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A star is shining

What shall I do...- this is a dream, so far away like the stars at the sky
von

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Götter machen keine Fehler

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Es war ein wunderschöner Morgen Anfang März: Die Luft war frisch und klar wie nach einem langen

Regenschauer, und die Sonne spiegelte sich in den vielen Tautropfen auf dem Rasen wieder. Ein paar

vereinzelte Kirschblütenblätter, die so früh im Jahr schon zu sehen waren, wurden vom Wind durch den

kleinen Vorort von Amiens geweht und fanden schließlich ihren Weg zu einem kleinen hübschen Café in

der Stadtmitte. Vor diesem stellte eine junge Frau Mitte zwanzig gerade Stühle und Tische aus Holz auf,

denn trotz der Jahreszeit war es doch schon ungewöhnlich warm. Sie hob ihren Kopf gen Himmel, als

ein Windstoß durch ihr braunes schulterlanges Haar fuhr und sich ein einzelnes Blütenblatt in ihm

verhing, was sie gar nicht bemerkte. Die übrigen Blütenblätter führten ihren Weg fort, als hätten sie

noch eine lange Reise vor sich.
 

Die junge Frau wandte sich wieder ihrer Arbeit zu und begann unbewusst zu summen, eine ihr

vollkommen unbekannte Melodie, die ihr einfach gerade durch den Kopf ging. Seltsam, ein so schöner

Tag, und trotzdem hatte die Melodie etwas Trauriges. Traurig... Das war sie schon lange nicht mehr

gewesen. Es hatte mal eine Zeit gegeben, voller Traurigkeit und Einsamkeit, aber dann war Subaru

plötzlich in ihr Leben getreten. Er hatte sie bei ihrem ersten Treffen einfach angeschaut, ihr ganz tief in

die Augen, oder sogar in die Seele geblickt, und gesagt... "Warum bist du so traurig?" Von da an hatte

sie gewusst, dass er etwas anderes war, als die anderen. Nach außen hin hatte sie sich immer fröhlich

und zufrieden gegeben, aber niemand außer ihm und ihrer besten Freundin Miyako hatte jemals

bemerkt, wie es wirklich in ihr aussah. <Miyako... Ja, Miyako wusste es auch, aber sie hat nie etwas

gesagt, warum... Vielleicht hat sie gehofft, dass ich es ihr irgendwann von mir aus erzähle. Sie war die

einzige, die von meinen Eltern wusste, aber ich glaube, sie wollte, dass ich ihr all meine Sorgen erzähle,

dass ich ihr vertraue...> Seit Subaru da war, hatte sie immer jemanden mit dem sie über ihre Sorgen

reden konnte, sie fraß sie nicht mehr alle in sich hinein, und das tat ihr wirklich gut. Man konnte

förmlich sehen, wie glücklich er sie machte. Und so glitt sie von einem Gedanken in den nächsten,

während sie ihrer Arbeit nachging, bis...
 

"Maron!?" Sie schreckte hoch. "Hmm?" "Ich hab dich eben was gefragt! Warum guckst du so traurig?!"

"Ach, tut mir Leid, ich war in Gedanken." "Das habe ich bemerkt. Ist alles in Ordnung? ... Gut, dann

kannst du mich ja ordentlich begrüßen!" Maron lächelte, legte das Tischtuch beiseite und küsste ihren

Freund zärtlich. "Tut mir Leid, Subaru, Guten Morgen!", strahlte sie ihn an und ließ sich von ihm

umarmen. "Maron?" "Hmm?", nuschelte sie in seine Jacke. "Machst du mir einen Kaffee zum Mitnehmen?

Bitteeee!", bettelte Subaru wie ein kleiner Junge. " ’Also schön. Was würdest du nur ohne mich machen?

Ist dir eigentlich klar, dass du gerade die ganze Stimmung kaputt gemacht hast? Typisch!", schimpfte

sie noch, während sie in den Laden ging. Subaru grinste. Ja, das war seine Maron! Sie regte sich über

jede Kleinigkeit auf, und besonders über ihn. Aber sie war auch die netteste Person, die er kannte. "Hier

bitte, aber pass auf-" "Autsch!" "-es ist heiß!" "Na danke, das fällt dir ja früh ein. Hör auf zu lachen, das

hat weh getan!" Maron hatte sich bei seinem Anblick nicht mehr zurückhalten können, er sah einfach zu

komisch aus! "Na warte! Das zahle ich dir noch heim.", murmelte er, als er Anstalten machte, zu gehen.

"Och, nicht böse sein. Komm her!", sie gab ihm einen Kuss und er war wieder glücklich. "Ciao, mein

Engel. Ich hol' dich heute Abend ab. Ich liebe dich!" "Nun geh schon, sonst hast du bald keine Arbeit

mehr zu der du ständig zu spät kommen könntest!" "Aber..." "Geh!" "Maron!" "Was? ... Ja, ich liebe dich

auc h!", lächelte sie, und er lächelte glücklich zurück. Er drehte sich um und ging die Straße hinunter.

Maron schüttelte den Kopf. Das war Subaru wie er leibt und lebt. Eben der Mensch, der ihr am

Wichtigsten war.
 

Sie begann nun wieder zu summen. Kurzzeitig verschwand sie immer wieder im Café, um einen neuen

Blumenstrauß zu holen, den sie auf die Tische stellte. Für ihre Kunden tat sie fast alles. Sie hatte es

zwar nicht mehr nötig, da ihr Laden immer gut besucht war, aber sie tat es gern. Sie hatte sich auch

einiges einfallen lassen. Von morgens bis nachmittags um drei betrieb sie ein Café, aber ab fünf Uhr

nachmittags diente der Laden als italienisches Restaurant. Sie hatte sich schon immer darüber

aufgeregt, dass Cafés abends und Italiener vormittags nutzlos waren, und sich dann diese Lösung

einfallen lassen. Und sie hatt Recht behalten. Zur Belohnung war sie fast immer voll besetzt!
 

"Hey, Maron!", rief eine junge Frau von der anderen Stra Ãßenseite. "Hallo, Miyako! Was machst du denn

schon so früh hier?" "Ich bin hier, um dich zu fragen, ob du heute Abend mit Fin und mir ausgehen

willst. Wir beide sind ja noch immer auf Männersuche und, ja, auch wenn du schon jemanden hast,

kannst du ja deinen beiden besten Freundinnen ein wenig bei der Auswahl helfen! Moment...", sagte

sie, als ihr Handy klingelte. "Miyako?!... Ja! Hi, Fin... Nein, also ich bin grad bei ihr... ja... sie kommt

bestimmt mit, oder?", fügte sie mit einem fragenden Blick zu Maron hinzu, als diese nickte, wandte sich

Miyako wieder ihrem Handy zu. "Ja, sie kommt mit... Jep... Sekunde... Tschüss, Maron, wir holen dich

gegen acht ab, bye... Ja, Fin... Also, ich hatte mir da folgendes vorgestellt...", hörte Maron sie noch

sagen, als sie um die nächste Ecke bog. Dann musste sie Subaru eben absagen. Aber so oft unternahm

sie nun wirklich nichts mit ihren Freundinnen, er verstand das sicher.
 

Als die ersten Gäste kamen, verdrängte sie die ® Gedanken erstmal, um sich vollkommen ihren Kunden

widmen zu können.

"Miss Kusakabe? Telefon für sie! Es soll wichtig sein!" "Danke, Mizuno!" Sie ging hinein und nahm den

Hörer entgegen. "Ja, bitte?... Was?! Das kann nicht sein!... Ja, ich komme sofort!... Danke!" Sie schmiss

ihre Schürze in die Ecke, schnappte sich ihre Jacke und raste nach einer kurzen Erklärung an Mizuno

mit dem Auto davon.
 

Vor dem Nagoya-Krankenhaus angekommen, sprang sie aus dem Wagen, stürzte durch die Glastüren

und zum Empfang. "Entschuldigen Sie, bitte! Ich suche Subaru Kazuya, er wurde ungefähr vor einer

dreiviertel Stunde eingeliefert." "Einen Moment... Ja, im ersten Stock, er wird gerade operiert, sie

müssen sich also noch ein wenig gedulden." "Vielen Dank!" Und schon stürzte sie in Richtung Fahrstuhl

und drückte ungeduldig den Knopf nach oben. Nach schier endlosen Minuten kam er endlich und schon

Sekunden später kam sie in ein leeres Wartezimmer.

Unruhig lief sie auf und ab. Nach kurzer Zeit kam eine Krankenschwester aus dem Operationssaal.

"Entschuldigen Sie, bitte. Wird dort drin grad Subaru Kazuya operiert?" "Ja, keine Sorge, die Ärzte

müssten bald zumachen." "Oh, Gott sei Dank! Aber... Was ist überhaupt passiert?" "Oh, nichts

Außergewöhnliches! Er wurde von einem Auto angefahren. Es ist nicht viel passiert. Es gab eine

Kopfwunde, aber das ist bald geregelt.", lächelte die Schwester Maron aufmunternd zu. (Ich weiß, ist

irgendwie 'ne komische Antwort, nya^^'') "Vielen Dank!" "Schon gut!", sagte diese und verschwand im

nächsten Gang. Jetzt endlich setzte sich Maron auf einen der vielen Stühle. Sie war schon fast

eingenickt, als die Tür zum OP aufging, und ein äußerst erschöpfter Arzt herauskam. "Entschuldigung,

Doktor...?" "Nagoya." "Dr. Nagoya, wie geht es Subaru? Darf ich schon zu ihm? Geht es ihm gut?", fragte

sie in einem Atemzug. "Ähm, Miss...?" "Kusakabe." "Miss Ku sakabe. Sind sie seine Freundin?" "Ja, genau.

Und?" Dr. Nagoya schwieg eine Weile, schaute sie nur an und schien nach den richtigen Worten zu

suchen. "Es tut mir Leid! Aber sie können nicht zu ihm! Es...ich...ähm...er...ist tot!" Maron starrte nur die

ganze Zeit einen Fleck an der Wand an, ihr Lächeln sah nun nicht mehr so umwerfend wie sonst aus,

sondern seltsam steif und erstarrt. Die Worte hallten ihr immer wieder durch den Kopf. ER IST

TOT...TOT "Miss Kusakabe? Haben Sie mich verstanden? Miss! Hören Sie? Er ist tot! Es tut mir Leid!",

seine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. ER IST TOT! HÖREN SIE? ER IST TOT...TOT!

Ganz langsam wandte Maron ihr Gesicht wieder ihrem Gegenüber zu. Er war Mitte vierzig, hatte blaues

Haar, und Augen, die für gewöhnlich mit Sicherheit um die Wette strahlten, aber im Moment drückten

sie nur Trauer, Mitleid und Frust aus. Diesen Mann würde sie mit Sicherheit nicht mehr vergessen, auch

wenn sie es wollte. "Was?", war ganz leise ‚ von Maron zu vernehmen. "Aber... wie... ich meine, die

Schwester hat gesagt, es wäre nichts Schlimmes... Was ist...", brachte sie nach einer Weile heraus. "Es

hat unvorhergesehene Komplikationen gegeben, die dazu führten... Ach was! Es tut mir Leid! Durch ein

Versehen wurde eine Ader durchtrennt. Das wäre weiter nichts Schlimmes gewesen, aber ihr Freund

hatte die sogenannte Bluter-Krankheit (die gibt es wirklich!!!), wir konnten die Blutung nicht mehr

stoppen, er war nach kurzer Zeit tot. Es tut mir Leid!" Maron konnte es nicht fassen. Passierte das

gerade wirklich? Ganz langsam realisierte sie, was geschehen war und sie musste sich

zusammenreißen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. "Ich verstehe. Aber...", sie nahm ihre ganze

Kraft zusammen. "Haben sie alles Mögliche getan? Wirklich alles?" Und jetzt sah sie ihm direkt in die

Augen, als wolle sie ihn nie mehr gehen lassen, würde er ihr nicht die Wahrheit sagen. "Ich... Nein!"

"Was?! Aber..." Nun war sie vollkommen fertig. Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg ihre Wange

hinunter. "Ich hätte noch mehr tun können, aber ich ließ abbrechen. Er hatte in seiner Akte vermerken

lassen, dass er, wenn es bei einer Operation zu Komplikationen kommen sollte, die Auswirkungen auf

seine Eigenständigkeit haben könnten, nicht an lebensverlängernden Maßnahmen interessiert sei.

Deshalb habe ich-" "Das war nicht ihre Entscheidung!", presste Maron zwischen unterdrückten

Schluchzern hervor. "Sie haben ihn sterben lassen, obwohl er hätte weiterleben können!" "Hören Sie, es

tut mir Leid! Aber er wollte es-" "Es war nicht ihre Entscheidung!", schrie sie, und sank auf einem Stuhl

zusammen. "Es tut mir Leid!", flüsterte Dr. Nagoya noch einmal und verschwand aus ihrem Blickfeld.

Maron saß auf diesem Stuhl und hätte sie nicht zwischendurch immer wieder von Schluchzern

geschüttelt gezuckt, und wären nicht die ganzen Tränen auf den Boden zwischen ihren Füßen getropft,

hätte man gar nicht bemerkt, dass sie weinte.
 

Nach endlosen Minuten stand sie auf, nahm ihre Sachen und ging aus dem Krankenhaus heraus auf die

Straße, zu ihrem Auto und fuhr eine ganze Weile in nord-westliche Richtung, bis sie ans Meer kam.

Unglaublich, dass sie keinen Unfall gebaut hatte, obwohl sie die ganze Zeit Tränen in den Augen hatte

und kaum etwas sehen konnte.

Sie stieg aus und stand kurz darauf auf einer hohen Klippe, die weit aufs Meer hinausragte. Eine Zeit

lang war alles still um sie herum. Es war inzwischen dunkel und ein leichter Wind wehte. Fin und Miyako

hatte sie bereits vergessen. Irgendwann war ein Flüstern zu vernehmen. "Warum?" Ein Windhauch fuhr

Maron durchs Haar, sie hob den Kopf und blickte gen Himmel. Man konnte die vielen Tränen, die im

Mondlicht wie Perlen glänzten auf ihrem Gesicht sehen. "WARUM!", schrie sie. "Wieso nimmst du mir

alles? Was hab e ich dir getan?", sie sank auf ihre Knie. "Und was hat ER dir getan? Er war ein guter

Mensch!" Der Wind frischte auf und wurde nur von lauten Schluchzern unterbrochen. Als sie sich

einigermaßen beruhigt hatte, stand sie wieder auf und sagte: "Ich weiß nicht, wie ich darauf komme. Ich

erinnere mich selten an meine Eltern, aber an dieses Gespräch mit meiner Mutter schon. Ich hatte sie

gefragt, was ein Gott sei. Und sie sagte: »Ein Gott, Maron, tröstet dich, wenn du traurig bist. Er ist da

für dich, wenn du einsam bist. Und er hilft dir, wenn du seiner Hilfe bedarfst.« Das habe ich damals

nicht verstanden, heute tue ich es. »Aber am Wichtigsten ist: Ein Gott macht keine Fehler! Was er auch

tut, was er auch denkt, das ist immer richtig!« Das verstehe ich heute weniger als damals!" Inzwischen

hatte sich der Himmel zugezogen und die Wolken verdeckten Mond und Sterne; der Wind wurde

stärker. Verzweifelt fuhr sie mit verbitterter, brüchiger Stimme fort:"Du hast mir meine Eltern

genommen - das war falsch! Du hast mich allein gelassen - das war falsch! Du hast mir Subaru

genommen - das war ein Fehler, ein schrecklicher Fehler! Ich frage dich: Wie kann ein Gott dann ein

Gott sein? Wir wissen doch, dass Götter keine Fehler machen! GÖTTER MACHEN KEINE FEHLER!", brüllte

sie in die Nacht hinaus. Wie als Antwort zwang ein kräftiger Windstoß sie wieder auf die Knie. Die

Wellen schlugen wild gegen die Felsen in der Tiefe. "Sie dürfen keine machen!" Vollkommen

zusammengesunken saß sie da und fühlte den ganzen Schmerz in sich. "Götter machen keine Fehler!",

flüsterte sie.
 

Der Regen spült die letzten Tränen fort,

und mit ihnen die Erinnerungen an all das, was gewesen ist.

Könnte er doch auch den Schmerz, der bleibt und Narben hinterlässt, mit sich nehmen.
 

Doch die Wolken verziehen sich und lassen die Sonne durch,

die ihr Licht auf meinen endlich vergrabenen Schmerz wirft und ihn wieder zurückholt.
 

Ich würde so gerne weinen, um zu vergessen,

aber es sind keine Tränen mehr übrig, die ich vergießen könnte;

so lange habe ich damals geweint, so viele habe ich verloren.

Ich würde so gerne schreien, um zu vergessen,

aber ich habe keine Kraft mehr, die ich herauslassen könnte;

so lange habe ich damals geschrieen, so viel habe ich verloren.

Ich würde so gerne beten, um zu vergessen,

aber ich habe den Glauben daran verloren, dass es hilft;

so lange habe ich damals gebetet, so viel habe ich gehofft...
 

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Der Glanz in deinen Augen - Teil 1

≈≈≈≈≈≈
 

Vier Monate später, Anfang Juli.

Der Sommer war gekommen und hatte den Frühling vertrieben. Die Bäume waren inzwischen voll

erfüllt von grünen Blättern und bunten Blüten, alle Knospen waren aufgegangen. Die Sonne schien den

ganzen Tag und selbst noch bis in den späten Abend hinein. Am Tag war der Himmel so blau wie

selten, unterbrochen von winzigen Wolkenfetzen, die von der leichten Brise, die wehte, getrieben,

schnell wieder vorbeizogen; und in der Nacht war der Himmel sternenklar. Es war einfach ein

wundervoller Sommer, und auch heute war ein toller Tag gewesen, der sich nun mit dem Untergehen

der Sonne langsam dem Ende näherte.
 

Chiaki Nagoya, ein junger Geschäftsmann Mitte zwanzig, hatte heute schon den ganzen Tag mit seinen

Nerven kämpfen müssen. Eigentlich war so ziemlich alles schief gegangen, was schief gehen konnte.

Und dann war ihm auch noch die ganze Zeit so eine nervige Tante hinterhergerannt, die er absolut

nicht leiden konnte. Er war es gewöhnt, dass ihm die Frauen nachliefen. Immerhin war er ein

ausgesprochen gut aussehender Mann und wusste auch mit seinem Charme umzugehen. Seine Beine

waren durchtrainiert, ebenso wie sein Bauch und seine Arme. Sein markantes Gesicht stand im

Gegensatz zu seinen sanften, und trotzdem männlichen Lippen und zu seinen Augen, die geradezu

Wärme versprühten, wenn er wollte. Umrandet wurde dieses göttliche Gesicht von blauem Haar, das

ihm ein verwegenes Aussehen gab, wenn sich wieder einmal ein paar Strähnen in sein Gesicht verirrten.

Jetzt gerade fuhr er verzweifelt durch die Straßen Amiens', hinter ihm saß eine Schar grimmig

dreinblickender Männer, die alle älter waren als er. <Na toll, ausgerechnet heute Abend müssen diese

Idioten im Restaurant Probleme mit den Reservierungen haben. Alle anderen Geschäftspartner hätten

Verständnis dafür, aber die, mit denen ich mich rumschlagen muss, natürlic h nicht. Wo soll ich denn

bitte an 'nem Freitagabend noch Plätze für 15 Personen finden?> Wütend über diesen fehlgeschlagenen

Abend, der höchstwahrscheinlich keinen Auftrag mehr mit sich bringen würde, merkte er gar nicht, wie

er aus Amiens hinaus- und in den kleinen Vorort hineinfuhr. Vielleicht hatte er hier mehr Glück. Und

tatsächlich, keine fünf Minuten später hielt er vor einem kleinen italienischen Restaurant.
 

Leider war es brechend voll, und die meisten Angestellten waren voll und ganz beschäftigt. Soweit er

sehen konnte, gab es überhaupt nur Frauen, die hier arbeiteten, alle recht jung, so ungefähr in seinem

Alter. Jetzt, da er sich so umsah, fand er, dass das Restaurant doch sehr nett und stilvoll eingerichtet,

und die Kellnerinnen gut gekleidet waren. Sie trugen alle das gleiche: einen schwarzen, relativ kurzen

Rock, ein schwarzes Neckholder-Top wie eine Bluse geschnitten, mit bordeauxroter Stickerei auf dem

Rücken und der Brusttasche, daz u schwarze Sandaletten mit leichtem Absatz. Alle hatten die Haare in

frechen Frisuren hochgesteckt und sahen wirklich ganz gut aus. <Der Geschäftsführer muss einen

guten Geschmack haben!>, dachte sich Chiaki. Das war schon ein großes Lob, denn Chiaki arbeitete als

Geschäftsführer in einer Modefirma, und was Mode betraf, hatte er eine gute Nase.

Als er sich endlich von dem Anblick losgerissen hatte, ging er auf den Tresen zu und drückte auf

eine Klingel, die dort stand. Sofort kam eine junge Frau, die bis eben noch an einem Tisch mit zwei

Damen ihres Alters geredet hatte, mit dem Rücken zu ihm, sich immer noch unterhaltend nach vorne.

Und wie nicht anders zu erwarten, knallte sie, als sie sich umdrehte, genau gegen Chiaki, und hätte

dieser sie nicht noch im letzten Augenblick festgehalten, hätte sie mit Sicherheit eine unangenehme

Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Als sie die Augen wieder öffnete, die sie vor Schreck

geschlossen hatte, dachte Chiaki nur: WOW!
 

Seit Subarus Tod waren nun schon vier Monate vergangen. Das Leben war weitergegangen, als

wäre nichts geschehen, jedoch nicht für Maron. Sie hatte sich vollkommen in sich zurückgezogen, zwar

nur für zwei Wochen, aber die hatten schon genügt, um sie ihren beiden Freundinnen vollkommen zu

entfremden. Was an dem Tag damals geschehen war, hatte sie mit allen Mitteln zu verdrängen versucht,

und das war ihr nach den zwei Wochen dann auch relativ gut gelungen. Miyako und Fin machten sich

große Sorgen. Sie hatte zwar wieder angefangen zu arbeiten, was blieb ihr als Geschäftsführerin auch

anderes übrig, und unternahm viel mit den beiden, aber sie hatte sich so verändert! Und ihren ganzen

Kummer fraß sie auch wieder in sich hinein. Sie tat die ganze Zeit so, als ginge es ihr gut und sie wäre

glücklich. Die beiden wussten natürlich, dass das alles nur gespielt war, aber sie hatten die ganze Zeit

über nichts gesagt. Sie lachte auch wieder öfter, aber jegliches Gefühl fehlte, und der Glanz in ihren

Augen, der sie immer so umwerfend gemachte hatte, schien für immer verschwunden. Wenn nicht

gerade etwas Schönes oder Lustiges passierte, lächelte sie so gut wie gar nicht. So konnte das nicht

weitergehen! Deshalb hatten Fin und Miyako beschlossen, heute Abend nach Feierabend mal ganz in

Ruhe mit Maron zu reden. Zu diesem Anlass erschienen sie gegen zehn Uhr im "Kajol", Marons Laden,

und machten sich einen gemütlichen Abend mit einem Glas Wein.

„Hey, Maron, komm doch mal rüber!“, rief Fin ihr zu. „Tut mir Leid, hallo erstmal!“, entschuldigte sich

Maron, als sie herüberkam. „Hier ist wirklich der Teufel los! Kein Wunder: Freitagabend. Was kann ich

Euch bringen? Oh, Moment, da kommen grad neue Gäste!“, unterbrach sie, als sie das allbekannte

Klingeln vernahm. „Ich komme gleich wieder.“, sagte sie zu den beiden und achtete nicht darauf, wo sie

hinlief. „Maron, pass-“, rief Miyako noch, aber es war schon zu spät. Als sie sich gerade umdrehen

wollte, knallte sie mit etwas zusammen, schlos s vor Schreck die Augen und wartete darauf, die Fliesen

zu küssen. Aber... nichts geschah. Langsam machte sie die Augen wieder auf und sah in ein Paar

haselnussbraune. Da ging ihr nur noch ein Gedanke durch den Kopf: WOW!
 

Um es nicht allzu sehr auffallen zu lassen, zog Chiaki die ihm leider noch vollkommen unbekannte Frau

hoch. Seine Geschäftspartner, die sich angeregt auf Indisch unterhielten, hatte er schon fast vergessen.

Er war wie verzaubert. Er starrte nur sein Gegenüber an. WOW! Er musterte sie von unten angefangen

bis nach oben und die Zeit schien still zu stehen. Sie war die einzige Angestellte, die nicht das gleiche

trug wie die anderen. Also war sie entweder jemand, der hier etwas zu sagen hatte, oder sie ließ sich

einfach nichts sagen. An ihren Füßen trug sie schwarze, elegante Schuhe mit hohem Pfennigabsatz und

langen Riemchen, die sie auf der einen Seite mehrmals um den Knöchel, auf der anderen abe r das

ganze Schienbein hochgebunden hatte. Der zu diesen passende Rock, der schräg geschnitten war, ließ

ihre schlanken Beine endlos lang erscheinen. Dazu hatte sie ein rotes Top ohne Träger an, das auf einer

Seite leicht gerafft war, von einer kleinen Blüte festgehalten, ließ es so braune Haut am Bauch sehen.

Um den Hals trug sie nichts weiter als einen langen roten, zum Top passenden Seidenschal, mehr wäre

auch nicht nötig gewesen, denn ihr Dekolleté war Schmuck genug. Getopt wurde das Ganze von diesem

unbeschreiblichen Gesicht. Die sinnlichen Lippen, gekrönt von der unglaublichen Farbe, machten es

noch einprägsamer. Nase und Augen passten perfekt ins Bild, und umrahmt wurde das Ganze von einer

Flut unzähliger Locken, die im gedämpften Licht wie Gold glänzten. Alles in allem war diese Frau

einfach... unbeschreiblich. Nur... diese Augen, sie machten ihn verrückt! Sie passten eigentlich dahin,

aber irgendetwas stimmte einfach nicht! Sie waren so leer, so ganz ohne Glanz, sie drückten soviel Leid

und Trauer aus! Das gab ihr einen verletzlichen Touch. Er musste aufpassen, was er sagte. Was hatte

sie nur erlebt?
 

„Entschuldigen Sie bitte, ich hoffe, Sie haben sich nicht wehgetan meinetwegen!?“, drang eine Stimme

an sein Ohr. <Woher kenne ich ihn bloß? Er kommt mir so bekannt vor!> „Was? Nein! Alles in Ordnung?“

„Ja, vielen Dank!! Also...“, sie strich ihren Rock glatt, stellte sich aufrecht hin, und räusperte sich. „Was

kann ich für sie tun?“ „Wie heißen Sie?“ „Maron Kusakabe.“ <Warum erzähl ich ihm das eigentlich?!>

„Also, Maron, ich habe ein Problem und ich hoffe, Sie können mir dabei helfen! Meine Geschäftspartner

und ich brauchen einen Tisch für 15 Personen, um... naja, um unsere Geschäfte unter Dach und Fach zu

kriegen. Nur leider scheint es hier drin etwas voll!“ „Oh, nun ja, wenn es Ihne n nichts ausmacht, könnte

ich Ihnen draußen etwas auf der Terrasse herrichten! Wegen des Wetterberichts hat sich niemand nach

draußen setzen wollen, da ist jetzt genug Platz. Und es ist ja warm, und da es jetzt nicht regnet...“,

antwortete sie mit fragendem Blick. Chiaki beugte sich ein Stück nach vorn - damit war er Maron ein

ganzes Stück zu nahe für ihren Geschmack, und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Das wäre wundervoll,

Maron!“ Sie errötete kaum merklich und senkte den Blick. Plötzlich war alles vergessen: die Trauer, das

Leid, selbst ihre beiden Freundinnen, die das Ganze mit großem Interesse verfolgt hatten.
 

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Der Glanz in deinen Augen - Teil 2

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... Chiaki beugte sich ein Stück nach vorn - damit war er Maron ein ganzes Stück zu nahe für

ihren Geschmack, und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Das wäre wundervoll, Maron!“ Sie errötete kaum

merklich und senkte den Blick. Plötzlich war alles vergessen: die Trauer, das Leid, selbst ihre beiden

Freundinnen, die das Ganze mit großem Interesse verfolgt hatten.
 

„Hey, Fin, ich glaube, es könnte passieren, dass wir gar nicht mehr mit Maron reden

müssen!“ „Wieso denn?“ „Na sieh sie dir doch mal an! So hab' ich sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr

gesehen! Sie ist wie ausgewechselt! Dieser Typ bringt sie vollkommen aus der Fassung! Wow, sieh dir

den doch mal an, der ist echt sexy! Und Geld hat der auch. Ich könnte mir sogar vorstellen... Ja,...

vielleicht schafft er es sogar, ihre Augen wieder zum Strahlen zu bringen...“, freute sich Miyako. „Ja,

vielleicht.“, flüsterte Fin. „Vielleicht!“
 

Maron hob ihren Kopf wieder. Zu ihrem Pech war Chiaki immer noch nicht weiter von ihrem

Gesicht entfernt. Sie blickte also wieder direkt in seine haselnussbraunen Augen, die um die Wette

strahlten. Sie rückte ein Stück von ihm weg. „Wenn Sie sich einen Moment gedulden würden... Ich lasse

alles herrichten, und währenddessen bringe ich einen Aperitif, um ihren Kunden die Zeit ein wenig zu

vertreiben.“, sagte Maron schließlich, nachdem sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Was denn, und

mir nicht?“, fragte Chiaki ernst. „Was? Nein! Tut mir Leid... ich meinte...“ „Schon gut! Das war ein Scherz,

ganz ruhig. Das wäre eine gute Idee, Maron!“, lachte er. Wow! Dieses Lachen war einfach unglaublich.

Dieser Mann hatte ein Charisma, das sie sonst noch nie so erlebt hatte, oder wenn, nur selten. Wieder

wurde Maron rot. Dieser Kerl brachte sie total aus dem Konzept. Er war irgendwie...

Mit der Ausrede nun den Aperitif zu holen und ihre Angestellten, die Tische aufbauen zu lassen,

ergriff sie die Flucht. Ihren Mitarbeitern gab sie im Vorbeigehen ein paar Anweisungen. An der Bar, an

der Mizuno gerade die Getränke für Marons neue Gäste einschenkte, atmete Maron einmal tief durch.

Dieser Duft ließ sie süchtig werden... Wie konnte ein Mann nur so gut riechen? Und wie konnte ein

einziger Mensch sie nur so verunsichern?

Chiaki blickte ihr hinterher. Wow, dieser Hintern, und erst der Gang... Er schmolz regelrecht dahin.

Diese Frau war eindeutig Versuchung pur, und scheinbar war sie sich ihrer Wirkung auf Männer noch

nicht einmal bewusst, was sie noch anziehender machte. Jetzt wo er so darüber nachdachte,verging ihm

das Grinsen. Dieser Laden war voller alleinstehender, recht passabel aussehender Männer, die Maron

ansahen, als wäre sie die letzte Frau auf der Welt, verständlich, aber er brachte nichts als Stuss heraus?

Sie konnte jeden Mann in diesem Laden sofort haben, und er machte dumme Witze? <Was denn, und

mir nicht? ˇ>, äffte Chiaki sich in Gedanken selbst nach. <Mann, Junge! Deine Witze waren auch schon

mal besser!> Chiaki Nagoya musste zugeben, dass er nervös war, sehr nervös sogar. Er hatte Angst, bei

dieser Frau zu versagen, Angst, dass sie ihn nicht charmant finden könnte. Glücklicherweise würde

dieser Abend noch etwas länger dauern... Sie war einfach unglaublich, und wenn sie errötete... Aber

wenn er weiterhin solche Witze machte, würde sie ihn nicht als das sehen, was er war, ein

gutaussehender charmanter Mann, sondern als hirnlosen Idioten.

Maron war vollkommen in Gedanken versunken, als Mizuno sie zum wiederholten Male ansprach

und ihr schließlich mit der Hand vor dem Gesicht herumfuchtelte. „Hey, Miss Kusakabe! Maron! Hallo?!“

„Hm?“, schreckte Maron hoch. „Was ist denn los mit dir? Du bist schon den ganzen Abend so komisch.

Also, um genau zu sein, seit dieser gutaussehende Typ den Laden betreten hat. Alles klar oder...? Ach...

stehst du etwa auf den?“, grinste Mizuno. „WAS?! Spinnst du! Doch nicht auf den da! Der ist mir viel zu

sehr von sich selbst überzeugt! Wahrscheinlich gibt der vor allen Weibern mit denen er ausgeht, und

das sind erstens bestimmt nicht wenige und zweitens alles hirnlose Barbies, mit seiner Kohle an. Die

hängen dann mit Sicherheit an ihm wie Kletten und himmeln ihn dann an, als wenn der gut aussehen

würde, ja?! Das ist doch wieder einer dieser typischen Machos, die einfach nur jede dahergelaufene

Tussi in ihr Bett kriegen wollen, um ihren Spaß zu haben. Danke, auf so einen kann ich gut verzichten!“,

gab Maron als Antwort zurück. Das alles hatte sie in einem solchen Tempo heruntergerattert, dass

Mizuno immer noch der Mund offen stand. Aber trotzdem... richtig überzeugt hatte das eben nicht

geklungen. Die Kleine hinter der Bar hütete sich jedoch das zu sagen. „Mach den Mund wieder zu, Süße!

Solche Typen kenne ich zur Genüge. Seit Subarus Tod gab‘s davon ge...nug... und...“, ihre Stimme

wurde zum Ende hin immer leiser. <Subaru!>, schoss es Maron durch den Kopf. <Gott, ich fühle mich

so dreckig. Du b ist noch nicht einmal vier Monate tot, und ich stehe kurz davor, mich in diesen

aufgeblasenen Typen zu verlieben..., der eigentlich ja gar nichts Schlimmes getan hat... außer mich

durcheinander zu bringen... und ich mache ihn gerade aus völlig unerfindlichen Gründen fertig...,

obwohl ich genau weiß..., dass er wahrscheinlich total nett ist... und, Moment mal,... verlieben!? ...

Aargh! Nein, das geht nicht! Ich liebe Subaru, und ich kann einfach noch nicht... es tut mir so Leid,...

Subaru!> „Und eigentlich weißt du ganz genau, dass du gerade vollkommenen Stuss redest! Das

wolltest du doch jetzt sagen oder?!“, ergänzte Mizuno den durch Marons Gedankengänge

unterbrochenen Satz. „Nein... ja... nein... ach ich weiß nicht! Ich kann nicht leugnen, dass er umwerfend

aussieht, einen Charme hat, dem die meisten wahrscheinlich nicht widerstehen können und eine

Ausstrahlung hat, die einen umhaut. Und... NEIN! Stop, was rede ich da? Das ist doch Schwachsinn!

Dieser Kerl hat die ganze Zeit nichts besseres zu tun, als mich völlig zu verunsichern, und ich... Nein,

der ist nichts für mich! Es mag ja sein, dass er unglaublich gut duftet, wundervoll starke Arme hat,

Augen, in denen man versinken könnte und... seine blauen Haare, die ihm dadurch, dass sie in alle

Richtungen abstehen, einen unwiderstehlichen Touch...“ „Reden Sie von mir?“, unterbrach sie eine

inzwischen wohlbekannte Stimme. Maron erstarrte. <Oh Gott! Wenn das jetzt der ist, der ich glaube,

dass er es ist, möchte ich im Boden versinken, bitte tu sich doch irgendwo ein Loch auf!> Langsam hob

sie den Kopf von ihren Händen, die sie auf der Theke abgelegt hatte, und blickte nach rechts in zwei

unglaublich braune Augen. BLUSH! Maron wurde auf der Stelle knallrot. „Nein... ich... ähm.. sie... wir

haben nur...“ „... nur über meinen Freund geredet. Maron regt sich immerzu darüber auf, wie ich mich

in so einen Playboy verlieben konnte!“, rettete Mizuno die Tomate, die ihr gegenü ber saß aus der

misslichen Lage. <Puh! Nochmal Glück gehabt! Bei nächster Gelegenheit muss ich mich bei ihr

bedanken!>, dachte Maron. Chiaki blickte von Mizuno, der er sich während ihres Vortrages zugewandt

hatte, zu Maron, auf der sein Blick kurz mit dem Anflug eines amüsierten Lächelns verweilte, und

wieder zurück zu Mizuno. „Oh nein, wie schade, sie haben bereits einen Freund? Und sie meinen, für

mich wäre da gar keine Chance mehr?“, beklagte sich Chiaki mit leichter Ironie in der Stimme, die

Maron allerd ings überhörte. Mit einem verhaltenen Grinsen, das Maron galt, ging Mizuno auf die

Schiene ein. „Tja, das kommt ganz darauf an.“ „Auf was denn, ...?“ „Mizuno!“, half diese nach. “...

Mizuno. Das ist ein wunderschöner Name! Darf ich Sie ab jetzt immer so nennen? Ich gedenke jetzt

nämlich öfter hier zu erscheinen...“ Maron hätte sich beinahe übergeben. <Schöner Name!>, äffte sie

Chiaki in Gedanken nach. <Mein Gott, viel schleimiger geht‘s kaum noch!> Dieser Kerl erlaubte es sich

wirklich mit jeder zu flirten, egal, ob sie bereits vergeben war oder nicht! Erst hatte er ihr schöne Augen

gemacht, jetzt Mizuno, als nächstes versuchte er es vielleicht bei dem schwulen Kerl gegenüber... Was

bildete der sich eigentlich ein! Dass Chiaki das Ganze nur tat, um Maron ein wenig zu ärgern, bemerkte

sie allerdings nicht, noch nicht. Dafür bemerkte Chiaki, dass er sein Ziel erreicht hatte. Dieser

beobachtete diese neue, für ihn völlig faszinierende Frau aus dem Augenwinkel. Sie sah nicht gerade

begeistert aus. Anscheinend hatte er es doch in diesen kurzen Momenten, in denen er mit ihr geflirtet

hatte, geschafft, ihr Interesse zu wecken, wenn auch nur ein ganz klein wenig. Dann konnte das Spiel ja

beginnen. Er musste diese Frau einfach für sich gewinnen! Er war fasziniert, hingerissen von ihr und wie

betäubt von ihrer Schönheit.

Maron hingegen hatte ganz andere Gedanken, oder... vielleicht nicht ganz so andere. Sowohl ihre

Eifersucht als auch ihr Kampfgeist waren geweckt. Sie wollte diesem überheblichen Casanova zeigen,

dass er sie nicht so leicht haben konnte wie alle anderen in seiner Sammlung. Denn dass er gerade

darauf aus war, sie eifersüchtig zu machen, war auch ihr jetzt klar geworden. Sie war zwar immer noch

in Zwietracht mit ihren Gefühlen, da sie einerseits doch noch an Subaru hing, ja ihn ihrer Meinung nach

noch liebte, aber andererseits vollkommen überwältigt von diesen neuen, schon längst in Vergessenheit

geratenen Gefühlen war, die sich jetzt in ihr ausbreiteten, aber wollte sie den Versuch wagen? Hin- und

hergerissen betrachtete sie jetzt die Ursache ihres Gefühlschaos‘, den Mann, der an allem Schuld war.

Sie war vollkommen hingerissen v on diesen Augen, diesem Mann und seinem Lächeln. Plötzlich

begannen auch ihre Augen zu leuchten. Sie wollte jetzt einfach nicht nur so aussehen wie sonst, sie

wollte besser aussehen als jemals zuvor. Dieser Kerl hatte ihr Interesse geweckt, das sich jetzt

eindeutig in ihren Augen widerspiegelte.

„... Wirklich? Das ist ja faszinierend! Erzählen Sie... mir... doch noch...“, er bekam keinen Ton mehr

heraus. Er hatte während des Flirts eben nur kurz zu Maron hinübergeblickt, aber was er da sah,

fesselte ihn. Diese Augen... dieser Glanz in ihren Augen... Das war es. Das war das letzte Teilchen, d as

ihm vorhin gefehlt hatte, das letzte Teilchen zur Perfektion. Ihre Augen hatten jetzt einen

entschlossenen Ausdruck angenommen, sie strahlten geradezu ein,... ein... Er konnte es nicht

beschreiben. Es schien, als,... als sehe sie etwas, dass sie unbedingt haben wollte, etwas, dass sie nie

wieder gehen lassen wollte. Chiaki blickte ihr wie gebannt in die Augen, er war fertig, vollkommen

fertig. Wie konnte ein einziger Mensch es ihm nur so angetan haben!?

Maron fing sich wieder und bemerkte mit Zufriedenheit, dass Chiaki gerade im Begriff war, ihr zu

verfallen. Dann konnte das Spiel ja beginnen.
 

≈≈≈≈≈≈



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von: abgemeldet
2007-05-13T00:27:24+00:00 13.05.2007 02:27
schöne story, gefällt mir.. macht an manchen Stellen immer so einen Eindruck, wie ein Bollywood Film (falls das irgendwer kennt).. bin gespannt wie das "Spiel" weiter geht..

Gruß Hon
Von: abgemeldet
2007-02-10T14:21:28+00:00 10.02.2007 15:21
Voll interssant. bin gespannt, wie es weitergeht, besonders wenn marron es ihm nur zeigen will ^.-
bis bald, Mitsuki-Itami
Von: abgemeldet
2007-02-02T22:15:12+00:00 02.02.2007 23:15
Das is auch voll geil
Bitte mach schnell weiter biiiiiiiiiiittteeeeeeeee=)
Von:  dragoncat16
2006-11-25T13:31:12+00:00 25.11.2006 14:31
is scho cool, aba ma ehrlich, du brauchst zu lang beim schreibn, auch wenns gut is ... du brauchst zu lang
Von: abgemeldet
2006-11-14T15:35:05+00:00 14.11.2006 16:35
geiles kap
schreib bitte schnell weiter
freu mich schon
und sag bitte bescheid wenns so weit ist

deine dragongirl1705
Von:  Ashira
2006-06-16T12:10:45+00:00 16.06.2006 14:10
deien ff ist echt klasse schreib schnell weiter. büddddeeee
cu Nina16
Von: abgemeldet
2006-06-11T19:26:39+00:00 11.06.2006 21:26
Hi!
Also mir hat die FF super gut gefallen! die Story fesselt einen total und ich hoffe du schreibst schnell weiter!
bis bald!
Natsuki-Nagoya
Von: abgemeldet
2006-04-30T22:07:54+00:00 01.05.2006 00:07
Hi. Sry, dass ich erst jetzt schreibe. Ich habe den neuen Pitel übersehen!
Ist ja auch egal, ich finde deine FF bissher toll, mach 2weiter so und lass dir nicht so viel Zeit!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2006-04-16T17:44:49+00:00 16.04.2006 19:44
Meeegaaa interessant!!!Ich liebe solche Art von FF`s.
Du musst bitte schnell weiter schreiben!
Von:  Koraja
2006-04-05T16:56:23+00:00 05.04.2006 18:56
hach ja! Chiaki! Ein Playboy wie er leibt und lebt!
Einfach die arme marron so aus der Fassung zu bringen! hihi
und ich finde es faszinieredn zu sehen, dass Chiaki sich einmal selber über seine Sprüche aufregt! Normalerweise ist er doch Mr. Coolmen! Und dass er mal Angst hat abzublitzen.... das sind ja wirklich ganz neue Töne! hihi
Und wie marron sich da über Chiaki aufregt, ich finde da merkt man richtig dass sie das herunterrattert.... ich hatte mir das zumindest ganauso auch vorgestellt!^^
Und Marron trifft mit ihren gedanken auch mal wieder vollkommen ins Schwarze! Aber wenigstens sieht sie mal ein, dass sie da nicht unbedingt richtig mit liegt, was sie erzählt!
Hach.... ich fand die ganze Szene mit Mizuno köstlich! Deshalb geh ich mal nicht weiter ins Detail! Es war einfach genial zu sehen wie Marron sich da regelrecht immer wieder widerspricht!
schwuler kerl???? *sich einen abgrins* Der war gut!!!!
Hach ja.... Marron und ihre eifersucht!!! hihi
Und die letzten Sätze des kapis sind auch einfach nur göttlich!
Ich muss sagen, diese Ironie in deinen Sätzen immer, die gefällt mir außerordentlich gut!
Ich freu mich schon auf das nächste Kapi und hoffe es kommt rrecht schnell online!^^
Bis dann Koraja


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