Review: Cap, Red Hood, Avengers Academy, Booster Gold, 20th Century Boys
Captain America #610
Ein recht gelungener Abschluss der Zemo Storyline, dem jedoch etwas fehlt. Vor allem eine Auflösung der Motivation Zemos. Es wird angedeutet, aber nicht richtig erklärt, nicht ausreichend zumindest. Die Action war nett, aber nicht überragend und dafür, dass es letztlich alles auf eine Entscheidung Buckys hinauslief, auf eine Kopfsache, hätte man in der Story einiges kürzen können und es in weniger Ausgaben weit effektiver erzählt. Ein ähnliches Problem hat das Co-Feature, wo diesmal eigentlich absolut GAR NICHTS passiert. Eine völlige Verschwendung von Platz, die den Gesamteindruck der Ausgabe deutlich runterzieht. Die grausam hässlichen Zeichnungen des Co-Features tun auch nicht gerade gut.
7,5/10
Red Hood: The Lost Days #5
Sehr gelungener Abschluss für die Story rund um die russischen Gangster. Jason hat hier ein wenig an einen anderen Jason, nämlich Bourne, erinnert, wie er hektisch durch London hetzt, gegen Polizei und Verbrecher arbeitet und nebenbei etliche Menschenleben retten darf. Das beste war aber natürlich das Ende mit dem Versprechen auf eine grandiose letzte Ausgabe und ENDLICH eine Konfrontation mit Joker.
9/10
Avengers Academy #5
Wieder eine richtig starke Ausgabe. Leider vermisst man hier den exzellenten Mike McKone als Zeichner und bekommt einen reichlich unwürdigen Jorge Molina als Ersatz. Dafür holt Gage aus der Story mal wieder alles raus, diesmal mit Fokus auf Striker und bei Gott, er ist die Figur unter den Schülern, bei der ich mir wünsche, dass er zum Schurken wird, rein weil...er ist interessant, aber keineswegs sympathisch und ich würde es in keinster Weise bedauern wenn er böse wird, was bei den anderen schon der Fall wäre. Und seine Mutter, meine Güte...furchtbare Figur, die ihren Jungen ordentlich verkorkst hat...worin aber wohl einiges an Potential für weitere Geschichten liegt.
9,5/10
Booster Gold #37
Herrlich witzig weil einfach nur genial blöd. Und Eichhörnchen-Blue-Beetle kann man einfach nur lieben. Leider liest sich das ganze nur ein wenig zu schnell, irgendwie hätte hier und da ein wenig mehr Handlung gut getan. Aber ist ja auch egal. Und ich finde es immer noch faszinierend, dass wir seit seinem Tod mehr Ted Kord Blue Beetle bekommen als wohl davor. Weiter so!
8,5/10
20th Century Boys Vol. 21
Eine wirklich toller Band, der sich nicht lange mit spezifischen Handlungssträngen aufhält, sondern jedem einzelnen auf wenigen Seiten einen ordentlichen Schub verpasst, während parallel dazu der Angriff der vermeintlichen Außerirdischen seinen Anfang nimmt und das Volk in Panik versetzt wird. Der Flashback in die Kindheit der Figuren, zu der Zeit als die geheime Basis der Freunde zerstört wurde, verschafft nebenbei Maruo, Keroyon und Yoshitsune eine ordentliche Portion Charakterentwicklung. Yoshitsunes Reaktion als er Yanbo und Mabo dann wiedergesehen hat ist er beste Beweis dafür, dass er nicht mehr der Mann ist, der er einst war, den der Manga bis jetzt abgeliefert hat. So wild hat man ihn ja noch nie erlebt.
Der große Twist am Ende ist aber der eindeutige Höhepunkt des Bandes, weil der wirklich völlig unerwartet kam und ich ehrlich gesagt noch nicht sicher bin was die Logik dahinter ist. Ich zweifle nicht daran, dass es eine Erklärung gibt für die Taten des Freundes – und wenn es nur sein Wahnsinn ist oder schlicht die nicht so abwegige Tatsache, dass ihm alles außer die Konfrontation mit Kenji egal ist – aber im Moment kratzt man sich da schon am Kopf. Die letzte Seite, mit der abschließenden Aufforderung „Kenji! Lass uns spielen!“ verspricht aber zumindest, dass diese Konfrontation nicht mehr ganz so lange auf sich warten lässt.
10/10