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Das Medium

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Die Hilfe und die Angst

Auch ohne noch mal zu dem Kühlschrank zu schauen, merkt Joey immer noch ganz genau wie der eiskalte Blick auf ihm liegt. Nur glaubt er schon längst nicht mehr, dass der Andere ihm helfen wird. Warum sollte dieser sich denn so viel Zeit lassen, um ihn zu betrachten und sagst einfach nichts dazu, als ob seine etwas harsch ausgesprochene Bitte auf Unglauben trifft. Nur als er sich auch schon wegdrehen will, da er ja nichts mehr erwartet, hört er dann doch die sachlich klingende Stimme des Anderen und er kann nicht anders als in das kalte Gesicht zu blicken, da kein gehässiger Unterton zu hören ist. „Du willst also, dass ich dafür sorge dass man dir glaubt und du von deinen gewalttätigen Vater weg kannst. Dabei ist dir sogar egal, wenn du in ein Heim kommst, obwohl du von Mokuba bestimmt gehört hast, dass dies auch kein angenehmer Ort ist. Wheeler, wenn du mich hier jetzt nicht verarschst, will ich wissen seit wann dein Vater dich schlägt, warum deine Mutter nichts dagegen unternimmt und ob die Verletzungen, die du angeblich immer durch irgendwelchen Unfällen oder Schlägereien hattest, in Wirklichkeit von deinem Vater verursacht wurden?“ Er hat wirklich nicht erwartet, dass der Andere ihm glaubt. Oder eher gesagt, hat er nicht gedacht dass ausgerechnet Kaiba es sein wird, der ihm als erster Mensch nun doch ernsthaft zugehört hat und nun sogar mehr Informationen verlangt, ohne ihn auch noch irgendwie fertig zu machen. Zwar ist er innerlich immer noch auf der Hut, doch irgendwie sagen ihm seine Instinkte dass er sich beruhigen kann. Naja, und auf seine übersensiblen Instinkte konnte er sich schon immer verlassen, zumindest wenn er nicht gerade eine Heidenangst hat. Kurz blickt er noch mal, um Mut zu sammeln über die Schulter des Geldsacks, in das aufmunternd lächelnde Gesicht von dessen Mutter. Kaibas Vater ignoriert er dabei, aber auch nicht böswillig, da er diesen ja einfach nur noch nicht richtig persönlich kennt. Dann schaut er aber auch schon wieder in die ihn abwartend anschauenden ernsten eisblauen Augen seines Mitschülers. Kurz schluckt er schwer und erhebt seine Stimme, damit er etwas unsicher klingend die Fragen beantworten kann.
 

„Mein Dad schlägt mich seit ich zehn Jahre alt bin, meine Mutter hasst mich, also interessiert sie nicht, was mit mir ist und ja die Verletzungen waren eigentlich so gut wie immer von meinen Vater!“ Schnell rattert er das auch ohne Luft zu holen runter, da er schon Schiss hat sonst auch noch zu stottern. Joey will sich vor dem erfolgreichen Firmenleiter auch nicht vollkommen zum Affen machen. Nur irgendwie scheint irgendwas an seiner Aussage, den Anderen wütend gemacht zu haben. Denn erst fängt dessen rechte Augenbraue wie wild an zu zucken, die Augen werden auch noch zu schlitzen zusammengezogen und dann steht der größere Körper noch mit so einer Wucht auf, die den Stuhl umwirft sowie die Hände des Eisklotzes mit einem lauten Geräusch auch noch auf die Tischplatte aufschlagen. „WARUM HAST DU DANN IMMER DIESER GOTTVERDAMMTEN AUSREDEN PARRAT GEHABT UND RENNST AUCH NOCH MEISTENS MIT EINEM DÜMMLICHEN DAUERGRINSEN DURCH DIE GEGEND.“ Zwar scheint diese laute Ansprache noch nicht fertig zu sein, wobei er jetzt schon einen riesen Schreck hat. Er hat nicht erwartet das Kaiba deswegen ausrastet, wobei dieser ihn wirklich in Rage anbrüllt. So unbeherrscht hat er den Kühlschrank wirklich noch nie gesehen. Doch dann wird diesmal wenigstens nicht ganz so laut weiter mit ihm gemeckert. „Wheeler, warum hast du nie etwas gesagt? Damit meine ich nicht zu mir, da ich mir vorstellen kann, dass es dich reichlich Überwindung gekostet hat, mich um Hilfe zu bitten. Aber warum hast du nicht mit deinen Freunden geredet?... … Warte hast du ihnen etwa nichts gesagt, da du dich geschämt hast und kein Mitleid wolltest? Hast du nichts gesagt, weil sie dir nicht hätten helfen können?“
 

Anscheinend hat der Andere von selbst gerafft, warum er nie etwas gesagt hat, weswegen er einfach nur etwas geknickt mit seinen Haupt zur Bestätigung nickt. Gerade könnte er auch nichts aus seinem Mund rausbekommen, da einfach alles anders läuft als er es erwartet hat. Außerdem lenkt ihn noch dazu die Stimme von Kaibas Vater ab, die er jetzt zum ersten Mal zu hören bekommt und die auch irgendwie seiner Meinung nach sehr ähnlich der Stimme von Mokuba klingt. Nur eben um einiges Erwachsener. „Ach Seto, mach den armen Jungen doch nicht so fertig. Joey, nimm es unserem Sohn bitte nicht übel, dass er gerade so reagiert, denn ich denke dass gerade sein Weltbild von dir etwas ins Wanken geraten ist und er es sich noch nicht recht vorstellen kann, dass ausgerechnet du von deinem Vater misshandelt wirst!“ Wie automatisch nickt er einfach auch um dieser kleine Ansprache zu bestätigen, wobei er wirklich froh ist, dass sein Mundwerk nicht wieder von alleine loslegt. Das war ja immer schon eins seiner Probleme. Wenn Geister mit ihm reden, hat er oft einfach drauf losgelabert und ihm ist erst hinterher eingefallen, wie umstehende Menschen davon denken werden. Doch jetzt bemerkt er etwas anderes, was ihn doch noch mehr aus der Bahn wirft. Der Kühlschrank, packt gerade doch tatsächlich seine Sachen zusammen und donnert dabei sogar noch einen Befehl, der ihn etwas zusammenzucken lässt. „Ich geh zum Direktor und endschuldige uns für den heutigen Tag und du gehst schon mal auf den Schulhof. Ich werde Roland auf dem Weg zum Lehrerzimmer anrufen, damit er uns abholen kommt, also warte bis er mit der Limousine kommt oder je nach dem komme ich auch schon vorher wieder zu dir! Den Rest klären wir dann unterwegs!“ Und schon ist der reiche Pinkel fertig mit packen und wartet nicht mal darauf dass er antwortet. Nur ein kalter Blick wird ihm zugeworfen, weswegen er es wieder nur schafft zu nicken. Dann ist er aber auch schon wieder die einzig lebende Person im Raum, wobei ihm zwei Geister Gesellschaft leisten. Sofort als die Tür aber mit einer kräftigen Wucht zugeknallt wird, hört er auch schon Hirai-san, die freundlich mit ihm spricht. „Ich habe dir doch gesagt, dass unser Seto nicht so kaltherzig ist und dir helfen wird, wenn du ihm dein Problem schilderst!“
 

Auch wenn die Stimme der Geisterfrau liebevoll spricht, kann er auch diesen winzigen rechthaberischen Unterton heraushören, den Kaiba wohl in zehnfacher Ausfertigung geerbt hat. Doch macht er sich deswegen jetzt keine Gedanken und schaut sogar überfordert zu den zwei durchsichtigen Gestalten. Immerhin weiß er gerade nicht so recht mit der Situation umzugehen, da Alles genau gegenteilig gelaufen ist als er es gedacht hat. Zwar hat er wirklich ein wenig gehofft, dass sein versnobter Mitschüler ihm hilft, aber geglaubt hat er es nicht. Aber er braucht jetzt auch nichts sagen, da Kaibas Vater jetzt auch noch seinen Senf dazu gibt. „Wichtig ist jetzt aber nicht, dass Joey unseren Sohn wohlbemerkt nicht unbegründet falsch eingeschätzt hat, sondern dass ihm einfach geholfen wird, Liebling. Also Junge, wie wäre es wenn du schon mal auf den Schulhof gehst wie es Seto dir gesagt hat. Den Rest, den du mit meiner Frau ausgemacht hast, können wir ja besprechen, wenn geklärt ist, auf welche Weise dir unser Sohn hilft. Apropos, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Dass ich Seto und Mokubas Vater bin, weißt du ja schon, aber ich heiße Hirai, Mamoru und du kannst mich ruhig mit meinen Vornamen ansprechen. Das gilt bestimmt auch für meine Frau!“ Beim letzten Satz blicken die etwas dunkleren blauen Augen zu der durchsichtigen Frau, die zur Bestätigung einfach nur freundlich lächelnd nickt. Aber er sagt dann auch noch ein „Ich denke sie haben recht.“, weswegen er sich ohne große Verabschiedung einfach umdreht um das Klassenzimmer zu verlassen. Viel zu sehr ist er durch den Wind, als sich gerade auch noch mit zwei Geistern zu beschäftigen. Er ist Mamoru-san sogar sehr dankbar, dass dieser ihm erst Mal die Zeit gibt, um zu schauen was jetzt mit ihm gemacht wird und dessen Ehefrau scheint deswegen Gott sei Dank keine Einwände zu haben.
 

Auch folgen ihm die Beiden nicht, aber er vermutet dass einer der Beiden wieder zu Kaiba geht, wobei der Andere sich auf den Weg zu Mokuba macht. Nur sehr selten hat er nämlich beide Elternteile bei einem ihrer Kinder gesehen. Die Geister teilen sich da wohl eher immer die Arbeit, indem sie immer nur einzeln sowie Abwechselnd ihre Kinder hüten. Beide zusammen hat er bisher hauptsächlich nur gesehen, wenn entweder beide Kaibabrüder zusammen waren oder der Geldsack irgendwie besonders gestresst gewirkt hat. Irgendwie stimmt ihn dieser Gedanke dann aber doch wieder ein bisschen traurig. Denn als er so den Flur auf den Weg zur Treppe entlangschlurft, muss er automatisch an seine eigenen Eltern denken. Einen Suffkopf zum Vater und eine ihn hassende sowie für verrückt haltende Mutter. Auch wenn der Kühlschrank seine Geistereltern nicht sehen kann, hat dieser es damit doch noch besser als er selbst. Denn selbst im Tod lieben diese Beiden ihre Kinder, wobei er schon vermutet dass sich zumindest Kaiba an die Liebe seiner Eltern erinnert. Zumindest ein wenig, da Moki so etwas zumindest schon einmal angedeutet hat. Nur jetzt fragt er sich auch noch etwas anderes. Denn ihn würde schon interessieren was der reiche Pinkel zu ihrem Direktor sagt, dass dieser sie beide ja entschuldigen will. Wenn der Andere nämlich nur ein wenig erwähnt, warum dieser sie entschuldigt, dann kann er sich noch auf ein paar weitere weitaus unangenehmere Fragen einstellen. Immerhin ist er selbst schon mal zu ihrem Schuldirektor, der seine Bitte um Hilfe nicht ernst genommen hat. Sogar im gewissen Grad begründet. Immerhin ist auch in seiner Schullaufbahn vermerkt, dass er ganz früher mit unsichtbaren Personen in der Grundschule geredet hat und da hat der Oberpauker wohl gedacht, dass Joey sich etwas zusammenspinnt. Nur kann er manchmal bis heute nicht fassen, wie sehr Einen es das Leben kaputt machen kann, wenn man alleine schon Geister sehen kann. Niemand nimmt einen ernst, viele halten einen für Irre und wenn man nicht aufpasst, landet man ganz schnell in der Klapsmühle.
 

Ziemlich schnell ist der Blonde aber am Schulhof angekommen, wo er sich einfach auf eine der vereinzelten Bänke hinsetzt, von der man auch gut den Parkplatzt sowie den Eingang der Schule in Auge hat. Doch kann er sich einfach auch nicht recht auf seine Umgebung konzentrieren. Viel zu sehr ist er in seinen eigenen Gedanken gefangen und hat innerlich sogar ein wenig Panik. Er hat wirklich richtig Angst davor, wenn Kaiba hört, dass er mal früher als Verrückt gegolten hat. Zwar darf der Direx so etwas nicht an eine dritte Person weitergeben, aber es geht hier immerhin immer noch um den Geldsack. Die Pauker haben diesen schon immer mehr Vorteile eingeräumt als jedem anderen Schüler. Da würde es ihn nicht mal wundern, wenn der Andere so etwas Privates gesagt bekommt. Jetzt lässt er doch den Blick über den Schulhof huschen, wobei ihm ein kleiner Schatten weiter hinten in einem großen Baum auffällt. Kurz huscht deswegen ein kleines Lächeln über seine Lippen, was zwar irgendwie zufrieden wirkt, aber auch irgendwie ganz schön verbittert aussieht. Wenn Kaiba wüsste dass er so etwas sehen kann, was andere Wohl als einen Art Schutzgeist oder so etwas bezeichnen würden, würde dieser ihn spätestens dann in die Klapse stecken. Trotzdem auch wenn er es sonst eigentlich nicht macht, folgt sein Blick dem dreischwänzigen kleinen Fuchs, der wohl gerade seinen Spaß daran hat auf der großen Eiche ein paar Vögel zu verjagen. Oh Mann, wenn er es nicht besser wüsste, würde er sich sogar selbst als vollkommen durchgeknallt abstempeln. Nur ist dies ja auch irgendwie sein Alltag, auch wenn er versucht es sonst sehr gekonnt zu ignorieren was alles um ihn herum geschieht. Egal ob er Geister oder irgendwelche anderen gestalten zu Gesicht bekommt. Egal ob er mal wieder Visionen in Träumen oder sogar wachen zustand bekommt. Egal ob er merkt dass sich jemand nähert, ohne dass man dies eigentlich merken sollte. Und all die anderen kleinen verrückten Eigenheiten seines Lebens. Alles muss er verstecken und lässt es meist so gut es geht an sich vorbeiziehen.
 

Dabei ist dies nicht mal so leicht. Oft ist es bei Geistern zum Beispiel so, dass diese so aussehen wie zum Zeitpunkt ihres Todes, was für ihn nicht wirklich ein angenehmer Anblick ist. Nur die, die ihren Tod akzeptiert und einen gewissen Grad an frieden gefunden haben, sehen so aus wie sie ihre liebsten in Erinnerung haben. Aber was Solls. Daran kann er nun nicht ändern und muss damit leben. Einer Ahnung folgend, die meistens bei ihm zutrifft hebt er aber dann seinen Kopf, nur um zu sehen, dass Kaiba aus dem Schulgebäude tritt. Noch bevor er sein Haupt angehoben hat, hat er gemerkt dass der Andere angepisst ist und kann dies nun eindeutig an all den Bewegungen des Brünetten verfolgen. Auch Kaibas Mutter ist wieder bei diesem, wobei ihre blauen Augen etwas skeptisch auf ihren Sohn gerichtet sind. Ein bisschen wünschte er sich gerade sogar eine Vision zu haben, um zu sehen wie das Gespräch mit dem Direktor gelaufen ist. Denn so könnte er wenigstens einschätzen, was es verursacht hat das sein Mitschüler noch wütender wirkt, als dieser es getan hat als er den Klassenraum verlassen hat. Aber leider kommt keine gewünschte Vision, so wie es immer ist. Dann wenn er eine haben will, kommt keine und wenn er sie nicht gebrauchen kann, bricht eine nach der Anderen über ihn herein. Leise seufzt er und betet innerlich dass jetzt nicht noch etwas Schlimmes auf ihn wartet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Lunata79
2015-12-07T15:48:29+00:00 07.12.2015 16:48
Ui, jetzt bin ich aber mächtig neugierig, wie es weitergeht.
Von:  Black_Polaris
2015-11-13T23:16:57+00:00 14.11.2015 00:16
wow,
ich muss mich bei dir bedanken,
es ist lange her das ich eine ff zu yugioh lese, wo ich nicht aufhören konnte,
deine idee ist sowas von genial, und dein s chreibstil ist der hammer,
schreib bitte schnell weiter
Antwort von:  BlackDuck
17.11.2015 07:37
Hi,

danke dir für das Kommi und ich freu mich dass dir der FF so gut gefällt.

Lg BlackDuck
Von:  Veri
2015-11-11T10:17:51+00:00 11.11.2015 11:17
Yeaiiiii :3 ich freu mich auf mehr <3
Antwort von:  BlackDuck
12.11.2015 12:58
Hi,

danke für das kommi und in ein oder zwei Wochen kannst du dich auf ein weiteres Kapitel freuen.

Lg BlackDuck
Von:  xUnderTaker
2015-11-10T19:31:57+00:00 10.11.2015 20:31
Jaha endlich ein neues Kapitel^•^
Man bin ich hibbelig wegen diesem cliff hanger…
Wehe Seto lässt den armen Joe hängen! v~v
Was wohl beim Direx passiert ist?
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel :)
Lg. xUT
Antwort von:  BlackDuck
12.11.2015 12:57
Hi,

Cliffhanger sind immer gemein. Ich weiß dass und mach es doch immer wieder, an so fieses Stellen ein Kapitel zu beenden.

Lg BlackDuck
Von:  ultraFlowerbeard
2015-11-10T17:26:46+00:00 10.11.2015 18:26
Es geht endlich weiter. Juhu ^.^
Ich hab mich riesig gefreut. Ich bin wirklich gespannt wie Seto Joey helfen will und warum de plötzlich so sauer ist.
Ich liebe diese Geschichte und hoffe du schreibst bald weiter :*
Antwort von:  BlackDuck
12.11.2015 12:56
Hi,

irgendwann nächste oder übernächste Woche, lade ich auch ein neues Kapitel hoch. Es freut mich aber, dass es dir gefreut hat, dass es weiter geht. Immerhin heißt dies, dass dir mein FF gefällt.

Lg BlackDuck


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