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Dragonhunter

Wer jagt, verliert?
von

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Der Anfang vom Ende

heyhey, mal wieder was neues, weil mir EIN Satz durchs Hirn gestolpert ist...

Schlimm, oder?^^
 

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Der Anfang vom Ende
 

In einer Welt, von Drachen beherrscht und von Kriegern bevölkert, tobte ein Krieg zwischen den beiden gefürchtesten Gestalten, die dort lebten. Hinrich van Hallers und der grüne Drachen. Beide Anführer ihrer Legionen, beide Kämpfernaturen, die bis zum Ende blieben und am Ende gemeinsam starben. Durch das Feuer des einen, der nicht mit seinem eigenen Tod gerechnet hatte. Somit trauerten Drachen und Krieger und der Krieg wurde schlimmer.
 

Schnaubend vor Wut und Anstrengung presste ich mich an den Felsen an meinem Rücken. Verdammt, dieser Drache machte mich verrückt, auch wenn er noch nicht einmal richtig ausgewachsen war. Ich atmete einmal tief durch und hob dann mein Schwert hoch, machte mich bereit, das Getier zur Strecke zu bringen. Jedoch hegte ich die starke Vermutung, dass der Drache den Spieß umdrehen wollte, denn er stürmte auf mich zu. Einen stillen Schrei ausstoßend, riss ich mich von meinem beschützenden Felsen los, drehte mich flink um und kletterte so schnell ich konnte den Felsvorsprung hinauf, achtete nicht auf die Schmerzen, die sich in meinen Händen ausbreiteten. Natürlich hatte ich das Schwert verloren. Ich war ein Schussel, achtete fast nie auf meine Sachen. Ich fluchte innerlich und schlug mit der Handfläche gegen den Felsen. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich das Kreischen des Drachen nah an meinem Ohr vernahm.

“Ich mach dich alle, du blödes Vieh!”, schrie ich es wütend an und wich seinem kleinem und doch starken Feuerstrahl aus. “Hah!”, jubelte ich voreilig und streckte dem Drachen die Zunge raus. ‘Wie ein kleines Kind’, dachte ich mir und schüttelte den Kopf, merkte nicht, dass der Drache mir gefolgt war und nun mit der Klaue nach mir schlug. Alarmiert ruckte ich zur Seite, doch ein paar Sekunden später spürte ich den stechenden Schmerz, der von meiner linken Schulter ausging. Gequält schloss ich kurz die Augen, bis ich mich wieder aufrappelte und mit den Augen dieses verdammte Schwert suchte. Erleichtert atmete ich auf, als ich es fünf Meter unter mir entdeckte und wich gekonnt und doch ein wenig ungelenk dem nächsten Hieb aus. Dann sprang ich einige Vorsprünge runter, bis ich unten ankam, schnappte mir das Schwert und wurde auf den Boden geschmissen. Ich stöhnte schmerzvoll auf und drehte mich über die rechte Schulter auf den Rücken. Über mir sah ich das spitze Gesicht des Drachens und hob mit letzter Kraft das Schwert nach oben.

Es war vorbei. Mist. Ich hatte nicht aufgepasst, dem Tier zu viel Spielraum gegeben und mich nicht konzentriert. Super! Also würde ich meiner gesamten Familie jetzt folgen? Meinem Vater, der den Anführer der Drachen herausgefordert hatte. Meiner Mutter, die verrückt geworden ist und von der wütenden Bevölkerung den Drachen zum Fraß vorgeworfen wurde. Meinem Bruder, dessen Schwert ich in seinem letzten Kampf von ihm in die Hände gedrückt bekommen habe. Machs gut, liebe Welt. Es war schön, solange es gedauert hat. Michael, ich komme, gebe dir dein Schwert zurück. Es tut mir Leid, dass ich nicht besser darauf aufgepasst habe.

Neben mir erklang ein Schnauben und ich zitterte noch mehr. ‘Komm schon, friss mich endlich’, meinte ich innerlich und biss mir vor Angst auf die Lippen. Es fauchte, aber warum war es auf einmal so weit weg? Wieder ein Schnauben. Bitte? Blinzelnd öffnete ich meine Augen wieder und blickte in den grauen Himmel über mir. Wo war den der Drachen hin? Ich ließ voller Erstaunen über sein Verschwinden das Schwert sinken und setzte mich auf. Allerdings konnte ich nicht fassen, was sich meinen Augen bot. Vielleicht zehn Meter vor mir stand der Drachen auf zwei Beinen, die vorderen Krallen hoch in der Luft und einen gequälten Schrei ausstoßend. Vor ihm ein junger Mann, mit einem Schwertgriff in der Hand. Das andere Ende steckte in der Brust des Ungeheuers. Ich keuchte erschrocken auf, als der Drache nun zusammensackte und nach vorne fiel, direkt auf den Mann zu. Doch dieser zog in einer fließenden Bewegung und einem widerlich schleimigen Geräusch das Schwert aus der Brust des toten Drachens und flüchtete schnell vor dem fallenden Körper. Noch kurz schaute er zu, wie er donnernd zu Boden ging, dann wandte er sich mir zu, schüttelte den Kopf und schob das Schwert in die Scheide.

“Bist du wahnsinnig?”, fuhr er mich an und ich zuckte erschrocken zusammen. “Was liegst du da einfach auf dem Boden, wenn das Vieh neben dir steht? Und wo hast du das Schwert her?”, fuhr er fort. Er kam die letzten Meter auf mich zu, beugte sich zu mir und griff nach dem Schwert in meiner Hand. Doch ich griff fester zu, rappelte mich ungelenk auf und sprang einige Schritte von ihm weg.

“Ich wurde des Schwertkampfes gelehrt. Und ich bin gut! Leg dich nicht mit mir an!”, fauchte ich ihn an und ging in Kampfposition. Mein Gegenüber sah mich erst erstaunt an, bevor seine Mundwinkel leicht zuckten.

“So?”, fragte er, stemmte seine Hände in die Hüften. “Ein kleines Mädchen, dass diesen Jungspund von Drachen nicht erledigen konnte, will mir erzählen, dass es kämpfen kann? Dann leg mal los!” Ich schnaubte und ließ mein Schwert sinken.

“Ich lege keinerlei Wert auf Rangeleien dieser Art und Weise. Vielleicht wollte ich ja getötet werden.”, meinte ich schnaubend. Doch der Mann fing nur an zu lachen und warf seinen Kopf in den Nacken, sodass seine schwarzen Haare wippten.

“Natürlich!”, sagte er und kam einen Schritt auf mich zu. Die Hände ließ er wieder sinken. “Was machst du hier und wo gehörst du hin? Ich bringe dich nach Hause.”, meinte er und ich schüttelte stur den Kopf.

“Ich gehöre dahin, wo du mich nicht hingehen lassen hast. Mein zuhause gibt es seit geraumer Zeit nicht mehr und um mich muss man sich nicht kümmern. Ich komme hervorragend allein zurecht.” Der Mann schnaubte verächtlich.

“Du widersprichst dir selbst, ist dir das bewusst?”, fragte er mich laut lachend und ich zischte empört. “Nun komm schon. Mit meiner Hilfe kann es dir nicht schlechter gehen, als ohne sie. Wo willst du noch hin? Ich komme mit dir!”, sagte er und hielt mir seine offene Hand entgegen. “So, und da wir jetzt befreundet sind: Gib mir das Schwert!” Ich schüttelte den Kopf und drehte mich auf dem Absatz um, das Schwert mir in die Scheide auf meinem Rücken schiebend.

“Wie gesagt: Ich komme allein zurecht!”, sagte ich, bevor ich einfach davon lief. Drachen und Mann hinter mir lassend.

Zuflucht des Waldes

Danke an Zuckerschnute!!!!

Ich widme dir auch dieses Kapitel, weil du mich dazu ermutigt hast, weiterzuschreiben! DANKE!!!!Und ganz liebe Grüße!
 

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Zuflucht des Waldes
 

Am nächsten Fluss machte ich halt und zog die Scheide mit dem Schwert von meinem Rücken und mir meinen Wams über den Kopf, den Schmerz in der Schulter ignorierend. Dann zog ich den Kragen meines Hemdes über die Schulter und betrachtete die drei blutigen Striemen, auch wenn ich sie nicht erkannte. Den Kopf schüttelnd beugte ich mich nach unten und schöpfte die rechte Hand voll mit Wasser, ließ es dann auf die Schulter tropfen und zischte, als es zu brennen anfing. Noch einmal schöpfte ich Wasser und führte die Prozedur ein paar mal weiter durch. Auch wenn das Brennen nicht nachließ, so wich das Rot langsam von meiner Schulter und in das Wasser vor mir hinein.

Seufzend zog ich mein Hemd wieder über die Schulter, zog das Wams über und ließ mich nach hinten in das braune, vertrocknete Gras fallen. Mit der rechten Hand griff ich nach dem Schwert und zog es samt Scheide auf meinen Bauch. Gewappnet sein für jegliche Art von Angriff, so lautete das Motto meines Bruders, dass ich mit seinem Schwert übernommen hatte. Doch an Schlaf oder ein kleines Nickerchen war nicht zu denken, da sich mein Bauch lautstark meldete. Ich hatte seit drei Tagen nichts mehr gegessen. Vielleicht war ich dem Drachen auch deswegen unterlegen gewesen. Wer weiß.

Ich weiß, dass ich noch nicht gut genug kämpfen konnte, aber ich hatte mich im Vergleich zum letzten Sommer doch reichlich verbessert. Nun gut, es ist vermutlich auch nicht schwer, einen röchelnden, alten, halb verwesten Drachen zur Strecke zu bringen, aber es ist ein Anfang. Ich stürze mich ja auch nicht freiwillig in meine Abenteuer. Nein, ich laufe durch den Wald und durch die Wüsten unseres Landes, um zu trainieren. Ob ich dabei drauf ging oder nicht, war mir ziemlich egal. Das Überleben hatte nur den Zweck, meine Familienehre etwas zu besänftigen, denn seit Michael diese Welt verlassen hatte, redete man schlecht über uns. Ja, vielleicht wäre es praktisch, wenn die Leute noch wüssten, dass die letzte Thronerbin noch lebte, aber ich stand nun mal auf Abenteuer und wollte nicht in irgendeiner Residenz vor mich her vegetieren.

Ich seufzte kurz, was mich wieder an die Schmerzen in meiner Schulter erinnerte und mich dazu brachte, die Zähne fest aufeinanderzubeißen. Das war natürlich ein erheblicher Makel an dieser sogenannten Freiheit. Man wusste nie, was auf einen zukam.

Mich vorsichtig erhebend schaute ich mich flüchtig um. Dann stand ich ganz auf und schulterte die Scheide samt Schwert, um mich auf Nahrungssuche zu begeben. Vielleicht sollte ich zu dem getötete Drachen zurückkehren und ihn etwas braten? Hm, nein, das Fleisch von Drachen war verdammt zäh und mürbe und schmeckte nach Schimmel. Das musste ich mir dann doch nicht antun. Vielleicht könnte ich irgendeinen toten Vogel braten oder eine Maus grillen. Mit hängenden Schultern, einem leeren Magen und einem trotzdem geschärften Gehör begab ich mich in den Wald, der groß und schwarz vor mir aufragte. Ich hoffte nur, nicht wieder auf einen Drachen zu stoßen, denn das würde dann doch meinen sofortigen Tod bedeuten. Und das musste ja nicht mit leerem Magen sein.
 

Mir am züngelnden Feuer die Hände wärmend, betete ich still für den armen Hasen, der mir zum Opfer gefallen war, nachdem ich ihm fast drei Kilometer hinterher gerannt war. Nach links, nach rechts und durch Baumlöcher hindurch. Eine Jagd, die sich ausgezahlt hatte. Mein Magen war voll, die Knochen abgenagt und das Feuer fast erlöscht. Ich legte mich vorsichtig auf mein Wams und zog das Schwert etwas näher zu mir. Den Rest des Wamses legte ich über mich und atmete einmal tief durch, bevor ich die Augen schloss und kurz darauf einschlief.
 

Ein leises Rascheln weckte mich und ich spannte mich unwillkürlich an. Meine Schulter durchlief ein stechender Schmerz und ich unterdrückte ein schmerzvolles Aufstöhnen. Leise, fast lautlose Schritte erklangen und ich traute mich kaum, die Augen zu öffnen, oder auch nur ansatzweise zu atmen. Ich vernahm ein amüsiertes Schnauben und blinzelte. Vor mir entdeckte ich zwei schwarze Stiefel. Ich schluckte und atmete tief durch, bevor ich den Blick hob. In den festen Stiefeln steckten zwei Beine umhüllt von einer schwarzen Hose aus derben Stoff. Ich folgte den Kleidern und erspähte neben den Beinen eine lange Scheide, die leicht verschnörkelte Schriftzeichen hatte. Ich erkannte nur ein großes A, mehr nicht. Den Blick weiter nach oben wandern lassend, blickte ich auf verschränkte Arme, über einem dunkelbraunen Hemd. Eine Hand ruhte auf dem Oberarm, die Finger der anderen pochten unruhig auf den anderem. Ich schluckte, bevor ich den Blick nun endgültig hob und in sein Gesicht blickte. Mein “Retter” stand vor mir und betrachtete mich mit einem zum Grinsen verzogenen Mund.

“Ein Bär hätte dich bei so einer Musterung schon lange angefallen!”, spottete er und ich sah erst jetzt, dass er gar nicht so alt war, wie ich im ersten Moment gedacht hatte. Vielleicht zwanzig Sommer hatte er schon hinter sich, mehr auf jeden Fall nicht.

“Ein Bär hätte sich nicht angeschlichen und würde nicht so dämlich grinsen!”, warf ich ihm vor die Füße und richtete mich vorsichtig auf, sodass der Wams von mir rutschte. Das Grinsen verpuffte erstaunlich schnell von seinem Gesicht und er kniete sich blitzschnell vor mich.

“War das der Drachen?”, fragte er leise und ich wusste im ersten Moment nicht, was er meinte, bevor er die Hand ausstreckte und vorsichtig das Hemd über meine Schulter zog. Ich verzog das Gesicht, nickte kurz und schlug dann seine Hand weg.

“Ja, aber es kann dir egal sein. Wie ich schon gesagt hatte: Ich komme allein zurecht! Also lass mich in Ruhe und kümmer dich um deinen eigenen Dreck!”, fuhr ich ihn, stand nun ganz auf und zog mir wütend den Wams über. Den Schmerz schon fast vergessen habend, der wieder plötzlich aufflammte. “AH!”, stieß ich aus und biss mir auf die Unterlippe. Verdammt! ‘Schwächling, Kura, du bist ein Schwächling!’, schimpfte ich mich selbst und schulterte mit schnellen Griffen mein Schwert, um schnell weiter zu kommen.

“Komm schon, lass mich dir helfen! Die Wunde muss sicher desinfiziert werden.”, mahnte er und hielt mich am linken Handgelenk fest, sodass ich mich nicht einmal wehren konnte. Langsam drehte ich mich um und schüttelte den Kopf.

“Lieber lasse ich mich von fünf Drachen und drei Bären zerfleischen! Lasst mich los!”, knurrte ich den jungen Mann an und dieser tat dies auch seufzend. “Danke!”, grollte ich noch, bevor ich mich wieder auf meinem Weg machte. Ich brauchte niemanden, der sich um mich kümmerte.

Aug um Aug

Es ist Ein Uhr nachts, ich bin fertig vom Arbeiten. Wer Fehler findet, kann sie gerne behalten, ich brauch sie nicht...

Trotzdem viel Spaß...

LG, shinichi_san
 

Aug um Aug
 

“Davonrennen gilt nicht! Du bist verletzt! Das muss versorgt werden!”, schrie er mir hinterher und ich schüttelte ungläubig den Kopf. Er rannte mir jetzt nicht hinterher, oder?

“Sagte ich es nicht oft genug? Ich komme allein zurecht und brauche Euch nicht!” Ich sprach ihn extra in diesem höfflichen Umgangston an, weil ich ihn loswerden wollte, aber es brachte nichts.

“Das bezweifle ich! Sei nicht so stur und lass dir helfen!”, rief er wieder und ich schüttelte den Kopf. Ich wollte alleine sein, mich nicht von irgendjemand beschützen lassen und einfach meine Ruhe haben. Aber nein, dann musste dieser Typ meinen Helden spielen und mich auch noch verfolgen. “Wie heißt du?”, fragte er weiter und ich war erschrocken, dass ich seine Stimme nun direkt neben mir vernahm. Wie konnte er mich so schnell einholen?

“Ich glaube nicht, dass Sie das wissen müssen.”, gab ich leise zurück und wich einem am Boden liegenden Ast aus. Er schnaubte und lachte dann leise.

“Nun, müssen tu ich es nicht, aber ich würde es gerne. Mein Name ist im Übrigen Arishin und ich komme aus dem obersten Hof der Familie van Hallers. Ich habe schon neunzehn Sommer gezählt und bei der letzten Kirschblüte wurde mir der Thron versprochen.” Ich runzelte die Stirn und zuckte die Schultern.

“Mein Herr, das interessiert mich nicht. Nur der Thron tut mir um Eurer Willen Leid.”, sagte ich und versuchte den stechenden Schmerz in meiner Brust zu ignorieren. Ich wusste, dass man mich für tot hielt, aber dass sie schon fast zwei Tage, nachdem ich weglief, einen neuen Kandidaten wussten, hätte ich nicht gedacht. Ich war enttäuscht.

“Sag mir deinen Namen, Mädchen!”, sagte er und klang bockig. Wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug wegnimmt. Ich seufzte leise und fragte mich, wie er reagieren würde, wenn er verstünde, was mein Name bedeutete.

“Kura, Herr.”, sagte ich also leise. Ich wusste nicht, ob er etwas ahnte. Ich sah ihn nicht an, wollte nicht sehen, ob er verstand.

“Ein seltsamer Name.”, war allerdings das Einzige, was er dazu sagte und ich atmete erleichtert auf. Es schien, als würde ich mich auch weiterhin verstecken können. “Wie alt bist du?”, fragte er dann weiter und ich schnaubte genervt. Konnte er nicht einfach einmal ruhig sein?

“17”, antwortete ich wahrheitsgemäß und blieb verschreckt stehen, als ich ein seltsames Geräusch vernahm.

“Oh, wirklich? Ich hatte dich älter geschä-” Ich unterbrach ihn schnell, in dem ich zu ihm sprang und die Hand vor den Mund hielt. Dabei sah ich mich lauernd um. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass er sich noch weiter bewegen würde und so stolperte ich, als ich ihm mit dem einen Fuß folgen wollte und fiel gegen ihn. Vermutlich erschrak auch er sich und so lagen wir beide keine Sekunde später auf dem Waldboden und ich drückte ihm immer noch meine Hand auf den Mund. Vorsichtig linste ich zu dem Jungen, der mich nur irritiert anblickte.

“Habt Ihr das nicht gehört? Dieses Rascheln?”, flüsterte ich ihm zu und er schüttelte langsam den Kopf. Seltsam. Entweder ich war verrückt geworden, oder der Herr hatte einen schlechten Gehörsinn. “Wirklich nicht?”, flüsterte ich erneut und wieder bekam ich nur ein Kopfschütteln zur Antwort. Ich runzelte die Stirn und spitzte die Ohren noch etwas. Hatte ich mich wirklich verhört? Tatsächlich vernahm ich nichts, außer dem Züngeln des Windes, das Atmen von uns Beiden und das leise Schnauben irgendwo neben uns. Gerade wollte ich beruhigt ausatmen, als ich mir des Schnaubens wieder bewusst wurde und den Kopf ruckartig von dem Jungen abwandte, nur um in zwei grellgelbe zu blicken. Einen kurzen leisen Schrei ausstoßend, sprang ich von dem Jungen, griff in der selben Bewegung mein Schwert aus der Scheide und hielt es der Raubkatze vors Gesicht. Unter der Scheide lag immer noch der Junge, der die Katze verstört anschaute.

“Wo- Wollt ihr nicht aufstehen?”, fragte ich den Jungen, wandte den Blick aber nicht von der gefleckten Katze ab.

“Ich weiß nicht. Willst du das nicht alleine machen?”, fragte er mich und ich schnaubte genervt.

“Ich glaube kaum, dass jetzt Zeit für Witze ist. Helft ihr mir, oder nicht?” Was sollte das denn? Vor uns stand ein gefährliches Raubtier und er will einfach liegenbleiben und nichts tun?

“Du schaffst das schon!”, sagte er und besaß doch wirklich die Dreistigkeit, die Arme unter seinem Kopf zu verschränken. Wieder schnaubte ich, atmete tief durch und ging dann auf das Tier los, drehte mich nicht zu dem Jungen um, weil es einfach unerhört war, ein Mädchen kämpfen zu lassen.

“Idiot!”, beschimpfte ich ihn still in mich hinein und hieb mit dem Schwert nach dem Tier, das mich nur wütend anfauchte und geschickt auswich. Wieder hieb ich nach ihm, nur von der anderen Seite und traf seine linke Schulter. Fauchend sprang es ein Stück zurück, nur um gleich darauf wieder auf mich zuzuspringen. Schnell hob ich das Schwert und rammte es in seine Brust, auch wenn ich dafür ein oder zwei Kratzer auf der rechten Wange kassieren musste. Noch ein leises Röcheln war zu vernehmen, bevor das Tier mit Schwert in der Brust zusammensackte. Mit einem schnellen Sprung wich ich dem fallenden Tier aus und zog das Schwert mit einem Ruck aus dem toten Leib. Ich sah verwundert auf das niedergestreckte Wesen und drehte mich zu dem Jungen, der leise und fast freudlos in die Hände klatschte.

“Herzlichen Glückwunsch!”, meinte er leise und ich schnaubte wütend.

“Was soll der Mist?”, fauchte ich ihn ungehalten an und schob das Schwert wieder zurück in die Scheide auf meinem Rücken. “Wollt ihr mich jetzt den Wildtieren zum Fraß vorwerfen?”, zischte ich weiter und ging noch einen Schritt auf ihn zu. Er hingegen saß auf dem Boden und sah mich lächelnd und triumphierend an.

“Nun, deine Technik ist nicht schlecht und gut ausgeprägt, aber du hältst das Schwert viel zu fest. Es ist kein Besenstiel, sondern eine tödliche Waffe, die locker mit dem Handgelenk geführt werden muss.”, meinte er und ich biss mir auf die Unterlippe, um ihn nicht anzuschreien. Wollte er mir gerade tatsächlich beibringen, wie ich MEIN Schwert festzuhalten habe?

“Ihr irrt!”, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. “Mein Bruder lehrte mich des Schwertkampfes und so wie er es mir beigebracht hatte, werde ich es auch fortführen!” Der Junge erhob sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Er ist tot, habe ich recht? Vielleicht war seine Schwerthaltung daran Schuld. Denk drüber nach, Kura!” Damit drehte er sich um und ging ein Stück. “Nun komm schon, du siehst schlimm aus. Einen Tagesmarsch weiter finden wir ein kleines Dorf. Du musst endlich verarztet werden!” Mit einem wütenden Grummeln folgte ich ihm. Ganz Unrecht hatte er ja damit nicht.

Schall und Rauch

Schall und Rauch
 

Schweigend lief ich hinter dem schwarzhaarigen Jungen hinterher, der sich ab und zu umdrehte. Vermutlich um zu sehen, ob ich ihm noch folgte. Wir waren nun schon eine ganze Weile unterwegs und mittlerweile stand die Sonne direkt über unseren Köpfen. Der Abstand zwischen dem Jungen und mir wurde auch immer größer. War ich vor ein paar Metern noch direkt hinter ihm, so war ich einen Augenblick später schon weit zurück gefallen. Immer wieder versuchte ich aufzuholen, beschleunigte meine Schritte, doch immer wieder wurde ich auch langsamer, wurde müder. Ich gähnte einmal und fuhr mir träge durch die kurz geschnittenen Haare.

“Doch so müde? Wir sollten eine Pause machen. Suchen wir uns ein schönes Plätzchen.”, meinte der Junge neben mir und ich blinzelte einmal kurz. Dann schüttelte ich schnell den Kopf.

“Nein, wir sollten weitergehen!”, sagte ich zu ihm, ging an ihm vorbei. Er lachte leise und schon schloss sich seine Hand um mein Handgelenk und hielt mich fest. Ich drehte mich zu ihm um und blickte ihn fragend an.

“Komm schon! Setz dich, Kura.”, sagte er und drückte mich mit einer Hand auf meiner unverletzten Schulter auf den Boden.

“Aber-” Dieses Mal war er es, der mir die Hand auf den Mund drückte.

“Kura, du wirst immer schwächer. Du brauchst eine Pause.” Er seufzte kurz und setzte sich dann neben mich, das Schwert aus der Scheide ziehend und neben sich legend. Dann stützte er sich nach hinten auf seine Unterarme und musterte mich. “Was ist los?”, fragte er mich und ich schüttelte nur den Kopf, um mich kurz darauf nach hinten zu lehnen und mich schließlich ganz hinzulegen.

“Wie war euer Name noch mal?”, fragte ich ihn leise und verdrehte die Augen, als er laut lachte.

“Arishin. Und bitte sprich mich wie einen normalen Jungen an. Noch sitze ich nicht auf dem Thron.” Ich nickte und rückte die Scheide, die ich noch auf dem Rücken hatte etwas zurecht, sodass es nicht sehr schmerzte.

“Wieso sitzt du noch nicht darauf? Seit der Kirschblüte ist schon einige Zeit vergangen.” meinte ich leise und schloss die Augen. Ich war so verdammt müde. Mein Nachbar seufzte leise, bevor auch er sich ganz auf den Boden legte.

“Weil ich noch nicht soweit bin. Im Gegensatz zu der Prinzessin wurde ich nicht auf die ganzen Pflichten vorbereitet.”, meinte er Schulter zuckend. Ich schnaubte.

“Aber war nicht eigentlich ihr Bruder für den Thron vorgesehen?”, fragte ich ihn. Eigentlich wollte ich nur sein Wissen erkunden, wissen, worauf ich mich hier einließ.

“Ja, schon, aber die Prinzessin war immer bei ihm. Hat allen Unterricht miterlebt, durfte immer mit zu den Gesprächen der Königin und des Königs. All das ist wichtig und ich habe keine Ahnung davon.”, fluchte er leise. Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich hatte mich noch nie für die königlichen Pflichten interessiert und wollte es auch nie, schließlich stand mein Bruder vor mir und hatte mich sozusagen davor behütet. Doch nun wurde mir langsam klar, was ich eigentlich zu tun hatte und dass ich viele Menschen im Stich gelassen habe. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in mir breit, dass mir sagte, ich solle Mitgefühl haben, die Menschen taten mir Leid.

“Warum bist du hier unterwegs und nicht auf dem Schloss, um zu lernen, was ein Prinz- Oh, Verzeihung, ein König machen muss? Solltest du keine Vorbereitungen treffen?”, fragte ich weiter. Er seufzte und warf sich den linken Unterarm über die Augen.

“Das sollte ich, ich weiß. Aber darum kümmert sich der Hofstaat, während ich ins angrenzende Königreich soll, um dort die jüngste Prinzessin zu heiraten. Zophia. Sie ist gerade einmal vierzehn Sommer alt, arrogant und zickig.”, schnaubte er verärgert. Ich runzelte die Stirn.

“Warum bist du dann hier? Zum angrenzenden Königreich musst du in eine ganz andere Richtung. Wo ist dein Pferd, dein Gefolge?” Was war hier falsch? Er seufzte und setzte sich wieder auf. Ich tat es ihm gleich und stützte meine Hände auf die Knie.

“Wegen dir.”, seufzte er und fuhr sich einmal durch das zottige Haar. “Ich hörte einen fauchenden Drachen und Geschrei, lenkte mein Pferd in diese Richtung und ließ meine Garde stehen. Ich weiß nicht, wo mein Pferd ist, oder meine Garde abgeblieben ist. Beides war plötzlich verschwunden und vielleicht denken sie jetzt, ich wäre tot. Soll mir nur Recht sein.” Ich schnaubte und zog mir nun endlich meine Scheide vom Rücken, um sie neben mich zu legen und mich ins Gras fallen zu lassen.

“Besser tot, als der Prügelknabe zu sein.”, sagte ich leise und schloss die Augen. Arishin lachte leise.

“Da hast du ganz Recht!”, stimmte er mir zu. Im nächsten Moment war ich eingeschlafen.
 

“Kura!”, schrie man und ich riss erschrocken die Augen auf. Vor mir war ein paar Augen, die mich amüsiert anfunkelten. Ich atmete genervt aus, schloss die Augen wieder und grummelte vor mich hin. “Komm schon, Schlafmütze! Du hast lange genug geschlafen. Wir sollten weiter ziehen.”, meinte Arishin und ich grummelte nur noch einmal. Ich hörte ihn leise lachen und dann sich entfernende Schritte. Erleichtert atmete ich auf und drehte mich auf die Seite.

“Aaaaaahhhh!”, entwich es mir erschrocken, als mir Wasser über den Kopf geschüttet wurde und fuhr hoch. “Du Idiot!”, keifte ich Arishin an, der lachend mit einem Trinkbeutel neben mir hockte. Ich sprang ganz auf und riss ihm den Beutel aus der Hand, um ihn über seinem Kopf auszuleeren. Und schon war ich nicht die einzige, die nass war. Ich grinste zufrieden und fuhr mir durch die nun nassen Haare, um sie leicht auszuwringen. Arishin lachte leise, bevor er den Kopf schüttelte und mich nun ganz nass spritzte. “Hör auf!”, lachte ich leise und hielt die Hände schützend zwischen uns, drehte das Gesicht zur Seite, um nicht nich mehr Wasser abzubekommen.

“Warum denn? Waschen ist gesund.“, lachte er nun und fuhr sich selbst auch durch die Haare.

“Sonn sollst lieben, des Regens dennoch begehren und des Windes Freunde werden.”, zitierte ich meinen verstorbenen Vater und der Junge sah mich erschrocken an.

“Woher kennst du diese Phrase?”, fragte er leicht verwundert und ich zuckte nur die Schultern. “Sag schon!”, bat er nachdrücklich und ich seufzte leise. Was ließ ich mir jetzt wieder einfallen?

Versteckspiel

So, es hat mal wieder ne halbe Ewigkeit gedauert, aber jetzt ist es hier!

Viel Spaß damit...
 

Versteckspiel

“Als ich im Schloss diente hatte man es mir ins Ohr geflüstert. Ein Schatz, größer als alle Reichtümer dieser Welt zusammengezählt.”, antwortete ich ihm und starrte auf meine in derben Lederschuhen steckenden Füße. Er musste nicht wissen, dass Vater mir diesen Satz vor seiner letzten Schlacht ins Ohr geflüstert hatte und damit einem Liebesgeständnis unweigerlich aus dem Weg gegangen ist. Er hatte nie viel von Gefühlsduselei gehalten, sich immer hinter seinem Zepter und der Macht versteckt, nie den Mut aufgebracht, seiner Tochter einen kleinen Kuss zu geben, um ihr eine geruhsame Nacht zu wünschen.

Aber das wollte ich auch nie. Dafür war Mutter zu anschmiegsam, wollte immer bei dem kleinen Mädchen sein, dass vermutlich zu viel Liebe bekam.

“Zuviel Liebe gibt es nicht, mein Schatz!”, antwortete sie damals und hatte mir wieder übers Haar gestrichen, bevor sie sich den Geschäften gewidmet hatte. Ich seufzte leise und ließ mich wieder auf den Boden fallen. Es war nicht der günstigste Zeitpunkt, die Vergangenheit erneut aufleben zu lassen. Das war vorbei.

“Kura, alles in Ordnung?”, fragte mich ein Junge, der vor mir stand und mich irritiert anblickte. Arishin!, schoss es mir durch den Kopf und ich schluckte die Tränen weg, die aufzusteigen drohten. Dann nickte ich langsam.

“Ja, alles in Ordnung.”, sagte ich leise und zog die Nase kurz hoch, wischte mir mit dem Arm über die Augen.

“Bist du dir sicher?”, fragte er mich erneut und ich sprang genervt vom Boden auf. Dann drehte ich mich um und stampfte einmal kurz mit dem Fuß auf.

“Sonst hätte ich es wohl nicht gesagt!”, schimpfte ich laut und schüttelte den Kopf. “Vergiss es. Du solltest endlich weiterziehen. Lass mich in Ruhe, verdammt!” Damit schulterte ich mein Schwert und rannte in den Wald hinein.

“Kura!”, schrie er mir hinterher, aber ich stolperte weiter über Wurzeln und raschelnde Blätter. “Verdammt, Kura! Bleib stehen!” Nicht doch! Wieso lief er mir jetzt auch noch hinterher? Ich beschleunigte meine Schritte noch mehr. Er sollte mich in Ruhe lassen. Ich wollte mich nicht mit ihm unterhalten. Weder heute, noch morgen. Ich war es gewohnt, dass sich niemand um mich scherte.

“Geh weg!”, flüsterte ich leise vor mich hin, rannte weiter.

“Kura, jetzt warte doch!”, schrie er mir hinterher und ich hatte Mühe, nicht über die Äste, Blätter und Steine zu fallen, die am Waldboden lagen. Mit schnellen Schritten näherte ich mich meinem Ziel: ein großer Baum mit vielen Ästen in Bodennähe und einem dichten Blätterdach. Ein lautes Krachen und ein gefluchtes “Verdammt” aus Mund des Jungen, der mir folgte, brachte mir ein Lächeln auf die Lippen, aber auch den Drang in meinem wummernden Herzen, mich umzudrehen und zu sehen, was geschehen war. Er war gefallen. Also ein Tollpatsch. Endlich erreichte ich den dicken Baum, sprang nach oben, begann mich hoch zu ziehen und kletterte so hoch ich konnte und man mich nicht mehr sehen konnte.

“Kura?”, hörte ich ihn leise fragen. Gefolgt wurde seine Stimme von einem wilden Rascheln, als er nervös umherirrte. “Kura!”, schrie er wieder und ich erwischte mich dabei, wie ich “hier” rufen wollte. Schnell hielt ich mir den Mund zu und suchte den Schwarzhaarigen mit den Augen. “Verdammt, Kura!”, rief er wieder und ich entdeckte ihn zehn Meter von meinem Baum entfernt, wild um sich blickend.

“Tut mir Leid!”, murmelte ich ganz leise und schloss die Augen. Ich wollte nicht weglaufen. Nicht schon wieder. Aber irgendetwas hatte mich dazu veranlasst es zu tun. Es war wie eine wiederkehrende Erinnerung, die mich davon abhielt, den anderen Weg zu nehmen, ihn auszuprobieren. Immer noch hallte mein Name zu mir, wie er nach mir rief, mich suchte. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Was sollte ich den jetzt machen?

“Komm schon Kura!”, meinte er leise und schaute sich weiter nach mir um. “Mensch, wo ist das Mädchen denn hin?”, fragte er sich selbst vor sich her murmelnd Ich atmete einmal tief durch und seufzte dann lautlos. Sollte ich hier oben bleiben und warten, bis er weg war, oder mich in die Höhle des Löwen wagen und ihm nun doch alles erzählen?

“Ach, verflucht!”, murmelte ich leise und schüttelte den Kopf. Man, warum musste mich dieser Mann so verwirren? Gerade als ich meine Entscheidung getroffen hatte, machte mich ein Rascheln auf sich aufmerksam. Ich blickte nach rechts und hielt erschrocken die Luft an. Durch die Ruhe am unteren Ende des Baumes, wusste ich, dass auch Arishin es gehört hatte und dem Bären genauso fassungslos anstarrte, wie ich.

“Oh, toll!”, murmelte Arishin und ließ seine linke Hand langsam zur Schwertscheide sinken.

“Mist!”, schimpfte ich leise, als der Bär auf Arishin zustürmte und diesem, nicht eine Sekunde zur Reaktion lassend, zu Boden riss. Ich schnappte nach Luft, bevor ich schnell nach meinem Schwert griff, es aus der Scheide zog und dann nach unten sprang, direkt auf den Bären drauf. Doch statt auf ihm zu landen, fiel ich auf Arishin, der sich gerade unter dem Bären fort gestrampelt hatte und streifte ihn mit der Schwertspitze am rechten Oberarm.

“Ah!”, schrie er schmerzhaft auf und ich zuckte erschrocken zurück. “Verdammt, Kura, wo kommst du her?”, zischte er mich an und ich rollte mich flink von ihm herunter, als der Bär nach mir hieb. Das Schwert fest der Hand haltend ging ich einen Schritt zurück und fixierte den Bär mit meinen Blicken, als er langsam schwankend auf mich zu trottete. Auch Arishin erhob sich wieder und stand hinter dem Fels von Tier. Als das braune Etwas nach mir schlug, wich ich schnell aus und streifte es an der rechten Pfote mit meinem Schwert, sodass er nur böse grollte und weiter in meine Richtung taumelte.

“Ohoh!”, stieß ich aus und wich wieder einem Prankenschlag aus. Der Schwarzhaarige Junge indes hob hinter dem Kollos sein Schwert und rammte es dem Bären mit grober Gewalt in den Rücken. Dieser schrie auf, wirbelte mehrere Mal um sich selbst, bevor er beinahe wimmernd zusammensackte und mich unter sich begrub, da ich nicht schnell genug reagieren konnte.

Verzweiflungsruf

hehehe.

hallöchen und viel spaß beim neuen Kapitel!

Für Zuckerschnute! (mal wieder-lol)
 

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Verzweiflungsruf

(oder auch: "im Wald hört sich keiner schreien")
 

Verzweifelt versuchte ich aus meinem Gefängnis frei zukommen, das Gewicht des massigen Tieres hochzustemmen, aber immer wieder versagten meine Arme. Ich war kurz davor hysterisch loszuschreien, als das Gewicht langsam weniger wurde und ich kurz darauf wieder frische Luft schnappen konnte und in die niedrige Sonne blinzelte.

“Kura! Alles gut?”, fragte Arishin außer Atem und ich konnte nicht anders als zu nicken. Er seufzte auf, bevor er sich zu mir runterbeugte und mich schnell in eine feste Umarmung zog. Erschrocken keuchte ich auf. “Wo warst du? Geht es dir gut? Hast du irgendwelche Verletzungen?” Abrupt löste sich der Junge von mir und tastete mich schnell mit seinem Blick ab. “Oh Gott, habe ich dir irgendwie wehgetan?”, schnappte er und drehte mich an meiner verletzten Schulter um, sodass ich schmerzhaft aufschrie.

“Arishin!”, sagte ich leise, nachdem ich mir schmerzhaft auf die Unterlippe gebissen hatte.

“Oh, mist! Es tut mir Leid, das wollt ich nicht!”, brabbelte er weiter, ohne auf meine Einwende einzugehen und untersuchte mich weiter nach möglichen Verletzungen.

“Arishin!”, sagte ich wieder, etwas lauter diesmal. Doch er krauchte weiter um mich herum. Ich schnaubte und packte ihn grob bei den Haaren, sodass er schmerzhaft das Gesicht verzog und mir endlich direkt in die Augen sah. “Es ist fast alles gut. Können wir den Vorfall einfach vergessen und endlich weitergehen? Schweigend?” Er starrte mich still an, bevor ich langsam meine Hand aus seinen Haaren löste und er abwesend nickte.

“Gut! Lass uns gehen.”, seufzte er dann und setzte sich langsam in Bewegung. Leise vor mich her fluchend folgte ich dem Schwarzhaarigen und war froh, dass mich meine Beine überhaupt noch trugen.

“Bist du dir sicher, dass der Bär tot ist?”, fragte ich leise und Arishin drehte sich langsam zu mir um, bevor er die Augen schloss und nickte.

“Ja, ich hab noch zweimal auf ihn eingestochen.”, erwiderte er murmelnd und ich seufzte leise, bevor ich ihn anlächelte.

“Wir stürzen uns aber auch von einem Abenteuer ins Nächste, nicht wahr?” Arishin blickte mich irritiert an, bevor auch er das Gesicht zu einem großen Lächeln verzog. Allerdings hatte ich nun wirklich nicht damit gerechnet, dass ich eine halbe Sekunde später an einen Baum gedrückt wurde und fremde Lippen sich auf den meinen befanden. Erschrocken hob ich die Arme und legte sie auf die Brust meines Angreifers, der dies nur mit einem leisen Seufzen quittierte und seine Zunge nun über meine Lippen gleiten lies, was mich zum empörten Keuchen brachte. Ihn veranlasste das jedoch nur zur Vertiefung seiner Zunge in meine Mundhöhle. Ich drückte ihn weiter weg, versuchte ihn von mir zu stoßen, aber er kam nur näher, presste sich schon fast schmerzhaft gegen mich.

“Mh! Ar-… Ari-…”, versuchte ich ihn von mir wegzubringen, aber er wurde nur noch drängender. Also biss ihm in die Zunge.

“Ahhhhh…!”, schrie er auf und löste sich leicht von mir, stand jedoch noch ziemlich nah vor mir. “Au”, murmelte er und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe, was mich dazu veranlasste, ihn keinen Moment aus den Augen zu lassen. Irgendwie kribbelte alles. Überall hatte ich eine Gänsehaut ausgebreitet und ich hatte Mühe, noch mehr Kraft in meine Arme zu legen, um ihn wegzuschubsen, obwohl ich ihn lieber wieder zu mir gezogen hätte.

“Was-”, Ich schluckte und versuchte das Krächzen in meinem Hals durch ein Räuspern zu verjagen. “Was sollte das?”, fragte ich ihn leise. Arishin hob den Blick und zuckte die Schultern, sah mir noch eine halbe Ewigkeit in die Augen, die mich genauso lange gefangen hielten, wie ich meinen Blick nicht lösen konnte.

“Ich weiß nicht, was du meinst.”, murmelte Arishin leise und ließ seine Hand in meinen Nacken gleiten, was mich zittern ließ. Ich hatte das Gefühl, mir würde der Boden unter den Beinen weggezogen, aber durch sein Klammern konnte ich stehen bleiben. Dann schloss er langsam seinen Augen und kam mir noch ein wenig entgegen, bis sich unsere Lippen erneut berührten. Ich sammelte alle meine Kraft und schubste ihn ein Stück zurück. Er öffnete verstört die Augen und leckte sich vorsichtig über die Oberlippe, blickte mich fragend an.

“Himmel, Arishin! Lass das.”, murmelt ich leise und senkte den Blick. Wenn ich ihm jetzt wieder in die Augen blickte, würde ich nur schwach werden. Seine linke Hand legte sich unter mein Kinn und zwang mich so, ihn anzusehen. “Bitte!”, wisperte ich leise und sah ihn bittend an. Der Schwarzhaarige seufzte leise, bevor er nickte, mir aber trotzdem noch einen kleinen Kuss auf die Lippen drückte.

Dann ließ er von mir ab und ich sackte am Baum zusammen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Warum hatte er das gemacht? Was hatte ihn bitteschön dazu veranlasst? Eine Hand vor meinen Augen ließ mich aufblicken, sodass ich dem schwarzhaarigen in die Augen sah.

“Alles in Ordnung, Kura?”, fragte er leise und hockte sich nun vor mich, als ich die Hände vor mein Gesicht nahm und leise schluckte. Was tat der Kerl nur mit mir? Ich schüttelte den Kopf und zog die Beine zu mir ran, um mein Gesicht nun an meinen Knien zu verbergen. “Kura, komm schon. Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt?”, fragte er leise und ich musste leise auflachen. Dann schüttelte ich wieder den Kopf, hob ihn allerdings nicht an.

“Tu mir den Gefallen und geh einfach.”, murmelte ich leise und unterdrückte aufsteigende Tränen. Ein Seufzen erklang vor mir, bevor es leise raschelte. Er würde gehen. Ohne mich. Und auch, wenn es mir eigentlich nur Recht sein sollte, fühlte ich einen Stich im Herzen, der mir sagte, dass ich schon wieder alles falsch gemacht hatte. Doch als sich ein Arm um meine Schulter schlang, blickte ich erschrocken auf und erkannte Arishin neben mir.

“Nein.”, meinte er leise und zog mich ein Stück zu sich. “Ich will nicht, dass du wegen mir weinst, oder traurig bist. Und jetzt würde ich gerne wissen, was genau ich falsch gemacht habe.” Seine Stimme war leise, aber dennoch klar verständlich. Ich seufzte und lehnte mich nun ein wenig an ihn. Mein Herz ignorierte ich gekonnt. Es schlug nämlich viel zu schnell.

“Ein Andern Mal.”, murmelte ich leise und hörte den Jungen leise lachen.

Denkanstoß

Heyho!

Sorry, hatte ein paar Probleme!

Hier ist ein neues Kapitel und demnächst kommen vermutlich ein paar neue...
 

Denkanstoß
 

Schon eine ganze Weile schlich Arishin nun schweigend hinter mir her, obwohl ich gar nicht wusste, wo ich langlaufen musste. Ab und an drehte ich mich um oder schielte über die Schulter zu ihm, um aus seinem Gesicht ablesen zu können, ob ich die richtige Richtung eingeschlagen hatte. Doch der gesenkte Kopf verriet mir nichts, blickte nur stur auf den Waldboden. Und langsam nervte mich dieses Schweigen tierisch. Genervt drehte ich mich um und wartete darauf, dass der junge Mann merkte, dass ich gestoppt hatte.Verdutzt blickte er mich an.

“Mir reicht es jetzt. Verdammt, ich weiß noch nicht einmal, ob ich in die Richtung laufe, in der dieses blöde Dorf liegt. Was ist denn los?” Arishin räusperte sich, bevor er langsam nickte.

“Geh einfach weiter, wenn du falsch gehst, dann sag ich es dir schon.”, murmelte er leise und senkte wieder den Blick. Ich schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Wenn, dann gehst du vor. Ich lasse mir nicht weiter auf den Hintern starren.”, meinte ich leicht sauer und verzog das Gesicht zu einem Grinsen, als er zu Lachen begann.

“In Ordnung!”, meinte er und schien nun doch seine miese Laune abgelegt zu haben. “Aber sieh es nicht als Aufforderung, mir auf den Hintern zu sehen!”, grummelte er grinsend und sah mich über seine Schulter hinweg feixend an.

“Als ob ich das nicht schon oft genug getan hätte.”, schmunzelte ich zurück, was er mit einem überraschten Blick zurückgab. “Schau nicht so, das ist mein purer Ernst!”, meinte ich um Disziplin bemüht. Er lachte leise auf und auch ich hielt nicht lange durch und lachte mit.

“Für ein Dienstmädchen bist du doch recht frech!”, meinte er dann grinsend und drehte sich nun so zu mir um, dass er mir genau in die Augen blickte. Ich verschluckte mich an meinem Lachen und schluckte es dann einfach runter. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

“Mag sein.”, antwortete ich nur schulterzuckend. Doch das ließ er nicht auf sich sitzen, wollte vermutlich wissen, was das Geheimnis hinter meinen Worten war und warum ich es nicht aussprach.

“Kura, komm, sag mir wer du bist!”, wollte er mich zwingen es endlich auszuspucken. Ich schnaubte nur genervt. “Bitte!”, setzte er noch dran und sah mich eindringlich an. Ich musste schlucken, weil mir der Blick einfach nur durch und durch ging.

“Ich… “, fing ich langsam an. “Ich war Dienstmädchen bei der Familie van Hallers. Ich bediente und versorgte die Prinzessin.”, meinte ich mit viel zu wenig Selbstbewusstsein.

“Die Prinzessin, ja?”, fragte er mich, was mich nur nicken ließ. “Wie war Sie denn so?”, fragte er mich weiter und ich musste überlegen, wie ich mich denn selbst beschreiben sollte. Schwierig!

“Nun, wie soll ich Sie denn Beschreiben? Sie war anmaßend und hochnäsig, so wie jede andere Prinzessin auch.”, log ich mich selbst an und versetzte mir selbst einen Stich ins Herz.

“Wie jede andere Prinzessin auch? Nun gut, wenn du meinst. Ich hatte sie eigentlich so kennengelernt, dass sie ziemlich ruhig war.” Er hatte mich kennengelernt? Was? Wann?

“Wann hast du sie kennengelernt?”, fragte ich ihn. Er winkte nur ab.

“Ist schon eine Weile her.”, murmelte er und drehte sich zum Gehen. Damit war das Thema dann wohl beendet. Ich seufzte nur theatralisch auf. Aber wenn er mich eigentlich kannte, dann müsste er doch wissen, wer ich bin und… ach, das war mir zu kompliziert!

Dann setzten wir unseren Weg fort, um das Dorf endlich zu erreichen. Den Schmerz in meiner Schulter war fast verschwunden. Nur ab und zu war der ziehende Schmerz nicht auszublenden.

Ein Stechen machte sich urplötzlich an meinem Nacken bemerkbar. Schnell zuckte meine Hand an eben jene Stelle zwischen Kopf und Schulterblatt, doch ich konnte nichts ertasten, merkte nur, wie sich der stechende Schmerz auf Wanderschaft begab. Fast gleichzeitig mit meinen zufallenden Augenliedern, knickten meine Beine weg und ich fiel. Den Aufschlag auf den Waldboden bekam ich gar nicht mehr mit.
 

* * *
 

“Nein, nein, nein! Prinzessin, Ihr müsst das linke Bein zuerst nach vorne setzen!”, trichterte mir Gerald, unser Tanzlehrer zum wiederholten Male ein, was Michael nur lachen ließ, während er mich wieder zu sich zog. Ich konnte ihm nur einen giftigen Blick zuwerfen, der seine Wirkung allerdings vollkommen verfehlte.

“Mensch, Linchen, du wirst nie eine gute Tänzerin. Einem Trampeltier gleichst du viel mehr, meine Füße sind platt wie Teller.”, meckerte er lachend und ich schnaubte nur genervt, was sein Lächeln blitzschnell verschwinden ließ. Er seufzte leise. “Linchen, lass uns für heute aufhören.”, schlug mir mein Bruder vor und ich schüttelte den Kopf.

“Von wegen Trampeltier! Du trittst mir doch ständig auf die Füße, du blinder Depp!”, fluchte ich und stieß seine Hände von mir. “Wenn du nur meckern kannst, dann kann ich auch gehen. Ich habe keine Lust mehr. Nie wieder!” Damit stampfte ich wütend aus dem Tanzsaal raus, den ich nach diesem Tag nie wieder betrat. Dies waren die letzten Worte, die mein Bruder von mir vernommen hatte.
 

* * *
 

Als ich die Augen langsam und zögernd öffnete, hörte ich ein leises Pfeifen, so als ob Wind durch ein Loch im Fensterrahmen dringen würde. Sehen tat ich nichts, es war stockdunkel, aber ich spürte, wie mir Heu und Stroh in den Rücken stoch und schon war da ein überwältigender Drang, in das Schloss zurückzukehren, ein warmes und vor allem weiches Bett mit Gänsedaunen zu haben und ohne schmerzenden Nacken aufzuwachen. Anscheinend befand ich mich also in einer kleiner, brüchigen Herberge des niederen Volkes.

“Du gehörst zur Zeit auch dazu!”, schellte mich mein Gewissen und ich schloss seufzend wieder die Augen. Ja, das stimmte schon, irgendwie. Aber innerlich spürte ich, dass ich hier weg wollte. Egal wohin, Hauptsache keiner bei mir, der mich vor irgendetwas beschützen wollte, obwohl nirgends eine Gefahr lauerte, die ich nicht selbst niederstrecken konnte. Na gut, den Drachen vielleicht nicht, aber zu sterben wäre mir auch recht gewesen. Ich schnaubte genervt und merkte, wie mich die Müdigkeit langsam überrollte. Schlussendlich schlief ich mit dem leise pfeifenden Wind im Ohr ein.

Mitternachtsgeflüster

HUI!!!

See ya in Heaven!^^

Viel Spaß bei kleinen Anekdoten und vielen Situationen aus der Vergangenheit!

LG
 


 

Mitternachtsgeflüster
 

Pfeifen. Zischen. Murmelnde Worte. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich die Augen öffnete und mich nun in einem fast hellen Zimmer wiederfand. Ich drehte den Kopf leicht und blickte zu den Ruhestörenden Geräuschemachern. Kaum hatte ich mich aufgerichtet drehten sich die Gestalten um und sofort lagen drei Augenpaare auf mir. Eines davon gehörte Arishin, der nun ein großes Lächeln aufsetzte und auf mich zu kam. Ich bemerkte allerdings auch einen rotbraunen Fleck auf seiner Schulter und ich richtete mich schnell auf. Schmerzen spürte ich in Nacken und Schulter, aber das war mir gerade so egal. Stattdessen nahm ich Arishins Hand in meine und zog ihn auf das Strohlager, um ihm das Hemd über den rechten Arm zu ziehen. Mist!

“Arishin.”, murmelte ich leise und strich vorsichtig um die Wunde herum, was ihn nur zischen ließ.

“Lasst uns bitte kurz alleine.”, meinte der junge Mann zu den anderen Anwesenden, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. Kaum eine Sekunde später wurde die Tür von außen geschlossen und mir traten nun doch noch die Tränen in die Augen. Verdammt, ich hatte ihn verletzt, obwohl ich das doch nicht wollte.

“Es tut mir Leid!”, murmelte ich und presste mein Gesicht gegen seine Brust, was ihn taumeln ließ, sodass nun er auf dem Strohlager lag und ich auf ihm. Mal wieder. Aber momentan war mir nichts an der Situation zu wider. Gerade fühlte ich mich schuldig und wollte mich einfach nur ausheulen. “So Leid!”, schniefte ich wieder und vernahm nur ein leises Schnauben von meiner lebendigen Liege. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meinem Kopf und es brach noch mehr aus mir raus, als er seine Hand vorsichtig bewegte.

“Shhh.”, machte er und ich fühlte mich immer mehr wie ein verdammtes kleines Gör, das zu nichts in der Lage war.

Schnell stützte ich mich auf den Arme und versuchte mich von ihm zu lösen. Das war doch einfach nur verdammt peinlich! Doch Arishin reagierte schneller und drückte mich wieder an sich. Ich seufzte leise, bevor ich meinen Widerstand aufgab.

“Alles ist gut, Kura!”, murmelte der zukünftige Prinz und ich vergrub mein Gesicht wieder in seinem Gewandt. “Was ist los mit dir?”, fragte er leise und seine linke Hand streichelte sacht über meinen Rücken. Ich musste schon wirklich an meine Grenzen gehen, um nicht zu schnurren, weil es mir sogar gefiel, was er da tat.

“Ich will nicht nach Hause!”, murmelte ich nun gegen seine Brust und am liebsten hätte ich mir gerade selbst gegen die Stirn geschlagen. Warum hatte ich das denn jetzt gesagt? Verflucht noch eins!

“Wenn du möchtest, kannst du mit mir kommen.” Ja, super. Ist ja auch gar nicht dasselbe.

“Das geht nicht!”, schimpfte ich leise, was Arishin in seiner Bewegung auf meinem Rücken innehalten ließ.

“Warum nicht? Du kennst das Schloss doch schon. So schlimm wird es schon nicht!”, meinte er grübeld und machte mit seinen Streicheleinheiten unbeeindruckt weiter. Ich musste es ihm sagen. Irgendwie. Aber nicht heute, nicht wenn ich kurz vorm einschlafen war, weil mich diese Berührung auf meinem Rücken mich einfach glücklich und müde machten. “Komm mit mir auf das Schloss! Bitte, Kura!”, meinte er nun, murmelte und flüsterte nicht mehr, sondern sprach mich direkt an.

“Ich denke darüber nach.”, murmelte ich leise und zog mich nun doch langsam zurück. Der Schwarzhaarige löste langsam seine Hände von mir und wir setzten uns beide wieder aufrecht auf das Feldlager.

“Kura, erzähl mir, was du verstecken willst.”, forderte er mich auf und blickte mich mit seinen smaragdgrünen Augen an, sodass ich fast nicht mehr wusste, dass ich es nicht ausplaudern durfte. Ich konnte echt nichts anderes tun, als den Kopf zu schütteln.

“Das kann ich einfach nicht, Arishin!”, meinte ich leise und er ließ sich langsam nach hinten auf das Strohlager fallen.

“Nun gut, dann erzähl ich dir etwas. Du hattest gefragt, woher ich die Prinzessin kenne. Nun, ich war damals 9 Sommer alt und meine Eltern wurden auf den Ball der Familie van Hallers eingeladen. Ich ging auch mit. Warum auch nich? Auf diesem Fest war ein kleines Mädchen, das in der Ecke stand und weinte. Da ich ein lieber Junge war und so erzogen wurde, dass ich traurig Mädchen trösten sollte, ging ich natürlich zu ihr und fragte, was denn los wäre. Von Ihr kamen nur schluchzende Geräusche und so hatte ich sie nur umarmt. Kurz darauf hatte sie mit weinen aufgehört. Es war die Prinzessin selbst und als ich ihr meinen Namen sagte, meinte sie, dass er viel zu lang war und nannte mich Shini. Sie sollte ich nur Linchen nennen.”, er stoppte kurz und lächelte vor sich hin. Meine Augen wurden nur immer größer. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Ich war kurz vorm hyperventilieren.

“An dem Abend hatte ich also die Prinzessin kennengelernt und mich vermutlich in sie verliebt, weil sie dann irgendwann in meinen Armen eingeschlafen war.” Er seufzte leise, bevor er weiter sprach: “Aber so etwas konnte ich nicht tun. Wir waren Adlige, zu allen Festen und Feiern wurden wir eingeladen und vor vier Jahren zu den obersten Hof ernannt. Ich war nie wieder richtig dabei. Es hatte mich nicht mehr interessiert und so zog ich mit einigen Jünglingen von anderen Höfen durch die Gegend. Wir beritten die untere Wüste, die nördlichen Wälder und die östlichen Strände. Dann wurde ich irgendwann auf das Schloss gerufen. Die Prinzessin war verschwunden, ein Nachfolger wurde gesucht und ich wurde gefragt, ob ich diese Position einnehmen wollte. Ich lehnte ab, doch die Entscheidung wurde nicht von mir getroffen, sondern von dem Hofstaat. Dann wurde ich nach Zarkanda geschickt, um Zophia zu heiraten. Den Rest kennst du ja schon!”, endete er seine Geschichte und ich ließ mich auf dem Feldbett nieder. Das konnte Alles nicht wahr sein. Das war doch nur ein verdammt schlechter Witz, oder? Ich bin Linchen. Abgeleitet von Kuralina. Mein Bruder hatte mich immer so genannt. Nicht jeder durfte mich damals so nennen. Nur Michael und Shini. Arishin war Shini. Meine erste große Liebe. Und vermutlich jetzt auch meine zweite.

Auf in den Kampf

“Hast du Sie danach nie wieder gesehen?”, fragte ich ihn nun zögernd. Ich hatte das Gefühl, meine Tarnung war aufgeflogen und ich hatte Angst vor seinem Gesicht. Vor seinen Worten. Vor seinem gesamten Wesen. Nun mehr den je. Arishin schüttelte den Kopf. Bitte sag jetzt nicht ‘doch’.

“Schon.”, murmelte er leise. Und was tat ich? Ich starb hier tausend Tode. “Ungefähr ein Jahr später, aber Sie hatte mich nicht erkannt und ich hatte aufgegeben. Ich war damals noch kein großer Kämpfer. Das hatte Sie mich erst gelehrt.”, sagte er und musste bei dem Gedanken daran vermutlich lächeln. Ich schluckte und setzte mich langsam wieder auf. Ich musste es ihm sagen! Aber… Es hielt mich soviel davon ab. Spring über deinen Schatten!, sagte ich mir selbst und atmete einmal tief durch.

“Arishin, ich muss dir was sagen.”, murmelte ich und spürte durch einen Luftzug, wie er sich neben mir aufsetzte. Er sagte nichts, aber ich wusste, dass er mich mit einem fragenden Blick musterte. “Ich hätte es dir schon früher sagen sollen, aber ich war mir nie sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen wäre. Ich…” Urplötzlich wurde die Tür aufgerissen und ich verstummte augenblicklich, denn die Tür schlug schnell und unsanft gegen die Wand daneben. Auch Arishin schien mehr als überrumpelt zu sein und sah die Person im Türrahmen nur geschockt an, was auch daher rühren konnte, dass sie schnell und ohne Pause auf uns einredete, ach was, sie schrie uns förmlich an.

“… schnell! Sie stecken alles in Brand, wir können nicht kämpfen!”, schrie sie und der baldige König sprang sofort auf, schnappte sich sein Schwert von einem Schrank und rannte aus der Tür hinaus. Die junge Frau im Türrahmen war nur schnell ausgewichen, ehe sie weiter fluchend auf mich einschrie. Auch ich erhob mich geschwind und packte Scheide samt Schwert, um es mir unterwegs auf den Rücken zu schnallen. Ich rannte die Treppen runter und dann zur Tür hinaus. Was ich da sah, war einfach nur schockierend. Brennende Häuser waren überall zu sehen. Schreiende Kinder rannten dazwischen herum, rufend nach Ihren Eltern, suchend nach einer warmen Umarmung und tröstenden Worten. Doch daran war noch nicht zu denken, denn als ich das Leid allen Elends sah, blieb mir der Arem weg. Dort, mitten in der Pampa zwischen all den brennenden Häusern und weinenden Bewohnern dieses Dorfes, stand ein riesiges Tier. Ein Drachen. Blau, wie das Meer, das ich immer von meinem alten Fenster aus gesehen hatte, waren seine Schuppen und rot leuchteten seine großen Augen. Voller Wut und Energie. Doch die gewaltige Größe dieses Monstrums, schlug die aller anderen, die ich je gesehen hatte, um Längen.

Arishin stand vor ihm und schlug auf ihn ein. Jedoch nicht ziellos, wie es mir im ersten Moment schien, sondern immer gezielt auf das rechte, vordere Bein. Den Brustkorb des Tieres konnte er nicht erreichen. Zu groß war der Drachen. Zu lang dessen Beine.

Das blaue Monstrum indessen spuckte weiter Feuer, zündete die Häuser an, die allesamt noch intakt waren, kreischte und schlug weiter um sich. Ich ging flink in Deckung, als er mit der linken Pranke nach mir schlug. Dann holte ich tief Luft und rannte die paar Meter bis zu Arishin, um ihm endlich behilflich sein zu können.

“Wo soll ich anfangen?”, fragte ich ihn und zog nun mein Schwert aus der Scheide, wartete auf Anweisungen des zukünftigen Königs. Dieser schnaubte kurz, eher amüsiert, als zornig. Er nickte, legte die Blutverschmierte Seite seines Schwertes auf die linke Hand und ging zügig in die Knie.

“Tritt auf das Schwert. Ich versuche dich nach oben zu werfen. Die obere Brust ist ungeschützt. Da wo es nur hellblau schimmert. Dort musst du dein Schwert rein rammen. Versuch es!”, schrie er mir entgegen, da der Drachen einen ohrenbetäubenden Schrei ausstieß. Ich nickte knapp und stellte einen Fuß auf das Schwert, das Arishin mir entgegenhielt. Dann holte ich noch einmal Luft und im nächsten Moment schnalzte Arishin mit der Zunge und hob das Schwert mit einem Ruck hoch. Ich verlagerte das Gewicht und als der Wiederstand fast nachgab, stieß ich mich mit dem Fuß ab und stach mit dem Schwert in den widerspenstigen Brustpanzer des Drachens. Ich war noch nicht da, wo ich hin wollte, also krallte ich mich mit meiner Hand an der beweglichen Wand fest und zog mit der angeren einen Dolch aus einer Tasche an meinem Waffengurt. Diesen rammte ich als nächstes neben mein Schwert in die Brust des Getiers und zog das Schwert mit aller Kraft wieder aus dem Panzer, um es in die Scheide zurück zuschieben. Ich brauchte es erst da oben.

Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich mich weiter nach oben begab, immer darauf achtend nicht durch diese schnellen und ruckartigen Bewegungen des Ungetüms runterzufallen. Immer abwechselnd mit Hand und Dolch festhaltend.Während ich den Weg nach oben anging, versuchte Arishin das Tier von mir und meinem Vorhaben abzulenken, schlug weiterhin auf das Bein ein, das nun mittlerweile Blutrot war, genau wie sein Schwert. Doch darum konnte ich mich jetzt nicht kümmern. Ich musste weiter. Also zog ich mich das letzte Stück des Panzers nach oben und hielt mich fest, steckte den Dolch mit einem Griff wieder in die Tasche am Gürtel und holte dann das Schwert wieder aus der Scheide, um es zielsicher in sein Herz zu stoßen. Ein langgezogenes Röcheln und ein Straucheln seitens des Drachens, machte mir klar, dass ich wirklich getroffen hatte. Doch das Gewackel brachte mich selbst zum Schwanken und ich rutschte mit den Füßen am Panzer ab, sodass ich mich nur am Schwert und am oberen Rand des Panzers festhalten konnte. Ich versuchte, mich wieder nach oben zu ziehen, aber es gelang mir einfach nicht, sodass ich weiterhin wie ein Sack an dem Monster hing.

“Kura!”, schrie man plötzlich und vor Schreck, plötzlich eine -wohlgemerkt seine- Stimme zu hören, ließ ich Panzer und Schwert los und fiel. Ich rutschte die Panzerung nach unten, versuchte ständig, mich irgendwo festzuhalten und sah den Boden viel zu schnell auf mich zukommen. Doch dann fand ich doch noch am unteren Panzerende halt und baumelte nun fast zwei Meter über dem Boden. “Spring, ich bin hier! Komm schon!”, schrie Arishin und ich dachte nicht lange nach, ließ einfach los und war glücklich, das ich aufgefangen wurde und mir nicht noch mehr wehtat.

“Danke!”, murmelte ich leise und wollte von seinen Armen springen, aber er drückte mich an sich und rannte weiter. Ich schlag meine Arme um seinen Hals und hielt mich fest. Über Arishins Schulter konnte ich sehen, wie der Drachen zu Boden ging.

Nächtliche Geräusche

Nächtliche Geräusche
 

Zu meiner Überraschung schrie der Drachen noch einmal laut auf und schlug mit seiner Pranke nach uns. Ich sog scharf die Luft ein und wollte Arishin noch warnen, als ich auch schon Bekanntschaft mit dem Boden machte und der junge König ein Stück in die Luft geschleudert wurde. Ein kurzer, schwacher Schrei zeigte mir, dass der Drache ihn wohl ziemlich heftig erwischt hatte.

“Shini!”, rief ich in meiner Verzweiflung, sprang vom Boden und rannte zu dem am Boden liegenden und schwer atmenden Prinzen. “Shini!”, rief ich noch einmal, als ich mich zu ihm kniete und prüfend in sein schmerzverzerrtes Gesicht blickte. “Arishin! Mach die Augen auf, sieh mich an, bleib wach. Shini, bitte.”, redete ich verzweifelt auf ihn ein. Der junge Prinz öffnte seine Augen einen Spalt und funkelte mich an. Aggressiv. Wütend. Fragend. Er hustete einmal auf und schüttelte vorsichtig und langsam den Kopf. “Nicht bewegen! Alles wird gut! Aber bitte bleib wach, Shini!”, bettelte ich den Jungen an und berührte vorsichtig seine Schulter, wollte ihn doch nicht verletzen. “Bitte bleib bei mir.”

“Dachte ich es mir doch.”, murmelte er und schloss die Augen wieder. Ich schluckte einmal, bevor ich die Augen aufriss und seine Wange mit meiner Hand berührte.

“Wach auf, Arishin! Komm schon, bitte! Bitte!” Doch er rührte sich nicht mehr. Blieb einfach liegen. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ein Schluchzen verließ meine Lippen. “Nein, komm schon! Tu mir das nicht an! Nicht jetzt!”, schniefte ich leise und bettete meinen Kopf auf seine Brust.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich schreckte zusammen, blickte mich zu der Person hinter mir um. Eine der Mädchen, die sich um mich gekümmert hatten stand nun vor mir und bedeutete mir mit einem Nicken, von Arishin zu lassen. Ich wollte nur den Kopf schütteln und mich wieder auf ihn stürzen, um weiter zu weinen, aber ich rief mich zur Besinnung, nickte einmal kurz und erhob mich dann schwankend. Zwei Männer kamen aus der noch stehenden Holzhütte am Rand des Dorfes und packten den jungen Prinzen an Armen und Beinen, um ihn ins Haus zu schleppen. Ich wollte ihnen folgen, aber das Mädchen hielt mich wieder auf, nahm meine Hand in ihre und zog mich mit sich über das Schlachtfeld.

“Du solltest die Mediziner das machen lassen, sie werden das schon noch richten.”, meinte Sie und zog mich weiter. “Nun kümmern wir uns erst einmal um andere Verletzte und schauen uns das Schlamassel einmal genauer an.” Ich folgte dem Mädchen humpelnd über die zerstörten Häuser hinweg. Den Drachen hatten wir schon hinter uns gebracht. Darum kümmerten sich wohl die Männer, um sicherzugehen, dass er auch wirklich tot war. Ich wollte wieder zu Arishin. Aber was hätte ich schon tun können? Ich war zu nichts zu gebrauchen. Ich war schwach. Ich wankte, knickte einmal um und fiel auf ein runtergestürztes Dach. Ein Schmerz durchzuckte mein rechtes Bein und ich seufzte einmal tief. Das Mädchen drehte sich zu mir und reichte mir Ihre Hand.

“Alles in Ordnung?”, fragte sie mich und ich nickte schwach.

“Nur der Fuß.”, murmelte ich und richtete mich mit Ihrer Hilfe wieder auf. Sie nickte kurz und legte Ihren rechten Arm um mich, um mich zu stützen.

“Auch darum werden wir uns gleich kümmern.”, meinte sie nur und zog mich vorsichtig weiter in Richtung des Stadtrandes, wo doch noch ein paar vereinzelte Hütten standen. Jeder Schritt schmerzte und das humpeln fiel mir stetig schwerer. Meine Augen wurden immer träger und die Müdigkeit übermannte mich schneller als geahnt, sodass ich gar nicht richtig mitbekam, wie wir eine der Hütten betraten.

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es stockdunkel. Ich bewegte mich vorsichtig und am Rascheln hörte ich, dass ich wohl auf einem Strohlager gebettet wurden war. Mein Fuß schmerzte, als ich ihn drehte, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass der Schmerz schnell vergehen würde.

Nun stellten sich für mich nur noch die Fragen, wie es Arishin wohl ging, wo er überhaupt war, was er mit dem Satz “Wusste ich es doch!” gemeint hatte. Hatte ich mich irgendwie verplappert? Und warum wollte er so unbedingt, dass ich mit ihm zurück ins Schloss käme? Ein leises Krachen lies mich zusammenzucken. Ich setzte mich auf und sah nach links, wo das Geräusch herkam und erkannte ein Fenster, dass sich nur leicht von der umringenden Dunkelheit abhob. Davor erkannte man zwei Laden, die vermutlich gegen das Fester geschlagen hatten.

Vorsichtig hob ich die Hand und öffnete das leicht knarrende Fenster, um danach eine der Laden nach hinten zu klappen. Etwas Mondlicht erhellte das ehemalige Dorf, dessen Großteil nun nicht mehr vorhanden war. Es bestand nur noch aus Trümmern, toten Menschen, dem riesigen, toten, blauen Drachen und Unmengen von Blut, sowie von Menschen, als auch von dem riesigen Getier. Zwischen zusammengebrochenenen Dächern und eingestürzten Wänden war das reinste Chaos ausgebrochen, einige Menschen gingen mit Lichtern durch die Trümmer, suchten etwas, jemanden, vermutlich die restlichen Überlebeneden. Es krachte jedes Mal, wenn einer der suchenden Männer auf ein Dachrest trat oder über eine kaum sichtbare Mauer stolperte.

Erleichtert atmete ich auf und lehnte mich ein Stück aus dem kleinen Fenster. Wo hatten Sie Arishin hingebracht? Wie gerne würde ich jetzt bei ihm sein und ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde. Aber wahrscheinlich würde nichts gut werden. Ich sollte verschwinden. Weg von diesem Ort des Verderbens, weg von den netten Menschen, die uns einfach so geholfen hatten und weg von Arishin, meiner großen Liebe, welche ich nun aufgeben musste. Ich seufzte einmal leise auf, bevor ich mich von dem Fenster zurückzog und mich in dem spärlich beleuchteten Zimmer umsah. Viel war hier nicht zu entdecken, nur ein alter Holzstuhl, ein kleiner, offener Schrank und eben das Strohlager, welches mir Schlaf gebracht hatte. Mein Schwert lag auf dem Stuhl, meine Scheide hing an der Lehne. Langsam stand ich auf, ging zum Stuhl und nahm mir die Scheide, um sie mir umzuhängen. Das Schwert nahm ich in die Hand und sah es mir im Mondschein an, es klebte noch Blut daran, was mich erschaudern ließ. Ich zuckte die Schultern, würde ich es eben später säubern müssen, schob es in die Scheide und verließ mit einem Blick zurück das Zimmer.

Knappes Entkommen

Knappes Entkommen
 

Mein Weg führte mich zu der Treppe, an der ich kurz anhielt und lauschte. Ich hörte leise Gespräche aus dem unteren Geschoss und ich biss mir kurz auf die Unterlippe. Dann atmete ich noch einmal tief ein und ging auf die Treppe zu, nahm die erste Stufe und vernahm ein leises Knarren, was mich erschrocken zusammenfahren und aufhören ließ. Kurz verstummten die Gespräche im unteren Geschoss und ich betete stumm um Hilfe, dass niemand kommen sollte. Die Gespräche begannen wieder und ich atmete erleichtert auf. Ich überlegte, wie ich weitervorgehen sollte, diese war wohl nicht die einzige Stufe, die knarrte, also musste ich irgendwie herunterkommen, ohne die Treppenstufen zu benutzen.

Eine Hand auf das Geländer legend, grinste ich, als eine Erinnerung meine Gedanken überflutete.
 

* * *
 

Lachend rannte ich aus meinem Zimmer und lief schnell zur Treppe, auf der mein Vater stand und die Hände ausbreitete, als er mich lachend auf sich zurennen sah. Ein gigantisches Grinsen, von einem Ohr zum anderen, war auf seinem Gesicht zu erkennen und ich hatte vor, in seine Arme zu laufen. Doch dann erblickte ich das dicke Treppengeländer an der Treppe, das aus Marmor bestand und schön glatt war. Ich quickte vor Freude, sah noch einmal nach hinten, wo Michael hinter mir her rannte und legte noch einmal an Tempo zu, bevor ich neben meinem Vater flink auf das Geländer stieg und mit dem Hintern darauf nach unten schlitterte.

“Linchen!”, rief Michael erschrocken, bevor er oben am Treppengeländer angekommen war.

“Kuralina!”, schrie mein Vater, der die Hände nach mir ausgestreckt hatte und die Treppe hinunter rannte, um mich zu fangen, doch er erreichte mich nicht.

Am unteren Ende des Treppengeländers, leider hatte ich dies nicht eingeplant, befand sich eine große Kugel aus Marmor auf dem letzten Pfeiler des Geländers, die einen Schlussstrich in meinem Vorhaben zog.

Erschrocken weitete ich die Augen, sah die große Kugel immer schneller auf mich zukommen, als sich plötzlich zwei Arme um mich legten und mich von dem Marmorgeländer hoben. Völlig perplex hatte ich den Atem angehalten und sah mich dann zu der Person um, die mich noch im Arm hielt. Boris lächelte mich an und nickte mir dann zu, bevor er mich auf der vorletzten Treppenstufe absetzte. Kurz darauf, ich hatte noch keinen Ton herausbekommen, schlossen sich zwei kräftige Arme um mich und mein Vater drückte mich an sich.

“Zum Glück ist dir nichts passiert!”, sagte er leise und reichte Boris seine rechte Hand, welche dieser annahm und freundlich lächelte. “Ich danke Ihnen, Boris!”, meinte mein Vater, sprach dies sehr langsam und klar aus. Boris konnte nichts hören. Keiner wusste, wie das passiert war, aber er war ein netter Mann, der keiner Fliege etwas zufügen könnte. Der Mann konnte wohl von den Lippen lesen, denn er nickte nur, zwinkerte mir noch einmal zu, bevor er wieder seines Weges ging.

Direkt darauf spürte ich noch zwei Arme, die sich um mich schlangen, was mich kurz zusammenschrecken ließ. “Linchen, hast du mir einen Schrecken eingejagt!”, meinte mein Bruder und ich meinte aus den Augenwinkeln etwas Feuchtes an seinen Augen zu erkennen.

“Bitte mach das nie wieder!”, forderte mein Vater, nachdem er mich ein Stück von sich geschoben hatte. Ich nickte brav und mein Vater umarmte mich erneut innig.
 

* * *
 

Lautlos seufzend fuhr ich mir mit der Hand über das Gesicht. Damals war ich sieben Jahre alt gewesen. Mein Vater fehlte mir. Das war das letzte Mal, dass er mit mir gespielt und mich angelächelt hatte.

Den Kopf schüttelnd legte ich beide Hände auf das Geländer und setzte mich darauf, bevor ich nach unten rutschte. Am Ende des Treppengeländers stieg ich geschmeidig ab und lächelte im angesicht darüber, dass ich damals um einiges kleiner war. Die Gespräche wurden kein weiteres Mal unterbrochen und so ging ich direkt und auf Zehenspitzen zu der Haustür, öffnete sie zum Glück einmal ohne Knarren, Knarzen oder sonstigen lärmenden Geräuschen und verließ das Haus. Erst jetzt fragte ich mich, wieso ich mich überhaupt davonschlich, schließlich waren diese Menschen nicht meine Eltern oder etwaiges. Sie hätten mich gar nicht festhalten können, wenn ich wegwollte. Ich war wohl einfach nur etwas durcheinander. Die Tür schließend wand ich mich zum Chaos der Straßen und sah mich um. In welche Richtung musste ich jetzt?

Warum wollte ich überhaupt weg? Weil ich musste, oder? Es war falsch, mich hier aufzuhalten, den neuen König immer weiter in Gefahr zu bringen und ihm mein Leiden aufzudrängen. Es wäre richtig, wenn ich ihn aufklären würde, aber ich wollte sein verletztes oder wütendes Gesicht dabei nicht sehen. Ich hatte ihm gewiss schon genug Leid zugefügt, das musste er doch nicht auch noch wissen, oder? Wütend, über mich selbst, über meine Situation und auch irgendwie über Arishin, stampfte ich einmal mit dem Schuh auf und ging einfach nach rechts. Ich wusste eh nicht, wo ich langging, wo ich ankam, war mir im Endeffekt auch egal, Hauptsache, ich würde niemandem mehr wehtun.

Ich ging weiter, den Blick starr auf den Boden gerichtet, damit ich nicht auch noch über irgendein Drachengerippe oder über ein eingestürztes Dach fiel und mir vielleicht noch das Genick brach. Dieses Dorf war recht groß gewesen, so sah ich es jedenfalls, denn es standen nur noch Häuser vom Stadtrand, an der Zahl vielleicht sechzehn Stück. Die anderen wurden alle durch den Drachen zerstört und mit Ihnen Ihre Bewohner. Männer, Frauen, Kinder… Wenn ich je eine Chance haben würde, diesen Menschen zu danken, so würde ich es tun, egal, was man von mir denken würde. Diese Menschen hier waren keine Krieger und doch haben sie mit uns gegen dieses Ungeheuer gekämpft, um Ihre Familien zu beschützen, das musste doch einen Wert haben, oder etwa nicht? Hier sollte keiner umsonst gestorben sein und ich überlegte, ob ich Arishin nicht doch noch einmal aufsuchen sollte, um ihn darum zu bitten, aber ich schüttelte nur verhemmt den Kopf. Nicht doch!

Im nächsten Moment hörte ich ein Knacken direkt hinter mir, wirbelte herum und fand mich einer Person gegenüber, die mich mit festem Griff festhielt.

“Du wirst doch jetzt nicht einfach verschwinden wollen, oder?”

Mist!

Geheimnisgrämerei

Im Vorhinein:

Es wurde nie gesagt, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt! Der Sprachstil ist demzufolge der "Vergangenheit" nicht angepasst. Diese Geschichte spielt in der Gegenwart, wenn auch in einer anderen Welt. Ich bitte, dies zu beachten.

In Hochachtung, shinichi_san
 

Geheimnisgrämerei
 

Arishin verschränkte seine Arme vor der Brust und sogar in dieser Finsternis, die uns umgab, konnte ich erkennen, dass er mehr als nur leicht verstimmt war. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und überlegte kurz. Was sollte ich sagen? Eine Ausrede erfinden? Die Wahrheit gestehen? Ich schluckte den Kloß, der sich in meiner Kehle gebildet hatte runter und sah auf den Boden.

“Ich wollte dich suchen.”, meinte ich leise und spielte hinter dem Rücken mit meinen Händen.

“Mich suchen?”, fragte er. “Wusstest du etwa nicht wo ich bin?” Verneinend schüttelte ich den Kopf und erhielt ein Schnauben als Erwiederung. “Und warum dein Schwert plötzlich wieder da ist, hast du dich sicherlich auch nicht gefragt, wie?” Wieder biss ich mir auf die Lippe. Stimmt, daran hatte ich vorhin gar nicht gedacht, als ich es mir angesehen hatte. Mich hatte nur die Verschmutzung meines Schwertes interessiert.

“Ich wusste nicht wo du bist! Sie haben dich in irgendeine Hütte gebracht und ein Mädchen hat mich in eine andere gebracht.”, meinte ich und verschränkte nun auch die Arme vor der Brust. “Und es hätte ja auch sein können, dass irgendjemand das Schwert zu mir gebracht hat.”

“ICH habe dir das Schwert gebracht, nachdem ich mich durch das Schlachtfeld da draußen zu dem Drachen gekämpft habe und es aus seinen Überresten gezogen habe. Aber anscheinend ist dir das gar nicht so wichtig, was?”, schrie er mich an und ich zuckte zurück.

“Natürlich ist mir mein Schwert wichtig, aber woher sollte ich denn wissen, dass du es geholt hast, bin ich Hellsehen, oder wie?”, meckerte ich zurück und wurde jetzt auch richtig wütend. Was fiel ihm denn eigentlich ein, mich hier als Teufel hinzustellen? Ich war doch auch nicht daran Schuld, dass hier alles drunter und drüber ging. Arishin schnaubte einmal kurz.

“Die hätte klar sein können, dass nur ich weiß, dass dieses Schwert dir gehört!” Ach, jetzt verstand ich, natürlich.

“Wer hätte auch sonst wissen können, dass das kleine, trampelfüßige Mädchen, das sich in den Wäldern versteckt, ein Schwert besitzen könnte.” Jetzt schnaubte ich auch. “Jeder in dem Dorf hatte gesehen, wie ich da an dem großen Drachen hing und das Schwert in sein Herz gerammt hatte.”, meinte ich und fuhr mir mit der Hand über die Schulter, an der meine alte Wunde war. Nur ein kurzer Schmerz hatte ich dort gespürt, als ich ihn böse anfunkelte.

“Oh, jetzt spiel hier nicht die große Retterin der Welt. Ohne mich…”

“Hör auf!”, schrie ich ihn an und stemmte wütend die Arme in die Seiten. “Wie kann es sein, dass wir uns über etwas streiten, was wir gemeinsam getan haben? Das Tier ist tot, richtig? Also haben wir unsere Sache doch gut gemacht, jeder mit seinem eigenen Anteil. Liege ich falsch?”

Der zukünftige König lachte einmal kurz auf, bevor er meinen rechten Oberarm packte und mich ein Stück zu sich zog, was meinen Arm vor Schmerz pochen ließ.

“Das kannst du jemanden erzählen, den das vielleicht auch nur annähernd interessiert, Kleine!”, fauchte er und ging, mit mir im Schlepptau in eines der Häuser hinein. Kleine! So hatte er mich noch nie genannt! Und so böse war er auch noch nie gewesen! Mist! Er zog mich weiter eine Treppe nach oben, durch eine Tür hindurch und schubste mich dann auf das in dem Zimmer untergebrachte Strohlager. Schnaubend rieb ich mir über meinen Oberarm, den er kurz zuvor noch in der Mangel gehabt hatte.

“Was soll das?”, fragte ich verwirrt nach und bekam ein kräftiges Schnauben von ihm zurück.

“Was das soll? Du willst mitten in der Nacht abhauen, ohne mir auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen, und das, obwohl ich dir deinen Arsch gerettet habe und wegen dir auch noch fast draufgegangen bin! Zuguter Letzt bist du auch noch die verschwundene Prinzessin und hälst einen Scheiß davon, es mir auch nur annähernd zu gestehen und ich Vollidiot erzähle dir auch noch meine Geschichte und erkläre dir so gesehen meine Liebe zu dir und alles, was ich von dir zurückbekomme ist ein nächtliches Verschwinden?” Er holte einmal tief Luft und fuhr sich abrupt durch die Haare, bevor das wütende Funkeln in seinen Augen erlosch, ein schimmern dafür eintrat. “Kannst du dir denn nicht vorstellen, dass diese Geschichte selbst mich ins Wanken bringt?” Damit setzte er sich neben mich und ich schluckte einmal.

“Du weißt es.”, murmelte ich leise und ließ den Kopf hängen. Ja, er wusste es, kannte mein Geheimnis nun und hatte es mir einfach so ins Gesicht geschrien. Ich biss mir auf die Lippe und atmete dann einmal tief ein. “Es tut mir Leid, Arishin!”, sagte ich dann gerade heraus, was mir nur ein Schnauben von ihm einbrachte, nur diesmal hörte es sich nicht mehr so wütend an, wie die Male davor. “Bitte vergib mir, Arishin!”, sagte ich noch einmal, doch er schüttelte nur den Kopf, was mich schwer schlucken ließ.

“Eine simple Entschuldigung ist da zu wenig, Linchen!”, meinte er und erhob sich wieder vom Strohlager. “Ich empfehle dir, die Nacht hier zu bleiben, sonst kann ich für nichts garantieren. Schlaf gut, Kleine!”, sagte er, bevor er seine Hand einmal über meinen Kopf streichen ließ und verließ dann das Zimmer. Ich seufzte auf, bevor ich meine Knie anzog und meine Arme darauf bettete, damit ich meinen Kopf darauf legen konnte. Anscheinend hatte ich ihn ziemlich verärgert. Etwas, dass ich nie tun wollte.

Doppelmist!

Die Rückkehr

Die Rückkehr
 

Den Rest der Nacht konnte ich nicht schlafen, wälzte mich auf dem unbequemen Strohlager hin und her, konnte keinen klaren Gedanken fassen und wusste einfach nicht, was ich als nächstes tun sollte. Natürlich hatte ich ihn verärgert, auch wenn ich es nicht wollte. Aber wie hätte ich es ändern können? Ihm zu sagen, dass ich die Prinzessin war, hätte ihn doch bestimmt nur lachen und mich für verrückt halten lassen. Am Anfang jedenfalls. Und nun hatte er es selber herausgefunden und war stinkwütend deswegen. Ich konnte es ihm nicht verübeln, ich hätte vermutlich auch so reagiert. Meine Aktion mit dem Abhauen hatte dem Ganzen wohl nur noch die Krone aufgesetzt.

Mit tausend Fragen im Kopf setzte ich mich auf die Bettkante und stützte meinen Kopf auf meinen Armen ab. Konnte ich Arishin jetzt überhaupt noch unter die Augen treten? Verschwinden konnte ich auf keinen Fall, er würde mich, wie die Erfahrung es gezeigt hatte, direkt wiederfinden. Und dann wäre das Theater nur noch größer, was ich auf jeden Fall vermeiden wollte. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare, bevor ich von dem Strohlager aufstand und in dem Kämmerchen einige Runden drehte, mich dabei fragend, was ich als nächstes tun sollte. Meine Gedanken führten alle in die selbe Richtung, egal wo sie begonnen hatten. Genervt von der Einseitigkeit meiner Gedanken schnaubte ich leise auf und ging zur Tür, drückte sie vorsichtig auf. Erleichtert atmete ich auf, als sie tatsächlich aufschwang und ich auf einem kleinen Flur stand. Kurz sah ich nach links und rechts, konnte allerdings nichts erkennen, da es einfach viel zu dunkel war. Mir auf die Lippe beißend ging ich nach links, konnte das Knarren des Bodens nicht verhindern, dachte aber nicht weiter darüber nach, sollten sie doch hören, dass ich mich bewegte, abhauen wollte ich gerade nicht. Durch die nächste Tür, die sich etwa einen Meter neben meiner befand, kam etwas Licht hindurch und ich schluckte kurz, bevor ich zaghaft anklopfte und nach einem leisen Murmeln, das ich einfach als ja interpretierte, schließlich in die dahinterliegende Kammer eintrat.

Die Person, die auf dem Bett saß, sah mich an und ich atmete erleichtert auf, als ich sie als Arishin identifizierte. Ein Kribbeln lief meinen Rücken hinab und ich ging einen Schritt in das Zimmer hinein, um die Tür hinter mir zu schließen.

“Du bist noch wach?”, fragte er mich leise und ich nickte.

“Ja, ich kann nicht schlafen, habe etwas nachgedacht.”, meinte ich und verschränkte die Arme fröstelnd vor der Brust. Gott! Warum hatte der Kerl das Fenster so weit offen? Der Schwarzhaarige schnaubte.

“Nachgedacht, klar.”, meinte dieser und ich verdehte die Augen, hoffte, dass er es nicht sehen konnte.

“Ja, nachgedacht.”, meinte ich kleinlaut und trat von einem Fuß auf den anderen. “Es tut mir Leid, Arishin! Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte…”

“Halt den Mund!”, muckte er mich wütend an und ich zuckte erschrocken zusammen, bevor ich mir erneut auf die Lippe biss. “Ich will deine Entschuldigungen nicht hören, in Ordnung?” Er sah auf und ich konnte ein böses, wildes Funkeln in seinen Augen erkennen. “Du hast mich von vorneherein angelogen und mich verarscht.”

“Also wirklich gelogen…”

“Verdammt, Kuralina, es reicht!”, schrie er mich an, bevor von dem Bett sprang und auf mich zu kam. “Ich bitte dich, lass das Thema jetzt fallen!” Sein Ton wurde ruhiger, als er vor mir stand und ich sah ihn mit großen Augen an. Das Thema fallen lassen? In meinen Träumen würde ich direkt zusagen, aber hier ging es um Arishin! Um meine Liebe zu ihm. Um meine Zukunft.

“Das kann ich nicht!”, sagte ich leise und sah ihm genau in die grünen Augen, welche mich sofort wieder gefangen nahmen. “Bitte, ich möchte, dass du meine Entschuldigung annimmst und wir irgendwie noch einmal von vorne beginnen können!” Arishin schnaubte und wollte sich von mir abwenden, doch ich hielt seine rechte Hand mit meinen beiden Händen fest, was ihn erstaunt aufblicken ließ. “Ich möchte nicht, dass du so verletzt vor mir stehst, ohne dass ich etwas dagegen unternommen habe. Du bist mir wichtig, sehr wichtig sogar und ich möchte das aus der Welt schaffen, möchte dein Lächeln wieder sehen, welches mich immer mitgerissen hat. Ich bitte dich nur um diese eine Sache! Danach werde ich nie wieder eine Bitte aussprechen!” Mit großen Augen sah er mich an und ich schluckte nervös. Gut, so hatte ich mir dieses Gespräch sicher nicht vorgestellt, aber im Ansatz und im Endeffekt war es so geplant gewesen. Ich wollte ihn nur glücklich machen, egal was es mich kosten würde. Ich löste meine Hände von seiner und ging einen Schritt zurück. Er würde nicht von vorne beginnen wollen, schließlich konnte er jede haben, ohne Lügen, ohne Gewissensbisse, ohne Schuldgefühle. “Ich sollte gehen. Es war falsch…”

“Bitte bleib!”, unterbrach er mich, kam einen Schritt auf mich zu und griff nun seinerseits mit seiner Hand nach mir, um mich ein Stück zu sich zu ziehen. Er seufzte einmal, bevor er mir einen kurzen Kuss auf die Stirn gab, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. “In Ordnung, wir reden darüber!”, sagte er und ich lächelte zaghaft und blickte ihm genau in die Augen, die Wärme ausstrahlten. “Aber nicht jetzt!”, setzte er dran und ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, was ihn leicht lächeln ließ. “Wir werden darüber sprechen, versprochen, aber jetzt bin ich schlichtweg zu müde und du sicherlich auch, oder?” Ich nickte und lehnte mich ein wenig an ihn. Wenn ich schon gleich schlafen gehen musste, dann konnte ich mir doch wenigstens noch etwas Wärme mitnehmen, oder.

“Danke!”, meinte ich leise und drückte ihn einmal an mich, was er zurückgab. Er lachte leise und zog mich dann mit sich zu dem Strohlager, was mich irritiert innehalten ließ.

“Bitte tu mir den Gefallen und schlaf heute bei mir.”, sagte er leise und sah mich aus seinen smaragdgrünen Augen an. Ich zögerte kurz und wollte beginnen, zu überlegen, aber ich schüttelte innerlich nur den Kopf. Ich war wirklich müde und einfach zu müde, um jetzt noch nachzudenken.

“In Ordnung!”, meinte ich und lächelte Arishin müde an. Er nickte, schloss das Fenster und legte sich dann auf das Strohlager, bevor er mir die Hand reichte und mich zu sich auf das Lager zog, damit ich bei ihm schlafen konnte. Und kaum berührte mein Kopf seinen mir als Kissen dienenden Arm, war ich schon eingeschlafen.

Die Garde

Die Garde
 

Am nächsten Morgen weckte mich leises Gemurmel und ich drehte mich murrend zurück in meine weiche, warme Decke. Ein leises Lachen neben mir erklang und ich linste zu der Person, der das Lachen gehörte. Arishin stand vor einem jungen Mädchen, welches ihn freudig angrinste und erneut leise lachte, als sie meinen Blick erhaschte.

„Ich lasse euch alleine.“, meinte das Mädchen giggelnd und verschwand aus dem Raum. Verwirrt erhob ich mich, setzte mich im Bett auf.

„Alles in Ordnung?“, fragte ich den jungen Mann, der nun in meine Richtung blickte, die Augen gefüllt von Trauer und Verzweiflung. Der Schwarzhaarige seufzte einmal auf und kam dann zu mir ans Bett, setzte sich neben mich und fuhr sich einmal durch die Haare

„Die Garde ist hier.“, meinte er und blickte zu Boden.

„Die königliche Garde?“, fragte ich nach, was mir nur ein nicken brachte. Ich biss mir auf die Lippe und ließ mich wieder auf das Bett sinken.

„Es ist an dir, was ich ihnen sagen soll.“, meinte er und blickte nun wieder zu mir. Ich erwiderte seinen Blick und fuhr mir mit den Händen über das Gesicht.

„Was wäre dir lieber?“, fragte ich ihn und setzte mich wieder etwas auf. Was würde er jetzt sagen? Ein seufzen war in diesem Moment alles, was ich von ihm hörte. Ich tat es ihm gleich und schlug den Rest der Decke von mir und schwang die Beine von dem Strohlager. „Ich würde gerne bei dir bleiben.“, meinte ich leise und blicke auf meine Füße. „Aber ich glaube, dass ich, sobald man mich erkannt hat, sofort auf den Thron soll und was passiert dann mit dir? Ich möchte nicht, dass du wegen mir eine Chance vertust, nur weil ich…“

„Nein!“, unterbrach er mich, was mich direkt aufblicken und in seine Augen starren ließ, die mich warm anfunkelten. „Ich wollte doch nie wirklich auf den Thron, du nimmst mir keine Chancen, so ist das nicht!“, sagte er und stand nun auf, ging vor mir in dem kleinen Raum eine Runde, bevor er sich vor mich kniete und mir tief in die Augen blickte. „Nimm den Thron an, lerne, was du lernen musst, in Ordnung?“, fragte er und ich zog die Augenbrauen zusammen.

„Was ist mit dir? Ich möchte bei dir bleiben!“, sagte ich und nun hörte ich mich vermutlich wie ein trotziges Kind an. Arishin schnaubte kurz.

„Das ist nicht so einfach, wie du dir das denkst!“, meinte er und ich erhob mich erbost.

„Nicht so einfach, nicht so einfach!“ Ich schnaubte empört auf. „Nie ist irgendetwas einfach! Aber es kommt doch auch auf den Versuch drauf an, oder etwa nicht? Ich möchte dich wenigstens sehen, ab und zu, bitte!“, bat ich ihn. Er erhob sich und lächelte mich leicht an.

„Ich werde versuchen, dich regelmäßig zu besuchen, in Ordnung?“, fragte er und ich nickte erfreut, bevor ich meine Arme um seinen Hals schlang und ihn umarmte.
 

Mit meinem Schwert in der Scheide auf meinem Rücken trat ich hinter Arishin aus dem kleinen Bauernhaus und blinzelte ein paarmal gegen die Sonne, um etwas sehen zu können. Ein älterer Mann mit weißen Haaren starrte mich sogleich ungläubig an, stand schnell von dem Stein auf, welcher ihm als Sitz gedient hatte, kam ein paar Schritte auf mich zu, bevor er sich vor mir verbeugte, was mich leise seufzen ließ. Mit einer schnellen Handbewegung hob ich seinen Kopf an und blickte ihm in die mausgrauen Augen, aus denen vereinzelt einige Tränen flossen. Auch ich schniefte einmal kurz, bevor ich zu ihm auf den Boden fiel und ihn in den Arm nahm. „Mecha!“, schniefte ich und spürte, wie er die Arme nun um mich legte.

„Kuralina!“, hörte ich seine tiefe, warme Stimme an meinem Ohr und ich weinte nur noch mehr.

Eine Hand auf meiner Schulter ließ mich zusammenzucken und ich ließ Mecha, den Anführer der Garde, wieder los. „Kuralina, wir sollten gehen.“, meinte Arishin hinter mir und ich nickte einfach nur mechanisch, bevor ich aufstand und meinen Gardeführer mit mir nach oben zog.

Der ältere Herr lächelte unter Tränen und schluckte diese langsam runter. „Prinzessin! Ihr wisst gar nicht, wie groß unsere Sorgen um Euch waren!“, sagte er und ging einen Schritt zurück.

Ich lächelte leicht und fuhr mir mit den Hemdärmeln über die Augen, um meine eigenen Tränen zu trocknen. „Mecha! Ich habe dir doch schon tausendmal gesagt, dass du zur Familie gehörst! Sag „du“ zu mir!“, meint ich nur und zog ihn erneut in eine Umarmung, als er fröhlich nickte.

„Wir müssen wirklich langsam los!“, meinte Arishin hinter mir und fuhr mir mit seiner Hand sachte über den Rücken, bevor er mich nach vorne dirigierte.

Ich entließ Mecha aus meiner Umarmung und nickte Arishin zu, welcher an mir vorbei zu dem Stall neben dem Bauernhaus ging. „Prinzessin.“, sagten nun auch die weiteren Gardemitglieder und verbeugten sich kurz vor mir, was ich mit einem Nicken quittierte. Nur wenige der jetzigen Gardemitglieder kannte ich wirklich. Viele hatten nach dem Tod meiner Familie gewechselt, weil die meisten mit der Schuld und dem Kummer nicht leben konnten.

Arishin kam, gefolgt von einem schwarzen Pferd aus dem Stall und reichte mir die Zügel. „Wir haben nur das eine. Das müssen wir uns teilen.“ Ich zuckte nur die Schultern und nahm mein Schwert samt Scheide von meinem Rücken. Um es am Sattel des großen schwarzen Tieres zu befestigen. Arishin wandte sich derzeit den Mitgliedern der königlichen Garde zu und zeigte mir der ausgestreckten Hand aus dem zerfallenen Dorf hinaus. „Wir sollten zum Schloss reiten, den schnellsten Weg entlang, den es gibt, sei er auch noch so gefährlich!“, meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Mecha, du leitest die Garde, wir folgen dir auf den Fuß. Gerald und Kilian jeweils neben und Henry, Pasma und John hinter uns.“, erklärte er den Männern, die alle samt nickten, während ich mich am Sattel festhaltend, in den vor mir hängenden Steigbügel stieg und mich auf den Rücken des Pferdes schwang. Die Männer taten es mir gleich und auch Arishin stieg hinter mich auf das Pferd, bevor er es hinter Mecha trieb und wir uns in der Gruppe auf den Weg nach Haus machten.

Nach Hause…



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  Zuckerschnute
2014-12-06T12:39:27+00:00 06.12.2014 13:39
Sorry, dass ich erst jetzt kommentiere, aber ich war fest entschlossen erst dann wieder irgendetwas zu lesen, wen ich das nächste Kapitel von Seelensplitter fertig habe und eh voila, da bin ich :)
Tut mir Leid, ich hatte eine Schreibblockade und kam einfach nicht weiter...

So, die Wahrheit ist also raus und die Garde ist auch da...
und jetzt?
Kehren alle nach hause zurück, die beiden heiraten und alle leben Glücklich bis an ihr Lebensende in Frieden mit den Drachen! *mit einem Zaunpfahl rumwedelt*
Warum werde ich nur das Gefühl nicht los, dass es nicht so einfach wird... weibliche Intuition?

Ich bin mir auch noch nicht so sicher, ob ich die Männer von der Garde mag oder nicht...
Und warum will Arishin so schnell ins Schloss?
Fragen über Fragen und ich muss auf das nächste Kapitel warten... *schmoll*

Wie immer ist dein Schreibstil flüssig zu lesen, auf den Punkt und schnörkellos (im Gegensatz zu meinem, ich verzettele mich gerne mal!) und Rechtschreibfehler habe ich auch keine gefunden.
Alles in allem also mal wieder ein schönes Kapitel, wenn auch etwas kurz.

Liebe Gruße und schöne Weihnachten

Jessy
Von:  Zuckerschnute
2014-09-01T17:38:32+00:00 01.09.2014 19:38
Okay, keine wilde Knutscherrei, dafür einen Halbstreit und eine runde Kuscheln.
Da sind die beiden ja schon weiter wie Alera, bei der wird es noch ein paar Jährchen dauern... wenn sich das ganze nicht mal wieder verselbstständigt...
Okay, genug Schleichwerbung!
Kura ist ja eine heimliche Romantikerin, hat sie sicherlich von ihrer Mutter!
Und gibt es auch ein Kapitel aus Arashins Sicht? *Hundeblick*
Wie schon gesagt, ich lese gerne aus verschiedenen Perspektiven und es wäre stellenweiße wirklich interesant zu wissen was er so denkt und fühlt...
Okay, dann werde ich jetzt mal meinen Urlaub geniesen! Ich habe mir vorgenommen, mindestens ein Kapitel zu schreiben (nachdem ich mein Zimmer aufgeräumt habe!), mal sehen, ob mich die Muse küsst! ;)

Gruß
Jessy
Von:  Zuckerschnute
2014-09-01T17:19:00+00:00 01.09.2014 19:19
Ist sie Hellsehen oder was?
Nein, bestimmt nicht, sie ist höchstens Hellseherin!
Alte Wunde? So alt ist die doch nicht, höchstens ein paar Tage.
Und warum weiß Arashin plötzlich wer sie ist? Oder wusste er es die ganze Zeit?
Gibt es statt einer simplen Entschuldigung eine wilde Knutscherrei? *lacht*
Hoffentlich beißt sie nicht wieder!
So, ich lese dann mal Kapitel dreizehn! (Nachdem ich mich mit Franzbranntwein eingefieben habe, mir tut echt alles weh!)
Von:  Zuckerschnute
2014-08-22T18:24:42+00:00 22.08.2014 20:24
Juhuu, es geht weiter!
Sie rutscht betimmt das Geländer runter, oder?
Das verstehe ich jetzt nicht ganz... Nach deinen bisherigen Beschreibungen hätte ich Karas Vater nicht als jemanden eingeschätzt, der breit grinsend an der Treppe mit offenen Armen auf seine Tochter wartet... ich habe ihn bisher eher als zurückhaltende und reservierte Person gesehen.
Und wer ist Boris? (Außer Taubstumm).

Okay, das mit dem ungesehen verschwinden wird wohl nichts... wer das wohl ist?
Ich hoffe doch auf Arashin, aber eine andere Möglichkeit wäre wahrscheinlich spannender!

Ein tolles Kapitel, wenn auch etwas kurz.
Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, was in Kuras Vergangenheit so passiert ist!

Gruß
Jessy
Von:  Zuckerschnute
2014-08-18T09:58:29+00:00 18.08.2014 11:58
Hey, es geht weiter!
Ich wollte schon anfangen zu schmollen!

Okay, der Drache ist erledigt, Kura und Arashin sind (hoffentlich) in Sicherheit und ich lese weiter :)

Verletzen sich die beiden jetzt abwechselnd? Dann können sie sich gegenseitig gesund pflegen!
Was dachte er sich? und was macht das Mädchen da?
Weglaufen gilt nicht Kura, außerdem kommst du mit dem Fuß nicht weit.
Oh, und jedes mal wenn du alleine weitergehen willst kommt irgendein Problem daher...
Hmmm, Drachen und Bären hatten wir schon, was kommt jetzt?
Eine Horde Räuber (das hatten wir allerdings schon in "die Jagd beginnt"), oder ein kurzsichtiger Jäger, der sie für ein Wildschwein hält?
Vielleicht fällt sie auch in ein Loch?
Oder Arashin ist schon wieder auf den Beinen und wir erfahren, was er gemeint hat!

Ich bin gespannt!

Gruß
Jessy
Von:  Zuckerschnute
2011-09-24T18:27:19+00:00 24.09.2011 20:27
Uhu, es geht spannend los! Es brennt, ruft die Feuerwehr! (Ich selbst habe bloss Erfahrung mit falschem Alarm... zum Glück)
Ein riesen Vieh von einem Drachen... jetzt wirds spannend! *sich die Hände reib*
Eine "in die Arme springen" Szene? Kommt mir bekannt vor... geklaut?
(Mann, ich liebe Retourkutschen!)
Tja, dass wars dann wohl mit dem Drachen... armer Kerl. Aber was musste er auch unbedingt jetzt auftauchen? Wo Kura sich endlich durchgerungen hatte, die Wahrheit zu sagen?
Die Sache mit dem Dolch ist lustig, Etienne darf bei mir gerade auch mit dem Dolch rumspielen... (Sie versucht sich als Verkupplerin!)

Sieht aus, als müsste ich auf die Beichte noch verzichten... *schmoll*
Und wie süß, dass unser Drachentöter früher ein kleiner Angsthase war! Niedlich!
Von:  Zuckerschnute
2011-09-14T13:13:58+00:00 14.09.2011 15:13
So, dann leg ich mal los!
Drei Augenpaare? Eins gehört Arashin, das ist schonmal klar. Der kann sich ja schließlich nicht einfach so verziehen... *mit der Faust droht*
Sie hat ihn verletzt? *im Gedächtnis rumstöber* Gefunden! stimmt hat sie. Bei der "bekämpfe den Bären Aktion"
Sie schnurrt fast? Naja, wenn hier schon keiner arrt... *lach*
Ein echter Gentelman! Wenn nur sein zuhause nicht eigentlich ihres wäre... aber das kann der arme Kerl ja nicht wissen. Selbst Schuld.
Uh, ich hatte recht! Er kennt sie von früher. Ich bin so gut.
Linchen! Wie süß! Das klingt fast wie der Spitzname, den ich meiner Schwester verpasst habe! Man müsste nur das i gegen ein e eintauschen...
Was bedeutet bitteschön "zu den obersten Hof ernannt"?
Shini *kicher* Shini und Linchen *prust* wie süß! Das klingt ja noch besser als "Jessinchen du altes Waschmaschinchen"!
Aber das wäre doch mal was! Der Kerle am Hof fallen bestimmt aus allen Wolken, wenn Kura wieder auftaucht.
Und hey, wenn die erste große Liebe auch gleichzeitig die zweite ist... da hat man doch richtig Glück!
Aber wer waren bitteschön die zwei anderen?
Von:  Zuckerschnute
2011-09-10T18:50:25+00:00 10.09.2011 20:50
Juhu, es geht weiter! Da hat sich der Urlaub ja gelohnt! Es werden sogar ein paar neue angekündigt? Halelulia!

Erst nervt sie sein Gelaber, dann sein Schweigen... *kicher*
Kenn ich. Meine Geschwister sind mir meist auch zu laut, wenn sie dann aber weg sind mache ich die Stereoanlage an, weil es zu leise ist.

So, die Wäsche ist zusammengelegt, das Nachbarsbaby bewundert und das Abendessen verputzt. Dann kann es ja endlich weiter gehen!

Kommt er jetzt? Der große Moment der Offenbarung? *Trommelwirbel*
Nein! Sie lügt! *Heul, schluchz, plärr*
Er kennt sie von früher? Sandkastenliebe oder so was?
Er hat sie vor Jahren kennengelernt und konnte sie nie vergessen... *schmacht* Wie romantisch! *lach*
Schmerzen im Rücken? Hat sie jemand abgeschossen oder hat sie was gestochen? Pder hat sich die Wunde entzündet?
Tja, da muss ich wohl bis zum nächsten Kapitel warten. *schmoll*

Hoffentlich gobt es bald ein neues Kapitel!
Von:  Zuckerschnute
2011-06-09T14:52:43+00:00 09.06.2011 16:52
Der Kerl hat ja einen hysterische Anfall *lach*
Er verhält sich wie meine Mutter als sie ins Krankenhaus kam und mein Zimmer leer war...
Sie beisst ihn? Junge, du bist aber ein schlechter Küsser! Oder vielleicht solltest du nächstes Mal besser aufhören, wenn sie versucht dich weg zu schieben. Und du solltest dir besser genau überlegen was du willst Mädel... Obwohl Frauen ja angeblich nie wissen was sie wollen... Und eigentlich stimmt das ja auch, sonst hätten wir ja was wir wollen! Stimmts oder hab ich recht?
Hab ich diesen Quatsch jetzt wirklich geschrieben? *nach oben schiel* Oh mein Gott, ich habs wirklich getan! Na egal, schon zu spät. Aber bevor ich noch groß anfange rum zu philosophieren und ich nur noch verworrenen Quatsch schreibe, mache ich mal lieber Schluss.

P.S. Was fällt dir ein, an der besten Stellen aufzuhören?
Von:  Zuckerschnute
2011-05-22T15:21:24+00:00 22.05.2011 17:21
Juhu, ein neues Kapitel! Ich komm zur Zeit leider kaum zum schreiben... blöde Prüfungsvorbereitung...
Okay, genug gejammert, jetzt wird gelesen!

Viel Spaß werde ich sicher haben ;)
Wieso braucht man Mut, um seiner Tochter einen Gutenachtkuss zu geben? Oder sie in den Arm zu nehmen? Komischer Kauz, dieser Vater!
Und der Mutter stimme ich zu. Zuviel Liebe gibt es nicht! Schließlich gibt es genügend Kinder, die sich für so eine Mutter die Hand abgehackt hätten.

Also, ich (als völlig objektiver Betrachter) wäre ja für Wahrheit...
Das könnte etwa so ablaufen:
Arishin: "Wo kommst du eigentlich her? Ich bring dich nach Hause."
Kura : "Eigentlich wohne ich im Schloss, bin aber weggelaufen."
Arishin: "Veralbern kann ich mich alleine!"
Kura: : "Dann glaub mir halt nicht!" *davon stampf*
Arishin: "Halt warte mal! Kura?" *hinterher rennt*

Ähm... Wie war das mit der Wahrheit...? Allerdings vermute ich fast, dass es so ablaufen wird (auch wenn du das vermutlich besser hinkriegst...)

Na ja, wenigstens wird sie heute Nacht nicht frieren! Einen warmen Teppich hat sie schon mal und ums Essen muss sie sich auch nicht mehr groß kümmern. Immer positiv denken! (Auch wenn Pessimisten statistisch gesehen öfters positiv überrascht sind)
Allerdings solltest du vielleicht nächstes Mal überlegter Handeln, seinen "Partner" zu verletzen ist nicht immer das klügste... ;)


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