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Thread: Vegetarier ja oder nein?

Eröffnet am: 21.01.2008 19:31
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Von:   abgemeldet 04.07.2010 14:42
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Der Mensch ist die jüngste Spezies, eigentlich sollten wir uns mal hinten anstellen.

Nö. Der Mensch ist, wenn man ihn denn als Tier ansehen will, ein Kultur-Tier, das eine extreme (und tolle) Entwicklung durchlebt hat; und diese Kultur ermöglicht es uns eben, Schlachthäuser zu bauen und unser Fleisch zu würzen und zu braten und ein Haus aus Beton zu bauen, in dem wir es dann essen können... Wenn wir all das können und andere Tiere nicht, warum sollen wir uns "hinten anstellen"? Wären Raubkatzen uns geistig überlegen, müssten wir auch aufpassen, nicht von einem Tiger gegrillt zu werden.
Dass wir als "Kultur-Tier" auch eine gewisse moralische Verantwortung tragen, will ich gar nicht abstreiten.
Good morning, world!
▾ "Wait a minute - the elders of the internet? ... The elders of the internet know who I am?!"
Zuletzt geändert: 04.07.2010 14:43:05



Von:   abgemeldet 04.07.2010 14:51
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Wären Raubkatzen uns geistig überlegen, müssten wir auch aufpassen, nicht von einem Tiger gegrillt zu werden.
...und wir wären froh, wenn es die eine oder andere Raubkatze gäbe, die der Meinung wäre, dass man als geistig überlegene Spezies auch so handeln und jedes Leben respektieren und nicht zum eigenen Wohl ausnutzen sollte.
Learn to greet every problem, from a piece of burnt toast to World War Three, with 'Typical!', somehow managing to sound simultaneously peeved, stoical and smugly omniscient, and you will qualify as a fully acculturated English person. (Kate Fox)
Zuletzt geändert: 04.07.2010 14:58:41



Von:    ElarionEulenschwinge 04.07.2010 15:38
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Die immer wieder auftauchende Argumentation, artgerecht gehaltene Tiere hätten ja ein schönes Leben, hat einen ganz entscheidenden Haken: Der momentane Fleischbedarf kann nicht mit artgerechter Tierhaltung gedeckt werden.

Und essen alle die so argumentieren, wirklich nur Fleisch aus artgerechter Tierhaltung? Kauft ihr keine konventionellen Fertigprodukte (das Legebatterie-Ei wird gern auf diesem Wege verwendet, da es sonst keiner kaufen würde), und trinkt nur Bio-Milch?

Um das mal klarzustellen: Ich halte mich nicht für etwas Besseres. Ich bin nur Vegetarier, und erliege gelegentlich der Versuchung, Schokolade oder Käse aus konventioneller Produktion zu kaufen, womit ich meinen Teil zur Massentierhaltung beitrage.

Aber ich bin mir darüber im Klaren, dass das nicht unvermeidbar ist. Und ich kann nicht verstehen, wie man sein Gewissen damit beruhigen kann, dass man die Umwelt ja sowieso zerstört.
“This is not a novel to be tossed aside lightly. It should be thrown with great force.”

(Dorothy Parker)



Von:    _Shizuna_ 04.07.2010 16:18
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Die immer wieder auftauchende Argumentation, artgerecht gehaltene Tiere hätten ja ein schönes Leben, hat einen ganz entscheidenden Haken: Der momentane Fleischbedarf kann nicht mit artgerechter Tierhaltung gedeckt werden.

Diese Aussage hatten schon mehrere gebracht aber ich kanns wiederlegen.
Der Fleischbedarf ist absolut gedeckt. Da mein Vater viel in Konzernen wie Real, Lidl, Aldi, Edeka etc. zu tun hat weiß ich dass viel mehr Fleisch weggeworfenw ird als manche denken.

Was die alles wegwerfen ist wahnsinn davon könnte man locker nochmal mehrere Dörfer in Afrika oder anderen armen Ländern mit ernähren.
Tatsache ist das was alles produziert wird findet nie mals auch 100%ige abnahme.
Keine Zeichen, und gesprochen
ward nur zart das Wort »Lenor«,
Zart von mir gehaucht – wie Echo
flog zurück das Wort »Lenor«.
Nichts als dies vernahm mein Ohr.



Von:   abgemeldet 04.07.2010 16:23
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Fleisch von Real, Lidl, Aldi, etc. ist aber nicht aus artgerechter Haltung.
"Artgerechte Haltung" ist beim Bauern, und zwar bei den Bauern, die genug Grund haben ihre Tiere laufen zu lassen. Fleisch und generell Produkte von diesen Ketten sind nicht umsonst so billig. Humanität kostet halt, das gibts nicht für Lau.
Und Massentierhaltung aufgeben und dafür alles "artgerecht" halten, damit damit der Bedarf gedeckt wird, geht wirklich nicht, wie Eulenschwinge schon gesagt hat, weil es teuer ist und umständlich und langwierig - und die Leute es halt billig, schnell und unkompliziert wollen.
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Von:    Hauskater 04.07.2010 17:43
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Ausschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthaus steht und sagt, es sind ja nur Tiere.

Damit hast du die Diskussion endgültig verbockt, willkommen bei Godwin's Law. Sorry, aber du machst dich hier mit deinem Fanatismus nur noch lächerlich. Ich für meinen teil ebende jegliche Bezugnahme auf dich und deine Postings, du bist in meinem imaginären Killfile gelandet. Ergo: Plonk!
--
"Wie die Herrschaft des Terrors zeigte, sind Wahnsinnige viel glücklicher und erheblich zufriedener, wenn sie für eine Weile frei herumrennen dürfen." ~Clanbuch Malkavianer
Katzen, Scherben & Co.



Von:   abgemeldet 05.07.2010 19:59
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Naja, die Wahrheit verdrängen ist für manche wohl einfacher. ;)
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Von:   abgemeldet 05.07.2010 20:26
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Naja, die Wahrheit verdrängen ist für manche wohl einfacher. ;)

Wahrheit gibt es hier aber eben nicht.
Für mich ist ein Schwein nicht das Gleiche wie ein Mensch.
Und eine Spinne ist für mich auch nicht das Gleiche wie ein Schwein u.s.w.
Nach deiner Logik müsste also jeder auf einer Stufe mit einem Verantwortlichen für die Judenverfolgung stehen, der Tiere schlachtet, Blumen aussreisst oder zum Beispiel auch abtreibt.
ICH bin absolut gegen Abtreibung und sehe sie tatsächlich als Mord an, weil ein Embryo für mich ein Mensch ist.
Dennoch kann ich das nicht als allgemeingültige Wahrheit bezeichnen, denn es gibt genauso sehr viele Menschen, die Abtreibung okay finden, weil sie einen Embryo zwar als Lebewesen ansehen, aber eben nicht als Menschen.
Ich teile diese Ansicht nicht, aber dennoch kann ich nicht so tun, als wäre meine Ansicht nun für jeden wahr.
Natürlich sollte man jedes Leben achten und nicht einfach Tiere quälen o.ä., aber so zu tun, als wäre dein oben genanntes, doch recht provokantes Zitat eine allgemeine Wahrheit, ist eben nicht so einfach, wie du es vielleicht gerne hättest.

Schaut doch mal bei meinem Disney-Fanfiction-Wettbewerb vorbei :-)

Zuletzt geändert: 05.07.2010 20:27:37



Von:    inactive0 05.07.2010 21:28
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Ich verstehe aber schon was Erdbeerlimonade sagen will. Ist krass ausgedrückt, aber ganz unrecht hat sie damit nicht.

Überlegt doch mal wie schnell Gewalttaten relativiert werden. Da vergräbt eine Frau ihr totes Kind im Blumenkübel und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass viele denken: "War ja klar. War eh nur ne Harz-IV-Assel." Manche haben sich online sogar so geäußert, dass es so besser fürs Kind wäre weil es sowieso ein beschissenes Leben gehabt hätte bzw. eh auch wieder nur ein "Schmarotzer" geworden wäre.

Das werf ich hier nur mal rein, weil dieses Beispiel schon deutlich zeigt, wie ignorant Menschen werden, sobald sie eine Gruppe gefunden haben, die sich nicht wehren kann und/oder die unbequem ist. Und schon wird ein Verbrechen auf einmal gar nicht mehr als so schlimm wahrgenommen und das Bild von "Menschen 2ter Klasse" taucht wieder in den Köpfen auf.

Tierquälerei ist auch schnell wieder vergessen, wenn man sie vergessen will.
まぎのん~~~ Yeah!



Von:   abgemeldet 05.07.2010 22:20
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Da vergräbt eine Frau ihr totes Kind im Blumenkübel
Um Gottes Willen, davon hab ich gar nichts gehört. o.O'

>Für mich ist ein Schwein nicht das Gleiche wie ein Mensch.
>Und eine Spinne ist für mich auch nicht das Gleiche wie ein Schwein u.s.w.
Also für mich steht ein Tier mit dem Menschen auf der selben Stufe, weil ich weiß, dass ein Tier auch Schmerz und Freude fühlt, ein Sozialverhalten hat, sogar weinen kann und leben möchte. Und niemand sollte das Recht haben über deren Leben und Tod zu entscheiden, wie auch niemand das Recht haben sollte über mein Leben und meinen Tod zu entscheiden.

>Nach deiner Logik müsste also jeder auf einer Stufe mit einem Verantwortlichen für die Judenverfolgung stehen, der Tiere schlachtet, Blumen aussreisst oder zum Beispiel auch abtreibt.
Für mich ist da natürlich ein Unterschied, ob man jetzt ne Blume rausreißt (die dank Wurzeln wohl wieder nachwächst) oder versehentlich auf einen Käfer tritt oder wegen einem Unfall ein Tier überfährt oder sowas. Dafür kann niemand was und im Tierreich passiert es genauso, dass der Elefant mal ne Schlange zermatscht. Das ist natürlich nicht fair für das Opfer, aber was passiert ist, ist passiert.
Aber ja, wenn man, wie gesagt, davon ausgeht, dass Tiere auch Angst haben und wie der Mensch fühlen, dann ist ein Mord ein Mord, egal ob er an einem Juden, an einem Schwarzen, an einem Weißen oder an einem Tier vorgenommen wird - und die Systematik, mit der sowohl Juden verfolgt wurden, als auch Tiere heute noch gezüchtet und geschlachtet werden ist für mich gleichermaßen grausam.

Da gibt es ne ganz tolle Geschichte aus einem Buch, das ich gelesen hab. "Die Kuh, die weinte", heißt es. Wurde von Ajahn Brahm, einem buddhistischen Mönch geschrieben und ist ne Sammlung von Geschichten und Erzählungen aus seinem Leben.
In einer geht es darum, dass in einem Gefängnis der Job des Schlachters an einen besonders grausamen Mann ging, der dort einsaß. Er hat schon zig Tiere geschlachtet und eigentlich keine Skrupel und dann will er eine Kuh töten, die sich als einzige nicht wehrt, aber als er sieht, dass ihr Tränen aus den Augen kommen, schmeißt er sowohl den Bolzen als auch den Job hin - und wird Vegetarier! xD
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Von:   abgemeldet 05.07.2010 22:44
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
>Er hat schon zig Tiere geschlachtet und eigentlich keine Skrupel und dann will er eine Kuh töten, die sich als einzige nicht wehrt, aber als er sieht, dass ihr Tränen aus den Augen kommen, schmeißt er sowohl den Bolzen als auch den Job hin - und wird Vegetarier! xD
Der sollte sich mal Eier wachsen lassen. :(
Whatever the mind of a man can conceive, it can achieve.
Clement Stone



Von:    Bastet 05.07.2010 23:09
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Also für mich steht ein Tier mit dem Menschen auf der selben Stufe

Jedes Tier?
Also vom Floh bis zum Affen?



Von:    ElarionEulenschwinge 06.07.2010 11:56
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
> >Also für mich steht ein Tier mit dem Menschen auf der selben Stufe
>
> Jedes Tier?
> Also vom Floh bis zum Affen?

Ich ziehe die Grenze bei Flöhen, Läusen, Stechmücken und Zecken.
Denen kann man keine Menschenrechte zugestehen, ich will nicht erst vor Gericht ziehen und die Genehmigung, meine Kopfläuse töten zu dürfen, einklagen müssen.

Und wenn ich zu entscheiden hätte, ob ich sterbe, oder ein Meerschweinchen esse, würde ich mich wohl auch für mein Überleben entscheiden.

Allerdings bin ich der Ansicht, dass man alle Tiere nicht ohne Not quälen sollte...und die Bedingungen unter denen Tiere als Fleisch- Milch- und Eierlieferanten gehalten werden, kann man mit voller Berechtigung als Qual bezeichnen.
Diese Bedingungen können sich auch nur ändern, wenn alle Menschen denen es gesundheitlich möglich ist, Vegetarier werden oder ihren Fleischkonsum zumindest sehr stark reduzieren. Denn der momentane Fleischbedarf lässt sich mit wirklich artgerechter Freilandhaltung nicht decken.
(Hühner kann man beispielsweise nur in sehr geringer Anzahl freilaufend halten. Sobald ein Huhn nicht von jedem Mitbewohner den Platz in der Rangordnung kennt, kommt es zu Gemetzeln)

@Erdbeerlimonade: Und der Fall dieses Mannes ist belegt? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass keines seiner menschlichen Opfer jemals geweint hat.

@Shizuna: Schau mal hier: http://www.animal-health-online.de/lme/2010/02/19/fao-globale-fleischproduktion-muss-sich-bis-2050-verdoppeln/4251/
Selbst wenn diese Berechnungen nicht ganz korrekt sein sollten, eines ist sicher: So groß, dass man sämtliche konventionelle Tierhaltung beenden könnte, ist der Fleischüberschuss gewiss nicht.


“This is not a novel to be tossed aside lightly. It should be thrown with great force.”

(Dorothy Parker)
Zuletzt geändert: 06.07.2010 12:11:49



Von:   abgemeldet 06.07.2010 16:00
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Aber ja, wenn man, wie gesagt, davon ausgeht, dass Tiere auch >Angst haben und wie der Mensch fühlen, dann ist ein Mord ein >Mord, egal ob er an einem Juden, an einem Schwarzen, an einem >Weißen oder an einem Tier vorgenommen wird

Gut, das heißt dann in der letzten Konsequenz aber, dass Tiere auch untereinander morden, schließlich sind sie mit den Menschen auf einer Stufe. Also tötet ein Krokodil ein Zebra nicht, sondern ermordet es und muss vor Gericht gestellt werden...?
Menschen und Tiere sind nicht gleich. Das heißt NICHT, dass ich der Meinung bin, dass Tiere Dinge sind und dass man sie quälen oder aus Spaß töten darf.
Ich finde es ja selbst gut, wenn man nicht jeden Tag Fleisch isst oder sogar ganz darauf verzichtet.
Schaut doch mal bei meinem Disney-Fanfiction-Wettbewerb vorbei :-)




Von:    ElarionEulenschwinge 06.07.2010 17:12
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
> Gut, das heißt dann in der letzten Konsequenz aber, dass Tiere auch untereinander morden, schließlich sind sie mit den Menschen auf einer Stufe. Also tötet ein Krokodil ein Zebra nicht, sondern ermordet es und muss vor Gericht gestellt werden...?

Nein. Wir unterscheiden ja auch bei Menschen in schuldfähig und nicht schuldfähig. Ich bezweifle, dass ein Krokodil intelligent genug ist um schuldfähig zu sein. Es wäre also kein Mord, sondern allenfalls Totschlag.




“This is not a novel to be tossed aside lightly. It should be thrown with great force.”

(Dorothy Parker)



Von:    Shin-no-Noir 06.07.2010 18:30
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Gut, das heißt dann in der letzten Konsequenz aber, dass Tiere auch untereinander morden, schließlich sind sie mit den Menschen auf einer Stufe. Also tötet ein Krokodil ein Zebra nicht, sondern ermordet es und muss vor Gericht gestellt werden...?
>Menschen und Tiere sind nicht gleich.

Die Tatsache, dass es sinnlos wäre, Tiere vor Gericht zu zerren, stellt keinen moralisch relevanten Unterschied zwischen Mensch und Tier dar - es sei denn, du hast vor, Menschen, die genauso wenig fähig sind, sich mit Ethik zu befassen, nicht länger als Menschen gelten zu lassen und ihnen ihre Rechte zu entziehen.
Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 06.07.2010 18:33:18



Von:   abgemeldet 06.07.2010 19:04
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Es wäre also kein Mord, sondern allenfalls Totschlag.

Was auch eine Strafe nach sich ziehen würde ;)

>Die Tatsache, dass es sinnlos wäre, Tiere vor Gericht zu zerren, stellt keinen moralisch >relevanten Unterschied zwischen Mensch und Tier dar - es sei denn, du hast vor, Menschen, die >genauso wenig fähig sind, sich mit Ethik zu befassen, nicht länger als Menschen gelten zu >lassen und ihnen ihre Rechte zu entziehen.

Der Punkt ist einfach, dass Menschen und Tiere nicht gleich sind.
Ich verstehe einfach nicht die Logik dahinter, wenn man sagt, dass ALLE Tiere und der Mensch gleich sind und dass es dementsprechend genauso schlimm ist eine Spinne, ein Schwein oder einen Menschen zu töten, aber dass es im Umkehrschluß nicht schlimm ist, wenn ein Tier einen Menschen oder ein anderes Tier tötet.
Vielleicht kann mir das jemand erklären. Gut, wie haben die Moral – aber würde uns eben diese Tatsache nicht von Tieren unterscheiden?
Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass man Tiere nicht vors Gericht zerren kann und dass Tiere nicht auf die gleiche Art morden können wie Menschen.
Aber eben deshalb schließe ich daraus, dass 1. Menschen und Tiere eben doch nicht gleich sind (und eben auch nicht alle Tiere untereinander) und 2. dass ein geplanter Mord an einem Menschen sich vom Schlachten unterscheidet. (Wobei ich mich, wie gesagt, auch gegen die größtenteils unzumutbaren Bedingungen, unter denen Tiere gehalten werden, ausspreche)
Denn „schlachten“ tun Tiere (zumindest die, die Fleisch fressen) auch. Ich würde jedenfalls behaupten, dass es weitaus quälender ist, von einem Krokodil zerfleischt zu werden und dann, wenn man gerade noch so lebt, quetscht es einen unter eine Wurzel und man kann gucken ob man ertrinkt, bevor man verspeist wird (nichts gegen Krokos, das sind meine Lieblingstiere), als wenn man (im besten Fall) auf einem Bauernhof gelebt hat und dann schnell und schmerzlos getötet wird.
Von Schlachtmethoden wie „ausbluten lassen“ oder „in kochendes Wasser schmeißen“ halte ich selbst nichts.

Mir geht es hier gar nicht darum, den Vegetariern irgendetwas ausreden zu wollen. Wie gesagt finde ich es gut. Kein Mensch braucht jeden Tag Fleisch und kein Mensch braucht so viel Fleisch, wie produziert wird.
Mir ging es jetzt einfach um dieses Auschwitz-Zitat.
Schaut doch mal bei meinem Disney-Fanfiction-Wettbewerb vorbei :-)

Zuletzt geändert: 06.07.2010 19:06:18



Von:    Shin-no-Noir 06.07.2010 19:45
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Ich verstehe einfach nicht die Logik dahinter, wenn man sagt, dass ALLE Tiere und der Mensch gleich sind und dass es dementsprechend genauso schlimm ist eine Spinne, ein Schwein oder einen Menschen zu töten, aber dass es im Umkehrschluß nicht schlimm ist, wenn ein Tier einen Menschen oder ein anderes Tier tötet.

Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass ALLE Tiere gleich in dieser Hinsicht sind. Nur, dass wenn kein moralisch relevanter Unterschied zwischen einem Tier und ALLEN Menschen vorhanden ist, es auch dementsprechend behandelt werden sollte.

Wenn ein Kleinkind jemandem schadet, bringt man es nicht vor Gericht. Deshalb sollte immer noch ein Erwachsener vor Gericht gebracht werden, der einem Kleinkind schadet. Weshalb? Weil das Kleinkind niemals die Möglichkeit hatte, ethische Aspekte bei seinem Handeln zu berücksichtigen, der Erwachsene (im Normalfall) jedoch schon. Das Kind mag eines Tages ebenfalls diese Fähigkeit erlangen, aber es gibt genug Menschen, die dieses "Potential" genauso wenig haben wie ein Hund oder eine Kuh. Verdienen sie deshalb keine Rechte?

Tiere sind keine "moral agents", das stimmt, aber dasselbe gilt für viele Menschen. Wir unterscheiden uns von diesen Menschen, aber ist es wirklich ein moralisch relevanter Unterschied? In diesem Fall befänden wir uns auf sehr dünnem Eis.

>(Wobei ich mich, wie gesagt, auch gegen die größtenteils unzumutbaren Bedingungen, unter denen Tiere gehalten werden, ausspreche)

Ohne Massentierhaltung und die resultierenden Missstände würde das Fleisch aber sehr, sehr knapp werden. So knapp, dass zumindest der ärmere Teil der Bevölkerung wahrscheinlich ohnehin nicht mehr viel davon zu sehen bekäme.
Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 06.07.2010 19:51:12



Von:   abgemeldet 06.07.2010 20:13
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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@Bastet
>Jedes Tier?
>Also vom Floh bis zum Affen?
Ja klar, alles will leben und hat eine Daseinsberechtigung (auch wenn ich Flöhe nicht leiden kann) und nichts sollte mutwillig getötet werden, sei es zum Essen oder für Tierversuche oder einfach nur zum "Sport".

@Eulenschwinge
>@Erdbeerlimonade: Und der Fall dieses Mannes ist belegt? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass keines seiner menschlichen Opfer jemals geweint hat.
Naja, wie gesagt ist es eine Geschichte aus den Erlebnissen eines buddhistischen Mönches, einem Rinpoche um genau zu sein - diese Leute lügen nicht.

>Gut, das heißt dann in der letzten Konsequenz aber, dass Tiere auch untereinander morden, schließlich sind sie mit den Menschen auf einer Stufe. Also tötet ein Krokodil ein Zebra nicht, sondern ermordet es und muss vor Gericht gestellt werden...?
Dass das mit dem Gericht reiner Quatsch ist, dürfte klar sein...
Ein Krokodil, das frisst, der Mensch genießt. Aber du hast irgendwo Recht, ich hätte eindeutig nichts dagegen, wenn sich der Rest der Welt sein Fleisch selber jagt. :)
Raus auf die Straße und mit dem Gewehr oder mit Pfeil und Bogen hinter dem Hirsch oder dem Fasan her - das ist halbwegs fair und nicht in den Laden gehen und sich ein Wurstsemmel kaufen. Was meinst du wie wenige Leute es fertig bringen ein Tier zu töten, das sich schon vor Schmerzen unter ihnen krümmt - dazu gehört eine Kaltschnäuzigkeit, die nicht jeder hat, aber die wohl fast alle entwickeln würden, wenn es wirklich um Leben und Tod geht. Und genau deshalb sind die Menschen gleich wie die Tiere, weil sie alle leben wollen und alles dafür tun würden sich am Leben zu erhalten.
Setz einen Menschen in der Wildnis aus und er wird sich von seiner Intuition leiten lassen und irgendwann das rohe Fleisch von Eichhörnchen abnagen, wenns sein muss - so wie ein Tier.
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Zuletzt geändert: 06.07.2010 20:14:02



Von:    ElarionEulenschwinge 06.07.2010 23:11
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
>Naja, wie gesagt ist es eine Geschichte aus den Erlebnissen eines buddhistischen Mönches, einem Rinpoche um genau zu sein - diese Leute lügen nicht.

Mein Vertrauen in fernöstliche Religionen hat einen schweren Schlag erlitten, als ich das erste Mal gelesen haben, dass Frauen laut deren Philosophie nicht die Erleuchtung erlangen können.
Nicht, dass ich mich ums Nirvana gerissen hätte, aber hier geht ums Prinzip.
Davon abgesehen müssen Leute die nicht lügen deswegen nicht zwangsläufig gut informiert sein.
Und es gibt sicher auch Leute, die behaupten, ein Buch sei von einem fernöstlichen Mönch geschrieben, weil sich sowas besser verkauft.

Wie auch immer...das Experiment, alle die Fleisch essen wollen zum Jagen in den Wald zu schicken fänd ich auch mal interessant. Wie vielen da wohl die Rehlein dann doch zu niedlich wären?
(Von der Fähigkeit mal ganz abgesehen...gib den Leuten Pfeil und Bogen, und die allermeisten wären schon physisch außerstande, was zu erlegen)


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Von:    Hauskater 07.07.2010 06:00
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Naja, wie gesagt ist es eine Geschichte aus den Erlebnissen eines buddhistischen Mönches, einem Rinpoche um genau zu sein - diese Leute lügen nicht.

Ist logisch. Und da Lügen im Christentum verboten ist, lügen Christen auch nicht? Oder wenn es um den professionellen Aspekt geht: Dann lügen christliche Mönche also auch nicht?

Sorry, aber das ist nicht haltbar. Auch ein Rinpoche ist nur ein Mensch. Es gibt genug Roshis im Zen, die fremdgehen, lügen oder betrügen, das ist eine Tatsache. Nur unterstellt man ihnen immer, sie wären ja perfekt. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus.

> Also für mich steht ein Tier mit dem Menschen auf der selben Stufe

Was ist mit Zecken und Bandwürmern? Muss ich diese als Parasiten in mir akzeptieren und auf meinen Tod warten?
--
"Wie die Herrschaft des Terrors zeigte, sind Wahnsinnige viel glücklicher und erheblich zufriedener, wenn sie für eine Weile frei herumrennen dürfen." ~Clanbuch Malkavianer
Katzen, Scherben & Co.
Zuletzt geändert: 07.07.2010 06:07:03



Von:    SoryuAleksi 07.07.2010 09:57
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
> Also für mich steht ein Tier mit dem Menschen auf der selben Stufe

Was ist mit Zecken und Bandwürmern? Muss ich diese als Parasiten in mir akzeptieren und auf meinen Tod warten?
Wahrscheinlich ist es dann wieder eine voll andere Sache... Dann steht ihr Überlebenswille plötzlich doch wieder über dem des Tieres.
Love is not about species.



Von:   abgemeldet 07.07.2010 10:20
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
>
> Also für mich steht ein Tier mit dem Menschen auf der selben Stufe
>
> Was ist mit Zecken und Bandwürmern? Muss ich diese als Parasiten in mir akzeptieren und auf meinen Tod warten?
>
> Wahrscheinlich ist es dann wieder eine voll andere Sache... Dann steht ihr Überlebenswille plötzlich doch wieder über dem des Tieres.


aber das würde ich wirklich dann auch verstehen.
wenn die zecke mich bedroht und der bandwurm, dann ist es mein recht, mich dagegen zu verteidigen. (genau wie die - was weiß ich - krähe ihr Nest gegen die Katze verteidigt).

Aber wenn ich die Spinne, die friedlich über meine Couch krabbelt, und mir nichts tun kann, anstatt sie nach draußen zu setzen, mit einem Buch zerquetsche, dann ist das ja was anderes.

(Anm: Ich bin keine Vegetarierin ;) Ich vermute nur ^^)


EDIT:
Zu der SAche mit "Fleischesser" in den Wald setzen und aufgrund von mangelnder Kaltschnäutzigkeit und/oder phyischer Inkompetenz verhungern zu lassen (;))...
Das finde ich reichlich unfair. Denn keiner von (uns) Fleischessern behauptet, dass er ein geborener Jäger wäre.
Selbst bei Tieren gibt es den Begriff "Auswildern". Heißt also, wenn Knutchen sein ganzes Lebenlang mit Brei und totem Fisch gefüttert wurde, kann er es nicht "ganz von alleine" schaffen, in der Antarktis (leben Eisbären da?) zu überleben.
Also diese Ansicht ist zu extrem und nicht gerecht finde ich. Die Ausbildung zum Jäger, sollte der Fleischesser schon bekommen und DANN kann man ja sehen, ob jemand es übers Herz bringt, das Reh zu erlegen oder nicht.
Zuletzt geändert: 07.07.2010 10:23:34



Von:    Salamander 07.07.2010 13:39
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Ich verstehe einfach nicht die Logik dahinter, wenn man sagt, >dass ALLE Tiere und der Mensch gleich sind und dass es >dementsprechend genauso schlimm ist eine Spinne, ein Schwein >oder einen Menschen zu töten, aber dass es im Umkehrschluß nicht >schlimm ist, wenn ein Tier einen Menschen oder ein anderes Tier >tötet.

Mit genau dieser Logik habe ich auch sehr grosse Mühe. Dann will man alle auf eine gleiche Stufe stellen und sagt der Mensch und das Tier sind gleich zu behandeln, aber selber unterscheidet man trotzdem noch (obwohl ja alle gleich zu behandeln sind...)

Ich bin kein Vegetarier. Ich achte jedoch auch darauf woher mein Fleisch kommt. Auch bei den Eiern achte ich peinlichst drauf, dass sie aus der Freilandhaltung kommen (manchmal bekommen wir auch was von der Nachbarin, die in ihrem Garten mehrere Hühner hält). Ich esse zwei bis dreimal Fleisch in der Woche, manchmal noch weniger.


Und irgendwer hat hier mal erwähnt wie man denn noch Fleisch essen kann, wenn man Filme über Schlachthäuser oder ähnliches gesehn hat. Ich hatte keine Probleme damit. Ich hab schon so manchen Film gesehen. Fleisch esse ich trotzdem. Wieso? Weil ich weiss, dass nicht überall solche Verhältnisse herrschen. Natürlich finde ich es schlimm, wenn Tiere so schrecklich Leiden müssen, das ist nicht toll! Aber nur weil ich gesehen habe wie es in einem Schlachthaus in Amerika abgeht, kann ich das nicht automatisch auf ein Schlachthaus in z.B. der Schweiz übertragen. Dass man Tiere schützen will verstehe ich ja. Aber ich glaube nicht, dass Vegetarismus und/oder Veganismus der einzige und beste Weg dazu ist. Viel wichtiger würde ich es finden, wenn man auf die Einkäufe achten würde, um vor allem auch die lokalen Bauern und Metzger damit zu unterstützen.



Von:   abgemeldet 07.07.2010 14:25
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Dass man Tiere schützen will verstehe ich ja. Aber ich glaube nicht, dass Vegetarismus und/oder Veganismus der einzige und beste Weg dazu ist.
Ich finde schon, dass das der Anfang sein sollte, denn man kann ja nichts schützen, an dessen Tod man ja eigentlich Mitschuld hat, weil es einem schmeckt, das ist ja paradox.
Aber mir persönlich wird allein schon beim Gedasnken schlecht wieder Fleisch zu essen.
Nehmen wir nur mal zum Beispiel eine Keule oder sowas: Da nagt man an dem abgetrennten Bein eines Schweins.
Wirklich, da stellt sich mir die Gänsehaut auf, wenn ich daran denke, dass das ein abgetrenntes Bein ist...
Blaubeeryam!



Von:    Chibifier 07.07.2010 14:26
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
> Ohne Massentierhaltung und die resultierenden Missstände würde das Fleisch aber sehr, sehr knapp werden. So knapp, dass zumindest der ärmere Teil der Bevölkerung wahrscheinlich ohnehin nicht mehr viel davon zu sehen bekäme.

Wär das was schlimmes? dann würde sich das mit dem Vegetarismus von selbst einstellen. dass so viel fleisch gegessen wird, dass diese art industrieller schlachtung nötig ist, ist doch eh erst seit ein paar hundert jahren so.
Das krasse momentan ist ja außerdem, dass gerade der "reichere" teil der bevölkerung eher vegetarisch oder fleischarm lebt, als der ärmere. standardabnehmer für massentierhaltungs-tiefkühlschnitzel etc. sind halt doch eher die familien die ihre kinder mit der friteuse vor den fernseher setzen, während sie sich beim arbeitsamt anstellen. (<-polemisierte übertreibung)



Von:   abgemeldet 07.07.2010 15:15
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Wenn man Tiere und Menschen auf eine Stufe stellt, ist es doch vollkommen okay zu töten zur Nahrung und auch, an einem Bein rumzunagen.



Von:    Salamander 07.07.2010 15:39
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Ich finde schon, dass das der Anfang sein sollte, denn man kann ja >nichts schützen, an dessen Tod man ja eigentlich Mitschuld hat, >weil es einem schmeckt, das ist ja paradox.
>Aber mir persönlich wird allein schon beim Gedasnken schlecht >wieder Fleisch zu essen.
>Nehmen wir nur mal zum Beispiel eine Keule oder sowas: Da nagt man >an dem abgetrennten Bein eines Schweins.
>Wirklich, da stellt sich mir die Gänsehaut auf, wenn ich daran >denke, dass das ein abgetrenntes Bein ist...

Man kann Tiere auch anders schützen (ich spreche hier übrigens nicht nur von unseren Nutztieren). Man kann sich für bessere Verhältnisse einsetzen, man kann sich gegen Tierversuche engagieren usw. auch das hilft etwas (aber vielleicht ist es einigen Vegetariern/Veganern wichtiger, dass es mehr Tiere als Nahrung gibt und die dann verhungern können, dass kenn ich schon von Gegnern der Jagd hier bei uns)... und das kann man auch wenn man Fleisch isst. Mir kommt nunmal keine Gänsehaut, auch wenn ich mir das Tier vorstelle.
Paradox finde ich übrigens, dass man Tiere und Menschen auf eine Stufe stellt, aber der Mensch trotzdem kein Tier töten darf (ein Tier wohl aber ein anderes Tier). Moral hin oder her, dann kann man sie auch nicht auf eine Stufe stellen...

>Wenn man Tiere und Menschen auf eine Stufe stellt, ist es doch >vollkommen okay zu töten zur Nahrung und auch, an einem Bein >rumzunagen.

eben genau das!:P



Von:    SoryuAleksi 07.07.2010 17:41
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
aber das würde ich wirklich dann auch verstehen.
wenn die zecke mich bedroht und der bandwurm, dann ist es mein recht, mich dagegen zu verteidigen. (genau wie die - was weiß ich - krähe ihr Nest gegen die Katze verteidigt).

Aber wenn ich die Spinne, die friedlich über meine Couch krabbelt, und mir nichts tun kann, anstatt sie nach draußen zu setzen, mit einem Buch zerquetsche, dann ist das ja was anderes.

Hehe, ich behaupte auch gar nichts anderes. Es gibt aber genug Leute, die immer angeben, alle Tiere stünden mit ihnen auf einer Stufe - und dann trotzdem die Zecke zermanschen. Man sollte wenigstens ehrlich sein und sagen: "Ja, auch ich mache Unterschiede, was meine persönliche Wertschätzung für unterschiedliche Lebewesen angeht und handle danach" und das nicht immer nur den phösen Fleischessern - die sich vielleicht auch anderweitig für Tierschutz einsetzen, z.B. indem sie vom Bauern kaufen, ans Tierheim spenden, selber Hühner halten, was weiß ich - vorwerfen. Darum geht es mir.
Love is not about species.



Von:    Shin-no-Noir 07.07.2010 18:09
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Hehe, ich behaupte auch gar nichts anderes. Es gibt aber genug Leute, die immer angeben, alle Tiere stünden mit ihnen auf einer Stufe - und dann trotzdem die Zecke zermanschen.

Wer sagt denn, dass ich nicht ähnlich handeln würde, wenn es ein Mensch wäre, der mich bedroht? Ich töte keine normalen Mücken (sondern versuche, sie auf andere Art und Weise loszuwerden), aber Zecken beißen sich nicht nur fest, sie können auch tödliche Krankheiten übertragen.
Ich mache allerdings einen Unterschied zwischen Insekten und Tieren, die ein zentrales Nervensystem besitzen. Dagegen sehe ich keinen moralisch relevanten Unterschied zwischen anderen Säugetieren und ALLEN Menschen, weil es eben Menschen gibt, die bestimmte "Kriterien" nicht erfüllen. Wenn ein Mensch, der nicht schuldfähig ist, versuchen würde, mir ernsthaften Schaden zuzufügen, würde ich mich verteidigen, es ihm aber nicht übelnehmen. Und so halte ich es auch mit anderen Säugetieren.

>Man sollte wenigstens ehrlich sein und sagen: "Ja, auch ich mache Unterschiede, was meine persönliche Wertschätzung für unterschiedliche Lebewesen angeht und handle danach" und das nicht immer nur den phösen Fleischessern - die sich vielleicht auch anderweitig für Tierschutz einsetzen, z.B. indem sie vom Bauern kaufen, ans Tierheim spenden, selber Hühner halten, was weiß ich - vorwerfen. Darum geht es mir.

Was mich interessiert, ist, mit welcher Begründung Leute die Grenze dort ziehen, wo sie sie ziehen. Wenn jemand beispielsweise sagt, dass es Schuldunfähigkeit ist, die Tiere davon abhält, Rechte zu besitzen, sollte das auch von einen ganzen Haufen Menschen gelten.
Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 07.07.2010 18:11:20


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