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About ... Musoka Kritik, Manga, Musoka

Autor:  Yu_B_Su
Es ist getan. Die Tat getan. Der Lokalpatriotismus befriedigt. Musoka ist zu Ende gelesen.

Ich erinnere mich noch gut an den Artikel in der örtlichen Boulevardzeitung, in dem die Autorin als frisch gebackene Siegerin der „Mangatalente“ erzählte, sie werde ein Manga zeichnen. Worum es denn ginge, fragte der Reporter, und sie antwortete (sinngemäß): „Um Kei und Hiroshi, die sich verlieben“ Den Nebensatz, dass es eine besondere Geschichte werden sollte, überlas ich gekonnt. „Oh mein Gott“, schoss es mir durch den Kopf, „Ich würde auch der ganzen Welt erzählen, dass ich einen Schwulenporno (manche Leute denken das leider) zeichne!“ Zuerst die Luftschlösschenbrücke (die heute noch nicht steht), dann der Korruptionsskandal (der unseren damaligen Bürgermeister den Kopf kostete) und jetzt DAS.

Tja, und heute so was. Ein gelungenes Werk, das an allen Klischees seemeilenweit vorbeisegelt. Was gut ist, weil es erfrischend anders und ohne unnötige Sexszenen ist. Was – auch in Anbetracht der langen Zeitspanne – nicht unproblematisch ist, weil die beiden Charas, gerade weil sie so ungewöhnlich sind, einfach im Gedächtnis verblassen.

Im dritten und somit letzten Band führt die Autorin ihr Konzept – wenig Liebe, viiiiel Fantasie – gekonnt fort und gerade in Extremsituationen wie der Krankheit schöpft die Metapher der segelnden Piraten ihr ganzes Potential aus. Das Meer umspült die Gefühle und sich aufopfern bedeutet nicht sich aufzugeben. Das war schön!

Nichtsdestotrotz war das Ablenkungsmanöver mit der scheinbaren Verlobung zwar gut, konnte das schnelle Ende mit dem überraschenden Hirntumor aber nicht hinauszögern.

Toll fand ich den Umgang der Charaktere miteinander, sie sind nicht verknallt, sondern sie mögen sich. Überschwängliche Überfälle sucht man hier vergebens, selbst die wunderschöne Kussszene ist zwar in Szene gesetzt, wird aber nicht überbetont. Es scheint, als wollte die Autorin den Moment als Ereignis zelebrieren, aber nicht als Erlebnis mit allen Details.

Eines ist sicher: solche Mangas wie MUSOKA braucht die Welt! Weil es nicht aus einer billigen Handlung und vielen Körperlichkeit besteht, sondern zeigt, worum es wirklich geht – Fantasie, Kreativität und Realität, die unter- nicht übertrieben ist.