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Rain Girl and Lost Boy

oder wenn Beziehungen so einfach wie in Märchen wären
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir sooooo leid!!!!
Ich weiß ich bin total im Verzug.
Die anderen Kapitel waren vorgeschrieben deswegen ging das mit dem regelmäßig hochladen besser.
Dennoch verspreche ich das ihr ohne triftigen Grund meinerseits nie länger als zwei Wochen warten müsst.
Hoffentlich kann ich das auch einhalten.
Wenn nicht dürft ihr mich hauen. Böse böse böse Yume!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh meine armen treuen Leser ich weiß ich habe euch seeeeeehr lange warten lassen! Und ich entschuldige mich untertänigst dafür. Aber nun endlich kommen wieder neue Kapitel. Wie regelmäßig die sein werden kann ich jedoch nicht versprechen. Trotzdem hoffe ich sie gefallen euch :)
*Kekse für alle hinstell* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und Tadaa!!! Hier ist das nächste Kapitel meine Lieben! Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt Leute! Die Uni hat wieder angefangen und es ist viel zu tun! Aber ich versuche dennoch weiter zu machen :)
Viel Spaß euch hierbei! Wenns euch gefällt lasst ein Kommi da :) Komplett anzeigen

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Regentanz

Also ich hab eigentlich nicht viel zu sagen außer viel Spaß!
 

Kapitel 1

September 2015
 

Rains Sicht:
 

Eigentlich sollte ich wohl mit es war ein ganz normaler Tag anfangen, aber irgendwie war er das nicht. Schon beim Aufstehen hatte ich so ein komisches Gefühl, was ich aber als unwichtig abgetan hatte. Ich verabschiedete mich grade von meiner Freundin Mia, bei der ich übernachtet hatte, um in die Stadt zu fahren und noch ein paar Besorgungen zu machen. Es war noch früh am Morgen, zumindest für mich, da ich so überhaupt kein Morgenmensch bin. Ich gähnte also auf dem Weg zur Bahn fröhlich vor mich hin, als mir auffiel wo ich stand. Von hier aus sind es bloß ein paar Schritte bis zu meiner alten Schule, dachte ich. Nostalgische Erinnerungen machten sich in mir breit und ich beschloss dem alten Gemäuer einen kleinen Besuch abzustatten. Als ich am Schultor angekommen war, überfluteten mich die Erinnerungen geradezu. So viele Momente hatte ich hier erlebt, so viele Menschen kennengelernt, die mein Leben für immer geprägt haben. Ich musste unweigerlich lächeln. Egal wie nervig und furchtbar die Schulzeit auch manchmal war, sie war auch irgendwo was Besonderes. Oh Gott du klingst schon uralt, kam es mir in den Sinn. Dabei war das Abitur gerade mal 3 Monate her. Und in 3 Monaten werde ich auch schon 18, seufzte ich. Himmel jetzt kling ich wirklich alt. Um also nicht noch länger in diesen Gedanken festzuhängen drehte ich mich um und ging auf die Sporthalle zu. Da bemerkte ich, dass ich bei meiner Tagträumerei gar nicht allein gewesen war. Ein junger Mann stand an der Sporthalle und sah aus wie bestellt und nicht abgeholt.
 

„Kann ich dir vielleicht helfen?“ fragte ich ihn, als ich näher an ihn herantrat. Da bemerkte ich auch, wie gut er aussah. Groß, dunkle Haare, grüne Augen, trainiert aber nicht zu sehr. Hach, ich schmachtete in Gedanken vor mich hin. Eigentlich ist der sowas von mein Typ, aber der sieht sowas von vergeben aus, seufzte ich. Tja man kann im Leben auch nicht immer bloß Glück haben. Wobei so wie ich mittlerweile aussah, durchaus eine Chance bei Männern hätte. Ich hatte in den vergangenen Monaten abgenommen, sehr sogar. Ich war zwar jetzt auch nicht Model schlank aber trainiert schlank. Allerdings kommen die Männer mit meiner Größe wohl immer noch nicht so gut klar. 1,74 ist zwar für einen Mann klein, aber für eine Frau ist das groß. Man kann sich also denken das ich, aufgrund von Körpermasse und Größe, noch nie mit einem Mann etwas hatte. Noch nicht mal ein Date. Man möge mich bemitleiden. Aber ich bin ein sehr hoffnungsvoller Mensch und… Moment reiß dich zusammen! Zurück zur aktuellen Situation.
 

„Nee is schon gut. Ich warte hier nur auf meinen kleinen Bruder den ich abholen soll.“ Und damit schenkte er mir ein Lächeln. Ein verflucht schönes Lächeln. Ganz ruhig bleiben Marie, jetzt bloß nicht weich werden, versuchte ich mich in Gedanken zu beruhigen.
 

„Oh ach so“ versuchte ich so ganz beiläufig zu klingen. „Moment es ist doch erst zehn nach elf“, verwundert schaute ich auf meine Uhr. „Ja er hat mir geschrieben das er die letzten zwei frei hat“ „und da hast du dich als aufopferungsvoller Bruder natürlich sofort auf den Weg gemacht“ ich konnte mir das Kommentar einfach nicht verkneifen und musste grinsen. Was jedoch gleich wieder verschwand, als ich merkte was ich gesagt hatte. Mein Gott flirten kannst du auch nicht. Wie oft hat Mama schon gesagt erst denken dann reden, aber nein Fräulein Marie kann natürlich nicht ihre Klappe halten. Ich ohrfeigte mich innerlich selbst.
 

„Ich hatte halt grade Zeit“ brummte er. Schlechtes Zeichen. Als ich grade etwas erwidern wollte, begann es zu tröpfeln und nur Sekunden danach, Platzregen. Wir beide brachten uns schnell unter der Überdachung der Sporthalle in Sicherheit. „Oh man warum muss es gerade jetzt anfangen so zu pissen“ er strich sich durch die nassen Haare, was verdammt gut aussah.

„Ich mag Regen. Wenn er auf meine Haut und Haare fällt, fühle ich mich dabei irgendwie frei. Als würde nichts um mich herum noch wichtig sein.“ Ich musste lächeln. Ja genauso fühlte ich mich jedes Mal, wenn ich mit Wasser in Berührung kam. Frei.
 

Er gab einen spöttischen Laut von sich, als würde er mir das nicht auch nur ansatzweise abkaufen. „Ihr Mädchen kriegt doch immer gleich einen Schreikrampf wenn auch nur ein Tropfen euch berührt, weil dann eure perfekte Frisur oder das Makeup kaputt gehen könnten. Keine von euch geht freiwilligt in den Regen.“ „Ach ja“ ich sah ihn mit einem ihn nicht ernst nehmenden Blick an. „Ja darauf würde ich sogar wetten“ er grinste mich herausfordernd an. „Gut, um was wetten wir?“ was er konnte, konnte ich schon lange. Glaubt mir wenn ich weiß, dass ich eine Wette gewinne nehme ich so gut wie jede an. „Ok der Verlierer gibt dem anderen ein Essen aus, ich bekomm nämlich langsam Hunger“, er schaute bereits siegessicher. Na der würde sich noch wundern dachte ich. „Bist du dir sicher“ „Das traust du dich nie, schaust ja jetzt schon aus wie ein begossener Pudel und das willst du sicher nicht noch schlimmer machen.“ Oh er will spielen, na da spiele ich gerne mit.
 

„Halt das mal“, sagte ich und gab ihm meine Jacke, damit ich mir danach nicht den Arsch abfror. Und damit ging ich in den Regen.
 

Losts Sicht:
 

Ich stand an der Sporthalle des Gymnasiums meines Bruders um ihn abzuholen, als ich ein Mädchen bemerkte, dass vor dem Eingang stand. Sie stand dort einfach nur und starrte das Tor an. Dann drehte sie sich um und kam auf mich zu. Hübsch dachte ich. Sie fragte ob sie helfen könnte. Wieso? Seh ich so hilfsbedürftig aus, wie ich hier rumstehe. Naja gut er war zu früh weswegen er wohl etwas bedebbert aussah. Ich erklärte warum ich hier war. Eigentlich ist mir Moment nicht so nach Smalltalk. Aber wenn ich hier eh noch warten muss ist etwas Gesellschaft wohl auch nicht schlecht. Natürlich bemerkte sie, dass es noch viel zu früh war und das noch kein Schulaus war. Sie ließ eine Bemerkung fallen und grinste. Irgendwie süß das Grinsen und… warte mal war das grad sarkastisch! Beleidigt antwortete ich ihr woraufhin das grinsen verschwand. Bevor ich allerdings noch was hinterher werfen konnte, begann es plötzlich heftig zu regnen. Klasse ausgerechnet jetzt.
 

Wir hechteten beide schnell unter die Überdachung, trotzdem konnten wir nicht verhindern, dass wir sehr nass wurden. Oh man warum muss es eigentlich immer in den unmöglichsten Momenten regnen. Als ich anfing zu fluchen und mich dabei zu ihr drehte, lächelte sie. Aber nicht wie eben es war irgendwie viel strahlender. Dann sagte sie etwas, was klang wie aus einem Drehbuch geklaut. Im ersten Moment glaubte ich ihr jedes Wort, doch dann besann ich mich wieder der Realität und musste prusten. Quatsch als hätte die das ernst gemeint. Die will doch nur besonders cool klingen dabei ist sie heil froh das ihre Haare jetzt nicht noch nasser werden können. Und genau das warf ich ihr auch an den Kopf. Sie sah aus als würde sie mich nicht ernst nehmen. Gut dann leg ich halt noch einen drauf. Sie ging auch prompt darauf ein. Oh sie denkt wohl sie hätte mich jetzt, aber die blufft nur. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Das dürfte ein schönes Essen werden, vor allen Dingen da ich es nicht bezahlen muss. Mein Grinsen wurde immer breiter. Irgendwie machte allein dieses Spiel, dieses gegenseitige Anstacheln schon total spaß. Sie erwiderte das Grinsen, also schien es ihr wohl auch Spaß zu machen. Doch was dann kam, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet. Sie gab mir mit einem ‚Halt das mal‘ ihre Jacke und ging dann in einer völligen Ruhe und Entschlossenheit in den Regen. Aber sie blieb dann nicht einfach stehen. Es war als würde die Zeit still stehen, als sie ihre beiden Arme zur Seite ausstreckte. Grazil wie der erste Schritt einer Tänzerin. Sie reckte ihr Gesicht dem Regen zu, während die Tropfen langsam über ihren Hals in ihr Top flossen. In diesem Moment begann sein Herz etwas zu flattern und der Gedanke der durch seinen Kopf spukte, den er aber nie zugeben würde, war das sie gerade wunderschön aussah. Als würde das Wasser einfach zu ihr gehören. Es war als würde eine unsichtbare Kraft verhindern, dass er seinen Blick von ihr nehmen konnte. Sie hielt ihn gefangen. Und dann begann sie zu lächeln. Sie lächelte gegen den Regen und sah dabei so glücklich aus. Dann begann sie sich zu drehen und zu lachen. Er konnte nicht anders und musste auch lachen. Sie hat es tatsächlich ernst gemeint, dachte er. Denn das Einzige was ihm zu diesem Bild einfiel war Freiheit. Ja genau das strahlt sie gerade aus. Irgendwie machte ihn dieser Anblick glücklich. Sie frei zu sehen machte ihn glücklich. Das ist vollkommen absurd dachte er sich, aber das Lächeln blieb.
 

Rains Sicht:
 

Nach ein paar Minuten hörte ich auf mich zu drehen und wie wild im Regen rumzuspringen. Natürlich hatte ich bemerkt, dass er gelächelt hat als ich das gemacht hab. Aber ob das nun Belustigung oder etwas anderes war wusste ich nicht genau. Ich lief zurück unter die Überdachung und hielt mit einen süffisante Grinsen meine Hand auf. Er gab mir meine Jacke zurück.
 

„Und, bist du immer noch davon überzeugt das alle Mädchen den Regen hassen?“ ich zog meine Jacke wieder an. Auch wenn ich Wasser liebe ein bisschen kalt ist mir jetzt schon. Er kratze sich mit einem geschlagenen Gesichtsausdruck am Hinterkopf. „Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Also, Wettschulden sind Ehrenschulden. Wo willst du essen Rain Girl?“ da war es wieder dieses Hammer lächeln das einem die Knie weich wurden. Wie hat er mich grad genannt? Rain Girl? Ich musste kichern. So hat mich noch niemand genannt aber ich könnte mich an den Namen gewöhnen, dachte ich. „Müssen wir nicht noch auf deinen Bruder warten?“ erinnerte ich mich dann. Es war schade, dass wir nicht allein sein würden, aber ich kann ihn ja schlecht darum bitten seinen eigenen Bruder hier sitzen zu lassen. Er verzog etwas die Mundwinkel. „Der Idiot hat mir grad gesimst das er zu nem Freund geht und ich ihn doch nicht abholen brauche. Das hätte er echt früher sagen können, anstatt mich hier wortwörtlich im Regen stehen zu lassen.“ Er zeigte nach oben und wirkte wirklich angepisst. Wer kann es ihm verdenken. Ich wäre das auch wenn man ich erst wo hinbestellt nur um dann im letzten Moment noch abzusagen. Ich beschloss also schnell das Thema zu wechseln um ihn abzulenken.
 

„Ins Alex“, meinte ich daraufhin. „Was?“ er sah mich verwirrt an. „Du hast gefragt wo ich was essen möchte. Im Alex.“ Ich lächelte, holte meinen Schirm raus und ging dann zurück in den Regen. „Worauf wartest du Lost Boy? Schließlich schuldest du mir was.“ Ja das mit den Spitznamen kann ich auch, ich kicherte innerlich. Er schüttelte den Kopf, kam auf mich zugelaufen um sich dann unter meinen Schirm zu gesellen. „Mein Auto steht hinten auf dem Parkplatz“, meinte er nur. Wir beeilten uns dort hinzukommen, stiegen ein und fuhren dann los Richtung Stadt.

verhakter BH und Narben auf dem Rücken

So hier ist auch schon Kapitel 2.

Für Beschwerden und Anregungen bin ich immer offen. Einfach in die Kommis Schreiben :)

Und nun genug der Worte und viel Spaß beim lesen!
 


 

Kapitel 2
 

Losts Sicht:
 

Wir parkten oben im Kaufhaus. Trotz des Smalltalks während der Fahrt hatte keiner von uns seinen Namen preisgegeben und irgendwie machte mir dieses Spiel Spaß. Es war einfach mal was anderes. Mein Alltag war nun mehr nicht besonders spannend, da war diese Entwicklung doch ganz interessant. Und man konnte das keinesfalls als Date verbuchen, weshalb ich meine Freundin auch nicht betrog. Also mal sehen was noch kommt, dachte ich mir. Wir stiegen also aus meinem Wagen und gingen in das mehrstöckige Kaufhaus. Fast im Erdgeschoss angelangt blieb sie plötzlich stehen. Ich wollte schon zur nächsten Rolltreppe gehen, als sie mich am Arm festhielt.
 

„Was ist denn?“ fragte ich sie verwirrt. „Siehst du wo wir sind?“ sie deutete um sich herum. Ich zuckte mit den Schultern und antworte: „In der Dessous Abteilung. Na und?“ „Richtig“ bei dieser Antwort von ihr kam ich mir irgendwie vor, wie ein Hund der gerade ‚Sitz‘ gelernt hatte. „Und genau da wollte ich hin“, fuhr sie fort. Ich sah sie ungläubig an. „Jetzt schau nicht so. Mein ursprünglicher Plan für heute war es in die Stadt zu fahren und mir neue Unterwäsche zu kaufen, und wo wir schon mal hier sind kann ich das auch jetzt erledigen.“ Sie sah ihn mit einem Ausdruck an der darauf beharrte, dass das doch völlig logisch war. Ich musste wohl einen eher verwirrten Ausdruck gehabt haben, mir kam das nämlich nicht ganz so logisch vor. Welches Mädchen ließ sich denn schon freiwillig darauf ein mit einem völlig fremden Typen Unterwäsche kaufen zu gehen. Woher wollte sie denn wissen, dass ich nicht spannen würde oder gar ein Perverser war. Gut beides bin ich zwar nicht, aber woher will die das denn wissen. Deswegen war die einzig logische Antwort für mich: „Ist das dein Ernst?“
 

Rains Sicht:
 

Ja es war mein Ernst. Der sollte sich mal nicht so anstellen, dachte ich. So lange würde ich nun auch nicht brauchen. Obwohl man bei einer Frau nie wissen konnte, aber schließlich hab ich ja auch Hunger und bin immer noch sehr nass. Sie beide, vor allem ich, hatten vom Parkplatz bis hier her bestimmt überall kleine Pfützen hinterlassen. Auch meine Jeans begann etwas unangenehm zu kleben genau wie der Rest der Sachen. Klar liebte ich es nass, aber mit nassen Klamotten in der Stadt war dann doch nicht so toll. Deswegen schlug ich damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich konnte mich kurz der nassen Sachen entledigen und kam zu neuer Unterwäsche. Außerdem war ich ja nicht doof. Falls dieser Kerl auch nur versuchen würde zu spannen werde ich ihm mit einem Schlag die Nase brechen. Da kannte ich keine Gnade. Somit war die Antwort klar.

„Ja das ist mein Ernst. Und jetzt komm, es wird auch nicht so lang dauern.“ Und damit ging ich zielstrebig auf einen der Warentische zu.
 

Nach einiger Zeit hatte ich auch schon das lang ersehnte Objekt gefunden. Eine dunkelrote Dessous Kombination aus BH und Höschen. Sowas hatte ich schon ewig gesucht, vor allen Dingen in der Farbe und dann noch die leichten Spitze Applikationen. Ein Traum, dachte sie wobei ihre Augen glitzerten.
 

„Und hast du was gefunden?“ kam es im leicht genervten Unterton von hinten. Meine Güte der soll sich mal nicht so anstellen. Ich wette es ist nicht das erste Mal das er mit oder für ein Mädel schöne Unterwäsche kaufen geht. Wahrscheinlich regt er sich hier nur darüber auf, weil er es in diesem Fall nie an der entsprechenden Person sehen wird. Ich musste unweigerlich grinsen. Schade für ihn und vielleicht auch etwas für mich.
 

„Ja hab ich“, und ich präsentierte ihm stolz meine Errungenschaft. Seine Augen weiteten sich bei dem Anblick wobei er mich dann ansah. Was? Dachte er etwa das würde mir nicht stehen, oder passen. Tse, na der würde sich wundern. „Hast du was daran auszusetzen?“ fuhr ich ihn darauf etwas schroff an. Er sah sie mit einem etwas ertappten Gesichtsausdruck an und stotterte: „N-Nein überhaupt nichts.“ Ich wandte mich um, „Gut dann wird das jetzt anprobiert“ und ging damit auf die Umkleidekabinen zu.
 

Als ich mich endlich aus meinen nassen Sachen, die nun schon wieder etwas getrocknet waren, geschält hatte und den etwas komplizierteren Verschluss des BHs endlich zu hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Ich musste zugeben ich sah echt wirklich gut in dem Ding aus. Jetzt sprang mein Ego raus und ich konnte mich gar nicht an mir satt sehen. Das steht mir echt verdammt gut, dachte ich voller Stolz. Und im nächsten Moment traf mich leider die Erkenntnis, dass ich in nächster Zeit wohl die Einzige wäre die mich darin sehen würde. Ich seufzte über meine derzeitige männerlose Situation. Nicht das ich jetzt so verzweifelt war, dass ich jetzt dringend einen Kerl brauchte. Nein eine Marie Leren brauchte keinen Kerl, dafür war ich viel zu Stolz. Aber ich musste mir trotzdem eingestehen, dass mir eine gewisse Zuneigung von einem Geliebten schon fehlte. Auch wenn ich sie noch nie zuvor gespürt hatte, so wünschte ich es mir doch sehnlichst. Mein Blick streifte die Kabinentür und meine Gedanken den jungen Mann der genau vor dieser saß. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er mich umarmen würde? Wenn seine Hand über mein Haut streichen würde? Wenn seine Lippen.. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst. Das würde nie passieren. Nach dem die Wettschulden eingelöst waren, würde ich ihn wohl nie wiedersehen. Es könnte sich zwar eine Freundschaft aus dem ganzen entwickeln, denn verstehen taten wir uns eigentlich gut, aber eine Freundschaft wollte ich nicht und das wusste ich auch.
 

Deshalb war es wohl besser direkt danach einen Schlussstrich zu ziehen, bevor ich mich selbst in Was-wäre-wenn-Fragen verlieren würde. Wieder seufzte ich und begann am Verschluss des BHs zu fummeln. Aber irgendwie wollte er nicht so richtig. Oh nein und jetzt hatten sich meine Haare auch noch verhakt. Scheiße Scheiße Scheiße. Was sollte sie jetzt machen. Ich zog erneut an ihm. „Au au au!“ entfuhr es mir. Was sollte ich jetzt machen. Um Hilfe fragen? Aber der Einzige der da war um mir helfen zu können, war der fremde Typ vor meiner Kabine, dessen Namen ich nicht mal kannte. Gut das wollte Ich so. Erstens mochte ich dieses Geheimnisspiel, weil es irgendwie aufregend war und zweitens konnte ich einen Typen, dessen Namen ich nicht wusste, wohl viel leichter vergessen. Aber jetzt brauchte ich seine Hilfe, ob ich wollte oder nicht. Mit zusammengebissen Zähnen und deutlicher Röte im Gesicht stellte ich also die verhängnisvolle Frage.
 

Losts Sicht:
 

Ich saß vor der Kabine und wartete, dass sie fertig mit anprobieren war. Als ob ich was an dieser Kombination auszusetzen gehabt hätte, dachte ich an die Szene vorhin. Nicht nur das die Dessous an sich schon sehr sexy aussahen, wenn man sich darin auch noch eine schöne junge Frau vorstellte… Aber ich hab nicht an Christine gedacht, musste ich zugeben. Nein im ersten Moment hab ich mir Rain darin vorgestellt. Wie sie auf meinem Bett liegt und auf mich wartet, wie… Halt, Stop! Ich schüttelte den Gedanken ab. Du hast eine Freundin, ermahnte ich mich. Eine sexy, ober geile, ständig mit dir Sex habende, dich sehr befriedigende Freundin. Ich schob das Bild von Rain sehr weit nach hinten in meinen Kopf, denn gänzlich löschen konnte ich es nicht. Was war es nur, dass dieses Mädchen mich so interessierte. Es ist nicht alleine das ich ihren Namen nicht weiß, denke ich. Während ich darüber nachgrübelte, hörte ich Rains Schmerzensschrei aus der Kabine.
 

Ich stand auf und klopfte an die Tür. „Hey ist alles ok? Kann ich dir vielleicht helfen oder soll ich dir jemanden holen?“ fragte ich vorsichtig. „Ja, ich meine nein. Also ehm…“ sie klang irgendwie unsicher. Doch wonach sie dann fragte, hätte ich nie gerechnet. „Der-Der Verschluss von meinem BH hat sich in meinen Haaren verhakt und ich komm nicht richtig dran und wenn ich mich versuche zu bewegen zieht es an meinen Haaren.“ Sie holte tief Luft. „Könntest du mir vielleicht helfen?“

Ich stand perplex vor der Tür. Natürlich verstand ich ihre prekäre Lage, aber ich konnte doch jetzt nicht einfach in die Kabine. Das würde schon sehr danach aussehen als würde ich die Situation ausnutzen oder? fragte er sich selbst. Was sollte ich also tun? Irgendwas in mir war schon sehr neugierig und wollte sehen wie sie in dem scharfen Ding aussah, aber diesen Trieb kämpfte ich schnell nieder. Ich war kein Arschloch, der die Situation ausnutzen würde und das würde ich ihr jetzt auch beweisen.
 

„Ich glaube es wäre besser, wenn ich dir dafür eine Frau hole. Warte kurz ja?“ Ich war im Begriff zu gehen als sie plötzlich rief: „Nein! Nein bitte.“ Ich blieb stehen. Warum nicht? Ist das denn nicht die bessere Lösung als einen fremden Typen an sich zu lassen. Ich verstand sie nicht. „Aber…“ doch bevor ich weitersprechen konnte, fiel sie mir ins Wort: „Hör zu ich vertraue dir hierbei einfach kurz ok. Versprich mir einfach, dass du die ganze Zeit die Augen zulässt ja? Versprich es.“ Sie klang unsicher und fast etwas ängstlich.
 

Jetzt türmten sich noch mehr Fragen in seinem Bewusstsein auf. Warum vertraut sie mir so sehr? Woher weiß sie, dass ich nichts machen werde? Denn das würde ich nicht. Trotzdem nagten Zweifel an mir. Was wäre wenn sie es danach bereuen würde? „Bist du dir sicher?“ Ich musste ihr diese Frage einfach stellen, ich musste sicher gehen, dass sie hier keinen Fehler begehen würden. Wie kann sie einem Menschen nur so schnell vertrauen. Ob ich ihr in einer ähnlichen Situation so vertraut hätte? „Ja bin ich“, kam die weitaus entschlossener klingende Antwort von ihr. „Gut, ich verspreche ich lasse meine Augen zu“, und das würde ich. Versprechen egal wie klein sie waren, nahm ich sehr ernst.
 

Ich schloss die Augen und hörte wie die Tür vor mir aufging. Sie nahm meine Hand, führte mich in die Kabine und schloss die Tür. Ich merkte, dass sie nervös war. Sie positionierte mich hinter sich. „Ich weiß mit zuhen Augen ist es wohl schwerer das Problem zu erkennen, geschweige denn zu lösen. Aber versuch es einfach ok?“ „Mhm“ meinte er. Da sie meine Hände nicht auf ihren Rücken legte, nahm ich das als ok, dass ich sie dort hinlegen durfte. Ich versuchte ihre Größe zu schätzen, sodass ich nicht aus Versehen zu weit unten greifen würde. Sie ist ungefähr einen Kopf kleiner als ich, also müsste es ungefähr hier sein. Ich legte meine Hände auf den Rücken allerdings zu tief, sodass sie ungefähr auf Bauchhöhe waren. „Zu tief“ meinte sie leise. „Sorry“ murmelte ich. Ok ganz ruhig, versuchte ich mich zu entspannen. Ich fuhr langsam nach oben. Bekam sie grade eine Gänsehaut? Ist das jetzt gut oder schlecht?
 

Kurz bevor ich den Verschluss erreichte, spürte ich jedoch etwas Merkwürdiges. Es schienen eine Art Dellen zu sein. Ich fuhr nochmal drüber. „Was…?“ sie machte ruckartig ein Hohlkreuz, sodass meine Finger die Dellen nicht mehr berührten. „Nicht anfassen“ meinte sie zögerlich. „Was ist das?“ „Das geht dich nichts an ok? Legt deine Hände einfach höher, dann kommst du an den Verschluss.“ Sagte Rain und zog dabei scharf die Luft ein. Offenbar hatte sie erneut an ihren Haaren gezogen. Bevor ich die Hände wieder auflegen konnte, nahm sie sie in die Hand und legte sie direkt auf das Problem. So wollte sie wohl verhindern das ich nochmal in die Nähe dieser dieser… ich überlegte fieberhaft, was sie sein könnten, als es mir plötzlich einfiel.
 

„Narben“, sagte ich und merkte wie sich ihr Körper daraufhin versteifte. Doch bevor sie wieder weg von mir konnte, packte ich beide Arme von ihr. „Warum hast du Narben auf dem Rücken? Wer hat dir das angetan?“ Mein Ton klang mit einem mal bedrohlicher, wütender. Auch wenn ich nicht wusste warum, mich machte die Vorstellung jemand könnte ihr was angetan haben einfach furchtbar wütend, was meinen Griff um ihre Arme unabsichtlich verstärkte.
 

Rains Sicht:
 

Ich erstarrte. Er hatte es gefunden, dabei sollte er sie nicht finden. Ich wusste ja, dass ich einmal dick gewesen war und dadurch gab es Dehnungsstreifen. Als ich dann dünner wurde, wurden ein paar sichtbarer als andere, weshalb ich mich immer noch nicht in einen Bikini getraut hatte. Aber die schlimmsten zurückgebliebenen Narben waren die auf meinem Rücken. Ich hasste sie am meisten und schämte mich auch am meisten für sie. Es waren richtig tiefe Kuhlen, wenn man mit den Fingern darüber fuhr, besonders, wenn ich ein Hohlkreuz machte. Ich wollte nie, dass mich jemand dort anfasste, weil ich mich dafür zu sehr schämte. Egal wie groß mein Selbstbewusstsein auch sein mochte und das war es. Es gab immer Risse die die Menschen versuchten zu verstecken und meine befanden sich wortwörtlich auf meinem Rücken. Aber ich verstand nicht weshalb er so wütend wurde. Das hat doch gar nichts mit ihm zu tun, dachte ich.
 

Als der Druck seiner Arme sich noch mehr verstärkte, entfuhr mir ein Schmerzenslaut. Dennoch hörte er nicht auf. „Du tust mir weh“ flüsterte ich. Wenn er es nicht selbst merkte, musste ich ihn eben darauf aufmerksam machen, bevor er mir noch was abklemmte. Er zuckte zusammen und sein Griff lockerte sich. „Es-Es tut mir leid“ stotterte er. „Schon gut“ war das einzige, was ich von mir geben konnte. Dennoch ließ er mich nicht gänzlich los. „Wie kommen die da hin?“ fragte er diesmal deutlich ruhiger, aber dennoch auf einer Antwort bestehend.
 

Ich wurde unsicher. Soll ich es ihm erzählen? Bin ich ihm denn eine Antwort schuldig? Eigentlich nicht oder? Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ob ich was sagen sollte. Stattdessen fragte ich ihn: „Hast du sie gesehen?“ Ich konnte das leichte Zittern meiner Stimme nicht unterdrücken. Ich hob meinen Blick und sah in dem Spiegel, dass seine Augen noch immer geschlossen waren. Überrascht dass er sie trotz allem nicht geöffnet hatte, zog ich die Luft ein. „Nein“ er richtete den Kopf so dass wenn seine Augen offen gewesen wären, sich unsere Blicke durch den Spiegel getroffen hätten.

Ich atmete aus, stellte mich wieder gerade hin. Hätte ich gekonnt, hätte ich jetzt den Kopf hängen gelassen. Aber das hätte durch meine immer noch verknoteten Haare sehr wehgetan. Es hilft wohl nichts. Er wird nicht locker lassen bis ich es ihm sage. So ein sturer Bock. Ich musste schmunzeln. Warum waren so viele Leute um sie herum bloß so stur. Ich entschloss mich also ihm die Wahrheit zu sagen. Irgendwie dachte ich er verdiene es.
 

Ich atmete nochmal tief durch. „Das was ich jetzt sage verlässt diesen Raum nicht ok. Und du lässt es auch bitte unkommentiert.“ Er nickte nur. Ich seufzte und sprach weiter: „Ich hab mir das selbst angetan“, ich wartete auf eine Reaktion, als die nicht kam sprach ich weiter: „Ich war früher stark übergewichtig, also ziemlich dick. Das hat meiner Haut nicht so gefallen. Für das Fett musste sie mehr Platz schaffen, weshalb sie sich überdehnte. Das ist wie bei einem Gummiband. Wenn du es solang ziehst und dehnst wird es spröde und es bilden sich Risse. Und genau das ist auch meiner Haut passiert. Überall hab ich am Körper Risse, die Frauen sonst nur kriegen wenn sie schwanger sind, weil sich da die Haut wegen dem Kind überdehnen muss. Als ich dann immer dünner wurde, sind diese Narben geblieben und manche sind durch die fehlende Spannung sogar noch extra hervorgetreten. Die an meinem Rücken hasse ich besonders, weil sie am meisten hervorstechen und am stärksten zu spüren sind. Reicht dir das als Antwort?“ Ich hatte das so schnell und so sachlich wie möglich runtergerattert, um ja nicht doch irgendwie Schwäche zu zeigen. Doch genau jetzt kam ich mir unfassbar klein vor. Ich wartete mit Angst auf seine Reaktion. Würde er mich auslachen? Mich loslassen und sich von mir abwenden? Das wollte ich nicht. Irgendwie wollte ich nicht, dass er mich abstoßend fand, wo mir doch normalerweise die Meinung anderer total egal war.
 

Ich wurde unruhig. Wollte, dass er etwas sagte, etwas machte. Ich hielt diese Stille einfach nicht mehr aus. „Ok“ war dann seine Antwort. War das jetzt alles? Irgendwie passte das nicht. Gut ich hatte ihn gebeten es unkommentiert zu lassen, aber dass er das auch wirklich tun würde, damit hätte ich nicht gerechnet. Als er sich dann auch wieder dem eigentlichen Problem widmete, wurde ich noch verwirrter, sagte aber nichts. Ich wollte nicht zittern, konnte es aber nicht ganz unterdrücken, so dass er es bemerken musste. Ich schämte mich in Grund und Boden und wünschte mir zum ersten Mal seit langem das Loch von dem Mia und Lucy immer sprachen. Ich war froh, dass seine Augen noch immer geschlossen waren, so konnte er meine Röte nicht sehen.
 

Als er dann fertig war und der BH endlich offen war, glitt seine Hand erneut über meine Narben. Sie waren zwar eigentlich noch vom Regen kalt, doch lösten seine Hände, wo sie mich berührten, ein warmes Kribbeln aus. Doch bevor ich auch nur irgendwas sagen konnte, meinte er im ruhigen Ton: „Du musst dich für sie nicht schämen. Jemand der Narben hat, hat eben schon was erlebt im Leben. Und ich mag Menschen mit Narben und Geschichten lieber, als die ohne.“ Dann lehnte er sich noch etwas vor und flüsterte in mein Ohr: „Sie sind wunderschön.“ Dann tastete er sich zu Tür öffnete sie, ging hinaus und schloss sie wieder. Ich indes befand mich noch immer in einer Schockstarre. War das grade wirklich passiert. Als ich endlich realisierte das es so war, wurden meine Augen groß und meine Hand legte ich auf meinen Mund. Mein Gesicht glich in diesem Moment einer Tomate. Ich machte extra langsam mit dem Umziehen, um mich wieder zu beruhigen und einen normalen Haut-Ton anzunehmen. Ganz ruhig Marie, tief durchatmen. Wo war die normale Coolness hin wenn man sie mal brauchte. Als ich mich wieder ungefähr im Griff hatte und wieder in meinen noch sehr feuchten Klamotten war, öffnete ich die Tür und ging zu ihm.
 


 

So das Kapitel war etwas länger aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Christines erster Auftritt

Das Kapitel ist Komplett in Losts Sicht geschrieben und es könnte vielleicht etwas kürzer sein. Es wird aber nur selten vorkommen das ganze Kapitel nur aus einer Sicht geschrieben sind. Und nun Have Fun!

Über Kommentare wird sich immer gefreut ;)
 

Kapitel 3
 

Als wir das Kaufhaus verließen, war mir immer noch komisch zu Mute. Soll ich was sagen? Nein eigentlich hab ich eben schon genug gesagt. Obwohl das eigentlich ungewollt passiert ist, aber es war eben genau das, was ich in diesem Moment dachte. Gedankenverloren starrte ich auf meine Hände. Mit ihnen hatte ich gerade eben noch ihren Rücken berührt. Bin ihn zärtlich auf und ab gefahren und habe dabei ihre Makel entdeckt, die sie so sehr versucht hat zu verstecken. Zwar war es eher aus einer Laune heraus, dass ich das zu ihr gesagt habe, aber dennoch habe ich jedes Wort so gemeint. Als ich so meinen Gedanken nachhing, überlegte ich auch, ob Christine solche Narben oder ähnliches hatte. Ich schüttelte den Kopf. Nein Christine hatte sowas nicht. Sie achtete so akribisch auf ihr Äußeres, dass sowas gar nicht möglich wäre. Dabei musste ich grinsen. Ich strich sich nochmal mit dem Daumen über meine Fingerkuppen, um mich wieder an das Gefühl zu erinnern, als mich Rain aus meinen Gedanken riss.
 

„Was grinst du denn so?“ fragte sie argwöhnisch. Ich winkte ab „Nicht wichtig. Oh wir sind ja schon da“. Wir hatten uns erneut unter ihren kleinen Schirm gequetscht und waren schnell in Richtung Alex gelaufen, was glücklicherweise nur zwei Straßen weiter war. Es regnete noch immer, allerdings nicht mehr ganz so heftig. Wir gingen hinein und setzten uns in Fensternähe an einen kleinen Tisch. Ihre Haare trockneten auch langsam, weshalb sie nun in Wellen ihr Gesicht umrahmten. Die Frisur passt echt zu ihr. Nasse Wellen für Rain, dachte ich und musste lächeln. Als wir dann bestellt hatten, betrachtete sie mich argwöhnisch.
 

„Warum lächelst du eigentlich die ganze Zeit? Hab ich was im Gesicht und du bist jetzt ein Arschloch und sagst nichts?“ sie funkelte mich böse an. Er hob die Hände „Nein nein, genau im Gegenteil. Ich finde nur, dass deine Haare gerade extra gut fallen, sodass sie irgendwie zu dir passen“, verteidigte ich mich. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die ganze Zeit gelächelt hatte. Sie hob eine Augenbraue. „Oh. Dankeschön“, meinte sie dann und drehte ihren Kopf dabei weg. Was? Ist es ihr jetzt auf einmal peinlich ein Kompliment zu bekommen? Ich verstand dieses Mädchen einfach nicht. Im ersten Moment ist sie total tough, lässt sich von keinem Kerl was sagen und wirkt total selbstbewusst. Und im nächsten steht sie zitternd vor mir und fleht mich an nichts über ihre Makel zu verraten und wirkt peinlich berührt bei einem einfachen Kompliment. Irgendwie ist das doch widersprüchlich oder? Dann viel mir noch eine Sache auf.
 

„Sag mal wollen wir uns nicht langsam bei unseren richtigen Namen ansprechen?“ „Hm?“ „Na ich hab keine Ahnung, wie du eigentlich heißt so wie du es nicht von mir weißt. Ich geb zu das mit den Spitznamen macht Spaß, aber so kommen wir doch irgendwie nicht weiter.“ Schließlich wollte ich sie doch irgendwie näher kennenlernen. „Ich hab nicht vor weiterzukommen“, meinte sie dann trocken. Ok das kam jetzt irgendwie überraschend. Normalerweise, wenn man sich gut versteht, möchte man doch den anderen kennenlernen, damit sowas wie Freundschaft entsteht oder verwechselte ich da jetzt was. „Und warum wenn ich fragen darf? Oder bin ich dir etwa so unsympathisch“, gab ich nun etwas gereizt zurück. Warum hatte sie mich denn dann überhaupt so nah an sich heran gelassen, wenn sie das Ganze nicht vertiefen wollte. Vielleicht benahm ich mich jetzt etwas eingeschnappt, aber das hier war doch jetzt die Höhe.
 

Sie lächelte mich matt an. „Ganz im Gegenteil. Ich finde dich sehr sympathisch, aber ich hatte nie wirklich vor das hier zu vertiefen. Sagen wir einfach es hat mir den Tag etwas spannender gestaltet. Gut es war auch nie geplant, dass du, du weißt schon, dass du sie siehst“ sie sah beschämt zur Seite „Aber so ist es eben gekommen und ich kann nichts daran ändern, außer dich auf deinem Versprechen festzunageln. Ich denke einfach, es ist besser für uns beide, wenn wir uns einfach nach dieser Begegnung trennen so wie wir uns kennengelernt haben, als Fremde. Ich misch mich nicht in dein Leben ein und du dich nicht in meins.“ Sie sah mich mit einem erwartungsvollen und doch irgendwie traurigen Blick an. Ok das hatte gesessen. Es fühlte sich an, als hätte das Mädchen in das man verknallt war einen mit dem ‚Aber-wir-können-ja-trotzdem-Freunde-sein-Spruch‘ abgewimmelt. Aber so leicht ließ ich mich nicht abwimmeln.
 

Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, erschallte eine mir nur allzu bekannte Stimme hinter uns. „Darling, was für ein schöner Zufall, dass wir uns hier treffen.“ Christine kam auf mich zu gestakst. Manchmal fragte ich mich, warum sie immer diese überhohen Haken trug, wenn sie nicht wirklich darin laufen konnte. Sexier machte das ihren Gang sicher nicht, da konnte sie noch so sehr mit ihrem Arsch wackeln. Sie lehnte sich zu mir runter und gab mir einen Kuss auf die Wange und ich spürte sofort ihren *bappigen Lipgloss an dieser hängen. Oh wie ich es hasste, wenn sie den trug. Dann schmeckten ihre Küsse auch immer so nach künstlichem *Bapp Zeug, wie ich es gern nannte. Da merkte ich wie Christine Rain taxierte. Oh oh, gar nicht gut. Mir musste jetzt schnell etwas einfallen um meine Freundin zu beruhigen und ihr ihre grundlose Eifersucht auszureden. Da erklang ein kleines Stimmchen in meinem Kopf, das sie gar nicht so grundlos war, aber das verbannte ich schnell wieder.
 

„Honey, möchtest du mir das Mädchen, mit dem du dich hier triffst, nicht vorstellen?“ Ihr Ton war bereits gefährlich. „Das ist Rain. Wir haben uns zufällig getroffen, als ich gerade Tobias abholen wollte. Eins führte zum anderen und jetzt essen wir hier nur was“, sagte ich mit Unschuldsblick. Ihre Augen lagen noch immer auf Rain. „Nur damit du es weißt“ meinte sie schließlich und legte ihre Arme um meinen Nacken, „ er ist nicht zu haben, denn er gehört mir. Ich bin seine Freundin, Christine. Wir sind schon über zwei Jahre zusammen und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Du kannst also deine lahme Anmache sein lassen, denn du hast keine Chance.“ Jetzt war ich also schon ihr Eigentum. Ich blickte Rain an, die erst einen sehr bedrohlichen Blick hatte, dann aber lächelte. „Keine Sorge ich will nichts von deinem Mann. Ich bin lesbisch“, sagte sie mit so einer Selbstverständlichkeit, dass ich es ihr glatt abkaufte. Christine offenbar auch, denn sie sah sie erst schockiert und dann angeekelt an. „Igitt ist ja widerlich. Wie kannst du dich nur mit so jemandem treffen Honey. Das ist voll unnatürlich!“ Noch ein Honey und ich würde sie hier und jetzt anfahren. Und dann auch noch diese homophobe Peinlichkeit. Ich könnte mich in diesen Café nie wieder blicken lassen. Homosexuelle sind auch nur Menschen, wann geht das endlich in ihren Kopf. Doch noch bevor ich ihr antworten konnte, tat Rain es mit einer Ruhe und einem Lachen, das ich nicht für möglich gehalten hätte. „Beruhig dich, war nur n Scherz. Ich bin nicht lesbisch, aber ich will trotzdem absolut gar nichts von deinem Kerl.“ Verstört blickte Christine sie an. Irgendwie glaube ich sie hat nicht ganz verstanden, was Rain damit meinte und ich musste mir enorm das Grinsen über ihren Gesichtsausdruck verkneifen. Auch wenn das als Freund wohl nicht angebracht ist, liebe ich es manchmal, wie ihr ihre Dummheit vor Augen geführt wird und sie es einfach nicht rafft. Und ja Christine ist dumm. Wie die den Abschluss geschafft hat, versteh ich heut noch nicht.
 

Nachdem ungefähr eine Minute verstrichen war, hatte sich Christine schließlich wieder gefangen. „Schön dann hab ich ja nichts zu befürchten. Obwohl er eh nicht so auf begossene Pudel steht“ meinte sie mit einem siegessicheren Grinsen, dass ich ihr am liebsten aus dem Gesicht gewischt hätte. „Wir sehen uns dann heute Abend Daaarling“, schnurrte sie noch und verschwand dann nachdem ich ihr noch zunickte.
 

Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Nicht nur, dass meine Freundin mich hier mit ihrem peinlichen Auftritt blamiert hatte, sodass ich hier wohl nie wieder essen gehen konnte. Nein, sie hatte auch noch Rain so vorgeführt, dass ich mich gar nicht traute ihr nochmal in die Augen zu sehen. Als ich ihr dann doch denn Kopf zuwandte, dachte ich schon ich seh nicht recht. Sie lächelte.
 

„Ok sag schon wie gut ist sie?“ war das einzige was sie zu dem ganzen Auftritt sagte. „Bitte was?“ meinte ich verwirrt. Ich verstand nicht worauf sie anspielte. „Nun komm ich bin doch nicht dumm. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir abkaufe, dass du mit diesem Titten auf zwei Beinen zusammen bist, weil du sie so sehr liebst, ihr gemeinsame Interessen habt und zwischen euch mehr ist als nur Sex. Also wie gut ist sie? Sie muss ja wirklich der Hammer sein, wenn du es schon so lange mit ihr aushältst.“ Sie grinst mich an und ich starre nur perplex. Dieses Mädchen da vor mir fragte mich, anstatt sauer wegen Christine zu sein, nach meinem Sexleben mit dieser aus? Ich verstand die Welt nicht mehr. Wie oft passierte einem sowas schon im Leben. Dieser Tag war an Merkwürdigkeit nicht mehr zu toppen. Das Dumme ist nur, dass sie auch noch absolut Recht hat. Ich wusste schon lange, dass ich Christine nicht liebte und es wohl nie wirklich getan habe. Am Anfang habe ich noch versucht es mir einzureden, aber ich habe schnell erkannt, dass ich mich vor der Wahrheit nicht verschließen konnte. Wir waren nur noch aus gegenseitigem Profit zusammen. Ich, weil der Sex eben einfach geil war und unsere Eltern gut befreundet sind und sie, weil ich neben ihr gut aussah. Wie ein hübsches Accessoire, dachte ich. Aber so hatte es eben die ganze Zeit funktioniert, also wieso sollte ich mich beschweren. Ich wurde befriedigt und meine Eltern ließen mich damit in Ruhe mir eine gute Partnerin zu suchen. Also warum es verleugnen?
 

„Du hast Recht, der Sex ist wirklich gut“, antwortete ich ihr also mit einem wissenden Lächeln. „Dachte ich es mir doch“, sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Und wie gut?“ fragte sie dann. „Warum willst du das denn so genau wissen?“ war meine Gegenfrage darauf, denn es interessierte mich wirklich. „Reine Neugierde“, kam ihre Antwort zusammen mit einem dreckigen Grinsen. „Ok sagen wir einmal Blinzeln ist gut, zweimal ist einfach nur geil und dreimal ist unbeschreiblich und schon Pornostar geil“, sagte sie daraufhin. Oh werde ich hier etwa wieder herausgefordert. Na die Herausforderung nehme ich doch gerne an. Ich blinzelte erst einmal, dann zweimal und dann so oft ich konnte hintereinander. Daraufhin fing sie furchtbar an zu lachen und ich klinkte mich bei ihr ein. Die Situation war so absurd, da musste man einfach lachen.
 

Nachdem wir uns dann wieder eingekriegt hatten, fragte sie dann in einem ernsteren Ton: „Aber ist das wirklich alles was du willst? Nur guter Sex?“ „Wie meinst du das?“ „Ich meine ist das alles was du im Leben willst? Hast du keine anderen Ziele oder Träume?“ Ich schwieg darauf. Auch hier hatte sie mich wieder eiskalt erwischt. Denn ich hatte beides nicht, weder Ziele noch Träume. Ich genoss das einfache und unbeschwerte Leben das ich jetzt hatte. Ich hatte nie wirklich weiter gedacht, egal wie oft die Leute mir genau dieselben Fragen schon gestellt hatten. Also warum bringt gerade sie mich dazu nachzudenken? Warum schafft sie es meine Sicht der Dinge ins Wanken zu bringen? Ich verstand es einfach nicht. Ich kannte dieses Mädchen nicht mal einen Tag. Doch mit ihrem einfachen Erscheinen, schien es als hätte sie meine gesamte Weltsicht ins Wanken gebracht und das machte mir Angst.
 

Es blieb still zwischen uns. Wir aßen fertig, ich bezahlte die Rechnung um meine Wettschulden zu begleichen und dann standen wir auch schon vor der Tür des Alex. „Es war schön mit dir, du hast mir meinen Tag definitiv interessanter gestaltet. Vielleicht sieht man sich ja mal.“ Sie wollte sich gerade wegdrehen, da ergriff ich ihr Handgelenk. „Soll es das jetzt wirklich gewesen sein? Kein Nummern austauschen oder weiteres Treffen abmachen, weil man sich so gut verstanden hat!? Du meintest doch selbst du findest mich sympathisch. Und du willst mir trotzdem noch nicht mal deinen Namen verraten!?“ Ich verstand sie einfach nicht. Ich verstand dieses Mädchen einfach nicht. Was bezweckte sie damit? „Nein, denn so ist der Abschied einfacher. Keiner kennt den anderen, kann ihn nicht googlen oder auf Facebook anfragen. Ich möchte, dass das hier ein einmaliges Treffen bleibt. So wird es besonders. Das Schicksal oder der Zufall werden wohl entscheiden ob wir uns jeh wiedersehen.“ „Tse. Wie poetisch“, meinte ich abfällig. Sie schenkte mir ein warmes Lächeln. „Aber eines möchte ich dir noch als kleinen Denkanstoß geben.“ Ich horchte wieder auf. „ Du solltest anfangen über dein Leben nachzudenken. Ich meine nicht, dass du dich von ihr trennen sollst, oder es komplett ändern sollst. Denk einfach darüber nach was dir wichtig ist. Das hier ist dein Leben und nicht das eines Anderen. Du hast nur eins, also vergeude es nicht.“ Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und ging. Ich sah ihr einen Moment nach und rief dann: „Man sieht sich immer zweimal im Leben, Rain Girl.“ Sie drehte sich um und schenkte mir wieder dieses Lächeln, womit sie mich völlig gefangen hielt. „Na dann auf Wiedersehen, Lost Boy.“ Mit diesem Satz verabschiedete sie sich und ging weg. Ich hielt sie nicht auf und sah ihr nur lange nach. Ich verstehe dieses Mädchen einfach nicht, dachte ich und schüttelte den Kopf, als ich mich schließlich auch auf den Weg machte. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört. Ich ahnte ja nicht, dass ich mit meinem letzten Ausruf Recht hatte und was für einen Stein diese erste Begegnung von uns ins Rollen gebracht hatte.
 

*Bapp/ bappig: soviel wie unangenehm klebrig und eklig.

Was hast du nur mit mir angestellt?

So etwas spät aber hier ist Kapitel 4. Diesmal geht es etwas heißer her. Seit gespannt und viel Spaß!
 

Kapitel 4
 

Rains Sicht:
 

Es war richtig gewesen oder? Das fragte ich mich seit nun mehr zwei Wochen. Immerhin hatte ich es so gewollt. Ich hatte gesagt, dass ich dort eine Grenze ziehen will. Ich hatte gesagt, wir sollen als Fremde auseinandergehen und dem Schicksal die Wahl überlassen, ob wir uns wiedersehen. Im Nachhinein könnte ich mir dafür eine runter hauen. Das Schicksal, ernsthaft? Das hat dir ja auch sonst so viel geholfen, meinte ich zu mir selbst. Aber schließlich hab ich das ja nicht grundlos getan. Ich erinnere mich, dass es eine Selbstschutz- Aktion war. Ich wusste, dass mein Herz bei ihm sehr in Gefahr war. Die Möglichkeit sich in ihn zu verlieben, obwohl er doch eine, zugegeben dumme und oberflächliche, aber doch unglaublich heiße, Freundin hat, war einfach zu groß. Und auf diese Schmerzen hatte ich einfach keine Lust. Nochmal eine einseitige Liebe erleben, oder einen blöden Korb bekommen? Nein das brauch ich im Moment echt nicht. Aber er geht mir auch einfach nicht aus dem Kopf. Sein Lächeln und wie wir uns so zwanglos unterhalten haben, als würden wir das schon ewig tun. Die Verbindung die ich zwischen uns gespürt habe, die muss er doch auch bemerkt haben. Dieses irgendwie natürliche Verständnis, das da war. Oder hab nur ich allein das gespürt? War ich für ihn vielleicht doch nur ein Zeitvertreib? Aber dann hätte er doch nicht so reagiert oder? So viele Fragen schwirrten durch meinen Kopf. Ohne es zu merken, oder es überhaupt zu wollen hatte sich dieser junge Mann in meine Gedanken geschlichen und ich wurde ihn nicht mehr los. Egal wie oft ich mich auch ermahnte, dass ich ihn eh nie wiedersehen würde. Das machte mich nur noch deprimierter.
 

Um diesen Gedanken endlich zu entfliehen, wollte ich mich ablenken. Ich stand von der Couch auf, um mir was zum Mittagessen zu machen. Bei der ganzen Grübelei hab ich vollkommen die Zeit vergessen, bemerkte ich grummelnd, als ich auf die Uhr sah. Es war mittlerweile drei Uhr nachmittags. Als ich mich gerade streckte und dabei mit meinen Händen ein Hohlkreuz in meinen Rücken drückte, kam eine viel verhängnisvollere Erinnerung hoch. Ich fuhr mit meinen Fingerkuppen unter mein T-Shirt, über meine Narben und erinnerte mich an das Gefühl als er es getan hatte. Sie hatten sich in irgendeiner Art rau angefühlt, aber nicht so als würde er mit ihnen schwere Arbeiten verrichten. Er hat sie so sanft berührt, als könnte er mir wehtun und seine Stimme, er war so wütend gewesen. Wie gern hätte ich in seine Augen geblickt, als er mir zugeflüstert hat, dass sie wunderschön wären, bevor er von ihnen abließ.
 

Ich zuckte zurück, als ich bemerkte, was ich hier eigentlich tat und woran ich dabei dachte. Ich wollte es mir partout nicht eingestehen, dass es so war. Das kann nicht sein, das DARF nicht sein, versuchte ich es mir einzuprügeln. Aber irgendwo tief in mir vergraben, wusste ich, dass ich etwas für diesen Jungen empfand. Ich stützte meinen Kopf in meine Hand. „Oh Lost, was hast du nur mit mir angestellt?“ meinte ich mit einem tiefen Seufzer zu mir selbst.
 

Losts Sicht:
 

„Heute sind es also zwei Wochen“, murmelte ich. „Was meinst du?“ „Oh nichts“. Ich hatte ganz vergessen, dass Christine gerade bei mir war. Aber ich nahm sie im Moment generell noch viel weniger wahr als sonst. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu dem Mädchen ab, das ich wohl nie wiedersehen würde. Ich soll also mein Leben ändern hast du gesagt. Ich hatte lange über ihre Worte gegrübelt und kam sogar ernsthaft zu dem Schluss, dass sie Recht haben könnte. Aber ich wusste nicht wie. Ich fand keinen Antrieb, keinen wirklichen Grund es zu tun. Und es für sie zu tun fand ich noch komischer, da sie mir ja eigentlich nichts bedeutete. Aber trotzdem hältst du dich nachdrücklich in meinen Gedanken und verfolgst mich sogar in meinen Träumen. Ich verfluchte sie innerlich dafür, dass sie mich einfach nicht in Ruhe ließ. Ich träumte von Rain fast jede Nacht. Wie sie im Regen stand, mich anlächelte, aber auch ihr ernstes Gesicht, als sie mir meine Fehler im Leben aufgezeigt hatte. Allerdings war wohl der folgenschwerste Traum der, der ihr Bild endgültig in meine Netzhaut gebrannt hatte. Ich erinnerte mich, wie sie darin so verdammt heiß aussah, in den roten Dessous. Wie eine verbotene Frucht, die ich niemals berühren würde. Doch in diesem Traum hatte ich sie berühren können, sie auf meinem Bett liebkost. War über ihre Haut gefahren, bis ich wieder ihre Narben spürte. Ich habe diese wunderschönen Male küssen dürfen, erinnerte ich mich. Und dann war ich aufgewacht, mit einer Latte zwischen meinen Beinen. Ich seufzte bei dem Gedanken daran.
 

„Schatz was ist denn nur los? Du wirkst so verspannt“, meinte Christine hinter mir. Ach stimmt die ist ja auch noch da. Eigentlich hatte ich im Moment keine Lust auf sie, aber ich musste mich irgendwie ablenken, Rain vergessen oder ich würde noch wahnsinnig. „Es ist nichts“ antwortete ich ihr. „Ach ich weiß woran es liegt. Wir hatten schon so lang keinen Sex mehr. Bestimmt hat sich da einiges angestaut.“ Sie setzte sich neben mich aufs Bett und fuhr über meine Brust. Ihre Finger wanderten mir zwischen die Beine, während sie begann an meinem Ohr zu knabbern. „Siehst du, er wird von so einer kleinen Berührung schon hart.“ Ich erschrak. Was hatte sie gesagt? Ich sah in meinen Schritt, während sie begann meinen Hals zu küssen. Scheiße sie hat recht. Ich musste nachdenken. Was soll ich jetzt tun, die Situation ausnutzen? Hm, vielleicht keine schlechte Idee. Es würde mich von Rain ablenken und ich könnte etwas Dampf ablassen. Also warum nicht. Sie küsste mich und nach kurzem Zögern, begann ich mich auf ihr Zungenspiel einzulassen. Aber eine Frage blieb trotz allem offen. War es die Erinnerung an den Traum von Rain der mich scharf gemacht hat, oder Christines Berührungen?
 

„Oh Darling ich hab dich vermisst“ rief sie als ich ihren BH runterzog und begann ihre Brustwarzen zu necken. Sie saß nun auf meinem Schoss und es schien, als wäre Rain vollkommen vergessen. „Oh Honey“ keuchte sie weiter, als meine Hand begann tiefer zu wandern. „Halt die Klappe“ herrschte ich sie an. Ich konnte es echt nicht ab, wenn sie mich so nannte. Sie setzte einen lasziven Blick auf. „Wie du wünschst“ meinte sie dann. „Dann werde ich meinen Mund mal mit was anderem beschäftigen.“ Mit diesen Worten rutschte sie von meinem Schoss und kniete sich zwischen meine Beine. Na endlich dachte ich. Aber als meine Hände, als sie von mir runterrutschte, über ihren Rücken fuhren, merkte ich, dass etwas fehlte.

Als ich wieder nach unten sah, öffnete Christine mir gerade die Hose, leckte sich nochmal über die Lippen und nahm dann meine Härte komplett ihn den Mund. Ich stöhnte laut auf. Das war genau das, was ich jetzt brauchte: Erleichterung und Christine war gut darin. Ich genoss es. Doch nach kurzer Zeit fühlte ich, dass es falsch war. Etwas daran war falsch. Egal wie gut sie auch war, ich spürte, dass es falsch war. Nur warum wusste ich nicht.
 

„Christine hör auf“, mein Ton war kalt und beherrscht. Aber sie machte weiter. „Christine Stopp. Ich hab gesagt du sollst aufhören!“ Ich versuchte so gut es ging meine Stimme in den Griff zu kriegen, um sie nicht anzubrüllen. „Ach komm das willst du doch nicht wirklich. Ich weiß, dass du mich willst, dass du diesen Körper willst. Ich werde dich kommen lassen Baby und dann ist alles wieder gut“, sagte sie wie selbstverständlich. Sie war gerade im Begriff ihn wieder in den Mund zu nehmen, als ich sie wegstieß. „Hör auf mich anzufassen Schlampe!“ schrie ich. Meine Beherrschung war endgültig weg. „Du glaubst damit wird alles wieder gut. Wir vögeln und dann hat es sich. Denkst du es reicht mir bloß deinen Körper zu nehmen.“ Ich atmete tief durch. „Du verkaufst ihn praktisch freiwillig an mich, weil du denkst das reicht um mich immer schön in Schach zu halten. Vier Mal ficken für ein neues paar Schuhe und damit sind wir beide dann glücklich.“ Ich lachte verächtlich. Jedoch tat ich es mehr über meine Dummheit, als ihre. „Raus, ich will dich heute nicht mehr sehen“, sagte ich mit ruhiger Stimme. „Aber Darling. Beruhig dich doch. Wenn ich was falsch gemacht hab tut es mir leid, aber ich werd schon noch den richtigen Punkt treffen keine Sorge.“ Sie lächelte und kam wieder auf mich zu. Das war zu viel. „Verschwinde und wag es nicht mich nochmal mit diesen Händen zu berühren!“
 

Ich wandte mich von ihr ab und vernahm noch ein Schluchzen, bevor die Tür ins Schloss knallte. Dann ließ ich mich aufs Bett fallen. Warum hab ich das getan? Es war doch gut, es war doch wie immer. Warum wollte ich das plötzlich nicht mehr? Was ist nur los mit mir, dass ich deswegen so austicke? Ich ließ seinen Kopf zurückfallen, schloss die Augen und seufzte. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Es war schon sehr lange her, dass ich mich so dermaßen über etwas aufgeregt hatte. Warum?
 

Ich öffnete ruckartig die Augen, als mir die Antwort auf all das in den Sinn kam. „Oh Rain“, ich legte meine Hand über meine Augen „was hast du nur mit mir angestellt?“

Wiedersehen im Schwimmbad

So hier bin ich wieder mit dem ersehnte Wiedersehen. Was wohl passieren wird? Lest selbst!
 

Kapitel 5
 

Oktober 2015
 

Rains Sicht:
 

Falls man Aufregung messen konnte, würde meine wohl die Richterskala sprengen. Ich war mit Mia, Teresa, Lucy, Lucys Freund Lucas, einer Freundin von Mia und deren Freund im Schwimmbad. Man müsste jetzt denken Schwimmbad, Wasser eigentlich müsste ich mich genau hier am wohlsten fühlen, aber heute war das anders. Ich bin Schwimmerin und ich fühle mich hier wohl, wie an fast sonst keinem Ort, aber heute sollte ich ihn in einer ungewohnten Form betreten. Mia und Lucy hatten mich irgendwie dazu überredet den neuen Bikini anzuziehen, den wir letztens gekauft hatten und genau das war es was mir Angst einjagte. Nicht dass ich mich in meiner jetzigen Figur nicht wohlfühlte, ganz im Gegenteil, aber es ist einfach furchtbar ungewohnt. Ich habe Angst davor was die Leute sagen könnten. Es ist über sechs Jahre her das ich so ein Ding anhatte. Sonst konnte ich meinen Bauch und Rücken immer gut verstecken, aber so. Alle würden wahrscheinlich meine Narben sehen und das wollte ich auf keinen Fall. Natürlich gab ich mich nach außen ganz cool. Mein Stolz hätte es nicht zugelassen, dass ich mir wegen sowas Blöße gäbe, aber in meinem Inneren sah es ganz anders aus.
 

Schließlich hatte ich das Ding an. Er war ganz schwarz also nichts Besonderes. Als ich mich dann von meiner Schwimmerjacke trennte, die mir immer das Gefühl von Sicherheit gab und aus der Kabine trat, fühlte ich mich irgendwie nackt. Die Anderen warteten schon auf mich und sahen nun zu mir rüber. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, dennoch hoffte ich das man es mir nicht ansah. „Und?“ fragte ich schließlich und sah in die Runde.
 

„Sieht klasse aus!“ meinte Mia und lächelte mich an. „Er steht dir wirklich gut“, gaben Lucy und Lucas von sich. Teresa lächelte mir aufmunternd zu und auch die anderen zwei fanden, dass ich sehr gut darin aussah. Nach diesem enormen Zuspruch fiel alle Nervosität von mir ab und ich fühlte mich besser. „Danke!“ ein aufrichtiges Lächeln entglitt mir. Dann verabschiedete ich mich erstmal von ihnen, da ich noch ein paar Bahnen schwimmen wollte, während sie sich bereits mit rutschen vergnügten.
 

Ich sprang endlich ins Wasser und der Raum um mich verschwamm. Alles was jetzt noch wichtig war, waren ich und das Wasser und jeder Zug den ich darin schwamm. Es fühlte sich großartig an. Wieder fühlte ich die Freiheit und Entspannung die mir das Wasser gab. Wie lange schon hatte ich mich nochmal nach diesem Gefühl gesehnt, das einzig das Schwimmen in mir hervorrief. Der schöne Nebeneffekt war, dass ich so auf meine Züge konzentriert war, dass ich keine Gedanken an einen gewissen Jemand verschwenden konnte. Einfach perfekt.
 

Nach ungefähr einer halben Stunde verließ ich das Sportbecken wieder, um die anderen zu suchen. Ich ging gerade an den verschiedenen Becken entlang, als plötzlich eine Hand über meinen Rücken fuhr und eine Stimme, die mich seit Wochen in meinen Träumen verfolgte, in mein Ohr flüsterte: „Schön dich wiederzusehen Rain. Anscheinend hat es das Schicksal gut mit uns gemeint.“ Die Bewegungen, wie mechanisch eingefroren, drehte ich mich zu der Stimme um. Das kann doch nicht sein. Aber so war es. Vor mir stand Lost, nass und in Badehose, mit diesen Smaragdaugen, die mich schon damals verzaubert hatten. Das einzige, das ich hervorbringen konnte, war ein erschrockenes „Lost“, gepaart mit einem entsetzten Gesichtsausdruck.
 

Losts Sicht:
 

Da stand sie direkt vor mir, ich konnte es immer noch nicht glauben. Als ich von weitem dunkle Wellen gesehen hatte, hielt ich es ja schon für eine Sinnestäuschung. Aber als ich dann näher kam sah ich ihren Rücken und war mir sicher. Wenn ich mir vorstelle, dass ich heute eigentlich gar nicht mitkommen wollte. Marcus hatte mich überredet und der Rest der Clique, inklusive Christine, kam auch mit. Sie hat sich sofort an mich geklammert, als sei nichts gewesen. Ich ließ sie gewähren, da ich es für das Beste hielt. Zurück zur Normalität zu kehren war einfacher. Außerdem hatte ich jede Hoffnung Rain wiederzusehen schon aufgegeben und nun schauten mich ihre blau-grauen Augen endlich wieder an. Ich lächelte. Blau-grau wie die Farbe des Regens.
 

„Der einzig Wahre“, antwortete ich ihr auf ihren geschockten Gesichtsausdruck. Irgendwie niedlich kam es mir in den Sinn. „Was, wie, also…?“ sie brachte nur zusammenhangloses Gestotter heraus. „Bist du allein hier?“ ich beschloss das Gespräch erstmal in die Hand zu nehmen, bis sie sich wieder gefangen hatte, was auch nach ein paar Sekunden geschah. „Nein ich bin mit ein paar Freunden hier und du?“ „Ebenfalls.“ Dann fing sie an zu lachen und ich schaute sie fragend an. „Tut mir leid aber die Situation ist zu absurd. Ich hätte nie gedacht das wir uns wiedersehen.“ Ich stieg mit ins Lachen ein „Ich eigentlich auch nicht“.
 

Als wir uns wieder im Griff hatten, hörte ich eine Stimme hinter mir meinen Namen rufen. Oh nein nicht jetzt. Rain sah an mir vorbei und lächelte sanft. „Scheint als würde deine Freundin nach dir verlangen, du solltest sie nicht warten lassen. Es war schön dich wiederzusehen“ sie wandte sich zum Gehen. Soll es das etwa schon wieder gewesen sein. Verflucht, nochmal lass ich sie nicht so einfach gehen. Und damit griff ich nach ihrer Hand. „Warte!“ ich drehte sie zu mir. Mir war es egal ob Christine oder die anderen meiner, bzw. ihrer Freunde es sehen würden. Ich sah Rain tief in die Augen und suchte nach dem Funken der mir sagte, dass sie mich eigentlich auch nicht loslassen wollte. „Du hast gesagt wenn uns das Schicksal wieder einander begegnen lässt, würdest nicht einfach wieder gehen.“ „So hab ich das nicht…“ „Rain komm schon, willst du mich wieder einfach so ohne Namen stehen lassen?“ Ich streichelte mit meinem Daumen über ihren Handrücken. Sie biss sich auf die Lippe und schien mit sich zu ringen. Als sie mir grade eine Antwort geben wollte, rief mich Christine ein zweites Mal und ich sah kurz zu ihr. Dann spürte ich wie Rains Hand meine von ihrer abstreifte. „Es ist besser so“, meinte sie schließlich, ohne mich nochmal anzusehen und ging.
 

Ich blieb stehen, ohne noch etwas von der Welt um mich mitzukriegen. Ich hörte nicht wie mich Christine nach dem Mädchen ausfragte, mit dem ich eben noch zusammen war. Wie ihre Freundinnen sich über sie lustig machten und die anderen Kerle in das Lachen einstiegen, um wohl besser bei ihnen anzukommen. Erst als Marcus mehrmals meinen Namen sagte und mich schüttelte war ich wieder da. „Mensch Jonas alles ok bei dir?“ er sah mich besorgt an. Ohne meinen besten Freund wäre ich wohl schon das ein oder andere Mal abgestürzt. Wäre arrogant und egozentrisch geworden, hätte er mich nicht immer wieder auf den Boden geholt. Aber in diesem Moment fiel ich, ohne das er was tun konnte und er schien es zu merken. „Hey wir gehen uns was zu trinken holen“, warf er noch schnell über die Schulter, um dann mit mir um die Ecke zu biegen. Wir kauften uns was zu trinken und setzten uns dann an einen Tisch.
 

„Also was ist los? Wer war die Kleine da eben?“ Ich sah ihn an und er verstand. „Das Regen-Mädchen also“, ich nickte. „Und ?“ „Was und?“ „Na über was habt ihr geredet?“ „Ich wollte, dass sie bleibt, sodass wir uns diesmal endlich besser kennenlernen können, aber sie meinte es wäre besser, wenn sie wieder gehen würde.“ Ich seufzte und schlug mit der Hand auf den Tisch. „Ach Fuck! Warum haut sie immer ab? Was hab ich denn getan? Oder will sie wegen Christine und den anderen nichts mit mir zu tun haben? Himmel dank ihr will ich sie ja mittlerweile auch nicht mehr-“ Marcus Lachen unterbrach meinen Redefluss „Was denn“, fuhr ich ihn an. „Nichts, aber ich mag das Mädel jetzt schon, wenn sie dich dazu bringt, Christine endlich abzusägen, wo ich ja gescheitert bin.“ Jetzt verstand ich gar nichts mehr „Ich dachte du bist gern in der Clique.“ Er sah mich entgeistert an. „Ist das dein Ernst? Komm schon, ich bin nur wegen dir dabei geblieben und bei Christine hab ich dir schon von Anfang an gesagt, dass die nicht gut für dich ist.“ Ich sah ihn mit großen Augen an, dann ließ ich mich in den Stuhl zurückfallen „Scheiße! Sorry Alter ich hab nicht gemerkt, dass dich das so ankotzt. Warum hast du nichts gesagt?“ „Es hätte nichts geändert und du wärst vielleicht sauer geworden und ich dachte ich ertrag die lieber bevor du noch was Dummes anstellst und ich dir dann nicht mehr helfen kann.“ Ich rieb mir die Augen „Sorry Alter“ „Vergiss es. Kommen wir lieber zu was Wichtigerem. Was machst du jetzt wegen der Kleinen?“ Ich sah ihn fragend an. „Komm schon denkst du ich hab’s nicht gesehen, dass die es dir echt angetan hat. Ich muss zugeben gut schaut sie aus und außerdem hat die wenigstens noch was im Kopf. Also wie willst du sie kriegen.“ Ich starrte ihn an. „Erstens hat sie es mir nicht angetan und zweitens will sie ja offensichtlich nichts von mir“ erwiderte ich sauer. „Wenn du meinst“ ein schiefes Lächeln, das eindeutig sagte: ich glaub dir kein Wort Alter, bildete sich auf seinen Lippen. Ich boxte ihn in den Oberarm. „Aber mal ernsthaft hast du echt schon aufgegeben?“ „Was soll ich denn deiner Meinung nach noch machen?“ „Du könnest zumindest versuchen nochmal mit ihr zu reden, um die Hintergründe ihres Unwillens zu erfahren.“ Wieder seufzte ich. „Naja schaden kann es nicht“ „So gefällst du mir schon viel besser und jetzt komm bevor dein Püppchen dich noch suchen kommt.“ Er stand auf und wandte sich zum Gehen. Ohne Marcus wäre ich wohl wirklich aufgeschmissen. Ich schüttelte den Kopf und folgte ihm.
 

Rains Sicht:
 

Scheiße Scheiße Scheiße! Eigentlich wollte ich heute doch einen schönen entspannten Tag mit meinen Freunden verbringen und nicht an ihn denken. Und dann steht er einfach vor mir. Blanke Panik war in mir ausgebrochen, als ich ihm gegenüberstand. Und als er meine Hand nahm, hatte ich so Herzrasen, dass ich Angst hatte, er hätte es gehört. Ok jetzt beruhig dich wieder, du bist weggegangen, du hast das Richtige getan. Aber alles Einreden half nichts gegen das kleine Ziehen, das mir wohl sagen sollte, dass ich gefälligst meinen Arsch zurück zu ihm bewegen sollte. Ich bin ein hoffnungsloser Fall. Wo waren Teresa, Lucy und Mia wenn man sie mal brauchte. In dem Moment entdeckte ich sie an der Rutsche anstehend und lief zu ihnen. Lucy roch mal wieder 10 Meter gegen den Wind das etwas nicht stimmte. Egal wie cool und unnahbar ich mich nach außen hin meistens gab, sie schaffte es immer wieder, mich zu durchschauen.
 

Kaum war ich also bei ihnen angekommen, fragte sie mich direkt: „Hey, Marie alles ok?“ am liebsten hätte ich sie jetzt vollgejammert, was passiert war, allerdings wollte ich das nicht vor den anderen. Mia verstand und meinte, dass sie ruhig schon vorgehen könnten. Als sie weg waren musterte mich Teresa sofort und fragte: „Also?“ Ich biss mir auf die Lippe und gab dann kleinlaut von mir: „Ich bin eben Lost begegnet.“ Sofort schallerte ein synchrones ‚Waaaaaas?‘ auf mich ein, sodass ich mich etwas duckte. „Er stand einfach da und meinte, da wir uns ja jetzt wiedergesehen haben, könnten wir uns ja unsere richtigen Namen sagen.“ „Und?“ fragte Lucy. „Ich glaub ich wollte es ihm vielleicht sagen, aber dann hat Christine, seine Freundin, ihn gerufen und ich wusste wieder, warum ich es nicht tun sollte. Dann bin ich gegangen, weil ich dachte, es wäre besser so. Aber es fühlt sich nicht besser an.“ Mir fiel auf, dass obwohl Christine wahrscheinlich seinen Namen gerufen hatte, ich ihn trotzdem irgendwie nicht mitgekriegt hatte.
 

Kollektives Seufzen. „Euer Geseufze bringt mich auch nicht weiter. Was soll ich denn jetzt machen? Er hat mich sogar nochmal am Rücken berührt!“ Teresa schüttelte den Kopf. „Also wirklich, sonst bist du schneller wenn es um sowas geht.“ Ich sah sie fragend an. „Himmel Marie muss ich es dir buchstabieren. Du magst den Kerl.“ Die andern beiden nickten. Ich ließ den Kopf hängen. „Soweit hab ich es mir ja auch schon gedacht, aber was soll ich denn machen. Er ist schließlich in festen Händen, deswegen haue ich doch überhaupt erst vor ihm ab.“ Uns allen war meine Situation bekannt. Schließlich hatte ich ihnen nach dem Treffen mit Lost sofort alles erzählt. Sie hatten mein Problem verstanden und es deswegen tunlichst unterlassen, seinen Namen in meiner Gegenwart zu nennen. Aber es half nichts, jetzt war es passiert. Ich hatte ihn gesehen und sein Bild war wieder fest in meinem Kopf verankert. Und im nassen Zustand sieht er fast noch besser aus als trocken. Sein Oberkörper war auch nicht von schlechten Eltern. Ich meine, ich hatte ihn mir ja schon so vorgestellt aber- Halt! Schluss! Aus! So machst du es nur noch schlimmer, schallt ich mich selbst. Hoffnungslos. Verzweifelt und hoffnungslos.
 

„Ach scheiß doch auf den Typen“ Lucy riss mich aus meinen Gedanken. „Genau, wenn er dieses billige Flittchen nicht sofort für dich sitzen lässt, hat er dich auch nicht verdient“ fügte Mia hinzu. „Und jetzt komm, die anderen warten sicher schon“, endete Teresa. Ich musste lächeln. Was würde ich nur ohne diese drei wunderbaren Mädchen machen. Ich legte meine Arme um ihre Schultern und lachte. „Hach ich liebe euch Leute.“ Wir lächelten zusammen um die Wette und gingen dann in Richtung der anderen, als hinter mir eine Stimme erschallte, die ich vor zwei Sekunden noch vergessen hatte. „Rain warte mal!“ Das Schicksal musste mich hassen, davon war ich nun überzeugt.

Das Rennen um den Kuss

So trotz allem wünsche ich euch hier viel Spaß! Es ist auch ein längeres Kapitel so dass das Warten sich auch gelohnt hat.

Allerdings sind vllt auch mehr Fehler drin was ich nicht hoffe da ich das nicht mehr so gut korrigieren konnte und keinen Beta hat.

Wer sich für den Posten bewerben möchten ist herzlich Willkommen.

So und nun genug der Worte und los geht's!
 

Kapitel 6
 

Losts Sicht:
 

Ok, bemerkt hat sie mich jetzt. Darüber was danach kommt, hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Klar wollte ich mit ihr reden. Marcus hatte ja Recht, ich hatte nichts zu verlieren. Glücklicherweise kam er zur moralischen Unterstützung sogar mit. Aber was jetzt. Sie drehte sich mit einem geschockten und hilflosen Blick zu mir um, wie ein Reh, dass in die Enge getrieben wird. Wir stehen jetzt gut zwei Meter auseinander und auch sie ist nicht allein. Nervös huscht ihr Blick immer wieder zu ihren Freundinnen. Eigentlich wollte ich jetzt nicht vor allen eine dramatische Szene machen, aber Marcus stupst mich an mit einem geflüsterten „Jetzt mach schon“. Von wegen Unterstützung, er half mir gerade dabei mein eigenes Grab zu schaufeln. Verräter und das schimpft sich mein bester Freund.
 

„Ehm, also…“ setzte ich an, bringe aber keinen wirklichen Satz zustande und kratze mich im Nacken. Offenbar wird es einer der Freundinnen, die mit den roten Haaren, auch zu blöd. „Jaaa…“ Au backe, wie komm ich hier wieder raus. „Hey ich bin Marcus und was mein momentan wortkarger Freund hier versucht zu sagen, ist das er es nicht bei dem Auseinandergehen von Rain und ihm belassen möchte. Er möchte sie“ er wendet Rain den Blick zu „also dich kennenlernen und fragt sich warum du immer wegläufst.“ Gut er hat es auf den Punkt gebracht, aber musste er mich damit so bloßstellen. Als hätte ich nicht die Eier in der Hose, um das selbst zu sagen. Ich geb zu das ich Startschwierigkeiten hatte, aber das hätte ich auch alleine hingekriegt. Ich funkelte ihn an, was er nur mit seinem Sorglos Grinsen abtat.
 

Rain biss sich auf die Lippe. Mittlerweile meine ich das als ein Zeichen dafür, dass sie überlegt oder nicht weiterweiß, deuten zu können. „Also ich“ sie bricht ab, atmet tief durch und scheint sich zu fangen. Sie sieht wieder genauso aus, wie vorher als sie mich abgewimmelt hat. Entschlossen aber doch zögernd. „Ich denke einfach, dass wir nicht in unser beider Leben passen. Also wäre es doch besser, wenn wir hier wieder auseinander gehen. Ich meine, ich finde dich wirklich sympathisch, aber ich habe einfach die Ahnung, dass das nicht gut geht und das möchte ich uns einfach von vorn herein ersparen. Ist das nicht rücksichtsvoller?“
 

„Rücksichtsvoller?“ ich sah sie nur verständnislos an. Sehe ich etwa so aus, als würde ich gar nichts auf die reihe kriegen? „Wen oder was ich in meinem Leben will und wer da rein passt, habe immer noch ich zu entscheiden. Außerdem weiß man doch vorher nie wie es wird, bevor man es nicht versucht. Wieso bist du dir so sicher, dass das schiefgeht? Bereut man nicht eher die Sachen die man nicht getan hat, als die die man getan hat? Du kannst doch nicht einfach in mein Leben treten, mir meine Fehler aufzeigen und Moral Apostel spielen, um dann zu verschwinden. Das war nicht rücksichtsvoll sondern verantwortungslos. Und bei all dem denkst du wirklich ich würde so einfach locker lassen?“ Hui das war heftig. Aber es musste raus. Die Gedanken brannten mir einfach zu lange auf der Seele. Vielleicht war es etwas viel und eigentlich wollte ich das alles gar nicht sagen, noch wollte ich so laut werden. Na toll jetzt hast du doch eine Szene gemacht. Ich schlug mir innerlich die Hand gegen den Kopf.
 

Es war ein langes Schweigen das herrschte. Zu lang für meinen Geschmack, doch dann setzte sie schließlich an. „Ich…“ doch weiter kam sie nicht, den von weitem hörte ich schon „Darling!“ Oh nein nicht jetzt. „Oh nein nicht die.“ Zwei Doofe ein Gedanke. Das war definitiv der schlechteste Moment für Christine um aufzutauchen.
 

Rains Sicht:
 

Ich war mir nicht sicher was ich ihm antworten sollte. Er hatte ja Recht. Er hatte mit alledem verflucht nochmal Recht. Aber ich kann ja schlecht zu ihm sagen: der einzige Grund warum ich wirklich vor dir abhaue, ist weil ich kurz davor bin mich in dich zu verlieben und du mir nur das Herz brechen wirst. Nein das ging nicht. Irgendwie war ich in diesem Moment dankbar das Christine aufgetaucht ist und mich aus dieser Lage gerettet hatte. Vielleicht gab sie mir die Chance nochmal abhauen zu können. Obwohl er ja meinte, dass er nicht locker lassen würde und es lag auch überhaupt nicht in meiner Natur wegzulaufen, aber im Moment sah ich keinen anderen Weg. Gott ich wünschte mir ja sogar das er nicht locker lassen würde aber- Aaaaaah das ist so scheiß kompliziert!
 

„Darling ich hab dich schon überall gesucht“, hörte ich sie zu Lost sagen. Gott wie konnte er es nur solange mit ihr aushalten. Ein Blick auf ihren modelschlanken Körper und wie sich ihr Busen perfekt im Bikini abzeichnete, erinnerte mich wieder an seine Gründe. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und er ließ es geschehen. Am liebsten hätte ich sie wegeschubst und mich dorthin platziert. Ich schüttelte den Kopf. Solche Gedanken helfen dir auch nicht weiter. Gerade als ich mich umdrehen wollte und meine Mädels fragen wollte, ob wir gehen sollen, faste mich Christine ins Auge und schrie erschrocken auf. „Oh mein Gott Schatz, was machst du denn mit dieser Lesbe hier?! Wirst du etwa von der verfolgt?!“ Gott lass Hirn regnen! Es war einer der Lieblingssprüche meiner Zeichner-Freundin und mein erster Gedanke nachdem Christine das aussprach. Hatte sie mir das letzte Mal denn nicht zugehört, oder ist es einfach nicht in ihrem Kleinhirn angekommen, weil es sich weder um Schuhe noch Kosmetikartikel handelte. „Iiih is ja voll unnatürlich“, stimmten ihre beiden Anhängsel Dumm und Dümmer mit ein. Ich bin eigentlich kein Mensch der vorschnell urteilt, aber hier ging es nicht anders.
 

„Christine!“ herrschte Lost sie an, dem das offenbar doch zu missfallen schien, was seine Freundin da abzog. Aber ich kann mich sehr gut selbst verteidigen. „Christine richtig?“ Sie sah mich abschätzend an. „Hatte ich bei unserer letzten Begegnung nicht klargestellt, dass ich keine Lesbe bin und dass nur ein Witz war. Selbst wenn, ist das weder eklig noch unnatürlich!“ Leute die sowas sagten, hasste ich wirklich. Sie waren einfach nur dumm und hinterwäldlerisch. „Tse ja klar. Damit willst du dich doch nur verstecken, um nicht zu zeigen was du und deine anderen Lesbenfreundinnen seid: widerlich.“ Sie wandte sich wieder an Lost, der schon sichtbar das Gesicht verzog und begann seine Muskeln anzuspannen. „Wie kannst du dich nur mit solchen Leuten abgeben. Wer will schon etwas mit dicken, ungepflegten Homos zu tun haben. Die sind einfach nicht unsere Liga“, säuselte sie ihm zu.
 

Ok jetzt war ich raus. Dick? Ungepflegt? Das eine war ich nicht mehr, das andere war ich nie. „Oh bitte, als ob das nicht jeder sehen würde.“ Die Anhängsel nickten. „Du hast überall Narben auf deiner Haut. Und die Streifen bekommt man nur wenn man schwanger, oder fett war. Als Lesbe kannst du nicht schwanger werden, also warst du mal sehr fett.“ Sie ließ von Lost ab, ging ein paar Schritte auf mich zu und baute sich vor mir auf. „Nur jemand der seinen Körper nicht pflegt und schätzt wird so. Egal wie viel du jetzt auch abgenommen hast, es wird nicht lange dauern, dann bist du wieder dasselbe Nilpferd wie vorher. Wie du die Dinger allerdings am Rücken bekommen hast, versteh ich auch nicht. Du musstest ja wirklich Dimensionen gehabt haben.“ Sie fing an zu lachen, genau wie ihre Freundinnen und die Typen hinter denen. Nur Marcus und Lost blieben still. Doch ich sah die Wut in seinen Augen. Er stand wohl kurz vor einer Explosion, weshalb Marcus ihn am Arm packte, um ihn fest- oder abzuhalten.
 

Ich verfiel in eine Starre. Oh nein sie haben sie doch gesehen. Man sah sie. Das wollte ich nicht, genau das wollte ich verhindern! Ich wandte mein Gesicht dem Boden zu und meine linke Hand fuhr über meine Risse. Ich wollte weg, einfach nur weg. Mein Stolz sank immer weiter und ich konnte nichts dagegen tun. Da spürte ich eine Hand auf meinen Rücken. Kurz wandte ich Lost meinen Blick zu, bevor ich mich dann zu Teresa drehte. Sie sagte nichts. Musste sie auch nicht. Wir verstanden uns meist auch ohne Worte. Mia und Lucy stellten sich schließlich auch neben mich und lächelten. Plötzlich war all meine Angst fort. Mir war egal wer meine Narben sehen würde. Wer wüsste wie ich mal ausgesehen hatte. Ich hatte diese unglaublichen Mädchen an meiner Seite, meine Freundinnen die immer zu mir stehen würden. Ich musste auch lächeln und umschloss Teresas Hand.
 

„Offenbar kann dich wohl nur dein Gegenteil lieben. Ein Klappergestell und ein Nilpferd“, nahm Christine wieder das Wort auf. „Ihr seid eklig, dass ihr euch das in der Öffentlichkeit traut“, sagte eine von den anderen. „Geh bloß weg mit deinen Homoschlampen“, zischte Miss Darling mir zu. Ruckartig wandte ich ihr den Blick zu. Von Ängstlichkeit oder Minderwertigkeit war nichts mehr zusehen. Stattdessen spiegelten sich Ernst und Wut in meinen Augen. „Was hast du gesagt?“ Es war ein drohender Ton. Sie hatte sowas schon vorher gesagt, aber da hätte ich noch es auf ihre Dummheit geschoben. Ihr Lächeln verformte sich diabolisch. „Ich sagte, geh bloß weg mit deinen Homoschlampen.“ Die letzte Silbe spuckte sie beinah. Das ging zu weit! „Weißt du mir ist es egal wenn du oder deine Anhängsel mich in eurer Dummheit beleidigt, das perlt an mir ab. Aber niemand, niemand erlaube ich es so über meine Freundinnen zu reden. Ich rate dir also dich sofort bei ihnen zu entschuldigen sonst…“ „Sonst was?“ Ihr Blick voller Hohn wich nicht. Meiner wurde stattdessen nur rasender. „Sonst breche ich dir deine umoperierte Nase.“ Ich schrie sie nicht an. Mein Ton war mehr mit der Ruhe vor dem Sturm zu vergleichen und ich genoss es wie nun doch zuckte. Doch sie fing sich wieder.
 

„Tse immer auf Gewalt aus diese Kampflesben. Wie wäre es stattdessen, wenn wir das in einem sportlichen Wettkampf lösen.“ Ohne dass meine Wut wich, sah ich sie erwartungsvoll an. „Wir schwimmen gegeneinander. Ein Rennen über zwei Bahnen, was hältst du davon?“ Ich sah sie skeptisch an. Welches Ziel verfolgt sie damit. „Um was soll es gehen?“ „Was willst du denn?“ Ich brauchte nicht lange zu überlegen. „Wenn ich gewinne entschuldigen du und deine Freundinnen euch in aller Form bei uns für jede Beleidigung.“ Ich hielt ihrem herausfordernden Blick locker stand. „Einverstanden aber wer verliert muss seiner Freundin einen Kuss geben. Du wirst dir und ihr in aller Öffentlichkeit die Blöße deines Lebens geben.“ Sie nickte in Teresas Richtung. Das Mädchen schaufelte sich noch ihr eigenes Grab, wenn sie so weitermachte. Ihr Lächeln triefte bereits vor Schadenfreude, aber die Genugtuung würde ich ihr nicht geben. Ich musterte sie kurz dann wollte ich ihr auch schon die Hand geben. „Einver-„ „Warte!“ Teresa ging dazwischen und ich sah auch wie Lost von Marcus zurückgehalten wurde.
 

„Entschuldigt uns kurz“, meinte sie und zog mich etwas von den anderen fort. „Was machst du denn da?“ sie schlug mir auf den Kopf. „Hey was soll das. Siehst du denn nicht, dass das die Chance ist sie doppelt zur Schau zu stellen.“ Ich sah sie verständnislos an. „Muss ich eigentlich immer für dich das Gehirn spielen. Erst denken dann reden Marie.“ Jetzt klopfte sie mir gegen die Stirn. „Lass das!“ ich wischte ihre Hand weg. „Warum lässt du dich darauf ein, das ist doch unter deiner Würde. Sie ist dumm, lass sie dumm sein. Sowas geht dir doch sonst am Arsch vorbei.“ Sie sah mich mit ihren großen braunen Augen an. „Hierbei geht es doch nicht um mich. Hätte sie nur mich beleidigt, wäre das egal. Aber-„ ich legte meine Hände auf ihre Schultern, „sie hat euch beleidigt und das werde ich nicht akzeptieren!“ Mir war das wirklich ernst. Aber sie fing einfach an zu lachen. „Du bist echt unverbesserlich. Wir sind schon groß und können auf uns selbst aufpassen.“ Jetzt musste ich lächeln. „Also wirklich, langsam musst du doch wissen, dass ich immer auf euch aufpassen werde.“ Ich wuschelte ihr durchs Haar. „Hey!“ „Ja ich weiß das Pony“, lachte ich. Dann wurde ich wieder ernster. „Komm schon Sherlock, du kennst mich doch. Wenn es um sowas geht agiere ich nie voreilig. Aber du weißt wie ich schwimme und siehst ihren Körperbau. Sie ist schmal gebaut, nicht besonders muskulöse Arme, schmaler Rücken, keine ausgeprägte Brustmuskulatur. Sie ist Leichtathletin das sieht man an ihren Beinen. Wer hat da den Vorteil.“ Sie seufzte. „Natürlich ist mir das nicht entgangen. Dazu verleitet ihre enorme Überheblichkeit sie zu Selbstüberschätzung und damit zu Fehlern. Du hast den Vorteil. Du kennst ja auch das Becken besser, außerdem vermute ich nicht, dass sie sich aufgewärmt hat.“ Sie warf mir ein Lächeln in dem eindeutig der Schalk wohnte zu. „Und selbst wenn, hat sie sich mit dieser Wette ein Eigentor geschossen.“ „Ja auch das ist mir nicht entgangen Watson.“ „Natürlich natürlich. Dir entgeht ja auch nichts, ich vergaß.“ Sie knuffte mich in die Seite. „Ok ok. Aber jetzt mal Ernst. Ich verspreche dir ich werde dieses Rennen nicht verlieren.“ Sie verdrehte die Augen. „Du freust dich drauf, wie könnte es auch anders sein. Na gut ich kann dich eh nicht davon abhalten, also mach was draus.“ Ich schlug ihr auf die Schulter und lachte.
 

Wir gingen zurück zu Christine, die immer noch auf meine Antwort wartete. „Und hat dich deine Liebste gelassen Nilpferd?“ Sie zog eine Augenbraue hoch. Ich nahm ihre Hand und drückte sie so fest ich konnte, was sie zum Quietschen, Teresa zum Kopfschütteln, Lucy und Mia zum kichern und Marcus und Lost, wie auch mir ein Grinsen entlockte. „Abgemacht.“ Ich bleckte innerlich die Zähne. Die wird noch ihr blaues Wunder darüber erleben, was Nilpferde alles so können.
 

Losts Sicht:
 

War das wirklich eine gute Idee? Ich meine, ich hätte es ja auch nicht verhindern können. Rain sah sehr entschlossen aus. Aber so wie Christine aussah hatte sie noch irgendwas vor. Sie war zwar dumm, aber sie konnte trotzdem sehr hinterlistig sein. Oh Gott hoffentlich geht das alles gut aus. Wir gingen in Richtung des Sportbeckens. In der Zwischenzeit kamen wohl noch ein paar andere Freunde von Rain an, die sogleich von der Rothaarigen aufgeklärt wurden. Währenddessen schritt sie neben Christine her. Man konnte die Spannung förmlich spüren. Als wir angekommen waren legten sie nochmal die Regeln fest. „Wir schwimmen 50 Meter im Kraul.“ „ Und wer macht den Schiedsrichter?“ fragte Rain. Berechtigte Frage. Es musste schließlich jemand sein der fair war. Ergo waren sowohl Rains, als auch Christines Freunde ausgeschlossen, da bei ihnen die Gefahr des Schummelns größer war. Ich würde mich auch nicht freiwillig melden, da ich vielleicht zu einer Fehlentscheidung neigen würde. Also schlug ich den einzigen vor, von dem ich sicher war, dass er egal was passieren würde immer fair entscheiden würde. „Ich denke Marcus sollte Schiedsrichter sein.“ Alle sahen erst mich dann ihn ein. Er zuckte mit den Schultern und Christine nickte zustimmend. Rain musterte ihn erst ein paar Sekunden und stimmte dann auch zu.
 

„Mist ich hab meine Schwimmbrille irgendwo liegen lassen“, rief dann Rain. Aus dem Augenwinkel sah ich Christines Freundin grinsen, oder hatte ich mir das eingebildet. „Keine Sorge ich denke Leo hat zwei dabei“, meinte Christine und einer der Wackeldackel-Kerle nickte und lief zu den Umkleiden. Irgendwie war mir das Ganze nicht so geheuer, aber noch hielt ich mich mit meinen Vermutungen zurück. Als er wieder kam gab er beiden eine Brille und sie stellten sie sich auf jeweils einen Startblock. Rain stand ganz außen, Christine einen weiter innen und Marcus hinter ihnen bereit das Startsignal zu geben. Wir stellten uns alle an die Seite, um das Spektakel zu beobachten. Rains Leute rechts und Christines links von mir. Ich stand irgendwie in der Mitte, weil ich mich bei beiden Lagern irgendwie nicht wohlwühlte. Beide standen nun auf den Startblöcken bereit. Christine gebückt, Rain in einer nahezu Profihaltung, wie man sie von echten Schwimmern kennt. Marcus gab die Zeichen zum Start. „Auf die Plätze-„ Moment. „Fertig-„ Wie eine echte Schwimmerin? „Los!“
 

Sie sprangen ins Wasser und bei mir fiel der Groschen, nachdem ich Rains ersten Zug sah. Sie ist eine Schwimmerin. Natürlich du Vollhorst. Sie liebt doch das Wasser so sehr, was für eine Sportart sollte sie sonst betreiben. Ich ohrfeigte mich selbst. Innerlich natürlich. Kein Wunder, dass sie die Wette ohne zu zucken angenommen hat. Das hieß doch das sie eindeutig im Vorteil war oder? Ich sah wieder zu beiden aufs Wasser, als mich ich zwei Geräusche in meiner Trance wahrnahm. Ja Rain hatte es schon wieder geschafft. Wie damals im Regen stellte ich auch hier fest, dass das Wasser einfach zu ihr gehört. Es scheint als würde sie mit dem Wasser verschmelzen, anstatt gegen es zu schwimmen. So grazil, so leicht. Wunderschön, derselbe Gedanke wie damals. Aber zurück zur Realität, so schwer es mir auch bei diesem Bild fällt.
 

Rains Seite schien sich Sorgen zu machen. „Oh nein sie fällt zurück!“ meinte die Dunkelhaarige. „Wenn das so weiter geht, kann sie den Vorsprung nicht mehr aufholen“, meinte die Rothaarige. „Ich dachte sie wäre Schwimmerin? Warum fällt sie dann soweit zurück?“ fragte einer der Jungs. Sie sprachen wahre Worte. Der Abstand zwischen den beiden wurde größer, was auch mir Sorgen bereitete. Mein Puls erhöhte sich schlagartig und auch mein Mund wurde vor Aufregung zusehends trockener. Von Christines Seite hörte ich kichern. „Wenn sie jetzt schon so schlecht ist, hätten wir ihre Brille gar nicht manipulieren brauchen.“ Was?! Diese miesen Schlampen. Ich musste was tun es Rain sagen, oder Marcus. Er konnte das Ganze doch wegen sowas abbrechen.
 

Gerade als ich los wollte, sprach Rains Freundin, mit der sie sich eben beraten hatte. Ich wunderte mich sowieso schon die ganze Zeit, wieso sie so ruhig bleiben kann. Sie verzog die ganze Zeit keine Miene und stand mit verschränkten Armen vor dem Becken. „Keine Sorge, sie schafft das schon. Das hier ist zwar ein Kurzstreckenrennen, dennoch muss man sich seine Kräfte einteilen. Mal sehen wie lange Christine noch durchhält.“ Sie sagte das so ernst, dass ich jedes Wort glaubte. Das war also alles Taktik. Mein Gott ob ich dieses Mädchen wohl jeh durchschauen werde, fragte ich mich selbst.
 

Ich beruhigte mich etwas und beobachtete weiter das Geschehen. Sie kamen an den Wendepunkt und da war ich mir sicher das Rain eine Schwimmerin war. „Bei so ner Wende muss es ja so sein“, seufzte ich und schüttelte den Kopf. Sie macht es aber auch spannend. Die Wende brachte sie wieder ein gutes Stück näher zu Christine. Es wollte sich bereits ein siegessicheres Lächeln auf meine Lippen legen, als es passierte.
 

„Scheiße!“ „Oh nein die Brille.“ Christine hatte es also wirklich gewagt zu schummeln. Sie hatte die Brille manipuliert, dass jetzt anscheinend Wasser reinlief, was Rain die Sicht nahm. Und ich Idiot hab es nicht verhindert! Sie verlangsamte sich kurz deswegen. „Rain!“ schrie jemand und ich brauchte etwas bis ich bemerkte, dass ich es selber war. Mein Herz raste. Nein nein nein, komm schon! Sie muss einfach gewinnen! Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich konnte kaum noch hinsehen.
 

„Beruhigt euch“, rief dann Rains Freundin. Wow hätte nie gedacht, dass die laut werden könnte. „Sie kann das. Sie kann blind schwimmen. Vertraut ihr, sie schafft das. Sie kann das.“ Sie sagte das mit viel Nachdruck, auch wenn es eher so klang, als wollte sie sich selbst nochmal davon überzeugen. Auch wenn sie ihrer Freundin komplett zu vertrauen schien und auf sie setzte, sah ich dennoch, dass ihre Haltung angespannt war. Als würde sie auf den letzten Metern die Luft anhalten und ich tat es ihr gleich. Von beiden Seiten waren nun Anfeuerrufe zu hören, als die letzte Hälfte der Bahn in Sicht war. Mir war jedoch schon vorher aufgefallen das Christine anscheinend langsamer wurde. Die Taktik hätte sich also ausgezahlt, aber mit dieser Brille? Ihr geht also wirklich die Puste aus. Ein schadenfrohes Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht. Aber ob das reicht, dachte ich unsicher. Dann passierte es. Rain verringerte den Abstand immer mehr. Wurde schneller und schneller. Links wurden die Augen groß, während rechts jetzt noch lauter wurde. Auch ich konnte mir einen Anfeurerruf nicht verkneifen. Und dann kam das Ziel. Rain schien vorbei zu ziehen und mir blieb das Herz stehen, als ich sah wer gewonnen hatte.
 

Rains Sicht:
 

Ich stand jetzt also neben ihr auf dem Startblock. Die Brille saß etwas komisch, aber das störte nicht weiter. Wir stellten uns auf. Natürlich wusste ich eine bessere Position, als sich nur zu bücken. Christine schüttelte den Kopf. „Wir sehen uns am Ziel“, sagte sie grinsend zu mir. „Ich hoffe dir gefällt mein Hintern“, antwortete ich ihr. Dann gab Marcus das Startsignal und ich drückte mich ab. Alle Konzentration lag nun auf meinen Zügen. Auch wenn ich gegen sie wohl nicht alle benötigte, machte ich es trotzdem. Hochmut kommt schließlich vor dem Fall. Sie tauchte wie erwartet früher auf als ich und verfiel in einen Zweierzug. Ich war noch länger unter Wasser und hatte somit einen kleinen Vorsprung. Als ich dann auftauchte, ging ich in den Viererzug. Dennoch ließ ich mich etwas hinter sie fallen. Ich hatte die Außenbahn, also war es für mich schwerer. Deshalb wollte ich keine Kraft verlieren. Ich brauchte meine ganze Kraft für den Sprint zum Schluss.
 

Ich lag nun ungefähr eine Körperlänge hinter ihr. Die Geräusche von außen nahm ich Unterwasser nicht war. Ruhig bleiben, Konzentration. Du kommst locker an ihr vorbei, sagte ich zu mir selbst. Das aufwärmen hat sich wirklich gelohnt, auch wenn ich es nicht bewusst für das hier gemacht habe. Gleich waren wir am Wendepunkt. Und jetzt musste ich überlegen. Gehe ich das Risiko ein und versuche eine Rollwende, obwohl die selten bei mir klappt und ich sie schon lange nicht mehr geübt habe. Oder nehme ich die normale Wende und gehe auf Nummer sicher. Der Vorteil bei der Rollwende war, dass ich mich stärker und flüssiger abstoßend könnte, was mir wertvolle Sekunden und Meter einbringen würde, wenn sie denn klappt. Ich war hin und her gerissen. Gleich war der Moment da, was sollte ich tun. Ich entschied mich auf meinen Bauch zu hören und das Risiko einzugehen. Und sie gelang mir tatsächlich. Zwar nicht perfekt aber immerhin, was mich Christine ein gutes Stück näher brachte. Grinsend wollte ich nun auf volle Power umschalten und in den Zweierzug wechseln, um mehr Luft zu bekommen, als es passierte. Die Gläser der Brille lösten sich leicht und Wasser rann in sie, was mich blind machte und mich verlangsamen ließ. Dieses Miststück ist also doch gar nicht so dumm. Aber so leicht ließ ich mich nicht unterkriegen. Ich konnte, wenn es darauf ankam, auch blind schwimmen. Also schloss ich die Augen und gab alles was ich hatte.
 

War das Lost? Ich hätte schwören können, dass er meinen Namen rief. Egal konzentrier dich. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, dass mir die Ohren dröhnten und mein Puls beschleunigte sich immer mehr. Meine Atmung wurde schnappender, dennoch stieß ich meine Arme weiter heftig in das Wasser. Am Anfang ließ ich sie immer mehr gleiten, wie um eins mit dem Wasser zu sein. Gegen Ende wurde es dann meistens etwas rabiater. Es war schwierig und ich wusste, dass ich mir zum Schluss die Hände anhauen würde, aber das war mir egal. Hoffentlich geht die Taktik auf und sie wird jetzt langsamer, weil ihr die Kraft fehlt.
 

Ich wollte gewinnen, ich musste gewinnen. Komms schon, komm schon! schrie ich mir selbst zu, um mich weiter anzuspornen, als ich auch meine Freunde hörte. Sie spornen dich an, sie vertrauen dir also los. Schwimm gefälligst als wenn der Teufel hinter dir her wäre, hörte ich meinen Vater im Kopf. Das hatte er immer zu mir gesagt, um mich weiter anzuspornen. Es war nun mal so, im Sport waren Können, Taktik und Kraft das eine. Aber meistens gewinnt immer derjenige, der den größeren Willen hat. Und sei dir sicher Schlampe, den habe ich! Mit aller Kraft zog ich hoffentlich an ihr vorbei, holte alles raus was ich noch hatte, bis meine Finger hart an der Schwimmbadkante anschlugen. Es tat total weh, dennoch wollte ich mich erstmal meinen Lungen widmen. Ich drückte mich also heftig aus dem Wasser, atmete tief ein und bekam verschwommen mit wie Christine neben mir ankam.
 

Riesige Freude baute sich in mir auf, was ich auch mit einem Lachen zum Ausdruck brachte, ehe ich mich zum Abkühlen zurück ins Wasser fallen ließ. Ich hatte es geschafft, so wie ich es Teresa versprochen hatte. Ich versuchte sie nach dem zweiten Auftauchen auszumachen. Immer noch nach Luft schnappend, fand ich sie schließlich. Sie lächelte und klatschte leicht. Ich grinste zurück, zwinkerte und warf ihr dann einen Luftkuss zu. Sie schüttelte nur den Kopf, ehe ich aufs Wasser schlug und „Fuck Yeah!“ rief. Dann hievte ich mich aus dem Wasser und richtete mich auf. Ich sah meine Freunde auf mich zu laufen und lächelte. Dann stemmte ich meine Hände in die Hüften bevor ich mich zu Christine umdrehte und ihr meine Hand anbot. Egal was war, ich war eine faire Sportlerin.

Wettschulden sind Ehrenschulden

Ei ei ei da bin ich wieder. man ich schreibe diese Kapitel echt immer auf den letzten Drücker. Gomen!!!

Außerdem werde ich demnächst Umziehen und ein Praktikum anfangen. Ich hoffe trotzdem das ich nicht länger als ich sowieso schon brauche brauchen werde.

So dann viel Spaß!
 

Kapitel 7
 

Losts Sicht:
 

Himmel dieses Mädchen raubt mir noch den letzten Nerv. Ich stieß heftig die Luft aus und legte meine Hand an die Stirn. Sie hatte gewonnen und ich war unendlich erleichtert. Ihre Freunde liefen auf sie zu und umarmten sie heftig. Nachdem auch die mit gesenktem Kopf laufenden Freunde Christines an mir vorbei waren, setzte auch ich mich in Bewegung. Das Lächeln konnte ich nun nicht mehr verbergen. Ich sah das Rain Christine aus dem Wasser helfen wollte, doch die schlug ihre Hand weg und wartete bis ihre Freundinnen kamen. Klar wenn ich so geschlagen worden wäre, würde ich einen weitere Schande auch nicht riskieren. Oh und jetzt kommen noch die Wettschulden. Wenn Christine jeh herausfindet das ich mich über ihre Niederlage freue, reißt die mir den Kopf ab. Aber das war es mir wert.
 

„Schön du hast gewonnen!“ keifte Christine dann Rain an, als sie endlich aus dem Wasser war. Sie atmete immer noch sehr schnell. Nachdem sie Rain noch einen vernichtenden Blick zuwarf, drehte sie sich um und war im Begriff zu gehen. „Moment! Du schuldest uns noch etwas“, rief Rain daraufhin. Tja so leicht kommst du bei der Frau nicht davon meine Gute.
 

„Was soll ich dir schulden?“ zischte Christine. „Wir hatten eine Wette abgeschlossen. Wenn du verlierst, entschuldigen du und deine Freundinnen dich bei uns für alles was ihr zu uns gesagt habt.“ Sagte Rain ruhig und verschränkte dabei die Arme. „Außerdem muss die Verliererin ihrer Freundin einen Kuss geben“, fügte ich hinzu. Christine drehte sich zu mir. Ihr Blick wechselte von entsetzt zu unsagbarer Wut. Ich hielt ihm stand. „Rain hat eindeutig gewonnen. Also Christine Wettschulden sind Ehrenschulden.“ Marcus grinste sie offen an, während ich es mir noch verkniff. „Los wir warten“ schloss die Rothaarige daraufhin. Sie musterte Christine. Diese sah uns allen abwechselt in die Augen und wartete wohl darauf, dass zumindest ich sie doch noch irgendwie verteidigen würde. Aber das würde nicht passieren.
 

Rains Sicht:
 

Ich wartete ab. Sie war nicht doof und hatte unsere Wette sicher nicht vergessen. Und wenn sie gewonnen hätte, wäre sie sicher schadenfroh darauf eingegangen. Doch nun wurde ihr die Schmach zu teil. „Du hast sicher irgendwie geschummelt! Ein Nilpferd wie du kann nie im Leben schneller sein als ich.“ Ok langsam strapazierte sie hier wirklich meine Nerven. „Erstens gehören Nilpferde zu den Tieren, die obwohl sie auch an Land leben, die meiste Zeit im Wasser leben und sich deshalb dort besonders agil und auch schnell bewegen können. Zweitens liegt es an unserem verschiedenen Körperbau und der Tatsache das ich Schwimmerin bin, dass ich im Vorteil war. Und drittens die Einzige die hier geschummelt hat, bist du, indem du meine Brille beschädigt hast.“ Zum Ende hin wurde ich lauter, um ihr ihre Dummheit zu verdeutlichen und das sie sich nicht rausreden konnte.
 

Ihr klappte der Kiefer runter. „N-Na und“, fuhr sie mich an. Sie leugnete es nicht mal. Ich schüttelte innerlich den Kopf und verdrehte die Augen. Wie sagte man so schön, dumm fickt gut. Aber Lost hat ja schon betont, wie gut sie war. Ich sah ihn an und bis mir auf die Lippe. Eine schlechte Angewohnheit die ich nicht lassen könnte. Aber er hält in dieser Sache definitiv zu mir. Genauso wie sein Freund. Offenbar stand der kein Stück unter Christines Fuchtel. Wer weiß vielleicht würde er es auch schaffen Lost komplett von ihr weg zu kriegen. Er war jedenfalls auf dem besten Weg, denn der Blick den er ihr schenkte, hieß keineswegs, dass er sie verteidigen würde. Das verlieh mir ein kleines Lächeln.
 

„Du willst dich doch nur rausreden!“ Ich wandte gezwungener maßen Christine wieder meine Aufmerksamkeit zu, die mich weiterhin anbellte. „Du würdest dich das nämlich selber nicht trauen, weil dann alle sehen würden wie oberpeinlich und eklig du bist!“ So jetzt reicht’s, der Faden war endgültig gerissen. Doch anstatt sie anzuschreien, was mein eigentlicher Plan war, blickte ich kurz Teresa an, ging dann langsam auf Christine zu und blieb ganz nah vor ihr stehen. Meine ganze Haltung drückte Bedrohung aus was ihre Freunde zurückweichen und sieh schwer schlucken ließ. „Ach ja“, grinste ich sie teuflisch an. Christine nickte, dennoch schien Angst in ihren Augen zu glitzern.
 

„Teresa meine Liebe, darf ich dir einen Kuss geben?“ ich wandte meine Blick keine Sekunde von ihr. „Wenn es unbedingt sein muss“, seufzte Teresa ergeben. Ich wusste, dass sie nicht so scharf drauf war, aber auch sie wollte Christine das Maul stopfen. Erst jetzt drehte ich mich von ihr weg und ging auf Teresa zu. Ich legte meine Hand auf ihre Wange und spürte alle um mich herum die Luft anhalten. Ich lächelte und gab ihr dann einen Kuss auf die andere Wange, ehe ich mich wieder aufrichtete und Christine ansah.
 

„Diesmal schummelst du! So war das nicht abgemacht.“ Diesmal schüttelte ich den Kopf wirklich. „Teresa ich bin es langsam leid, würdest du es ihr bitte erklären“, bat ich sie, weil ich langsam nicht mehr konnte. So viel Beschränktheit war einem irgendwann zu viel. Wie hat er das nur zwei Jahre lang ausgehalten?
 

„Die Wette besagte einen Kuss, spezifizierte aber nicht was für einen. Somit erfüllt ein Kuss auf die Wange alle Rahmenbedingungen der Wette“, erklärte sie. Ich musste mich echt zurückhalten zu lachen, wusste ich doch genau, dass sie so viele Fremdwörter mit Absicht gewählt hatte. Man mochte es ihr nicht ansehen, aber dieses Mädel hatte es faustig hinter den Ohren. Die Verwirrung auf Christines Gesicht war deutlich zu sehen. Oh Gott ich kann nicht mehr.
 

„Ihr habt nur ein Kuss gesagt, nicht was für ein Kuss“, stellte dann Lucy nochmal für alle klar. Offenbar war auch sie langsam davon genervt. Wer konnte es ihr verübeln. Christine knirschte mit den Zähnen, entschuldigte sich aber dann brav mit ihren Freundinnen bei uns. Dann ging sie zu einer von ihnen und drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange. „Zufrieden“, rief sie mir dann zu. Ich grinste triumphierend. „Ja“, war alles was ich verlauten ließ, bevor sie sich umdrehte und mit ihren Freunden stampfend die Halle verließ.
 

Wir brachen alle in schallendes Gelächter aus, bevor sie dann um mich herum anfingen zu klatschen und mir zu dem gelungenen Sieg gratulierten. Ich strahlte über beide Ohren. Als ich mich dann umdrehte, bemerkte ich das Lost und Marcus noch immer da standen. Auf was sie wohl noch warteten?
 

Lost kam dann auf mich zu, während Marcus mir anerkennend zunickte und auch kurz klatschte. Sympathischer Typ dachte ich, bevor ich mich wieder auf das vor mir konzentrierte. Ich kam ihm etwas entgegen. Dann standen wir da und ich wartete darauf was er sagen würde. „Glückwunsch zu deinem Sieg, du hast es ihr echt gezeigt“, lächelte er mich dann an. Stark bleiben, ermahnte ich mich. „Müsstest du nicht eigentlich sauer sein? Immerhin hab ich hier deine Freundin vorgeführt.“ Das wunderte mich schon länger, weshalb ich einfach fragen musste. Er schüttelte den Kopf. „Nein sie hat es verdient. Jemand musste ihr mal ihre Dummheit vor Augen führen und du hast das auf einem ziemlich beeindruckenden Weg geschafft. Das was sie gesagt hat, war einfach nicht richtig und hättest du dich nicht gewährt, wäre ich ihr garantiert über den Mund gefahren. So ne scheiße kann sie einfach nicht bringen.“ Ich merkte wie er sich anspannte.
 

„Keine Sorge man hat dir angemerkt das du nicht mit ihr einverstanden warst.“ Ich erwiderte sein Lächeln. „Und was wird jetzt aus uns?“ Ich runzelte völlig unvorbereitet auf diese Frage die Stirn. „Wie uns? Ich meine du bist doch noch- also mit ihr…?“ „Vergiss sie. Nach der Aktion will ich definitiv nichts mehr mit ihr zu tun haben.“ Er wirkte sehr ernst und machte eine wegwischende Bewegung. Ich war erstaunt. Gut ich hatte mir schon sowas gedacht, besser gehofft. Schließlich war er ja nicht blöd, dennoch machte mein Herz dabei einen kleinen Hüpfer.
 

„Also Rain, so schön ich diesen Namen auch finde, ich möchte endlich deinen echten wissen und dich kennenlerne. Und sei dir sicher, dass ich nicht so schnell locker lasse.“ Wieder wirkte er sehr ernst und ich rang mit mir. Jetzt hatten wir doch irgendwie eine Chance, da er Christine ja abservieren würde. Aber ich wollte auch nicht die Lückenbüßerin sein. Auf gar keinen Fall. Ich sah ihn unsicher an und er seufzte. „Gut da du partout nicht den Anfang machen willst, fang ich eben an.“ Er atmete nochmal tief durch, während mein Herz immer schneller schlug.
 

„Hi. Mein Name ist Jonas Rennings und ich würde dich wahnsinnig gerne kennenlernen“, schloss er dann. Oh mein Gott er hatte es tatsächlich getan. Was sollte ich tun, ihm antworten? Aber dann könnte ich mich definitiv nicht mehr vor ihm schützen. Ich biss mir auf die Lippe, während er mich abwartend musterte. Er stieß nochmal einen Seufzer aus und ließ die Schultern hängen. Geschlagen wollte er sich umdrehen. Willst du das wirklich, das er geht? fragte ich mich selbst. „Nein warte ich-„ sprach ich daraufhin meine Gedanken laut aus. Er drehte sich wieder zu mir einen Hoffnungsschimmer in seinen Augen.

Ich streckte ihm die Hand entgegen. „Hi. Mein Name ist Marie Leren und ich würde dich auch gerne kennenlernen.“ Er nahm meine Hand und drückte sanft zu. Sein Lächeln ließ mich komplett zerfließen. „Schön dich endlich kennenzulernen Marie. Diesmal lass ich dich bestimmt nicht einfach so ziehen.“ Ich wollte gerade etwas erwidern, als ihn Marcus rief. „Ich störe ja nur ungern das Zusammenfinden, aber wir müssen los. War mir eine Freude euch kennenzulernen.“ Er lächelte mich freundlich an, sah dann zu meinen Freunden, wobei ich fand, dass sein Blick doch verdächtig lang an Mia hängen blieb.

Jonas entfernte sich von mir. „Wir sehen uns“, meinte er noch und winkte dann zum Abschied. Ich winkte ihm zurück und blieb solang an ihm hängen, bis er die Halle verließ. Ich bemerkte nicht wie sich meine Freundinnen mir näherten, bis Mia mich ansprach. „Denkst du das war die richtige Entscheidung?“ Ich drehte mich zu ihnen. „Keine Ahnung“, antwortete ich und lächelte sie offen an.
 

Losts Sicht:
 

Marie. Was ein wunderschöner Name und so passend. Er hat etwas Starkes und doch Süßes. „Gott hörst du heute auch nochmal auf zu lächeln“, riss mich Marcus aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die ganze Zeit gelächelt hatte. Aber wen juckts, ich bin eben glücklich. Also zuckte ich nur mit den Schultern und grinste fröhlich weiter vor mich hin. Marcus schüttelte nur den Kopf. „Und was wird nun aus der Diva da vorne?“ Wir waren den Weg von der Halle mit den Sportbecken zurück zu den Anderen gelaufen. Schließlich hatte ich noch etwas zu erledigen.
 

Wenige Meter vor uns stand Christine mit den anderen, immer noch sichtlich genervt von ihrer Niederlage. Ich holte tief Luft. Das könnte hässlich werden, aber immerhin waren wir sie dann los und ich konnte nach vorne blicken. Sie drehte sich zu uns als sie uns bemerkte, funkelte mich an und kam dann auf uns zu gestampft.
 

„Wo warst du solange?“ kreischte sie mir ins Ohr, dass mir fast das Trommelfell platzte. „Und warum hast du mich nicht verteidigt. Ich bin deine Freundin du mieser Versager!“ Dann wandte sie sich an Marcus. „Oder hat dir dieser Trottel wieder nen Floh ins Ohr gesetzt. Glaub nicht das ich nicht weiß das du immer schon gegen mich warst Marcus. Aber was wir haben kannst du nicht trennen.“ Sie legte ihre Arme um meinen Hals und bevor sie weitersprechen konnte platzte mir der Kragen. „Halt endlich dein verdammtes Maul!“ fuhr ich sie an und schubste sie von mir. Sie taumelte zurück und viel auf den Boden. „Er hat mir nichts ins Ohr gesetzt! Ich hatte schon viel früher vor mich von dir zu trennen.“ Ich sah auf sie herab, nur Verachtung in meinem Blick. „Du bist eine dumme, oberflächliche, homophobe und hinterwäldlerische Bitch und ich weiß nicht wie ich es so lange mit dir aushalten konnte. Das einzige was an dir gut ist, ist vielleicht der Sex. Mit diesen Eigenschaften würdest du einen grandiosen Pornostar abgeben. Aber wage es nicht nochmal etwas gegen meine Freunde zu sagen, denn dazu hast du kein Recht.“ Endlich hatte ich mir alles von der Seele geredet, was schon länger auf ihr brannte. Ich versuchte zu Atem zu kommen, da ich mich ganz schön in Rage geredet hatte. Christines Freunde wichen vor mir zurück, hatten sie doch noch nie einen Wutanfall von mir gesehen. Marcus stand mit weitaufgerissenen Augen neben mir und schien ziemlich beeindruckt von meinen Auftreten.
 

Christine kam wieder auf die Beine. „Wage es ja nicht auf mich herab zu sehen. Du brauchst mich, du brauchst mein Ansehen. Oder hat dir diese Hure bereits so sehr die Augen verdreht, dass du darüber blind geworden bist.“ Ich wollte gerade auf sie zu stürmen, als Marcus mich festhielt. „Beruhig dich, sie ist es nicht wert“, zischte er mir zu, während er sie abfällig musterte. Als ich mich wieder unter Kontrolle hatte, lies er wieder etwas locker, doch nicht gänzlich von mir ab. „Ja vielleicht hat sie das, doch sie genießt tausendmal mehr Ansehen bei mir, als du es jeh hattest.“ Ich wandte mich von ihr ab und wollte gehen. „Ich mach Schluss mit dir du Bastard! Und wenn du deinen Fehler eingesehen hast und wieder zu mir zurück willst, kannst du das vergessen!“ schrie sie mir noch hinterher. Ich lächelte leicht und antwortete ihr, ohne mich nochmal umzudrehen. „Ich habe schon viele Fehler in meine Leben gemacht, aber das hier gehört nicht dazu. Sayonnara Christine.“
 

Wir verließen das Schwimmbad Richtung unserer Spinte. Keiner hatte ein Wort gesagt, bis Marcus sich an einen Spind lehnte. „Was für ne Sorte Champagner soll ich besorgen, denn heute muss definitiv gefeiert werden.“ Er fing lauthals an zu lachen und klopfte mir auf die Schulter. „Alter ich liebe dieses Mädchen.“ Verwundert sah ich ihn an. „Wen?“ „Na diese Rain beziehungsweise Marie. Wenn sie dich dazu gekriegt hat Christines mit dieser Möderabfuhr endlich abzuschießen, feier ich sie total.“ Er grinste.
 

„Es lag nicht nur an ihr, aber sie war wohl der Auslöser“, fügte ich hinzu. Dann fixierte ich ihn nochmal. „Aber du lässt schön deine Finger von ihr klar. Die gehört mir.“ Er hob abwehrend die Hände. „Die würde ich dir nicht wegnehmen. Klar sie ist hübsch, aber wer dich so verändert, hole ich dir sicher nicht weg. Außerdem ist sie gar nicht so mein Typ.“ Sein Lächeln trug etwas an sich, was ich im Moment nicht zu deuten wusste. Aber es war mir auch egal. Meine Gedanken waren wieder bei Rain oder Marie. Hm an den Namen werde ich mich wohl noch gewöhnen müssen, aber ich denke es wird ihr bestimmt nichts ausmachen, wenn ich sie weiterhin bei ihrem Spitznamen nenne. Ich lächelte, denn ich war glücklich wie lange nicht mehr. Außerdem hatte ich seit langem wieder etwas, auf das ich mich freuen konnte. Wir sehen uns Bald wieder Rain, das verspreche ich.

Der erste Chat

Ich weiß ich weiß ich bin sträflich im Verzug. Zur Erklärung. ich habe grade ein neues Praktikum was in der Eingewöhnungszeit etwas Zeit in Anspruch nahm. Außerdem werde ich mich demnächst noch einem anderen Projekt/FF was mir sehr am Herzen widmen. Es kann also schon mal passieren das die Kapitel etwas länger brauchen werden. Gomen!
 

Aber jetzt viel Spaß bei diesem Kapitel. Ich hoffe euch gefällt die Chat Idee ;)
 

Kapitel 8 Der erste Chat
 

Rains Sicht:
 

Es dauerte nicht lange bis ich eine Anfrage bekam. Genau einen Tag. Aber selbst wenn es länger gedauert hätte, hätte ich mir keine Sorgen gemacht. Sein Blick war dafür zu ernst gewesen. Natürlich freute ich mich über die Anfrage und seine erste Chatnachricht:
 

L: Na du. Wie geht’s dir?

R: Gut und selbst?

L: Jetzt wo du tatsächlich antwortest besser ^^‘

R. Wieso sollte ich nicht antworten?

L: Naja im Schwimmbad warst du schon sehr abweisend und vorher auch so wie du immer vor mir geflüchtet bist 

R: Das war was anderes.

L: Was war denn so anders?

R: …

R: Egal das ist jetzt Vergangenheit.

R: Was machst du gerade so?

Gott gerade so gerettet. Hoffentlich lässt er es auf sich beruhen. Ansonsten hab ich ein echtes Problem.

L: Mit dir schreiben XD
 

Ich atmete erleichtert auf. Offenbar ließ er das fürs erste so stehen. Was nicht hieß, dass er es nicht später nochmal aufgreifen würde. Na gut es ist wahr, ich hab mich schwer in ihn verguckt, aber das heißt noch lange nicht das er auch so fühlt. Meine erste Beziehung soll etwas ernsteres sein. Nennt mich romantisch, aber ich verschenke mein Innerstes nicht so einfach. Und er ist gerade mal einen Tag getrennt. Gut das was die beiden hatten, kann man nun wirklich nicht als Liebe bezeichnen. Dennoch waren sie 2 Jahre zusammen. Und so gern ich ihn auch mag, werde ich sicher nicht seine Lückenbüßerin sein!
 

L: Marie?

L: Rain?
 

Das aufkommende Pling riss mich aus meinen Gedanken.
 

R: Oh. Entschuldigung. War gerade kurz abgelenkt.

L: Kein Problem

R: Oho, du benutzt immer noch meinen Spitznamen 

L: Ja wieso nicht. Gefällt er dir nicht?

R: Doch ich finde ihn toll. Einen schöneren hat mir bis jetzt niemand gegeben. 

L: Ich finde er passt einfach perfekt. Jetzt mehr denn je nachdem ich rausfinden durfte das du Schwimmerin bist.

R: Haha. Ja da hast du wohl Recht :D Fragt sich nur ob deiner noch passt. Da Christine ja jetzt weg ist? bist du ja gar nicht mehr so verloren.

L: Ja sie ist definitiv weg. FÜR IMMER! Aber den Namen mag ich trotzdem noch. Schließlich wäre ich ohne dich immer noch verloren.
 

Jetzt wurde ich rot. Ja ich wurde rot! Kommt zwar extrem selten vor, aber es kommt vor. Dieser Junge zeigt mir echt ein paar neue Seiten von mir. Soll ich das jetzt gut oder schlecht finden?
 

R: Das freut mich für dich. Dann kannst du jetzt endlich ein neues freies Leben beginnen XD Wenn er dir so gut gefällt dann bleibt er. Mir gefällt er ja auch. Ist mal was anderes und anders bzw. besonders mag ich generell lieber <3

R: Außerdem hättest du es auch ohne mich geschafft. Du hast ja Marcus ;)
 

War das Herz zum Schluss zu zweideutig? Vielleicht schon. Ich musste meinen Mädels einen Screenshot schicken. Ich musste ihnen eh über diese neue Entwicklung Bescheid geben.
 

Ma: „Bild“

War das Herz zu viel oder zweideutig?

Mi: Hm vielleicht schon.

Lu: Aber du magst den Typen ja auch.

Ma: Ja schon aber ich wollte das eigentlich nicht so direkt raushauen.

Te: Hätte mich eher gewundert wenn dus nicht so gemacht hättest.

Ma: Haha sehr witzig -.- Soll ich solche Smileys vllt lieber lassen?

Lu: Würde ich nicht machen. Ich mein schließlich magst du ihn ja und willst das vllt mal was aus euch wird.

Mi: Genau ich würde das auch nicht machen ;)

Ma: Ihr habt ja Recht. Aber ich will auch nicht seine Lückenbüßerin sein!

Te: Ich glaube nicht, dass du das bei ihm sein wirst. Dafür hat er beim Rennen zu ernst gewirkt.

Mi: Ja Christine war eher die Lückenbüßerin für dich :D

Lu: Mach dir nicht so einen Kopf. Machst du doch sonst auch nicht ;P

Ma: Ja und dann platzt wieder irgendwas aus mir raus. Teresa du sagst doch selbst immer, dass ich nicht unbedingt immer nachdenke bevor ich rede!

Te: Das stimmt.

Ma: Himmel das ist so gar nicht ich, sonst bin ich doch auch einfach immer authentisch. Außerdem soll er mich doch mögen wie ich bin oder? Der Typ macht mich echt wahnsinnig. Warum verunsichert der mich nur so? -.-

Lu: XDDDD

Ma: Was lachst du so?

Lu: Ich lache, weil du jetzt endlich mal weißt wie wir uns immer fühlen, wenn wir sowas schreiben ;D

Ma: Toll -.-

Mi: Mach dir nicht so viele Gedanken. Mach so wie dus gesagt hast und bleib du selbst.

Te. Und die Smileys kannst du ruhig lassen. Musst sie ja nicht so extrem machen.

Ma: Meint ihr?

Lu: Jahaaaa und jetzt schreib bloß weiter, sonst schöpft der noch Verdacht XP

Ma: Keine Panik, schreiben schon die ganze Zeit weiter. So doof bin ich nun auch nicht.

Mi: Gut dann mach jetzt weiter und halt uns auf dem laufenden ;P

Ma: Als würde ich das jeh nicht machen.
 

Sie hatten Recht. Jetzt war ich zum ersten Mal in der Lage, in der sie schon alle waren. Und ich war verunsichert. Vor anderen als diesen Mädchen hätte ich es nie zugegeben. Aber sie hatten Recht. Ich sollte einfach ich selbst bleiben. Mit dem Gedanken führte ich Jonas und mein Gespräch weiter.

Es war immer noch komisch diesen Namen zu sagen oder denken. Für mich war er einfach Lost.
 

R: Du weißt also, dass ich Schwimmerin bin, aber was bist du?

L: Wie meinst du das?

R: Na welchen Sport bzw. Hobby machst du so?

L: Oh. Ich spiele Badminton. Marcus und ich haben uns früher oft dazu getroffen. Vllt sollte ich mal nochmal damit anfangen.

R. Solltest du auf jeden Fall. Lass dich nie von etwas abhalten, was dir Spaß macht.

L: Und wenn es mir Spaß macht Leute zu zerstückeln XD

R: Haha sehr witzig, du weißt genau wie ich das meine.

L: Ja sorry 

L: Würdest du auch mal mitspielen?

R: Weiß nicht. Bin zwar nicht schlecht, wohl aber schwer aus der Übung. Meine Freundin Mia ist richtig gut darin.

L: Ist das eine deiner Freundinnen, die auch im Schwimmbad waren?

R: Ja. Mia war die Rothaarige. Lucy war die mit den längeren ganz dunklen Haaren. Und Teresa hab ich einen Kuss gegeben.

L: Ach ja erinnere mich. Das war echt hammerhart von dir. Ich glaub damit hast du uns alle drangekriegt.

R: Teresa wusste es schon von Anfang an. Wir sind bei sowas sehr logisch.

L: Ja das hab ich bei eurem Umgang miteinander bemerkt. Ihr kennt euch wohl schon lange.

R: Ja dieses Jahr 15 Jahre. Sie ist meine beste Freundin. Irgendwie mein Gegenpart. Aber ohne Lucy und Mia könnte ich auch nicht mehr leben. Für die drei würde ich echt alles tun 

R: Jetzt bin ich ins plappern geraten. Entschuldige.
 

Gott wie peinlich vor ihm die ganze Zeit über deine Freundinnen zu quatschen. Ich mein es ist natürlich alles wahr, was ich geschrieben habe und ich schäme mich auch nicht dafür. Trotzdem hätte ich mich vor ihm ja nicht so verquatschen brauchen.
 

L: Ist schon ok. Ich finds voll cool, dass ihr so zusammenhaltet. Ich hab leider nur Marcus. Was heißt leider nur… du verstehst was ich meine. Wir kennen uns jetzt auch schon 13 Jahre glaub ich. Marcus ist eben immer an meiner Seite geblieben, auch als meine anderen Freunde angefangen haben mich zu meiden. Auch bei Christine ist er geblieben, obwohl er die überhaupt nicht abkonnte.

R: Warum haben sie das gemacht? Also dich gemieden?

L: Ist nicht mehr wichtig.
 

Ok er hat mein Thema erstmal ruhen lassen, also lasse ich ihn auch erstmal. Er wird es mir schon sagen, wenn er will. Auch wenn es mich schon interessiert. Das hat es auch vorher schon.
 

L. Also wie siehts aus mit Badminton?

R: Hm ja vllt- Können wir ein andern mal weiterreden, meine Mutter ruft mich grad. Morgen?

L: Ja okay. Bis Morgen.

R: Bis dann. Und grüß Marcus von mir ;P

L: Vielleicht sollte ich das nicht machen

R: Wieso, eifersüchtig?

L: Tse ganz sicher nicht!

R: Haha XD Sayonnara.
 


 

Losts Sicht:
 

Jo: Hey Marcus, hast du mal nochmal Lust Badminton spielen zu gehen?

Mar: Wer bist du und wie bist du an Jonas Handy gekommen?

Jo: Sehr witzig.

Mar: XD Sorry Alter aber diesen Satz hast du glaub ich vor über einem Jahr das letzte Mal zu mir gesagt.

Jo: Ja ja ich weiß, aber jetzt wird sich so einiges verändern. Also hast du jetzt Bock oder nicht?

Mar: Klar immer. Wie wärs gleich heute Abend, wollte da sowieso.

Jo: Klingt gut, dann um 17h in derselben halle?

Mar: Jop.

Sag mal, hat dieser Sinneswandel zufällig was mit unserem hübschen Regen zu tun?

Mar: Dass du so lang zögerst sagt alles XP

Aber sag mal, wie läuft es so zwischen euch?

Jo: Gut soweit. Bis her haben wir nur ein bisschen gechattet. Aber ich wollte sie vllt auf ein Date einladen.

Mar: Gute Idee.

Jo: Meinst du? Ich mein ich will auch nicht zu direkt, oder zu schnell sein. Sie ist mir wichtig und ich wills nicht verbocken.

Mar: Du magst das Mädchen echt was.

Jo: Scheint so.

Mar: Fragen kostet nichts und wenn sie Nein sagt, wartest du einfach noch etwas ab.

Jo: Was ist wenn sie gar nichts von mir will. Also mehr als Freundschaft?

Mar: Das glaub ich nicht. Sah im Schwimmbad jedenfalls nicht so aus.

Denk einfach daran, dass sie nicht Christine ist.

Jo: Denkst du ich bin so blöd! Ich würde sie niemals wie Christine behandeln. Sie ist ganz anders, einfach…

Mar: Ich versteh schon. Also frag sie. Vllt will sie ja auch mitspielen ;)

Jo: Hab ich sie auch schon gefragt, aber sie meinte, dass sie nicht so gut ist, dafür ihre Freundin Mia umso besser.

Mar: Wer ist Mia?

Jo: Die Rothaarige.

Mar: Oh, dann mach doch ein Doppeldate draus XD

Mar: Spaß ;)

Jo: Ja ja. Ach ja ich soll dich von ihr grüßen.

Mar: Von Mia?

Jo: Nein Marie.

Mar: Oh wie liebenswert. Meine herzlichsten Grüße zurück ;*

Jo: Du bist ein Arsch und ich wusste, ich hätte das nicht sagen sollen.
 

Damit beendete ich erstmal den Chat mit ihm. Idiot. Immer das gleiche mit ihm kaum, dass ein Mädchen gut aussieht. Aber Rain lass ich mir sicher nicht wegnehmen. Wobei irgendwie glaub ich nicht das er das machen würde, aber sicher ist sicher.

Zurück zum eigentlichen Problem. Rain auf ein Date einladen. Das durchzuziehen dürfte auch nicht so einfach werden. Ich will nicht, dass sie denkt, kurz nach der Trennung einfach die „Nächste“ zu sein, aber ich will auch nicht länger als nötig warten. Ich will dieses Mädchen und das nicht nur im sexuellen Sinne. Sie ist besonders.

Ein Pling riss mich aus den Gedanken.
 

R: Hey

L: Hi

R: Was machst du gerade so?

L: Nix besonderes du?

R: Höre in die neuen Lieder von Gavin Degraw. Der hat echt ne coole Stimme :)

L: Kenne ich nicht

R: Ist jetzt auch kein soo bekannter Sänger. Ich höre eh nur gelegentlich das Mainstream Clubzeug. Meine Musikrichtungen sind eher Roch und Jazz. Und bei dir so?

L: Rock ist nicht immer so meins. Aber Jazz mag ich gerne und auch das einfache „Mainstreamzeug“ wird gerne gehört :D

R: Spricht auch nix dagegen.
 

Ob ich sie jetzt schon einfach so fragen sollte? Ich bin ewig kein Risiko mehr eingegangen, also warum nicht.
 

L: Sag mal Rain, hast du dieses Wochenende Zeit?

R: Müsste gucken, wieso?

L: Na ja wollte fragen, ob du vllt Lust hast, mit mir auszugehen?
 

So jetzt ist es raus und es gibt kein Zurück mehr. Mal sehen was sie sagt.
 

R: Ehm also ich...

L: Ja?

R: Weißt du, ich denke wir sollten erstmal nicht miteinander ausgehen. Zumindest nicht so Date mäßig.

L: Was? Aber wieso?

R: Du bist seit gerade mal 3 Tagen getrennt und ich will einfach nicht die „Nächste“ sein.

Punktlandung.

L: Aber das wärst du nicht. Du bist was ganz anderes.

R: Woher willst du das so genau wissen?

R: Ich würde mich gerne dieses Wochenende mit dir treffen, aber nur auf freundschaftlicher Basis. Ich möchte dich kennenlernen. Aber noch nichts was darüber hinausgeht. Ich mag dich wirklich, aber bei allem anderen bin ich mir einfach noch zu unsicher.
 

Bum. Das hatte gesessen. Kennenlernen ja, aber nur Freunde. Zumindest fürs erste. Aber wer weiß wann und ob sich dann noch was daraus entwickeln könnte. Ich frag mich nur warum sie so unsicher ist? Sicher nicht nur wegen Christine.
 

R: Ich hab noch keine Erfahrungen bei allem, was über Freundschaft hinausgeht.
 

Als würde eine Glühbirne über meinen Kopf angehen, machte nun plötzlich alles Sinn. Kein Wunder das sie so vorsichtig ist. Ich musste schmunzeln. Sie ist einfach kein leichtes Mädchen, das sich einfach dem nächst Besten hingibt. Irgendwie macht sie das noch etwas attraktiver. Aber jetzt heißt es erstmal zusammen reißen.
 

L: Ok verstehe.

Ich will dich auch kennenlernen. Also erstmal Freunde?

R: Freunde. Danke.

Scheint da irgendwo ein Gentleman versteckt zu sein? :D

L: Wenn ja gräbst du ihn gerade aus. Also auf was hast du Lust.

R: Hm wie wäre es Samstagvormittag im Alex. Die Waffeln dort sind der Hammer und dann können wir ja einfach ein bisschen bummeln.

L: Klingt nach einem Plan.

R: Super, ich freu mich schon *.*

L: Ich mich auch :)
 

Einige Stunden später war ich auch schon auf dem Weg zu Marcus in die Badmintonhalle. Ich musste mit ihm darüber reden.

Meine Eltern sahen mich sehr erstaunt fast schockiert an, als ich mit der alten Schlägertasche zur Haustür ging.

„Du spielst wieder?“ hatte mich nur Tobias gefragt. Ich hab einfach genickt. Er hat mich angelächelt, „Cool“ gesagt und ist dann in sein Zimmer. Ich hab mich verabschiedet und hab meine verdutzen Eltern einfach stehen lassen. Irgendwann muss ich denen auch noch die Sache mit Christine erzählen, falls sie es nicht vorher von deren Eltern erfahren. Tobias wird sich wahrscheinlich freuen, ich glaube er mochte sie genau so wenig wie Marcus. Aber meine Eltern… egal ist ja schließlich meine Sache. Marie hat Recht, es ist mein Leben und nicht das eines anderen.
 

Ich betrat die Halle, wo Marcus schon auf mich wartete. Wir zogen uns um, gingen in die Halle und machten uns mit ein paar Aufschlägen warm.

„So dann zeig mal, was du noch drauf hast“, stachelte mich Marcus lachend an. Wir spielten ein Match gegeneinander, was ich wie zu erwarten verlor. Ich war eben doch etwas eingerostet, was mein Freund nicht müde wurde mir unter die Nase zu reiben.

„Ui da is aber noch viel Training nötig.“ Ich sah ihn strafend an, während er mir lachend auf die Schulter klopfte. „Du gönnst einem aber auch gar nichts.“ Ich seufzte, während ich nach meiner Wasserflasche griff.

„Was hat der feine Herr denn diesmal auf dem Herzen?“ „Ist Sarkasmus dein neues Hobby“, antwortete ich ihm leicht gereizt. Er fing an mich mit diesem Blick zu mustern, den ich überhaupt nicht leiden konnte. Ich ergab mich dann doch und gab ihm das Futter, worauf er wohl schon den ganzen Abend wartete.
 

„Ja ich hab sie nach dem Date gefragt.“

„Und?“

„Nichts und. Sie meinte, dass sie mich zwar gerne kennenlerne würde, aber alles noch auf freundschaftlicher Basis halten will.“ Unglauben spiegelte sich in seinen Augen, den ich gut nachvollziehen konnte, stand ich doch vor ein paar Stunden in einer ähnlichen Situation.

„Hat sie auch gesagt wieso?“ Ich nickte, war mir aber nicht sicher ob ich ihm den Grund nennen sollte, oder durfte. Das war schon sehr Privat und es hat sie sicher Überwindung gekostet, es mir so offen zu sagen. Andererseits ist Marcus mein bester Freund, der es sicher niemandem sagen würde. Ich rang mit mir, was er offenbar bemerkte, denn er nickte einfach nur.
 

„Verstehe. Und was hast du geantwortet?“

„Das ich fürs erste einverstanden bin.“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Wow, was für ein Kavalier.“ Letztendlich doch komplett von seiner Art genervt, schubste ich ihn zur Seite. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, denn er fiel prompt zu Boden, was mich wiederum zum Lachen brachte. Beim Aufstehen rieb er sich sein Hinterteil. „Haha. So und jetzt Schluss mit dem Gefühlskram hier. Mal sehen ob du mich diesmal schlägst.“ Wir lächelten uns angriffslustig an.

Das erste nicht Date

Ein Monat ist das letzte Kapitel. Es tut mir wirklich so leid!!!!

Zur Erklärung: einmal hatte ich Job/ Praktikumsmäßig schon etwas mehr zu tun und leider war ich in dieser Zeit teilweise sehr uninspiriert. Deswegen ist das Kapitel auch nicht so lang und auch eigentlich nur ein Brücken-Kapitel. Die nächsten werden wieder interessanter versprochen! Ich hoffe schwer das ich für sie nicht wieder einen Monat brauchen werde ^^'

So aber jetzt wünsche ich wieder viel Spaß mit unseren zwei Lieblingen und ihrem ersten Nicht-Date ;)
 

Kapitel 9 das erste nicht Date
 


 

Losts Sicht:
 

Wir schrieben noch drei Tage miteinander, dann war Samstag. Ich war schon aufgeregt. Klar hatte ich schon Dates gehabt, aber das hier war ja was anderes. Das hier war ja eigentlich gar kein Date, ermahnte ich mich. Nur Freundschaft, Jonas nur Freundschaft. Trotzdem überlegte ich was ich anziehen sollte. Am besten ganz lässig. Normal eben sonst schöpft sie Verdacht. Ich hatte das Gefühl mich ihr wirklich vorsichtig nähern zu müssen, sonst würde ich sie bestimmt nur weiter von mir stoßen.

Dieses Mädchen war echt kompliziert. Schlimmer als jedes Buch mit sieben Siegeln. Einerseits sehr offen und direkt. Andererseits sehr überlegend und vorsichtig. Wirklich mal was anderes, wenn ich mir da die anderen Mädchen ansah mit denen ich bisher ausgegangen war. Aber schließlich mochte ich das ja auch irgendwie an ihr.
 

Wir hatten uns um 11 Uhr am Alex verabredet. Ich war pünktlich da. Wahnsinn unser erstes Treffen war jetzt schon fast einen Monat her, wenn ich so zurückdenke. Falls das hier jemals was wird, muss ich Tobias als Danke wohl nen Wunsch erfüllen. Ich schüttelte lachend den Kopf. Dabei sah ich zur Seite und sie auf mich zukommen.
 

Sie trug eine einfache dunkelblaue Hose und dunkle Boots drauf. Obenrum ein weißes Shirt mit hellgrünen Schal, goldenen Ohrringen und schwarzer Lederjacke und ner schwarzen Mütze auf dem Kopf. Leicht, modern und doch sah sie einfach gut aus. Heute hatte sie glatte Haare. Schade dachte ich, die sanften Wellen haben besser zu ihr gepasst, auch wenn das natürlich auch gut aussah. Als ich sie mir so ansah, bemerkte ich auch weitere Unterschiede zu Christine. Rain war am Oberkörper nicht nur muskulöser. Sie hatte auch mehr Kurven. Kein Nachteil, wie ich vermerkte. Verflucht Junge reiß dich zusammen. Das ist kein Date! Erstmal nur Freundschaft schon vergessen.
 

Ich atmete tief durch und ging dann lächelnd auf sie zu.
 

„Hey. Sorry für die Verspätung, die Bahn halt“, sie zuckte mit den Schultern und lächelte dann entschuldigend.
 

„Kein Problem waren kaum 5 Minuten“, gab er zurück. Dann standen sie etwas unsicher da. Scheiße die Stille ist blöd. Sollte ich ihr ein Kompliment machen? Es ist ja kein Date. Aber ein Kompliment kommt doch eigentlich immer gut, oder?
 

„Du äh, also das…, also du siehst toll aus!“ platzte es dann etwas zu laut aus mir raus. Super Jonas jetzt haben alle gerafft das du nervös bist. Collness ade. Sowas fiel mir doch sonst nicht so schwer. Ich kratzte mich am Hinterkopf. Sie sah an sich runter und lächelte mich dann wieder an.
 

„Danke“, erwiderte sie sanft. Ok vielleicht ist die Titanic doch noch nicht gesunken. Ich rappelte mich also wieder auf, öffnete die Tür und hielt sie ihr dann auf.
 

„Wollen wir?“
 

Rains Sicht:
 

Das hier war kein Date. Nein das war nicht mein erstes Date. Es war einfach ein Treffen zwischen mir und einem Jungen den ich, ja was eigentlich. Eigentlich mag ich ihn, mehr als ich oft zugebe. Ich stand ungefähr ein Stunde mit Lucy vor meinem Schrank, um zu gucken was ich anziehe. Ja ich hab sie zu einem Notfall-Meeting gerufen. Sie ist mittlerweile zu so was, wie meiner persönlichen Mode-Beraterin geworden, zumindest wenn es um Sachen geht die wirklich wichtig sind. So wie Vorstellungsgespräche, oder eben das erste Date. Aber das hier war ja eigentlich keins. Trotzdem hab ich sie angerufen und um Hilfe gebeten. Mia und Teresa haben auch Bilder geschickt bekommen. Verdammt nochmal. Das war eine blöde Idee. Aber wenn das hier ein Date sein sollte, dann hätte ich nicht gewusst, wo es hingeführt hätte. So war es einfach sicherer. Was wenn sich zum Schluss rausstellte, dass es doch nur eine Freundschaft seinerseits ist.
 

Zurück zur eigentlichen Situation. Er hatte mir ein Kompliment gemacht und hielt mir nun die Tür auf. Schon ein bisschen Gentleman, aber das muss ja noch nichts heißen. Wir setzten uns also wieder an einen kleinen Tisch in Fensternähe.
 

„Hoffentlich erinnert sich hier niemand an den Auftritt von letzten Mal“, sagte er schließlich, als wir uns gesetzt hatten. Ich musste grinsen, als ich daran dachte, wie Christine sich hier zum Affen gemacht hat. „Keine Sorge. Es war zwar etwas, was einem definitiv im Gedächtnis bleibt, aber du musst dich nicht schämen. Sie ist die einzige die hier wohl nie wieder einen Fuß reinsetzen kann.“ Ich musste lachen und er stieg ein. Puh, ok immerhin ist jetzt die Situation wieder etwas lockerer. Das vorhin war einfach zu komisch.
 

Wir bestellten uns was zu Trinken und die Waffeln. „Eine für zwei reicht. Das ist ne große Portion“, meinte ich und hätte ich es doch gelassen. Essen teilen. Nein überhaupt nicht wie ein Date, spottete ich über mich selbst. Er nickte nur. Hm, wenn ich Glück hab, ist ihm das gar nicht so aufgefallen.
 

Als unsere Getränke dann kamen, war die Situation zwar lockerer, aber keiner von uns schien so recht zu wissen, wie man ein Gespräch anfangen sollte. Schließlich hob er den Kopf und setze zum Sprechen an.
 

„Weißt du, als wir das letzte Mal hier waren, hast du mich über mein Leben und meine Träume belehrt. Aber was sind eigentlich deine?“ Wow sehr unkonventionelle Frage, aber interessant.
 

„Na ja mein Traum ist es Autorin zu werden. Sowohl Roman als auch Drehbuch-Autorin. Ich liebe es mir Geschichten auszudenken und völlig in meiner eigenen Welt zu versinken. Deswegen schaffe ich es mich sehr schnell in Figuren hineinzuversetzen und mit ihnen zu fühlen, was durchaus mal zu Gefühlsausbrüchen führen kann.“ Oh je das war zu viel, scheiße. Soviel gibt man doch am Anfang nicht über sich preis. Soviel gebe ich doch nicht über mich preis, wenn ich meinem gegenüber nicht vertraue.
 

Vertraue ich ihm denn? Eigentlich hat er sich schon viel von meinem Vertrauen verdient. Er war beim Schwimmen auf meiner Seite und ich habe ihm von meinen Narben erzählt. Er hat sie sogar berührt. Dennoch irgendwie geht das doch nicht, oder?
 

„Wow interessant. Also bist du dann wohl sehr nah am Wasser gebaut und fängst bei jeder tragischen Liebesszene im Film an zu heulen?“, lachte er.
 

Diese Aussage schrie mal wieder förmlich nach Herausforderung. „Nein das tue ich nicht. Eigentlich bin ich sogar sehr weit weg davon gebaut. Ich weine so gut wie nie“, gab ich patzig zurück und ich sah die Verwunderung in seinen Augen. Ok das war jetzt etwas zu viel, aber ich wollte nicht, dass er mich wie jedes typische Mädchen abstempelt.
 

„Und was ist mit dir?“ Gut, Themenwechsel. „Ob ich bei Filmen oft weine, na ja eher nicht“, lächelte er mich an. Ok also nahm er mir das eben wohl nicht so krumm, gut. „Nein ich meine ob du über deinen Traum nachgedacht hast?“ lachte ich.
 

Losts Sicht:
 

Mein Traum. Eine schwierige Frage. Ich hatte zwar darüber nachgedacht, aber es kam dabei nicht heraus.
 

„Nein, zumindest noch nicht.“ Ich sah sie auf ihren Lippen kauen. War sie nervös?
 

„Na ja da werden wir schon noch was finden. Ein Leben ohne Traum ist schon etwas trostlos oder?“ sie versuchte ein Lachen, aber es gelang ihr nicht wirklich. Sie war also doch nervös. Irgendwie stimmte mich das ruhiger.
 

„Ja da hast du vielleicht Recht.“ Ich stieß die Luft aus und lachte. „Aber vielleicht sollten wir dieses tiefsinnige Gespräch auf ein anderes Mal verlegen.“
 

Jetzt lächelte sie auch wieder.
 

„Ok dann kommt jetzt die übliche Fragerunde. Also, hast du Geschwister? Was hast du für Hobbys? Warst du schon mal im Knast? Das übliche halt.“ Sie grinste mir frech ins Gesicht. Ok, warum sich nicht ein wenig auf das Spiel einlassen.
 

„Ich hab einen kleinen Bruder und Hobbys fallen mir grad nicht so ein. Aber das ich im Knast war bleibt unter uns ok?“
 

„Oh ja natürlich. Alsoo ich hab ne große Schwester. Ich schreibe, lese und schaue gerne Filme. Außerdem tanze ich gerne. Ich war zwar noch nie im Knast, aber dafür Drogenabhängig, wenn wir schon unsere schmutzigen Geheimnisse miteinander teilen.“ Jetzt mussten wir beide lachen und endlich trat die Stimmung ein, die wir uns beide wohl schon die ganze Zeit erhofften. Wir redeten noch über dies und das als dann die Waffeln kamen und sie mich erwartungsvoll ansah. Ich nahm also einen Bissen und sie waren wirklich gut.
 

„Ja ich gebe dir Recht, die Waffeln sind echt der Hammer.“ „Siehst du, sag ich doch“, antwortete sie und schob sich daraufhin auch was in den Mund. Zwischendurch haben wir uns aus Spaß auch mal gefüttert, wobei ich glaube wir beide nicht wirklich mitgekriegt haben, wie das nach außen wirkt. Aber das war uns auch egal.
 

Dann kam schließlich die Rechnung. Soll ich ihr anbieten es zu übernehmen? Na ja man kann ja mal spendabel sein, dachte ich.
 

„Also ich kann…“ „Wenn du jetzt sagst das du die Rechnung übernimmst, kann ich das, auch wenn es nur Waffeln sind, nicht annehmen. So viel Geld hab ich auch noch.“ Sie zwinkerte mir zu und ich verstummte.
 

Rains Sicht:
 

Nachdem wir das Alex verlassen hatten, bummelten wir noch etwas durch die Stadt und redeten über alles und nix. Ich fand heraus, dass er aus einer wohlhabenderen Familie kommt und deshalb wohl das Unternehmen übernehmen sollte, auch wenn ihn das nie wirklich interessiert hatte. Daraufhin erzählte ich ihm, dass ich aus ähnlichen Verhältnissen komme, auch wenn ich das nach außen nicht gerne zeigte. Das war dann eine Zeit lang Gesprächs Thema Nummer eins. Er erzählte mir auch wie das Ganze mit Christine entstanden ist und wie er Marcus kennengelernt hat. Wir mussten beide sehr lachen, als ich ihm erzählte was ich und meine Freundinnen manchmal abzogen und er gab zu das er schon lange nicht mehr so gelacht hatte, wie heute mit mir.
 

Irgendwann gingen wir dann durch einen Park. Es war schon nach Mittag, was uns aber gar nicht so auffiel, bis er plötzlich aufseufzte.
 

„Oh nein bald veranstalten meine Eltern wieder eine Dinnerparty.“ Völlig auf dem Konzept gerissen sah ich ihn nur verwundert an. Er merkte offenbar gerade, dass er das auch laut gesagt hatte.
 

„Sorry ich musste nur gerade dran denken, dass meine Eltern das nächste Woche wieder veranstalten. Ja das kommt öfter vor und wahrscheinlich werde ich dann total ausgefragt wegen Christine und so. Prinzipiell hab ich es ihnen zwar gesagt, bin aber abgehauen bevor die ganze Fragerei anfangen konnte. Alleine wird die bestimmt wieder Sterbens langweilig“, meinte er und verdrehte die Augen dabei.
 

„Ach so schlimm wird es schon nicht werden“, versuchte ich ihn aufzumuntern, aber er schnaufte nur.
 

„Hast du ne Ahnung. Das ist alles immer so steif und gestellt. Meine Eltern haben auch nicht immer so Bock drauf, aber sie machen es trotzdem. Manchmal wohl eher aufgrund des Ansehens, wie meine Mutter gerne sagt.“ Wieder seufzte er und ich dachte nach. Nächstes Wochenende hatte ich eigentlich nichts vor. Ob ich ihn fragen sollte, ob ich mitkommen sollte. Vielleicht wäre es für ihn dann angenehmer. Aber sollte ich? Ich mein eigentlich waren wir ja jetzt irgendwie Freunde und da wäre das doch ok oder? Diese ständige Fragerei was ok ist und was nicht, ging mir langsam echt gegen den Strich, aber man wollte ja auch keine Missverständnisse aufkommen lassen.
 

„Ich könnte dich doch vielleicht begleiten, dann wäre sie vielleicht nicht ganz so langweilig“, meinte ich vorsichtig. Er blieb abrupt stehen und musterte mich mit großen Augen. „Das würdest du echt machen?“ ich zuckte mit den Schultern. „Klar warum nicht. Zwar war ich noch nie bei sowas, aber so schwierig wird es schon nicht sein und mit der Allgemeinen Etiquette bin ich dann doch noch vertraut.“ Ich zwinkerte ihm zu und er begann erleichtert zu lächeln.
 

„Danke dafür schulde ich die echt was.“ Ich wunk ab. Das war nun wirklich nicht der Rede wert. Nur eines beschäftigte mich noch etwas. „Muss ich irgendwas Bestimmtes anziehen?“ Er schien zu überlegen und meinte dann nur: „Definitiv schicker. Am besten im Kleid.“ „Sehr aufschlussreich danke“, meinte ich dann sarkastisch. Er lächelte nur und kratzte sich dann am Hinterkopf. „Ich werde schon was passendes finden“, erwiderte ich darauf nur Kopfschüttelnd.
 

„Aber bist du dir sicher, ich mein Christine und ihre Eltern werden auch da sein“, fügte er dann noch ernst hinzu. Ich hob nur die Augenbrauen. „Also mittlerweile müsstest du doch wissen, dass ich mich weder von der noch von ihrer Familie einschüchtern lassen werde.“ Er lachte dabei auf. „Stimmt, außerdem hast du noch mich. Ich geb dir Rückendeckung“, sagte er dann sanft und streifte dabei sacht meine Hand. Ob es Absicht war oder nicht, ließ ich offen. Als er mich dann auch noch so durchdringend ansah, überlief mich ein leichter Schauer. Da waren sie wieder, diese unfassbar grünen Augen. Es war wirklich schwer sich darin nicht zu verlieren. „Na dann kann es ja nur gut werden“, flüsterte ich beinah und lächelte.
 

Wir liefen dann einfach noch eine Weile so rum. Bis wir uns gegen drei Uhr verabschiedeten. „Es war wirklich schön heute“, meinte ich, als wir schon an der Bahnhaltestelle standen. Er nickte. „Ja das war es wirklich, ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß, wie mit dir heute. Wie wäre es wenn wir das nächste Woche wiederholen. Am Mittwoch hätte ich Zeit?“ Ich lächelte und nickte eifrig, als auch schon die Bahn vor uns hielt. Grade als ich die Hand hob und mich umdrehte, zog er mich nochmal zu sich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Meine Augen wurden groß, als er in mein Ohr „À mercredi“ flüsterte. Dann ließ er mich los und ich taumelte Rückwerst in die Bahn. Durch die Scheibe sah ich ihn nochmal an. Er lächelte und winkte. Ich winkte zurück, war aber etwas überfordert aufgrund des Kusses. Hatte er eine Bedeutung?
 

Jetzt musste ich dringend meinen Mädels Bericht erstatten.
 


 

À mercredi: bis Mittwoch 

Die Dinner-Party

Mitte Oktober 2015
 

Rains Sicht:
 

Ich hatte meinen Mädels Bericht erstattet. Es wurde lange diskutiert, aber dennoch kam nichts dabei raus, was dieser Kuss bedeuten sollte, also beließ ich es erstmal dabei. Am Mittwoch gingen wir wieder auf ein Nicht –Date und wieder hat es viel Spaß gemacht. Diesmal sind wir abends essen gegangen und liefen nun wieder durch den Park. Ich lernte etwas mehr über seine Familie. Er erklärte mir auch wie die Dinner-Party genau ablaufen würde. „Na ja irgendwie haben wir sowas ähnliches auch mal veranstaltet, aber mit weniger etepetete“, lachte ich. Er stimmte mit ein.
 

„Meine Eltern sind wie gesagt eigentlich auch nicht so und mein Bruder schon gar nicht. Aber eben viele unserer Freunde, oder Geschäftspartner von meinem Vater“, meinte er dann. „Ach das wird schon schief gehen“, zwinkerte ich ihm zu. Danach redeten wir noch etwas, bevor wir uns verabschiedeten. Den Rest der Woche war ich damit beschäftigt, mir zu überlegen was ich anziehen könnte. Schlussendlich endschied ich mich für ein Etuikleid. Das trugen die in den Serien zu solchen Anlässen ja auch immer, also hielt ich es für passend. Es war Marineblau, mit hohem Ausschnitt, der oben aber nur aus spitze bestand. Der Rücken war dafür etwas tiefer ausgeschnitten.
 

Dann war Samstagabend. Ich schminkte meine Lippen noch rot, zog passende Pumps an, steckte mir die Haare hoch und ließ mich von meinem Vater absetzten. Als Gastgeschenk hatte ich einen guten und teureren Wein mitgebracht. Ich atmete nochmal tief durch und klingelte dann.
 

Losts Sicht:
 

Den ganzen Samstag lief ich schon wie auf heißen Kohlen durch das Haus während alles vorbereitet wurde. Ich freute mich auf Rain, gleichzeitig hatte ich tierische Angst vor dem Abend und was passieren würde. Irgendwann schickte mich meine Mutter in mein Zimmer zum Umziehen, weil ich sie offenbar ganz nervös machte. Mein Bruder grinste die ganze Zeit, da er ahnte warum ich so nervös war. Ich zog mir eine schwarze Hose mit weißen Hemd und passendem Jackett an.
 

Dann war endlich Abend und die ersten Gäste trafen ein. Zu meinem Bedauern kam tatsächlich auch Christine mit ihren Eltern. Vor denen versteckte ich mich aber so gut es ging. Begrüßte sie nicht einmal, um nicht in ein Gespräch verwickelt zu werden. Als fast schon alle da waren, wurde ich noch mehr zum Nervenbündel. Wollte sie vielleicht doch nicht kommen? Dann klingelte es wieder und als die Tür aufging, atmete ich erleichtert aus, bevor mein Atem komplett weg war. Rain sah wunderschön aus. Einfach umwerfend. Schnell lief ich zu ihr um ihr persönlich den Mantel abzunehmen.
 

„Hi, du siehst echt… Wow einfach nur Wow“, lächelte ich und drehte sie dann im Kreis. Ihr etwas schüchternes Lächeln war wirklich süß. „Danke“ erwiderte sie. „Na dann in die Höhle des Löwen“, meinte ich und bot ihr den Arm an. Sie lachte fröhlich und nahm an. So führte ich sie erst ein wenig durch unser Haus, bis ich bei Tobias und meinen Eltern ankam. Mein Herz schlug Purzelbäume. Wie würden sie über sie denken?
 

„Mama, Papa, Tobias das ist Ra…ich meine Marie Leren. Marie das sind meine Eltern und mein kleiner Bruder“, stellte ich sie einander vor.
 

„Freut mich sie endlich kennenzulernen. Unser Sohn hat die ganze Zeit so ein Geheimnis um sie gemacht“, lächelte meine Mutter freundlich und streckte ihr die Hand hin. Marie erwiderte das Lächeln und schüttelte ihre Hand.
 

„Die Freude ist ganz meinerseits und nochmal vielen Dank für die Einladung. Ihr Haus hat wirklich eine wunderschöne Atmosphäre.“ Ich atmete durch und ich sah auch wie Marie es tat. Puh erste Hürde geschafft. Sie schüttelte auch den anderen beiden die Hände und eine lockere Konversation entsprang.
 

Rains Sicht:
 

Losts Eltern waren wirklich nett und so zurückhaltend, dass sie mich nie seine Freundin nannten. Ein Glück denn das war ich ja in dem Sinne nicht. Als ich dann losging, um mir etwas zu trinken zu holen, fiel etwas ins Auge wovor mich Jonas zwar gewarnt hatte, ich es aber bis jetzt verdrängt hatte. Christine stand an der Bar. Was sollte ich tun? Flucht oder Konfrontation? Tja ich war noch nie ein Mensch der flüchtet, also auf in den Kampf. Ich ging zur Bar und bestellte. Bis sie etwas tat, würde ich erstmal die Ruhe bewahren.
 

„Na wenn das nicht unsere Fisch-Schlampe ist“, zischte sie mich von der Seite an. Langsam und mit gespielt freundlichem Lächeln drehte ich mich zu ihr.
 

„Christine, was für eine Freude dich zu sehen. Heute nicht in Begleitung deiner Wackel-Dackel“, blieb auch mein Ton beinah zu freundlich. Ja kontern konnte ich schon immer und von der lasse ich mir doch nichts bieten.
 

„Wie kannst du es wagen auf dieser Party zu erscheinen. Das nichts für Leute von deinem Status“, kam sie mit wütendem Blick auf mich zu.
 

„‘Für Leute von meinem Status‘? Oh wow bin ich hier etwa auf der Elite-Party der Upper-East-Side gelandet“, sah ich sie unbeeindruckt an. „Und nur fürs Protokoll. Ich bin als Jonas Begleitung hier. Er hat mich eingeladen, weil er sich in meiner Gesellschaft wohl äußerst wohler fühlt als in deiner“, kam auch ich einen deutlichen Schritt auf sie zu.
 

„Tze, so ein billiges Luder wie du kennt sicher nicht mal Tischmanieren, geschweige denn richtige Konversation“, stemmte sie die Arme in die Hüfte und wollte sich wohl über mich lustig machen. “Du bist nur hier um dich mit dem guten Essen vollzustopfen, hab ich nicht Recht“, verschränkte sie triumphal grinsend die Arme vor ihrem doch etwas sehr tiefem Dekolletee. Derweil bekam ich meinen Drink und bedankte mich höflich, bevor ich n meinem Aperitif nippte.
 

„Ich wusste nicht, dass ich bei Hofe des 18 Jahrhunderts gelandet bin. So verzeiht mir doch My Lady“, meinte ich sarkastisch und knickste vor ihr. „Und ich bin sicher das Essen ist gut, aber sich vollzustopfen gehört wohl nicht zum guten Ton, meinst du nicht auch“, grinste ich sie unschuldig an. „Wenn du mich nun entschuldigen würdest, es verlangen noch andere Leute nach meiner Aufmerksamkeit, die dieser auch tatsächlich wert sind“, lächelte ich nochmal überfreundlich, nahm dann mein Glas und ging. Oh man das könnte ein langer Abend werden.

Fast geküsst

Losts Sicht:
 

Ich hatte gesehen wie Rain mit Christine gesprochen hatte. Doch als jene lächelnd an ihr vorbei ging, vermutete ich, dass sie das schon selbst regeln konnte. Sie war wirklich eine ganz andere Art von Mädchen eine mit der ich noch nie zuvor zu tun hatte und die mich deshalb immer wieder faszinierte. Ich sprach mich von Gast zu Gast und begrüßte jeden. Dabei sah ich immer wieder zu Marie hinüber. Auch sie schien sich soweit mit allen ungefähr anfreunden zu können. Das ganze beruhigte mich sehr, ich hatte Angst gehabt, dass sie alleine in eine Ecke stehen würde und sich deshalb unwohl fühlen würde. Doch offenbar waren meine Sorgen umsonst, sie meisterte den Abend perfekt.
 

„Meine sehr verehrten Gäste ich möchte sie nun bitten am Tisch Platz zu nehmen. Das Essen wird serviert“, verkündete schließlich meine Mutter und alle machten sich langsam auf den Weg zum Tisch. Dann lief ich erneut auf Marie zu und hakte sie einfach unter.
 

„Darf ich die Dame zum Tisch begleiten“, lächelte ich sie an und sie lächelte zurück.
 

„Aber gerne der Herr.“ Ich brachte sie zum Tisch und zog ihr sogar den Stuhl zurück. Man sah ihr an das sie an all das hier nicht gewöhnt war und trotzdem benahm sie sich wie eine echte Dame. Gerade wollte ich mich neben sie setzen, da winkte mich meine Mutter zu sich.
 

„Also wirklich Jonas der Gastgeber sitzt doch immer am Kopfende“, schüttelte meine Mutter den Kopf und ich war hin und her gerissen. Einerseits wollte ich lieber bei Rain sitzen um mit ihr zu reden, dass sie nicht so alleine unter all den Leuten war, andererseits wird mich meine Mutter wohl nie Ruhe geben, wenn ich nicht wie immer neben Tobias Platz nehmen würde. Verzweifelt sah ich nach unten, doch Sie nickte einfach nur.
 

„Geh schon es ist alles in Ordnung. Außerdem ist es die Partie deiner Mutter also tu ihr doch den Gefallen“, lächelte sie mich verständnisvoll an und ich dankte ihr innerlich sehr. Kurz drückte ich ihre Hand, lächelte ebenso und ging dann wieder ans Kopfende. Glücklicherweise setzte sich Christine nicht den Rains Nähe sondern in meine. Das war zwar nicht viel besser, aber ich konnte damit umgehen. Die Kellner die meine Eltern extra für diesen Abend bestellt hatten, brachten nun den ersten Gang. Immer wieder sah ich ihn rüber zu ihr. Es war als würde sie sich schon ewig unter diesen Leuten leben. Ich war noch immer überrascht, aber seine Sorge sank auch mit jedem Blick, besonders wenn Rain ihn erwiderte. Tobias hatte sie deutlich gesehen, aber schüttelte nur den Kopf. Es folgten die weiteren Gänge und Christine versuchte sich immer wieder durch ihre Eltern mit meinen Eltern zu unterhalten, was mir zusehends unangenehmer wurde.
 

„Haben Sie schon gehört: unsere Christine wird wohl nach der Schule an ihrer Schauspielerkarriere arbeiten. Ach ich habe sie ja immer schon als Stern am Himmel gesehen“, schwärmte Christines Mutter nur so von ihrer Tochter, die überheblich grinsend dem Ganzen zunickte. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Eltern immer noch mit ihren Eltern befreundet waren, aber ich konnte verhindern mich an diesem unnötigen Gespräch zu beteiligen. Stattdessen sah ich erneut zu Rain runter und sie sah mich an. Ich konnte sie kichern sehen und wir unterhielten uns praktisch nur über die Augen, dennoch hatte ich das Gefühl sie würde jedes Wort verstehen. Auch sie verdrehte immer wieder ihre Augen, als Christine oder ihre Eltern erneut anfingen zu erzählen wie toll doch ihre Tochter ist. Schließlich konnte ich mir ein leises Lachen nicht mehr verkneifen.

„Was ist denn so lustig Jonas?“, sprach mich schließlich meine Mutter an, woraufhin ich aus der Augenkonversation aufschreckte.
 

„Oh mir ist nur grade etwas eingefallen, entschuldige ich wollte dich nicht unterbrechen“, sagte ich schnell, bevor sie weiter fragen konnte. Ich sah ihren skeptischen Blick der auch hinüber zu Marie wanderte, die aber einfach nur freundlich lächelte. Meine Mutter war keineswegs dumm und ich sah ihr deutlich an, dass sie uns die ganze Scharade nicht wirklich abkaufte, dennoch übte sie sich fürs erste in Schweigen.
 

Rains Sicht:

Es war schade, dass ich während des Essens nicht neben Jonas sitzen konnte, aber das war eben nicht zu ändern. Dennoch unterhielt ich mich gut mit meinen Nachbarn. Ich hatte sie schon vorher kennengelernt, ein süßes etwas älteres Ehepaar. Und ich genoss immer wieder mit ihnen zu reden. Geschichten von älteren Leuten waren manchmal so aufregend und wenn man dann über die Zeit nach dachte, in der sie geschehen waren, kam man schon ins Träumen. Damals war einfach alles anders, nicht besser aber man konnte sich einfach in diese romantische Blase fallen lassen, dass es vielleicht teilweise einfacher war. Dennoch suchte ich immer wieder den Augenkontakt mit Lost. Und ich sah auch, dass er meinen suchte, allerdings bemerkte ich auch, dass Christine uns beobachtete. Dieses Mädchen konnte es einfach nicht lassen, auch wenn sie längst verloren hatte, gab sie nicht auf. Die sollte nur gucken, dachte ich.
 

Schließlich kam das Dessert und Wow sah das gut aus. Am liebsten hätte ich einen großen Löffel davon genommen, ihn in den Mund gesteckt, gestöhnt und einfach nur genossen. Aber in der Gesellschaft in der ich jetzt war, konnte ich das nicht. Also nahm ich stattdessen einen kleinen Löffel und genoss still, was sich bei dem Geschmack der Schokolade als wirklich schwierig herausstellte. Es war eine Art kleiner Kuchen mit flüssigem Kern, ein unfassbar intensives Passionsfruchteis und frischer Minze.
 

„Mein Gott ist das lecker“, nuschelte ich schließlich doch und hoffte. dass es niemand gehört hatte. Doch das ältere Ehepaar neben mir hatte es gehört, sie verrieten mich aber nicht, grinsten nur und nickten.
 

„Da kann ich Ihnen nur zustimmen Junges Fräulein“, bemerkte der ältere Mann leise und lächelte mit demselben Blick wie seine Ehefrau. Sie gaben wirklich ein schönes Bild ab und ein wenig Neid fand sich schon in mir. Wenn ich einmal so alt wäre wie sie und dann immer noch so verliebt mit meinem Partner umgehen würde, hätte ich mir jeden Wunsch erfüllt. Mit diesen Gedanken ging mein Blick wieder zu Jonas. Doch weitere Gedanken zu diesem Thema verbot ich mir erstmal. Nachdem Dessert nahmen alle wieder ihre Gläsern und standen auf. Ich hatte extra nicht viel getrunken, denn ich wollte peinliche Aktionen oder Reaktionen tunlichst vermeiden.
 

„Meine Lieben Gäste nun wo wie er das schöne Essen genossen haben, es ist nun Zeit für etwas Entspannung durch die musikalischen Kräfte meines Sohnes. Jonas wird uns mit Freuden etwas auf seiner Geige vorspielen“, verkündete Jonas Mutter freundlich. Jonas sah dagegen nicht so fröhlich aus.
 

„Mama ich hab dir gesagt, dass ich nicht mehr Spiele“, murmelte er leise zu seiner Mutter und ich bekam es mit, da ich auf dem Weg zu ihm gewesen war.
 

„Mach uns bitte nicht lächerlich Junge, außerdem warst du in letzter Zeit wieder so glücklich gewesen, da dachte ich du würdest wieder spielen. Tu mir doch bitte den Gefallen Jonas“, sah sie ihn so an, dass er gar nicht Nein sagen konnte. Schließlich seufzte er, nickte ergeben und ging in sein Zimmer. Ich ging ihm nach.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte ich ihn, als ihn eingeholt hatte. Überrascht drehte er sich zu mir und lächelte dann aber wieder.
 

„Ehm ja ja alles in Ordnung… Ich hasse das nur und hatte es eigentlich nicht mehr vorgehabt. Aber meiner Mutter kann man sehr schwer etwas abschlagen“, zuckte er mit den Schultern und kratzte sich am Hals. „Also geh einfach wieder zurück zu den anderen Gästen, du siehst dann ja gleich, was ich machen werde“, sagte er zu mir und ich war unschlüssig, ob ich wirklich gehen sollte. Doch dann nickte ich und ging wider hinüber. Er wusste sicher was er tat, dachte ich. Wir warteten dennoch kurz, bis er zurück kam mit einem Geigenkasten in der Hand. Er holte sie hervor, legte sie sich auf die Schulter und ich sah ganz deutlich wir erst einmal durch atmete, ehe er die Augen schloss. Lost konnte ja er nicht ahnen, dass das Instrument was er spielte, die Musik spielte, die ich am liebsten von einem Instrument hörte.
 

Und dann kam etwas noch viel unerwarteteres. Nicht nur spielte er Violine, Nein er spielte auf ihr auch noch das Stück ‚Ave Maria‘. Es war mein Lieblingsstück und immer wenn ich es hörte, kamen mir die Tränen. Deswegen stellte ich mich extra in die letzte Reihe, damit falls es dazu kam, mich niemand so sehen würde. Ich legte eine Hand auf meine Lippen und schloss ebenso kurz die Augen, während ich einfach seiner Musik lauschte. Doch dann musste ich ihm einfach zusehen. Er sah nicht einmal auf und öffnete fast nie die Augen. Dennoch spielt er, als hätte er das schon 100 Mal gespielt, als wäre die Melodie in ihm. Und dann sah er plötzlich doch auf. Auf den letzten Noten trafen sich unsere Blicke. Es war als wäre sonst niemand anderes im Raum. Und Ich bemerkte nicht einmal, dass bereits eine Träne über meine Wange lief. Er bemerkte es jedoch sehr deutlich, da sein Blick verwirrt und sorgenvoll war.
 

„Oh Mist“, bemerkte ich es dann auch und strich mir mehrmals über sie Wangen. Schnell wandte ich mich ab und lief zu seinem Badezimmer. Ich hörte nur von weitem, dass er noch zu Ende spielte und die Leute klatschten. Im Badezimmer stellte ich mich vor den Spiegel, um mir Luft zu zufächeln und weitere Tränen wegzuwischen, bevor meine Schminke völlig verlief.
 

„Ganz ruhig Marie es ist alles in Ordnung, ist nur ein Lied und nur gespielt von dem Jungen für den vielleicht etwas zu fühlen beginnst und das leider immer stärker wird“, sagte ich zu mir selbst, während ich im Raum auf und ab lief. Da klopfte es an der Tür.
 

„Hey Rain ist alles in Ordnung?“ Es war Losts Stimme, was die Lage nicht grade verbesserte.
 

„Ja ja alles in Ordnung. Ehm ich habe nur was ins Auge bekommen… ich komm sofort“, plapperte ich schnell drauf los, bevor er mich weiter fragen konnte. Dann sah ich noch einmal in den Spiegel, nahm tief Luft und öffnete die Tür. Sein Blick war dennoch besorgt und ich fühlte mich etwas schlecht deswegen, er konnte ja nichts dafür. „Es ist wirklich alles in Ordnung Jonas, mach dir keine Sorgen“, versicherte ich es ihm nochmal lächelnd. Langsam nickte er und nahm meine Hand.
 

„Komm lass uns wieder zu den anderen Gästen und dann können wir uns vielleicht in eine ruhige Ecke zurückziehen, wenn du nicht schon direkt nach Hause möchtest“, lächelte er mich nun wieder an. Und ich erwiderte das Lächeln, da sein Vorschlag wundervoll klang. Zusammen mit ihm ging ich dann wieder zurück zu den anderen.
 

„Du hast wirklich wundervoll gespielt ich… ich höre die Violine wirklich gerne“, lächelte ich ihn weiter an und er sah erst überrascht und dann begeistert zurück.
 

„Wirklich? Na ja bei dir könnte ich mich überreden lassen öfter zu spielen…also nur für dich. Dieses ganze Publikum das mag ich nicht so gerne, ist eben nicht so meins. Auch wenn meine Mutter es liebt bei jeder Dinner-Party damit anzugeben“, verdrehte er die Augen und ich kicherte nur. Wir gingen zurück, redeten noch etwas mit seinen Eltern und zogen uns schließlich so zurück, dass nicht einmal Christine es merkte. Wir verstecken uns regelrecht vor ihr und wechselten von Zimmer zu Zimmer in seinem Zuhause. Auf dem Balkon blieben wir dann stehen. Eigentlich fror ich nicht, dennoch legte er mir sein Jackett um. Es war wie in einem Hollywoodfilm und es fühlte sich auch so an.
 

„Ich bin immer noch wirklich froh, dass du heute gekommen bist. Es hat mir den kompletten Abend versüßt. Auch wenn das mit Christine nicht so toll war… aber jetzt sind wir sie ja los“, grinste er mich breit an und ich kicherte erneut. Das war eigentlich gar nicht meine Art. Normalerweise war ich immer diejenige die laut lachte.
 

„Es hat mir wirklich sehr gefallen, aber wenn ich mir manchmal etwas mehr Zeit mit dir gewünscht hätte. Trotzdem war es ein schöner Abend und ich mag auch deine Eltern. Und wenn du noch einmal Gesellschaft bei einer Dinner-Party brauchst, weißt du ja jetzt wen du anrufen kannst“, strahlte ich ihn an. Wir lehnten aneinander und genossen die Stille um uns. Ich merkte wie er seine Hand auf meine legte. Wären wir jetzt mit einem Film, würde er mich wahrscheinlich küssen. Aber er wusste ja, dass ich keine Erfahrung hatte und dass ich langsam machen wollte und dass das zwischen uns ja eigentlich noch nichts ist. Ich sah wieder zu ihm und empfang seinen Blick, verlor mich in seinen Augen. Völlig ferngesteuert näherten sich in diesem Moment tatsächlich unsere Gesichter. Doch dieser schöne Moment wurde wie in Cinderella jäh unterbrochen. Allerdings nicht durch eine Uhr die den zwölften Glockenschlag läutete, sondern durch ich mein Handy das klingelte. Entschuldigend drehe ich mich weg und ging ran. Mein Herz raste und irgendwie war ich sogar verdammt dankbar für dieses Klingeln.
 

„Hallo? Aber du musst nicht…ja ja die Party ist vorbei…ok dann bis gleich…Tschüss“, beendete ich das Gespräch auch schnell wieder und sah Lost dann etwas traurig an. „Das war mein Vater er komm mich abholen“, sagte ich einfach und ließ den Kopf etwas hängen.
 

„Oh Schade aber trotzdem Danke. Der Abend mit dir war wirklich schön“, lächelte er mich nochmal an und geleitete mich dann zur Tür. Mein Herz jedoch hatte noch nicht ganz aufgehört zu schlagen. Grade war beinah der Moment da gewesen! Und zwar so knapp, dass ich seinen Atem spüren konnte! Doch hab ich es wirklich gewollt? Lost öffnete mir die Tür und gab mir meine Jacke, da sah ich bereits meinen Vater die Auffahrt dem Berg hochfahren.
 

„Also dann werde ich mal…“, sagte ich zu ihm und zuckte etwas unbeholfen mit den Schultern. Er nickte und nahm sein Jackett, was ich total vergessen hatte, von meinen Schultern. In dieser Bewegung kam er mir wieder so nah und drückte mir frecher Weise einfach einen Kuss auf die Wange. Ich bekam große Augen mit roten Wangen.
 

„Dann freue ich mich schon darauf dich wiederzusehen?“, sah mich fragend an und ich nickte kräftig.
 

„Ja darauf freue ich mich auch schon“, biss ich mir grinsend auf die Lippe und lief dann zum Wagen meines Vaters. Ich stieg ein und winkte ihm nochmal nach. Er winkte zurück und wir fuhren davon. Doch den ganzen Weg bis nach Hause, selbst noch als ich im Bett lag, konnte ich nicht aufhören an diesen Abend zu denken. Eigentlich war doch nichts gewesen. Wir waren ja nur Freunde, die noch nicht mal ein wirkliches Date hatten oder es war ein Date gewesen… ich konnte es nicht definieren was wir waren und was wir sein konnten. Aber ich war diejenige die Nein gesagt hatte. Allerdings schien diese Entscheidung meinerseits langsam an möglichen Gefühlen zu bröckeln... Mit diesen Gedanken die in meinem Kopf schwirrten, schlief ich nur sehr schlecht ein.

Begegnung im Baum

Anfang November
 

Lost Sicht:
 

Die Party war definitiv völlig anders gelaufen, als ich gedacht hatte. Nicht nur durch das Auftauchen durch Christine, oder dadurch das meine Mutter mich tatsächlich zum Geige spielen bekommen hatte nein. Hauptsächlich durch diesen Moment den ich mit Rain auf der Terrasse hatte und der mich mehr als durcheinander gebracht hat. Im Moment waren wir nur Freunde, das ist klar. Sie wollte nicht bloß die Lücke füllen, vor allem so ohne Erfahrung. Dennoch bestand zwischen uns einfach so ein unkontrollierbares Knistern…Aber war das nun nur ein Moment gewesen oder hatte ich tatsächlich Chancen bei ihr? Diese Frage beschäftigte mich nun schon seit gut einer Woche. Wir hatten in der Zeit noch weiter geschrieben und natürlich wollte auch Markus auf dem Laufenden gehalten werden. Allerdings hatte ich bei ihm immer nur das Gefühl, dass meine Situation für ihn wie Entertainment Programm war. Dieser Idiot von Kumpel. Aber schließlich hatten Rain und uns heute für ein weiteres Treffen oder Nicht-Date verabredet.
 

„Der Stadtpark im Früh-Herbst gaaaanz unromantisch Jonas“, murmelte ich ironisch zu mir selbst, als ich angekommen war und nun auf sie wartete. Keine zwei Minuten später kam sie auch schon lächelnd auf mich zu und oh Mann selbst im total normalen Outfit sah diese Frau einfach toll aus.
 

„Hey“, winkte sie mir zu und wir umarmten uns schon wie selbstverständlich. Scheiße sie riecht auch noch gut! , meldete mir mein Gehirn, was Zurückhaltung nicht einfacher machte.
 

„Hi na alles klar soweit?“, fragte ich also ganz unverfänglich.
 

„Ja und bei dir? Für heute irgendwas Besonderes geplant?“
 

„Ja auch und ehm Nein. Ich dachte wir lassen uns einfach mal treiben“, deutete ich auf den Park und sie war einverstanden. Wir spazierten los und es herrschte doch am Anfang eine etwas komische Stille. War ihr die Situation von der Party etwa doch unangenehm oder peinlich? Sollte ich es ansprechen? Aber würde ich es dann nicht schlimmer machen…?
 

„Hör mal Rain…das auf der Party letztens…“, doch sie unterbrach mich einfach.
 

„Ich weiß…das war einfach der Moment und bedeutete schon nichts. Mach dir keine Sorgen, mir geht’s gut“, lächelte sie mich an und irgendwie war ich nicht so erleichtert über diese Aussage, wie ich dachte, dass ich es sein würde. Aber dann wechselte sie schon das Thema und ich ging einfach mit. Schnell wurde die Stimmung zum Glück auch wieder besser und wir konnten so einfach über Gott und die Welt reden. Das hatte ich mit Christine definitiv nie gekonnt.
 

Rains Sicht:
 

Puh grade nochmal so gerettet, dachte ich. Ich hatte wirklich nicht über diesen Moment reden wollen. Denn was hätte ich auch sagen sollen? Hey wir hätten uns fast geküsst und damit hätte ich alle meine Prinzipen über Bord geworfen? Nein sowas ging doch nicht oder? Ich war ja schon ein spontaner Mensch, aber ein erster Kuss sollte doch was Besonderes sein. Vielleicht bin ich auch einfach zu kompliziert für diese Welt, seufzte ich innerlich.
 

„Rain?“, stupste er mich irgendwann von der Seite an und ich erschrak leicht.
 

„Hm was? Oh Sorry manchmal versinke ich einfach in Tagträumen…sehr unhöfliche Eigenheit, entschuldige“, strich ich etwas beschämt eine Locke hinter mein Ohr.
 

„Oh kein Problem ist eigentlich ganz süß“, schmunzelte er, woraufhin ich das Gefühl hatte rot anzulaufen. Reiß dich zusammen Weib!, rief ich mir innerlich zu und verhinderte weitere Peinlichkeiten. Doch sein Lächeln blieb. Dieses verdammt schöne Lächeln gegen das man so machtlos war.
 

„Hilfe!“, kam dann allerdings ein kläglicher Schrei der uns, aus der Trance riss. Sofort sahen wir uns um. Es klang wie…
 

„Ein Kind“, beendete er meinen gedanklichen Satz.
 

„Da vorne!“, deutete ich dann auf einen Baum und wir liefen sofort darauf zu. Ein kleiner Junge saß mit aufgeschlagenen Knien in einem Baum fest.
 

„Hey kleiner ganz ruhig bleiben“, meinte Jonas sofort.
 

„Wo sind denn deine Eltern?“, fragte ich dann und er schüttelte nur verängstigt den Kopf.
 

„Ok ich komm zu dir hoch, hab keine Angst und nicht bewegen“, rief Jonas hoch und ich sah zu wie er es schaffte den Baum hochzuklettern. Ein bisschen beeindruckt war ich schon. Schnell war er so bei dem Jungen.
 

„Ok wie heißt du kleiner?“, fragte er den Jungen ruhig.
 

„Fabian“, schluchzte der.
 

„Ok Fabian du musst jetzt deine Arme fest um meine Schultern legen und dann klettern wir runter. Du bist doch einer großer Junge und schaffst das“, lächelte Jonas weiter beruhigend und das Bild der zwei da oben war wirklich süß. Mein Herz schlug nicht nur vor Aufregung. Erst wollte der Junge nicht, doch nach gutem Zureden kletterte er dann auf Jonas Rücken und beide kamen runter. Da stellte Jonas ihn wieder auf die Beine die noch etwas zitterten.
 

„Hallo Fabian ich bin Marie und das ist Jonas. Darf ich mir deine Knie ansehen?“, fragte ich vorsichtig und er nickte. Ich hatte immer mein kleines First-Aid Set dabei und verarztete dann schnell seine Beine mit Salbe und Pflaster.
 

„So alles halb so schlimm kleiner“, lächelte ich ihn lieb an und trocknete seine Tränen mit einem Taschentuch. Dann schnäuzte er sogar und ich schmunzelte leicht.
 

„Wo sind denn deine Eltern Fabian, die machen sich sicher Sorgen“, meinte Jonas lieb zu ihm doch Fabian sah darauf noch trauriger aus.
 

„Hab keine. Bin mit dem Waisenhaus hier“, murmelte er dann und mir zerriss es fast das Herz. Aus einem Instinkt heraus zog ich ihn an meine Brust. Erst war der Kleine irritiert, doch dann schmiegte er sich an mich und ich hob ihn hoch.
 

„Es wird alles gut Fabi, wir bringen dich jetzt zurück und keine Sorge deine Knie verheilen auch wieder“, stupste ich mit meiner Nase seine an. Schüchtern nickte er und deutete die Richtung wo er herkam. Es kam mir logisch vor, da dort auch ein Spielplatz war.
 

„Sag mal magst du uns erzählen, warum du allein auf dem Baum warst?“, fragte Jonas dann irgendwann. Es dauerte etwas bis der kleine Junge antwortete.
 

„Ich wollte wie ein Vogel sehen…ich dachte wenn ich ganz oben bin und wie ein Vogel sehe, kann ich auch so frei sein wie einer“, gab er dann verhalten zu. Auch Jonas ging das offenbar zu Herzen. Abrupt blieb er stehen, schnappte sich den Kleinen und setzte ihn auf seine Schultern.
 

„Das ist nicht ganz Vogelhöhe, aber jetzt bist du auch größer und höher“, grinste er ihn von unten an. Der Junge schaute erst perplex, doch als er sich dann umsah, stahl sich zum ersten Mal ein Lächeln auf seine Lippen.
 

„Wooooow“, blickte er fasziniert umher. Ich strahlte Jonas an und er zurück. So gingen wir weiter und Fabian ging es offenbar immer besser. Am Spielplatz erkannte ihn offenbar eine Frau und kam sofort auf uns zu.
 

„Oh Fabian ich hab mir solche Sorgen gemacht, wo warst du denn?“ Der kleine zog wieder etwas den Kopf ein und ich nahm das Erklären in die Hand.
 

„Wir haben ihm auf einem Baum gefunden. Keine Sorge seine Knie sind nur etwas aufgeschürft, alles halb so wild“, beruhigte ich die Frau und die atmete erleichtert durch.
 

„Entschuldigung Frau Meyer“, murmelte dann der Kleine und sie lächelte wieder.
 

„Ist schon gut, aber bitte lauf nicht einfach so wieder weg. Wenn dir was passiert wäre…ach Fabian, jetzt komm da erst mal runter“, streckte sie die Arme hoch.
 

„Oh warten sie, bevor sie das machen, würden sie uns drei fotografieren. So als kleine Erinnerung“, fragte Jonas gleich. Frau Meyer sah etwas verwirrt zu mir, doch ich nickte einfach. So nahm sie sein Handy und wir drei stellten uns zusammen.
 

„Wie eine kleine Familie“, schmunzelte die Frau leise und ich lächelte mit roten Wangen, als ich mich an Jonas hing. Danach ließ er Fabian wieder runter.
 

„So junger Mann ich fürchte wir müssen jetzt auf Wiedersehen sagen, aber Marie und ich kommen dich sicher wieder besuchen“, wuschelte er durch seine Haare.
 

„Versprochen?“, spielte Fabi mit seinen Fingern.
 

„Versprochen“, gab ich ihm einen Wangenkuss woraufhin er sofort wieder lächelte. Dann nahm Frau Meyer ihn wieder an die Hand und bedankte sich nochmal. Fabian winkte uns die ganze Zeit grinsend zu. Ich lächelte ebenfalls, doch gleichzeitig war ich irgendwie traurig.
 

„Alles ok?“, fragte mich Lost.
 

„Ja ja ist nur der Wind in meinen Augen. Komm lass uns weiter gehen“, lächelte ich dann zu ihm. Er nickte und legte ungefragt einen Arm um meine Hüfte und zog mich an sich. Ich widersprach oder wehrte mich nicht, sondern lehnte mich einfach an ihn. Grade brauchte ich diese Nähe einfach.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich versuche das ganze natürlich so regelmäßig wie möglich zu veröffentlichen! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier noch eine spezielle Frage an euch: Würdet ihr es besser finden, wenn ich die Gedanken von Rain und Lost noch extra hervorhebe oder geht das so wie es jetzt ist? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaa ich hoffe das Wiedersehen passt euch so.
Ich hätte es natürlich auch weiter hinaus zögern können, aber ich wollte kein unspektakuläres Zwischenkapitel mach ;P Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß das Ende ist vllt etwas abgehackt und eigentlich wollte ich auch weitermachen, aber dann wäre es zu lang geworden und das hätte mir auch nicht gefallen.
Also müsst ihr damit jetzt leider erstmal vorlieb nehmen.
Bis denne ;* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So endlich wisse sie jetzt gegenseitig wie sie heißen! Hat ja auch lang genug gedauert ;P
Und mit der lieben Christine ist auch Schluss.
Na dann seid gespannt wies weitergeht ;)

P.S.: Es wird bald Charakterbeschreibungen der wichtigsten Personen geben ;* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es sind nicht zu viele Fehler drin. ich wollte sie noch so schnell wie möglich hochladen. Werde definitiv später nochmal drüber schauen :)
So und jetzt mal ehrlich. Wir sind hier unter uns, also raus damit. Wer hat das mit dem Screenshot machen und dann Freunde Fragen, was man machen soll auch schon mal gemacht.
Ich bin ehrlich, ich weiß nicht mehr genau ob ichs schon mal gemacht habe, aber ich hab solche Nachrichten definitiv schon öfter gekriegt ;* Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Yamasha
2016-04-19T15:32:01+00:00 19.04.2016 17:32
So viel dann zu dem Thema Nicht-Date...Die beiden sind irgendwie süß zusammen, gehen mir aber auch ein bisschen auf die Nerven. Die sind ineinander verliebt, da kannst du mir erzählen, was du willst, aber sie laufen so aneinander vorbei, dass es nicht mehr feierlich ist... Aber ich freu mich schon auf das nächste Kapitel. Vor allem freu ich mich auf die Dinnerparty. Ich glaub, das wird lustig :D
Antwort von:  YumeKahoko
19.04.2016 17:52
Ja das kann man sehen wie man will ;)
Tja die werden auch noch etwas länger aneinander vorbeilaufen, so viel kann ich jetzt schon sagen XD
Hm sei gespannt ;D
Danke für dein Kommi =)

LG Yume-chan
Von:  Yamasha
2016-03-07T14:29:35+00:00 07.03.2016 15:29
Boah, ich fand dieses Kapitel voll spannend. Hatte richtig Herzklopfen vor Aufregung ^^'
Antwort von:  YumeKahoko
07.03.2016 17:11
Es freut mich das du diese Reaktion hattest. Ich hatte schon Angst ich könnte nich so spannend schreiben.
Von:  Miena
2016-02-22T16:18:36+00:00 22.02.2016 17:18
Huhu,

endlich hat er mit Christine Schluss gemacht! *___*
Ich freue mich gerade wirklich sehr für Jonas und Marie. :)
Bin wirklich gespannt, wann die beiden sich wieder sehen und ob es Zufall sein wird oder ob einer der beiden den ersten Schritt wagen wird.
Hach, ich bin hin und weg. *__*
Mach bitte so super weiter!

Liebe Grüße,
Miena
Antwort von:  YumeKahoko
22.02.2016 17:30
Hallo
ja endlich ist sie weg aber wer weiß ob sie nicht wiederkommen wird?
Tja dann bleib mal gespannt :D Ich finde es komisch das du sie Jonas und Marie nennst, weil selbst wenn sie so heißen nenn ich die beiden immer eher Rain und Lost. Aber gut jedem das seine.
Es freut mich das es dir so gut gefällt :)
Ich tue mein Bestes <3

LG Yume-chan
Antwort von:  Miena
22.02.2016 17:40
Hoffentlich kommt die Zicke nicht mehr wieder!!! :O
Achja, ich muss zugeben, dass ich auch erst Rain und Lost schreiben wollte, aber dann nochmal schnell gescrollt habe für die richtigen Namen. :D
Von:  Sakura_Jen
2016-01-28T17:35:12+00:00 28.01.2016 18:35
Hay hay,

Also ich hab mir jetzt heute mal alles so durch gelesen.
Die Geschichte an sich ist super. Es macht viel Spaß zu lesen.
Die Charaktere sind alle nicht oberflächlich, sondern haben ihre Gedanken.

Allerdings hab ich dann doch etwas Kritik.
Beim schreiben wechselst du zwischen ich, er und sie immer hin und er.
Mal heißt es "Ich nahm ihre Hand", dann wieder "Er nahm ihre Hand" (als einfaches Beispiel)
Da musst du aufpassen das du keinen Personensprung machst. Einfach am Ende nochmal lesen und noch ein zweites mal.

Meine FF, überarbeite ich jedes mal wieder, wenn ich weiter schreiben will.

Also super viel Lob, aber auch ein bisschen Kritik :*
Weiter so!!
Antwort von:  YumeKahoko
28.01.2016 22:10
Hallöle und herzlichen willkommen hier :D
Es freut mich das es dir so gut gefällt!!!
Puh ein Glück hatte bei dem Punkt etwas Angst.
Ich freue mich über jede Kritik egal ob positiv oder negativ. Schließlich kann ich mich nur so verbessern.
Jaaa tut mir leid. Das liegt daran das ich diese Kapitel alle vorgeschrieben hatte und vorher in der Er-Sie-Form geschrieben habe. Dann hat mir die Ich-Form aber doch besser gefallen weil man sich so besser in die Charaktere einfühlen kann. Ich gebe mir Mühe das sowas in Zukunft nicht mehr vorkommt :)

Danke mach ich :*
Bis bald

LG Yume-chan
Von:  Miena
2016-01-27T17:25:35+00:00 27.01.2016 18:25
Huhu,

besser hätte man das Wiedersehen nicht machen können. Echt super!
Ich bin gespannt, was Jonas jetzt tun wird. Und hoffentlich verschwindet Christine langsam mal!
Marcus ist mir auch sehr sympathisch. Finde es schön, dass er auf Jonas aufpasst. :)

Freue mich aufs nächste Kapitel.

Liebe Grüße,
Miena
Antwort von:  YumeKahoko
28.01.2016 22:05
Ja jetzt ist der Name enthüllt. hoffe ich konnte die Spannung da lang genug aufrecht erhalten.
Ich freue mich das es dir gefallen hat :)
Leider wird uns Christine noch etwas erhalten bleiben da muss ich dich enttäuschen.
Ja ich mag Marcus auch sehr gerne. Jeder sollte einen Marcus haben.Vllt schreibe ich über ihn noch ne Side-Story wer weiß;)

Ich mich auch;)

LG Yume-chan
Von:  Miena
2016-01-21T23:15:33+00:00 22.01.2016 00:15
Huhu,

die beiden letzten Kapitel sind dir wieder sehr gut gelungen. Ich finde Christine passt irgendwie nicht zu ihm! Ich finde sie zu aufdringlich. Umso besser fand ich, dass er sie rausgeschmissen hat! :)
Und auch die Erkenntnis der Beiden, dass sie an den jeweils anderen denken nach 2 Wochen, finde ich sehr gut gelungen!
Ich freue mich auf weitere Kapitel und bin gespannt, wie du das nächste Aufeinandertreffen mit den beiden einfädeln willst. :D
Mach weiter so!

Liebe Grüße,
Miena
Antwort von:  YumeKahoko
22.01.2016 00:25
Ich freue mich so das es dir gefällt und bin gespannt wie du die nächsten Kapitel finden wirst!
Ja Christine passt nicht sie lieben sich ja auch nicht.
Lass dich mal überraschen wo und wann sie sich wiedersehen und was dann passiert.
Ich danke dir für die Kommentare. Es baut unfassbar auf und animiert zum weiterschreiben wenn man solche Rückmeldungen bekommt!
Also nochmal danke für dein Kommi <3

LG Yume-chan
Von:  Miena
2016-01-10T22:53:38+00:00 10.01.2016 23:53
Huhu,

ich finde die ersten beiden Kapitel wirklich gut. Die Gedanken kannst du gerne so lassen, die beschreibst du gut so.

Bin gespannt wie es weiter geht und freue mich auf mehr. :)

Liebe Grüße,
Miena
Antwort von:  YumeKahoko
11.01.2016 00:00
Liebe Miena

Ich freue mich soooo sehr über dein Kommentar weil es das erste ist was ich je auf animexx bekommen hab!!! *o*
Genauso sehr freue ich mich darüber das dir meine FF gefällt und wie ich sie schreibe.
Du darfst gespannt bleiben.

LG Yume-chan


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