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Die Entscheidung - Ein Leben, zwei Wege

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Gespräche, Erkenntnisse, Klarheiten… oder doch nur Verwirrung?


 

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Kapitel 22

Gespräche, Erkenntnisse, Klarheiten… oder doch nur Verwirrung?

Ein Seufzen störte die Stille des Schlafssaals, der Gryffindor Sechstklässlerinnen und deutete daraufhin, dass der Raum doch nicht so verlassen war, wie es auf den ersten Blick schien. In einem der vier Himmelbetten lag ein schwarzhaariges Mädchen und vergrub ihren Kopf im Kopfkissen, um das sie auch ihre Arme geschlungen hatte. Die Augen fest geschlossen kaute sie unruhig auf ihrer Unterlippe. Was sollte sie jetzt tun? Das war mehr als nur eine beschissene Situation. Sie hatte so sehr gehofft, oder auch verdrängt, dass es nicht eintreffen würde. Aber nein, bei ihrem Glück, das sie sonst auch immer hatte, musste es ja schief gehen. Langsam überkam sie das Gefühl, dass sie jemand dort oben nicht ausstehen konnte und etwas gegen sie hatte. Na ja, zumindest hatte Blaise sie erstmal aus der Schusslinie geholt. Bei dem Gedanken an den Schwarzhaarigen, musste sie leicht das Gesicht verziehen. Malfoy sah nicht gerade begeistert aus, als der andere Slytherin aufgetaucht war…
 

Hoffentlich ließ er seine Wut über sie nicht allzu sehr an Blaise aus. Sie musste ja zugeben, dass er, obwohl ein Slytherin, ein recht lustiger Zeitgenosse war. Und er verdiente es nicht, dass er wegen ihr Ärger bekam. Sie war es doch die den Blonden gereizt hatte. Wieder kam ein, diesmal frustriertes, Seufzen über ihre Lippen. Na toll. Da saß sie mächtig in der Scheiße und was tat sie? Sie machte sich Sorgen um einen Slytherin. Den, eigentlich, besten Freund von ihrem ehemaligen Rivalen… wenn die Beiden nicht sogar mehr, als nur das waren. Scheiß Heldenkomplex. Der war manchmal mehr als nur nervig und störend.
 

„Das ist wieder mal typisch!“, kam es leise ins Kissen genuschelt. Und was würde Malfoy mit ihr machen, wenn sie alleine wären? Bestimmt nicht nett ein Butterbier trinken gehen. Dafür hatte sie ihn in der letzten Zeit zu sehr geärgert… besonders, als Blaise und sie ihre Show abgezogen hatten. Merlin, war das Leben ungerecht!
 

Doch bevor Aylin noch weiter in ihren Gedanken versinken konnte, riss sie ein seltsamer Laut, der sich stark nach einem Fiepen anhörte, aus den Gedanken. Verwirrt blinzelnd blickte sie auf, um zu sehen wer der Verursacher des Fiepens war und blickte in ein Paar schwarze, kleine Augen, die sie fest ansahen. Nach einem weiteren Blinzeln erkannte sie die mäuseähnliche Schnauze, die großen Ohren, das schwarze seidige Fell und die ledernen Flügel. Vor ihr lag die ungefähr 7 cm große Fledermaus, die sie seit dem Halloweenball einfach nicht mehr loswurde, und sah sie aus den großen Kulleraugen an. Genervt stöhnte Aylin auf, ließ ihren Kopf auf das Kissen sinken und blickte das kleine Geschöpf nicht gerade begeistert an.
 

„Was willst du denn schon wieder? Hast du denn keine Familie? Snape möchte bestimmt Gesellschaft.“, murrte die Schwarzhaarige. Es schien fast so, als wurde die Fledermaus verstehen was ihr entgegen gemurrt wurde, wenn man zumindest von dem Blick ausging, den sie der Gryffindor zuwarf, doch ließ sie sich nicht beirren. Zielstrebig krabbelte sie auf das Kissen, auf dem schon Aylins Kopf gebetet war, und ließ sich zufrieden darauf nieder… so wie jeden Tag, seit fast einem Monat. Einen resignierten Laut von sich gebend, rollte Aylin auf den Rücken und starrte an den seidenen Himmel ihres Bettes, während sie schon mechanisch einen Arm hob und vorsichtig mit zwei Fingern den kleinen Körper streichelte und kraulte. Was an sich nichts ungewöhnliches mehr darstellte. Man konnte das kleine Geschöpf fast schon als das zweite Haustier des Gryffindormädchen bezeichnen. Auch, wenn sie nicht gerade freiwillig zum Frauchen wurde. Doch musste sie zugeben, dass das Tier eine beruhigende Wirkung auf sie hatte. Die Probleme des heutigen Tages wurden in den Hintergrund gedrängt und sie hatte die Möglichkeit endlich zu entspannen. Leicht schlossen sich ihre Augen und sie fing an vor sich hin zu dösen, ohne die kraulende Tätigkeit ihrer Hand einzustellen.
 

„Du gehst mit Malfoy aus?“
 

Diese Worte rissen Aylin aus ihrer Gedankenwelt und ließen sie überrascht auffahren. Mit großen Augen blickte sie in Richtung Tür, aus der auch die Stimme kam. An eben jener stand Hermine Granger lässig angelehnt und fixierte Aylin mit ihren rehbraunen Augen, während ihre Armen vor der Brust verschränkt waren. Einen Moment sahen die beiden sich stumm in die Augen, schätzten sich gegenseitig ein, dann ließ Aylin sich wieder zurück auf das Bett sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
 

„Sieht wohl so aus...“, war die nicht gerade begeisterte Antwort, auf Hermines Frage. Diese hob nur leicht eine Augenbraue, verkniff sich jedoch jeden weiteren Kommentar. Sie stieß sich von der Wand ab, ging auf das Bett der Schwarzhaarigen zu und ließ sich am Fußende mit verschränkten Beinen nieder. Die Fledermaus, die auf Grund von Aylins plötzlichem Aufsetzen vom Kissen gefallen und daher etwas muffig war, krabbelte zur Brünetten, in der Hoffnung sich dort Streicheleinheit holen zu können. Die Braunäugige blickte mit gehobenen Augenbrauen auf das schwarze Geschöpf, welches sich an ihr Bein schmiegte hinab, bevor sie sich doch noch dazu herab ließ es zu kraulen. Minutenlang herrschte Stille. Die einzigen Geräusche, die zu hören waren, waren die gelegentlichen zufriedenen Laute, die die Fledermaus von sich gab. Die beiden Mädchen blieben stumm.
 

„Es war eine Wette. Malfoy hat mich provoziert und da bin ich, dummerweise und wofür ich mir in den Hintern treten könnte, auf die Wette eingegangen. Wenn er gewinnen würde, müsste ich mit ihm ausgehen, doch wenn ich gewinne, dann lässt er mich in Ruhe. Na ja… leider habe ich nicht gewonnen…“, kam es ruhig von Aylin, wobei der letzte Satz von einem Seufzen begleitet wurde. Nachdenklich sah Hermine Aylin an. Sie sagte nichts, da es nichts zu sagen gab. „Was ist los Herm? Wo bleibt deine Moralpredigt?“, fragte die Schwarzhaarige leicht amüsiert, als nach geraumer Zeit keine Erwiderung von der anderen Gryffindor kam.
 

„Bin grad nicht in Stimmung für eine Moralpredigt. Außerdem ist es wohl Strafe genug, dass du mit Malfoy ausgehen musst… Besonders nach der Sache mit heute Morgen, wird er bestimmt was Tolles mit dir vorhaben.“, kam es, begleitet von einem Schulterzucken, von der Angesprochenen.
 

Aylin verzog das Gesicht. „Danke, das war jetzt wirklich aufbauend.“
 

„Wozu sind Freunde denn da?“ Auf Hermines Gesicht bildete sich ein breites Grinsen, das jedoch schnell verschwand, da die Schwarzhaarige ihr, nicht gerade sanft, ein Kissen ins Gesicht schleuderte. Empört wollte die brünette Hexe, nach einigen Schrecksekunden, das Kissen ihrer nun breit grinsenden Freundin entgegen pfeffern, ließ es jedoch, nach einem Blick in das grinsende Gesicht bleiben.
 

„Daran werde ich dich erinnern, wenn du mal wieder Hilfe brauchst wenn Ron einen Aufstand wegen den Slytherins macht.“, meinte Hermine mit einem trockenen Tonfall und schlang die Arme um das Kissen. Aylin verzog das Gesicht. Mist. Das hatte sie vollkommen vergessen! Ron würde es bestimmt nicht freudestrahlend hinnehmen, dass sie mit Malfoy ausgehen musste. Das Leben konnte doch echt scheiße sein.
 

Und wieder herrschte Schweigen zwischen Beiden und sie hingen ihren Gedanken nach. Dabei beobachteten sie die Fledermaus, die nicht gerade begeistert von Aylins Wurf mit dem Kissen, auf das Nachbarbett gekrabbelt war um es sich dort, sicher vor fliegenden Kissen und plötzlichen Erschütterungen, bequem zu machen. Ein Schmunzeln konnten Beide nicht verkneifen.
 

Nach einigen Minuten brach Hermine doch noch das Schweigen, als sie mit leiser Stimme zu sprechen begann.
 

„Du hast dich jetzt langsam an alles gewöhnt, nicht?“ Verblüfft sah Aylin ihre beste Freundin an.
 

„Was meinst du damit?“
 

„Na ja… dass du dich an deine Situation gewöhnt hast. Dein Verhalten hat sich verändert. Du bist viel unbefangener als noch vor drei Monaten…“, nachdenklich sah die Brünette durch das Fenster, das sich im Zimmer befand, und versuchte ihre Gedanken in Worte zu fassen, „…dein Lachen kommt mir viel befreiter vor, als vorher…“ Stumm sah Aylin ihr Gegenüber an. „… und ich habe irgendwie das Gefühl, dass du jetzt… glücklicher bist.“ Stille. Langsam drehte Hermine ihren Kopf in Aylins Richtung sah sie fest an. „Habe ich damit Recht?“
 

Aylin schluckte. Das hatte sie nicht erwartet. Was sollte sie jetzt tun? Antworten? Schweigen? Was wäre das Richtige?? Sie wusste es nicht. Hermine beobachtete derweil jede noch so kleine Reaktion der Schwarzhaarigen. Sah wie die Pupillen sich leicht weiteten, das trockene Schlucken, wie die Hände sich nervös zu Fäusten ballten… und diese smaragdgrünen Augen, die in der Lage waren, so viele Gefühle zu widerzuspiegeln. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Mochte er sich noch so sehr verändert haben, so war das immer noch Harry. Und diese Erkenntnis, diese Bestätigung beruhigte sie mehr, als dass sie es zugeben würde. Lächelnd krabbelte sie auf das immer noch vollkommen überforderte Mädchen, das es nicht mal bemerkte, zu, ließ sich neben ihr nieder und schlang die Arme um die Schwarzhaarige.
 

Überrascht, auf Grund des plötzlichen Körperkontakts, zuckte Aylin zusammen und blinzelte verwirrt auf den braunen Schopf neben ihr herab. Es dauerte einige Sekunden bis sie begriff, dass Hermine ihre Position geändert hatte und nun neben ihr saß. Doch bevor sie etwas sagen konnte, wurde sie von dem Mädchen neben sich unterbrochen.
 

„Ist schon gut. Du musst nicht antworten. Ich bin einfach nur froh, dass es dir gut geht.“ Die sanfte Stimme ließ sie sich wieder entspannen und etwas zögerlich erwiderte sie die Umarmung, ließ sich in die Geborgenheit spendende Wärme, die von Hermine kam, sinken.
 

So saßen die beiden nun da. Die Oberkörper an die Wand, am Kopfende des Bettes gelehnt, Aylin in Hermines Armen, während sie selbst vorsichtig die Umarmung erwiderte, den Kopf an die Schulter Hermines gebettet und Hermines Kopf lehnte an den schwarzen Schopf Aylins. Einige Momente lang genossen sie einfach nur die Stille und die freundschaftliche Umarmung.
 

„Har-… Aylin. Was ist in letzter Zeit mit dir los. Du bist so abwesend und nachdenklich. Ist irgendetwas passiert? Du weißt, dass ich immer für dich da bin…“, leise hallten Hermines Worte im Raum wider, während sie sanft über den schwarzen Schopf an ihrer Schulter fuhr. Geduldig wartete sie auf eine Antwort. Eine Antwort, von der sie nicht mal sicher sein konnte, dass sie eine erhalten würde.
 

Nachdenklich sah die Schwarzhaarige an die gegenüberliegende Wand, ohne sie richtig zu sehen. Es war ja nicht so, dass sie der Braunhaarigen nicht antworten wollte… Sondern eher, dass sie es nicht konnte… Weil sie nicht wusste, was genau ihr Problem war. Sie wusste, wann es angefangen hatte, doch nicht warum. In letzter Zeit verstand sie sich selbst nicht.
 

„Ich weiß es nicht Hermine, ich weiß es nicht…“, seufzte Aylin leise und kuschelte sich unbewusst näher an ihre Freundin, die die Umarmung etwas verstärkte. Von Hermine kam keine Erwiderung. Sie ließ der Schwarzhaarigen Zeit, sich zu sammeln… sich über ihre Gedanken klar zu werden… und vielleicht sogar über ihre Gefühle…
 

„Ich will nicht darüber nachdenken… ich will nicht über ihn nachdenken… doch ich kann es nicht verhindern…“, flüsterte Aylin plötzlich leise und ließ Hermine aufblicken. Wen meinte sie? „Ich hab doch das, was ich wollte… doch irgendwie… fühlt es sich nicht so gut an, wie es eigentlich sollte… es ist wie verhext… jedes Mal, wenn wir in die Einkaufsstraßen, ob nun von den Muggeln oder den Zauberern, gehen, wandert mein Blick ziellos Hin und Her… auf der Suche nach ihm. Ich will das nicht, doch… tue ich es jedes mal wieder… Ich kann ihn nicht aus meinen Gedanken verbannen…“
 

„Wer, Aylin. Wen meinst du?“
 

Leicht unsicher und etwas verwirrt, da sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, blickte Aylin auf und geradewegs in beruhigende, rehbraune Augen. Ein sanftes Lächeln, ließ sie sich etwas beruhigen.
 

„Tom.“
 

Der Name hallte in den Gedanken beider Hexen wider. Löste die verschiedensten Gedankenwege aus. Während Aylin sich wieder in die Umarmung sinken ließ, runzelte Hermine die Stirn.
 

‚Tom… wer war das noch mal … oh… war das nicht ihr, wenn es nach Lavender und Parvati ging, angeblicher Lover? Sagte sie nicht, er wäre ihr egal?’
 

„Ich hab ihn seit Halloween nicht mehr gesehen… und ich bin selbst daran schuld… ich verstehe nicht, wieso es mir so viel ausmacht…“, sprach Aylin gedankenverloren weiter. Verblüfft sah Hermine auf sie herab. Das konnte doch nicht sein! Oder doch? Auf ihren Lippen bildete sich ein Lächeln.  Wann würde sie es wohl erkennen?
 

„Irgendwie… vermisse ich ihn… und ich verstehe nicht warum. Dauernd hat er so dämliche Scherze gemacht… und mich getriezt… ist mir zu nahe gekommen… und doch…“, sie verstummte, wusste nicht was sie gerade sagen wollte… in welche Richtung ihre Gedanken gehen wollten. Hilfe suchend blickte sie wieder zu Hermine auf. Vielleicht konnte sie ihr sagen was los war… vielleicht erkannte sie, wozu sie selbst nicht in der Lage war.
 

Hermines mildes Lächeln überraschte sie. Genauso, wie das amüsierte Funkeln in ihren Augen. Gerade wollte sie den Mund öffnen, um der verwirrten Schwarzhaarigen zu helfen, doch da ertönte wildes Gepolter und die Tür zum Schlafsaal wurde aufgerissen. Man konnte noch erkennen wie ein blonder, roter und schwarzer Schopf ins Zimmer gestürmt kamen und sich auf das Bett, auf dem Aylin und Hermine lagen, stürzten. Jetzt wurde die schwarzhaarige mit Fragen bombardiert, so dass Hermine nicht mehr dazu kam, etwas Licht in das Dunkel, ihrer Gedanken zu bringen. Doch vielleicht war das auch gut so. Vielleicht sollte sie es selbst herausfinden… Aber wer wusste das schon…
 

Und nur zur Beruhigung… allzu lange musste sie nicht mehr warten… Ob nun auf die Antwort ihrer Fragen… oder den Menschen der ihre Gedanken beherrschte… Die Frage war nur, ob das, was kommen würde, ihr auch gefiel…
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel hat ein kleines Lifting bekommen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-09-10T15:43:05+00:00 10.09.2006 17:43
schuldigung, hab vergessen revi zu posten....
find das kappi klasse, hab mir schon überlegt das nächste pittel auf fanfiction vorzulesen *überleg*
bin auf alle fälle vollauf begeistert!
Von:  InaBau
2006-09-07T16:36:17+00:00 07.09.2006 18:36
Ein super Kapitel! Bitte schreib ganz schnell weiter! Ich bin schon gespannt wann Aylin bemerkt, was Tom ihr bedeutet. Hoffentlich kommen sie noch wirklich als Paar zusammen, und sie wird dark!!!


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