Zum Inhalt der Seite

Nichts ist so wie es scheint

Inu x Kago
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

4. Kapitel

„Lass mich los“, nuschelte ich.

„Versprichst du, nicht mehr so laut zu sein?“ Ich nickte und er nahm die Hand weg.

„Ich meine, ich liebe Koga nicht. Aber du… du liebst Kikyo. Da ist es ein kleiner Unterschied, ob du versuchst, Koga umzubringen oder ich Kikyo“, erklärte ich.

„Aber das Motiv ist das gleiche“, murmelte er.

„Außerdem ist Kikyo schon 50 Jahre tot“, fügte er hinzu. Motiv? Ich hatte versucht, Kikyo aus Eifersucht und Hass zu töten. Inu Yasha konnte unmöglich den gleichen Grund haben. Er konnte einfach nicht! Aber alles in mir sehnte sich danach, es wäre wahr. Es tat beinahe weh.

„Kagome?“ Inu Yasha klang wieder besorgt. Ich atmete tief durch und lächelte. Zumindest hoffte ich das.

„Es ist nichts, Inu Yasha… Gar nichts“, sagte ich leise. Ich spürte, wie er den Kopf schüttelte und hörte sein leises Seufzen.

„Du machst es einem aber auch wirklich nicht leicht“, murmelte er.

„Keiner zwingt dich, hierzubleiben“, grummelte ich. Er lachte leise.

„Doch“, flüsterte er belustigt.

„Wer denn?“, fragte ich irritiert.

„Du“, sagte er schlicht. Verwirrt sah ich ihm in die Augen und begegnete seinem offenen, sanften Blick. Mir stockte der Atem, als ich sah, wie viel Zuneigung darin steckte.

„Darf ich?“, flüsterte er heiser. Ich nickte atemlos.

Dann küssten wir uns zum zweiten Mal.

Ich schloss die Augen und schmiegte mich an ihn. Wie immer war dieser Moment viel zu schnell vorüber.

Der Hanyou löste den Kuss und sah mich mit leuchtenden Augen an. Offen erwiderte ich seinen Blick. Dass ich ihn liebte, wusste ich schon lange. Doch wie er für mich empfand, war mir immer ein Rätsel geblieben.

„Kagome…“ Er seufzte schwer. Ich schloss abermals die Augen. Jetzt würde er sich entschuldigen und gehen.

„Ich weiß was du sagen willst.“ Ich lächelte traurig.

„Das bezweifle ich, so wie du guckst.“ Er grinste wieder. Dann nahm er mein Gesicht fest in seine warmen Hände und sah mich an. Dann errötete er, wie ich verdutzt feststellte.

„Kagome… Ich liebe dich“, flüsterte er. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Geschweige denn, was ich fühlen sollte. In mir herrschte ein einziges Gefühlschaos.

Unbändige Freude, Unglauben, tiefe Liebe und wieder Unglauben. Inu Yasha sollte mich, Kagome Higurashi, lieben?

Verunsichert sah er mich an. Dann sperrte ich den Unglauben weg.

„Ich dich auch, Inu Yasha“, erwiderte ich. Mit einem Freudenschrei umarmte er mich fester.

„Was ist mit den anderen?“, keuchte ich etwas atemlos. Er hielt mich vielleicht ein bisschen zu fest, er war eben doch ein Hanyou. Er grinste.

„Weißt du, wie egal mir das gerade ist?“, raunte er mir ins Ohr. Jetzt grinste auch ich. Um ehrlich zu sein: Mir waren sie im Moment auch egal. Sollten sie doch wachwerden.

Und tatsächlich: Sango schaute uns mit müdem Blick an.

„Was seid’n ihr so laut? Gibt’s was zu feiern?“, fragte sie gähnend. Ich grinste breit und nickte. Inu Yasha lächelte leicht.

„So kann man es auch nennen“, sagte er. Sango schaute uns noch kurz an, zuckte mit den Achseln und schloss wieder die Augen. Ich kuschelte mich wieder in die Arme des Hanyous und seufzte zufrieden.

Er strich mir über das Haar.

„Schlaf jetzt, Kagome. Ich passe auf dich auf“, murmelte er und küsste mich auf die Stirn. Ich nickte und schloss die Augen.

Prompt war ich eingeschlafen.
 

Wieder war ich auf der Klippe, spürte die durchdringende Verzweiflung, sah zu den tobenden Wellen hinab. Als ich wieder etwas rascheln hörte, drehte ich mich um.

Und erstarrte.

Kikyo stand direkt vor mir, sah mich an. Dann lächelte sie hochmütig.

„Du kannst ihn mir nicht wegnehmen. Sein Leben gehört mir, seine Seele gehört mir. Du wirst dich nicht zwischen uns drängen“, sagte sie mit drohendem Unterton. Erschrocken zuckte ich zurück. Dann lächelte ich süß.

„Du bist schon längst tot. Du hast keinerlei Rechte darauf, ihn zu besitzen. Oder mit ihm zusammen zu sein. Gib endlich auf, Kikyo. Du hast schon längst verloren.“ Ich war mir des Sieges so sicher. Zu sicher.

Sie sah mich hochmütig an und trat zu Seite. Hinter ihr kam Inu Yasha mit gezogenem Tessaiga zum Vorschein. Ich starrte in seine leeren Augen.

Er kam auf mich zu, schwang das Schwert. Als das Blut, mein Blut, den Boden benetzte, schrie ich schmerzerfüllt.
 

Zitternd und schweißgebadet wachte ich auf. Wieder ein Albtraum… Atemlos setzte ich mich auf und spürte plötzlich eine bekannte Unruhe.

Ich weckte Inu Yasha und sagte müde: „Wach auf. Ich spüre einen Splitter…“ Schlagartig war er wach und bereits auf den Beinen. Rasch weckte ich Miroku, Shippo, Kirara und Sango, die mich mit einem neugierigen Blick bedachte.

Als wir nach draußen traten, kletterte ich auf Inu Yashas breiten Rücken und die anderen saßen bereits auf Kirara.

Ich wies Inu Yasha die Richtung und schon rannte, ja flog er beinahe, durch den Wald. Keiner sprach auch nur ein Wort.

Direkt vor einer mit Blumen überfüllten Wiese blieben wir stehen. Inu Yasha verzog angewidert das Gesicht. Shippo hielt sich die Nase zu.

„Was stinkt denn hier so?“, fragte Inu Yasha. Dann ertönte ein glockenhelles Lachen von der Wiese.

„Das ist kein Gestank, mein Lieber. Das ist Blumenduft“, erklärte eine wunderschöne Frau mitten im Blumenmeer. Ich sah den Splitter in ihrer rechten Hand funkeln.

Als wir endgültig auf die Wiese traten, kam auch die Frau etwas näher. Sie hatte goldenes Haar, spitz zulaufende Ohren und trug einen schwarzen Kimono, der mit Goldfäden durchwirkt war. An der Hüfte trug sie ein in der Sonne silbern leuchtendes Katana. Ihre Augen funkelten grün.

„Willkommen in meinem Blumenfeld“, sagte sie mit einem blendenden Lächeln und breitete die Arme aus.

„Mein Name ist Kumiko.“ Ich starrte sie an. Sie war ein Youkai. Definitiv. Miroku sah sie mit verklärtem Blick an.

„Geehrte Kumiko, würdet Ihr -?“ Weiter kam er nicht. Sango hatte den Hiraikotsu auf seinen Kopf fallen lassen. Sein Blick klärte sich. Kumiko sah ihn freundlich an.

„Nein danke, Hoshin. Außerdem sehe ich, Ihr habt bereits eine Frau?“ Mirokus Blick ging kurz zu Sango. Er seufzte leise.

„Ich sehe, die Miko in eurer Mitte trägt einige Splitter des Shikon no Tama bei sich.“ Beiläufig legte sie die Hand auf den Schwertknauf.

„Muss ich sie mir holen oder gebt ihr sie freiwillig heraus?“

„Keh! Gib uns deinen Splitter, dann bleiben alle deine Körperteile da, wo sie hingehören!“, rief Inu Yasha großspurig. Kumiko neigte leicht den Kopf.

„Ich glaube nicht.“ Blitzschnell stand sie vor mir, ihr gezogenes Katana blitzte auf. Ich stolperte zurück, doch die Klinge fuhr quer über meine Brust. Die Juwelensplitter fielen leise klirrend zu Boden. Ich spürte keinen Schmerz.

Inu Yasha packte Kumiko am Hals und schleuderte sie weg. Ich spürte, wie warmes Blut an mir herab floss und den Boden unter mir tränkte. Doch der Schmerz kam nicht, lediglich meine Sicht verschwamm ein wenig.

„Inu Yasha! Die rechte Hand! Der Splitter ist in ihrer rechten Hand!“, wollte ich dem Hanyou zurufen, doch es kam nur ein schwaches Flüstern über meine Lippen. Sango kämpfte zusammen mit Inu Yasha gegen Kumiko, Miroku und Shippo waren bei mir. Ich versuchte, ihnen zu sagen, sie sollten Inu Yasha helfen, schließlich ginge es mir doch gut, aber ich brachte keinen Ton heraus. Meine Sicht verschwamm immer und immer mehr und schließlich sank ich kraftlos zu Boden. Ich hörte meinen geliebten Hanyou panisch aufschreien. Dann ergab ich mich der kühlen Dunkelheit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Staubmotte
2012-12-19T20:55:37+00:00 19.12.2012 21:55
Woaa!!! Ich will unbedingt wissen wie es weiter geht >.< Und Respekt!! Mein Herz hat richtig mit geschwingt. An der Stelle, wo er gesagt hat, dass er sie liebt, musste ich auch grinsen :D Du kannst Gefühle wirklich gut rüberbringen.Mach auf jeden Fall so weiter!!
Von: zerocool
2012-12-18T22:19:24+00:00 18.12.2012 23:19
Natürlich freue ich mich, dass ein neues Kapitel da ist, aber das hat es in sich.
Ich hoffe du bist ein Fan von Happy endings.
Aber tolles Kapitel und... juhu endlich sind sie zusammen


Zurück