürte ein aufgewühltes Kribbeln, welches durch seinen ganzen Körper glitt, als er Thomas fröhliches Gesicht betrachtete. Etwas löste dieser Junge in ihm aus. Er wusste noch nicht genau was, aber er war dem schon verdammt nah es heraus zu finden.

Als sie sich wieder eingekriegt hatten, waren ihre Gläser schon leer. Thomas ging in die Küche und kam mit einer neuen Flasche Cola zurück. Nachdem die Gläser wieder aufgefüllt waren und ihr Durst gestillt war, redeten sie mit einander über die Ferien, die ja bald anfangen würden.

"Und was hast du so vor?", fragte Oliver.

"Ich dachte daran hier zu bleiben.", antwortete Thomas. "Meine Mutter fährt immer zur Nordsee und macht dort bei unseren Bekannten Urlaub. Aber ich hab dieses Jahr keinen Bock darauf. Und was steht bei dir an?"

"Nun, es hängt von Sara ab, ob sie nun nach Spanien fährt oder nicht!" Oliver goss sich noch etwas in sein Glas ein. "Wenn sie hier bleibt, werde ich wohl die ganze Zeit bei ihr sein, beziehungsweise die ganze Zeit bei ihr verbringen müssen. Wenn sie allerdings nicht fährt, dann könnten wir ja etwas mit einander unternehmen. Was hältst du davon?"

"Oh, ja, gerne!", meinte Thomas. "Dann wär ich nicht die ganze Zeit alleine. Das wird auf die Dauer ziemlich öde!"

"Das stimmt! Magst du angeln?", fragte Oliver.

"Hab ich noch nie gemacht!", gestand Thomas.

"Es gibt immer ein erstes Mal!", grinste Oliver. Er schaute auf seine Uhr. "Upps, jetzt ist es zu spät, um noch zum Sport zu gehn." Er nahm einen Schluck Cola. "Aber um ehrlich zu sein, ich hatte eh nicht vor heute hin zu gehen!"

"Apropos", warf Thomas ein. "Schwimmen hast du ja nicht mehr und was für Sport machst du sonst so?"

"Fünf mal pro Woche gehe ich ins Fitnessstudio. Bin dort seit circa zwei Jahren Mitglied. Nen bissel Krafttraining und so was.", antwortete Oliver.

"Wow!" Das verblüffte Thomas. "Jetzt weiß ich auch, wo deine Muskeln herkommen!", scherzte er.

Oliver lachte. "Diesen Sommer wollte ich es eh reduzieren! Wenn wir uns des öfteren verabreden, hab ich eine gute Ablenkungsbeschäftigung. Das ist bei mir ja fast schon in einem Wahn ausgeartet! So was ist dann auch nicht gut für den Körper!!"

"Na ja, trotzdem könnte ich mir eine Scheibe davon abschneiden!", meinte Thomas. "Ich mach ja absolut keinen Sport."

"Wenn du mich fragst, brauchst du das auch nicht! Du bist doch in Form!"

"Vielleicht äußerlich, aber körperlich bin ich doch eher schwach!", gab Thomas zu.

"Dann nehm ich dich halt mal mit! Mit meinem Mitgliedsausweis kann ich eine Person auch mal kostenlos mittrainieren lassen."

"Danke für das Angebot, aber ich würde dabei ziemlich ablosen!"

Thomas und Oliver führten ihr lockeres Gespräch bis spät in den Abend hinein weiter. Zum Schluss saßen sie in Thomas Zimmer und er spielte Oliver ein Stück auf dem Keyboard vor. Dieses Mal war es das Lied 'Narcotic' von Liquido als Instrumental.

"Du kannst wirklich gut spielen!", lobte Oliver. Er saß auf Thomas Bett und spielte mit einer Zigarette.

"Das hab ich schon mit sechs gelernt und seitdem immer fleißig geübt.", sagte Thomas und spielte ausnahmsweise mal etwas Klassisches.

"Was kannst du denn so alles spielen?", fragte Oliver. Er setzte sich gerade hin und zündete die Zigarette an, mit der er gerade noch gespielt hatte.

"Quer Beet. Am liebsten aber Synthiepop aus den Achtzigern, wie Pet Shop Boys, Erasure, oder Depeche Mode.[1] Manchmal spiele ich auch gerne etwas alternativ Elektro wie Devision oder Celluloid.[2] Klassik ist auch dabei. Ich kann dir ja nen ander Mal auch paar einfache Sachen bei bringen," Thomas setzte sich neben Oliver aufs Bett und steckte sich ebenfalls eine Zigarette an.

"Toll! Ich wollt schon immer mal was lernen, was mit Noten zu tun hat!", freute sich Oliver.

Als sie beide aufgeraucht hatten, verabschiedete sich Oliver und ging nach Hause. Es war auch schon kurz vor halb elf gewesen.

Thomas legte sich hundemüde ins Bett und schlief seelenruhig ein. Er fühlte sich erfüllt, weil er an dem Ziel, Oliver näher zu kommen, ein großes Stück heran gekommen ist. Oliver lag dagegen wach und kämpfte mit diesem Zustand. Er konnte einfach nicht einschlafen. Partout drehten sich seine Gedanken, um einfach alles, was Thomas betraf: Seine Blicke, seine Worte, seine Berührungen. Er konnte nicht aufhören an ihn zu denken. Olivers Kreislauf war so in Wallung, sein Herz hämmerte. Er fühlte sich als hätte er einen einhundert Meter Lauf hinter sich, wo er doch eigentlich >nur< an Thomas dachte. Er drehte sich auf den Bauch, wieder zurück auf den Rücken, dann probierte er es mal auf der Seite - nichts klappte. Nach unzähligen Stunden schlief er endlich völlig erschöpft ein und nach knapp zwei Stunden wurde er wieder geweckt. Sein Wecker schepperte Mark durchdringend. Müde und schlapp quälte er sich aus dem Bett und schleppte sich regelrecht zur Schule.

"Warum heute so niedergeschlagen, mein Süßer?", fragte Sara in der ersten großen Pause. Sie saß, ausnahmsweise mal alleine, mit Oliver auf einer Bank.

"Ach, ich hab kaum drei Stunden geschlafen!", gähnte Oliver. Er machte es sich im Schneidersitz bequem. Mit dem Arm stützte er sich auf sein Knie ab und legte seinen Kopf in seine Hand.

"Warum hast du denn so wenig geschlafen, Schatz?", fragte Sara weiter. Sie legte ihre Hand mütterlich auf sein Knie.

//Warum plötzlich so fürsorglich?//, dachte Oliver gereizt und sah argwöhnisch aus den Augenwinkeln auf Saras Hand. Er erinnerte sich daran, wie Thomas am Tag zuvor seine Hand an der selben Stelle liegen hatte. Aber warum dachte er gerade jetzt daran? Vielleicht, weil es sich auf eine sehr eigenartigen Art und Weise viel schöner angefühlt hat?

//Krieg dich mal wieder ein!//, schallte es durch seinen Kopf. //Vor dir sitzt deine Freundin!//

"Ich war kaputt vom Training.", schwindelte Oliver. Um seine komischen Gedanken zu vertreiben, beugte er sich vor und küsste Sara voller Hingabe.

Nach einem langen, leidenschaftlichen Kuss war Sara ganz verblüfft. Sie beendete den Kuss und atmete schnell. Ihre Hand strich zu Olivers Wange, sie grinste spitzbübisch und war seinem Gesicht noch ziemlich nahe, als sie überrascht "Wow, so einen Kuss habe ich doch gar nicht verdient." hauchte.

Obwohl Oliver das Gegenteil dachte, meinte er kurz und bündig "Und ob", ehe er sanft ihre Wange streichelte. In seinem Blick ihr gegen über lag viel Liebe. Doch irgendwie waren diese Gefühle gelogen und falsch. Längst war etwas mit ihm passiert. Aber Oliver ahnte es noch nicht genau. Für ihn war es noch ein undeutbares Gefühl.

Sara grinsend vor ihm zu haben, gefiel ihm nicht mehr, er lehnte sich zurück und ließ seine Augen über den Schulhof schweifen. Dabei erhaschte er einen Blick auf Thomas, der nur wenige Meter weiter stand, an die Wand gelehnt und mit einer Zigarette in Hand. Sofort durchflutete ihn dieses wohlige warme Gefühl. Ein leichter Rotschimmer legte sich sogar auf seine Wangen. Als er an ihre gestrige Unterhaltung dachte, musste er verschmitzt lächeln.

"Wollen wir wieder reingehen?", fragte Sara. "Mir ist ganz schön heiß geworden!" Sie zog an den Trägern ihres engen weißen Tops. Oliver nickte abwesend und starrte weiterhin unbewusst zu Thomas.

"Nun komm!", sagte Sara ungeduldig, dennoch höflich und tippte auf Olivers Schulter. Er hatte nicht mitbekommen wie sie aufgestanden war und nun neben ihm stand.

Auf dem Flur trennten sich ihre Wege. Sara ging die Treppe hoch am Ende des Flures und Olivers Klassenzimmer lag in der Mitte. Oliver setzte sich wie immer in die letzte Reihe seiner Klasse und schaute fast sehnsüchtig zur Tür. Als Thomas dann nach einigen Minuten durch die Tür kam, blickte Oliver schnell an die Tafel. Nachdem Thomas sich auf seinen Platz gesetzt hatte, legte Oliver seinen Kopf auf seine verschränkten Arme und sah verträumt in die Leere. Er bekam weder mit, dass die Lehrerin die Klasse betrat, noch, dass sie ihn anredete. Nachdem Holger ihn hart an stupste, konzentrierte er sich wieder auf das Geschehen um ihn herum.

"Oliver, mein lieber, da Sie jetzt wieder Geistig anwesend in dieser Klasse sind, lesen Sie doch bitte Seite einhundertfünfundachtzig aus dem Lehrbuch vor."

Oliver nahm sein Lehrbuch, blätterte die Seite auf und begann zu lesen.

Zum Ende der Stunde gab Frau Fricke der Klasse einige Aufgaben für zu Hause mit, weil der restliche Unterricht für diesen Tag ausfiel. Oliver wartete in der Pause noch auf Sara, die mal wieder länger als er Schule hatte. Sie setzten sich wieder zu zweit auf die Bank.

"Es ist gemein, dass du immer früher als ich Schluss hast!", meckerte sie und verzog eine Miene.

"Meinst du", sagte Oliver lächelnd. "Ich hab so viele Hausaufgaben aufbekommen... Und nun verzieh nicht so das Gesicht!" Er stupste seiner Freundin an die kleine Nase.

"Ja ja, möchtest du heute, wenn du alles erledigt hast, zu mir kommen? Du bist herzlich zum Abendessen eingeladen. Meine Eltern würden sich freuen."

"Ach, ich weiß nicht." Oliver blickte auf dem Baum, der neben der Bank stand. Das Licht der Sonne brach sich durch den Olivgrünen Blättern.

"Ich würde mich sehr freuen!", warf Sara ein.

"Na gut." Oliver gab auf. Ohne triftigen Grund, ließ sich Sara noch nie ablehnen. Und dieses Mal wusste Oliver keine Ausrede mehr.

"Am besten du kommst so gegen Acht vorbei. Und bring deine Sachen mit. Es wäre mal wieder schön, wenn du bei mir schläfst! Seit wir zusammen sind, hast du erst zweimal eine Nacht bei mir verbracht."

"Ist gut. Ich komm dann lang. Und jetzt geh ich lieber nach Hause, damit ich meine Aufgaben noch schaffe." Oliver stand auf und Sara tat es ihm gleich. Beim Tor am Ende des Schulhofes verabschiedeten sie sich von einander.

"Zieh dir auch was schönes an. Meine Eltern wären sonst gekränkt!"

"Ja, Sara, werd ich machen." Ein inniger Kuss, den Sara Oliver gab und schon ging jeder der beiden seinen Weg.
 

Gegen sieben Uhr abends war Oliver endlich mit seinen Aufgaben fertig. Danach badete er und zog sich etwas ordentliches an. Zum Schluss packte er sich Wechselsachen in seinen Schulrucksack und war fünf Minuten vor Acht vor Saras Haustür. Sie öffnete ihm und besah ihn von oben bis unten. Er trug eine saubere schlichte, aber dennoch elegante schwarze Jeans und dazu ein ordentlich gebügeltes weißes Hemd mit dünnen roten Streifen.

"Du siehst echt gut aus, mein Süßer!", himmelte Sara ihn an und gab ihn einen dicken Begrüßungskuss.

Als sie Oliver ins Esszimmer führte, sah er schon ihre Mutter, ihren Vater und ihre dreizehnjährige Schwester Benedikta (von allen nur Nedi genannt) am Esstisch sitzen. Während sie alle zusammen aßen, fragte ihn Saras Vater nahezu aus. Er wollte wissen, wie es seinen Eltern ginge, was die Schule mache, was er ihn den Ferien alles vorhatte und so weiter. Zum Schluss witzelte ihr Vater noch in der Art rum, ob Oliver auch gut zu Sara wäre. Dieser empfand diese Art von Witzen gar nicht gut und er fühlte sich in seiner Haut alles andere als wohl. Er war überglücklich, als er endlich alleine mit Sara in ihrem Zimmer war.

Oliver schmiss sich genervt auf das Bett seiner Freundin. Sie kam etwas später als er ins Zimmer. Langsam schloss sie die Tür hinter sich und seufzte.

"Sorry, dass du dir das antun musstest. In letzter Zeit spinnt mein Dad ein wenig."

Oliver antwortete nichts. Er sah nur mit einem leichten Entsetzen, dass Sara auf ihn zu gepirscht kam, bereit zum Angriff. In dem Augenblick wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er nun gänzlich allein mit ihr war, ohne Fluchtweg. Doch zu seiner völligen Überraschung wollte sie nicht über ihn herfallen, sondern begann ein ganz normales Gespräch, wie Oliver es schon lange nicht mehr mit ihr hatte. Nur selten ließ sie von ihrer Überheblichkeit ab und vergas ihre Eingebildetheit. Sie konnte herzlich und völlig normal sein, aber das war sie nur verdammt selten. Oliver konnte sich glücklich schätzen, denn er war mit höchster Wahrscheinlichkeit der einzige Mensch, dem sich Sara so entblößte. Auch wenn das im Verhältnis dazu stand, dass er seit fast einen halben Jahr ihr fester Freund war.

Sara setzte sich ganz normal neben ihm aufs Bett.

"Ich werde mit nach Spanien fahren.", sagte sie. "Gleich nach der Zeugnisausgabe gehts los. Wir haben da noch nicht mal Zeit um uns von einander zu verabschieden!"

"Oh, die Zeugnisausgabe ist ja schon Übermorgen..." Oliver traf diese Tatsache wirklich. Er mochte Sara doch irgendwie noch, sie war nicht nur da, um seinen Status zu bestärken. Aber geliebt hatte er sie nie richtig, trotzdem mochte er sie. Wenn sie sich öffnete und normal tat, war er sogar sehr gerne mit ihr zusammen. Aber sie war ganz selten so, zu oft war sie viel zu nervig und dann konnte sie Oliver echt an die Wand klatschen.

"Wie lange bleibt ihr dort?", fragte er.

"Meine Eltern haben glücklicherweise beide vier Wochen Urlaub bekommen, also werden wir auch solange weg bleiben.", antwortete Sara. "Olli, ich werde dich ganz doll vermissen!" Sie setzte sich ohne Vorwarnung einfach auf seinen Schoß.

//Nun ist also der Zeitpunkt gekommen, an dem sie mehr will!//, dachte Oliver und ließ sich von Sara bestimmt aufs Bett drücken. Sie küsste ihn und wurde dabei immer heftiger und herausfordernder. Sie ließ ihre Zunge in seinen Mund gleiten, spielte dort mit seiner Zunge und ließ dann nach einigen Minuten, auf äußerst lüsterne Art, ihre Zunge wieder aus seinem Mund gleiten, um eine feuchte Spur an seinem Kinn entlang zu ziehen. So hart war Sara noch nie rangegangen und das machte sich sofort in Olivers Unterleib bemerkbar. Es kribbelte in seiner Leistengegend und seine Erektion wollte befreit werden. Aber an dieser Stelle war Sara noch lange nicht, sie war erst mit Olivers Hals beschäftigt. Nachdem sie diesen ausgiebig geküsst und beleckt hatte, widmete sie sich seinem Oberkörper. Fast gewalttätig riss sie die Knöpfe seines Hemdes auf. Sie küsste seine gesamte Brust bis zum Bauchnabel hinunter. Oliver wälzte sich unter ihren Berührungen im Bett hin und her. Er war ein nie besonders sexueller Junge gewesen. Selten hatte er sich selbstbefriedigt und kannte dieses Gefühl richtig erregt zu sein kaum. Endlich, wie Oliver dachte, widmete Sara sich seinem Unterleib. Hastig öffnete sie seine Hose und zog sie ihm auch gleich ganz aus, wobei sie die Socken nicht außen vor ließ. Während sie ihm die Socken über die Füße zog, entledigte Oliver sich seines Hemdes komplett. Nun lag er nur noch in einer dunkelblauen Unterhose vor ihr auf dem Bett. Sara türmte sich vor Oliver auf und zog sich selbst in Blitzeseile komplett aus. Als dann auch die Unterhose von Olivers Körper verschwunden war, schliefen sie miteinander. Nach knapp fünf Minuten war der ganze Spaß beendet. Dieses Erlebnis hatte Oliver vollkommen ausgepowert. Seine Brust bebte auf und hab, die Luft verteilte sich fast schmerzhaft in seiner Lunge und er wollte nichts anderes als eine Zigarette in diesen Augenblick. Zum Glück hatte er sich auf dem Weg eine Packung gekauft, aber die lag in seiner Schultasche und diese stand immer noch im Flur unten. Unbekleidet durch ein fremdes Haus konnte er nicht laufen und er konnte seine Freundin so kurz nach dem Akt auch nicht allein lassen. Es dauerte fast endlose Minuten, bis Sara einschlief. Vorsichtig löste Oliver sich von ihr. Er zog sich sein Hemd und seine Jeans wieder an und ging ganz leise zu seiner Schultasche. Draußen vor der Tür rauchte er. Gerade als er wieder reingehen wollte, öffnete sich hinter ihm die Tür und Benedikta kam aus dem Haus geschlichen. Sie erschrak heftig als sie Oliver sah.

"Oh, will sich hier jemand heimlich aus dem Haus stehlen, des Nachts, wenn alle schlafen?!", meinte Oliver lachend über Benediktas Reaktion.

"Ähm, ja", antwortete sie schüchtern. "Olli, sags bitte keinem weiter! Bitte! Ich wollt mich mit meinem Freund treffen und keiner darf das erfahren, okay? Denn es weiß noch niemand, dass ich einen Freund habe. Versprichst du es mir?"

"Ja, klar, Nedi! Das bleibt unser Geheimnis. Bleib aber nicht zu lange und mach keine unanständigen Dinge!"

Benedikta nickte schüchtern und küsste Oliver scheu zum Dank auf die Wange. Hastig ging sie. Er sah ihr lächelnd kopfschüttelnd nach. Sie war von Anfang an wie eine kleine Schwester für Oliver gewesen. Dieses kleine schüchterne Mädchen war immer das komplette Gegenteil ihrer Schwester. Und wegen ihrer Natürlichkeit noch ein Stück hübscher und süßer als Sara. Und nun hatte sie mit dreizehn schon einen Freund. Wer es wohl sei und ob Oliver ihn kennen würde, geisterte durch seinen Kopf, bis ihm einfiel, dass er nicht so lange weg bleiben durfte, damit Sara nichts mitbekam. Wieder im Haus ging er sich noch schnell etwas waschen, ehe er sich erschöpft ins Bett zu seiner Freundin legte.
 

Am nächsten Tag kamen Sara und Oliver Hand in Hand auf den Schulhof und zogen mal wieder alle, vor allem neidische Blicke auf sich. Solche Momente liebten beide total und stolzierten mit noch geschwellter Brust umher. Als Thomas jedoch an ihnen vorbei ging, wurde Oliver diese ganze umher tuerei ziemlich peinlich. Er besann sich wieder, wie fies doch Sara gewesen war und ließ ihre Hand los. Außerdem bemerkte er immer stärker seine neuen Gefühle, wenn immer Thomas auch nur in entferntester Nähe war. Er wurde wieder etwas ruhiger und verschlossener. Sara bekam von dem allem nichts mit, sie war viel zu sehr damit beschäftigt mit ihren Freundinnen abzulästern.

In der ersten Stunde mussten alle ihre aufgetragenen Aufgaben abliefern. In der zweiten Stunde sprach Frau Fricke über die am nächsten Tag kommende Zeugnisausgabe. Sie würden nur zwei Stunden haben und dann in die wohlverdienten Sommerferien gehen. Zum Stundenende hin, bat sie Oliver und Thomas auf ein Gespräch zu sich.

"Also", begann sie. "Herr Schilm, seit Sie Herrn Richter Nachhilfe geben, hat sich sein Notendurchschnitt erheblich gebessert. Auch wenn es nur knapp zwei Wochen waren, aber es hat sich schon sehr gezeigt. Ich bin ziemlich froh darüber. Und wie ich sehe, hat sich das Verhältnis unter Ihnen beiden auch stark verbessert, was mich natürlich mit am Meisten freut!" Sie sah beide herzlich lächelnd an. Oliver grinste und Thomas strahlte bis über beide Ohren. Er war glücklich Leistung bewiesen zu haben. Oliver war sehr stolz, dass seine Hilfe Erfolg gebracht hat.

Frau Fricke sprach weiter. "Thomas, Ihnen habe ich auch gleich eine Eins eingetragen. Und Oliver, Sie bekommen die Einsen wie abgemacht auf Ihren Zeugnis!"

Thomas und Oliver klatschen einander im Eifer der Euphorie ab.

Auf dem Weg nach draußen redeten Thomas und Oliver ausgelassen miteinander.

"Wir haben es geschafft!", sagte Oliver erleichtert. "Schön, dass du dich gut gemacht hast!" Er klopfte Thomas freundschaftlich auf die Schulter und ließ seinen Arm auf Thomas Schulter liegen.

"Ja, danke für deine Hilfe! Sonst hätte ich es wohl kaum geschafft!" Thomas legte seinen Arm um Olivers Hüften, da er nicht so groß war.

Sie redeten und lachten ausgelassen weiter, bis sie in der strahlenden Sonne standen. So vertieft in ihr Gespräch bekamen sie nicht mit, dass sie eng an einander geschlungen durch die Gegend gingen, fast so wie ein Liebespärchen. In Thomas beliebten Ecke zum Rauchen unterbrachen sie ihren Körperkontakt und stellten sich vor einander. Diesmal bat Oliver Thomas eine Zigarette an. Sie führten ihr Gespräch fort, ohne die anderen auf dem Hof wahrzunehmen.

"Sara führt morgen nach Spanien. Wir haben vier Wochen der Ferien ganz für uns alleine!", strahlte Oliver.

"Oh, schön!", freute sich Thomas.

"Ja, find ich auch, dann können wir am Montag gleich mal angeln gehen. Was hältst du davon?"

Oliver erzählte von dem Platz an dem er immer angeln ging.

Sara hatte sich mit Kathrin über ihre Mitschüler ausgelassen, bis diese sie auf Thomas und Oliver aufmerksam machte. Sara wurde knall rot im Gesicht rasend vor Wut über dessen, was sie sah. Thomas und Oliver gingen die Arme um einander geschlungen, gemütlich, ohne sich auch nur von irgendjemanden ablenken zu lassen, über den Schulhof. So etwas konnte man mit Sara nicht machen. Und das auch noch, wo die anderen so freie Sicht auf die beiden hatten. Vor Wut brodelnd, bahnte sich Sara einen Weg auf ihren Freund.

"Sag mal was fällt dir überhaupt ein!", schrie sie Oliver an und zog rabiat am seinen Arm um ihn zu sich zu drehen.

"Was?", fragte dieser sichtlich verwirrt. Das Lächeln auf seinem Gesicht schwand, als er Saras Ausdruck sah. Sie zog ihn einige Meter von Thomas weg und hielt ihm erst mal eine Standpauke, wen er als Freundin hätte. Auch wenn sie einige Meter entfernt von Thomas standen, konnte der fast jedes Wort hören, so laut brüllte Sara.

Nachdem sich Oliver ihren Vortrag stillschweigend angehört hatte, zog er sie in seine Arme.

"Mach dir keine Sorgen, Sara. Er ist mein bester Freund!", flüsterte Oliver und küsste sie beruhigend.

Sara beruhigte sich zwar schnell, doch fügte sie hinzu: "Ich möchte nicht, dass ihr befreundet seit!"

"Liebst du mich, akzeptiertst du was ich möchte. Und ich möchte Thomas als Freund behalten!"

"Aber..."

"Nein, kein aber!" Zum ersten Mal wurde Oliver etwas lauter. "Entweder du akzeptierst es, oder ich trenne mich von dir!!!" Oliver hatte endlich ein Machtwort gesprochen. "Und jetzt möchte ich nicht weiter mit dir darüber reden!"

Er ließ sie einfach so stehen. Sara sah ihm überrascht nach, ihr waren die Worte im Halse stecken geblieben. Oliver stellte sich wieder zu Thomas.

"Wegen mir brauchst du dich aber nicht mit deiner Freundin streiten!", meinte Thomas verlegen.

"Ach, da gibt es keine Diskussion. Sie hat sich mal wieder ohne Grund völlig dumm verhalten!" Oliver lachte unbeeindruckt.

Sara hörte dies und ging total beleidigt zurück zu ihren Freundinnen.

"Und?", fragte Kathrin interessiert.

"Nichts und!", sagte Sara gereizt. "Der hat sie nicht mehr alle!!"
 

Sara und Oliver redeten die restliche Zeit nicht mehr mit einander. Als die Zeugnisse am Freitag vergeben wurde, fuhr sie danach ohne sich von ihrem Freund zu verabschieden in die Ferien.

Oliver begleitete Thomas nach Hause. Sie unterhielten sich über ihre Ferienplanung und was sie zusammen unternehmen wollten. Anschließend zeigte Thomas Oliver die Grundgriffe beim Keyboard spielen.
 


 


 


 


 

[1] Ach, ich konnte meine Lieblinge auch mal wieder

einbauen! *eg*

[2] Leider hab ich da keine so große Ahnung. Ich hab einfach paar Namen genommen, die ich bei meinen Schwager gesehen habe. Angeblich sollen die so was Ähnliches wie depeche Mode machen.



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