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Nami no narimasu

(Reite die Welle)
von

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Er wollte die Welle reiten… er wollte genauso sein, wie dieser Surfer damals.
 

Weil er mal wieder viel zu tief in Gedanken war, hatte er den Anschlusszug verpasst und stand jetzt fünf Minuten zu spät am vereinbarten Treffpunkt. Das war ihm so peinlich, dass er ganz klein mit Hut war. Von seinen positiven Gedanken, die er noch vor einer halben Stunde hatte, war nichts mehr übrig geblieben. Jetzt war die Nervosität noch sehr viel größer als zuvor. Er schluckte und hob die Hand, um an die Tür zu klopfen, doch kurz vorher hielt er noch einmal inne und holte tief Luft.

„Auf in den Kampf!“, murmelte er. „Was fürn Kampf?“, wurde er da auch schon angesprochen und zuckte heftig zusammen. Sein Herz wummerte in seiner Brust und seine Augen starrten die Person an, die hinter ihm aufgetaucht war.
 

Ein breites Grinsen zierte dessen Gesicht. „Bist du der neue Support-Drummer?“ Und noch bevor er antworten konnte, wurde die Tür von innen geöffnet und ein kleiner grimmig dreinschauender Mann, wenn er das so sagen konnte, schaute hinaus. „Da bist du ja endlich, Aoi.“, brummte er. „Wo is mein Tee?“ „Ja ja, hier haste deine Plörre.“, seufzte Angesprochener und reichte dem grummeligen Zwerg einen dampfenden Pappbecher.

Im nächsten Moment wurde das Gesicht des kleinen Blonden wieder weicher und er sah nun ihn an. Sofort lächelte er. „Ah, da bist du ja. Komm rein, wir warten schon.“ Kaum hatte er das gesagt bekommen, befand er sich auch schon mitten im Raum und war umzingelt von den vier Mitgliedern der Band, für die er heute vorspielen sollte.
 

Er schluckte und legte dann ein verlegenes Lächeln auf. „Konnichi wa.“, begrüßte er sie erst einmal. „Ach, komm, lass die Förmlichkeiten. Zeig mal, was du drauf hast.“, kam es plötzlich aus einer dunklen Ecke. Sein Kopf ruckte herum und er erkannte, wer es war, der da so unhöflich und forsch von ihm forderte, sein Können zu zeigen. Es war der Drummer, der die Band im Stich lassen wollte. Was sollte das denn? Der Kerl ließ seine Band einfach fallen und wollte ihn dann auch noch testen? Musste er sich das gefallen lassen?
 

„Yune!“, fauchte da auch schon der kleine Sänger. „Was willst du noch hier?“, kam es zischend aus der Kehle des Blonden. „Du hast hier nichts mehr verloren. Also verzieh dich!“ Da war aber jemand sauer. Entgegen der Forderung Rukis trat der Drummer jedoch nur näher und ließ sich auf einen der Stühle fallen. „Ich muss doch sehen, welchen Loser ihr euch als Alternative für mich holt.“, grinste er und in Yukken kochte es. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Loser? Sollte er sich als ein solcher betiteln lassen? Und wieder hallte ein Lachen durch den Raum. „Was denn, Kleiner? Glaubst du ernsthaft, du hast ne Chance? Das hier ist ne Band mit Niveau. Soweit ich weiß, kommst du nicht gerade von ner Band mit Erfolgsaussicht.“
 

„Yune!“, kam es erneut. Doch dieses Mal ist es der Gitarrist, soweit er es beurteilen kann. Dieser packte den Drummer und zerrte ihn aus dem Raum. Die anderen sahen dem Ganzen nur hinterher. Was war das jetzt? Unsicher sah Yukken nun von einem zum anderen. Im nächsten Augenblick lag aber auch schon ein Arm um seine Schulter. „Keine Sorge, Aoi kümmert sich um den. Und jetzt lass uns mal hören, wie gut du bist. Ruki hat uns ja schon einiges erzählt, also sind wir echt gespannt drauf.“ Es war Uruha, der ihn so nett anlächelte und ihn gleichzeitig zum Schlagzeug führte. Der Bassist saß die ganze Zeit in seiner Ecke und hatte alles nur still beobachtet. Das hier war schon ein komischer Haufen. Ob er mit diesen auch zurecht kommen würde? Auf jeden Fall musste er erst einmal beweisen, dass er nicht umsonst zu diesem Casting eingeladen wurde.
 


 

Am Abend saß er mit vier jungen Männern in einer Runde und lachte, stieß mit ihnen an. So genau konnte er sich nicht erklären, wie es dazu gekommen war. Auf jeden Fall schien er überzeugend genug gewesen zu sein. Für die nächste Zeit war er auf jeden Fall Support-Drummer für the GazettE und das nur, weil der kleine Vocal der Band ihn hatte spielen hören und sehen und er selbst gehört hatte, dass diese Band einen neuen Drummer suchte. Das war wirklich ein Traum. Jetzt musste er sich bewähren, um vielleicht sogar einen festen Platz in dieser Band zu bekommen. Wenn er auch das noch schaffen würde, dann war er seinem Traum noch ein Stück näher gekommen.
 

Er würde es Stück für Stück schaffen. Da war er sich jetzt wieder etwas sicherer. Er würde der Welle näher und näher kommen und irgendwann würde er sie reiten.

Und plötzlich hatte er wieder das Bild vor Augen. Der Surfer auf dem Board.



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