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Nami no narimasu

(Reite die Welle)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da bin ich wieder.
Sorry, aber das hier is ein kleiner Cliffhanger. ^_~
Trotzdem viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Er würde es Stück für Stück schaffen. Da war er sich jetzt wieder etwas sicherer. Er würde der Welle näher und näher kommen und irgendwann würde er sie reiten.

Und plötzlich hatte er wieder das Bild vor Augen. Der Surfer auf dem Board.
 

„Woran denkst du gerade?“ Erschrocken sah er sein Gegenüber an. „Nani?“ „Woran du gerade denkst?“, kam es lachend. „Du scheinst gerade ziemlich weit weg gewesen zu sein.“ „Ano…“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und grinste. „Na ja, nicht wirklich, aber ich hatte wieder so eine Erinnerung vor Augen.“, gestand er. „Keine Ahnung, wieso gerade jetzt, aber ist auch nicht so wirklich wichtig.“, winkte er ab. „Wenn du meinst.“, schmunzelte der Gitarrist und wandte sich dann wieder den anderen zu, die sich ebenso ihrem neuen Bandmitglied gewidmet hatten.
 

Für Kai, wie er jetzt in der Band heißen sollte, war es etwas Neues, in einer so gemütlichen und entspannten Runde zu sitzen. Selbst in seiner alten Band war dieses Gefühl nie so gewesen. Er war über so einiges erstaunt. Uruha, Ruki und Reita schienen sich besonders gut zu kennen, wenn er sie so beobachtete. Aoi hingegen saß zwar auch nah bei ihnen, wirkte aber etwas abwesend und auch mit den Gedanken ganz woanders. Wo war dieses Grinsen hin, das er auf den Lippen hatte, als er ihm vor der Tür begegnet war? Und was hatte er mit Yune besprochen, während er den anderen vorgespielt hatte? Er war die ganze Zeit nicht mehr aufgetaucht. Erst als sie fertig waren und die anderen sozusagen schon beschlossen hatten, dass er ihr Support werden sollte, war er zurückgekommen. War etwas zwischen den beiden passiert?

Warum war er eigentlich immer so neugierig? Es ging ihn nun wirklich nichts an. Er konnte sich glücklich schätzen, dass er diesen Schritt getan hatte, dass er diese Chance bekam.
 

Plötzlich pokte ihm jemand in die Wange. „Hab ich was im Gesicht, Kai-kun, oder warum starrst du mich so an?“, wurde er da auch schon breit angegrinst. Blinzelnd kam Angesprochener nun doch wieder zu sich und realisierte, dass er den Älteren tatsächlich die ganze Zeit gedankenverloren angestarrt hatte. „A~no… E~to…“, stammelte er. „Hehe… Nein, eigentlich nicht.“ Beschämt kratzte er sich mal wieder am Hinterkopf und sah auf seinen Schoß. „Dann ist ja gut, ich dachte schon.“, lachte Aoi und klopfte ihrem neuen Drummer belustigt auf die Schulter. „Du scheinst kaputt zu sein. Vielleicht sollten wir für heute Schluss machen, damit du dich ausruhen kannst. Ist immerhin nicht leicht, mit uns auszukommen. Da haste dir ordentlich was aufgehalst, das sag ich dir.“, warnte er ihn auch gleich.
 

„Weißte denn schon, wo du heute pennst, Kai-kun?“, kam es dann auch gleich von Ruki. Dieser wusste ja, dass ihr neues Mitglied nicht von hier war und sich erst dann hier etwas suchen wollte, wenn das mit ihnen klappen würde. Besagter zuckte nur mit den Schultern. „Werd mal schauen, was hier in der Nähe ist. Sicherlich erstmal ein Hostel oder so. Meine neue Bude ist zwar schon fertig, aber mein Bett muss erst noch ankommen.“, lachte er. „Also mit Pennen ist da noch nicht viel.“ Und einen Futon hatte er leider nicht mitgenommen. Tja, Schusseligkeit lässt grüßen.
 

„Hast du keinen Futon?“, kam es von der Seite und Kai hätte sich am liebsten gegen die Stirn geklatscht. Das war wohl echt Gedankenübertragung. „Eto~, nee, hab ich leider vergessen. Der steht noch da, wo meine Mutter ihn hingestellt hat, als ich losgefahren bin.“, gestand er. Das brachte die gesamte Runde zum Lachen.

„Du kannst die Nacht bei mir schlafen, ich hab noch einen und Platz genug. Da fällt es nicht auf, wenn du es dir die nächsten paar Nächte gemütlich machst.“, meldete sich der Bandälteste mit einem Lächeln und klopfte ihm leicht auf die Schulter. „Aber benimm dich, da legt unser alter Mann Wert drauf.“, versuchte der Leadgitarrist belehrend zu klingen, was diesem eine Kopfnuss bescherte.
 

Alles in allem merkte Kai, was Aoi damit meinte, dass er sich da einen ordentlichen Haufen aufgehalst hatte. Nur Reita schien sich zurückzuhalten und unterhielt sich hauptsächlich mit ihrem Vocal. Das fiel ihm an diesem Abend sehr deutlich auf. Aber er wusste auch, dass er die anderen erst einmal richtig kennen lernen musste, bevor er sich ein komplettes Bild von ihnen machen konnte. Bisher kannte er nur das, was man gelegentlich in der Öffentlichkeit zu hören oder auch mal zu lesen bekam. Viel war es nicht und ob es der Wahrheit entsprach, war auch nicht immer sicher. Das hieß für ihn jetzt, selbst herauszufinden, was den Tatsachen entsprach und was nicht.
 

Lange saßen sie nicht mehr zusammen, denn sie alle wollten eigentlich nur noch nach Hause. Neben der Band hatten sie alle noch einen Job, denn wirklich leben konnten sie noch nicht davon. Das erledigte sich hoffentlich bald und ihr gemeinsamer Traum würde sich bald erfüllen.

Reita und Ruki liefen gemeinsam mit ihnen in eine Richtung, während Uruha sich bereits vor dem Lokal von allen verabschiedete. Erst an der Bahnstation verließen die anderen beiden sie dann, um den Zug in die andere Richtung zu nehmen.

„Und es ist wirklich okay für dich, wenn ich bei dir übernachte?“, fragte Kai, um auch ja sicherzugehen, dass es für den anderen okay war. Ihm war es schon unangenehm, schon am ersten Tag die Gutmütigkeit einer seiner neuen Kollegen auszunutzen. Aoi grinste und nickte. „Klar, sonst hätte ich es dir nicht angeboten und nun hör auf, ständig zu fragen.“ Kai seufzte daraufhin nur. Wie sollte er dagegen was sagen? Ging ja nicht. Und schon trat ein Schweigen zwischen sie.
 

Erst als sie vor Aois Tür standen, wagte Kai es wieder, das Wort zu erheben. Erst wollte er ansetzen und nochmals fragen, ob es auch wirklich okay sei, doch schon im Ansatz wurde seine Frage im Keim erstickt. „Frag gar nicht erst und komm rein.“, lachte der Ältere und schob den Neuling in seinen kleinen Flur. „Wenn du auch nur noch einmal daran denkst, mich danach zu fragen, dann schläfst du nackt vor der Tür.“, warnte er ihn. „Und ich hab ne Nachbarin, die steht auf junges Frischfleisch, also überleg dir das genau.“, scherzte er. Das ließ ihn natürlich gleich verstummen. Er hatte kein Verlangen danach, auf die Nachbarin zu treffen und schon gar nicht nackt. Also schwieg er und zog sich die Schuhe und die Jacke aus.
 

Kurze Zeit später saß er auf dem Gästefuton neben dem von Aoi und trank noch einen Tee. Er fand es wirklich gemütlich in der kleinen Wohnung des anderen. Er hätte zwar nicht vermutet, dass auch Aoi auf einem Futon schlief, aber scheinbar musste er wirklich noch einiges über den anderen lernen.

Dafür war die Wohnung sehr schön eingerichtet und besonders beeindruckend fand er die Gitarren, die im Raum standen. Der andere war Musiker mit Leib und Seele, das sah man den Instrumenten deutlich an. Sie waren gepflegt und so liebevoll angeordnet und verstaut, dass man wirklich nichts anderes vermuten konnte.
 

„Spielst du schon lange Gitarre?“, wisperte er, nachdem er kurz in seinen Tee gepustet und dann an der Tasse genippt hatte. Neugierig sah er Aoi an. Dieser blickte ihn etwas irritiert an und lächelte dann. Zuerst trank auch er einen Schluck. „Ich kann dir nicht genau sagen, wie lange schon, aber mein Bruder hat es mir beigebracht. Und irgendwann konnte ich nicht mehr damit aufhören. Es ist wie eine Sucht. Einmal angefangen und man kann nicht mehr aufhören. Ist es bei dir nicht auch so?“

Sofort nickte Kai. „Bei mir war es meine Mutter. Sie wollte, dass ich ein Instrument lerne. Hab vieles probiert, aber nur das Schlagzeug hat mir wirklich gefallen und richtig Spaß gemacht.“ „Das merkt man. Sonst wärst du wohl auch nicht bei uns gelandet. Ruki hat einiges von dir erzählt, deswegen wundert es mich auch nicht, dass du es problemlos geschafft hast. Aber ich freu mich, wenn ich dich auch mal spielen sehe und nicht nur höre.“, zwinkerte er.

Bei diesen Worten wurde er nun doch leicht rot. Aoi hatte ihn nicht gesehen, aber gehört. Also war er indirekt also doch dagewesen. War das der Grund, warum er nichts gegen ihn einzuwenden gehabt hatte?
 

„Ano~ und… und was ist mit Yune?“ Er hatte schon mitbekommen, dass Yune nicht sehr froh darüber war, dass sie ihn ersetzen wollten, aber er war immerhin derjenige, der die Band verlassen wollte.

Aois Blick wurde nun doch etwas trauriger, das entging ihm nicht. „Ach, Yune. Er ist ein sturer Bock. Er will einfach zu viel und zu schnell. Weil wir einfach noch nicht soweit gekommen sind, wollte er aussteigen. Und er kann es nicht ertragen, dass wir auch ohne ihn weitermachen wollen. Er denkt, dass es uns nicht ohne ihn geben dürfte, weil die Band halt aus uns fünf besteht und nicht aus uns vier und dir dann. Aber hat er Pech, denn wir geben unseren Traum nicht wegen ihm auf. Außerdem… es gibt auch andere Musiker, die ihren Traum weiter verfolgt haben, auch ohne ein Bandmitglied, das ausgestiegen ist. Wir schaffen das auch und ich bin mir sicher, dass wir das mit dir an unserer Seite auch schaffen werden.“
 

Na da setzte aber einer große Hoffnungen in ihn, dachte Kai. Ob er diese erfüllen konnte? Immerhin lag jetzt nicht nur sein Traum auf seinen Schultern sondern auch noch der der anderen vier. Aoi hatte ihm gerade offenbart, dass sie ihre Hoffnungen nun wirklich in ihn setzten. Er musste sich also ordentlich reinhängen und zeigen, dass sie dies zu Recht taten.

Ab sofort hieß es für ihn also reinhängen und durchstarten. Er durfte die Jungs nicht enttäuschen. Das Ziel war nun auch klar. Sie wollten hoch hinaus.
 

Rauf auf die Welle!



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