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Skysword

It's hard to love. It's hard to live.
von

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Der dunkle Ort der Einsamkeit

.................................................Lady Kaioh

Michiru............................................................................
 

Wie still es hier ist ... Hier möchte ich für immer bleiben. Es ist wunderschön. Niemand verlangt

etwas von mir. Niemand stört mich. Hier kann ich ganz ich selbst sein.

Wie still es hier ist ... Man hört nichts. Man sieht nichts. Man wird nicht verletzt. Es kommt mir vor

wie ein Traum. Aber ... Es ist doch kein Traum, oder?

Wenn du es nicht willst, ist es kein Traum. Wenn du es willst, ist es ein Traum.

Was war da? Ist da jemand?

Hab keine Angst. Ich bringe dich hier weg.

Nein! Nein! Lass mich los, ich will nicht! Ich will hierbleiben, für immer hierbleiben!

Sei nicht albern. Hab keine Angst, hübsches Mädchen. So hässlich ich auch bin, ich kann dir

helfen.

Nein! Ich hab keine Angst! Ich will nur hierbleiben. Einfach nur hierbleiben.

Komm mit mir. Ich verspreche dir, dort wird niemand etwas von dir wollen. Du kannst alleine

sein, für immer und ewig. Das ist doch dein Wunsch?

Für ... immer und ewig? Wirklich?

Schlag deine wunderschönen, erhabenen Augen nicht nieder. Sei stolz. Ich bringe dich dort hin,

wenn du es wünschst.

Wie ist dein Name?

Man pflegt es, mich Menthor zu rufen.

Nun, Menthor, dann führe mich, Kaioh Michiru, zu dem Ort deiner Verheißungen.

Sehr wohl. Kommt, nehme meine Hand.
 

“Ich halte das nicht mehr aus!” Die Dienerin sah auf. “Ihr müsst, ehrwürdiger Motoki.” Er wirbelte

herum. “Wie?”, rief er wütend. “Wie bei allen Göttern dieser Welt, soll ich das aushalten? Was ist mit

ihr? Was fehlt ihr?” Die Dienerin schüttelte den Kopf. “Auch ich weiß es nicht. Verzeiht meine

Unwissenheit.” Motoki schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Du kannst

doch nichts dafür, Haku.” Er schwieg eine Weile, dann rammte er frustriert seine Faust in die Wand.

Er begann zu bluten, zwei seiner Knöchel knackten vernehmlich, doch er kümmerte sich nicht

darum. “Wenn ich ihr nur helfen könnte!” Haku seufzte. “Das wollen wir alle, Motoki.”, entgegnete

sie leise. “Aber sie hat sich wohl völlig abgeschottet. Wer wird nur jetzt den Clan führen?” Motoki

wirbelte herum. “Du hast noch nichts davon gehört? Familie Otowashi hat Anspruch auf den Thron

erhoben! Wenn nichts geschieht ... wird es eine Revolte geben!” Haku schluckte. “Und die Familie

Kaioh...” Motoki nickte grimmig. “...würde gestürzt.” Ergänzte er ihren Satz. Er hielt sich die Hand

und dachte nach.

“Ich gehe zu ihr.”, meinte er dann. Haku hielt ihn fest. “Es bringt doch nichts, Motoki! Sie bemerkt

deine Präsenz nicht mal!” Motoki schüttelte ihre Hand ab. “Dann bemerke ich wenigstens IHRE

Präsenz!”, rief er. Haku wollte etwas erwidern, ließ dann ihre Hand jedoch sinken. Motoki warf die

Tür geräuschvoll hinter sich zu und stürzte zu den Wassergefilden. Was konnte er denn auch sonst

machen?! Haku schüttelte den Kopf. “Aber das bringt doch nichts, Motoki. Sie ist schon längst

nicht mehr da ...”
 

Hier ist es schön. Hier ist niemand, der mich ständig kontrolliert, niemand der ständig etwas von

mir will. Niemand, der nach mir verlangt. Hier braucht mich absolut niemand. Was für ein

wunderschönes Gefühl. Aber ... warum tut es dann so weh?
 

“Lady! Lady, hört Ihr mich denn nicht?” Schweigen. Ihre wunderschönen, kristallklaren Augen waren

wie von dunklen Nebeln verschleiert sehr dunkel geworden. Das Haar fiel ihr ins Gesicht, doch sie

reagierte nicht, wie damals, indem sie es hinters Ohr schob. Sie ließ es einfach hängen. “Michiru!”

Seine Stimme klang jetzt schon drängender. Doch sie antwortete auch weiterhin nicht. Motoki

schluckte schwer. Warum tat es ihm so weh, sie so zu sehen? Er war doch nur ihr Leibwächter, er

durfte keinerlei Gefühle für sie hegen. Aber trotzdem... Es tat ihm weh, sie so zu sehen, mit

diesem versteinerten Gesicht, die Augen kalt, leer und ausdruckslos. “Warum...? Was kann dort, wo

Ihr seid, sein, dass Ihr nicht zurückkehrt?”, fragte er leise, mit bebender Stimme. Ein leichter Wind

kam auf und fuhr durch ihre Haare. Der Wasserfall, hinter dem sich der Thron befand, rauschte

unaufhörlich weiter, ohne dass jemand darauf reagierte. Mit einem Ruck setzte sich Motoki auf. Es

musste doch etwas geben, dass er tun konnte! Er holte tief Luft und lief durch den Wasserfall, weg

von dem Thron, von Michiru, von ihren eiskalten, dunklen Augen. Er würde einen Weg finden, ihr

zu helfen!
 

Stille herrschte in dem Garten. Die Stille war so abgrundtief, dass sie ohrenbetäubend wirkte.

Selbst das leiseste Geräusch fiel ohrenbetäubend laut auf. Auf Dauer wäre wohl jeder in dieser

Stille wahnsinnig geworden. Michiru versenkte sich doch tiefer in ihrer inneren Stille, an jenen

dunklen, traurig grauen Ort, den jeder Mensch irgendwo in seinem Herzen in sich trägt. Ihre

Augenlider fielen herunter, jede Körperspannung löste sich auf in ihrem Körper und sie sackte in

sich zusammen. Bewusstlos und vollkommen verlassen hing ihr Körper auf dem großen Thron und

taumelte. Kurz bevor Michirus Körper fallen konnte trat eine Gestalt unter dem Wasserfall hervor

und fing sie auf. In Natura seid Ihr noch schöner, Lady Kaioh. Ein Juwel unter Kieselsteinen...

Endlich gehört Ihr uns. Vertraut uns nur, Ihr werdet auf immer einsam bleiben, so wie Ihr es

wünscht. Suhlt Euch nur in Euren Schmerzen und Eurer Einsamkeit. Bleibt dort. Habt keine Angst,

das ist doch genau Euer Wunsch, nicht wahr? Wir werden dafür sorgen, dass Ihr nie gestört werdet.

Niemals. Auf ewig alleine... Klingt das nicht verlockend? Niemand, der etwas von Euch will,

niemand, der Euch etwas befieglt, keine Regeln mehr, keine Bestrafungen. Reine, süße, dunkle

Einsamkeit, Dunkelheit. Ja, Euer süßes, leichtes Herz ist unsere Beute, lasst es auf ewig in den

Händen Eurer Einsamkeit, Euren Schmerzes. Ihr werdet sehen, das ist Euer Wunsch, wir

versprechen es euch. Nun werden wir dafür sorgen, dass Ihr niemals mehr gestört werdet. Ja,

vertraut uns nur, wir werden Euch gut bewachen... Ihr werdet niemals mehr gestört werden.
 

Euer Herz wird uns gehören!
 

Verfault und abgestorben fielen die Blüten der Mondlilien zu Boden.
 

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Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass ich mich glücklich schätze, so viele Kommentare

bekommen zu haben! Leider werde ich in nächster Zeit nicht wenig zu tun haben und meine

momentane depressive Phase wirft leider auch einen dunklen Schatten auf diese FF. Trotzdem

möchte ich erstmal meinen Geburtstag feiern, dann werde ich wieder ganz für meine Geschichten

dastehen!

Einen lieben Gruß an alle Leser!

Kashi



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Fuu-
2006-07-09T11:37:50+00:00 09.07.2006 13:37
Bedrückende und fesselnde Atmosphäre, die Du hier beschreibst. Wer zum Teufel sind diese hinterhältigen Wesen, die Michirus Leid und Trauer ausnutzen und ihren entgültigen Untergang bedeuten?

Schön das Motoki wieder auftaucht, den mag ich sehr! Hoffe der Gute, aufrichtige Leibwächter wird auch in Zukunft eine Rolle in der Geschichte einnehmen.
Jetzt müsste langsam eine Wendung kommen, zumindest glaube ich nicht, dass die Erbprinzessin des Neptun noch lange in ihrer Isolation leben wird ;)
Sehr dramatisch bisher, freu mich auf den Fortgang *Spannung*!
cya
Biggi *zwinker*
Von:  Anna_no_Tsumi
2006-06-30T21:01:37+00:00 30.06.2006 23:01
Echt voll der Hammer.
Freu mich auf die Fortsetzung
Von: abgemeldet
2006-05-31T18:50:23+00:00 31.05.2006 20:50
BOAH!! Das Kapitel hat etwas düsteres und ist dir sehr gut gelungen.Ich freue mich aufs nächste Kapi. ^_^;
Von:  Angel-Stella
2006-05-31T12:43:23+00:00 31.05.2006 14:43
WOW das Kapitel hat echt was genial Düsterres.^^
Freue mich schon auf die fortsetzung.

Alles liebe Angel-Stella


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